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PRIVATPRAXIS ®

DR. MED. ULRICH HÖLZENBEIN

FACHARZT FÜR INNERE MEDIZIN UND KARDIOLOGIE

SPORTMEDIZIN - NOTFALLMEDIZIN - LABORDIAGNOSTIK

Frau
Tetiana Yavorska

München, den 20.04.21


Patientin: Tetiana Yavorska, geb: 28.11.1961

Sehr geehrte Frau Yavorska,


nachfolgend erhalten Sie die Ergebnisse Ihrer Untersuchungen vom 19.04.2021.

Diagnosen

Permanentes Vorhofflimmern

CHA2DS2-VASc 3 Punkte

Kombiniertes Mitralklappenvitium mit führender Stenose Grad Il-IIl und


einer KÖF von 1,5-1,7 cm?

Trikuspidalklappen Insuffizienz bei pulmonaler Hypertonie Grad Il

Anamnese

Frau Yavorska stellt sich erstmalig bei mir in der Praxis zur Beratung und
Untersuchung vor.
Sie berichtet, dass sie seit Jahren Erkrankungen an den Herzklappen habe, aber in
den letzten
Monaten sei zudem noch eine Belastungsluftnot hinzugekommen. In der Vergangenheit
hatte
sie eine Ballondilatation der Mitralklappe, am ehesten bei rheumatischer
Grunderkrankung.
Resultierend hieraus ist laut den vorliegenden Vorunterlagen besteht ein komb.
Mitralvitium
mit führender Stenose. Darüber hinaus habe die Patientin eine vorbekannte
Aortenklappeninsuffizienz. Die Abklärung der Atemnot hinsichtlich KHK, Hypertonie
oder einer
rhythmogenen Komponente wurde bisher nicht durchgeführt. Die Patientin leidet seit
Jahren
unter einem Vorhofflimmern, inwieweit die Luftnot hier mit einer Tachyarrhythmia
absoluta
korrelieren kann ist unbekannt. Die Patientin nimmt Concor 10 mg 1-0-0, Marcumar 3
mg nach
INR, sowie Spironolacton morgens und abends. Die Patientin macht im Januar diesen
Jahres
eine Covid 19 Infektion durch.

Befund

Untersuchungen

Herztöne mit Vitium über Erb, regelmäßig, keine weiteren Vitien, keine Angina, JVD
normal.
Pulmo frei, keine RG, VAG, Atemgrenzen gut verschieblich, keine Spastik, AF 12/min.
Carotis
ohne Geräusche, Schilddrüse nicht vergrößert, Abdomen weich, kein DS, DG in allen 4
Quadranten erhalten, keine Resistenzen, Nierenlager frei. Pulse allseits tastbar,
keine
peripheren Ödeme, Haut 0.B. Neurologisch orientierend unauffällig. RR: 97/72 mmHg,
Puls:
76, Temperatur: 35,9 Grad, PS: SpO2 n. Ergo: 99%, Sauerstoffsättigung: 98%

Sonographie

Carotisduplex
Beidseits geringe Intimaveränderungen, keine atherosklerotischen Plaques, keine
Stenosen

gem. NASCET. Unauffälliges Strömungsprofil in ACC, ACI und ACE beidseits.

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Echokardiographie

Normal weiter enddiastolischer Aortenwurzeldurchmesser 29 mm, ebenso normal weite


Aorta
ascendens 27 mm, LA dilatiert bis 61 mm, LV normal bei 52 mm, RV/RA normal weit.
Septum-
und Wanddicken normal, keine LVH, septal bis 11 mm Leicht reduzierte
linksventrikuläre
Pumpfunktion, LV-EF bis 50 % nach Scheibenmodell/Teichholz, keine regionären
Wandbewegungsstörungen, kein Anhalt für diastolische Relaxationsstörung, E>A, E'
o.B.,
TAPSE 14 mm als Zeichen einer leicht reduzierten RV-Funktion, Klappen morphol. 0.B.
mit
regulärem Bewegungsmuster, Aortenklappe trikuspide mit einer geringen zentralen
Insuffizienz Grad |, 10/5 mmHg, Mitralklappe bei Z.n. Ballondilatation Klappe
insgesamt
verkalkt, das posteriore Mitralsegel ohne relevante Bewegung, reduzierte Öffnung
noch vom
anterioren Mitralsegel, resultierend ist eine Stenose mit einer KÖF je nach
Herzfrequenz
zwischen 1,5 und 1,7 cm? und einer begleitenden Insuffizienz mindestens Grad Il in
den
dilatierten linken Vorhof. PISA nicht sinnvoll möglich, Vmax 4,45 m/s.
Trikuspidalklappe o.B.
V. cava unauffällig, Kein Perikarderguss.

EKG

Absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern, Frequenz zwischen 1905/min, tachykard, QRS


90
ms, QT-Zeit unauffällig. Keine VES. Muldenförmige ST Veränderung in V6. Sonst keine
weiteren Ischämiezeichen. Regelrechte R-Progression über der Vorderwand.

Ergometrie

Der Patient wurde stufenweise (25 W/2min.) bis 75 Watt belastet. Dabei stieg die
Herzfrequenz
von 105 auf max.135 bpm. Der Blutdruck stieg von 95/77 auf max. 140/70 mmHg an. Im
aufgezeichneten EKG lagen keine ischämietypischen Veränderungen vor, die ST-
Strecken
waren normal, auch traten keine VES auf. Klinisch bestand keine typische Angina,
Luftnot oder
Schwindel. Die Erholungsphase war regelrecht, keine Auffälligkeiten bei Puls und
Blutdruck.
Es lag ein durchgehendes Vorhofflimmern vor, keine klassische ST-Veränderungen
nachweisbar. Erschwerte Untersuchungsbedingungen. Vor möglicher Herz-OP
Koronarangiografie empfohlen.

Empfehlung
In Anbetracht des kombinierten Mitralklappenvitiums mit einer führenden Stenose und
einer
minimalen KÖF von 1,5 cm?, vor dem Hintergrund der leicht reduzierten Pumpfunktion
und der
zunehmenden Beschwerden bei leichter bis mittlerer körperlicher Anstrengung sollte
eine
herzchirurgische Evaluation eines Klappenersatz erfolgen. Darüber hinaus sollte
auch eine
Trikuspidalklappenplastik diskutiert werden sowie eine Entfernung des LAA. Zur
weiteren
Diagnostik halte ich eine Koronarangiografie für gerechtfertigt, eine
Ischämiediagnostik in der
Stressechokardiografie als auch in der CT-Angiografie des Herzens ist nicht
sinnvoll. Im
Gegensatz zu den Kollegen in Kiew sehe ich die Pumpfunktion der Patientin leicht
reduziert
zwischen 45 und 50%, nach Simpson bzw. Teichholz. Zudem sollte präoperativ die
Antikoagulation auf Apixaban umgestellt werden, um die Probleme bei der
Marcumartherapie
zu umgehen (INR >

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Patientin Frau Tetiana Yavorska, geb. 28.11.1961
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