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Mit Geld planen


Filmtext

Schülerin:
„Hey!“

Schüler:
„Hi!“

Schüler:
„Was haben wir in der ersten Stunde?“

Schülerin:
„Finanzen. Geld. Haushaltsplan aufstellen, bezahlen, sparen, Kredite und so’n Kram.“

Schüler:
„Echt, was soll denn das? Was sollen mich denn Finanzen und Geld interessieren?“

Schülerin:
„Weil du jetzt wahrscheinlich total pleite bist, nachdem du dir dein neues Super-Bike gekauft hast.“

Schüler:
„Ja und?“

Schülerin:
„Ja was ist, wenn du jetzt ganz dringend Geld brauchst?
Zum Beispiel, wenn irgendwas passiert, irgendwas Unerwartetes?“

Schüler:
„Was soll mir denn Unerwartetes passieren?“

Philipp Walulis:
Das tägliche Leben kostet Geld. Jeder Mensch muss essen und trinken. Nackt wollen wir auch nicht
herumlaufen, also brauchen wir Kleidung. Ein netter Platz zum Wohnen ist ebenfalls nicht schlecht. Und
außerdem wollen wir uns ab und zu auch was Tolles leisten, eine Urlaubsreise oder eben ein neues Su-
per-Bike.
Wie viel Geld besitzen wir eigentlich? Dafür mache ich mal einen Kassensturz:
Ich hab hier zum Beispiel 2, 3 Euro 54 Cent Bargeld in der Tasche. Das ist jetzt nicht gerade viel. Aber
das ist nicht alles Geld, das ich habe. Denn neben Bargeld gibt es auch noch eine andere Form von
Geld: das Buchgeld.

Räuber:
„Das ist ein Überfall! Her mit dem Buchgeld!“

Bibliothekarin:
„Entschuldigen Sie! Sie sind hier in einer Bibliothek!“

Räuber:
„Das ist ein Überfall! Her mit dem Buchgeld!“

Philipp Walulis:
Das Buchgeld heißt nicht Buchgeld, weil man es in Büchern findet. Buchgeld ist das Geld auf Bankkon-
ten. Der Begriff stammt aus der Vergangenheit, als Banken das Geld ihrer Kunden mit der Hand in Kon-
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tobücher eingetragen haben. Heute werden Konten elektronisch geführt. Ein Kontoauszug zeigt mir, wie
viel Geld ich auf dem Bankkonto habe. Ganz unten rechts steht, wie viel Buchgeld ihr zu einem Stichtag
habt. Außerdem sind dort die Ein- und Ausgänge seit dem letzten Kontoauszug zu sehen. Wie viel Geld
euch regelmäßig zur Verfügung steht, kann euch ein Kontoauszug nicht sagen. Einen guten Überblick
über euer Geld könnt ihr euch leicht mit einem Haushaltsplan verschaffen. Schließlich gehen nicht alle
Einnahmen und Ausgaben über das Bankkonto. Außerdem gibt es Ausgaben, wie die Mitgliedsgebühr
im Sportverein, die nur einmal im Jahr vom Bankkonto abgehen.
Für euren persönlichen Haushaltsplan stellt ihr alle Einnahmen und Ausgaben zusammen, die in einem
Monat anfallen. Der könnte zum Beispiel so wie bei Jan aussehen. Links werden die Einnahmen und
rechts die Ausgaben aufgeführt. Jan hat 1315 Euro im Monat. Davon gehen schon mal 15 Euro im Mo-
nat für das Handy drauf und 60 Euro für das Fitnessstudio. Am Ende wird der Saldo berechnet. Dafür
werden von allen Einnahmen alle Ausgaben abgezogen. Jans Saldo ist negativ, er gibt also mehr Geld
aus, als er einnimmt.

Jan:
„Was, das Fitnessstudio kostet 60 Euro im Monat? Da war ich ja schon seit Monaten nicht mehr.“

Philipp Walulis:
Damit es euch nicht so geht wie Jan, solltet ihr eure Finanzen immer im Griff haben. Das bedeutet: Nicht
nur die Ausgaben kennen, sondern auch in die Zukunft planen. Also, wie sieht es nächsten Monat aus?
Was bekomme ich an Geld? Und wie viel werde ich voraussichtlich ausgeben? Aktuell hat Jan zum Bei-
spiel 30 Euro mehr Ausgaben als Einnahmen. Um das wieder auszugleichen, müsste er im nächsten
Monat 30 Euro zusätzlich einsparen. Wenn Jan das Fitnessstudio kündigen würde, spart er 60 Euro.
Und er hat am Ende des Monats sogar noch etwas übrig. Mit Hilfe eines solchen Haushaltsplans könnt
ihr euch einen guten Überblick über die eigene finanzielle Situation verschaffen. Ihr könnt besser ab-
schätzen, was ihr euch in absehbarer Zeit leisten könnt und was noch etwas länger warten muss. Übri-
gens: Wenn ihr euch dann tatsächlich etwas anschafft, wie zum Beispiel ein neues Fahrrad oder einen
neuen Computer, dann habt ihr zwar weniger Geld, aber nicht unbedingt insgesamt weniger Vermögen.
Denn das Rad oder der Computer sind ja auch etwas wert und lassen sich wieder verkaufen, wenn man
dringend Geld braucht. Deshalb nennt man diese Dinge Sachvermögen. Hier noch einmal alles zusam-
mengefasst: Euer Geldvermögen besteht vor allem aus eurem Bargeld und eurem Buchgeld. Sachver-
mögen nennt man Dinge, in denen Geld gebunden ist, die man also wieder verkaufen kann. Euer Ge-
samtvermögen besteht wiederum aus eurem Geldvermögen und dem Sachvermögen. Damit ihr eure
Finanzen voll im Griff habt, ist es ganz wichtig, einen Haushaltsplan aufzustellen. Hier werden eure Ein-
nahmen und Ausgaben gegenübergestellt. So könnt ihr schon im Voraus sehen, was ihr euch alles leis-
ten könnt und was nicht.

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