Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
4 Brandschutzverglasung
Das Glas
Aufgrund großer Temperaturdifferenzen zwi-
schen Scheibenmitte und Scheibenrand –
und damit verbundenen unterschiedlichen
Spannungsverhältnissen innerhalb der
Scheibe – zerspringt normales Glas (Floatglas)
im Brandfall schon nach recht kurzer Zeit, so
daß sich der Brand ungehindert ausbreiten
kann. Daher sind nur spezielle, auf den
Brandschutz hin optimierte Gläser, für die
jeweilige Verglasungsart geeignet. Folgende
Fabrikate kommen im Rahmen der jeweiligen
Gesamtkonstruktion zur Anwendung:
Tabelle 2: Brandschutzgläser
zum Schutz von Personen und Sachen F-Ver- Die Mitgliedsfirmen des Deutschen Stahlbau-
glasungen zur Anwendung kommen müssen. Verbandes DSTV haben die Erfahrung, Sie Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
bei der Auswahl eines wirksamen und Postfach 10 48 42 · 40039 Düsseldorf
wirtschaftlichen Brandschutzes im Einzelfall Telefon (02 11) 67 07-828
fachmän-nisch zu beraten und diesen auszu- Telefax (02 11) 67 07-829
führen. In Fragen des baulichen Brand- Internet: www.bauen-mit-stahl.de
schutzes wenden Sie sich bitte an E-Mail: zentrale@bauen-mit-stahl.de
Stahlbau Arbeitshilfe
27.4 Brandschutzverglasung
Eine Gemeinschaftsorganisation von
stahlerzeugenden Unternehmen und dem
Deutschen Stahlbau-Verband DSTV
4
Begriff der Brandschutzverglasung
Systemcharakter Der Unterschied zwischen F- und G-Vergla-
Brandschutzverglasungen werden als licht- sung liegt somit in der thermischen Isolation,
durchlässige Bauteile definiert, die aus einem d. h. in der Durchlässigkeit bzw. Undurch-
speziellen Rahmen, lichtdurchlässigen Ele- lässigkeit der Brandwärme auf die feuerabge-
menten (d. h. Brandschutzgläsern), Halterun- 5 kehrte Seite. Während bei G-Verglasung keine
gen, Dichtungen und Befestigungsmitteln be- Forderungen hinsichtlich des Durchtrittes der
stehen und je nach Anforderung eine Feuer- Brandwärme gestellt werden, darf auf der
6
widerstandsdauer von 30, 60 oder 90 Minu- feuerabgekehrten Seite der F-Verglasung die
ten aufweisen müssen. Temperatur innerhalb der Feuerwiderstands-
Hieraus ist bereits erkenntlich, daß es nicht dauer im Mittel nicht mehr als 140 °C über
ausreicht, ein Brandschutzglas in irgendeine 7 Ausgangstemperatur liegen. Im Hinblick auf
Rahmenkonstruktion einzusetzen. Vielmehr den Einsatz der jeweiligen Verglasungsart ist
muß die Gesamtkonstruktion, d. h. Glas, das Kriterium der Wärmestrahlung somit von
Rahmen, Verglasungsmittel sowie der jewei- zentraler Bedeutung.
lige Anschluß an das umgebende Bauteil den
brandschutztechnischen Anforderungen ent-
sprechen.
Rechtsgrundlagen
Der Einsatz von Brandschutzverglasungen ist 8 Verglasung „AS-Köln"
der Feuerwiderstandsklasse F 30 nach
in den Bauordnungen der jeweiligen Länder
DIN 4102. Zum Einbau in Wänden aus
geregelt. Begleitend hierzu gelten Sonderbau- Mauerwerk oder Beton
verordnungen sowie Verwaltungsvorschriften (Zulassungsnummer: Z-19.14-327)
und Richtlinien (z. B. Schulbau- und Sport-
stättenrichtlinie). Da Brandschutzverglasun- 1 Spezialstahlprofil RP 1572
gen gemäß DIN 4102 Teil 4 als klassifizierte 2 Glashalteleiste RP 5106
3 Silikon-Dichtstoff
Sonderbauteile gelten, muß deren Brauchbar-
4 PYROSTOP Brandschutzglas 1/30
keit nachgewiesen werden. 9 5 IBA-Spezialfüllkörper Nr. 5
Dies kann erfolgen durch: 6 IBA-Spezialfüllkörper Nr. 4
10
• Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung, 7 Vorlegeband „Fiberfax“
• Genehmigung im Einzelfall durch die 8 Hartholz-Klötzchen
9 Mineralwolle (DIN 4102-A)
Oberste Bauaufsichtsbehörde des Bundes- 10 Wahlweise Versiegelung
landes, in dem die Verglasung zur Ausfüh-
rung gelangt.