Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Low-Noise-
Mikrofonvorverstärker
Bau- und Bedienungsanleitung
Technischer Kundendienst
Reparaturservice
Für Geräte, die aus ELV-Bausätzen hergestellt wurden, bieten wir unseren
Kunden einen Reparaturservice an. Selbstverständlich wird Ihr Gerät so
kostengünstig wie möglich instandgesetzt. Im Sinne einer schnellen Abwick-
lung führen wir die Reparatur sofort durch, wenn die Reparaturkosten den
halben Komplettbausatzpreis nicht überschreiten. Sollte der Defekt größer
sein, erhalten Sie zunächst einen unverbindlichen Kostenvoranschlag. Bitte
senden Sie Ihr Gerät an:
ELV • Reparaturservice • Postfach 1000 • D - 26787 Leer
ELV AG • Postfach 1000 • D-26787 Leer • Telefon 04 91/600 888 • Telefax 04 91/6008-244
1
Bau- und Bedienungsanleitung
Low-Noise-Mikrofon-
Vorverstärker
Der hier vorgestellte Mikrofonvorverstärker zeichnet sich durch extrem geringes Rauschen
und universelle Anschlußmöglichkeiten aus. Er ist sowohl mit symmetrischen als auch
mit asymmetrischen Mikrofonen zu betreiben. Die vorwiegend im professionellen
Bereich verwendeten Mikrofone mit Phantomspeisung lassen sich hier ebenfalls einsetzen.
Signalleitung, der andere Pol die Abschir- sig auftreten, werden dadurch unterdrückt.
Brummen, Rauschen - oder nicht? mung bildet. Bei größeren Kabellängen Geräteseitig koppelt man solch eine Lei-
besteht hier die Gefahr, daß sich Störungen tung (in der Studiotechnik) oft über einen
Ein immer wieder auftretendes Problem durch verschiedene Einstrahlungen (z. B. speziellen Übertrager an. Solche Spezial-
beim Betrieb von Mikrofonen ist deren durch Leuchtstofflampen, Rundfunkein- trafos sind recht teuer, und es erfordert
sehr geringe Ausgangsspannung, so daß strahlung, Funkdienste usw.) ergeben. einen zusätzlichen Aufwand an die Elek-
Mikrofonverstärkerzweige generell sehr Im professionellen Bereich, z. B. der Stu- tronik, um einen linearen Frequenzverlauf
anfällig für Störgeräusche (Brummen, Rau- diotechnik, werden hingegen vorwiegend zu erzielen.
schen usw.) sind. Ein dem Mikrofon nach- Mikrofone mit symmetrischen Ausgängen Abbildung 1 zeigt eine Möglichkeit der
geschalteter Verstärker sollte deshalb unter eingesetzt. Hier erfolgt die Signalübertra- Ankopplung mit einem Differenzverstär-
anderem ein möglichst geringes Eigenrau- gung über zwei Signalleitungen mit einer
schen aufweisen, um den Gesamt-Rausch- Abschirmung. Der Vorteil dieser Technik Technische Daten:
pegel so gering wie möglich zu halten. ist, daß Störeinstrahlungen wirkungsvoll Spannungsversorgung: .... ±15 V(stab.)
Ausgangsseitig unterscheidet man zwei unterdrückt werden. Stromaufnahme: ....................... 15 mA
verschiedene Gruppen von Mikrofonen - Das Mikrofon liefert gegenphasige Si- Eingang: ... sym. (2 kΩ)/ asym. (1 kΩ)
solche mit symmetrischem und solche mit gnale auf den beiden Ausgangsleitungen, Ausgang: ..................... asym. (< 1kΩ)
asymmetrischem Ausgang. Im Hobby- und während sich Störeinstrahlungen gleich- Verstärkung: .............................. 50 dB
Amateurbereich kommen vorwiegend Mi- phasig auf diese Leitungen auswirken. Der Sonstiges: .............. Phantomspannung
krofone mit asymmetrischem Ausgang zum Eingangsverstärker verstärkt nur Signale, zuschaltbar, Hochpaß-Filter
Einsatz. Diese Mikrofone besitzen einen die gegenphasig an seinen beiden Eingän- Abmessungen: .................. 86 x 58 mm
2poligen Ausgang, wobei der eine Pol die gen auftreten. Störungen, die gleichpha-
2
und eignet sich auch für
2 Tabelle 1
2
den professionellen Ein-
3 3
satz. R5 dB AV
In Abbildung 2 sind die 4,7 kΩ 10 3,2
1 1
gebräuchlichsten Stecker- 1,1 kΩ 20 10
symmetrisches Mikrofonverstärker
typen für Mikrofonleitun- 330 Ω 30 31,3
Mikrofon gen dargestellt. 100 Ω 40 100
33 Ω 50 314
Schaltung 10 Ω 60 1000
2
2
3
Das Schaltbild des Low- Eingangssignal der Buchse BU1 bzw. der
Noise-Mikrofonverstär- Anschlußpunkte ST 2 und ST 3 eingespeist.
1/3 1 kers ist in Abbildung 3 dar- Die für einige Mikrofone notwendige
Mikrofonverstärker
gestellt. Hauptbestandteil Betriebsspannung (Phantom-Speisung)
asymmetrisches
Mikrofon
und eigentlicher Verstär- gelangt über die Widerstände R 1, R 2 und
994172802A ker ist das IC 1 vom Typ R 6 auf die beiden Anschlüsse 2 und 3 von
Bild 1: Möglichkeit einer Ankopplung mit einem Differenz- SSM 2017. Diese inte- BU1 bzw. ST 2 und ST 3. Durch entspre-
verstärker als Eingangsstufe grierte Schaltung zeichnet chendes Stecken des Jumpers JP 2 kann
sich durch ein extrem nied- man wahlweise die interne 15V-Betriebs-
ker als Eingangsstufe, wie wir ihn auch in riges Eigenrauschen (typ. 950 pV/√Hz bei spannung oder eine extern zugeführte Span-
unserer Schaltung einsetzen. Im oberen 1 kHz) aus und ist besonders für anspruchs- nung (Anschlüssse ST 4 und ST 5) zur
Teil der Abbildung ist der Anschluß eines volle Audioanwendungen geeignet. Der Phantomspeisung nutzen. Die externe
symmetrischen, im unteren Teil die eines Verstärkungsfaktor wird durch nur einen Phantomspannung darf im Bereich von
asymmetrischen Mikrofons dargestellt. Widerstand (R 5) bestimmt. In der Tabelle 1 9 V bis 48 V DC liegen. Die Höhe der
Einige Mikrofone besitzen einen einge- sind verschiedene Werte für R 5 und die Spannung ist abhängig vom verwendeten
bauten Verstärker ( Impedanzwandler) und entsprechenden Verstärkungsfaktoren an- Mikrofon. Schließt man ein Mikrofon an,
benötigen deshalb eine Versorgungsspan- gegeben. das keine Betriebsspannung benötigt, darf
nung. Um die schwere und volumenver- In unserem Fall ist die Verstärkung auf kein Jumper (JP 2) gesteckt sein!
größernde Batterie einzusparen, wird oft 50 dB eingestellt, ist aber bei Bedarf belie- Das verstärkte Signal steht am Ausgang
die vorhandene Tonleitung zur Übertra- big änderbar. von IC 1 (Pin 6) zur Verfügung und ge-
Die beiden Differenzeingänge Pin 2 (-) langt über den Jumper JP 1 und den Wider-
und Pin 3 (+) von IC 1 sind über R 3 und stand R 9 auf den Ausgang ST 9. Durch
- 3
R 4 an Masse geschaltet und legen damit Umstecken des Jumpers JP 1 kann man
+ 2 den DC-Arbeitspunkt fest. Die Transil- zusätzlich ein aktives Hochpaßfilter mit
- 3
Dioden D 1 und D 2 schützen die Eingänge einer Grenzfrequenz von 100 Hz, welches
+ 2
+ 2 von IC 1 vor Spannungsspitzen. Über die von IC 2 A mit Außenbeschaltung gebildet
Masse 1 Masse 1 beiden Kondensatoren C 2 und C 3 wird das wird, zwischenschalten. Welche Auswir-
XLR-Stecker 6,3mm-Klinkenstecker BU1
Bild 2: Zeigt die gebräuchlichsten Stecker- 1
typen für Mikrofonleitungen 3 C2 +15V
2
S IC1
gung der Versorgungsgleichspannung ge- R 1u 7 5
63V 3 V+ REF
nutzt, die sogenannte Phantomspeisung.
10k
T +IN
R1
R3
1k
D1
BZW06-13B
C1 OUT
gelegt, moderne Mikrofone arbeiten je- 8
RG2
Kombibuchse
R2
SSM2017
R4
1k
D2
47u 2
-IN
Der hier vorgestellte Mikrofon-Vorver- 63V
C3 V-
4
stärker zeichnet sich besonders durch sein
1u -15V
sehr geringes Eigenrauschen aus (deshalb ST3
63V R10
- 3 220
auch „Low-Noise”). Die Eingänge sind Eingang + 2 ST2
R8
universell ausgelegt, so daß sowohl sym- 1 ST1 18k
Hochpaß-
metrische als auch asymmetrische Mikro- IC2 Filter
470
R6
C5 C6 Ein Aus
fone an diesem Verstärker betreibbar sind. 3
+
Zusätzlich kann eine Phantomspeisung 68n 68n A 1
2
erfolgen, die wahlweise durch die interne
33k
- JP1
R7
NE5532
15V-Betriebsspannung oder durch eine
220
R9
JP2 Out
externe Spannung zugeführt wird. Ein +
ST4 Hochpaß 100 Hz ST9
Phantomspannung +15V GND
zuschaltbarer Hochpaß-Filter mit einer extern ST5 ext. intern (15V) ST10
Grenzfrequenz von 100 Hz unterdrückt 9V - 48V -
3
Bau- und Bedienungsanleitung
Bild 4:
Frequenz-
gang des
Mikrofon-
Verstärkers,
mit (rot)
und ohne
(blau)
Hochpaß-
Filter
kung der Hochpaß auf den Frequenzgang der Lötpunkte achten) und der Kontrolle von 15 V. Die Spannung sollte nach Mög-
hat, kann man an der Frequenzgangkurve in der Platine auf etwaige Lötzinnbrücken ist lichkeit stabilisiert, mindestens aber gut
Abbildung 4 (rote Kennlinie) ersehen. der Nachbau beendet. gesiebt sein, um Störungen durch Netz-
Die Betriebsspannung für den Mikrofon- Zur Spannungsversorgung benötigt man brummen zu verhindern. Die Schaltung
vorverstärker wird über die Anschlußpunk-
te ST 6 (+15 V), ST 8 (-15 V) und ST 7 (GND)
zugeführt. Die Kondensatoren C 7 bis C 10
dienen zur Spannungsstabilisierung.
Nachbau