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Tugk GHVKP Hik
Tugk GHVKP Hik
Frau
Tetiana Yavorska
Diagnosen
Permanentes Vorhofflimmern
CHA2DS2-VASc 3 Punkte
Anamnese
Frau Yavorska stellt sich erstmalig bei mir in der Praxis zur Beratung und
Untersuchung vor.
Sie berichtet, dass sie seit Jahren Erkrankungen an den Herzklappen habe, aber in
den letzten
Monaten sei zudem noch eine Belastungsluftnot hinzugekommen. In der Vergangenheit
hatte
sie eine Ballondilatation der Mitralklappe, am ehesten bei rheumatischer
Grunderkrankung.
Resultierend hieraus ist laut den vorliegenden Vorunterlagen besteht ein komb.
Mitralvitium
mit führender Stenose. Darüber hinaus habe die Patientin eine vorbekannte
Aortenklappeninsuffizienz. Die Abklärung der Atemnot hinsichtlich KHK, Hypertonie
oder einer
rhythmogenen Komponente wurde bisher nicht durchgeführt. Die Patientin leidet seit
Jahren
unter einem Vorhofflimmern, inwieweit die Luftnot hier mit einer Tachyarrhythmia
absoluta
korrelieren kann ist unbekannt. Die Patientin nimmt Concor 10 mg 1-0-0, Marcumar 3
mg nach
INR, sowie Spironolacton morgens und abends. Die Patientin macht im Januar diesen
Jahres
eine Covid 19 Infektion durch.
Befund
Untersuchungen
Herztöne mit Vitium über Erb, regelmäßig, keine weiteren Vitien, keine Angina, JVD
normal.
Pulmo frei, keine RG, VAG, Atemgrenzen gut verschieblich, keine Spastik, AF 12/min.
Carotis
ohne Geräusche, Schilddrüse nicht vergrößert, Abdomen weich, kein DS, DG in allen 4
Quadranten erhalten, keine Resistenzen, Nierenlager frei. Pulse allseits tastbar,
keine
peripheren Ödeme, Haut 0.B. Neurologisch orientierend unauffällig. RR: 97/72 mmHg,
Puls:
76, Temperatur: 35,9 Grad, PS: SpO2 n. Ergo: 99%, Sauerstoffsättigung: 98%
Sonographie
Carotisduplex
Beidseits geringe Intimaveränderungen, keine atherosklerotischen Plaques, keine
Stenosen
Echokardiographie
EKG
Ergometrie
Der Patient wurde stufenweise (25 W/2min.) bis 75 Watt belastet. Dabei stieg die
Herzfrequenz
von 105 auf max.135 bpm. Der Blutdruck stieg von 95/77 auf max. 140/70 mmHg an. Im
aufgezeichneten EKG lagen keine ischämietypischen Veränderungen vor, die ST-
Strecken
waren normal, auch traten keine VES auf. Klinisch bestand keine typische Angina,
Luftnot oder
Schwindel. Die Erholungsphase war regelrecht, keine Auffälligkeiten bei Puls und
Blutdruck.
Es lag ein durchgehendes Vorhofflimmern vor, keine klassische ST-Veränderungen
nachweisbar. Erschwerte Untersuchungsbedingungen. Vor möglicher Herz-OP
Koronarangiografie empfohlen.
Empfehlung
In Anbetracht des kombinierten Mitralklappenvitiums mit einer führenden Stenose und
einer
minimalen KÖF von 1,5 cm?, vor dem Hintergrund der leicht reduzierten Pumpfunktion
und der
zunehmenden Beschwerden bei leichter bis mittlerer körperlicher Anstrengung sollte
eine
herzchirurgische Evaluation eines Klappenersatz erfolgen. Darüber hinaus sollte
auch eine
Trikuspidalklappenplastik diskutiert werden sowie eine Entfernung des LAA. Zur
weiteren
Diagnostik halte ich eine Koronarangiografie für gerechtfertigt, eine
Ischämiediagnostik in der
Stressechokardiografie als auch in der CT-Angiografie des Herzens ist nicht
sinnvoll. Im
Gegensatz zu den Kollegen in Kiew sehe ich die Pumpfunktion der Patientin leicht
reduziert
zwischen 45 und 50%, nach Simpson bzw. Teichholz. Zudem sollte präoperativ die
Antikoagulation auf Apixaban umgestellt werden, um die Probleme bei der
Marcumartherapie
zu umgehen (INR >