Sie sind auf Seite 1von 2

Erste Deutschschweizer Denkwerkstatt

«Partizipative Gesundheitsforschung der Sozialen Arbeit?»


am 1. oder 2. September 2021, 13–17 Uhr
auf dem Campus Olten der FHNW

zum Thema:
«Partizipative Umwelt(re)produktionen auf dem Prüfstand.
Forschung, Gesellschaftsgestaltung oder Soziale Arbeit?»

konzipiert von Carlo Fabian (FHNW), Tobias Kindler und Christian Reutlinger (OST)

Ein ausgewählter Kreis an Forschenden (max. 10 Personen) mit Erfahrung in inno-


vativen Formen partizipativer Sozialforschung werden eingeladen, ihre Projekte im
Rahmen einer Denkwerkstatt auf den Prüfstand zu stellen. Voraussetzung zur Teil-
nahme ist eine kollegial-konstruktive Offenheit sowie ein fachlich-persönliches Inte-
resse daran, sich fragend-explorativ an einen nicht-eindeutigen Forschungszugang
heranzutasten.

Für den Nachmittag werden insgesamt vier an den beiden Hochschulen (FHNW und
OST) unlängst durchgeführte oder aktuell laufende Projekte ausgewählt, welche sich
selbst als «partizipativ forschend» verstehen sowie einen dezidiert umweltgestalteri-
schen Fokus aufweisen. Das verbindende Element der ausgewählten Projekte liegt
im Anspruch, dass die im Forschungsprozess einbezogenen Subjekte über die par-
tizipative Forschung als Co-Forschende Einfluss auf die räumlich-soziale Umwelt
nehmen: indem sie bspw. in gemeindespezifischen Gesundheitsförderungs- oder
Präventionsprojekten, in konkreten Quartierentwicklungsprojekten oder gar partizi-
pativ eine neue Wohn- und Lebensumwelt, wie bspw. eine soziale Institution wie ein
Pflegezentrum oder Schulheim (re)produzieren.

Idealerweise sind zwei der vier Projekte in einem Setting angesiedelt, welches als
stark institutionalisiert beschrieben werden kann (wie bspw. ein Heimkontext oder
eine geschlossene Einrichtung), zwei weitere Projekte in einem eher offenen Setting
(wie bspw. im öffentlichen Raum, in einer Gemeinde oder einem Quartierentwick-
lungsprozess).

In drei strukturierten Runden à 50 Minuten gehen die Teilnehmenden den Gemein-


samkeiten und Unterschieden der vier Projekte auf den Grund. Jede der drei Runden
beinhaltet eine thematische Fokussierung, folgt aber einem ähnlichen Ablauf-
schema:

Zeitstruktur jeder Runde: 12 Minuten pro Projekt


• 5 Minuten Ausführungen zum gestellten Thema auf den Punkt gebracht
• 2 Minuten Verständnisfragen
• 5 Minuten gemeinsames Reflektieren

Zwischen jeder Runde gibt es eine Pause von 10 Minuten. Vor der ersten Runde gibt
es eine Vorstellungssequenz und die Erklärung des Ablaufs (15 Minuten) und zum
Schluss findet eine Auswertungseinheit statt (45 Minuten).

1
Runde 1:
Schärfung des Zusammenhangs/der Beziehung von Subjekt und Umwelt, wel-
che durch den partizipativen Zugang (re)produziert bzw. gestaltet werden soll.

In dieser ersten Runde geht es darum, das Subjekt-Umwelt-Verständnis genauer


herauszuarbeiten, mit welchem das jeweils betrachtete Projekt arbeitet resp. auf wel-
ches gestaltend eingewirkt werden soll. Über das Explizit-Machen des Gestaltungs-
anspruchs, welches über den partizipativen Zugang erreicht werden soll, soll das
Subjekt-Umwelt-Verständnis geschärft werden. Was bedeutet Umwelt im konkreten
Projekt? In welchem Verhältnis wird das Subjekt/werden die Subjekte in dieser Um-
welt gedacht? Welche Gestaltungsherausforderungen ergeben sich für die Sub-
jekte? Und wie soll es über das partizipative Vorgehen gelingen, (Reflexions)Wissen
zu erzeugen, um diese Gestaltung bewusster umzusetzen?

Runde 2:
Reflexion über den Zusammenhang Forschung – gesellschaftliche
Veränderungen (Visionen) – sozialarbeiterische Ziele

In dieser zweiten Runde wird der Zusammenhang von Forschung (welches For-
schungsverständnis steht hinter dem Projekt? Wer sind die Forschenden? Wer defi-
niert, was erforscht wird? etc.) – gesellschaftlichen Veränderungen, die durch das
Projekt erreicht oder angestossen werden und schliesslich, ob und falls ja, welche
sozialarbeiterischen Ziele mit dem Projekt verbunden werden (wie Ermächtigung,
Bildung, Beteiligung etc.).

Runde 3:
Reflexion über den Diskurskontext und seinen Einfluss, in welchem die
Projekte verortet sind

In dieser letzten Runde werden die Diskurse transparent gemacht, in denen das je-
weilige Projekt konzeptionell-theoretisch verortet ist. Ziel ist zu klären, ob es eine
Rolle spielt, in welchem Diskursfeld ein Projekt angesiedelt ist resp. wie der jeweilige
Anspruch konkret sichtbar wird. Also geht es um soziale Stadtentwicklung, Gesund-
heitsförderung, Bildung oder um ...?

Das könnte Ihnen auch gefallen