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Das Fachjournal 2 | 2017

N A C H H A LT I G

BAUEN
Ostschweiz

Spektakulär: Der «schwarze Kristall» in Appenzell


Zeitgemäss und zukunftsfähig: Das Konzept der Energieagentur St. Gallen GmbH
Wegweisend: Das Generationenhaus in Weinfelden
Überlebenswichtig: Energiestrategie 2050, im Gespräch mit Dr. Roman Gysel

Ein Produkt der Gerber Media, Zürich


DACHCOM

Schmelzpunkt
> 1000 °C
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Brandschutz schafft
Sicherheit.

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Inhalt

Fachbeiträge

Titelbild: 
  3 Editorial Philipp Egger 
Generationenhaus in Weinfelden  Geschäftsleiter Energieagentur St. Gallen GmbH
Bauatelier Metzler GmbH, Frauenfeld
  4 «Zeitgemässe Architektur für zukunftsfähige Bauten» 
Silvia Gemperle, Leiterin Energie und Bauen,  
Impressum Energieagentur St. Gallen GmbH

Herausgeber 22 Interview mit Roman Gysel, Leiter Geschäftsbereich


Gerber Media Energy Systems, Meyer Burger (Switzerland) AG
Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich
Telefon 044 341 16 41 37 Das Wärmepumpen-System-Modul,  
www.gerbermedia.ch
Georges Guggenheim, Fachvereinigung Wärmepumpen
Grafik / Layout  Schweiz
click it AG
Seetalstrasse 2, 5703 Seon 46 Gommiswald setzt auf Holz, Michael Tibisch,  
www.clickit.ch
Leiter Kommunikation Holzenergie Schweiz
Druck
Effingerhof AG  66 Nachhaltig Bauen und dabei noch gut aussehen? 
Storchengasse 15, 5201 Brugg 
www.effingermedien.ch
René Mosbacher, Verein eco-bau
Redaktion
Gerber Media
Anita Bucher, Carmen Nagel Eschrich,   Objektvorstellungen
Julia Gremminger
www.gerbermedia.ch
  9 Wohnbaugenossenschaft Glana, Buchs SG
Gastautoren
Philipp Egger, Geschäftsleiter   16 Wohnoase Wolfikon Kirchberg
Energieagentur St. Gallen GmbH
Silvia Gemperle, Leiterin Energie und Bauen   25 Neubau Spital Münsterlingen
Energieagentur St. Gallen GmbH
Georges Guggenheim,  
32 Der schwarze Kristall in Appenzell
FWS Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz
41 Generationenhaus in Weinfelden
René Mosbacher, Verein eco-bau
Michael Tibisch, Holzenergie Schweiz 52 Wohnen am Bildweiher, St. Gallen
Fotos 59 Schulzentrum Kastanienhof St. Margrethen
Atelier für Fotografie
René Rötheli, 5400 Baden 68 «Alles aus Holz», EFH Tanzhaus in Wildhaus
www.rrphoto.ch
Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern   76 Energiesparendes Schmuckstück, EFH in Urnäsch
aus nachhaltiger Forstwirtschaft)
Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich
Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der Rubriken
­aus­drücklichen Genehmigung des Verlages.
Einzelverkaufspreis: CHF 14.–
Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.– 79 Redaktionelle Partner / Führende Unternehmen
ISSN 2504-3099 80 Führende Unternehmen

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 1


St. Galler Stadtwerke Publireportage

Wohnüberbauung Sturzenegg –
für die smarte Stadt St. Gallen
Die Wohnbaugenossenschaft St. Gallen erstellt am westlichen Stadtrand drei
Minergie-A-Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 69 Wohnungen. Gemeinsam mit den
St. Galler Stadtwerken wird die Wohnsiedlung mit innovativen energetischen Massnahmen
ausgestattet – ganz im Sinne des Energiekonzepts 2050 der Stadt St. Gallen.
Die ersten Wohnungen sind bereits bezogen.

WOHNBAUGENOSSENSCHAFT ST. GALLEN

Eingesetzt werden bewährte, aber auch neue der Vermieterin viele Vorteile; unter anderem
Technologien, deren Kombination bislang ein- können die Bewohner ihre Energiedaten ein-
zigartig ist in St. Gallen: Für die Wärmepro- sehen und sich auf sozialer, organisatorischer
duktion sorgen zwei Blockheizkraftwerke, die, und technischer Ebene vernetzen.
ergänzend zu den Fotovoltaikanlagen auf den Diese ganzheitliche Betrachtung hat zum Ziel,
Dächern, auch Strom erzeugen. Zur Optimierung  die Energieversorgung gemäss aktuellem Stand 
des Eigenverbrauchs wird zudem ein zentraler  der Technik zu gewährleisten. Damit sollen der
Batteriespeicher installiert. Auf mindestens Energieverbrauch reduziert und die Energie­
einem Carsharing-Aussenstellplatz teilen sich effizienz gesteigert werden, wobei der Mensch
alle interessierten Bewohner ein Elektrofahr- und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen.
zeug, das auch als Energiespeicher dient. In den Die Wohnüberbauung Sturzenegg dient als
Wohnungen werden energieeffiziente Geräte, Übungsumfeld, um das Zusammenspiel diver-
wie zum Beispiel Duschwannen mit integrierter ser Systeme und Technologien im Hinblick auf
Wärmerückgewinnung, eingesetzt. Smart Me- die Entwicklung St. Gallens zu einer Smart City
ter und ein Energiemanagementsystem sorgen im kleinen Massstab zu testen.
für eine optimale Abstimmung zwischen den
verschiedenen Energieerzeuger- und Energie- 
speichersystemen. Zudem bietet eine eigens Weitere Informationen:
entwickelte «Sturzen»-App den Mietern und wbg-stgallen.ch/sturzenegg-stgallen

2 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Editorial

«Die Energieagentur hat Vertrauen


aufgebaut»
Philipp Egger, vor fünf Jahren ist die Energie- und ihre Kernaufgaben
agentur St. Gallen gegründet worden. Was hat ausführen können. Zu-
Sie damals bewogen, sich auf die Stelle des dem hat unser Enga-
Geschäftsleiters zu bewerben? gement in Projekten im
Bereits während meines Studiums zum Elek- Bodensee-/Alpenraum
troingenieur an der ETH Zürich habe ich mich und für Aufträge ausser-
mit der Umwandlung von Sonnenenergie in halb des Kantons bereits
Strom befasst. Obwohl die Energiebilanz von in der Aufbauphase eine
Solarzellen damals noch negativ ausgefallen Ausstrahlung über die
ist, hat mich diese neue Technologie begeis- Grenzen bewirkt. Das
tert. Mit dem Einstieg bei der Energieagentur vorhandene Fachwissen
ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen, mich des Startteams ergän-
im Gebiet Energie auf breiter Basis zu enga- zen wir mit dem neuer
gieren. Fasziniert hat mich auch die Aussicht Mitarbeitenden und bau-
darauf, eine in der Schweiz bis dahin einzig- en unser Angebot konti-
artige Firma von Grund auf zu gestalten und nuierlich aus.
aufzubauen. Dazu habe ich auf meine lang-
jährigen unternehmerischen Erfahrungen als Was ist rückblickend das schönste Erlebnis Philipp Egger
Geschäftsführer zurückgreifen können. oder der grösste Erfolg gewesen? Geschäftsleiter Engergie-
agentur St. Gallen GmbH
Mein persönliches Highlight: Im Rahmen der
Mit welcher Vision ist die Energieagentur im Energie-Tage St. Gallen ist die Energieagen-
Herbst 2012 gestartet? tur bereits im ersten Jahr bei der Gestaltung 
Beim Antritt meiner neuen Stelle als Ge- des Energiekonzept-Kongresses miteinbezo-
schäftsleiter sind lediglich durch die Gesell- gen worden. Mittlerweile hat sie die Rolle der
schafter festgelegte Aufgaben und Ziele vor- Veranstalterin übernommen und der diesjähri-
handen gewesen. Im ersten Jahr haben wir im ge 5. Kongress geht mit über 200 Teilnehmen-
Führungsteam eine Vision und dazu eine kur- den als grosser Erfolg in die Firmengeschichte
ze, prägnante Strategie entwickelt, in welcher ein. Der Kongress bietet Gemeinden und Fach-
auch eine Mission und unsere Werte formuliert leuten aus dem deutschsprachigen Raum eine
sind. Die Energieagentur ... Informationsplattform, um sich im breiten und
... ist das Informationszentrum «Energie» für dynamischen Thema Energie weiterzubilden.
die Bevölkerung des Kantons St. Gallen. Das Pflegen der Netzwerke und der Austausch
... übernimmt im Kanton St. Gallen die Füh- von Erfahrungen und Erkenntnissen unterein-
rungsrolle im Bereich Energie und entfal- ander sind weitere Schwerpunkte dieses Kon-
tet eine überregionale Ausstrahlung. gresses.
... pusht die Ostschweiz zur einflussreichen
Akteurin bei der Umsetzung der nationalen Wohin führt der Weg weiter?
Energiestrategie 2050. Die drei Geschäftsfelder der Energieagentur
bilden ein stabiles Fundament. Die Energieför-
Wo steht die EnA heute auf dem Weg zur Um- derung, Energie und Bauen wie auch Dienst-
setzung der Vision? leistungen für Gemeinden/Energieversorger
Die Energieagentur ist gut auf Kurs. In den werden wir weiter pflegen und ausbauen. Wer
ersten fünf Jahren haben wir sehr viel Wert auf im dynamischen Themenfeld Energie bestehen
die Öffentlichkeitsarbeit gelegt, um die Firma will, ist gut beraten, schnell auf Veränderun-
und ihr Dienstleistungsangebot in der St. Gal- gen reagieren zu können. Auch daran werden
ler Bevölkerung, bei Gemeinden und Fachleu- wir weiterhin arbeiten und den Bedürfnissen
ten bekannt zu machen. So hat die Energie- unserer Kunden entsprechend neue Dienst-
agentur ihre zugedachte Rolle übernehmen leistungen entwickeln.

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 3


Energieagentur St. Gallen GmbH

«Zeitgemässe Architektur für


zukunftsfähige Bauten»
Fünf Jahre nach der Gründung hat sich die Energieagentur St. Gallen als Kompetenz­
zentrum Energie im Kanton St. Gallen etabliert. Als gesamtschweizerische Neuheit
gestartet, bietet die Energieagentur heute nicht nur eine Anlaufstelle für Privatpersonen,
Fachleute und Gemeinden, sondern gestaltet die Energiezukunft aktiv mit.

Die inflationäre Verwendung des Begriffs


«nachhaltig» sollte nicht davon abhalten, über
nachhaltiges Bauen zu berichten – und da­
rüber, was nachhaltige Bauten auszeichnen.
Per UN-Definition gilt eine Entwicklung als
nachhaltig, die den Bedürfnissen der heutigen
Generationen entspricht, ohne die Möglichkei-
ten künftiger Generationen zu gefährden, ihren
eigenen Bedürfnissen nachzukommen. «Archi-
tektur ist durchaus in der Lage, Konzepte zu
entwickeln, die allen diesen Anforderungen
entsprechen.», hat der Zürcher Architekt Bob
Gysin schon vor Jahren in der NZZ geschrie-
ben. «Es genügt keinesfalls, ein technisch op-
timales Bauwerk zu erstellen, wenn es nicht
den ästhetischen, gestalterischen und gesell-
schaftlichen Anforderungen genügt.»

Minergie 2017
Seit fast zwanzig Jahren steht Minergie für
Werterhaltung, Komfort und tiefen Energie-
verbrauch. Mittlerweile wohnen und arbeiten
gegen eine halbe Million Menschen in Miner-
gie-zertifizierten Gebäuden, bei denen der
Wohn- und Arbeitskomfort im Zentrum steht,
sowohl bei Neubauten wie auch bei Erneue-
rungen. Auf 2017 hat der Verein Minergie die
drei Baustandards Minergie, Minergie-P und
Minergie-A umfassend überarbeitet: Sie wer-
den nach Energieeffizienz unterschieden und
erfüllen bereits heute die kommenden kanto-
nalen Energiegesetze. Die Eckpfeiler bleiben
dabei die hochwertige Gebäudehülle und ein
kontrollierter Luftwechsel.
Neu werden Minergie-Gebäude zu Energie-
produzenten. Um eine überdurchschnittlich
tiefe Gesamtenergiebilanz – einschliesslich
Bestehende Bausubstanz genutzt und geschickt ergänzt; der im Gebäude verbrauchten Elektrizität –
jessenvollenweider architektur, Basel zu erreichen, decken alle Neubauten künftig
einen Teil ihres Energieverbrauchs selbst, in

4 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


energieagentur
Eine vorbildlich integrierte Solaranlage, st.gallen
Bauernhaus Krinau

der Regel durch Solarenergie. Mit dieser Neu-


erung gewinnt auch die Anforderung an eine Nachhaltiges Wohnen
­sorgfältige Gestaltung solcher Solaranlagen an am Bildweiher, St. Gallen
Bedeutung, und das nicht nur in einer sensib-
len Kultur­landschaft.
Der Kanton St. Gallen hat eigens dazu Emp- für alle drei Baustandards wählen. Hier sind
fehlungen im Ratgeber «Solaranlagen – vom die gesundheitlichen Aspekte in den Kriterien
Guten zum Besten» zusammengefasst. Auf der Licht, Lärm und Raumluft berücksichtigt. Die
Website der Energieagentur sind eine Reihe Kriterien Rohstoffe, Herstellung und Rück-
von Referenzobjekten aufgeschaltet, an denen bau müssen bauökologischen Anforderungen
Solaranlagen nach den Empfehlungen ausge- entsprechen. Weiter verhindern Ausschluss-
führt worden sind. kriterien den Einsatz von Systemen und Ma-
Entsprechend den nationalen Klimazielen sind terialien, welche mit dem nachhaltigen Bauen
nach Minergie zertifizierte Neubauten nun gänzlich unvereinbar sind. Beispiele dafür sind
frei von fossilen Feuerungen. Allein indirekte Biozide und Holzschutzmittel in Innenräumen.
fossile Belastungen in Strom und Fernwär- Die Energieagentur zertifiziert alle Gebäude
me bleiben zulässig. Ein einfaches Energie- nach Minergie für den Kanton St. Gallen. Für
Monitoring bei Gebäuden aller Standards mit die weiterführenden Standards Minergie-P und
mehr als 2000 m2 Energiebezugsfläche sowie -A, wie auch für den Zusatz ECO ist sie zudem
sämtlichen Minergie-A Gebäuden sichert den Zertifizierungs-Zentrum der Kantone St. Gal-
optimalen Betrieb der Gebäudetechnik. Wer len, Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden,
besonderen Wert auf Gesundheit und Bau- Glarus und dem Fürstentum Liechtenstein.
ökologie legt, kann wie bisher den Zusatz ECO Der Kanton St. Gallen unterstützt Neubauten

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 5


Energieagentur St. Gallen GmbH

Einzigartige Wohnungen im ehemaligen


Mühlengebäude Zweibruggen, St. Gallen

nach Minergie-A oder -P und Gesamterneu- geln. Ausgerichtet ist der SNBS auf Neubauten
erungen nach Minergie sowie den jeweiligen und Erneuerungen von grösseren Projekten in
Zusatz ECO über sein Förderungsprogramm den Nutzungskategorien Wohnen und Büro mit
Energie. einem Anteil von maximal 20 Prozent der Erd-
geschossfläche für andere Nutzungen.
Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS Der Standard hilft Bauherrschaften und Pla-
Eine nachhaltige Entwicklung verlangt Gerech­ nenden, ein zwischen gesellschaftlichen, wirt-
tigkeit zwischen den heute und künftig leben- schaftlichen und ökologischen Anforderungen
den Menschen. Nach dieser Definition sind nur ausgewogenes Projekt zu entwickeln. Dazu
nachhaltige Gebäude zukunftsfähig, denn Bau-
en und Wohnen machen einen grossen Teil un-
seres ökologischen Fussabdrucks aus. Nach- «Kompetenzzentrum für
haltig ist ein Gebäude, das seine Umgebung Energiethemen»
und die dort lebenden Menschen bereichert, Die Energieagentur St. Gallen bündelt alle
ökonomisch ausgewogen ist, den Nutzungs- Informationen unter einem Dach und bil-
Silvia Gemperle ansprüchen gerecht wird und die Ressourcen det mit ihren Dienstleistungen eine unab-
Leiterin Energie und schont. Und das nicht nur bei der Erstellung, hängige Drehscheibe für Privatpersonen,
Bauen, Energieagentur
St. Gallen GmbH sondern auch im Betrieb, Unterhalt und beim Gemeinden und Regionen wie auch für
Rückbau. Um das zu erreichen, werden die Planende und Ausführende im Bauhaupt-
drei Säulen des nachhaltigen Bauens – Gesell- und Nebengewerbe. Bei der kostenlosen
schaft, Wirtschaft und Umwelt – von Beginn Telefonberatung beispielsweise beantwor-
an bei der Projektentwicklung und -planung ten ausgewiesene Spezialisten Fragen zu
gleichwertig miteinbezogen. Gebäudemodernisierung, Gebäudetechnik,
Der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz Haushaltsgeräten oder Mobilität und Frei-
(SNBS) ist auf Initiative des Bundesamtes für zeit. Die GmbH wird getragen vom Kanton
Energie (BFE) und in Zusammenarbeit mit den St. Gallen, dem Verband St. Galler Gemein-
wesentlichen Verbänden entwickelt worden. depräsidentinnen und Gemeindepräsiden-
Der SNBS erfindet keine neuen Standards, ten (VSGP) sowie der SAK und SN Energie.
sondern baut vielmehr auf bestehende Zerti-
fizierungen wie Minergie/Minergie-ECO und Alle Informationen und Downloads
2000-Watt-Areal, bündelt vorbildliche Prak- Beratungstelefon: 058 228 71 71
tiken und beinhaltet alle wesentlichen in der www.energieagentur-sg.ch
Schweiz geltenden Normen, Empfehlungen, www.energiekonzeptkongress.ch
Merkblätter, Verordnungen und sonstigen Re-

6 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Rubriktitel

steht ihnen ein umfassendes Planungsinstru­


ment mit Hilfs- und Nachweistools kosten-
los zur Verfügung. Bei der kostenpflichtigen
Zertifizierung sind die dafür zu beurteilenden
Indikatoren so gestaltet, dass bei Neubauten
mit vertretbarem Aufwand eine genügende Be-
wertung erreicht werden kann. Da bei Erneue-
rungen gewisse baulich-strukturelle Rahmen-
bedingungen gesetzt sind, werden definierte
Ausnahmen anerkannt.
Das Netzwerk «Runder Tisch Energie und
Bauen» hat mit massgeblicher Unterstützung
der Energieagentur einen Leitfaden zur An-
wendung des SNBS entwickelt. «Zweck dieses
Leitfadens ist, Bauherrschaften und Planende Philipp Egger eröffnet und Silvia Gemperle moderiert 
zur Arbeit mit SNBS zu motivieren und den  den 5. Energiekonzept-Kongress St. Gallen 2017

Einstieg in die Arbeitsweise zu erleichtern»,


erklärt Silvia Gemperle, Teamleiterin Energie
und Bauen bei der Energieagentur. «Zudem
unterstützt der Kanton St. Gallen über das
Förderungsprogramm Energie eine Beurtei-
lung nach SNBS als Machbarkeitsstudie.»
Übersichtlich zeigt der Leitfaden für jede
Projektphase die massgeblichen Indikatoren
auf, nennt die Stellschrauben und beschreibt
mögliche Massnahmen. Neben einer jährlich
Ende November durchgeführten Informations-
veranstaltung veröffentlicht das Netzwerk Info­
blätter über Referenzobjekte auf der Website
der Energieagentur. Zum Thema graue Energie
von Neu- und Umbauten – einem Teilbereich
des nachhaltigen Bauens – hat das BFE vor
Kurzem Ratgeber und Merkblätter publiziert,
welche die Energieagentur zusammen mit wei- intelligente Mobilitätskonzepte in Städten und
teren Fachleuten im Auftrag konzeptionell und Gemeinden und gesamtheitliche Entwick-
inhaltlich erarbeitet hat. lungskonzepte in der Praxis umgesetzt worden
sind, um die Städte effizienter, technologisch
Energiekonzept-Kongress St. Gallen fortschrittlicher und ökologischer zu gestalten.
Bestehendes Wissen nutzen, zusammenfüh- Dabei haben auch bedeutende Unternehmen
ren, ergänzen und mit den gewonnenen Erfah- wie Swisscom, Post und SBB ­ihren Beitrag
rungen gemeinsam neue Lösungswege entwi- zu den Themen Digitalisierung und Mobilität
ckeln: Wie wichtig es für Fachleute ist, sich zu geleistet. Zur Fortsetzung ist geplant, die Ge-
vernetzen und untereinander auszutauschen, bäude als weiteres Schwerpunktthema einzu-
zeigt die jährlich steigende Teilnehmerzahl am führen. Der nächste Energiekonzept-Kongress
Energiekonzept-Kongress St. Gallen deutlich. St. Gallen wird am 1. Juni 2018 durchgeführt.❰
Für den im Rahmen der Energie-Tage St. Gal-
len stattfindenden Kongress tritt die Energie-
agentur als Veranstalterin auf. Unter dem Titel
«Mit Innovationen in die Zukunft» haben Mitte
Mai rund 200 Teilnehmende in den verschie-
densten Foren intensiv zu den Themen Smart
City und Elektromobilität diskutiert. Fach­
leute aus Industrie, Gewerbe und öffentlicher
Hand haben sich darüber ausgetauscht, wie
gemeindespezifisches Energiemanagement,

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 7


Helios Ventilatoren AG Publireportage

Stärker. Leiser. Schöner. Grüner.


Helios ultraSilence® ELS – jetzt mit effizienter EC-Technologie.

wickelt und werden vollständig in Deutschland


produziert. Dies garantiert beste Qualität und
perfekt aufeinander abgestimmte Komponen-
ten.

Volumenströme für jeden Bedarf.


Lösungen mit 100 m³/h sind in Verbindung mit
der energiesparenden EC-Technologie einzig-
artig am Markt. Mit der neuen Motorentech-
nologie konnte Helios sein ELS-Programm
um über 30 neue Typen erweitern und deckt
dadurch sämtliche Anforderungen ab, die
in den Normen DIN 18017-3 und DIN 1946-6
vorkommen können. Neben den im ELS Pro-
gramm bewährten Volumenströmen 35, 60 und
100 m³/h sind erstmals bei ELS EC auch Typen
Werksbilder: Helios mit 15, 25, 40 und 45 m³/h erhältlich.
Leistungsstärke bei mini-
malem Stromverbrauch, Komfortfunktionen die überzeugen.
ausgezeichnetes Design Für maximale Individualität steht die energie-
und eine innovative Tech- effiziente Baureihe mit vielfältigen Komfort­
nologie für geräuschar- Woptionen zur Verfügung. ELS EC mit Feuchte­
men Betrieb zeichnen die verlaufsautomatik ist mit einem besonders
Helios Lüftungsgeräte ELS effektiven und hochentwickelten System zur
für Einzelräume bereits Feuchte­früherkennung ausgestattet. Intelli-
seit Jahrzehnten aus. Der gente Algorithmen erkennen dabei auch die
schwäbische Lüftungsspe- Intensität des Feuchteanstiegs und reagieren
zialist präsentiert erstmalsschneller als herkömmliche Systeme. Auch die
Seine Kraft verdankt die attraktive Produktreihe mit effizienter EC- Nachlaufzeit und ein eventuell erforderlicher
ultraSilence® ELS der Technologie. Mit neuen Motoren ausgestattet, Intervallbetrieb werden vollautomatisch ge-
raffinierten Laufrad-Tech-
nologie für perfektionierte
geht das Erfolgsmodell in die nächste Runde steuert. Die Typen mit codierbarem Nachlauf
Druckleistungen. und überzeugt mit einer Energieeinsparung und Intervallbetrieb sind die ideale Lösung für
von bis zu 70%. ultraSilence® ELS EC ist somit Bäder und WC’s mit periodisch geringer Nut-
ab sofort umweltschonender, wirtschaftlicher zungsfrequenz. Durch die einstellbaren Inter-
und effizienter denn je. vall- und Betriebs­zeiten wird für eine wirt-
schaftliche und dennoch sichere Raumlüftung
Effiziente EC-Technologie trifft auf in Abwesenheit gesorgt. Schlechte Luftqualität
optimale Aerodynamik. und Feuchteschäden werden dadurch automa-
ELS EC ist die perfekte Symbiose aus fort- tisch und effektiv vermieden.
schrittlicher Motoren- und erstklassiger Lüf-  Die ELS EC Typen mit Präsenzmelder bieten
tungstechnologie. Neben dem äusserst wirt- die komfortable Option, den Lüftungsbetrieb
schaftlichen Antrieb gehört dazu auch das in Abhängigkeit der Frequentierung des Rau-
speziell entwickelte Laufrad für höchste Druck- mes zu setzen. Ganz automatisch wird eine
Helios Ventilatoren AG leistungen bei minimalem Geräuschpegel –  bedarfsgerechte und normkonforme Lüftung
Tannstrasse 4 dies sorgt für Bestwerte in allen Lüftungsstu- jederzeit sichergestellt. Dadurch sind sie ideal
8112 Otelfingen fen. Der neue EC-Motor, das hocheffiziente für barrierefreie Toiletten und Sanitärräume
Tel. 044 735 36 36 Laufrad und die gesamte Steuerungstechno- mit privater und gewerblicher Nutzung wie in
www.helios.ch logie wurden von Helios aus einem Guss ent- Hotels, Gaststätten, Büros, Heimen, u. v. m. ❰

8 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Wohnbaugenossenschaft Glana Buchs SG Nachhaltige Holzkonstruktion

Genossenschaft setzt
auf Nachhaltigkeit
Von Carmen Nagel Eschrich

Die zukunftsweisende Entscheidung zum Die bestehenden Bauten der Genossenschafts-


siedlung von 1949 in Buchs waren veraltet:
Ersatzneubau der Wohnbaugenossenschaft
steile Treppen, kleine Wohnungen, moderni-
Glana bereichert den Ort Buchs SG seither sierungsbedürftige Bäder und Küchen. Die
Wohnbaugenossenschaft unter dem Vorstand
mit frischer, innovativer Architektur. Die
von August Mettler wog ausführlich die Sanie-
moderne Überbauung mit 18 Wohnungen rung des Bestands gegenüber einem Neubau
ab – tatsächlich wären die kalkulierten Kosten
zeugt durch die ökologische Holzfassade von
etwa gleich hoch gewesen! Die Vorteile des
nachhaltiger Bauweise und wurde mit der Neubaus lagen unter anderem in der Möglich-
keit zur Verdichtung: Anstelle der bestehen-
Minergie-Zertifizierung ausgezeichnet.
den 12 konnten 18 neue und weitaus grössere

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 9


Wohnbaugenossenschaft Glana Buchs SG

Wohnungen erstellt werden, die den heutigen Architektengemeinschaft Hasler Schlatter


Bedürfnissen gerecht werden. Wenngleich be- Partner und Alex Jäggi Architekten. Die Idee
tont wird, dass hier jeder wohnen darf, so lag eines Punktgebäudes in Kombination mit ei-
es doch nahe, dass wohl ältere Menschen die nem langen Riegel auf der gegenüberliegen-
Zielgruppe sein würden – in der ursprüngli- den Strassenseite überzeugte das Beurtei-
chen Überbauung Glana lebten hauptsächlich lungsgremium. So konnte das unterschiedliche
Senioren. Wohnungsangebot auch schlüssig aufgeteilt
werden: Im dreigeschossigen Solitär wur-
Neu ersetzt Alt den eher grosse, dafür weniger Wohnungen
In einem Architekturwettbewerb wurde der erstellt; sie wurden als Familienwohnungen
Bauplatz vorgestellt und die Bauherrenwün- konzipiert. Im grösseren, 36 m langen Haus
sche ausgeschrieben. Einen überzeugenden wurden gemischt 2½- und 3½-Zimmer-Woh-
Vorschlag für den Ersatzneubau lieferte die nungen angeordnet, die besonders auf die Be-
dürfnisse älterer Menschen eingehen.

Nachhaltiger Holzbau
Wenngleich die Bauherrschaft zuerst nicht
unbedingt an einen Holzbau dachte, so ar-
gumentierten die Planer überzeugend für
nachhaltiges Bauen. Als Grundlage dienen
den Baukörpern Bodenplatten aus Ortbeton –
das Erdgeschoss wurde, wie in der Nachbar-
schaft üblich, vom Erdboden abgehoben, was
vor möglichen Überschwemmungen des nahe
gelegenen Rheins schützt. Darüber setzt die
Holzfassade an: Mit eleganter Leistenschalung
decken schmale, sägerauhe Fichtenbretter die
Holzstösse der unterschiedlich breiten Bretter
darunter ab und generieren ein anspruchsvol-
les Bild. Die Südfassade wird durch den durch-

10 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Nachhaltige Holzkonstruktion

Bilder: Schöb AG, Gams

laufenden Balkon auf der gesamten Gebäude- Wand- und Deckenelemente inklusive Dämm-
länge geprägt. Wie die stehende Schalung, so material, Leerrohreinlagen und Fenster wind-
betont auch das schlanke Staketengeländer dicht im Werk vorgefertigt. «Wir müssen genau
aus Holz die Vertikalität – ein Ausgleich zur planen, denn sobald ein CAD-Plan in unseren
Horizontalität des lang gestreckten Baukör- Maschinen eingelesen und die Produktion ge-
pers. Harmonisch rundet ein schlankes Vor- startet ist, ist das Produkt praktisch fixfertig
dachblech den Übergang zum Flachdach ab und nur noch mit viel Aufwand abänderbar»,
– eine hart erkämpfte Lösung, da viele Eigen- erklärt Frau Egger-Schöb. Die Vorteile sind
tümer der zahlreichen traditionellen Sattel­ hingegen überwältigend: Die gleichbleibenden
dächer der Umgebung Einsprache erhoben Bedingungen in der Produktionshalle ermögli-
und den Bauablauf verzögerten. Erfreulicher- chen höchste Präzision – auf einer Holzwand-
weise wurde diese Lösung schliesslich bewil- länge von 12 m liegt die Masstoleranz bei nur
ligt, das Ergebnis integriert sich vorbildlich in 1 mm!
den Baubestand.
Besondere Holzelemente für Glana
Holzprofi im Team Für die Genossenschaftswohnungen verwen-
Der Auftrag für den Holzbau ging an das Un- dete die Schöb AG ihre Standardkonstrukti-
ternehmen Schöb AG aus Gams. Der traditio- on: Als Grundlage dienen 24 cm starke Holz-
nelle Familienbetrieb wurde bereits vor siebzig ständer, die bereits im Werk beidseits mit
Jahren gegründet und seither stetig vergrös- Mehrschicht- und Gipsfaserplatten beplankt
sert. Dabei wurde nicht nur das Firmengelän- wurden. In die Zwischenräume der Ständer-
de, sondern vor allem auch der Horizont des konstruktion wurde maschinell Zellulose-
Werkens und Wirkens des Betriebs erweitert. dämmung eingeblasen. Zu diesem Zeitpunkt
Heute zählt die Schöb AG zu den führenden mussten beispielsweise auch die Positionen
holzverarbeitenden Betrieben der Schweiz, einzelner Steckdosen exakt definiert sein,
aber auch über die Landesgrenzen hinaus. da im Element auch Leerrohre für Elektro-,
«Das ist bei uns doch Standard», beschreibt Heiz- und Sanitärinstallationen sowie Raffs-
die Geschäftsleiterin Christine Egger-Schöb toren eingearbeitet wurden. Aus diesen fertig
lachend den Vorfertigungsgrad. Über vollauto- «abgeschossenen» und umrandeten Wänden
matische Produktionsstrassen werden Dach-, schnitten Maschinen nach CAD-Plänen Fens-

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 11


Wohnbaugenossenschaft Glana Buchs SG Nachhaltige Holzkonstruktion

Bauherrschaft
Wohnbaugenossenschaft
Glana
August Mettler
Glannastrasse 1a
9470 Buchs SG ter- und Türöffnungen sowie Installationsöff-
nungen aus. Die Architektenpläne müssen da-
Architekten ARGE
Alex Jaeggi  
für von der Planungsabteilung der Schöb AG
Dipl. Architekt ETH SIA aufbereitet werden – eine höchst anspruchs-
Hofackerstrasse 4 volle Aufgabe, denn immerhin laufen hier wie
8803 Rüschlikon bei einem Bauleiter alle Gewerke zusammen
Tel. 079 828 61 09 und wollen akribisch koordiniert sein. Was bei
www.ajarch.ch
Einfamilienhäusern überschaubar ist, wird bei
Hasler Schlatter Partner grossen Überbauungen und Mehrfamilien-
Am Schanzengraben 15 häusern, die der Betrieb ebenfalls zu seinem
8002 Zürich Aufgabenspektrum zählt, zu einer wahren
Tel: 044 286 26 00 ­Herausforderung. Bei der Schöb AG stammt
www.hsp-architekten.ch
das Konstruktionsholz für die Produktion
Bauleitung
zu über 86 Prozent aus Schweizer Wäldern.
Nigg + Partner AG «Das ist Nachhaltigkeit», beschreibt Frau
Groffeldstrasse 10 Egger-Schöb, «denn die Wälder wachsen viel
9470 Buchs SG schneller nach, als dass sie abgeholzt werden
Tel. 081 756 51 41 – regionales Holz zu verwenden, reguliert den
Bestand in der Schweiz sinnvoll.»
Energietechnik
Calorex AG
Gallusstrasse 35 Gut durchdachte Materialkombination
9500 Will SG Das warme Material Holz schafft Behaglich-
Tel. 071 913 27 70 keit, die loggiaartigen, überdachten Balkone ten Wohnräumen und der überdurchschnittli-
www.calorex.ch
profitieren massgeblich davon. «Sie sind ar- chen Raumhöhe von 2,60 m, einem modernen
Holzbauingenieur
chitektonisch als raumhaltige Aussenwand- Ausbau, praktischen Grundrissen für Jung und
SJB.Kempter.Fitze AG konstruktionen definiert», erläutert Architekt Alt und eleganter, nachhaltiger Architektur –
Zürcherstrasse 239 Jaeggi seine Idee. Bei den Innenräumen setzte eine Teamleistung, die der guten Zusammen-
8501 Frauenfeld man auf Themenwechsel – wo aussen Holz do- arbeit zwischen Architekt, Bauherr und Holz-
Tel. 052 728 90 40 miniert, überraschen im Innenraum reinweiss bauer zu verdanken ist.  ❰
www.sjb.ch
verputzte, gemauerte Wände. Sie optimieren
Holzelementbau / die ohnehin hervorragende Akustik und schaf-
Fassade / Fenster fen Speichermasse für den Holzbau, ebenso
Schöb AG wie die massiven Geschossdecken. «Die Span-
Haagerstrasse 80 nung zwischen mineralischem Innenleben und
9473 Gams
hölzernem Kleid wird zum architektonischen
Tel. 081 750 39 50
www.schoeb-ag.ch
Leitthema», fasst Alex Jaeggi zusammen. Alle
Wohnungen profitieren von zweiseitig belichte-

12 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Natura by Isover.
ISOVER – Gelebte Ökologie.
Natura – Die Isover Produktlinie für Innenanwendungen. Hergestellt mit
pflanzlichem Bindemittel, erfüllt sie alle Wünsche für gesundes Wohnen.

www.isover.ch

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 13


St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG

Starten Sie die Energiezukunft!


Die SAK unterstützt die Energiewende mit konkreten Lösungen im Gebäudebereich,
einem attraktiven Finanzierungsmodell und langjähriger Praxiserfahrung. Angewandt
auf die individuellen Kundenbedürfnisse ergibt sich daraus die perfekte Mischung.

Ob Wärmepumpe,
Photovoltaik-Anlage,
Ladestation, Batterien,
Energiecontracting oder
Finanzierungsmodell:  
Die SAK Energiemission
umfasst konkrete
Lösungen für Ihr nach­
haltiges Anliegen.

Sowohl bei Bauten als auch in der Mobilität geschnittene – Energiesysteme im Gebäude-
gewinnt die elektrische Energie immer mehr bereich an.
an Bedeutung. Wärmepumpen lösen Gas- und
Ölkessel ab und die Elektromobilität konkur- Gemeinsam in die Energiezukunft
riert zunehmend die Verbrennungsmotoren. In Unsere Energiemission umfasst Angebote für
der Schweiz wird rund die Hälfte der fossilen Planung und Bau von Photovoltaik-Anlagen
Energieträger verwendet, um kaltes Wasser (PVA), Wärmepumpen, Batterien, Ladestatio-
auf etwa 65°C zu erwärmen. Um dem ent- nen für Elektroautos und Energiecontracting –
gegenzuwirken, hat sich die Schweiz an der gepaart mit einem attraktiven Finanzierungs-
Klima­konferenz in Paris verpflichtet, bis 2030 modell. Die Anlagen sind auf Ihre spezifischen
ihre CO2-Emissionen gegenüber dem Stand Bedürfnisse ausgerichtet und werden auch
von 1990 zu halbieren. nach Installation und Inbetriebnahme durch
Das kompetente und innovative Team der uns gewartet. Denn schliesslich steht die
SAK (St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke SAK seit über hundert Jahren für eine sichere
AG) unterstützt dieses Abkommen mit ihrer Stromversorgung und ist darum auch der zu-
Energie­mission. Diese bietet nachhaltige – auf verlässige und innovative Partner für den ge-
die individuellen Bedürfnisse der Kunden zu- meinsamen Weg in die Energiezukunft.

Richtangebot auf energiemission.ch


Sprechen Sie mit uns. Wir freuen uns auf Sie! Die Webseite energiemission.ch beinhaltet
unter anderem ein Rechnungstool. Damit kön-
St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG nen Sie die Daten Ihres Eigenheims, Angaben
Vadianstrasse 50, PF 2041, 9001 St. Gallen zum Energiebedarf etc. direkt erfassen und
071 229 52 20 ein Richtangebot für eine PVA anfordern. Die-
energiemission@sak.ch se Basis ist wichtig für die Detailplanung und
www.energiemission.ch kann auf Wunsch durch eine Besichtigung bei
Ihnen vor Ort verifiziert werden.

14 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Publireportage

In vier einfachen Schritten zum Ziel


1. Schritt: Beratung ❱ Die SAK Fachleute beraten Sie vor Ort, stimmen
das Vorgehen ab und erstellen ein konkretes Angebot.
2. Schritt: Planung ❱ Zudem prüfen sie Förderungsmöglichkeiten und
finden die für Sie bestmögliche Lösung.
3. Schritt: Installation ❱ Anschliessend setzen die Profis das Projekt
um und sorgen für ein optimiertes und zuverlässiges System.
4. Schritt: Nutzung ❱ Abschliessend gewährleistet die Wartungsver-
einbarung, dass Ihre Systeme lange und zuverlässig laufen.

Heizen mit Umgebungswärme


Roland Grob, Leiter SAK
Energiemission, bringt die Eine Wärmepumpe nutzt die vorhandene Umwelt­wärme
Vorteile auf den Punkt. aus der Luft oder der Erde. 75% des Heizbedarfs kann
durch diese Umgebungswärme gedeckt werden. Wär-
mepumpen machen diese Umweltwärme nutzbar und
«Realistisch Dimensionieren benötigen dazu keine fossilen Energieträger.
und attraktiv Finanzieren.»
Welche vier Kernargumente sprechen für Sonnenkraft vom eigenen Dach
das Angebot der SAK Energiemission? Mit einer PVA wird Sonnenenergie in elektrischen Strom
Roland Grob (RG): Kurz gesagt – unsere Be- umgewandelt. Die Möglichkeit, dass man auf der Dach-
ratung, die realistische Dimensionierung, die fläche seines Hauses genügend Strom für seinen Be-
attraktive Finanzierung und die vollständige darf produzieren kann, ist sehr hoch. Oftmals reicht
Umsetzung. sogar lediglich ein Teil der vorhandenen Dachfläche
aus. ­Moderne Systeme erlauben es zudem, den selbst
Was beinhaltet die Beratung? produzierten Strom zu speichern.
RG: Unsere Beratung umfasst alle relevanten
Komponenten von A bis Z. Die Offerte weist die
effektiven Kosten aus und berücksichtigt auch Sonnenstrom zum selber tanken
mögliche Fördergelder. Mit einem Elektroauto fährt es sich nicht nur leiser, son-
dern auch umweltfreundlicher. Mit einer Ladestation –
Und Sie suchen nach der jeweils besten kombiniert mit der eigenen PVA – nutzen Sie den selber
Lösung? produzierten Strom auch unterwegs. Das bringt nicht
RG: Richtig. Wir richten die Anlage auf den ef- nur ökologische und wirtschaftliche Vorteile mit sich:
fektiven Bedarf anstelle des höchstmöglichen Spass und Freude am Fahrerlebnis sind unbezahlbar.
Flächenpotentials aus. Es ist also gut möglich,
dass mit «lediglich» ¼ der Dachfläche 100%
des Strombedarfs gedeckt werden. Das schont Erneuerbare Energie ohne Kapitalbindung
Ressourcen und das Portemonnaie unserer Mit dem SAK Energiecontracting kaufen Sie die Wärme
Kunden. – jedoch nicht die Anlage. Interessiert? Erfüllen die An-
forderungen an eine Heizanlage eine oder mehrere der
Sie bieten ein finanzielles Angebot zum nachfolgenden Kriterien, müssen wir unbedingt mit- 
Umsteigen an? einander sprechen:
RG: Ja, mit interessanten Finanzierungsmo- _ Wohn-, Gewerbe- und Industriebauten
dellen in Form einfacher Konsumkredite. _ Minimale Heizleistungen: 20 kW
_ Minimaler Energiebedarf: 40 000–50 000 kWh/Jahr
Wie steht’s ums Energiecontracting?
RG: Da verfügen wir ebenfalls über langjähri-
ge Erfahrung. Konkret: Derzeit betreuen wir Attraktives Finanzierungsmodell
77 Anlagen für Mehrfamilienhäuser mit einer Eine grosse Herausforderung beim Schritt in die Ener-
installierten Leistung von total 3331 kW – das giezukunft stellen die Investitionskosten dar. Die SAK
entspricht der zuverlässigen Wärmeversor- senkt diese Einstiegshürde mit Finanzierungs­lösungen
gung von 700 Wohneinheiten. in Form von Konsumkrediten.

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 15


Wohnoase Wolfikon Kirchberg

Das effiziente Trio


Von Carmen Nagel Eschrich

Schlicht und elegant-einfach fügen sich Mit seinem Team der Visiobau AG hat sich
­ rchitekt Stefan Truog weitherum einen gu-
A
heute drei Einfamilienhäuser in die Land-
ten Ruf für energieeffizientes Bauen erarbei-
schaft Kirchbergs. Zurückhaltend ist auch tet. Aus diesem Grund suchte ihn auch eine
Bauherrschaft auf, die sich ein nachhaltiges
ihr Energieverbrauch – sie wurden für eine
Einfamilienhaus wünschte. Allerdings war das
Käuferschaft gebaut und konzipiert, die ihr gut besonnte Grundstück für ein einziges Haus
viel zu gross, weshalb die Visiobau AG nicht
Heim bewusst nachhaltig gestalten wollte.
nur als Planerin, sondern auch als private
Die Minergie-P-zertifizierten Häuser Bauherrin einschritt. Stefan Truog beschloss,
auf dem Bauland in Kirchberg seine nachhal-
stammen vom Architekten Stefan Truog und
tige Vision umzusetzen: Das Projekt der Visio-
seinem Team der Visiobau AG und bieten bau AG sollte erneut beweisen, dass nachhal-
tige Architektur ansprechend, kostengünstig
höchsten Wohnkomfort zu wirtschaftlichen
und gleichzeitig auf höchstem energetischen
Preisen. Niveau gestaltet werden kann. Dabei erlaubt
das herrliche Grundstück unmittelbar an der
Landwirtschaftszone optimale, unver­schattete
Ausrichtung nach Süden, wo drei Einfamili-
enhäuser erstellt wurden. Für die Form und

16 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Minergie-P

Proportion überlegten sich die Planer ein Ge-


bäude mit geringem A-zu-V-Verhältnis, was
bedeutet: Auf geringer Grundfläche wurde
ein kompakter Baukörper entworfen. Um die
einzelnen Quader windet sich raffiniert ein
weisser s-förmiger Wandstreifen und betont
die Horizontalität. Die Flächen neben, unter
und über dem weissen Band wurden mal mit
Glasflächen, mal mit Fassadenplatten ausge-
füllt. Individuell durfte die Käuferschaft Farbe
und Materialität der Plattenware bestimmen,
was ein abwechslungsreiches Bild im Quartier
generierte.

Ökologisch und ökonomisch


Bei der Art der Konstruktion wurden verschie-
dene Lösungen akribisch geprüft: Gesucht war
ein Material mit geringem Grauenergiebedarf
für seine Herstellung, gleichzeitig sollte es
langlebig sein und höchsten Wohnkomfort für
die Bewohner bieten – diese Kriterien sah man
in einem Massivbau zum günstigsten Preis ver-
eint.
Ein luftdichtes Kleid aus schützenden Polysty-
roldämmplatten schuf in Kombination mit gra-
fitangereichertem Putz den hervorragenden
U-Wert der Wand von 0,13 kWh/m2. Architekt
und Bauherr Stefan Truog erklärt, was die-
ser geschlossene Wärmedämmperimeter für
die Energiebilanz bedeutet: «Gesamthaft ver- unterhaltsarme Kompakt-Aussenluftwärme-
brauchen die Einfamilienhäuser pro Jahr nur pumpe, die Brauch- sowie Heizungswasser
2400 kWh elektrische Energie. Davon werden aufwärmt. Die Wärmeabgabe erfolgt über eine
für Heizung 9%, für Lüftung 4%, für Warm- Bodenheizung mit niedrigsten Vorlauftempe-
wassererzeugung 11% und für Hilfsenergie raturen. Natürlich unterstützt der passivsolare
1% beansprucht – was übrig bleibt, wird über Entwurf das Energiesparkonzept. Um es voll
den Haushaltsstrom verbraucht; im Vergleich auszuschöpfen, wurden die einzelnen Gebäude
benötigt ein konventionelles Gebäude alleine auf der Parzelle so angeordnet, dass sie sich
zum Heizen über 10 000 kWh.» gegenseitig nicht verschatten und gleichzei-
tig viel Privatsphäre entstehen lassen. «Die
Upgrade zum Nullenergiehaus möglich Einfamilienhäuser brauchen äusserst wenig
Elegant rundet ein Flachdach den schlich- Energie und wurden so aus persönlicher Über-
ten Kubus ab – darauf kann auf Wunsch eine zeugung gestaltet – für einen schonenden Um-
Photovoltaikanlage installiert werden, die den gang mit den Ressourcen der Erde. Auch für
Energiebedarf spielend deckt und dadurch die Bewohner bietet diese Lösung nur Vorteile:
den Null-Energie-Status erfüllen würde. Doch den energetisch und qualitativ bestmöglichen
auch die Standardhäuser bauen auf nachhal- Wohnkomfort und Werterhalt. Alles andere ist
tige Haustechnik: Als Wärmequelle an kühlen Schnee von gestern!», fasst Stefan Truog zu-
Tagen entschied man sich für eine äusserst sammen.

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 17


Wohnoase Wolfikon Kirchberg Minergie-P

Moderner Grundriss für verschiedene


Ansprüche
Der Hauszugang befindet sich jeweils auf der
Nordseite, wo die verlängerte Carport-Über-
dachung die Eingangstüre schützt. Im Erdge-
schoss wurden die öffentlichen Bereiche für
Wohnen, Kochen und Essen angedacht, die
wunderbare Fensterfront nach Süden lässt
Licht zum Wohlfühlen in das Gebäude und
schafft eine Verbindung vom Inneren zum Äus-
seren. Im Obergeschoss wurden die privaten
Bereiche wie Schlafräume organisiert. Natür-
lich darf alles an besondere Ansprüche ange-
passt werden, sodass zu jeder Lebensphase die
höchste Lebensqualität erzielt werden kann.
Ein schlüssiges Konzept wie beim Projekt
Kirchberg überzeugt – kein Wunder, dass die
günstigen Energiesparhäuser im Nu an glück-
liche Käufer übergeben werden konnten.  ❰

Bauherrschaft Haus 1+2


visiobau  
architekturbüro stv
Bahnhofstrasse 19
9313 Muolen

Bauherrschaft Haus 3
Familie Bernhardsgrütter
Taaholzstrasse 8
9533 Kirchberg

Architekt
visiobau  
architekturbüro stv
Bahnhofstrasse 19
9313 Muolen
Tel. 071 411 70 70 Luft-Wasser-Wärmepumpe
www.visiobau.ch LWZ 504 von 
STIEBEL ELTRON AG

18 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Nachhaltig bauen, SAGERhaft dämmen
SAGER – Ihr führender Schweizer Partner für Dämmlösungen mit Glaswolle und EPS

Unsere Spitzenprodukte SAGEX EPS und


SAGLAN Glaswolle sind hauptsächlich eco-1 Sager AG
5724 Dürrenäsch
zertifiziert und gemäss BBL besonders ökologisch! www.sager.ch

Die Königsklasse
der Heizungen.
› nachhaltig
› sparsam
› leise
› standfest
› bequem

Matthias Glarner, Schwingerkönig 2016

Natürlich eine Wärmepumpe! www.stiebel-eltron.ch

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 19


Eternit (Schweiz) AG

Ein Kultprodukt ist geboren:


Der neue Boden der Eternit (Schweiz) AG

Das Wunschkind vieler Architektinnen und wird dieses hochwertige Produkt durch die
­Architekten ist seit März dieses Jahres (end- Trittschalldämpfung und ein praktisches Klick-
lich) erhältlich: Ein Boden aus Faserzement, System, durch welches sich grosse Flächen in
dem Kultmaterial der Eternit (Schweiz) AG. kürzester Zeit schwimmend verlegen lassen.
Für die neue Innovation Swisspearl Floor nutz-
te das Unternehmen seine Erfahrung aus der Die verwendeten, natürlichen Rohstoffe stam-
Fassaden- und Dachproduktion und kreierte men vorwiegend aus der Region und auch
einen hochwertigen Boden, der neue Massstä- die Fertigung wird von Firmen in der Schweiz
be setzt – auch im Bereich der Nachhaltigkeit. übernommen. Zusammen mit seiner Rezy­
klierbarkeit und Lebensdauer macht das den
Kernstück des neuen Produktes ist eine Faser- Swisspearl Floor zu einem der ökologischs-
zementplatte, welche mit einer hochwertigen ten Bodenbeläge, die derzeit erhältlich sind.
Nutzschicht überzogen ist. Diese wahrt die Er überzeugt auch hinsichtlich weiterer Pro-
Optik der Platten und verhindert ein Verblas- dukteigenschaften: Unvergleichlich sind seine
sen der Farben. Zudem wird der Boden extrem Leichtigkeit, gepaart mit einer extremen Stabi-
widerstandsfähig und pflegeleicht. Abgerundet lität. Zudem ist er wie alle Produkte der Eternit
(Schweiz) AG feuerfest. Durch seine sehr hohe
Beanspruchungsklasse eignet sich der Boden
sowohl für stark frequentierte Räume wie auch
für Aussenbereiche.

Auch hinsichtlich Ästhetik und Funktionalität


setzt der Boden aus Faserzement neue Mass-
stäbe. Das ruhige Flächenbild in Verbindung
mit einem dezenten Farbspiel behält stets
seine Dynamik. Das bestehende Farbsorti-
ment wird laufend erweitert, damit sich auch
in Zukunft vielfältige architektonische Visionen
realisieren lassen.

Der Eternit (Schweiz) AG ist mit der Entwick-


lung und Umsetzung von Swisspearl FLOOR ein
Meisterstück gelungen. Da die Bodenplatten
sowohl in funktionaler als auch ästhetischer
Hinsicht höchsten Ansprüchen genügen, ha-
ben sie zweifelsfrei das Potential, ein Design­
klassiker von morgen zu werden. Und fügen
sich damit nahtlos in die Design­geschichte
der Eternit (Schweiz) AG ein – der Pioniergeist
eines Willy Guhl weht wieder durch die Pro-
duktionshallen. ❰

20 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Publireportage

Eternit (Schweiz) AG
8867 Niederurnen
Tel. 055 617 11 11

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 21


Im Gespräch mit Dr. Roman Gysel

«Die Energiestrategie 2050


ist für die Schweizer Solarbranche
überlebenswichtig.»
Redaktion «nachhaltig Bauen»: Roman Gysel,
was bedeutet die Annahme der Energiestra-
tegie 2050 für die Schweizer Solarbranche?
Die Annahme war überlebenswichtig. Bei Mey-
er Burger Energy Systems sowie der gesamten
Schweizer Solarbranche gab es ein Vorher und
ein Nachher bei den Auftragseingängen. Der
PV-Zubau in der Schweiz ging von 340 MW im
2015 auf 260 MW im 2016 zurück. Die Instal-
lateure hatten grosse Angst, weil es psycho-
logisch für viele Hausbesitzer eine Barriere
war, eine Anlage zu bestellen, ohne Gewissheit
zur Energiezukunft in der Schweiz zu haben.
Entsprechend war die Annahme der Energie-
strategie für uns und die Solarteure eine sehr
grosse Erleichterung. Seither ziehen die Auf-
träge wieder deutlich an. Der Impuls der Ab-
stimmung war entsprechend sehr wichtig.

Dr. Roman Gysel ist seit Frühjahr 2017 Welche Chancen sind aufgrund der Energie-
strategie 2050 für die Hausbesitzer entstan-
Leiter des Meyer-Burger-Geschäftsberei-
den?
ches Energy Systems, der die von Meyer Es gibt Gewissheit, dass der Bund und die Be-
völkerung willens sind, auf die erneuerbaren
Burger gefertigten Solarsysteme ver-
Energien, unter anderem die Photovoltaik zu
treibt. In seiner vorangehenden Position setzen. Damit gibt es klare Rahmenbedingun-
gen und Sicherheit für die Investition. Jeder
als Vertriebsleiter hat er den Verkauf des
Hausbesitzer und jede Hausbesitzerin tut gut
schweizweit führenden Indach-Solar­ daran, vor allem bei Neubauten und Dach­
sanierungen die Option einer Eindeckung mit
systems MegaSlate® konsequent ausge-
PV-Elementen zu prüfen. Meyer Burger bietet
baut. Im Interview zieht Roman Gysel neu eine Witterungsgarantie für Module von
40 Jahren an. Dies zeigt, dass es sich um eine
Bilanz nach der Annahme der Energie-
sichere und langfristige Investition handelt.
strategie 2050. Mit der Energiestrategie 2050 hat die Schweiz
die Chance erhalten, auch in Zukunft und ohne
Atomenergie eine weitgehend CO2-freie nach-
haltige Stromproduktion zu erreichen.

Welchen Beitrag leistet Meyer Burger zur


Energiestrategie 2050?
Wir beliefern die Schweiz mit Qualitätsmodu-
len auf dem neuesten Stand der Technik, mit

22 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Meyer Burger (Switzerland) AG

denen Hausbesitzer/innen und Architekt/innen grosse Rolle. Möchte der Hausbesitzer wäh-
die Möglichkeit erhalten, zu erleben, welche rend den nächsten 25–40 Jahren eine optisch
Freude es ihnen bereitet, effizient und ästhe- schöne Anlage anschauen? Oder ist er auch in
tisch selbst Strom zu produzieren. zehn Jahren noch stolz, dass er sie zu einem
Weltweit gesehen liefern wir mit unserem rekordtiefen Preis erworben hat? Die Ansich-
Portfolio an Produktionsanlagen und als Ma- ten sind verschieden, aber ich denke, dass
schinenbauer die Grundlage für eine kos- über eine längere Zeit die Ästhetik sehr wich-
tengünstige Produktion von Solarmodulen. tig ist.
Schlussendlich werden über die Produktions-
kosten die Gestehungskosten des Solarstroms Welche innovativen Technologien existieren
(in Fr./kWh) stark beeinflusst und damit län- heute, mit denen ein optimales Energiesys-
gerfristig der kommerzielle Erfolg des Solar- tem erreicht werden kann?
stroms bestimmt. Die Photovoltaik ist bereit. Die Kosten sind in
den letzten 15 Jahren um einen Faktor zehn
Welche Meyer Burger Systemlösungen sind gesunken. Energie produzieren können sie be-
erhältlich? reits heute sehr konkurrenzfähig. Beim Nutzen
Die speziell für den Schweizer Markt entwi- der Energie wird sich noch einiges tun: Spei-
ckelten und in Thun hergestellten Solarsys- cherung, Vernetzung und Elektromobilität. Das
teme werden für Indach-, Fassaden-, Flach- sind Punkte, bei denen mit der Investition eher
dach- oder Hybrid-Anwendungen angeboten noch etwas zugewartet werden kann, die sich
und ermöglichen eine flexible Gestaltung sowie auch zu einem späteren Zeitpunkt noch – oder
eine perfekte Integration in die Formensprache eben noch mehr – lohnen.
der Gebäude.
Welche Markttrends sind in der Schweizer
Lohnt sich eine Solaranlage heute auch finan- Solarbranche spürbar?
ziell für Hausbesitzer? Die Ästhetik wird immer wichtiger. Dabei spielt
Absolut! Ein Dach braucht jeder und jede. Die die Integration ins Dach, vermehrt auch in Fas-
Frage ist nur noch, ob Sie eines wollen, das saden und beispielsweise in Brüstungen eine
sich über die Stromproduktion selbst amor- grosse Rolle. Entsprechend wird im Moment
tisiert oder eines, das Sie immer nur Geld viel an Farben und Formen gearbeitet. Weiter
kostet. Mit unseren Qualitätsprodukten und wird auch Qualität immer wichtiger, weil die
unserem Technologie-Know-how legen wir die Kunden realisieren, dass sie ein Produkt mit
Meyer-Burger-Produkte für lange Lebensdau- einer langen Lebensdauer kaufen. ❰
ern aus. Damit bekommen die Kunden auch
langfristig einen Mehrwert.

Was macht eine gute Solaranlage aus, bei der


Installation wie auch im Betrieb?
Die Wahl des Modulproduzenten und des fach-
kundigen Installateurs bestimmen im We-
sentlichen die Erträge, die Unterhaltskosten
und die Lebensdauer der Anlage. Neben der
Qualität spielt natürlich auch die Ästhetik eine www.meyerburger.com

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 23


1a hunkeler fenster AG Publireportage

Fenster mit Weitblick


Das TOP-WIN Fenster des innovativen Schweizer Fenster­bau­unternehmens
aus Ebikon eröffnet mit seinem hohen Glasanteil einen unvergleichbaren Weitblick.
Die Überbauung Eden Lake Wilen mit MINERGIE-P® Standard zeigt eindrücklich,
dass die Fenster auch bei der Wärmedämmung restlos überzeugen.

Pierre Honegger, 
Architekt der Überbauung
Eden Lake, setzt auf das
TOP-WIN Fenster der 
1a hunkeler fenster AG.

truktion. Dank Schweizer Spitzentechnologie


liegen die Fensterflügel komplett hinter dem
Rahmen. Überdies sind die Flügel- und Mittel-
partien äusserst schmal und die Fensterfläche
dadurch umso grösser.

Ideal für MINERGIE-P® Standard


Weitblick bieten die Fenster auch punkto Wärme-
dämmung. Durch den serienmässigen Einsatz
Die Überbauung Eden Lichtdurchflutete Räume und einen ausser- eines hochwertigen Dreifachglases sowie dank
Lake Wilen wird dem gewöhnlichen Blick. Das bieten die TOP-WIN dem Glasrandverbund aus Kunststoff wird das
MINERGIE-P® Standard
gerecht. Dies entspricht Fenster der Firma 1a hunkeler fenster AG. TOP-WIN Fenster auch höchsten Ansprüchen
dem internationalen ­Ermöglicht werden diese Grosszügigkeit und im Passivhausbau gerecht.
Passivhaus Standard.   die damit verbundene hohe Ästhetik durch Qualitätsmerkmale, welche für das Architek-
Die hochwertigen Fenster
die innovative und einzigartige Rahmenkons- turbüro Honegger aus Herdern ein wesentli-
von 1a hunkeler fenster AG
tragen dazu bei, dass der ches Argument für den Einsatz des TOP-WIN
vorgegebene Mindestwert Fensters sind. «Ich bin immer wieder begeis-
deutlich unterschritten
BlowerDoor Bewertung tert von der Qualität und der Einzigartigkeit der
wird.
Grenzwert nach DIN 4108-7 Produkte von 1a hunkeler fenster AG», sagt
der zuständige Architekt Pierre Honegger und
2
fügt hinzu: «Beim Projekt Eden Lake in Wilen
Luftwechselrate n 50

1.5 hat insbesondere die Kombination der äus-


66% unter serst eleganten Optik in Kombination mit dem
1 Mindestwert
0.60 grossen Beitrag zu einem minimalen Energie-
0.5
0.20 verbrauch den Ausschlag gegeben.»
0 Unterstrichen wird diese Aussage eindrücklich
Minergie P Neubau Minergie P vom Resultat des am Objekt Eden Lake durch-
Wohnhaus Wohnüberbauung
1a hunkeler fenster AG  Eden-Lake mit geführten «Blower-Door-Tests». Der Test über­- 
Bahnhofstrasse 20  TOP-WIN prüft die Dichtheit einer Gebäudehülle. Die für
6030 Ebikon 
den MINERGIE-P® Standard geforderten Werte
Telefon 041 444 04 40 
info@1a-hunkeler.ch  66 Prozent besser als gefordert!  wurden um beeindruckende 66 Prozent unter-
www.1a-hunkeler.ch Dank TOP-WIN Fenstern von 1a hunkeler fenster AG schritten. ❰

24 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Neubau Spital Münsterlingen Minergie-P

Ein vorbildlicher
Spitalbau
Von Anita Bucher

Der Kanton Thurgau fördert energetisch Niemand ist gerne krank. Keiner braucht frei-
willig ein Spitalbett. Aber wenn es nötig ist,
sinnvolle Bauten stark und geht selbst mit
profitieren wir alle gerne von einer guten Infra-
gutem Beispiel voran. So ist das neuste struktur, optimierten Abläufen und Fachärzten
im Spital.
Gebäude des Kantonsspitals Münsterlingen
Einen Behandlungstrakt eines Spitals zu pla-
im Minergie-P-Standard erstellt worden. nen ist eine besondere Herausforderung. Die
Architektengemeinschaft Stoffel Schneider
Auch die bereits bestehenden Behandlungs-
Architekten und das Büro Metron Architektur,
trakte werden saniert und sollen dereinst welches viel Erfahrung im Spitalbau mitbringt,
entwickelten gemeinsam ein hoch funktiona-
einen Minergie-Standard erreichen.
les Gebäude, das sich auch optisch gut auf den
Spitalcampus mit der ehemaligen historischen
Klosteranlage einpasst. Der aktuelle Neubau
schliesst das Areal gegen Osten ab und bildet
zusammen mit dem bestehenden Behand-
lungstrakt einen räumlich gefassten Vorplatz
Bilder: müller fotografie, Münsterlingen für den Spitalzugang.

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 25


Neubau Spital Münsterlingen

Aussen zurückhaltend gestaltet Zwei Innenhöfe versorgen das Innere des Neu-
Mit den bestehenden Trakten und dem histo- baus mit Tageslicht und erleichtern die Orien-
rischen Kloster gab es bereits zwei sehr un- tierung in den Korridoren.
terschiedliche Gebäudetypen auf dem Areal.
Bewusst wurde daher auf einen erneuten Soli- Innen voll mit Technik
tärbau verzichtet. Der Neubau nimmt mit vor- Behandlungszimmer, Operationssäle, Labors,
gehängten eingefärbten Faserbetonplatten das Patientenzimmer usw. Die Liste der verschie-
rote Fassadenthema der bisherigen neuzeitli- denartigen Räume ist lang. In jedem Raum
chen Gebäude wieder auf. Damit der Betten- stehen andere Abläufe, andere Bedürfnisse im
verkehr zwischen den Trakten optimal funkti- Vordergrund. Die Planung der ganzen Elektro-
onieren kann, wurden die Geschosshöhen der anlagen und -anschlüsse war eine Herausfor-
Nachbarsbauten übernommen. Der Neubau derung. «Ein Spitalbau muss zudem so geplant
wächst damit als vorerst letzte Etappe mit den sein, dass Umnutzungen auch künftig möglich
jüngeren Erweiterungen der letzten Jahrzehn- sind», weiss David Schwind, verantwortlicher
te zusammen. Es entsteht ein Gegenüber der Projektleiter Generalplaner Gebäudetechnik
historischen Klosteranlage mit den roten Bau- bei Amstein + Walthert. Denn beim Spitalbau
körpern der Neuzeit. ist Investitionsschutz ein Riesenthema.
Realisiert wurde der neuste Ergänzungsbau Das sieht auch Urs Steppacher, Leiter Gesund-
«3i» durch die Generalunternehmung Steiner heitbauten Kantons Thurgau so: «Die gute und
AG. Konstruktiv ist das Gebäude hauptsäch- enge Zusammenarbeit mit der künftigen Nut-
lich ein Stahlbeton-Skelettbau. Die massiv zerschafft hat mich beeindruckt. Die Chefärzte
erstellen Treppenhäuser haben eine ausstei- sind als Team aufgetreten und haben bei der
fende Funktion. Das Technikgeschoss zuoberst Projektentwicklung grösstes Engagement an
wurde als Stahlskelettbau ausgeführt und die den Tag gelegt.» Hohe Investitionen von Geld
Dachfläche besteht aus Stahltrapezblech. Hier und Zeit also, die sich in Zukunft auszahlen
befinden sich die ganzen Technikaufbauten. sollen. Davon ist David Schwind, mit seiner

26 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Minergie-P

langjährigen Erfahrung bei der Planung von Seewasser, Fernwärme und Erdwärme
Gebäudetechnik in Spitälern überzeugt. «Das Die Kältezentrale nutzt die Nähe zum Boden-
Spital Münsterlingen hat verglichen mit ande- see. Hier wird mittels Seewasser die Küh-
ren Spitälern einen Riesenschritt in die Digita- lung für die hochtechnisch ausgestatteten
lisierung der OP-Säle gemacht», lobt er. Räumlichkeiten wie etwa Intensivstation oder
Operationssäle sichergestellt. Einige Medizi-
Komplexe Nachhaltigkeit nalgeräte benötigen noch dazu eine direkte
Öffentliche Neubauten haben im Kanton Thur- Wasserkühlung.
gau den Minergie-P-Standard zu erfüllen. Das Die Raumwärme wird über eine Fussbodenhei-
hat der Kanton 2014 in den neuen MuKEn (Mus- zung reguliert, welche im Sommer auch zum
tervorschriften der Kantone im Energiebereich) sanften Kühlen verwendet wird. Alle Bauten
festgelegt. Für die Planer der Gebäudetechnik sind an ein Fernwärmenetz angeschlossen mit
war diese Auflage eine echte Knacknuss. Denn welchem die Abwärme der Wäscherei zur Be-
die zahlreichen eingesetzten technischen Me- heizung genutzt werden kann. Ausserdem gibt
dizinalgeräte produzieren sehr viel Abwärme, es auf dem Areal ein vorhandenes Dampfnetz,
die abgeführt werden muss. Je dichter die Ge-
bäudehülle, desto mehr Wärme muss aus dem
Gebäude geleitet werden. Das Energiekonzept
auf dem Spitalcampus ist ein Zusammenspiel
verschiedener Kühl- und Heizsysteme aus un-
terschiedlichsten Quellen. Sämtliche Energien
werden für alle Bauten auf dem Areal zentral
aufbereitet. Dabei sind aber die unterschied-
lichen Bedürfnisse der Gebäude zu beachten.
Denn die weniger gut gedämmten Bestandes-
bauten benötigen zur gewünschten Temperie-
rung eine höhere Vorlaufstemperatur als bei-
spielsweise der Neubau.

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 27


Neubau Spital Münsterlingen Minergie-P

Bauherrengemeinschaft
Kantonales Hochbauamt
Thurgau
Verwaltungsgebäude
Promenade
8510 Frauenfeld
und
thurmed Immobilien AG
Waldeggstrasse 8
8500 Frauenfeld

Architekten ARGE
Stoffel Schneider  
Architekten AG
Bahnhofstrasse 19
8570 Weinfelden
und
Metron AG
Stahlrain 2
5201 Brugg

Generalunternehmung
Steiner AG
Hagenholzstrasse 56 das für die Sterilisation und Luftbefeuchtung ist ein voller Erfolg. Es wurde in Rekordzeit er-
8050 Zürich benötigt wird. Die Abwärme des Dampfnetzes stellt und konnte mit guter Kostenkontrolle er-
Tel. 058 445 20 00
trägt ebenfalls zur Beheizung der Gebäude bei. reicht werden. Das ist alles andere als selbst-
www.steiner.ch
Des Weiteren wird Erdwärme mittels Erdson- verständlich, da wir hier ja zwei verschiedene
Bauingenieur den für einen zukünftigen Bau genutzt. Bauherren haben, die das Projekt finanzieren.»
Gruner Wepf AG,   Auf dem Dach des Neubaus wurde zudem eine Erfreut zeigte sich denn auch Spitaldirektor
St.Gallen Photovoltaikanlage realisiert. «Anders hätten Stephan Kunz. «Wir haben ein wegweisendes
Oberstrasse 153
wir die Minergie-P-Ziele für den Neubau nicht Spitalgebäude realisiert, das bezüglich Infra-
9000 St. Gallen
Tel. 071 272 25 35
erreichen können», erzählt David Schwind und struktur und Betriebsoptimierung internatio-
www.gruner.ch lässt damit durchblicken wie hochkomplex das nalen Standards im Spitalbau gerecht wird»,
Heiz- und Kühlthema im Spitalbau ist. sagte er in seiner Festansprache.
Haustechnik Vielleicht ist dies ja ein kleiner Trost für all jene
Amstein + Walthert AG Acht Jahre von der Idee bis zur Realisation Patienten welche aus gesundheitlichen Grün-
Andreasstrasse 11
Nach fast fünfjähriger Bauzeit wurde der Neu- den in Spital Münsterlingen müssen. – Hier
8050 Zürich
Tel. 044 305 91 11 bau 3i am 23. Mai 2017 feierlich eingeweiht. sind sie nicht nur in besten Händen, sie pro-
www.amstein-walthert.ch Urs Steppacher vom Hochbauamt Kanton fitieren auch von einer hochmodernen Infra­- 
Thurgau ist sehr zufrieden: «Das Bauprojekt struktur. ❰

28 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Design-Heizkörper
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 29


Energietal Toggenburg

Energetische Gebäudesanierung
anstatt Pinselrenovation
Eine zart-gelbe, frische Fassade prägt das
Einfamilienhaus an der Stockenstrasse in
­Ebnat-Kappel. Was dem Gebäude aus dem
Jahr 1967 einen modernen Touch verleiht, ist
auch energietechnisch auf dem neusten Stand.
Die Besitzer Bettina und Stefan Steiner haben
die Gebäudehülle ihres Hauses saniert – der
erste Schritt einer etappierten energetischen
Gebäudemodernisierung.
Sie gehören damit zu den wenigen Liegen-
schaftsbesitzern in der Schweiz, die eine an-
stehende Renovation zum Anlass nehmen, das
Haus auch bezüglich Energie zu optimieren
und nicht nur eine Pinselsanierung realisie-
ren. Die energetische Erneuerungsrate liegt in
der Schweiz nicht einmal bei einem Prozent – 
Die Hausbesitzer haben obwohl energetische Modernisierungen wirt-
eine anstehende Renovation schaftlich sind und Wertschöpfung im Inland,
zum Anlass genommen,
eine energetische Gebäude- meist in der Region, generieren. Gleichzeitig
modernisierung in Etappen bietet der Gebäudepark mit einem Anteil von
umzusetzen. rund 46 Prozent am gesamten Endenergiever-
brauch vor allem bei den Bauten mit Baujahr
vor 1980 ein grosses Sparpotenzial.

Modernisieren in Etappen
«Den Anstoss zur Sanierung unseres Hauses
Vor der Modernisierung der Gebäudehülle kleidete   bildete insbesondere der schlechte Zustand
eine Eternitfassade das Einfamilienhaus ein. der verwitterten nordseitigen Fassade», er-
klärt das Ehepaar Steiner und ergänzt, dass
ihnen dabei wichtig gewesen sei, zuerst den
Gesamtzustand des Gebäudes beurteilen zu
lassen. «Unser Ziel ist es, mit einer Sanierung
in Etappen den Energieverbrauch zu optimie-
ren, den Wohnkomfort zu steigern und gleich-
zeitig ökologische und ästhetische Aspekte zu
berücksichtigen.»
Informationen zur Förderung Steiners haben ein Konzept zur Gebäudemo-
Der Kanton St. Gallen unterstützt die Erarbeitung von Konzepten dernisierung, wie es der Kanton St. Gallen mit
zur Gebäudesanierung wie auch die Sanierung in umfangreichen Fördergeldern unterstützt, erstellen lassen
Etappen mit Förderbeiträgen. Ebenso sind die Wärmedämmung (vgl. Kasten). Dabei nimmt eine anerkannte
von Einzelbauteilen und Gesamtsanierungen nach einem Minergie- Energiefachperson den energetischen Zustand
Standard förderberechtigt. Ein weiterer Förderbereich betrifft den einer Liegenschaft vor Ort auf und beurteilt
Ersatz des Heizungssystems. insbesondere Gebäudehülle und Haustechnik.
Details zum Förderprogramm sowie die Liste mit anerkannte Ener- Das Ehepaar hat anschliessend einen Bericht
giefachpersonen für die Erarbeitung der Gebäudemodernisierungs- erhalten, der die Ist-Situation sowie einen Ka-
Konzepte sind zu finden unter: talog mit aufeinander abgestimmten Moderni-
www.energieagentur-sg.ch ➞ förderung sierungsmassnahmen umfasst. Zum Konzept
gehören auch die Kostenschätzung und Effi-

30 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


toggenburg
«das sind wir»

zienzbewertung einzelner Massnahmen, die


Beurteilung der Sonnenenergienutzung oder
Informationen zur Finanzierung.

Optimierung der Gebäudehülle


als erster Schritt
Die erste Modernisierungsetappe – neben dem 
Fensterersatz mit Dreifachisolierverglasung,
der vor drei Jahren erfolgte – ist nun abge-
schlossen. Das Resultat bildet eine optimierte
Gebäudehülle: eine aussen mit 14 cm starken
Holzfaserdämmplatten isolierte, hinterlüftete
Holzfassade. Ausserdem wurde in diesem Sa-
nierungsschritt die Aussenbeleuchtung durch
LED-Leuchtkörper ersetzt. Die Erneuerung
wirkt sich für das Ehepaar Steiner bereits aus
und lässt sich in einem besseren Raumklima,
der Reduktion der Heizkosten und einer höhe-
ren Wärme/Kälte- sowie Schallisolation fest-
stellen.
Im nächsten Schritt ist der Ersatz der alten
Ölheizung vorgesehen. Dank der optimierten
Gebäudehülle kann dann eine kleiner dimen-
sionierte Heizung den verbleibenden Wärme- Einblick ins Innenleben der   Im Rahmen der Sanierung  
bedarf erbringen. Ebenso planen die Hausbe- 14 cm stark gedämmten, hinter­ der Fassade sind auch Wärmebrücken
lüfteten Holzfassade. ausgemerzt worden.
sitzer die Installation einer photovoltaischen
und einer solarthermischen Anlage sowie den
Ersatz der Innenbeleuchtung und einzelner
Haushaltgeräte. Kontaktadresse
Für Bettina und Stefan Steiner hat das ge- Das Konzept zur Gebäudemodernisierung hat Ruedi Giezendanner,
wählte Vorgehen die eigenen Erwartungen Energieberater des Fördervereins «energietal toggenburg», erstellt.
über­troffen. Als grosse Vorteile einer Gebäude­ Zusammen mit weiteren Fachpersonen ist er auch für die kosten-
modernisierung mit Konzept beurteilen sie die lose Erstberatung des Vereins für die Einwohner des Toggenburgs
situationsbezogene Bedürfnisabklärung zu sowie auf Wunsch für Vorgehensberatung rund um Gebäude, Haus-
Beginn, wie auch das Aufzeigen einer Palette technik und Solarenergie verantwortlich.
von Verbesserungsmassnahmen mit Angabe «Energietal toggenburg» unterstützt den Aufbau einer einheimi-
zu Kosten, Einsparpotenzial und Fördergel- schen und CO2-armen Energieproduktion sowie die effiziente Ener-
dern. «Wir konnten während der gesamten gienutzung in der Region. Für diese Ziele engagieren sich die zwölf
Bauphase auf die kompetente Unterstützung Gemeinden von Wildhaus-Alt St. Johann bis Kirchberg sowie Unter-
durch den Energiefachmann zählen und von nehmen, Private und Schulen gemeinsam und leisten damit einen
den Erkenntnissen aus dem Gebäudekonzept nachhaltigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Toggen-
profitieren», betonen sie.  ❰ burgs. Der Förderverein «energietal toggenburg» bildet dabei das
regionale Energie-Kompetenzzentrum.

energietal toggenburg
Bahnhofstrasse 1, 9630 Wattwil, Telefon 071 987 00 77
info@energietal-toggenburg.ch, www.energietal-toggenburg.ch

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 31


MFH Gaiserstrasse Appenzell

Der schwarze Kristall


Von Carmen Nagel Eschrich

Verschiedene Baugrenzen prägen das Heute sieht es so aus, als sei das Mehrfa­
milienhaus mit drei Wohnungen und einem
Grundstück, das eng bebaut und von zahl­
Studio für diese Lage geschaffen. Doch der
reichen Strassen umgeben ist. Mit dieser Weg dahin war für die MFW Architekten AG
nicht ganz einfach: Das Grundstück galt an-
Gegebenheit ging der Architekt des Mehr­
fangs als nahezu unbebaubar. Die verkehrs-
familienhauses pragmatisch um: Die Fassa- reiche und eng bebaute Nachbarschaft mach-
te den Bau des Mehrfamilienhauses zu einer
den sind parallel zu den Baugrenzen ange-
Herausforderung, und bis zur Baugenehmi-
ordnet und fügen sich dadurch zu einer gung vergingen über vier Jahre. Mit dieser
grossen Errungenschaft in der Tasche wurde
originellen Kubatur. Eingehüllt in Photo­
die ursprüngliche Gestaltung mit einem her-
voltaikpaneele, wird er zum Blickfang – kömmlichen Wärmedämmverbundsystem und
mit Verputz nochmals überdacht. Tatsächlich
ein schwarz schimmernder, energieerzeu-
wünschte sich die Bauherrschaft nicht nur
gender Kristall. eine Gebäudehülle nach Minergie-P, sondern
auch einen möglichst hohen Solarertrag durch
Photo­voltaikmodule.

32 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Minergie-P/PEB

Tetris spielen
Konsequent entschied sich Architekt Thomas
Buchmann für eine radikale Lösung: «Ich hän-
ge nicht einfach ein paar Solarpaneele an die
Fassaden, dazu braucht es ein vernünftiges,
schlüssiges Gesamtkonzept.» Da die Umge-
bung wenig Attraktives, jedoch gute Besonnung
bot, entwickelte sich eine Idee: Die verputzte
Fassade sollte einem Kleid aus massgeschnei-
derten Photovoltaikmodulen weichen, das die
darunterliegende 24-cm-Mineraldämmung des österreichischen Feldkirch ist spezialisiert auf
Massivbaus schützt. Um ein einheitliches Bild individuelle Lösungen, tatsächlich kann man
zu erzeugen, wurden die Fassadenzeichnun- dort fast alles bestellen: von Pflanzentrögen
gen mit einem Rasternetz überzogen. Wie in mit PV-Modulen bis hin zur bunt gefärbten
einem überdimensionalen Tetris-Spiel wurden PV-Glasbrüstung. Auffallend ist die elegante
die Öffnungen und verbleibenden Wandflächen Optik, die sich durch den Aufbau, ähnlich Iso-
befüllt. Ziel war es, die offenen und geschlos- lierglas, erklären lässt: «Anstelle der trans-
senen Flächen einander anzugleichen, um parenten Aussenscheibe werden Solarzellen
möglichst wenig verschiedene Formate zu be- einlaminiert; diese bilden dabei ein flexibel
nötigen. einsetzbares Gestaltungselement. Der Ab-
stand der Zellen, und damit die Transparenz
Innovatives Produktdesign der ­Elemente, ist frei wählbar. Alle Anschlüs-
Wer die Paneele herstellen sollte, bedurfte der se und Verkabelungen werden seitlich in der
Recherche von Architekt Buchmann: «Ich habe Fenster- oder Fassadenkonstruktion geführt
lange nach einem Betrieb gesucht, der Modu- und bleiben dadurch unsichtbar», erklärt MGT-
le auf individuelle Formate produzieren kann. esys. Für den «schwarzen Kristall» bedeutete
Sie durften kaum glänzen und reflektieren, dies, dass satiniertes, reflexionsarmes Glas
um den angrenzenden Strassenverkehr nicht zum Einsatz kam und auf Wunschmass herge-
zu gefährden.» Die Firma MGT-esys aus dem stellte Paneele gefertigt werden konnten.

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 33


MFH Gaiserstrasse Appenzell Minergie-P/PEB

sen Rafflamellenstoren nimmt man nur weisse


Ausschnitte in der Fassade wahr. Die moder-
nen Grundrisse wirken dadurch, dank optima-
ler Tageslichtausbeute, überdurchschnittlich
hell und freundlich.

Wie aus einem Guss


Das Plusenergiehaus mit Landmark-Charakter
produziert an der Süd-, Ost- und Westfassade
sowie auf der Süddachhälfte Strom. Es wur-
den monokristalline PV-Module eingesetzt,
die ­wegen des hohen Siliziumgehalts eine auf-
wendige Herstellung erfordern, jedoch sehr
effektiv arbeiten. Das zeigt sich im hohen Wir-
kungsgrad und besseren Ertrag. Die zu erwar-
tende jährliche Energieproduktion des Meyer
Burger Solarsystems (MegaSlate) auf dem
Dach beträgt rund 15 500 kWh, an den Fassa-
den 14 000 kWh. Praktisch ist, dass über die
aktiven Fassaden im Winter, wenn die Dächer
mit Schnee bedeckt sind, elektrische Energie,
zum Beispiel für die Wärmepumpenanlage,
Montage der Solarfassade zur Verfügung gestellt werden kann – das ist
Zusammen mit dem Fassadenbauer K+K Fas- besonders an kalten Tagen sehr wertvoll. Die
saden wurde ein System erarbeitet, um die Optik der beschatteten Nordseite ist kaum von 
Module an der Fassade zu fixieren: In regel- den «aktiven» Gebäudeteilen zu unterschei-
mässigen Abständen wurden Metallkonsolen den, da hier das passende Eternitprodukt ver-
im Mauerwerk verschraubt, die darin einge- baut wurde. Das elegante Gebäude scheint wie
hängten Schienen bieten sowohl der Dämmung aus einem Guss zu sein und fügt sich hervor-
als auch den PV-Modulen sicheren Halt. Um ragend in die bebaute Umgebung. Noch wurde
Masstoleranzen auszugleichen, gab es wenig der Schweizer Solarpreis 2017 nicht verge-
Möglichkeiten, selbst an den ­Gebäudeecken ben, doch dieses mustergültige Projekt, das in
wurde ohne Profil gearbeitet. Nur die hellen ­intensiver Zusammenarbeit zwischen Energie-
Aluzargen verbergen minimale Abweichun- planern, Architekten, Bauherren und ausfüh-
gen. Sie heben sich markant von der schwar- renden Firmen entstand, hätte ihn sicherlich
zen Fläche ab. In Kombination mit den weis- redlich verdient. ❰

Bauherrschaft
Guido Ebneter
Gaiserstrasse 30
9050 Appenzell

Architekt
MFW Architekten AG
Gaiserstrasse 11
9050 Appenzell
Tel. 071 787 39 66
www.mfw-architekten.ch

Nachhaltige
Energieplanung
Sencon Energy GmbH
Zielstrasse 25
9050 Appenzell
Tel. 071 787 85 38
www.sencon-energy.ch

34 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Lösungen für
die Energiewende:
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Hocheffiziente, bifaciale Solarsysteme für maximale Erträge

Die Natur liefert Alternativen,


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Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 35


Grünenwald AG Publireportage

Ölheizung im Betrieb massiv


teurer als Wärmepumpe
Leider wird auch heute noch täglich behaup- _ Die Kosten für 100 Liter Öl werden aufgrund
tet, dass eine Ölheizung günstiger ist als eine der Steuererhöhung, ohne Veränderung der
Wärme­pumpe. Bei genauerer Betrachtung hat übrigen Preiskomponenten, um 12,5% anstei-
diese Aussage aber keinen Bestand. Dank der gen – also von aktuell CHF 80.– auf CHF 90.–.
sehr hohen Effizienz einer Wärmepumpe spart _ Entscheidungen der Förderländer, bezüglich
der Benutzer circa 70–80% an jährlichen Heiz- Produktionsmengen etc., haben nur noch einen
und Unterhaltskosten im Vergleich zu einer mo- marginalen Einfluss auf den hiesigen Preis.
dernen Ölheizung. Mit dieser Einsparung können _ Die Veränderungen des internationalen Ölmark-
die gesamten Mehrinvestitionen innert rund 10 tes werden nur noch zu 38% den Schweizer
Jahren amortisiert werden. Ölpreis bewegen. Ein Rückgang des heutigen
Weiter muss berücksichtigt werden, dass der re- Preises von USD 54.–/Barrel, um angenommen
lativ günstige internationale Ölpreis in USD und z. B. 20% auf circa USD 43.–/Barrel, würde den
Barrel ausgedrückt nicht das Preisniveau in der Preis in CHF nur noch um 7,6% bewegen, das
Vorteile
Schweiz repräsentiert. Die Steuern und Abgaben heisst von CHF 90.– auf CHF 83.–/100 lt.
Wärmepumpe
auf fossilen Brennstoffen inklusive den Handels- _ Mit stärkeren Preisrückgängen kann nicht ge-
_ Sehr tiefe Energie-
margen und Transportkosten machen einen Anteil rechnet werden.
und Unterhalts­
von circa 57% des in der Schweiz bezahlten Öl- _ Erhöhungen der Preise am internationalen
kosten (Tank reini-
gen und Kaminfeger preises aus. Ab dem 1. Januar 2018 wird die C02- Markt werden aber umso stärker ins Gewicht
entfallen) Abgabe um CHF 10.–/100 lt. ansteigen. Dadurch fallen, da die Basisbelastung durch Steuern viel
_ Steuervergünsti­ wird der internationale Markteinfluss von 43% auf höher ist als in der Vergangenheit (Hebel­effekt).
gungen für erneuer- noch 38% reduziert. Was hat das für Folgen?
bare Energien Ölpreis wird wieder steigen
_ Gebäudewert­ Dieser Entwicklung kann auch nicht mit dem Ein-
steigerung Einflussfaktoren Ölpreis am 31. August 2017
bau einer neuen Ölheizung begegnet werden. Bei
_ Diverse Zinsver­ MWSt CHF 4.30
einem 20-jährigen Kessel liegen die Einsparun-
günstigungen auf gen – dank neuer Technik – nur bei etwa 5%.
Handel CHF 19.40
Darlehen und   Brent CHF 34.30
Kredite möglich 43%
_ Teilweise   Installation und Wartung
CO2-Abgabe CHF 22.–
Subventionen 28% Die Grünenwald AG plant, installiert und wartet
_ Hohe Rendite auf seit 28 Jahren in der ganzen Schweiz Wärme-
dem eingesetzten pumpensysteme. Die Fachleute des Unterneh-
Kapital mens demontieren den alten Kessel und Öltank,
installieren die gesamte neue Anlage inklusive
sämtlicher Nebenarbeiten und übernimmt da-
Beispiel Ersatz einer Ölheizung durch eine Wärmepumpe mit Erdwärmesonden: Franken
Investition in die neue Wärmepumpenanlage ca. 40 000.–
nach auch noch die Wartung der gesamten Hei-
./. Investition in eine neue Ölheizung ca. 15 000.– zungsanlage. So wissen die Nutzer auch immer,
Mehrinvestition ca. 25 000.– an wen sie sich zu wenden haben, wenn im Haus
25% Steuereinsparung ca. 6 250.– ein Problem mit der Heizung auftritt. Heute wer-
wirtschaftliche Mehrinvestition in Wärmepumpe ca. 18 750.–
den von dieser Firma in der ganzen Schweiz rund
Erfolg:
10 000 Anlagen betreut.
2000 lt. Öl zu Fr. 80.00/100 lt. 1 600.–
Kaminfeger, Abgaskontrolle etc. 850.–
Strom Brenner 150.–
Total laufende Kosten für Ölheizung pro Jahr 2 600.–
Stromverbrauch der Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 4,5 = 3780 kWh 566.–
Unterhalt gem. AWP 150.– Wärmepumpen
Total laufende Kosten für Wärmepumpe pro Jahr 716.–
Jährliche Einsparung 1 884.–
Grünenwald AG
Rückzahlung innert ca. 10 Jahren was einer Verzinsung der wirtschaftlichen   Lauetstrasse 39, 8112 Otelfingen
Mehrinvestition von 8,8% während 25 Jahren entspricht. Tel. 043 243 53 53, www.gruenenwald-ag.ch

36 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS Wärmepumpen-System-Modul

Das Wärmepumpen-System-Modul:
Grosse Vorteile für den Bauherrn

Die Wärmepumpe (WP) ist eine seit Jahr- Wärmepumpen-Anlagen, welche ein Wärme-
zehnten erprobte und zuverlässige Heiz-Tech- pumpen-System-Modul (WPSM) verwenden,
nologie: Pro Jahr werden in der Schweiz ca. arbeiten mit maximaler Energieeffizienz und
20 000 Wärmepumpen verbaut. Rund 85% aller höchstmöglicher Betriebssicherheit, was die
neu erstellten Einfamilienhäuser werden mit ohnehin schon tiefen Betriebskosten bei Wär-
­Wärmepumpen ausgerüstet, bei der Sanierung mepumpen noch einmal senkt. Diese Ziele
von Heizungsanlagen ersetzen immer mehr werden erreicht durch eine rigide Qualitäts-
Wärmepumpen die bisherigen fossilen oder kontrolle und verbindlich festgelegte Abläufe
Elektroheizungen. Aufgrund ihrer hohen Ener- und Prozesse von der Planung bis zur Inbe-
gieeffizienz und des Umstandes, dass Wärme- triebnahme.
pumpen CO2-optimiert arbeiten, sind sie sehr
umweltfreundlich. Das Label Wärmepumpen-System-Modul
zeichnet sich durch die folgenden Eigenschaf-
Das Wärmepumpen-System-Modul: ten aus:
Höchste Qualität von der Planung bis zur _ Standardisierte Abläufe für die Planung, Ins-
Inbetriebnahme tallation und Inbetriebnahme der WP-Anlage.
Hersteller und Lieferanten von Wärmepumpen Der Bauherr profitiert von der optimalen Zu-
haben, zusammen mit den Fachverbänden der sammenarbeit zwischen allen an der Erstel-
Heizungsbranche, das Label «Wärmepumpen- lung der Heizungsanlage Beteiligten.
System-Modul» entwickelt und entsprechend _ Alle Komponenten des Heizsystems sind auf-
zertifizierte Produkte am Markt eingeführt. einander abgestimmt und als Systeme durch
neutrale Fachleute geprüft und zertifiziert.
Die Module sind ausgereift und in der Praxis
Die Hauptbestandteile des WPSM.   bewährt. Dies erhöht die Qualität und Be-
Sie führen zu maximaler Energieeffizienz bei tiefsten Betriebskosten triebssicherheit der Anlage.
_ Der Bauherr erhält eine umfassende Doku-
mentation über die Berechnungen und Kom-
ponenten der Anlage, welche es ihm auch
nach Jahren noch ermöglicht, die Entstehung
der Anlage nachzuvollziehen.
_ Der Bauherr erhält vom Heizungsinstallateur
eine schriftliche Leistungsgarantie für seine
Wärmepumpen-Anlage. Dieser dokumentiert
damit seine Arbeit und bestätigt, dass alle
Anforderungen des WPSM erfüllt sind.
_ Der Bauherr erhält nach der Inbetriebnah-
me der WP-Anlage ein Anlagezertifikat. Die-
ses wird durch eine neutrale Fachstelle nach
Prüfung der vom Installateur eingereichten
Dokumente erstellt. Zur Qualitätssicherung
finden zudem bei rund 20% aller installierten
Module Stichprobenkontrollen durch neutrale
Fachleute statt.

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 37


Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS Wärmepumpen-System-Modul

Heizungsanlagen, welche ein WP-System-


Modul verwenden sind tendenziell nicht teu-
rer als herkömmliche WP-Anlagen. Geringe
Mehrkosten entstehen durch die Nachkontrolle
im 2. Betriebsjahr, welche aber eine geldwer-
te Leistung darstellt. Zudem werden für das
Anlagezertifikat, welches nach Prüfung der
eingereichten Dokumente durch eine neutrale
Fachstelle ausgestellt wird, CHF 245.–, zuzüg-
lich MWST, in Rechnung gestellt. Dieses An­
lagezertifikat ist Grundlage für die Ausrichtung
der zugesicherten Förderbeiträge.

Der Einsatz eines Wärmepumpen-System-


Moduls lohnt sich auch finanziell
Die Verwendung des WP-System-Moduls in
WP-Anlagen bis ca. 15 kW (Einfamilien- oder
kleine Mehrfamilienhäuser) ist ab 2017 in den
meisten Kantonen Voraussetzung, um kanto-
nale Fördergelder zu erhalten. Die kantonalen
Stellen werden nach der Einreichung des Anla-
genzertifikates die zugesicherten Fördergelder
auszahlen. Es ist daher wichtig, dass der Bau-
herr schriftlich und ausdrücklich beim Instal-
lateur seiner Wahl eine «WP-Anlage mit WP-
System-Modul und Anlagezertifikat» bestellt.
In denjenigen Kantonen, welche den Einsatz
einer Wärmepumpe nicht finanziell fördern,
springt myclimate ein und kann dort Förder-
gelder sprechen.

Eine Heizung mit Wärmepumpen-System-Modul arbeitet mit höchstmöglicher Viele Installateure haben bereits eine umfas-
Betriebssicherheit bei tiefsten Betriebskosten sende Weiterbildung abgeschlossen. Sie sind
auf der Webseite www.wp-systemmodul.ch
_ Eine obligatorische Nachkontrolle durch den gelistet. Da die Installation eines WP-System-
Kundendienst des WP-Lieferanten im 2. Be- Modul aber keine neuen Voraussetzungen an
triebsjahr optimiert noch einmal die Energie- die handwerklichen Fähigkeiten des Installa-
effizienz aller zertifizierten Heizungsanlagen, teurs enthält, kann grundsätzlich jeder erfah-
unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der rene Heizungs-Installationsbetrieb ein WP-
Bewohner der Liegenschaft. System-Modul planen und installieren. ❰

Weitere Informationen zur Förderung von Wärmepumpenanlagen und zum Wärmepumpen-


System-Modul finden sich auf den folgenden Webseiten:

www.dasgebaeudeprogramm.ch
www.myclimate.org/de/klimaschutzprojekte/projekt/schweiz-energieeffizienz-7816/
www.wp-systemmodul.ch
www.fws.ch

38 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


STIEBEL ELTRON AG Publireportage

LWZ 504 –
Ideale Lösung für den Neubau
Auf der Suche nach der passenden Heizlösung erhält man mit dem
Integralgerät die Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung gleich mit dazu.
Effizienz also auf der ganzen Linie.

Intelligente Technik
Ausserdem punktet die LWZ 504 mit innovati-
ver Technik: Erstmals verrichtet ein inverter-
geregelter Kompressor seinen Dienst in einem
Komplettgerät. So kann die Leistung bei tiefen
Aussentemperaturen, wenn eine hohe Verdich-
terleistung gefragt ist, gesteigert werden. Das
hat zur Folge, dass die LWZ 504 bei einer Aus-
sentemperatur von –7 Grad (Vorlauf 35 Grad)
eine Wärmeleistung von 8,34 kW zur Verfü-
gung stellt. «Diese Anpassung an den ‹Ener-
giehunger› des Hauses bedeutet eine klare
Komfortverbesserung», erklärt Produktma-
nager Oliver Joss. «Zudem ist dadurch, dass
der Kompressor leistungsgeregelt arbeitet und
daher nicht durchgängig seine volle Leistung
abrufen muss, der Betrieb im Mittel natürlich
auch effizienter. Wir gehen von einer 10 bis 15
Prozent höheren Effizienz aus als bei einer On-
Off-Maschine.»

Fit für die Zukunft


Weitere Vorteile sind der hohe Warmwasser-
komfort dank des 235-Liter-Speichers sowie
Das Multitalent von STIEBEL ELTRON: LWZ 504 die Möglichkeit der Kombination mit einer
thermischen Solaranlage oder einer Photo-
voltaik-Anlage, um günstigen selbst erzeug-
Das Multitalent ten Strom direkt sinnvoll zu nutzen. Ausser-
Das kompakte Lüftungsintegralsystem LWZ 504  dem ist die Anbindung eines Internet Service
bietet allen Wohnkomfort, der eines Energie- Gateway (ISG) problemlos möglich. Damit wird
sparhauses würdig ist. Die Energie für woh- die Bedienung, Einstellung und Überprüfung
lige Raumtemperaturen und warmes Wasser von Daten der Wärmepumpenanlage denkbar
zieht die Anlage aus der Aussenluft. Dass die einfach und der Kunde erhält Zugang zu sei-
­Wärme im Haus bleibt, dafür sorgt das mo- ner persönlichen Servicewelt. Via PC, Laptop,
STIEBEL ELTRON AG derne Lüftungsmanagement. Eine angeneh- Tablet oder Smartphone kann die Anlage ganz
Industrie West me, gesunde Atmosphäre und hohe Effizienz bequem gesteuert und optimiert werden. Das
Gass 8 lassen sich so hervorragend miteinander ver- führt im Idealfall zu einem Einsparpotenzial
5242 Lupfig binden. Das Gerät vereint alle haustechnischen von bis zu 40% der Energie im Privathaus-
Telefon 056 464 05 00 Funktionen in einem Gehäuse. Es übernimmt halt. Auch Wohnen wird so in Zukunft noch
www.stiebel-eltron.ch Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung mit kom­fortabler, energieeffizienter, sicherer und
Wärmerückgewinnung und Kühlung. günstiger. ❰

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 39


I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen

Brandschutz in Gebäuden

Die Ausbreitung des Feuers eindämmen


Mit der Wahl der richtigen Dämmung kann die Ausbreitung eines Brandes massgeblich eingeschränkt werden.
Wichtig dabei sind zwei Faktoren: Das eingesetzte Material darf nicht brennen und sollte ausserdem einen möglichst
hohen Schmelzpunkt aufweisen.

Brandschutz schafft Sicherheit. Steinwolle von Flumroc hat einen Schmelzpunkt von über 1000°C.

Essen und Trinken ist das wichtigste Grund- ein geschmolzenes Bauteil kann Gebäude und
bedürfnis der Menschheit. Dahinter rangiert ­Bewohner nicht mehr vor den Brandeinwirkun-
an zweiter Stelle bereits die Sicherheit: Der gen schützen. Auf der sicheren Seite ist, wer
Mensch möchte geschützt sein vor Krieg, Un- Steinwolle-Dämmstoffe von Flumroc einsetzt.
fällen oder Katastrophen. Zu einer erhöhten Denn diese sind nicht brennbar und behalten
Sicherheit können auch Bauherren, Planer selbst bei Temperaturen von über 1000°C ihre
oder Architekten beitragen – etwa mit der kon- Festigkeit.
sequenten Wahl von Dämmmaterialien, die im Bei der Wahl von Dämmprodukten sollte das
Brandfall die Ausbreitung des Feuers verhin- Augenmerk neben dem Brandverhalten auch
dern und damit Leib und Leben schützen. der Nachhaltigkeit gelten. Diesbezüglich über-
Messungen zeigen, dass sich bei einem Gebäu- zeugen die Produkte von Flumroc ebenfalls. Ein
debrand bereits nach rund vier Minuten Tem- Grossteil des verwendeten Gesteins stammt
peraturen von über 800°C entwickeln. Diese aus dem Bündnerland, was die Transportwege
Erkenntnis macht einem auf eindrückliche Art kurz hält. Ausserdem verfolgt Flumroc einen
bewusst, wie wichtig die Verwendung der rich- geschlossenen Kreislauf: Produktionsabfälle,
tigen Baumaterialien ist. Das gilt insbesondere Baustellenabschnitte und Steinwolle aus Rück-
für Dämmungen, die bei Fassaden, Dächern, bauten werden als gleichwertiger Rohstoff wie-
Böden, Trennwänden oder Lüftungsanlagen derverwendet. Entsprechend sind nahezu alle
Feuerresistente   eingesetzt werden. Denn nur wenn diese Ge- Flumroc-Steinwollprodukte mit dem höchsten
Dämmungen verschaffen bäudeteile der enormen Hitze standhalten, Label «ECO-1» zertifiziert und eignen sich da-
der Feuerwehr und den
Bewohnern im Brandfall kann die rasante Ausbreitung des Feuers mit bestens für das Bauen nach Minergie-Eco,
mehr Zeit. entscheidend gehemmt werden. Beim Brand- für 2000-Watt Areale sowie auch für den Stan-
schutz sind zwei Kom- dard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS). ❰
ponenten massgebend:
Die Dämmung muss
feuerresistent sein und
einen hohen Schmelz-
punkt aufweisen. Aber
gerade Letzteres ist
bei vielen Dämmateri-
alien der Knackpunkt: Flumroc AG, Postfach, 8890 Flums
Sie schmelzen bereits Tel. 081 734 11 11, Fax 081 734 12 13
bei rund 200°C. Und info@flumroc.ch, www.flumroc.ch

40 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Generationenhaus Weinfelden Minergie-P

Ein Haus für alle Fälle


Von Carmen Nagel Eschrich

Mit Eltern und Grosseltern unter einem Dach Bereits zu Beginn stand für die aufgeschlos-
sene Bauherrschaft fest: «Wir möchten kein
zu wohnen, klingt nach einem veralteten,
klassisches Einfamilienhaus. Eine zukunfts-
ländlichen Konzept. Doch darin steckt das weisende Lösung sehen wir in einem Haus mit
mindestens zwei Wohnungen; eine für unsere
Potenzial der Zukunft, das Bodenknappheit
fünfköpfige Familie und eine altersgerechte
und steigenden Grundpreisen trotzt, ver­ für den Lebensabend von Eltern oder für uns
selbst.» Das Grundstück für das energiespa-
mutet Architekt Thomas Metzler. Mit einer
rende Heim konnte vom grossen Garten der
aufgeschlossenen Bauherrschaft durfte ­Eltern «abgezweigt» werden. Kreativ entwi-
ckelte das Bauatelier Metzler, das bereits
er seine Vision unter Beweis stellen und ein
ähnliche Bauaufgaben genial gelöst hat, einen
modernes, ökologisches Generationenhaus vielversprechenden Vorschlag.
umsetzen.

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 41


Generationenhaus Weinfelden

digkeit jedes Einzelnen ergibt sich eine klare


Abgrenzung, die langfristig ein friedliches Zu-
sammenleben ermöglicht.»

Unterschiedliche Wohnmodelle vereint


Im modernen und gleichzeitig einfach-rusti-
kalen Gebäude, verschalt mit unbehandelten
Fichtenlatten, verbergen sich drei Wohneinhei-
ten: Die Wohnung im Erdgeschoss kann beson-
ders im Alter gut bedient werden – das prüf-
te die Bauherrin mit ihrem Wissen und ihrer
Erfahrung als Mitarbeiterin bei der Spitex. Ein
aussen liegendes, unbeheiztes Treppenhaus,
welches der Bewohner wegen seines drama-
tischen Pultdachs wie durch einen spannen-
den Tunnel betritt, erschliesst das erste Ober-
geschoss. Über den Laubengang führt eine
Eingangstüre zum ökonomisch organisierten
Einzimmerapartment – ideal für Studenten.
Blickfang bildet für den Innenraum die rusti-
kale Sichtbetonwand. Über eine zweite Türe
erreicht man die grosszügige, zweigeschos­
sige Familienwohnung. Auf der Eingangsetage
wurden hier drei Schlafzimmer und ein Bad
angeordnet, eine innen liegende Treppe führt
in das Attikageschoss. Hoch über den Dingen
laden die offene Küche und der vorgelager-
te Essplatz zum Verweilen. Dabei bleibt noch
reichlich Platz für das gemütliche Wohnzim-
mer – zwischen diesen Bereichen verbindet
die überdachte Terrasse die unterschiedlichen
Nutzungen.

Generationenwohnen
Für viele mag das Szenario, dass mehrere
Generationen unter einem Dach wohnen, un-
denkbar klingen, doch die Vorteile sind offen-
sichtlich: Viele junge Familien sind auf zwei
Einkommen angewiesen, der Nachwuchs soll
dabei gut betreut sein. Das ist in der Regel
kostspielig, und sicherlich gibt es keine lie-
bevollere Betreuung als durch die eigene Fa-
milie. Als Grosseltern sind sie Vorbilder einer
anderen Generation, die nun auch im Alter
gebraucht wird. Den Lebensabend in familiä-
rer Umgebung zu organisieren, erspart zudem
teure Plätze im Altersheim. Die Lösung könnte
daher das Generationenhaus bieten. Natürlich
muss das Zusammenleben gut durchdacht
sein, weiss Thomas Metzler: «Ein ganz we-
sentlicher Punkt ist die Privatsphäre, sie muss
unbedingt gewahrt sein. Durch die Eigenstän-

42 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Minergie-P

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 43


Generationenhaus Weinfelden Minergie-P

Logisch ökologisch
Als Favorit zur Materialisierung galt aus nach- haltige Energiequellen wurde gedacht: Das mit
haltigen Beweggründen der Baustoff Holz. Die Photovoltaikpaneelen bestückte Flachdach er-
vorgefertigte Holzständerkonstruktion wurde zeugt Energie im Überschuss. Was der Grund-
vor Ort gedämmt und winddicht gestaltet. In riss für die Bewohner intern regelt, schafft die
Kombination mit teilweise massiven Innen- Fassade zur Umwelt: Sie schützt vor Einblicken
wänden und Bodenaufbauten wurden die er- aus dem Wohnquartier und gewährleistet Pri-
höhten Anforderungen an mehrgeschossigen vatsphäre. Dafür entwickelten Bauherren und
Wohnungsbau punkto Schallschutz spielend Planer einen grünen Eyecatcher: Ein feines
erfüllt – ebenso die Kriterien für die Minergie- Metallgewebe ummantelt einen Holzkubus;
P- und –Eco Zertifizierung. Die Materialien bereits jetzt ranken sich aus dem Erdboden
dafür sind bewusst gewählt; im Erdgeschoss winterfeste und bunt durchmischte Pflanzen
entschied man sich für verputzte Wände, und empor, um die «grüne Einstellung» der Be-
im Obergeschoss wird man von in einem war- wohner des Hauses und des Architekten als
men Farbton gestrichenen, formaldehydfreien ökologische, zukunftsweisende Landmarke zu
Grobspanplatten empfangen. Auch an nach- verdeutlichen.  ❰

Bauherrschaft
Martin Müller / Ines
Gamboni
Schwalbenweg 3
8570 Weinfelden

Architekt
Bauatelier Metzler GmbH
Schmidgasse 25e
8500 Frauenfeld
Tel. 052 740 08 81
www.bauatelier-metzler.ch

HLK-Ingenieur
Maurer Ingenieurbüro AG
Brühlstrasse 103
9320 Arbon
Tel. 071 447 50 50
www.ibmaurer.ch

44 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


hungerbüelstrasse 12b | ch-8500 frauenfeld | tel +41 52 723 00 40 | info@alsol.ch | www.alsol.ch

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Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 45


Holzschnitzelheizung in Gommiswald

Gommiswald setzt auf Holz


Eine vor Jahren ausgearbeitete Studie war plötzlich wieder gefragt. Als sich die
Heizungssanierung des Oberstufenzentrums nicht mehr aufschieben liess, hatte man rasch
ein solides Konzept für eine eigene Holzschnitzelheizung zur Hand. Nach nur fünf Monaten
Bauzeit konnte die neue Heizzentrale erstmals erneuerbare Wärme liefern und hat die
Gemeinde Gommiswald damit ein grosses Stück ökologischer gemacht.

Eine Heizung macht Schule I­ nvestitionskosten sowie dem damals niedri-


Eingebettet in die sanfte Landschaft am Süd- gen Ölpreis in der Schublade.
hang des Rickenpasses, hoch über der Linth­
ebene mit wunderschönem Panorama von Die Zeit ist reif
den Glarner Alpen bis zum Zürichsee, liegt die Als im Frühling 2011 die Bürgerschaft von
St. Galler Gemeinde Gommiswald. Die Gegend Gommiswald einer Gesamtsanierung des
ist weitflächig bewaldet und verfügte bis vor Oberstufenzentrums zustimmte, ging es plötz-
wenigen Jahren noch über ein grosses, unge- lich ganz schnell. Der Beschluss beinhaltete
nutztes Energieholzpotenzial. Seit der Inbe­ nämlich auch die Realisierung einer eigenen
triebnahme des Holzwärmeverbundes der Holzschnitzelheizung. Dies bot die passende
gommisWALDKraft AG im Herbst 2012 dienen Gelegenheit, die Vorstudie von 2007 wieder
die Wälder im Forstrevier Gommiswald-Rie- hervorzuholen und die Erstellung eines Wär-
den unter anderem auch als lokale Energie- meverbundes durch ein Fachbüro nochmals
quelle und ersetzen jährlich rund 220 000 Liter überprüfen und aktualisieren zu lassen. Nach
Heizöl durch nachwachsendes, CO2-neutrales Vorstellung und Diskussion mit weiteren inte-
Holz. Bereits 2007 liess die Ortsgemeinde ressierten Wärmebezügern wurde das Projekt
Gommiswald angesichts der bevorstehenden schliesslich als wirtschaftlich machbar be-
Sanierung der Ölheizung im Oberstufenzent- urteilt und man begann unverzüglich mit der
rum eine Machbarkeitsstudie für einen Holz- Planung. Gleichzeitig stand für die treibenden
wärmeverbund erarbeiten. Dieser umfasste Kräfte hinter dem Bauprojekt von Anfang an
nicht nur die Schulanlage selbst, sondern fest, den Holzwärmeverbund nicht etwa durch
auch die umliegenden Mehrfamilienhäuser, einen Contractor erstellen und beitreiben zu
welche grösstenteils von alten, sanierungs- lassen, sondern unabhängig zu bewirtschaften.
bedürftigen Ölheizungen beheizt wurden. Die Um das Vorhaben gemäss Kostenvoranschlag
von allen Beteiligten als positiv bewertete Stu- von 2,8 Mio. Franken finanzieren zu können,
die verschwand allerdings wegen den hohen wurde am 5. Oktober 2011 die gommisWALD-
Kraft AG ins Leben gerufen. Als Trägerschaft
beteiligt sind seit der Fusion zu 50% die Poli-
Langfristige Verträge tische Gemeinde (vorher die Oberstufenschul-
Mit dem Lieferanten Küng Holz GmbH konnte die gommisWALD- gemeinde) sowie zu je 25% die beiden Bauge-
Kraft AG einen Vertrag über 21 Jahre abschliessen. Dabei erfolgt nossenschaften Gommiswald und Adlerwies.
die Abrechnung nicht über die angelieferte Hackschnitzelmen- Im Weiteren erhielt das Projekt finanzielle Un-
ge, sondern über die von der Heizung effektiv produzierte Wärme   terstützung vom Energieförderungsprogramm
(in kW). Ebenso wurden Abnahmeverträge mit den Liegenschafts- des Kantons St. Gallen und von der Klimas-
besitzern bis Juni 2033 vereinbart. Während der Vertragsdauer tiftung Schweiz mit einer Gesamtsumme von
dürfen die Preise nur gemäss Preisindex Schnitzel von Holzenergie 306 000 Franken.
Schweiz erhöht werden. Der Wärmetarif befindet sich etwa auf dem
Niveau eines Heizölpreises von 100 Franken. Damit heizt die gom- Nur fünf Monate Bauzeit
misWALDKraft AG nicht günstiger, dafür garantieren die Betreiber In unmittelbarer Nähe des Oberstufenzent-
langfristig stabile und kalkulierbare Verbrauchspreise, heizen um- rums konnte die neu gegründete Aktienge-
weltfreundlich und CO2-neutral. sellschaft von der Gemeinde günstig ein Stück
Land kaufen, um dort die Heizzentrale zu er-

46 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Holzenergie Schweiz

richten. Am 16. März 2012 erfolgte schliesslich


der Spatenstich und am 23. August, nach gera-
demal fünf Monaten Bauzeit für Heizzentrale
und Fernleitungsnetz, startete die Anlage ihren
Probelauf. Nur wenige Tage später wurde erst-
mals Wärme geliefert und bereits Ende Okto-
ber das letzte Einfamilienhaus angeschlossen.
Ob Grosskunden oder kleine Wärmebezüger,
alle bezahlen denselben einheitlichen Wärme-
tarif. Die Gesellschaft ist auch nicht gewinn-
orientiert, sondern strebt eine ausgeglichene
Betriebsrechnung an. Sollten dennoch Über-
schüsse entstehen, kommen diese in Form
einer Tarifreduktion allen Wärmebezügern
gleichermassen zugute.

Monovalente Anlage mit zwei Holzkesseln


Die neu erstellte, freistehende Heizzentrale
mit Solarmodulen auf dem Dach beherbergt
zwei Vorschubrostfeuerungen mit 900 kW bzw.
Kurzinformationen
240 kW Leistung, zwei Elektrofilter mit auto-
matischer Entaschung sowie einen 12 000 Li- Bauherrschaft gommisWALDKraft AG
ter fassenden Pufferspeicher. Dank dieser von c/o Hanspeter Gebert
QM Holzheizwerke empfohlenen Aufteilung der Dorfplatz 7
Wärmeerzeugung sind sowohl der Schwach- 8737 Gommiswald
lastbetrieb wie auch die Warmwasseraufberei- Kesseltyp Schmid  
tung im Sommer mit dem kleinen Holzkessel Vorschubrostkessel
kein Problem. Zudem werden in der warmen
Jahreszeit nur trockene Schnitzel verbrannt, Leistung 1× 900 kW
um den einsetzenden Gärprozess im Silo sowie 1× 240 kW
die Erzeugung von Dampffahnen zu vermeiden.
Im Übergangsbereich und im Winter bis -7°C Speicher 12 000 Liter
reicht der grosse Heizkessel aus. Dann können Brennstoff Holzhackschnitzel
Schnitzel mit bis zu 50% Wassergehalt verfeu-
Brennstoffbedarf ca. 2800 m3 Schnitzel
ert werden – das entspricht Holz, welches etwa
ein Jahr lang gelagert wurde. Wird es noch Silotyp und Volumen Unterirdisch, 400 m3
kälter, schaltet sich automatisch der kleinere Heizölsubstitution 220 000 Liter/Jahr
Kessel hinzu und sorgt für die Spitzenlastab-
deckung. Das unterirdische Schnitzelsilo ist Fernwärmenetz 1200 m
direkt mit der Anlage verbaut und bietet Platz Kosten (effektiv) 2,5 Mio. CHF
für rund 400 Kubikmeter Holzschnitzel; der
jährliche Verbrauch liegt durchschnittlich bei Baujahr 2012

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 47


Holzschnitzelheizung in Gommiswald Holzenergie Schweiz

2800 Kubikmetern. Von der Heizzentrale aus hat der Wärmeverbund nur noch für jene Ab-
erstreckt sich das Fernleitungsnetz über eine nehmer, die bereits angemeldet sind. Einer-
Grabenlänge von rund 1200 Metern in alle seits garantierte dies von Beginn weg ­einen
Richtungen und versorgt das gesamte Schul­ wirtschaftlichen Betrieb, anderseits verein-
areal (4 Schulhäuser und ein Schulpavillon, facht die konstante Wärmebedarfskurve die
2 Turnhallen sowie 2 Abwartwohnungen), ein Steuerung und Wartung der Anlage. «Wir sind
Feuerwehrdepot, mehrere MFH mit 113 Woh- stolz darauf, mit unserem Holzwärmeverbund
nungen, 12 neue EFH sowie Gemeindehaus eine lokale Wertschöpfungskette geschaffen
und Gemeindesaal mit erneuerbarer Wärme. und gleichzeitig zum energiefreundlichen An-
Zurzeit wird noch ein neues Wohnquartier mit strich der Gemeinde Gommiswald beigetragen
17 Wohnungen sowie 11 EFH an den Wärme- zu haben», sagt Gebert. Der ehemalige Post-
verbund angeschlossen. Alles in allem wurden stellenleiter wird seine Funktion als VR-Prä-
ein Dutzend Ölheizungen mit einem Gesamt- sident nach sechsjähriger Amtszeit per Ende
verbrauch von rund 220 000 Liter Heizöl still- 2017 übergeben und sich nun gänzlich auf sei-
Autor Michael Tibisch
gelegt – dies entspricht einer jährlichen CO2- nen wohlverdienten Ruhestand mit Gattin Anita Leiter Kommunikation,
Einsparung von knapp 700 Tonnen. einlassen können. ❰ Holzenergie Schweiz

Von Anfang an volle Power


Weil mit der Machbarkeitsstudie anno 2007
bereits ein fast pfannenfertiges Konzept vor- Über den Verein Holzenergie Schweiz
lag und die Übergangszeit für die Errichtung Seit bald 40 Jahren fördert Holzenergie Schweiz eine sinnvolle,
des Wärmeverbunds ohnehin knapp war, prüf- umweltgerechte, moderne und effiziente energetische Verwendung
ten die Analgenbetreiber nicht noch allfällige von Holz, dem zweitwichtigsten erneuerbaren und einheimischen
zukünftige Erweiterungsoptionen, sondern Energieträger der Schweiz. Mit einer Vielzahl von attraktiven und
konnten den kurz- bis mittelfristig vorgege- modernen Dienstleistungen sind wir für Fachleute, Bauherren,  
benen Wärmebedarf sehr genau kalkulieren: Politiker, Firmen und interessierte Privatpersonen ein wichtiger und
«Wir konnten den Betrieb von Anfang an mit kompetenter Ansprechpartner im Bereich Holzenergie.
voller Power aufnehmen», erklärt der Verwal-
tungsratspräsident und Mitgründer der gom- Erfahren Sie mehr unter www.holzenergie.ch
misWALDKraft AG Hanspeter Gebert. ­Kapazität

48 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Inserat KWL_91x260.pdf 1 02.09.2014 15:20:19

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 49


Meyer Burger (Switzerland) AG

Erste Solarfassade im Versorgungs­


gebiet der NetZulg Steffisburg
Die eindrucksvolle Solarfassade am Betriebsgebäude des innovativen Energie­
versorgungsunternehmens NetZulg AG ging in Steffisburg als erste Solarfassade ans Netz.
Die Solarspezialisten der alenso AG überzeugten das Energieversorgungsunternehmen
durch ihre langjährige Erfahrung rund um erneuerbare Energielösungen und das
optimale Solarfassadensystem.

Regionale Nachhaltigkeit
«In den letzten Jahren hat die Photo­- Die NetZulg AG hat sich nachhaltige Energie-
voltaik grosse technische Fortschritte produktion in Kombination mit Energieeffizienz
erzielt. Damit die Energiestrategie 2050 schon länger zum Ziel gesetzt und fördert zum
in der Schweiz umgesetzt werden kann, Beispiel bereits seit 1991 Solaranlagen im Ver-
braucht es innovative Energiesysteme.» sorgungsgebiet Steffisburg. Selber betreiben
Beat Matti,   sie acht Photovoltaikanlagen mit einer instal-
Sicherheits- und Energieberater,   lierten Leistung von 400 kWp. Über 100 kWp
NetZulg AG sind alleine auf dem Dach und der Fassade des
QUALITY

Betriebsgebäudes installiert. Dank des Enga-


gements der NetZulg AG weist Steffisburg eine
der höchsten Dichten an Solaranlagen auf.

50 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Solarfassade

«Das MegaSlate® Solarsystem überzeugt


uns aufgrund der Vielseitigkeit und dem technisch
hohen Standard.»
Christoph Reidhaar, Geschäftsführer, alenso AG

«100% Made in Thun»


Ganze 150 Hochleistungsmodule zieren die
160 m² grosse und südlich ausgerichtete So-
larfassade. Die Anlage produziert jährlich rund
20 000 kWh saubere Energie. Der Sonnenstrom
wird direkt im Firmengebäude und im umlie-
genden Stromnetz der NetZulg genutzt. Das
bewährte Meyer Burger MegaSlate® Fassa-
densystem wird zu 100% in Thun hergestellt
und garantiert höchste Schweizer Qualität und
maximale Energieerträge.

Kompetente Beratung und


zügige Umsetzung
Die Planungs- und Installationsarbeiten für die
innovative Fassade wurden von den Solarprofis
der alenso AG und dem Metall- und Stahlbau-
unternehmen Comvit Industriebau AG ausge-
führt. Eine Herausforderung stellte die Anbin-
dung an die bestehende Fassade in Bezug auf
die statische Auslegung der Stahlkonstruktion
und des Windverbands. Die Planung des Stahl- Höchste Energieerträge im Winter
baus wurde anhand des Modulrasters erstellt Solarfassaden werden heute gebäudeinteg-
und ermöglichte eine speditive und robuste riert montiert und garantieren über Jahrzehn-
Montage der Solarmodule. Hohe Umgebungs- te besten Witterungsschutz sowie jede Menge
temperaturen oder allfällige Verschattungen Sonnenenergie. Bei tiefem Sonnenstand in den
der Module und somit tiefere Energieprodukti- Wintermonaten sind Solarfassaden optimal
on sind für diese Fassade kein Thema: alenso zur Sonne ausgerichtet und produzieren im
hat die Anlage mit Leistungsoptimierern von Vergleich zu Dachanlagen massiv mehr Ener-
SolarEdge ausgerüstet und zudem ist jedes gie. Die Fassadenmodule sind auch im härtes-
Modul bei dem MegaSlate® Solarsystem ein- ten Winter schneefrei und nutzen zusätzliche
zeln hinterlüftet. Lichtreflektionen im Schnee. ❰

alenso AG
Moosweg 26,
3645 Gwatt (Thun)
+41 33 439 70 90
info@alenso.ch 
www.alenso.ch

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 51


MFH am Bildweiher St. Gallen

Hand in Hand mit


der Natur – Wohnen
am Bildweiher
Von Sandro Spichiger

Ein zukunftsweisendes Gebäude direkt am Ausgeklügeltes Energiekonzept


Das Energiekonzept verfolgt den Ansatz Zero­
Naturschutzgebiet Bildweiher bietet nach-
Emission LowEx nach dem Prinzip 2SOL. Zu-
haltiges Wohnen. Die 28 Mietwohnungen ständig für die erfolgreiche Umsetzung des
Projekts war das Ingenieurbüro Amstein + Wal-
wurden in ausserordentlicher Qualität erbaut
thert. Bei der Planung wurde darauf geachtet,
und beurteilt nach dem Standard Nachhal­ dass Heizung und Haustechnik möglichst we-
nig hochwertige Energie verbrauchen und da-
tiges Bauen Schweiz (SNBS). Innovative
bei fast keine CO2-Emissionen verursachen.
tragen zur Senkung des Primärenergie­ Die 28 Mietwohnungen kommen vollständig
ohne fossile Energieträger aus. Die Hybridan-
verbrauchs bei. Die Energieflüsse im
lage auf dem Flachdach versorgt das Gebäude
Gebäude werden von der Produktion bis zuverlässig mit elektrischer und thermischer
Sonnenenergie. Die Hybridkollektoren liefern
zum Verbrauch visualisiert und intelligent
solare Niedertemperatur für die Wärmepum-
gesteuert. pe, das Warmwasser und die Regeneration
der Erdwärmesonden. Im Erdreich wird die
Sommerwärme für den Winter gespeichert

52 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Nachhaltiges Wohnen

und damit ein Auskühlen des Erdreichs ver-


hindert. An heissen Sommertagen werden die
Wohnungen dabei über das Heizsystem leicht
abgekühlt. Die elektrische Energie der Kollek-
toren wird für den Betrieb der Wärmepumpe,
der Mietwohnungen und für die Elektromobili-
tät verwendet. Eine neue Art der Warmwasser-
gewinnung und -verteilung stellt das benötigte
Warmwasser direkt bei Bezug bereit und ver-
zichtet auf unnötige Aufbereitung. Das senkt
den Energieverbrauch und garantiert gleich-
zeitig maximale Trinkwasserhygiene.

Sichtbare Energie
Die energy4me Solarspezialisten aus Herzo­
genbuchsee haben das neue Gebäude am
Bildweiher mit der eigens entwickelten Soft-
ware, enerFACE, ausgerüstet. Dies ermöglicht
«Äusserst gelungenes Bauobjekt, auch
erstmalig eine übersichtliche Visualisierung
in Bezug auf die verwendeten Baustoffe.
der elektrischen und thermischen Energiepro-
Die Bauherrschaft hat in ein System
duktion sowie der Energieverbräuche im Ge-
investiert, dass jedem Mieter die Möglich-
bäude. In einfach verständlichen Grafiken kön-
keit gibt, Nachhaltigkeit zu leben.»
nen die Kurven auf Monitor, PC oder mobilen
Endgeräten verfolgt werden. Die Energiedaten Markus Diener, Geschäftsführer, energy4me
des Gebäudes werden alle 60 Sekunden über-
mittelt und angezeigt. Sollte die Solarstrom-
und Solar­wärmeproduktion einmal nicht rund
laufen, informiert enerFACE automatisch. Die
Software visualisiert nicht nur Energieflüsse,
sondern steuert diese auch.

Baustoffe, die nachwachsen


Das gesamte Gebäude wurde oberhalb des
Sockelgeschosses in Holzbauweise erstellt.
Nachhaltigkeit wurde bei diesem Bau an allen
Ecken grossgeschrieben. Auch für den Innen-
ausbau wurden vorwiegend natürliche Bau-
materialien verwendet. Das Vorzeigeobjekt
am Bildweiher wurde mit dem Standard Nach-
haltiges Bauen Schweiz (SNBS) beurteilt und
optimiert. Das Netzwerk Nachhaltiges Bauen
Schweiz (NNBS) engagiert sich im Bereich

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 53


MFH am Bildweiher St. Gallen Nachhaltiges Wohnen

«Die Allianz 2SOL unterstützt Sie


in allen Projektphasen. Von der
Evaluation eines emissionsfreien
Gebäudesystems bis zur Inbetrieb-
nahme des 2SOL-Systems.»
Marc Bätschmann  
Geschäftsführer, Allianz 2SOL

der Wohn- und Büroarchitektur und hat einen


­neuen Baustandard für die Bauherrschaft und
Planer entwickelt. Ziel des Standards sind öko-
logisch nachhaltige Gebäude, die wirtschaftlich
betrieben werden können und den Bewoh-
nern eine angenehme Umgebung bieten. Auf
Wunsch ist eine Zertifizierung des erreichten
Niveaus durch SGS möglich. Diese Bauten
lassen sich harmonisch ins Stadt- und Land-
schaftsbild der Schweiz einfügen.

Gemeinsam für Nachhaltigkeit


In der Tiefgarage ist ein Monitor installiert,
der die Energieflüsse des gesamten Gebäu-
des aufzeigt. Jeder Mieter hat ein eigenes
Login im enerFACE Portal, um die Energie-
bilanz und Verbräuche der eigenen Wohnung
zu verfolgen. Dies sensibilisiert den Umgang
mit Ressourcen und ermöglicht individuel-
les Optimieren des eigenen Energiebedarfs.
Stromerzeugung/
Den Bewohnern der Liegenschaft stehen drei
Stromverbrauch messen
Heizungswärme messen
Elektrofahrräder für die Mobilität in der nahen
Solarwarmwasseranlage Umgebung zur Verfügung. Dies reduziert Auto­
überwachen
Poolpumpe freischalten fahrten im Quartier und schont die Umwelt.
Wärmepumpe freischalten
Waschmaschine freischalten Die E-Bikes können einfach und schnell über
Backofen freischalten
Boiler freischalten nach ein Reservations-Tool reserviert werden. Die
Sonnenstromproduktion
Solarstromanlage überwachen Wohnungen sind mit äusserst energieeffizien-
Wetter (Sonne/Wind/Regen)
überwachen ten Küchengeräten ausgestattet und verfügen
Temperaturen (Wasserspeicher)
überwachen
bei der Eingangstür über einen Hauptschalter,
Füllstand überwachen der die gesamte Beleuchtung ausschaltet. Die
Netzfreischalter in den Schlafzimmern garan-
tieren tiefe Träume ohne Elektrosmog. Kurz:
Energieeffizienz bei höchstem Komfort. ❰

energy4me Geschäftsstelle Allianz 2SOL


Bettenhausenstrasse 50 Building Technology Park Zürich
3360 Herzogenbuchsee Brandstrasse 33, 8902 Schlieren
info@energy4me.ch info@2SOL.ch
www.energy4me.ch www.2SOL.ch

54 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen

Die unsichtbare Revolution


Im Hinblick auf die Energiewende sollen nicht nur Dächer, sondern auch Fassaden
als energieaktive Fläche genutzt werden. Oftmals verhindert jedoch der Anspruch an die
Ästhetik eine Photovoltaikinstallation an der Fassade. Dank der Erfindung von
Solaxess ist dieses Problem Geschichte.

Der Solaxess SA, einem Start-up-Unterneh- grad des Moduls. Je nach Farbe kann er höher
men des Forschungs- und Technologiezen- sein als 20%. Die Energieproduktion ist folglich
trums CSEM in Neuenburg, ist es gelungen noch immer lohnenswert hoch.
eine Technologie zu entwickeln, die es erlaubt,
Solarmodule in Weiss herzustellen. Umweltbe- Bereit für den Markt
wusste Architekten und Gebäudebesitzer müs- Nach der Entwicklung der neuartigen Tech-
sen nun nicht mehr auf die üblichen schwarz- nologie machte die Erfolgsgeschichte von
blauen Module zurückgreifen, wenn sie eine Solaxess noch nicht Halt. Der Weg von der
Fassade energetisch nutzen möchten, sondern universitären Entwicklung hin zur kommerzi-
können weisse Solarmodule installieren, deren ellen Produktionsanlage war lang. Doch er ist
Zellen und Verbindungen gänzlich unsichtbar geschafft. Zurzeit wird die Anlage in Betrieb
bleiben. Die mit revolutionärer Technologie genommen und noch diesen Herbst wird auf
ausgestattete Solarfassade lässt sich deshalb ihr mit der Produktion begonnen.  ❰
kaum von einer ganz konventionellen weissen
Kalkfassade unterscheiden.

Mit Nanotechnologie gefertigte Folie


Bei der von Solaxess patentierten Lösung wird
bei der Modulproduktion eine mit Nanotech-
nologie hergestellte Folie zwischen die Solar-
zellen und das Frontglas laminiert. Die Folie
lässt das infrarote Licht passieren, welches
anschliessend durch die dahinterliegenden
Solarzellen in Elektrizität umgewandelt wird.
Der sichtbare weisse Lichtanteil hingegen wird SOLAXESS SA
reflektiert, weshalb das Modul als eine homo- Rue de la Maladière 71C | 2000 Neuchâtel
gene weisse Oberfläche wahrgenommen wird. Tel. 032 930 28 28 | www.solaxess.ch
Der Einsatz der Folie reduziert den Wirkungs-

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 55


Flumroc AG
Rubriktitel

Wegweisender Bau mit Flumroc


In Sankt Gallen ist eine Überbauung entstanden, die mit ihrem innovativen Energiekonzept
wegweisend ist für die Zukunft. Die Flumroc AG hat dazu mit ihrer eigens auf das Projekt
zugeschnittenen vollflächigen Fassadendämmung einen wichtigen Beitrag geleistet.

der in der Mitte entstandene Aussenraum


von allen Mietparteien gemeinsam genutzt
werden kann. Die Gestaltung geht auf einen
Wettbewerb zurück, den die Zürcher Architek-
ten wild bär heule gewannen. «Das Konzept
sprach uns nicht nur architektonisch an, son-
dern erfüllte auch unsere Ansprüche in Bezug
auf das ambitionierte Energiekonzept, das wir
uns vorstellten», sagt Jacques Michel Conrad,
Verwaltungsrat der Bauherrin, der Wohnbau-
genossenschaft St. Gallen.

Enge Zusammenarbeit mit Stadtwerken


Tatsächlich liegt die grosse Besonderheit der
Überbauung in ihrem innovativen Energie­
konzept. Die Stadt St. Gallen will bis 2050 ihren
Endspurt bei der Über­ Noch stehen die letzten Baugerüste, und die Gesamtenergiebedarf halbieren und den Anteil
bauung an der Sturzenegg­ Arbeiten an der Umgebung sind in vollem Gan- fossiler Brennstoffe von heute 90 auf 25 Prozent
strasse. Die ersten Mieter
sind bereits eingezogen. ge. Dennoch sind die ersten Mieterinnen und senken. Die Wohnbaugenossenschaft St. Gallen
Mieter aber bereits in die neue Wohnüberbau- unterstützt die Stadt dabei und machte bei ih-
ung an der Sturzeneggstrasse in Sankt Gallen rer neuesten Überbauung Nägel mit Köpfen:
eingezogen. 69 Wohnungen finden in den drei Sie spannte mit den St. Galler Stadtwerken zu-
länglichen Gebäuden Platz, von der geräumi- sammen. «Um weiterzukommen, braucht man
gen 2-Zimmerwohnung bis zur komfortablen Spielraum», ist Conrad überzeugt. Gemeinsam
5½-Zimmerwohnung. Die drei Wohnhäuser arbeiteten die Bauherrin und die Stadtwerke
sind so auf der Hügelkuppe angeordnet, dass die optimalste Energieversorgung aus. Das Re-
sultat: Mit einem Blockheitskraftwerk (BhkW)
erzeugt die Überbauung Strom für sich selbst –
COMPACT PRO und DUO und für das St. Galler Netz. Geheizt werden die
Mit den Dämmplatten COMPACT PRO und DUO bietet Flumroc eine drei Wohnhäuser mit der Abwärme des Kraft-
umfassende und erprobte Lösung für verputzte und hinterlüftete werks. Zurzeit wird das Blockheitskraftwerk
Fassaden: Wärmedämmung, Brandschutz, Schallschutz, Ökolo- mit Gas betrieben, in Zukunft vielleicht mit Bio-
gie und Formstabilität sind damit garantiert – ohne Kompromisse. Gas. Im nächsten Jahr wird ein Speicher einge-
­Diese Eigenschaften, die einfache Montage und das grosse Know- baut, auf drei Dächern kommen Photovoltaik-
how der Fachleute von Flumroc machen COMPACT PRO und DUO Anlagen hinzu. «Neuartig ist besonders die
zur ersten Wahl für Aussenwärmedämmungen. buchstäblich enge Vernetzung und Steuerung
der Energieversorgung mit den Stadtwerken»,
_ vollflächige Fassadendämmung ohne Brandriegel erklärt Conrad.
_ Zulassung für Hochhäuser
_ hohe Schalldämmung «Wir wollten das Beste – Flumroc»
_ beste Putzhaftung Voraussetzung für den Erfolg des Pilotpro-
_ volumen- und formbeständig auch bei dunklen Fassaden jekts ist eine gute Gebäudehülle, die optimal
_ guter sommerlicher Wärmeschutz gedämmt ist. Den richtigen Partner fand die
_ äusserst langlebig Wohnbaugenossenschaft St. Gallen hier in der
Flumroc AG. «Wir kennen das Unternehmen,

56 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Publireportage

Neue Infokampagne «1000 °C»


In ihrer neuen Kampagne «1000 °C» zeigt Flumroc, wie wichtig es
für den Brandschutz ist, dass Dämmmaterialien einen Schmelz-
punkt von über 1000 Grad Celsius aufweisen. Die Ausbreitung
von Bränden wird so wirkungsvoll eingedämmt. Der eigens für
die Kampagne geschaffene «Mr. 1000°» zeigt auf der Website
1000grad.flumroc.ch eindrücklich die weiteren Vorteile des hohen
Schmelzpunktes bei Flumroc-Dämmmaterialien auf.

ten und die hohen ökologischen Standards der


Flumroc-Steinwollprodukte überzeugten die
Wohnbaugenossenschaft. Nicht zuletzt gaben
auch ökonomische Gründe den Ausschlag für
Flumroc: «Wenn wir die Kosten für das Heizen
und das Kühlen der Gebäude senken und dabei
erst noch ein gesundes Raumklima erzielen
können, tun wir das natürlich», sagt Conrad.
Für die Dämmung der runden Ecken stellte   Die Langlebigkeit und die Formstabilität der
die Flumroc AG Spezialanfertigungen her. Flumroc-Dämmplatten bei hinterlüfteten Fas-
saden waren weitere Pluspunkte, welche die
Bauherrin überzeugten. Zum Einsatz kamen
die beiden Flumroc-Dämmplatten DUO D und
COMPACT PRO. Vor eine besondere Herausfor-
derung stellte das Flumser Unternehmen die
gerundeten Ecken an den Fassaden der Über-
bauung. Für eine lückenlose Dämmung muss-
ten Spezialanfertigungen produziert und ex-
akt auf diesen Radius eingeschnitten werden.
«Obwohl die Vorlaufzeit kurz war, hat ­alles
Unter der zweifarbigen Eternit-Fassade verbirgt sich die reibungslos geklappt», sagt Conrad: «Wir sind
hinterlüftete Fassadendämmung. sehr zufrieden!» ❰

seine Philosophie und die Qualität seiner Pro-


dukte seit vielen Jahren», sagt Conrad. «Wir Die Flumroc AG in Kürze
wollten das Beste. Und das ist Flumroc.» Eine Flumroc stellt seit mehr als 60 Jahren in
wichtige Rolle für die Bauherrin spielte auch Flums (SG) aus Schweizer Gestein Stein-
die «Swissness», die Nähe der Produktion wollprodukte her. Anwendungsgebiete sind Flumroc AG
zum Standort der Überbauung. Das Gestein die Wärmedämmung sowie der Brand- und Postfach
für die Dämmprodukte der Flumroc AG wird Schallschutz. Mit rund 230 Mitarbeitenden 8890 Flums
vorwiegend im Kanton Graubünden abge- gehört die landesweit einzige Herstellerin Tel. 081 734 11 11
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 57


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58 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Schulzentrum Kastanienhof St. Margrethen Minergie-A

Eine Schule
unter Strom
Von Anita Bucher

In St. Margarethen TG steht das erste Plus- «Ein spürbares Aufatmen» lag in der Luft, er-
zählt Projektleiter Florian Brune. Am 17. Juni
Energie-Schulhaus des Kantons Thurgau.
2017, rund zweieinhalb Jahre nachdem die
Auf seinem Dach produziert es genügend Stimmbürger von Münchwilen den Baukredit
verabschiedet hatten, durften sie endlich ihr
Strom um den ganzen Schulstandort damit
neues Schulhaus Kastanienhof einweihen. Ein
zu versorgen. Goldene Tropfen an den tolles Fest mit vielen positiven Feedbacks, sei
das gewesen. Man sei termingerecht fertig ge-
Wänden bereichern die nüchterne klare
worden und liege gut mit dem Budget. Besser
architektonische Form. kann es für einen Architekten nicht laufen.

Ein Plusenergiehaus
Das Projekt von dransfeldarchitekten ag war
2014 als Sieger aus dem Projektwettbewerb
der Volkschulgemeinde Münchwilen hervor-

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 59


Schulzentrum Kastanienhof St. Margrethen

gegangen. Herausgestochen war es vor allem nenwände sind als beplankte Holzelemente
wegen seiner klaren Architektursprache und gefertigt. Die Deckenkonstruktionen sind als
seiner Wirtschaftlichkeit. Dem Anspruch ­einer Holz-Beton-Verbundplatten ausgebildet. Die
hohen Kosteneffizienz und niedriger Betriebs- gewählte Hybrid-Bauweise erfüllt dabei gleich
kosten hatte auch das Energiekonzept zu ent- mehrere Funktionen: So zeichnet sich durch
sprechen. dransfeldarchitekten planten das hervorragende statische Eigenschaften aus,
Schulhaus von Anfang an als Plusenergiehaus. dient als Brand- und Schallschutz und spei-
Das rund 600 Quadratmeter grosse Dach dient chert Wärme.
vollflächig der Energiegewinnung. Bei einer
maximalen Leistung von 80 kWp produziert Energieeffizienz und intelligente
die Photovoltaik-Anlage jährlich rund 70 000 Haustechnik
kWh. Diese Produktion genügt um den Jahres- Das Schulhaus in St. Margrethen wurde im
bedarf an Strom für die Heizung, das Brauch- Minergie-A-Standard erstellt. Sämtliche Räume 
warmwasser und den allgemeinen Betrieb zu werden über eine Lüftungsanlage mit Wärme-
decken. Darüber hinaus werden die beiden rückgewinnung, die zentral im Technikraum
Nachbargebäude mit Strom versorgt und der angeordnet ist, belüftet. Zentrales Element der
Überschuss wird ins Netz eingespeist. Wärmeversorgung ist eine Wärmepumpe (Sole
Wasser) mit einer Leistung von ca. 50 kW. Sie
Ein kompakter Baukörper in Leichtbauweise produziert Wärme für die Nieder-Temperatur-
Diese Wirtschaftlichkeit konnte mit einem sehr Boden-Heizung und das Brauchwasser.
kompakten zweigeschossigen Baukörper er- Dank hochgedämmter dichter Bauweise und
reicht werden. Sechs Klassenzimmer, ein Büro thermisch wirksamer Speicherflächen bleibt
und eine Aula befinden sich darin. Die klare nur ein geringer Rest-Energiebedarf für Raum­- 
und auf einem Raster beruhende Gliederung wärme und Brauchwarmwasser zu decken.
zeigt sich auch äusserlich. Ein regelmässiger Die dafür eingesetzte Wärmepumpe hat (inkl.
Rhythmus sich wiederholender Öffnungen Lüftung und Hilfsbetriebe) einen jährlichen
prägt die Hülle des Schulgebäudes. Die äus- Strombedarf von 15 kWh pro m2. Dank dem
sere Materialwahl drückt Zurückhaltung und Einsatz von LED-Leuchten und einer intelli-
Bescheidenheit aus. genten Lichtsteuerung, welche etwa verges-
Das dominierende Material Holz prägt auch sen gegangene Leuchten in Klassenzimmern
das Innere von Klassenzimmern und Aula. Hier automatisch löscht und die Licht-Situation
sieht man auch die tragenden Holzbalken. Mit dem jeweiligen Tageslicht anpasst, kann der
Ausnahme der Bodenplatte und des zentralen allgemeine Strombedarf des Gebäudes vor­
Treppenkörpers ist das Gebäude konsequent aussichtlich bei tiefen 7 kWh Strom pro m2
als Holzleichtbau konzipiert. Aussen- und In- und Jahr gehalten werden. Der gesamte pro-

60 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Minergie-A
Rubriktitel

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 61


Schulzentrum Kastanienhof St. Margrethen Minergie-A

Bauherrschaft
Volksschulgemeinde
Münchwilen
Eschlikonerstrasse 7
9542 Münchwilen TG gnostizierte Strombedarf des Neubaus liegt immer an die Faszination und den Schatz er-
folglich lediglich bei sparsamen 22 kWh pro m2  innern, der im entdeckenden Lernen, im er-
Architekt und Jahr! Das Gebäude braucht also nicht ein- füllenden ­Arbeiten und im glücklichen Zusam-
dransfeldarchitekten ag
mal die Hälfte des auf dem eigenen Dach pro- mensein stecke. Möge sie Recht behalten. Auf
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62 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


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LT I G Wenger
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gut gerüstet für die Zukunft!
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13. November 2015
Energieforum Schweiz >> Maximaler Komfort bei Viele ältere Wärmepumpen laufen über Jahre problemlos:
14. November 2015 minimalem Energieverbrauch Sie sind solide gebaut und verrichten zuverlässig ihren Dienst. Dennoch kann es sich loh-
Bauherrenseminar nen, frühzeitig einen Ersatz zu planen. Die Wenger Fenster AG produziert in Wimmis und Blumenstein Fenster, Eingangstüren,

14./15 November 2015 >> Lüftung: Hohe Behaglichkeit Schiebeelemente und Verglasungen sowie Dachfenster. Der verantwortungsvolle Umgang mit

Intern. Tage des Passivhauses Ostschweiz Zürich/ThurgauWas lange währt ... Zentralschweiz Ressourcen ist im Leitbild der Unternehmung verankert und die Produktionsbetriebe sowie Bern | Solothurn
im Winter und im Sommer boten wurden. Fortschrittliche Wärmepumpen
Eine Wärmepumpe hat eine relativ lange hingegen enthalten ökologische Kältemittel die Fahrzeuge erfüllen die höchsten Anforderungen an Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit.
weitere Infos unter:www.toft.ch Lebensdauer: 15 bis 20 Jahre läuft sie bei und sie weisen einen weiteren wesentlichen
>> Wen kümmert‘s was der Ölpreis macht? regelmässiger Wartung meist tadellos. Mit
zunehmendem Alter jedoch kann das Gerät
Vorteil auf: Durch die moderne Technologie
erreichen die neuen Wärmepumpen ganz- Bestes Energiesparfenster Berner Unternehmenspreis
Verschleisserscheinungen aufweisen, was Re- jährig eine hohe Effizienz, was zu geringeren www.topten.ch NEUE ENERGIE 2016
paraturen nötig macht. Und was dann? Wenn Energiekosten führt. Bis zu einem Drittel der Das beste Energiesparfens- Ein grosser Tag in der Geschichte der Wenger
Die Informations-Gemeinschaft Passivhaus Schweiz die Wärmepumpe mitten in der Heizperiode Betriebskosten lassen sich so einsparen. Die ter der Schweiz heisst Eiger Fenster AG war der 22. Juni 2016. An diesem
aussteigt, ist das sehr unangenehm: Bis das Anschaffungskosten sind zwar nicht unwe- Pollux 82 (topten.ch). Mit der Tag wurde dem Unternehmen der Berner Un-
ist ein Zusammenschluss von innovativen Unterneh- neue Gerät bestellt, geliefert und installiert ist, sentlich, aber kalkulierbar. Ganz im Gegensatz Einführung der Energieetiket- ternehmerpreis NEUE ENERGIE 2016 verliehen.
kann es dauern. zu unplanmässigen Reparaturausgaben. te wurden die Wenger Haupt- Die Firma überzeugte die Jury als Muster-KMU
men, die sich seit vielen Jahren mit dem nachhaltigen produkte mit der höchsten hinsichtlich Betrieb, Innovation und sozialer
Kommt Zeit, kommt Rat Gut geplant ist halb geheizt Klasse A ausgezeichnet. Mit Nachhaltigkeit. Die funktionalen, energetisch

MIT CONTRACTING ZU
Bauen beschäftigen. Weil der Passivhaus-Standard Da ist es doch besser, sich frühzeitig über ei- Wer einen Austausch im Frühling oder Som- diesem Label lässt sich das hochwertigen und optisch perfekt integrierba-
nen Austausch Gedanken zu machen. Ist die mer ins Auge fasst, ist für die kommende Energieverhalten von Fenstern erkennen und ren Fenstersysteme und Dachfenster für Solar-
sinnvoll, technologisch ausgereift und wirtschaftlich Wärmepumpe älter als 18 Jahre, lohnt sich ein Heizperiode gut gerüstet. In dieser Zeit lassen vergleichen. Neu werden auch die Energiege- dächer sind die Kernkompetenz des Unterneh-

IHRER INDIVIDUELL
Ersatz in jedem Fall. Denn die neueren Modelle sich in Ruhe die Kosten durchrechnen, ein ge- winne durch die Sonneneinstrahlung mit be- mens. Ausserdem beeindruckte die Jury auch
ist, setzt sich die IG Passivhaus für eine rasche Ver- STIEBEL ELTRON AG bieten einige Vorteile: Durch moderne Tech- eignetes Modell aussuchen und mittelfristig rücksichtigt. der verantwortungsvolle Umgang mit Energie
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www.stiebel-eltron.ch vielfach noch über umweltschädliche Kälte- dem Winter ist bekanntlich vor dem nächsten kommen Wenger Dachfenster zum Einsatz. Sie
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 63


Saint-Gobain ISOVER AG

80 Jahre ISOVER-Glaswolle
Gelebte Nachhaltigkeit im Broyetal
Die 80-jährige Firmengeschichte von Saint-Gobain ISOVER AG ist gekennzeichnet
von Kundennähe und Innovation.

Moderne Dämmprodukte müssen unterschied- Glas zu hauchdünnen Fäden gezogen und zu


lichsten Ansprüchen genügen: Sie sollen Wär- Textilien verarbeitet werden kann. Zweihundert
me und Schall dämmen, vor Bränden schützen, Jahre später entsteht die Glasfaser. Im Zuge der
möglichst wenig Raum beanspruchen und höchs- Industrialisierung stieg der Bedarf an weichen,
ten Qualitätsansprüchen genügen. Nicht zuletzt leichten und feuerfesten Dämmstoffen, um bei-
sollen sie schnell und angenehm zu verarbeiten spielsweise Maschinenrohre oder Stromkabel zu
sein, eine lange Lebensdauer aufweisen und isolieren. Gesponnene Glasfasern erfüllten diese
durch ökologische Nachhaltigkeit überzeugen. Anforderungen. In der Folge bildeten sich zu Be-
Glaswolle verbindet diese Ansprüche optimal. ginn des 20. Jahrhunderts mehrere industrielle
Als Pionierin in der Herstellung und Verarbeitung Verfahren zur Herstellung von Glaswolle heraus.
von Glaswolle hat Saint-Gobain ISOVER AG deren Die VETROFLEX-Produkte aus Glaswolle ver-
technologische und ökologische Entwicklung in halfen der damaligen Glasfasern AG gar zur
den letzten 80 Jahren geprägt. Marktführerschaft auf dem Schweizer Markt.
Begonnen hat alles zu Beginn des 18. Jahrhun- Als revolutionäres Allround-Produkt für Dach
Die «Baumatten» von
Hand genäht, gerollt und derts. Damals stellte der französische Naturwis- und Wand wurde gegen Ende der 60er-Jahre der
verpackt – 1946 senschaftler René-Antoine Réaumur fest, dass ROLLALU-Baufilz mit integrierter Dampfsperre
in Form einer einseitigen Alu-Kraftpapier-Be-
schichtung und längsseitigen Überlappungen für
eine einfache und rasche Befestigung entwickelt.
Die Lancierung erfolgte 1971. Eine weitere Inno-
vation gelang ISOVER AG 1987 mit der gerollten
Selbstklemmplatte UNIROLL für die Dämmung
zwischen Sparren.
Bis in die siebziger Jahre wurden Gebäude ins-
gesamt nur spärlich gedämmt – beispielsweise
mit einer nur wenige Zentimeter dicken Innen-
dämmung. Gedämmt wurde in erster Linie mit
dem Ziel, die Bauteile vor Kondenswasser zu
schützen und Schimmelbildung in den Gebäuden
zu vermeiden – der Feuchteschutz stand im Vor-

64 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Publireportage

Saint-Gobain ISOVER AG
Route de Payerne 1, 1522 Lucens
Tel. 021 906 01 11, www.isover.ch

dergrund. Auch eine energiesparende Bauweise


gehörten dagegen lange Zeit nicht zu den Anfor-
derungen. Die Ölkrise ab 1973 brachte ein Um-
denken und verhalf der Gebäudedämmung zum
Durchbruch: Die Dämmstärken nahmen stetig
zu, und die Dämmstoffe verbesserten sich hin-
sichtlich ihrer Wärmeleitfähigkeit. Heute gilt die
Gebäudedämmung als das wichtigste Element
energiesparender Gebäudekonzepte. Seit vielen
Jahrzehnten wird Glaswolle ausserdem auch als
äusserst leistungsfähiger Baustoff zum Schall-
und Brandschutz verwendet.
Saint-Gobain ISOVER AG blickt dieses Jahr auf Auf der Baustelle:
eine bewegte, 80-jährige Firmengeschichte zu- leichte Produkte mit starker
Dämmleistung
rück. Doch etwas hatte über all diese Jahre Be-
stand: wir streben stets danach, unsere innova-
tiven Produkte zu verbessern. So ist es unseren FACTS
Ingenieuren in Lucens über die vergangenen Gegründet im Jahr 1937 in Henniez als «Glas-
Jahrzehnte gelungen, die Wärmeleitfähigkeit der fasern AG» nimmt das Unternehmen 1940 die
Glaswolle kontinuierlich zu senken, sodass die Produktion von Glaswolle in der 1939 gebauten
gleiche Dämmleistung mit geringerer Dicke er- Fabrik in Lucens auf, die zu Matten verarbeitet
reicht werden konnte. Im Hochbau bedeutet dies und für die thermische und akustische Däm-
beispielsweise dünnere Wände und ein Gewinn mung in Gebäuden und von Leitungen einge-
an wertvollem Wohnraum. Und heute wie gestern setzt wird. Angetrieben durch das Ziel, filigra-
wird stets weiter getüftelt und experimentiert. nere und damit leistungsfähigere Glasfasern
Ein zentrales Thema in den vergangenen Jah- zu produzieren, entwickelt der Hauptsitz von
ren war die Nachhaltigkeit. Auch hier muss sich Saint-Gobain Isover ein eigenes Faserziehver-
Saint-Gobain ISOVER nicht verstecken: Die voll- fahren. An dieser Pionierleistung beteiligt ist
ständig im Waadtländer Lucens hergestellten auch die Schweizer Tochterfirma: Das Unter-
Produkte bestehen zu mehr als 80 Prozent aus Alle Informationen nehmen testet das neue Verfahren als erstes
Recycling-Glas, werden mit Strom aus Fluss- befinden sich auf Werk des Konzerns und stellt seine Produk­tion
wasserkraftwerken und einem pflanzlichen Bin- www.isover.ch. 1961 vollumfänglich auf das leistungsstarke
demittel hergestellt. ❰ TEL-Verfahren um.
Bereits 2009 wurde im Werk in Lucens ein
Binde­mittel auf Basis schnell nachwachsender,
Und heute: pflanzlicher Rohstoffe industriell getestet. Das
PB F 030 mit seinem so hergestellte Produktsortiment, mit der Be-
revolutionären Lamda
von 0,030. zeichnung «Natura – by ISOVER» wird speziell
für Anwendungen im Innenbereich benötigt. So
garantieren die Produkte aus Lucens den Be-
wohnern Wohngesundheit und Komfort.
2016 wurde das in Lucens entwickelte Fassa-
dendämmprodukt PB F 030 mit seiner revolu-
tionär hohen Dämmleistung auf dem Schweizer
Markt eingeführt.
146 Mitarbeitende und 12 Lernende sind bei
Saint-Gobain ISOVER AG angestellt.

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 65


Verein eco-bau

Nachhaltig bauen und dabei


noch gut aussehen?
Oft wird befürchtet, nachhaltiges Bauen führe zu architektonischem Einheitsbrei,
weil man hinsichtlich der Materialwahl eingeschränkt werde. Richtig angepackt und
umgesetzt kann das der Kreativität und der architektonischen Qualität aber
durchaus förderlich sein, wie gute Beispiele aus der Praxis zeigen.

mieren, damit Umwelt, Gesellschaft und Wirt-


schaft davon profitieren. Das schliesst unter
anderem eben auch eine gute Architektur,
ein gesundes Gebäude und eine vernünftige
­Rendite mit ein.

Materialien prägen die Qualität


von Gebäuden
Nachhaltigkeit am Bau ist aber kein Produkt,
das man einfach bestellen könnte. Vielmehr
ist sie ein Prozess, während dessen alle Be-
teiligten nach bestem Wissen und Gewissen
versuchen, verschiedene, sich teilweise wider-
strebende Anforderungen unter einen Hut zu
bringen. Es braucht ein gutes Gebäude- und
Energiekonzept, und klar, es hat auch viel mit
Materialien zu tun. Sie sind wichtig, weil sie
zum einen das Innenraumklima beeinflussen.
Zum anderen bestimmt ihre Herstellung und
Entsorgung auch die ökologische und soziale
Qualität eines Gebäudes mit. Hier spielt etwa
die graue Energie eine wichtige Rolle, aber
auch die Wiederverwertbarkeit.
Es gibt also bei der Materialwahl gewisse Ein-
schränkungen. Das schätzen nicht alle Archi-
tekten, Planerinnen und Bauherren, weil sie
sich in ihrer Kreativität und ihren Freiheiten
beschnitten fühlen. Diese Haltung ist insofern
nachvollziehbar, als die Materialwahl ja auch
den architektonischen Ausdruck eines Gebäu-
Nachhaltig und stimmig: Wer über nachhaltiges Bauen nachdenkt, fragt des wesentlich beeinflusst.
Alterszentrum Tägerhalde, sich oft, was das eigentlich genau bedeutet. Trotzdem wäre es ein Trugschluss anzuneh-
Küsnacht, gebaut nach
Minergie-Eco-Standard:   Wo fängt es an, wo hört es auf? Und vor allem: men, nachhaltig Bauen führe zu mässiger,
BGP Architekten, Foto: Schränkt es die Freiheiten von Bauherrschaft langweiliger Architektur. Das zeigt schon ein
Dominique Marc Wehrli und Architekten nicht derart ein, dass nur noch Blick zurück. Lange wurde grundsätzlich mit
langweilige, uniformen Gebäude entstehen? dem gebaut, was in der näheren Umgebung
Der Reihe nach: Nachhaltig Bauen heisst eben zur Verfügung stand. Überregionale Materia-
nicht «nur» darauf zu achten, dass ein Gebäu- lien waren seltene Besonderheiten und gal-
de im Betrieb wenig Energie verbraucht und ten wegen der hohen Beschaffungskosten als
aus umweltfreundlichen Materialien besteht. ­Zeichen des Wohlstands. Für das Gros der
Vielmehr geht es darum, umfassend zu opti- Gebäude standen vor allem Naturstein, ge-

66 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Nachhaltigkeit am Bau

brannter Ton, Holz und Lehm zur Verfügung. Das bedingt aber, dass der Materialeinsatz
Und doch oder gerade deshalb sind Ensemb- von der Planung bis zur Realisierung systema-
les, ganze Dörfer und Städte entstanden, die tisch und lückenlos gesteuert und umgesetzt 
wegen der regionalen Herkunft ihrer Bau­ werden kann. Damit das gelingt, braucht es
materialien ihr einheitliches, geschätztes und ein interdisziplinäres Planungsteam, das von
teilweise auch geschütztes Erscheinungsbild Anfang an funktioniert, und einen erfahrenen
erhielten. Projektleiter. Nachhaltig Bauen gelingt näm-
Mittlerweile hat die Vielfalt bei den Baumate- lich nur dann wirklich, wenn alle an Planung
rialien massiv zugenommen. Distanzen sind und Bau Beteiligten gut und eng zusam- René Mosbacher ist  
kein Hindernis mehr. Viele Materialien lassen menarbeiten. Nur dann ist es möglich, die auf der Geschäftsstelle
eco-bau für die  
sich im fernen Ausland oft günstiger herstel- ­Anforderungen der Nachhaltigkeit schon auf Kommu­nikation  
len als in der Schweiz. Hightech- und Nano- der Konzeptebene mit den gestalterischen und zuständig
Materialien erobern den Markt. Es besteht architektonischen Aspekten zu verknüpfen.
ein eigentliches Überangebot. Das bietet den Noch ein Wort zum Projektleiter: Seine Rolle
Archi­tekten zwar neue Möglichkeiten, verur- wird oft unterschätzt. Er soll ja nicht nur ­wissen,
sacht aber auch neue Probleme. worauf es beim nachhaltigen Bauen ankommt,
sondern muss auch strukturieren, moderieren
Weniger ist oft mehr und nötigenfalls motivieren können. Zusätzlich
Genauer betrachtet steckt gerade in der Be- braucht er auch eine gesamtheitliche Sicht Bild unten links:
schränkung auf nachhaltige Materialien eine auf den Planungs- und Bauprozess. Sie erst Klar und hell: Siedlung
Köschenrüti, Zürich, gebaut
Chance für die Architektur. So abgedroschen erlaubt eine integrale Planung, die alle Betei- nach Minergie-Eco-Standard;
es klingen mag, aber auch hier gilt oft: Weni- ligten bei der Steuerung, Strukturierung und BGP Architekten, Foto:
ger ist mehr. Der Verzicht auf bestimmte, nicht Qualitätssicherung unterstützt. Schliesslich Dominique Marc Wehrli
nachhaltige Allerweltsprodukte und -techniken ist der Projektleiter auch dafür verantwortlich, Bild unten:
kann die Qualität des Entwurfs durchaus för- dass die Meilen- und Stolpersteine im Verlauf Gute Materialien klug
dern, wie die Praxis zeigt. Er bietet zudem die der integralen Planung erkannt und festgelegt eingesetzt: Umbau Chesa
Crameri, Zuoz, mit gesunden
Möglichkeit, sich durch originelle Ideen und werden. Dadurch erhalten alle Beteiligten eine
und ökolo­gischen Materia­
kluge Entscheidungen aus der Masse hervor- gewisse Planungssicherheit und den nötigen lien; BGP Architekten,  
zuheben. Freiraum für gute, interessante Lösungen. ❰ Foto: Roger Frei

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 67


EFH Familie Giezendanner Wildhaus

Mit Weitsicht geplant


Von Carmen Nagel Eschrich

Errichtet ein Holzbauer ein Eigenheim für «Unser Einfamilienhaus steht im Dorfkern an
einer Toplage mit sensationellem Ausblick auf
seine Familie, so ist von vornherein klar,
die Churfirsten!» Nachdem der Bauplatz ge-
welches Baumaterial verwendet wird. funden war, dauerte es nur zwei Monate bis
zum besiegelten Grundriss. Konkrete Vorstel-
Dabei setzte der Familienvater und Bauherr
lungen und Ideen sammelte die Bauherrschaft
Andreas Giezendanner konsequent im Vorfeld bei verschiedenen Hausbegehungen
und aus Zeitschriften. Wichtig war der jungen
auf Homogenität in der Konstruktion:
Familie ein praktisches, schnörkelloses, kin-
Vom Boden bis zur Decke, von aussen nach derfreundliches Heim mit viel Stauraum, das
sich gut in die Landschaft integriert. Geplant
innen – alles ist aus Holz!
und aufgezeichnet wurde es von Andreas Gie-
zendanner selbst – vor 16 Jahren stieg er in
den Familienbetrieb ein. Der Betrieb existiert
Die Suche nach einem gut besonnten Grund- schon sehr lange: Unterlagen dokumentieren,
stück gestaltete sich schwierig – immerhin dass das einstige Sägewerk schon 1880 betrie-
sollte das Heim der Familie nahe der Gie- ben wurde. Mit den Jahren wandelte es sich
zendanner pro Holz AG in Unterwasser liegen. zum holzverarbeitenden Betrieb, den Andreas
Nach einiger Zeit wurde eine herrliche ­Parzelle Giezendanner im Jahr 2012 mit seinem Bruder
am Südhang gefunden. Der Bauherr stolz: übernommen hat.

68 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Minergie-P
Minergie-A

Bauherrschaft
Familie Giezendanner
Tanzhaus 5
9658 Wildhaus
Pragmatischer Grundriss privaten Teil mit Kinder- und Elternschlaf-
Das Gebäude wurde voll unterkellert, zum bereichen sowie zum Büro. Auch ein grosses Architektur/Projek­
Einsatz kamen Sandwich-Betonelemente für Familienbad durfte auf dieser ­Etage nicht feh- tierung/Ausführung/
die Aussenwände. Nach Norden entstanden len. Blickfang bildet der sichtbare Dachstuhl Bauleitung
Technik- und Stauräume, dem Wohnhaus vor- – massive Fichtenbalken tragen das für diese Giezendanner pro Holz AG
Andreas Giezendanner
gelagert die grosse Doppelgarage. Trockenen Gegend traditionelle um 20 Grad geneigte Sat-
Chüeboden
Fusses gelangt man also vom Auto ins Haus – teldach. Zwischen den Dachbalken fügen sich 9657 Unterwasser
praktisch, denn hier, nahe den Bergen, kön- massive Fichtenbretter über eine Nut-Feder- Tel. 071 999 15 10
nen «sehr stürmische Witterungsverhältnisse Verbindung zu einer homogenen Fläche. Auch www.giezendanner-ag.ch
herrschen», betont der Bauherr. Im Erdge- die Böden sind überwiegend aus Holz; zum
schoss liegt die Wohnetage mit grossem, offe- Einsatz kam geöltes Eichenparkett. Weisse Energieplanung
Enora AG
nem Ess- und Kochbereich. Das Wohnzimmer Wände bilden die Verbindung zwischen dem
St. Gallerstrasse 23
befindet sich als Rückzugsort am westlichen Holz der Decke und dem Boden; verputzt und 8645 Rapperswil-Jona
Ende des rund 9×13 m grossen Wohnhauses. gestrichen bieten die drei Lagen Gipsfaserplat- Tel. 055 214 11 77
Dem Erdgeschoss vorgelagert, lädt die herr- ten, also stolze 40 mm Dicke, wertvolle Spei- www.enora.ch
liche Südterrasse auf dem Garagendach zum cherfläche für Sonnenenergie.
Verweilen ein. Die partielle Überdachung der
Terrasse bietet einen Sitzplatz im Schatten
oder Sonne pur – sie geht in einen Laubengang
über, der praktischerweise auch die Haustüre
und den Eingangsbereich auf der Ostseite vor
Witterungseinflüssen schützt. Durch die gros-
sen Fenster der Südfassade gelangt die Sonne
und mit ihr wärmende Energie in den Innen-
raum – das Grundprinzip passivsolarer Archi-
tektur, dem das Haus zugrunde liegt. Nach
Norden und somit zum Hang hin befinden sich
Gästezimmer, WC sowie die Garderobe und das
Treppenhaus.

Blickfang: sichtbarer Dachstuhl


Die Treppe aus massiven Eichenstufen, Metall­
wangen und dem schlichten Geländer aus
Stahlseilen bildet den Spagat zu modernen,
aktuellen Materialien. Sie führt in den eher

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 69


EFH Familie Giezendanner Wildhaus Minergie-A

Durch und durch Holz


Holz spielt bei der sichtbaren Materialisie-
rung eine wesentliche Rolle, doch auch das,
was hinter der Hülle liegt, ist repräsenta-
bel: Die Holzständerkonstruktion wurde mit
Holzfaserplatten gedämmt, das Dach mit
Holzflocken befüllt – das Produkt ähnelt den
handelsüblichen Zelluloseflocken, allerdings
fällt hier der unerwünschte Nebeneffekt der
Druckerschwärze weg; die feinen Holzfasern
sind zu 100 Prozent natürlich! Hilfreich beim
Dämmen war natürlich die klare, geradlinige
Kubatur, die der Planer konsequent umsetzte.
Während der Bauphase wurde grossen Wert
auf eine dichte Gebäudehülle gelegt, wodurch
der Minergie-P-Grenzwert um 66 Prozent un-
terboten werden konnte. An der Fassade zeigt
sich eine Rhomboidschalung aus unbehandel-
ter Lärche. Das Konstruktionsholz wurde dabei
aus den regionalen Wäldern geschlagen, alle
Steine sowie der Betonkies stammen aus dem
örtlichen Steinbruch. Beim Bau regionale Bau-
materialien zu benutzen, stand an erster Stelle.

Das Haus (fast) ohne Technik


Abgerundet durch das schützende Sattel-
dach, fügt sich das Gebäude perfekt in das
Alpenpanorama. In Bezug auf Neigung, Aus-
richtung und Vordachgrösse wurde akribisch
geplant, sodass die PV-Anlage optimal inte-
griert werden konnte. Sie lieferte im ersten
Betriebsjahr rund 25 000 kWh Strom, was das
Haus fast zu einem 250-Prozent-Plusenergie-
Gebäude macht! Selbstsicher wurde auf eine
herkömmliche Fussbodenheizung verzichtet.
Der zen­trale Kaminofen wird mit Holzpellets
befeuert und bildet die perfekte Ergänzung
bei Schlechtwetterperioden. Im Bad sorgt ein
Giezendanner Handtuchradiator für zusätzliche Wärme – er
wird von einer kleinen Wärmepumpe betrie-
pro Holz AG
ben. Das Minimalprogramm ergibt hier maxi-
www.giezendanner-ag.ch
malen Komfort für glückliche Bewohner! ❰
Die Giezendanner pro Holz AG wird von den Gebrüdern Felix und
Andreas in der 4. Generation geführt und ist im obersten Toggen-
burg ansässig. Der Kleinbetrieb hat sich von der einstigen mit
Wasserkraft betriebenen Sägerei zum modernen Holzbaubetrieb
gewandelt.
Wir führen sämtliche Holzarbeiten aus. Unser Angebot reicht vom
einfachen Terrassenboden über komplizierte Umbauten, energe­
tische Sanierungen bis hin zu Photovoltaik-Anlagen.
Dabei stehen Qualität, zufriedene Kundschaft, Wirtschaftlichkeit
­sowie Realisierbarkeit im Vordergrund. Bei der Umsetzung unse-
rer Arbeiten spielen regionale Baustoffe und innovative Techniken
eine zentrale Rolle.

70 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Meyer Burger (Switzerland) AG Publireportage

Den Traum der Unabhängigkeit


verwirklichen
Mit Home Energy hat die BKW eine modulare Lösung aus einer Hand geschaffen,
mit der Hausbesitzer Solarstrom eigenständig produzieren, effizient speichern und intelligent
steuern können. Die Zusammenarbeit mit Meyer Burger garantiert höchste Qualität
beim Fundament von Home Energy, der Photovoltaikanlage.

Unter dem Slogan «Home Energy – Das eige- Solarstromspeicher, das heisst einer Batterie,
ne Kraftwerk für zu Hause» bietet die BKW für zwischengespeichert. Die Bewohner können
Eigenheimbesitzer in der ganzen Schweiz eine so die gespeicherte Energie zu einem späte-
optimale Lösung zur Maximierung der ener- ren Zeitpunkt, während dem die Sonne nicht
getischen Unabhängigkeit an. Home Energy scheint, nutzen. Der eigens produzierte Solar­
ist ein ganzheitliches und dennoch modulares strom wird mit Home Energy auch für die
Energiesystem, das auf die individuellen Be- Wärmeerzeugung genutzt. Mittels Sole-Was-
dürfnisse des Kunden angepasst wird. ser- oder Luft-Wasser-Wärmepumpe, die mit
Solarstrom betrieben wird, wird dem Erdreich
Solarstrompotenzial voll nutzen oder der Umgebungsluft auf effizienteste Weise 
Die Grundlage für Home Energy bildet die  Energie entzogen und für das Warmwasser
Solarenergie. Die hocheffiziente Photovoltaik­ und/oder die Heizung nutzbar gemacht. Be-
anlage produziert tagsüber Solarstrom. Der sitzer eines Elektrofahrzeuges können Home
überschüssige Solarstrom wird nicht wie üb- Energy mit einer Ladestation ergänzen. Die
lich ins Netz eingespeist, sondern in einem ­Koordination aller erwähnten Komponenten

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 71


Meyer Burger (Switzerland) AG

liegt bei der intelligenten Steuerung. Die- Module in diskretem Anthrazit sind in vier
se steuert und visualisiert die Stromflüsse ver­schiedenen Standardgrössen sowie in indi-
zwischen Photovoltaikanlage und Stromver- viduellen Formaten erhältlich, was eine sehr
brauchern bzw. Batterie. Damit stellt die in- ästhetische vollflächige Integration der Module
telligente Steuerung sicher, dass der selbst in jegliche Gebäudeformen ermöglicht. Da die
produzierte Strom optimal genutzt wird. MegaSlate®-Module auf der Upgrade-Zelltech-
nologie PERC basieren, ist zudem eine heraus-
Hocheffiziente Photovoltaikanlage ragende Leistung garantiert.
Im Bereich der Photovoltaikanlage hat sich
die BKW für eine Zusammenarbeit mit Meyer Kosten sparen und Umwelt schonen
Burger entschieden und vertraut auf das in der  Die Leistung der Photovoltaikanlage ist von
Schweiz führende gebäudeintegrierte Solar- grösster Wichtigkeit für Home Energy. Durch
system MegaSlate®. Das in Thun gefertigte das erfolgreiche Zusammenspiel der hoch­
MegaSlate®-Solarsystem bietet beste Ästhe- effizienten Photovoltaikanlage mit den anderen
tik bei maximaler Leistung. Die MegaSlate®- Komponenten erreicht der Eigenheimbesitzer
mit Home Energy einen Autarkiegrad von bis
zu 52%. Dadurch lassen sich die jährlichen
Energie­kosten im Vergleich zu einer Ölheizung
und einem Elektroboiler um mehr als 60%
senken. Home Energy ist eine ökonomisch
sinnvolle Investition und – dank der Nutzung
der erneuerbaren Solarenergie – eine ökolo-
gisch absolut überzeugende Lösung.

Ehemaliger Skirennfahrer
setzt auf Home Energy
Der ehemalige Walliser Skirennfahrer Daniel
Albrecht hat sich in seiner Heimatgemein-
de Fiesch den Traum von einem nachhalti-
gen Eigen­heim verwirklicht. «Beim Hausbau
war es mir im Energiebereich wichtig, dass
ich eine Lösung finde, die es mir ermöglicht,
möglichst unabhängig zu sein», so Albrecht.
Deshalb hat sich der Weltmeister und mehr-

72 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Publireportage

fache Weltcupsieger über die verschiedenen


Möglichkeiten informiert und sich schluss-
endlich für das Home Energy Energiesystem
der BKW und eine Meyer-Burger-Photovoltaik­
anlage entschieden. «Ich wusste von Anfang
an, dass ich eine Photovoltaikanlage und eine
Wärmepumpe möchte, ich fand aber keinen
Anbieter, der alles aus einer Hand anbietet – 
dann bin ich auf Home Energy gestossen.»
Die im Süddach installierte leistungsstarke
Meyer-Burger-Photovoltaikanlage besteht aus 
58  Modulen und liefert jährlich 10 000 kWh
Energie. Dank einer Wärmepumpe, einer Bat-
terie und insbesondere der intelligenten Steu-
erung kann Albrecht bis zu 80% seines produ-
zierten Stroms selber nutzen. Auf die Frage, Home Energy ermöglicht die flexible Nutzung des vollen Solarstrompotenzials.
ob er stolz sei auf sein Haus, antwortet Daniel Home
Der Energy
eigens ermöglicht
produzierte die
Solarstrom flexible
kann Nutzung
zum Beispiel des
für die vollen Solar-
Wärmeerzeugung
Albrecht: «Ich habe ein Haus gebaut, das mir strompotenzials. Der eigens produzierte SolarstromHome
genutzt werden und Besitzer eines Elektrofahrzeuges können ihr kannEnergy
zum
und der Umwelt gut tut. Mit diesem nachhal- Energiesystem mit einer Ladestation ergänzen.
Beispiel für die Wärmeerzeugung genutzt werden und Besitzer ei-
tigen Gebäude habe ich etwas geschaffen, das nes Elektrofahrzeuges können ihr Home Energy Energiesystem mit
einen Mehrwert bietet und deshalb bin ich einer Ladestation ergänzen.
stolz darauf.» ❰

Die Vorteile der BKW Home-Energy-Steuerung:


_ Die intelligente Energiezentrale ihres Eigenheims
_ Direkte Verwendung des selbst produzierten Stroms
_ Tiefere Stromrechnung dank weniger Netzbezug
_ Analyse des eigenen Energiehaushalts
_ Wahrung der vollen Funktionsfähigkeit der Anlage
und Wartung bei Problemen

BKW
Home Energy
Viktoriaplatz 2, 3013 Bern
Tel. 0800 121 128
www.bkw.ch/home-energy
homeenergy@bkw.ch

www.meyerburger.com

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 73


Alpiger Holzbau AG

Die perfekte Kombination


Elementbautechnik und Minergie sind nur zwei Stichworte, welche uns zu einem
der zukunftsgerichtetsten Holzbauer der Region machen. Weiter verstehen wir unter
«moderner Art zu bauen» das Verwenden von hochwertigen und ökologischen Materialien
sowie die Zusammenarbeit mit Lieferanten, die hohe Qualität garantieren. Individuelles
Eingehen auf Kundenwünsche, flexible Planungen und verlässliche Ausführungen gehören
zu unserer Geschäftsphilosophie. Gehen Sie gemeinsam mit uns in die Zukunft.

ten Besprechung bis zur Schlüsselübergabe.


Unsere hauseigenen Architekten und Planer
realisieren ihr Bauprojekt ganz nach Ihren
Vorstellungen.
Wissen Sie bereits ganz genau wie ihr Bauvor-
haben aussehen soll? Dann planen wir dieses
gemeinsam mit dem ökologischen Baustoff
Holz. Gerne beraten wir Sie in der Umsetzung
im zukunftsgerichteten Holz-Systembau.
Falls Sie dennoch ein paar Ideen brauchen.
Wir haben jede Menge davon und präsentie-
ren Ihnen gerne unsere Ideen für Einfamilien-,
Mehrfamilienhäuser oder auch für kommerzi-
elle Bauten. Damit ihr individuelles Bauprojekt
ganz genau zu Ihnen passt, massgeschneidert.

Holz-Bau-Architektur
Holzbau ist in aller Munde. Bauen mit Holz ist
nicht nur modern, der nachwachsende Bau-
stoff Holz ist zudem auch ökologisch und nach-
haltig, vermittelt ein gutes Wohnklima und ist
Architektur & Planung ein Beitrag zu einer gesunden Umwelt.
Ganz egal wie gross ihr Bauprojekt werden
Wir bauen für Menschen. Unsere Architektur soll. Dem Bauen mit Holz sind heute kaum
ist so vielfältig, wie es verschiedene Menschen mehr Grenzen gesetzt. Fordern Sie uns her-
gibt. Dabei orientieren wir uns an ihren Ideen aus. Gerne präsentieren wir Ihnen unsere viel-
und Bedürfnissen. Wir nehmen uns Zeit für seitigen Lösungen für Wohnbauten, öffentliche
Sie, hören genau zu und entwickeln gemein- Bauten, Industriebauten oder Landwirtschaft.
sam ein Projekt ganz nach ihren Ansprüchen.
Wir orientieren uns nicht an einem bestimmten Generalunternehmung /
Baustil, sondern entwickeln ihr Bauvorhaben Ein all-inklusive Haus
auch optisch so, wie es Ihnen gefällt. Ob mo- Wünschen Sie sich einen fixen Preis von Pro-
dern oder traditionell, ob Flachdach oder Steil- jektbeginn bis zur Schlüsselübergabe? Alpiger
dach. Sie haben die Wahl. Unsere Architekten Holzbau macht es möglich. Sobald ihr Projekt
planen ihr Bauprojekt massgeschneidert nach definiert ist, berechnen wir Ihnen einen Kos-
ihren Wünschen. tenvoranschlag mit Totalpreis.
Damit ist Ihnen jederzeit klar in welchem
Beratung & Planung Preisrahmen sie sich bewegen. Sie schützen
Ob Neubau, Anbau oder Umbau. Wir machen sich vor unliebsamen Überraschungen wie bei-
alles, und zwar aus Holz. Dabei beraten wir spielsweise marktbedingten Mehrpreisen und
Sie von A bis Z und begleiten Sie von der ers- haben ihr Budget jederzeit im Griff.

74 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Holzkompetenz

Holzbau und Systembau


Wir setzen voll auf Holz! Der nachwachsende
Rohstoff ist CO2-neutral und stammt aus der
Region. Nehmen auch Sie ihre Verantwortung
gegenüber der nächsten Generation wahr und
bauen Sie auf den nachhaltigsten Baustoff, den
es gibt: Holz.
Wir realisieren Ihren Holzbau: Von der Idee
zur Machbarkeitsstudie, vom Vorprojekt zur
Umsetzung bis zum Bezug oder Inbetriebnah-
me. Dabei arbeitet Alpiger Holzbau stets mit
regionalen Partnern zusammen. So halten wir
die Transportwege kurz und fördern das loka-
le Gewerbe. Damit tragen wir zu einer nach-
haltigen Ökobilanz bei, helfen mit die lokalen
Arbeitsplätze zu sichern und sorgen damit in-
direkt auch für die Wohlfahrt der Menschen in
unserer Region.

Holz-Systembau
Als moderner Holz-Systembauer fertigen wir
die verschiedensten Elemente eines Baupro-
jektes in unserer modernen Werkhalle mit
grossem High-Tech-Maschinenpark vor. So
kann auf dem Bau innert kürzester Zeit auf-
gerichtet werden. Aussenwände, Innenwände,
Dach- oder Treppenelemente, aber auch vor-
gefertigte Küchen werden vor Ort in Rekordzeit
eingebaut.
Dies gelingt dank einer intensiven Planungs-
phase, in der die Vorfertigung eines jeden Ele-
mentes genau definiert wird. Dank der kurzen
Bauzeit ist der Holz-Systembau die ideale Lö-
sung für Wohnbauten, öffentliche Bauten, Ge-
bäudesanierungen, Aufstockungen, An- und Alpiger Holzbau AG Niederlassung:  
Umbauten oder sämtliche Industrie-, Gewer- Widdermoos 15 | CH-9466 Sennwald Industriestrasse 1 
be- oder landwirtschaftliche Bauten. Tel. +41 (0)81 757 11 44 FL-9495 Triesen  
Gerne laden wir Sie ein, die Vorfertigung ihres Fax +41 (0)81 757 10 72 Tel. 00423 233 44 24  
Bauprojektes auf der Besuchergalerie unserer info@alpiger-holzbau.ch info@alpiger-holzbau.li
Werkhalle live mitzuerleben. ❰

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 75


Ferienhaus in Urnäsch

Energiesparendes
Schmuckstück
Von Carmen Nagel Eschrich

Baut ein technikinteressierter Professor reifte: eine Mietwohnung nahe der Arbeit und
dem Zentrum in Kombination mit einem neu-
mit einer kreativen Schmuckdesignerin ein
en Wochenendhaus im ruhigen Alpenvorland.
Haus, entsteht wie hier anspruchsvolle Geplant und realisiert wurde der Neubau vom
Bauatelier Metzler – ein zuverlässiger Partner
Architektur. Sie vereint nüchterne Energie-
punkto energieeffizienten Bauens, nachhal-
effizienz mit verspielt-kräftigen Farben und tiger Energiequellen sowie anspruchsvoller
­Architektur.
verdiente sich dafür die Minergie-P-Eco-
Zertifizierung. Im Einklang mit der Natur
Gefragt war ein Gebäude, das ohne grossen
Energiebedarf bewohnt werden kann, und so
Seit einigen Jahren stand die Bauherrschaft mit schlugen die Planer eine schlichte, kompakte
Architekt und Energiepionier Thomas Metzler  Kubatur vor. Natürlich sind die Öffnungen des
in Kontakt, um Grundstücke und Umbaupro- rund 10 × 7 m grossen Baukörpers auf solare
jekte zu prüfen. Doch die Auswahl war äusserst Energiegewinne ausgerichtet: nach Süden be-
begrenzt, teuer oder zu weit weg von der Stadt, reichern zwei fast 4 m breite Fensteröffnungen
weshalb im Laufe der Zeit eine ­Alternative den Wohnraum, nach Norden fielen die Fens-

76 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Minergie-P

ter wesentlich kleiner aus. Um das natürliche sen wird. Hinter der markanten ­Eingangstüre
Terrain möglichst wenig zu tangieren, folgt liegt der leuchtend türkisblau gestrichene
die Bodenplatte unterschiedlichen Niveaus. Windfang. Er verdeutlicht gleich beim Betre-
Darauf wurden die vorgefertigten Holzbau- ten die mutige Präsenz verschiedener Farben
elemente aufgestellt, die Wände wurden mit im Haus. Wer Architektenhäuser gewöhn-
40  cm Dämmung angefüllt. Tatsächlich ent- lich in schlichtem Grau, Schwarz oder Weiss
schied man sich für Glaswolle von ISOVER mit kennt, wird überrascht sein, welches Potenzial
einem vorbildlichen Anteil von etwa 80% Re- ­Thomas Metzler darin sieht: «Farben wirken
cyclingmaterial. Das flach geneigte Satteldach heiter oder düster, aktiv oder ruhend, gelas-
entspricht der traditionellen Baukultur der sen, laut oder leise. Uns interessieren über-
Bergregion und schützt die Bewohner vor Hitze raschende, zurückhaltende und provokative
und Kälte. Im Gegensatz zum klaren, schlich- Kombinationen.» Für diese Lösungen bedarf
ten Baukörper steht die abwechslungsreiche es des Vertrauens und der Bereitschaft der
Fassadengestaltung: Eine feine, naturbelas- Bauherrschaft für Unkonventionelles – doch
sene Vertikallattung umringt den Bau, auf der besonders die Bauherrin, selbst Künstlerin,
Eingangsseite trifft sie auf horizontale Holzla- sah die Chance dieses gewagten Farbkonzepts
mellen – sie sind mal extra breit oder frech rot. und war rasch für die Idee gewonnen. Wie
Kunstobjekte reihen sich die knallrote, L-för-
Farbe bekennen mige Küche an der Nordwand sowie tiefblaue
Farbakzente markieren den Eingang auf der Wände und die schwarze Skulptur des Kami-
Nordseite, über den das Gebäude erschlos- nofens aneinander: Der talentierte Ofenbauer

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 77


Ferienhaus in Urnäsch Minergie-P

Heller fertigte nach den Angaben des Archi- meine Materialisierung: Der Holzbau wurde
tekten eine zweiläufige, schwarze Metalltrep- innen mit weiss geölten Dreischichtplatten
pe, die die Split-Level im offenen Wohnbereich aus Fichte beplankt und gewährleistet so ei-
verbindet. Zwischen den vier Stufen nach oben nen atmungsaktiven Wand- und Deckenaufbau.
bzw. nach unten befindet sich der Speicherofen Der Boden nimmt dank massivem Unterlags-
und sorgt für ein gemütliches Ambiente. Be- boden Sonnenenergie und somit Temperatur-
sonders abends, wenn die Lichter im Haus an spitzen als latenter Wärmespeicher auf. Eine
sind, leuchtet das Innere in verschiedensten hauchdünn aufgetragene Spachtelung rundet
Nuancen. die elegante Optik ab. Die Luft- und somit Le-
bensqualität im Gebäude mit ökologischen und
Auf Holz gebaut weitgehend naturbelassenen Materialien ist
Die wirtschaftliche Wohnfläche wird durch optimal gestaltet. Beheizt wird mit einer Ab-
hohe Räume, offen bis zur Dachschräge, als luft-Luft-Wärmepumpe, das Haus ist dadurch
angenehm transparent und grosszügig erlebt. immer leicht temperiert. Bei Bedarf kann der
Eingeschoben in dieses luftige Volumen, bietet Holzspeicherofen rasch aufgeheizt werden; in
eine Galerie den Schlafplatz der Eltern sowie Kombination mit ökologischen und weitgehend
die Erschliessung des Kinderzimmers. Blick- naturbelassenen Materialien sowie der Kom-
fang bildet die originelle Balustrade: Kreativ fortlüftungsanlage bietet das Gebäude allzeit
zeichnete die Bauherrin typische St. Galler optimale Luft- und Lebensqualität.  ❰
Stickmotive für das Architekturbüro auf, die
ausgefräst aus der Balkonbrüstung bei Son-
nenschein spannende Schattenbilder erzeu-
gen. Im Hintergrund zu den originellen Farben
Bauherrschaft
und Formen steht bewusst schlicht die allge-
Corinne Jeisy
Thomas Järmann
Röschibachstrasse 54
8037 Zürich

Architekt
Bauatelier Metzler GmbH
Schmidgasse 25e
8500 Frauenfeld
Tel. 052 740 08 81
www.bauatelier-metzler.ch

Bauingenieur
Kurt Jeisy  
Ingenieurbüro AG
Lessingstrasse 6
9008 St.Gallen
Tel. 071 222 90 73

78 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Redaktionelle Partner Rubriktitel

Bauatelier Metzler GmbH Kantonales Hochbauamt Thurgau Schöb AG


Schmidgasse 25e Verwaltungsgebäude Promenade Haagerstrasse 80
8500 Frauenfeld 8510 Frauenfeld 9473 Gams
www.bauatelier-metzler.ch www.hochbauamt.tg.ch www.schoeb-ag.ch

dransfeldarchitekten ag Meyer Burger (Switzerland) AG visiobau architekturbüro stv


Poststrasse 9a Schorenstrasse 39 Bahnhofstrasse 19
8272 Ermatingen 3645 Gwatt (Thun) 9313 Muolen
www.dransfeld.ch www.meyerburger.com www.visiobau.ch

Energieagentur St. Gallen GmbH MFW Architekten AG Wohnbaugenossenschaft Glana


Vadianstrasse 6 Gaiserstrasse 11 August Mettler
9000 St. Gallen 9050 Appenzell Glannastrasse 1a
www.energieagentur-sg.ch www.mfw-architekten.ch 9470 Buchs SG

Giezendanner pro Holz AG


Chüeboden 829
9657 Unterwasser
www.giezendanner-ag.ch

Führende Unternehmen für nachhaltiges Bauen und Modernisieren

Architektur Dämmstoffe Energiedienstleister

toggenburg
«das sind wir»
Bauatelier Metzler GmbH
Schmidgasse 25e, 8500 Frauenfeld energietal toggenburg
Sager AG
Tel. 052 740 08 81 Bahnhofstrasse 1, 9630 Wattwil
Dornhügelstrasse 10, 5724 Dürrenäsch
www.bauatelier-metzler.ch Tel. 071 987 00 77
Tel. 062 767 87 87
www.energietal-toggenburg.ch
www.sager.ch

Dämmstoffe
Energiedienstleister Erneuerbare Energien/Photovoltaik

Flumroc AG St. Galler Stadtwerke Meyer Burger (Switzerland) AG


Industriestrasse 8, 8890 Flums Vadianstrasse 8, 9001 St. Gallen Schorenstrasse 39, 3645 Gwatt (Thun)
Tel. 081 734 11 11 Tel. 0848 74 79 00 Tel. 033 221 21 22
www.flumroc.ch www.sgsw.ch www.meyerburger.com

Saint-Gobain ISOVER AG
Route de Payerne 1, 1522 Lucens St. Gallisch-Appenzellerische  
Tel. 021 906 01 11 Kraftwerke AG (SAK) alsol ag alternative energiesysteme
www.isover.ch Vadianstrasse 50, 9001 St.Gallen Hungerbüelstrasse 22, 8500 Frauenfeld
Tel. 071 229 51 51 Tel. 052 723 00 40
www.sak.ch www.alsol.ch

Nachhaltig Bauen | 2 | 2017 79


Führende Unternehmen für nachhaltiges Bauen und Modernisieren
Erneuerbare Energien/Photovoltaik Fenster- und Holzbau Holzbau

1a hunkeler fenster AG
Heizplan AG 1a hunkeler holzbau AG www.wiesli-holzbau.ch
Wiesli Holzbau AG
Karmaad 38, 9473 Gams SG Bahnhofstrasse 20, 6030 Ebikon Eierlenstrasse 6, 8570 Weinfelden
Tel. 081 750 34
Logo Schreinerei 50 AG
max aeschbacher
Tel. 041 444 04 40 Tel. 071 622 24 58
www.heizplan.ch
Farben
Grün: Pantone 368C / CMYK 57% Cyan, 100% Yellow www.1a-hunkeler.ch
Ihr www.wiesli-holzbau.ch
Braun: Pantone 463C / CMYK 30% Cyan, 56% Mangenta, 100% Yellow, 37% Black

Font
Swiss721 BT Roman und Bold Schreiner

max aeschbacher AG
Fensterbau/Schreinerei/Küchenbau Holzfeuerungen
Ihr
MBRsolar AG
Frauenfelderstrasse 12, 9545 Wängi Schreiner

Tel. 052 369 50 30


aeschbacher-ag.ch
www.mbrsolar.ch Schmid AG energy solutions
max aeschbacher AG
schreinerei
Hörnlistrasse 12, 360 Eschlikon
Tel. 071 973 73 73
max aeschbacher AG

Hauptstrasse 40, 8532 Weiningen TG


hauptstrasse 40
8532 weiningen

www.schmid-energy.ch
tel. 052 748 00 50

Tel. 052 748 00 50


fax 052 748 00 59
aeschbacher-ag.ch

www.aeschbacher-ag.ch
max aeschbacher AG

SOLAXESS SA Luftdurchlässigkeitsmessungen
Rue de la Maladière 71C Holzbau und Thermografie
2000 Neuchâtel
Tel. 032 930 28 28
www.solaxess.ch

Clicon AG
Erneuerbare Energien / Falkenstrasse 11, 8317 Tagelswangen  
Wärmepumpen Schöb AG (Lindau)
Haagerstrasse 80, 9473 Gams Hofacher 1, 8627 Grüningen
Tel. 081 750 39 50 Dorfstrasse 53, 4626 Niederbuchsiten
www.schoeb-ag.ch www.clicon.ch

STIEBEL ELTRON AG
Industrie West, Gass 8, 5242 Lupfig Lufttechnik / Komfortlüftung
Tel. 056 464 05 00
www.stiebel-eltron.ch
Alpiger Holzbau AG
Widdermoos 15, 9466 Sennwald
Helios Ventilatoren AG
Tel. 081 757 11 44
Tannstrasse 4, 8112 Otelfingen
Grünenwald AG www.alpiger-holzbau.ch
Tel. 044 735 36 36
Lauetstrasse 39, 8112 Otelfingen
www.helios.ch
Tel. 043 243 53 53
www.gruenenwald.ch

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www.stiebel-eltron.ch

Zehnder Group Schweiz AG


Eugster Holzbau
Moortalstrasse 3, 5722 Gränichen
Kibernetik AG Hauptstrasse 2, 8376 Fischingen
Tel. 062 855 11 11
Langäulistrasse 62, 9470 Buchs Tel. 071 977 22 33
www.zehnder-systems.ch
Tel. 081 750 52 00 www.eugster-holz.ch
www.kibernetik.com
Netzwerk für Passivhaustechnik
Fassadenbekleidung/Solaranlagen
Giezendanner
pro Holz AG
www.giezendanner-ag.ch

Giezendanner pro Holz AG


Eternit (Schweiz) AG Chüeboden 829, 9657 Unterwasser Geschäftsstelle IG Passivhaus Schweiz
8867 Niederurnen Tel. 071 999 15 10 Lussistrasse 7, 8536 Hüttwilen
Tel. 055 617 11 11 www.giezendanner-ag.ch Tel. 052 740 01 48
www.eternit.ch www.igpassivhaus.ch

80 Nachhaltig Bauen | 2 | 2017


Passivhaustage Schweiz
vom 10. - 12. November 2017 Passivhäuser -
09. November 2017
Minergie-P/-A Basiskurs
10. November 2017
HäuserderZukunft!
Energieforum Schweiz >> Maximaler Komfort bei
11. November 2017 minimalem Energieverbrauch
Bauherrenseminar
10./11 November 2017 >> Lüftung: Hohe Behaglichkeit
Intern. Tage des Passivhauses im Winter und im Sommer
weitere Infos unter:
www.igpassivhaus.ch >> Wen kümmert‘s was der Ölpreis macht?

Die Informations-Gemeinschaft Passivhaus Schweiz


ist ein Zusammenschluss von innovativen Unterneh-
men, die sich seit vielen Jahren mit dem nachhaltigen
Bauen beschäftigen. Weil der Passivhaus-Standard
sinnvoll, technologisch ausgereift und wirtschaftlich
ist, setzt sich die IG Passivhaus für eine rasche Verbrei-
tung dieser Technologie ein. Gleichzeitig garantieren
die Mitglieder dem Kunden das strikte Einhalten der
Richtlinien und beste Planungs- und Ausführungs-
qualität.

Geschäftsstelle IG Passivhaus Schweiz


Irene Mischler
Lussistr. 7
CH-8536 Hüttwilen

Telefon: + 42 (0) 52 740 01 48


E-Mail: info@igpassivhaus.ch
Zehnder Group Schweiz AG
Rubriktitel Technischer Fachbeitrag

Neue Generation Zehnder ComfoBox


Intelligente Kombi-Lösung für Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung
mit Copeland Invertertechnik
dichter ermöglichen eine weit höhere Effizienz
als konventionelle Systeme. Zudem minimie-
ren hocheffiziente Zirkulationspumpen durch
Drehzahlanpassung an die Heiz- oder Kühl­
bedürfnisse den Energieverbrauch.
Die neue Zehnder ComfoBox vereint die ge-
Mit der neuen Version seiner ComfoBox stellte samte Haustechnik für Heizen, Kühlen, Lüften
Raumklimaspezialist Zehnder auf der Swiss- und Warmwasserbereitung in einem kompak-
bau 2016 in Basel eine intelligente Kombina- ten Gerät. Optimal abgestimmte Komponenten
tion aus komfortabler Raumlüftung und Sole/ sorgen für hocheffizienten, reibungslosen und
Wasser-Wärmepumpe vor. Die Wärmepumpe wartungsarmen Betrieb. Das System ist sehr
verfügt als erste Europas über Copeland In- geräuscharm und vibrationsfrei mit lediglich
vertertechnik. Das heisst, spezielle Scroll-Ver- 42 dB Schallemission. Als All-in-One-Lösung
einfach zu planen und schnell zu installieren
auf einer Aufstellfläche von nur 0,5 m², kann
es via Modbus in das Hausleitsystem integriert
werden. Die Bedienung ist komfortabel über
Touchscreen möglich.
Die Zehnder ComfoBox eignet sich auch ­ideal
für Niedrigenergie-Häuser. Das integrierte
Lüftungsgerät Zehnder ComfoAir 550 SR ist
Als intelligente Kombi- mit Standardwärmetauscher erhältlich (bis
Lösung vereint die neue
Zehnder ComfoBox die zu 95% Wärmerückgewinnung) oder wahl-
gesamte notwendige weise mit Enthalpietauscher, der neben ho-
Haustechnik für Heizen, her Wärme­rückgewinnung zusätzlich Feuchte
Kühlen, Lüften und Warm-
wasserbereitung.
aus der Abluft zurückgewinnt. Die Copeland
Die optimal aufeinander Invertertechnik, europaweit erstmals in einer
abgestimmten Kompo­ Wärme­pumpe eingesetzt, ist dank spezieller
nenten sorgen für die
Scroll-Verdichter weit effizienter als traditio-
effiziente Funktion und
einen reibungslosen, war- nelle Systeme: Permanent-Magnet-Motoren
tungsarmen Betrieb. passen die Verdichter in einem weiten Leis-
tungsbereich an die Heizbedürfnisse an. Die
modulierende Sole-Wasser-Wärmepumpe bie-
tet eine Heizleistung von 3–12 kW (B0/W35°C)
bei einer Leistungszahl COP (B0/W35°C) von
Die neue Zehnder Comfo-
4,6. Auch die Zirkulationspumpen der Energie-
Box verfügt über die erste
Wärmepumpe in Europa klasse A richten ihre Drehzahl nach den Heiz-
mit Copeland Inverter- oder Kühlbedürfnissen. Ein elektronisches
technik. Die Copeland Expansionsventil ermöglicht eine genauere
Invertertechnik bietet mit
ihren speziell entwickelten Steuerung der Kühlmittelmenge, das verbes-
Scroll-Verdichtern eine sert die Anströmung des Verdampfers und so-
weitaus höhere Effizienz mit die Effizienz.  ❰
als traditionelle Verdichter.
Darüber hinaus passen die
hocheffizienten Zirkulati-
onspumpen ihre Drehzahl Zehnder Group Schweiz AG
an die Heiz- oder Kühl­
Zugerstrasse 162, CH-8820 Wädenswil
bedürfnisse an. So wird der
Energieverbrauch auf ein Tel. 043 833 20 20, info@zehnder-systems.ch
Minimum reduziert. www.zehnder-comfosystems.ch
Bilder: Zehnder Group Schweiz AG, Gränichen.

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