Ein Fortbildungsmittel
zur
Verfaßt von
Freiburg im Breisgau
J. Bielefelds Verlag
1923 .
Copyright 1916
by J. Bielefelds Verlag,
Freiburg im Breisgau
Printed in Germany
Vorwort.
II .
Kaufläden .
ge
4. Der Käufer erkundigt sich nach dem Preis.
ett: Käufer. Verkäufer.
Was kostet dieses Paar ? 5 Mark . Es sind zweiknöp
Fas Wieviel macht ein solches fige, wie Sie sehen . Mit
Teis Paar ? nureinem Koopf sind sie
Wie teuer (hoch) kommt jenes ? 50 Pfennige billiger.
Wie berechnen Sie dieses 4 M. Auch ein vorzüglicher
chle
Paar ? Handschuh !
Und wenn ich 6 Paar davon Nun, bei 6 Paar lasse ich sie
nehme, wie stellt sich dann Ihnen zu 22 M. statt 24.
der Preis ? Da geben Sie . In der Regel geben 1lwir
ijger doch Rabatt ? 11 überhaupt 11 keinen 11Ra..
eine Bei Abnahme eines größeren batt, doch will ich diesmal
Tona Postens tritt doch eine eine Ausnahme machen.
3 TO
Preisermäßigung ein ?
Lichi
mde
erlauben. 10 weiter mache. 11 gewähren wir gar keine
Ermäßigung, machen wir gar keinen Abzug.
22 IV. Im Laden .
Verkäufer, Käufer.
Sonst noch etwas gefällig ? Für heute ( für diesmal) nicht,
daß ich wüßte .
Womit kann ich ferner die Danke, ich bin mit alledem
nen ! Vielleicht mit Kra . noch reichlich versehen .
gen , Halsbinden, 16 Unter
zeug ?
Darf ich Ihnen unsere neue. Vielen Dank ! Ich bin nicht
sten Radfahranzüge zeigen ? Radfahrer und habe daher
wenig Verständnis für der
artige Neuheiten .
Soll ich Ihnen die Hand. Sehr freundlich ! Wollen Sie
schuhe zuschicken ? sie mir in meine Wohnung
senden ?
Sehr gerne. Und welche Herrn X., Deutsches Haus,
Adresse, wenn ich bitten Zimmer 24.
darf ?
V.
VII .
Bei Tisch ,
Gastgeber, Wirt (Wirtin ). Gast.
82
18fleißig, eifrig. Soft, häufig, manchmal. 91diskret.
man sich am andern Morgen auch frisch gefühlt habe.
Iwählt, sagt, was er haben möchte .
38 VII. Bei Tisch .
Essen Sie das Roastbeef gerne Das kommt mir nicht darauf
durchgebraten oder englisch an. Das ist mir gleich
(halb gebraten) ? ( einerlei ).
Englisch, bitte .
Gut durchgebraten , wenn ich
bitten darf.
Was für Wein möchten Sie Weiß ( weißen, Weißwein), bit
trinken, roten oder weißen ? te . Mosel ( Rhein), wenn
ich wählen darf. Ein Glas
Rotwein würde ich vor .
ziehen .
Essen Sie noch ein Scheib- Ich bin so frei, gnädige Frau
chen Gänseleberpastete,Herr ( Frau Professor ), bitte noch
Doktor ? Sie wird Ihnen ein ganz kleines Stück. Ich
sicher nicht schaden. 8schwärme nämlich für die
echte Straßburger Gänse
leberpastete.
Darf ich Ihnen noch etwas Sehr liebenswürdig, aber bitte
Braten anbieten (auflegen ), nur ein ganz klein wenig .
Herr Braun ?
Noch eine Tasse Tee, Fräulein Eigentlich nicht mehr, doch
Liebe ? diesmal ausnahmsweise,
Womit kann ich jetzt aufwar. Das wäre ein Fall. Bitte,
ten ! Wollen Sie nicht den geben Sie mir eine Kleinig
Heringssalat probieren (kos- keit davon, der Wissen
ten ) ? schaft halber (d. h. um
zu sehen, wie er schmeckt ).
Bitte, langen (greifen )Sie zu, Seien Sie versichert, gnädige
Herr Koch . Tun Sie, als Frau, ich bin nicht blöde.
ob Sie zu Hause wären ! Wenn man seit Jahren
Genötigt wird bei uns nicht. unter fremden Leuten lebt,
verlernt man die Blödigkeit
( Schüchternheit).
* kräftig zuzugreifen , zu nehmen. 8 habe ein Faible
( Schwäche). Seine Idee, ein Gedanke.
VII. Bei Tisch . 39
Wirt (Wirtin ). Gast.
b. Der Gast dankt (lehnt ab ) :
Wie ! Sie wollen schon auf. Das gerade nicht, gnädige
hören ? Sie haben ja fast Frau; im Gegenteil, ich
nichts gegessen (genossen )! habe mich 5 wacker 6ge.
Leben Sie denn von Luft halten ; ich habe für vier
und Liebe ? Mann gegessen .
Schönen Dank.
Nehmen Sie doch noch etwas Gewiß , es hat mir ausge .
Hasenbraten ; hier habe ich zeichnet gemundet (ge-.
ein schönes Rückenstück . schmeckt), aber ich bin
Oder schmeckt es Ihnen vollkommen gesättigt und
nicht bei uns ! könnte beim besten Willen
nicht mehr essen .
Kosten (schmecken ) Sie doch Ich habe Ihrer vorzüglichen
wenigstens das Dessert! Küche alle Ehre angetan
und muß nun wirklich
danken.
Na, Sie sind wirklich ein Ich gestehe, ich habe heute
schwacher Esser ! Sie kön. keinen rechten Appetit; ich
nen doch unmöglich satt habe zu stark gefrühstückt.
sein ! Im allgemeinen bin ich so
gar ein starker Esser.
Aber etwas Ananasbombe, Bedaure sehr, die hat der
nicht wahr ? Sie sieht so Arzt mir verboten . Eis und
schön aus ! eiskalte Sachen 6 bekommen
@mir 6 nicht, drum muß ich
sie leider stets vorbeigehen
lassen ,
VIII .
Wohnung. Fremdenheim . Gasthof.
IX.
Familie.
Alle Menschen sind Brüder und bilden eine
große Familie, die über die ganze weite Welt zer
streut ist. Diese Familie zählt 1gegenwärtig ungefähr
1700 Millionen menschliche Wesen . Mehr als die
Hälfte dieser Riesenzahl lebt in Asien, beinahe 14
(ein Viertel ) davon in Europa, über 18 (ein Achtel)
in Afrika, ungefähr 1/11 (ein Elftel) in Amerika, wäh
rend Australien mit seinen sechs Millionen etwa
1/250 ( ein Zweihundertundfünfzigstel) der Gesamt
bevölkerung des Erdballs ( Erdenrunds) umfaßt.
Europa ist am dichtesten bevölkert, und innerhalb
Europas hat Belgien die größte Bevölkerungsdichte.
28 Lies : dieses Blattes. 27 bezahlt. 28 Abzuge, Ausziehen .
1 jetzt.
46 IX . Familie.
X.
XI .
XII .
1 Körperliche Gebrechen und Krankheiten ,
Es geht nichts über die Gesundheit“ , sagt
ein deutsches Sprichwort. Ja, wer gesund ist an
Leib und Seele, der kann (mag) sich glücklich schät
zen ! Leider sind nicht alle Menschen in dieser be
neidenswerten Lage. Die einen sind innerlich kern
gesund, leiden aber an irgend einem körperlichen
Gebrechen ( Siechtum); andere haben zwar äußer
lich keine Fehler, werden indes vielfach von schmerz
haften und langwierigen Krankheiten sheimgesucht.
Blinde, Taubstumme, Stotterer ( Stammler ), Lah
me, Hinkende, auf Krücken oder auf (an) Stöcken
Gehende, Bucklige, Einarmige, Einäugige, Schie
lende, sie alle sind zu 4bemitleiden wegen ihrer kör
14 empfindliche. 15empfinden. 16mehr als ungeschickt.
17 anstellt, zeigt. 18,,seiner Sinne nicht mächtig sein “ be
deutet: sie nicht beherrschen , z. B. betäubt, übermäßig
erregt sein.
1Äußere Fehler, Mängel oder Defekte. glücklichen.
8 befallen, belästigt. bedauern.
64 XII. Körperliche Gebrechen und Krankheiten .
perlichen Gebrechen. Sie empfinden ihr Unglück
doppelt schmerzlich, wenn herzlose Leute sie deshalb
bgeringschätzen oder gar verhöhnen (verlachen ).
Ich selbst bin gottlob gesund wie ein Fisch im
Wasser; in unserer Familie aber sieht es seit einiger
Zeit recht betrübend aus : den Arzt werden wir bschein
bar gar nicht wieder los , da bald der eine , bald der
oder die andere an dieser oder jener Krankheit dar
nieder liegt. Zum Glück sind es bisher nur leichte
Krankheiten gewesen, Plebensgefährlich war keine .
8 Immerhin aber machen sich meine Eltern stets
große Sorge, wenn eins von uns Kindern krank ist.
Mein jüngstes Schwesterchen hat schon seit Monaten
den 9 Keuchhusten . Zudem ist sie so heiser, daß sie
kaum sprechen kann. Meine zweitjüngste Schwester
wird von Kopfweh ( Kopfschmerz) und Zahnschmerz
sehr geplagt ; sie sieht auch recht blaß aus_und hat
wahrscheinlich die 10 Bleichsucht. Dieser Tage be
kam sie obendrein noch einen Ohnmachtsanfall (sie
fiel in Ohnmacht) . Ich weiß nicht recht, was mit
dem sechzehnjährigen Mädchen eigentlich los ist.
Die Arzneien, die der Arzt ihr verschreibt, 10 erwei
sen 11 sich 11 als 11 unwirksam .
Mein Bruder Fritz ist in den letzten sechs Wo
chen ebenfalls recht 12 übel 12 dran gewesen . Erst
vor zwei Jahren hatte er die Masern , und jetzt liegt
er ( krank) am Scharlach . Selbstverständlich ist
er von uns anderen Kindern abgeschlossen (isoliert ) ,
damit wir nicht auch 13 angesteckt werden ; denn
das Scharlachfieber ist sehr ansteckend. Gott sei
Dank hat er das Schlimmste jetzt 14überstanden ;
er ist auf der Besserung, aber die völlige Genesung
wird (dürfte) noch mehrere Wochen 16 beanspruchen .
Fragen . Antworten.
a. Gute Auskunft.
Guten Tag, Herr Schmitz, Danke für gütige Nachfrage,
wie geht's Ihnen ? sehr gut.
Nun, wie steht's ? Vorzüglich.
Wie steht's (mit dem) Befin- Ausgezeichnet ! Und bei Ih
den ? nen ?
Nun, 40 ist 40 dir ( Ihnen ) 40der Danke, ganz vortrefflich ! Dir
40 gestrige 40Abend 40gut ( Ihnen) hoffentlich auch.
40bekommen ?
Was macht der Hexenschuß Danke, beides hat sich wesent
und Rheumatismus ? lich gebessert.
Geht's dir heute besser ? Ja, Gott sei Dank !
Fragen. Antrorten .
a . Gute Auskunft.
XIII .
Unterrichtswesen .
Lerne was, 80 kannst du was !
Das deutsche Unterrichtswesen 1steht in der
ganzen gesitteten Welt lin "hohem 1Ansehen wegen
seiner vorzüglichen Einrichtungen und Erfolge. Na
türlich besteht in Deutschland allgemeiner Schul
zwang, u. 2. vom sechsten bis zum vollendeten vier
zehnten Lebensjahre des Kindes. Daher sind auch
die ärmsten Leute in der Lage, ihren Kindern eine
gute Schulbildung kostenlos angedeihen zu lassen.
Diejenigen, die aus dem einen oder anderen Grunde
3versäumen, ihre Kinder regelmäßig zur Schule zu
schicken , haben sich dieserhalb vor der Behörde
zu verantworten und eine Strafe zu gewärtigen,
wenn sie keine striftigen Entschuldigungsgründe
für die Unterrichtsversäumnis ihres Kindes (bzw.
ihrer Kinder) vorbringen können. Die Zahl der
47 Mitleid . “ Winke. “ ( vor)komme. 50aufalle Fälle, ja.
1 bat . einen guten Ruf. * geben . 8 vernachlässigen ,
unterlassen . " Obrigkeit, Vertreter des Gesetzes. Berwarten .
dringenden, ornstlichen .
72 XIII. Unterrichtswesen : Volksschulen .
Analphabeten ( d. i. derer, die weder lesen noch schreiben
können ) ist infolge der strengen Durchführung der
bestehenden Schulgesetze denn auch nirgends ge
ringer als in Deutschland (auf tausend Einwohner
kommt nämlich nur ein Analphabet).
Viele Eltern schicken ihre Kleinen schon früh
in eine Kleinkinderschule (einen Kindergarten, Kin
derhort), wo die Kinder unter steter Aufsicht sind
und sich schon im zarten Alter (3 bis 5 Jahre alt) an
eine gewisse Ordnung gewöhnen lernen . Regelrechter
Unterricht findet in diesen Anstalten selbstredend
noch nicht statt.
Volksschulen.
Die Volks- oder Elementarschulen sind die Grund
pfeiler der deutschen Bildung und Gesittung. Jedes
Kind muß vom sechsten bis zum vollendeten vier
zehnten Lebensjahre eine Volksschule regelmäßig
besuchen, es sei denn, daß es anderweitig (an höhe
ren Lehranstalten oder durch einen Hauslehrer oder
eine Hauslehrerin oder Erzieherin ) eine entsprechende
Ausbildung empfängt. Schulgeld wird nicht erhoben;
der Staat und die Gemeinde tragen die Kosten des
Unterrichts. Zur Deckung der Kosten, die für die
Erbauung des Schulhauses, für Besoldung der Lehr
kräfte und für 'Beschaffung der Lehrmittel aufge
wandt werden, dient ein Teil der 10Erträge 10der
10 Steuern.
Es gibt Elementarschulen für Knaben und
solche für Mädchen. Nur in kleinen Ortschaften
auf dem Lande werden die Knaben und Mädchen
gemeinsam unterrichtet. Jede Konfession (Glau
bensgemeinschaft) hat ihre eigenen Volksschulen ;
gemischt konfessionelle (konfessionslose oder Simula
tan-)Schulen gehören zu den Seltenheiten. Die
Schülerinnen ) werden je nach ihrem Alter und ihren
Kenntnissen zu Klassen vereinigt. Die unterste
Stützen , Grundlagen. " Lehrpersonen. Anschaffung,
Besorgung. 10 Steuereinnabmen.
XIII. Unterrichtswesen : Volksschulen . 73
Höhere Lehranstalten ,
(Süddeutsch: 19Mittelschulen .)
Die humanistischen Anstalter 21 zerfallen 21 in
Gymnasion (mit neun Jahrgängen ) und Progymnasien
(sechs Jahreskurse). Die Klassen heißen von unten
ab: Sexta, Quinta, Quarta, Untertertia, Obertertia,
Untersekunda, Obersekunda, Unterprima und Ober
prima (die letzten drei fehlen dem Progymnasium ).
Die Lehrfächer sind auf beiden Anstalten :Lateinisch ,
Griechisch, Geschichte, Erdkunde, Deutsch, Fran
zösisch, Mathematik, Naturwissenschaften, Zeichnen ,
Turnen und Singen . Der 22Schwerpunkt liegt von
Sexta an auf dem Lateinischen , von Untertertia an
außerdem auf dem Griechischen. In Quarta beginnt
das Französische. Englisch wird auf dem Progym
nasium überhaupt nicht gelehrt, auf den 28Voll
gymnasien wahlfrei in den drei Oberklassen.
66
18 Lies: sogenannte. 19Manbeachte ,daß ,, Mittelschule“
in Norddeutschland eine Anstalt bezeichnet, die zwischen
Volksschule und höherer Schule steht, in Süddeutschland
und Österreich aber das, was man in Norddeutschland
„ Höhere Schule" (Gymnasium , Realgymnasium usw.) nennt.
20 zu bestehen .a1 gliedern sich in, bestehen aus, ai Haupt
gewicht, besondere Nachdruck. 289- jährigen Gymnasien.
XIII. Unterrichtswesen : Höhere Lehranstalten . 75
Die lateinlosen Realanstalten sind : die neun
jährige Oberrealschule und die sechsjährige Realschule.
Lateinisch und Griechisch werden auf diesen höheren
Schulen nicht 2 getrieben, dagegen wird dem Fran
zösischen, Englischen und Deutschen, der Mathe
matik, den Naturwissenschaften und dem Zeichnen
eine 35 eindringlichere Behandlung zuteil. Die üb
rigen Fächer 28decken 26gich 26mit denen der huma
nistischen Anstalten . Der französische Unterricht
beginnt bereits in der untersten Klasse ( Sexta),
das Englische meist zu Beginn des vierten Jahres
kursus ( in Untertertia ), selten in Sexta .
Ein Mittelding zwischen den humanistischen
und den realen Anstalten sind die Realgymnasien
(von 9 - jähriger Kursusdauer) und die Realprogym
nasien (6- jährig). 27Das 21Kennzeichnende dieser
beiden Anstalten besteht darin , daß sie, wie die
Gymnasien, das Lateinische (von Sexta ab) und, wie
die lateinlosen Realanstalten , das Französische (von
Quarta ab ) und Englische (von Untertertia ab ), die
Mathematik und Naturwissenschaften 28mit 28Nach
druck 28vertreten . Griechisch wird dort jedoch nicht
gelehrt.
29Neuerdings sind in zahlreichen Städten Re
formschulen ( Reformgymnasien und Reformrealgym
nasien) eingerichtet worden. Am verbreitetsten sind
diejenigen, die den ,, °Frankfurter 30Lehrplan “ zu
grunde gelegt haben. Nach diesem Lehrplane be
steht zunächst ein gemeinsamer 3 - jähriger Unter
bau, indem in den Klassen Sexta, Quinta und Quarta
nur eine Fremdsprache (Französisch ) getrieben wird .
Mit Beginn des vierten Jahres (Untertertia) findet
eine Trennung statt, indem die lateinlosen Anstalten
Englisch, dieRealgymnasien und Gymnasien Latei
nisch anfangen. Nachdem das Lateinische 2 Jahre
betrieben ist, trennen sich auch die Gymnasien und
" gelehrt. 36gründlichere , eingehendere, intensivere.
26stimmen überein mit, entsprechen. 27 die Eigenart. *gründ.
lioh betreiben (lebren). 3 ° in letzter Zeit . ° Frankfurter
System , so genannt, weil einige höhere Schulen in Frank
furt a. M. zuerst darnach unterrichteten .
76 XIII. Unterrichtswesen : Höhere Lehranstalten .
Realgymnasien, erstere das Griechische, letztere das
Englische beginnend. Der Vorteil dieses Systems
besteht darin, daß das Gymnasium und Realgym
nasium 5 Jahreskurse hindurch völlig gleichmäßig
arbeiten ; erst mit dem 6. Jahre findet die Trennung
statt, und bis dahin haben die Schüler Zeit, sich zu
entscheiden, ob sie nunmehr die gymnasiale oder die
realgymnasiale Richtung 31einschlagen wollen .
Der erfolgreiche Besuch genannter Anstalten
gewährt den Abiturienten ( d. h. abgehenden Zög
lingen) mancherlei Berechtigungen oder Vorrechte,
die anderen jungen Leuten 32versagt 32 bleiben . So
berechtigt das Abiturientenzeugnis (oder Reifezeugnis)
jeder gymnasialen wie realistischen Vollanstalt 33ohne
33weiteres zu allen Studien auf den Universitäten
und anderen Hochschulen . Nur das Studium der
Theologie, das eine gründliche Vorbildung im Latei
nischen und Griechischen voraussetzt, ist den Gym
nasial-Abiturienten 84 vorbehalten . Ein Real-Abi
turient, der Theologie studieren will, muß daher zu
vor eine Ergänzungsprüfung ablegen , U. zw. der
ehemalige Realgymnasiast im Griechischen , der ehe
malige Oberrealschüler im Griechischen und Lateini
schen. Realabiturienten , die Medizin, Jura oder klassi
sche Philologie als Studium wählen, haben im Laufe
ihrer Studienzeit sich einer Nachprüfung in den klassi
schen Sprachen zu unterwerfen . Die Reifezeugnisse der
6 - jährigen Anstalten und diejenigen für Obersekunda
gewähren ihren Besitzern die Möglichkeit zu den
å mittleren Beamtenlaufbahnen. Reifezeugnisse wer
den erst auf Grund einer strengen schriftlichen
und mündlichen Prüfung (der sog. Abiturienten- oder
Reifeprüfung) erteilt; diese wirdunter Vorsitz eines
87Provinzialschulrats von den 38 Fachlehrern der
Anstalt abgehalten . Besonders tüchtige Prüflinge
können vom 89,,Mündlichen " (ergänze: Examen )
befreit werden .
81 wählen . 82 vorenthalten bleiben , nicht gewährt wer
den. * unmittelbar, ohne neue Prüfung. 34reserviert. 85machen ,
bestehen._36subalternen . 37 vergleiche S. 77. 38 Lehrern für
dio betr. Prüfungsgegenstände. 38 mündlichen Prüfung.
XIII. Unterrichtsvesen : Höhere Lehranstalten . 77
Hochschulen.
XIV .
Religionsgemeinschaften . Kirchliche Feste.
Die Bevölkerung des Deutschen Reiches ge
hört bis auf einen sehr kleinen Bruchteil der christ
lichen Religion an, deren Anhänger im 16. Jahr
hundert durch Luthers Reformation (seit 1517 ) in
zwei große Lager - Protestanten (Evangelische) und
Katholiken – gespalten ( geteilt) wurden . Etwa zwei
91 Stiefelputzer. " Ansprechenden, Schönen . 93 Eigen
artigen , Originellen. 94für sich, leise. 85 Vergl. 8. 85.
1 Bekenner.
88 XIV . Religionsgemeinschaften. Kirchliche Feste.
Drittel der Reichsangehörigen sind protestantisch
(evangelisch ), ein Drittel ist katholisch. Die Israe
liten (Juden ) machen 1 /6 % [ lies: 1/6 Prozent oder
14/6 vom Hundert) aus, d. h. unter 1000 Deutschen
zählt man ? durchschnittlich 12 Juden. In Preußen
stellt sich das Zahlenverhältnis fast genau so wie
fürs Deutsche Reich. Sachsen hingegen ist 'sozu
sagen rein protestantisch (es enthält nur 3 % Ka
tholiken) . In Württemberg und Hessen sind beinahe
drei Viertel der Bewohner protestantisch. 6Über
wiegend katholische Länder sind : Bayern (mit 71 % )
und Baden (mit 62 % ). Den höchsten Prozentsatz
an Juden weisen Berlin mit 5 % und Hessen mit
2 % der Einwohnerschaft auf. Außer diesen drei
staatlich anerkannten Konfessionen gibt es noch eine
verhältnismäßig sehr geringe Zahlchristlicher An
dersgläubiger (Šektierer), u. a. die Wiedertäufer, die
Herrnhuter « Brüdergemeinde, die 'Mennoniten und
die Heilsarmee, deren Anhänger sich in Deutschland
schnell vermehrt haben. Es besteht keine deutsche
Staatskirche mehr seit der republikanischen Ver
fassung vom 11. August 1919, wonach „Religion
Privatsache“ ist .
Jeder Brechtgläubige Christ geht Sonntags regel
mäßig zur Kirche, sei es in denMorgengottesdienst,
sei es in den Nachmittags- oder Abendgottesdienst.
Er hört dort die Predigt des Geistlichen und nimmt
9
Pandächtig teil an den Gebeten und am Gemeinde
gesang, der von Orgelspiel und bisweilen vom Kir
chenchor begleitet wird . Der Geistliche erscheint vor
dem Altar und auf der Kanzel in seinem Ornat, bei
den Protestanten in langem schwarzen Talar und
weißem 10Beffchen, bei den Katholiken im weißen
Meßgewand mit der Stola . Vor Beginn des Gottes
dienstes läuten die Kirchenglocken; beim Schluß
? im Durchschnitt, im allgemeinen. • Proportion, Prozent
satz . " fast. óvorwiegend. &protestantische Sekte für Heiden
mission ( Sitz in Herrnhut bei Bautzen in Sachsen ). ? protes
tantische Sekte, vom Pfarrer Menno gegründet ; sie verwirft
den Eid, den Krieg usw. ' orthodoxe . mit Andacht, ernst
lich. 10zweiteiliges Lätzchen , Uberschlägelchen.
XIV . Religionsgemeinschaften. Kirchliche Feste. 89
findet in der Regel am Ausgang (am Portal) eine
Kollekte (Almosensammlung) für die Armen der
Gemeinde oder für den einen oder anderen guten
Zweck statt. Vielfach wird auch während des Ge
sangs der 11 Klingelbeutel herumgereicht.
In der evangelischen Kirche, d . h . in der „ unier
ten“ (vereinigten ) deutschen Gesamtkirche derLuthe
raner und Reformierten (Anhänger der Lehre Calvins)
ist der Oberkirchenrat die höchste Behörde . Ein ge
meinsames Oberhaupt hat die evangelische Kirche
seit dem Sturze Kaiser Wilhelms II. nicht mehr .
Sie zerfällt in eine Anzahl Landeskirchen , deren jede
im allgemeinen auf das Gebiet der betr. Landes
provinz beschränkt ist . Dieses Gebiet umfaßt seiner
seits verschiedene Kirchenkreise (Sprengel, Diözesen ),
die sich wiederum aus mehreren Gemeinden (Pfarren ,
Pfarreien ) zusammensetzen . Jede Pfarrei hat min
destens einen Pfarrer (Pastor) und nach Bedarf
einen oder mehrere Hitfsprediger. Der Pfarrer ist der
eigentliche Seelenhirt seiner Gemeinde. Außer der
Abhaltung des Gottesdienstes liegen ihm andere Amts
pflichten ob, z. B. Taufen, Konfirmationen(nach ein
bis zweijährigem Konfirmandenunterricht), Trauungen ,
Krankenbesuche, Beerdigungen. In der Leitung der
Gemeindeangelegenheiten hat der Pfarrer einen Kir
chenvorstand (,, Gemeindekirchenrat", Presbyterium )
zur Seite ; diese Körperschaft besteht aus 4-12 Kira
chenältesten (,, Presbytern " , d . h . Laien oder Nicht
geistlichen aus der Gemeinde), die mitzuentscheiden
haben über die Anstellung neuer Geistlichen sowie
über 12Geldaufwendungen aus dem Gemeindesäckel.
Innerhalb der Landeskirche der Provinz führt
der oberste Geistliche den Titel Landesbischof; er
wird von der Landessynode auf Lebenszeit gewählt
und ist dem Landeskirchenamt 12 nebengeordnet. Letz
teres regelt die kirchlichen Angelegenheiten , nimmt die
Prüfung und Weihe (,,Ordination “) der Kandidaten
der Theologie vor, und ihm sind auch die Dekane (,, Su
11 Sammelteller, Behälter fürAlmosen; häufig ein Beutel
mit Klingel, der während des Gottesdienstes in der Kirche
zirkuliert (herumgeht). 12 Ausgaben . 18 * gleich berechtigt.
90 XIV . Religionsgemeinschaften. Kirchliche Feste.
perintendenten “) derverschiedenen Sprengel (Kirchen
kreise) der Provinz untergeordnet.
Von Zeit zu Zeit werden Synoden (Kirchentage)
Kreis , Provinzial- und Landes- oder General
synoden – einberufen und erwählte 12Abgeordnete
zur Teilnahme an den dort stattfindenden kirchlichen
14Beratungen entsandt.
Das Oberhaupt der römisch - katholischen Kirche
aller Länder ist der Papst (der , heilige Vater" ) in
Rom. Er wurde am Tage der französischen Kriegs
erklärung an Deutschland ( am 19. Juli 1870) für
„ unfehlbar“ in Glaubenssachen erklärt. Dem Papst
und seinem Kardinalskollegium (70 Kardinälen ,
Ratgebern des Papstes) unterstehen in Deutschland
4 Erzbistümer (Köln , Bamberg, München, Freiburg
i . B.) und 18 Bistümer mit je einem Erzbischof bezw .
Bischof an der Spitze ; der Breslauer Oberhirt ist
Fürstbischof. Die Grenzen der Sprengel (Bistümer,
Diözesen ) decken sich nicht überall mit den politi
schen Grenzen ; vielmehr behält die römische Kirche
die alte, erstmals 15festgelegte Einteilung bei , sodaß
bspw . der Sprengel des Fürstbischofs von Breslau
auch einen Teil von Österreich umfaßt. Die Bistümer
zerfallen in einzelne Pfarreien (Pfarren , Gemeinden ).
Geistliche (Oberpfarrer, Pfarrer, Kapläne, Vikare)
nehmen die kirchlichen Amtshandlungen (Gottes
dienst, Messen , Beichte ) vor. Die Laien wirken nur
bei der 16Vermögensverwaltung mit; die Diözesanver
waltung 17entzieht 17sich ihrem Einfluß. Die katho
lischen Geistlichen sind zum Cölibat ( zur Ehelosig
keit) verpflichtet, d. h. sie dürfen nicht heiraten.
Sie werden vom Bischof ernannt und bedürfen seit
1919 nicht mehr der 18 Bestätigung durch den Staat.
Die Erzbischöfe und Bischöfe mußten bis 1918 dem
19 Staatsoberhaupte 20den 20 Eid der Treue leisten .
Von den katholischen Ordensgesellschaften
(Mönchsorden) wurden vor der Revolution von 1918
13Abgesandte, Deputierte. 14 Verhandlungen , Bespre
chungen . 16 bestimmte , vorgenommene. 18 Verwendung des
Vermögens (Geldes ). 17 steht nicht unter. 18 Anerkennung .
10 Souverän, Landesfürsten. 30 das feierliche Versprechen .
XIV . Religionsgemeinschaften . Kirohliche Feste. 91
in Deutschland nur solche geduldet, die sich der
Krankenpflege oder Erziehung widmeten.
Die jüdische (israelitische, mosaische) Glau -
bensgenossenschaft hat kein gemeinsames Oberhaupt ;
die 8 Millionen jüdischer Gläubigen sind über die
fünf Erdteile zerstreut, am zahlreichsten (mit über
7 Millionen ), jedoch in Europa vertreten , besonders
in Polen, Österreich , Ungarn und Rumänien. In
Deutschland beträgt ihre Zahl etwas über eine halbe
Million , Die Juden halten ihre regelmäßigen An
dachtsübungen und religiösen Feste in ihren Syna
gogen ab , u. z . ohne den Hut dabei abzunehmen .
Der Samstag (norddeutsch : Sonnabend ) ist der Sab
bath oder Ruhetag. Ein Kantor oder Lehrer, der
in kleineren Gemeinden zugleich Schächter ( d. h.
Schlächter nach jüdischem Ritus ) ist, leitet die
Feier. In größeren Judengemeinden steht ein Rab
biner an der Spitze ; der Titel Oberrabbiner, ein 21Über
bleibsel aus der napoleonischen Herrschaft, begegnet
nur noch in wenigen Städten. In Baden und Würt
temberg besteht als israelitische 22 Kirchenbehörde
ein Konsistorium (Oberrat); im übrigen Deutsch
land ist jede Gemeinde selbständig, da eine höhere
Instanz fehlt.
xv.
Bürgerliche Gesellschaft und Berufsarten .
Gesellschaft .
Den höchsten gesellschaftlichen Rang hatten in
Deutschland bis zum Umsturz vom November 1918
(s. S. 193) die regierenden Fürstlichkeiten , die seit
dem labgesetzt und ohne Sonderrechte sind . Vorher
führte der Kaiser und König das Prädikat ,, Seine
Majestät “ (in der Anrede: ,, Eure Majestät“), eine
Kaiserin oder Königin in entsprechender Weise :„ Ihre
( bzw. Eure) Majestät“; ein Königssohn und ein
Großherzog: ,, Seine (bzw. Eure) Königliche Hoheit " ;
ein regierender Herzog: „ Seine (bzw. Eure) Hoheit" ;
ein regierender Fürst: ,, Seine (bzw. Eure) Durch
laucht . Bei den Damen der Genannten war ,, Seine"
durch ,, Ihre" zu ersetzen . Das Wörtchen ,,Eure"
wird bisweilen ,,Ew . " (aus älterem ewer) geschrieben.
29 Tag der Einigung oder Herstellung des Friedens,
80 dünner Kuchen. 81 verboten. 32 seit den ältesten Zeiten ,
seit alters, von alters her,
1 depossediert.
XV . Bürgerliche Gesellschaft. 95
Berufsarten.
,, Eines schickt sich nicht für alle !" sagt das
Sprichwort. Nicht jeder ist berufen, eine Krone zu
tragen ; auch wird nicht jeder als oder zum Millionär
geboren . Nur wenige Leute sind in der Lage , von
ihren Renten ihren Zinsen , ihrem Gelde) zu leben
und ganz ihren 11Neigungen 18nachzugehen. Die
überwiegende Mehrheit der Menschen hat sich ihr
tägliches Brot in ihrem Lebensberuf sauer (mühsam )
zu verdienen. Die einen sind vorwiegend geistig
und mit der Feder tätig, andere betreiben ein Ge
werbe, wieder andere sind einfache Arbeiter (Tage
lohner ). Eine 18nicht 18unbeträchtliche Anzahl Men
schen lebt von milden Gaben (vom Betteln), sei es
nun, daß sie völlig arbeits- und 14erwerbsunfähig
oder nur 15 arbeitsscheu sind.
Vor der 16Staatsumwälzung von 1918 galt als
vornehmster Beruf in Deutschland der des aktiven
Offiziers . Nachdem aber die ruhmreiche deutsche
Heeres- und Flottenmacht von den neuen ( sozialisti
schen ) Machthabern 17zertrümmert und die allgemeine
18Wehrpflicht nach mehr als hundertjährigem Be
stehen beseitigt worden ist, bietet der Offiziersberuf
für die Söhneder besseren Stände keine 19 Aussichten
und 20keinen 20 Reiz mehr.
Die juristische Laufbahn (als Referendar, Assessor,
? Armen . 8ärmliches. ' führen, haben. 10 das verdiente
Geld sofort wieder ausgeben müssen. 11 Passionen . 18 zu fol .
gen. 13 beträchtliche, große. 14 unfähig, etwas zu verdienen.
15 faul, träge. 16Revolution. 17zerschlagen, aufgelöst. 18 Mili.
tärdienstpflicht, 19 Zukunft. 20 nichts Verlockendes, kein In.
teresse ,
XV. Berufsarten , 97
Amtsrichter, Landrichter, Staatsanwalt, Rechtsan
walt usw.) ist überfüllt mit 21Anwärtern , weil fast alle
höheren und höchsten Stellen in der 22Verwaltung mit
Juristen besetzt werden .
e
Auch die Geistlichen ( Pastoren, Hilfsprediger,
d Pfarrer, Kapläne, Vikare) spielen eine gewisse Rolle
im gesellschaftlichen Leben , namentlich auf dem
(23 platten ) Lande; sie sind „ Respektspersonen“ neben
dem Amtsrichter und dem (praktischen ) Arzt und
gehören zu den höheren Beamten .
Ebenfalls hierher zählt eine lange Reihe ande
rer höherer Staats- oder Gemeinde- ( Kommunal- )
Beamten , z. B. die Professoren an der Universität,
1
1
die (Ober)Studiendirektoren und ( Ober)Studienräte
1
an höheren Lehranstalten , die Schulräte, Landrate,
Gerichtsräte, Justizräte , Notare, Oberbürgermeister,
Bauräte, Bauinspektoren , Baumeister, Steuerräte,
Rechnungsräte, Oberpostdirektoren, Postdirektoren,
Postinspektoren und Oberpostsekretäre, Forstbeamte
(Oberforstmeister, Forstmeister, Oberförster) usw.
Neben den höheren gibt es zahlreiche mittlere
Staats- oder Kommunal- Beamte ( Subalternbeamte );
diese finden in den weniger schwierigen Zweigen
der Verwaltung Verwendung, u. a . als Bureau
& arbeiter ( Schreiber, Aufseher, Assistenten, Kassierer)
bei der Post, Bahn, Steuer, Polizei und anderwärts.
In einigen Dienstzweigen sind auch Damen tätig,
z. B. als Telephonistinnen, Fahrkartenverkäuferin
nen usw.
XVI .
Weibliche Handarbeiten.
In allen deutschen Mädchenschulen, höheren
wie niederen, gehört der Handarbeitsunterricht zu
den Iverbindlichen Lehrgegenständen. Er erstrebt
das doppelte Ziel, die Schülerinnen dahin zubringen,
daß sie nicht nur alle in einem bürgerlichen Haushalt
62 Kleinhändlerin ( besonders mit Gemüse, Obst, Fisch ).
58 Damenhutmacherin. 64 Mädchen zur Instandhaltung der
Zimmer. 56 Scheuer-, Reinmachfrau. 66 Arbeitsfrau , die mo.
natweise gemietet und bezahlt wird. 67 Arbeitsfrau , die
nur vormittags auf Arbeit geht. 68 erfreue dich dessen ,
50gegeben. Goverzichte ... auf das.
1 obligatorisch .
XVI. Weibliche Handarbeiten, 103
XVIII .
Geld. Maß. Gewicht.
Seit dem Jahre 1872 bildet in Deutschland das
Dezimalsystem die Grundlage für alle Wert- und
Maßbestimmungen. Auch die meisten anderen gesit
teten Länder haben das Dezimalsystem eingeführt;
nur England, Nordamerika, Rußland und die Türkei
haben sich bisher ablehnend dagegen verhalten . Die
große französische Revolution zu Ende des 18. Jahr
hunderts hat dieses überaus praktische Wert- und
Maßsystem gezeitigt; seit 1800 ist es in Frankreich
allgemein im Gebrauch.
Geld .
Geld regiert die Welt.
Als deutsche Münzeinheit gilt die Mark (oder
Reichsmark, abgekürzt: M.) ; sie zerfällt in 100 Pfennig,
(abgekürzt: Pig.). Es gibt Goldmünzen, Silber-,
Nickel- und Kupfermünzen, die jedoch seit 1918 nur
selten 2vorkommen . Die Vorderseite der Münzen,
der sog. Avers, zeigte bis zum Umsturz 1918 ent
veder das Kopfbild des Landesherrn , oder sie gibt
den Geldwert an; die Rückseite, der Revers oder die
Kehrseite , trägt das deutsche Reichswappen . Die
Silber- und Goldstücke sind gerändelt (am Rande
gezähnt), oder auch wohl mit einem 3Wahlspruch (in
Preußen lautet er: ,, Gott mit uns' ) Aversehen.
An Goldmünzen gibt es im Deutschen Reiche
das Zwanzigmarkstück ( 20 M., nur selten auch ,, Dop
ܕ
Maßsystem .
Gewichtssystem .
XIX .
Zeit .
Zeit ist Geld .
Die Zeitrechnung ist je nach den großen Reli
gionsgemeinschaften verschieden . Die griechische
Kirche zählt ihre Jahre seit Erschaffung der Welt,
nach der sog. byzantinischen Ara ; sie setzt die Welt
schöpfung auf das Jahr 5509 vor Christi Geburt.
Seit Anfang des 18. Jahrhunderts folgen jedoch die
Russen der christlichen Jahreszählung. Die Juden
zählen " ihre Jahre ebenfalls seit Erschaffung der Welt,
setzen dieses Ereignis aber um nur 3761 Jahre vor
den Ausgangspunkt der christlichen Zeitrechnung.
Die Türken, Araber, Perser und übrigen Mohamme
daner zählen ihre Jahre seit Mohammeds Flucht von
Mekka nach Medina, d . i. seit dem 16. Juli 622 der
christlichen Ära .
Die christlichen Völker der alten und der neuen
Welt aber folgen der christlichen Zeitrechnung, d . h .
sie rechnen ( oder zählen ) die Jahre seit Christi Ge
burt. Nach dieser Ara leben wir jetzt im 20. Jahr
hundert und zwar in dessen 1. Viertel . Das 19. Jahr
hundert schloß mit dem 31. Dezember 1900 um 12
35 oft gebrauchte.
XIX. Zeit. 117
Antworten :
Er (sie) ist 30 Jahre alt. Er wird bald 31. Er ist vor
kurzem 31 geworden . Meine älteste Schwester ist 3 Jahre älter
als ich ; sie ist 18 vorbei. Mein jüngster Bruder ist erst 2 Jahre
alt. Ich schätze Ihren Großvater auf einige 70. Nach meiner
Schätzung ist Ihre Tante beinahe 60.
Allgemeinere Ausdrucksweisen bei der Bestim
mung des Alters sind :
Er (sie) ist noch jung. Er fängt an zu altern (alt zu
werden ). Er ist schon bei Jahren. Er wird schon grau , weiß.
Er ist schon grau ; sein Bart ist bereits schneeweiß . Sein Haar
wird auffallend dünn. Er hat schon 14 eine 14 Glatze. Er sieht
jünger (älter) aus, als er ist. Er hat sich gut gehalten ( gut
konserviert ). Ich bin der älteste meiner Brüder. Mein Schwe
sterchen Susi ist die jüngste von uns Geschwistern . Ich bin
16 Jahre älter als mein jüngster Bruder . Meine älteste Schwe
ster ist 5 Jahre jünger als ich.
Um die genaue Zeit und Stunde festzustellen ,
bedient man sich der Uhr. Bis zum Ausgang des
Mittelalters gab es nur Sonnenuhren und Sanduhren
(sog. Stundengläser ). Die heutigen Taschenuhren,
Wanduhren ( Stutzuhren mit Pendel, daher auch
Pendülen genannt) und Turmuhren sind Erfindungen
der Neuzeit.
Taschenuhren werden – wie der Name besagt
in der Tasche, u. z. meist in einer der Westen
taschen getragen . Ihr Gehäuse ist aus Gold, Silber,
Stahl, Nickel oder Aluminium . Der Deutsche
trägt seine Uhr in der Regel an einer Kette (einer
goldenen, silbernen, Stahl-Kette) oder an einem
Uhrbande. Ich selbst trage eine silberne Zylinder
uhr, mein Vater hingegen hat eine sehr schöne gol
dene Ankeruhr, echtes Glashütter Fabrikat. Glas
hütte bei Dresden ist berühmt wegen seiner vorzüg
lichen Erzeugnisse auf dem Gebiete der Uhrenfabri
kation. Früher brauchte man einen Uhrschlüssel
zum Aufziehen und Stellen der Taschenuhr ; seit
mehreren Jahrzehnten aber hat man sog. Remon
toiruhren , die ohne Schlüssel aufgezogen werden ;
man dreht einfach das kleine im Uhrring angebrachte
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XX .
Jahreszeiten und Witterung ,
XXI .
Festlichkeiten ,
2
* Eifer, Aplomb. ' tun sich ... hervor, zeichnen sich ..
aus . karnevalistischen Versammlungen nur für Herren und
solchen für Damen und Herren. bhumoristisch veranlagton.
redegewandten . scherzhafter, witziger . ' Umzug . 'be
stimmt, gewählt. 10 zeigen. 11 Neigung zu rohen , pöbelhaften ,
schamlosen Ausschreitungon (Exzesson ). 18 Karnovalssohorz .
18 Karnevalstrubel.
XXI. Festlichkeiten. 135
*
XXII .
Erholung und Zeitvertreib .
Allzuviel ist ungesund,
Diejenigen , welche tüchtig arbeiten und ihre
Berufspflichten gewissenhaft erfüllen , bedürfen von
Zeit zu Zeit einer gewissen Erholung ( familiär: Aus
spannung) . Die einen ziehen vor , sich zerstreuen
oder unterhalten zu lassen, um ihrerseits dabei 3 ledig
lich die Rolle des Zuschauers oder Zuhörers zu spielen .
Andere hingegen , besonders solche, die geistig tätig
sind oder eine sitzende Lebensweise führen , fühlen
einen Drang nach körperlicher Betätigung, nach Be
wegung, nach * Anspannung ihrer Muskeln . Die
letztere Gattung Menschen verbringt ihre Muße
stunden lieber mit Leibesübungen (Spazierengehen ,
Radeln , Kegeln usw.) und ihre Ferien oder ihren Ur
laub mit anstrengenden Wanderungen , Gebirgs
touren u. dergl.
Auf den Dörfern und auf dem Lande bietet sich
den Erholungsbedürftigen nur selten Gelegenheit,
sich auf angenehme Weise unterhalten zu lassen .
Für Vergnügungen ist dort schlecht gesorgt; nur
vereinzelt zeigen sich vielleicht „ Schnurranten " (um
herziehende Bettelmusikanten ), oder eine „ Schmiere"
(eine Truppe schlechter Schauspieler oder Komödi
anten ), oder gar ein fliegender Zirkus. Die Dorf
und Landbewohner machen indes auch keine An
sprüche auf derlei Erholung; nach des Tages Mühe
und Arbeit ist ihre liebste Erholung der Schlaf. Der
eine oder andere Dorfbewohner geht wohl hie und
da abends ins Wirtshaus und verplaudert dort beim
Glase Bier ein Stündchen mit dem Arzt, Apotheker,
Lehrer, Bürgermeister und mit angesehenen Bürgern .
Anders die Städter ! Insbesondere die Bewohner
der Großstädte ( Berlin, Hamburg, München, Dres
XXIII .
Reisen . Eisenbahn , Schiff
Ich bin ein großer Freund vom Reisen und
mache mindestens einmal im Jahre eine längere
Vergnügungs-, Erholungs- oder Studienreise. Zu An
fang des 19. Jahrhunderts war das Reisen eine
lumständliche und langwierige Sache, da man
57 kunstliebende. 58 beanlagte, fähige. 50 Alpinisten ,
fam .: Bergfexe od Bergkraxler. 60ertragen, als Zugabe
hinnehmen . 61 hineinfassen , mit den Zähnen einsetzen .
Imühsame. * langsame.
XXIII. Roison. Eisenbahn. Bohift. 147
Sauf die Postkutsche Sangewiesen war. Die erste
Eisenbahn in Deutschland ( zwischen Nürnberg und
Fürth ) wurde im Jahre 1835 dem Verkehr über
geben ; aber, wie sich das von selbst versteht, der
Betrieb war damals noch sehr langsam und unvoll
kommen. Die erste Eisenbahnlinie überhaupt wurde
zehn Jahre früher, i. J. 1825, in England ( zwischen
Stockton und Darlington , in der Grafschaft Durham )
eröffnet.
Bevor ich auf Reisen gehe, ' reffe ich die
* nötigen Vorbereitungen . Ich kaufe mir die neueste
Ausgabe eines Kursbuchs (das „ Reichskursbuch"
işt am zuverlässigsten und reichhaltigsten) und suche
mir den Reiseweg sowie die besten Züge aus. Unter
Umständen lasse ich mir von der Direktion meines
Bezirks eine Rundreisekarte, ein sog. „ Zusammen
stellbares Fahrscheinheft " , vor meiner Abreise aug
fertigen ; ein solches 5stellt sich billiger als einfache
Fahrkarten und hat dabei mindestens 45 Tage
Giltigkeit. Allerdings muß die Reise im ganzen
wenigstens 600 Kilometer betragen und zum Aus
gangspunkt wieder zurückführen. !
Eisenbahn.
Schiff.
XXIV.
XXV .
XXVI .
Allgemeines.
Der Ort, in dem wir geboren sind , ist unser
Geburtsort oder Heimatsort (bei Städten : unsere
Geburts ., Vater- oder Heimatstadt). Meine Vater
stadt ist K. Unsere Familie wohnt schon seit meh
reren Jahrzehnten in K.
Im Laufe der letzten zwanzig Jahre hat meine
Geburtsstadt sich sehr vergrößert; die Einwohner
zahl ist um mehr als dreißigtausend Seelen gestiegen
und belief sich bei der letzten Volkszählung auf
einige sechzigtausend.
Die Straßen unserer Stadt sind bis auf
wenige Ausnahmen im ältesten Stadtteile breit
und gerade. Viele sind gepflastert, andere chaussiert,
betoniert oder asphaltiert; nur einige wenige haben
Holzpflaster. Der Fahrdamm ( Straßendamm ) und
der Bürgersteig (das Trottoir) werden täglich von
83 namentlich , besonders. 34 die Lage, das Vorhanden .
sein .
XXVI . Stadt im allgemeinen . 171
XXVII .
Auf dem Lande.
Ich schwärme sehr für das Landleben und ver
bringe meine großen Ferien fast regelmäßig bei
meiner Tante Wilhelmine auf einem großen Landgut,
das einige zwanzig Kilometer von meiner Vaterstadt
entfernt liegt. Ein Dorf befindet sich in nächster
Nähe des Gutes; meine Tante wohnt in diesem
Dorfe.
Das Dorf ist ziemlich groß und volkreich. Es
besteht aus über fünfhundert Wohnhäusern mit je
einer Familie. Die meisten Häuser sind freilich
nicht gerade groß; abgesehen von denjenigen einiger
besonders reichen Bauern sind es nur die beiden
Pfarrhäuser (das des evangelischen und das des
katholischen Pfarrers), die Apotheke, das Amts
gericht, das Bürgermeisteramt, die Post, die Schule,
die Wohnung des Arztes und des Amtsrichters so
wie ein paar Geschäftshäuser und Bierwirtschaften,
die sich durch eine etwas gewähltere Bauart aus
*dort. gewünschter. 67 orientiert.
184 XXVII. Auf dem Lande.
XXVIII.
Das Deutsche Reich .
Geschichtliches.
Die Deutschen sind Abkömmlinge der alten
Germanen , die mit den alten Kelten, Griechen und
Römern die Westgruppe der indogermanischen (oder
indoeuropäischen)Völkerfamilie bildeten. (Zur Ost
gruppe gehörten die Armenier, Albanesen, Slaven
und Indo-Iranier.) Die indogermanische Völkerfa
milie hatte ihre Heimat nicht in Asien, sondern in
der norddeutschen Tiefebene und im südlichen Skan
dinavien ; sie geht auf ein gemeinsames vorgeschicht
liches 3 Stammvolk zurück , dessen Sprache zwar nicht
‘überliefert ist, aber wissenschaftlich berschlossen wer
den kann.
Wie römische Geschichtschreiber berichten , wa
ren die alten Germanen ein hochgewachsener, schöner
8Menschenschlag ; blondes Haar , blaue Augen, große
Körperstärke, ' Tatkraft und 10Tapferkeit waren Hihnen
Heigen . Neue 12Forschungen und 13Funde ältester ger
manischer Kunstwerke von 14überaus geschickter Aus
führung 15widerlegen schlagend die bisher noch viel
fach verbreitete Ansicht, die Germanen seien 16trunk
42 Spalier ., Fächerbäumchen .
1 Nachkommen , Deszendenten. ? prähistorisches. 3 Ur
volk . der Nachwelt erhalten oder zugänglich. Srekonstru
iert. 6mitteilen , erzählen . 7stattlicher, sehr grosser. 8Rasse,
Menschen. 'Energie, Willensstärke. 10 Todesverachtung. 11cha
rakteristisch für sie . 12 Studien . 13 Entdeckungen. 14 sehr.
entkräften . 16 dem Trunk oder Alkohol ergeben .
XXVIII. Das Deutsche Reich , 191
süchtige, 17rauflustige, zerstörungswütige ,,Barbaren"
gewesen und erst durch die Berührung mit der rö
misch- griechischen Welt der 18Kultur zugeführt wor
den . Im Gegenteil hatten sie schon zu der Zeit, da
(etwa ein Jahrtausend vor Christo ) in Griechenland
die Gesänge Homers entstanden , eine verhältnismäßig
boch entwickelte eigene Kultur und allerhand Geräte
und Waffen aus Stein, Bronze und 19Ton geschaffen,
deren künstlerische 20Vollendung sogar von den afein
sinnigen Römern anerkannt wurde .
Um Christi Geburt umfaßte das ehemalige Ger
manien zahlreiche freie Völkerschaften, die teils auf
der linken Rheinseite ( im heutigen Elsaß, in der
Rheinpfalz, in der preußischen Rheinprovinz und in
den Niederlanden ), teils rechts vom Rhein bis zur
Weichsel und nördlich der Donau bis zur Nord- und
Ostsee 22saßen . Die im Laufe von fünfhundert Jahren
immer wieder erneuten Versuche der Römer, das
freie Germanien zu 23unterjochen (was ihnen mit den
Galliern in 8 Jahren gelungen war ), scheiterten an
dem heldenmütigen Widerstand der deutschen Stäm
me, die sich zu mehreren Völkervereinen zusammen
schlossen, im zweiten Jahrhundert vom Verteidigungs
kampf zum Angriffskrieg übergingen und schließlich
in den Stürmen der Völkerwanderung das alters
schwache Römerreich in 25Trümmer schlugen, um an
seiner Stelle 26zukunftsreiche germanische Staaten
aufzurichten. Dem Staate der Franken war es unter
dem jugendlichen König Chlodwig (481–511) und
seinen nächsten Nachfolgern 27vorbehalten, die übrigen
germanischen Stämme und das römische Gallien
seiner Herrschaft 28untertan 28zu 28machen.
Der weitblickende und 29zielbewußte Franken
könig Karl der Große ( 768-814 ) verstand es, das
Erwerbsquellen .
Wenngleich für fast die Hälfte aller Bewohner
des Deutschen Reiches Ackerbau und Viehzucht die
Hauptbeschäftigung bilden , so hat sich , besonders in
den letzten Jahrzehnten , doch eine lebhafte Betäti
gung auch auf dem Gebiete der Industrie ( des Gewerb
fleißes) und des Handels entfaltet. Vor allem sind es
die reichen Bodenschätze - Kohle , Eisen , Zink , Blei ,
Salze — deren regelrechte 124Ausbeute und Verwertung
in den verschiedenen Zweigen der Technik einen wirt
schaftlichen 126 Aufschwung 126sondergleichen und eine
nennenswerte Hebung des allgemeinen Wohlstandes
herbeigeführt haben . Die Textilindustrie (Wollwaren ,
Baumwollgewebe, Seiden- und Samtstoffe, Plüsch
und Juteerzeugnisse) und die Montanindustrie (Aus
beutung der Kohlen- und Erzbergwerke, Verbrauch
bzw. Verarbeitung der geförderten Bodenschätze in
Hüttenwerken, Gießereien, Gußstahlwerken, che
mischen Fabriken, Maschinenfabriken usw. ) stehen
im Vordergrunde und haben sich zu voller Blüte
entwickelt, das Textilgewerbe besonders in der Rhein
provinz und im Königreich Sachsen , die Mon
tanindustrie ebenfalls in der Rheinprovinz sowie
in Westfalen und Oberschlesien . (Weltberühmt sind
die Kruppschen Gußstahlwerke in Essen und die
Solinger 127 Klingen .) Eine ansehnliche Reihe anderer
deutschen Industriezweige erfreut sich gleichfalls
glänzender Erfolge auf dem Weltmarkte , so in erster
Linie die Zuckererzeugung, dann das Bekleidungs-,
Drogen- und Chemikaliengewerbe, die Papierbereitung, 1
die Spielwarenherstellung und die Biererzeugung
(hierin übertrifft Deutschland alle Länder der Welt).
128 Innig 128 verknüpft mit dem Gewerbefleiß ist
der Handel. Der Welthandel des Deutschen Reiches
und die zu seiner Vermittelung nötige Handelsflotte
standen kurz vor Ausbruch des Weltkriegs nur ge 1
gen Großbritannien noch zurück . Die deutsche
]
XXVIII. Das Deutsche Reich. 199
Rechtspflege.
Das mittelalterliche Faustrecht, 134 auf 134 Grund
134 dessen der Beleidigte oder Geschädigte sich mittels
der Waffen selbst Genugtuung verschaffen durfte, ist
mit dem Ausgang des Mittelalters_ ( zu Ende des
15. Jahrhunderts ) beseitigt worden . Ein letzter Rest
des Faustrechts hat sich indes bis auf unsere Tage im
Duell ( im Zweikampf mit tödlichen Waffen ) unter den
Studierenden und akademisch gebildeten Männern
zum Austrag von Ehrenhändeln erhalten, u. 2. unge
achtet des strafgesetzlichen Verbots.
Wenn sich heutzutage zwischen zwei oder mehr
als zwei Personen – dem Kläger und Beklagten
ein Streit um Mein und Dein (ein sog. bürgerlicher
Rechtsstreit ) entspinnt, oder wenn jemand sich ande
ren gegenüber einer 135 Übertretung, eines 136 Vergehens
oder Verbrechens schuldig gemacht hat ( wenn eine
Strafsache) vorliegt, so darf der Geschädigte sich unter
keinen Umständen gewaltsam selbst Recht verschaffen ;
vielmehr ist der Rechtsfall (Streitfall) vor eines der
vom Staat eingesetzten Gerichte zu bringen . Vor Ge
richt werden alle Bürger ohne 137Ansehen 137der Person
völlig gleich behandelt: „ Vor dem Gesetz sind alle
Bürger gleich .“ Die Gerichte sind mit Richtern be
setzt, die fürs ganze Reich eine gleichmäßige juristische
131
12. Export. 130 Import. Gesamtheit der Eisenbahnen .
132 hier : Zahl der Neben- oder Zweiglinien . 133 Handel im
Heimatlande. 134 demzufolge. 135eines leichten Verstoßes ge
gen gesetzliche Bestimmungen . 138 einer schweren Verletzung
der Gesetze. 187 Rücksicht auf die.
200 XXVIII . Das Deutsche Reich .
XXIX .
Kriegswesen .
Heutzutage können große Staaten ohne eine
starke Heeresmacht nicht bestehen . Nach dem
2berüchtigten Grundsatz „ Macht geht vor Recht“
würde der Wehrlose alsbald vom Wehrhaften 5 ver
gewaltigt und - falls der erstere ®ein ,, fetter Bissen "
sein sollte vom letzteren ' verschluckt werden. Der
143 Entziehung. 144 bestimmt, beschlossen . 145 sichern.
146 giltige.
lexistieren . 2 in schlechtem Rufe stehenden . Schutz
lose, Ungeschützte. "Kampfbereiten . gewaltsam ( mit
Gewalt) geschädigt. begehrenswert. ? eingesteckt, annek.
tiert.
202 XXIX. Kriegswesen .
XXX .
Das beste Deutsch .
1. Eingangsformeln
für
Fragen und Antworten ,
Darf (oder: Dürfte) ich Sie Recht gerne, lieber Freund !
fragen, ob ...? 1 Selbstredend !
Können Sie rir sagen , ob Ich denke, ja . Ich will (ein-)
(oder : was) ...? mal 2 überlegen.
Würden Sie die Freundlich . Gewiß, mit dem größten )Ver
keit haben , mir zu sagen gnügen ! Weiter nichts ?
(oder : und mir sagen),
wie ... ?
Was versteht man unter ... ? Das ist ganz klar; es ist
ein ( e )
Wie erklärt sich's, daß . ? Sehr einfach ! Der Grund ist
leicht zu erkennen !
Glauben Sie, daß wir Regen Da fragen Sie mich zu viel;
bekommen werden ? ich bin kein Doktor All.
wissend .
Meinen Sie nicht auch , daß Das hängt von den Umstän
wir ...? den ab .
Wie denken Sie über . . . ? Darüber habe ich noch gar
nicht nachgedacht.
Sind Sie der festen Überzeu . Das gerade nicht, aber es will
gung, daß die Sache . mir fast so scheinen (vor
kommen ).
Woraus schließen Sie, daß Ich schließe das aus verschie .
wir ... ? denen Anzeichen .
Erinnern Sie sich , was . .! Soviel ich mich entsinne ( er
innere ),
Wenn ich mich recht entsinne, Ich möchte es fast bezwei
so ... ; ist das ( richtig) so ? feln, aber möglich wäre es
3 immerhin .
Fragen . Antworten .
Ich habesagen hören, daß ...; Die Leute reden viel ; sehr
sind Sie auch dieser An. wahrscheinlich ist es nicht;
sicht ? doch ich habe keine abge
schlossene Meinung darüber.
Was (oder : Wie) heißt das auf Das weiß ich nicht. Meine
Deutsch ? Wortkenntnis ist recht
mangelhaft.
Wie übersetzt man diesen Ich würde ihn folgendermaßen
Satz ins Deutsche ? 4 verdeutschen :
Wie würden Sie diesen Satz Ich bitte um einen Augen
auf Deutsch wiedergeben ? blick Bedenkzeit; ich muß
erst überlegen .
2. Formeln
für
Nachfragen . Aufklärung.
Nur 12ruhig (es) Blut, lieber Anfänger oder nicht! Zuvie
Freund ! Nur kalt ! Sie ist zuviel ! Sie werden mir
müssen nicht gleich die Ge doch nicht zumuten , daß
duld verlieren ! Wissen Sie, ich Ihnen sechsmal dasselbe
ich bin noch Anfänger ! 13 vorkaue ( fam .) ? Bin ich
Und aller Anfang ist be denn eine Sprechmaschine ?
kanntlich schwer ! Jetzt aber zum allerletzten .
mal ! Also 14 die 14 Ohren
14 gespitzt !
4. Entschuldigungsformeln .
Entschuldigen Sie. Verzeihen Sie. Ich bitte ( recht
sehr) um Entschuldigung ( Verzeihung). Nehmen Sie's,
bitte , nicht übel. Es ist nicht gern geschehen. Seien Sie
mir, bitte, deshalb nicht böse. Es tut mir recht leid , daß
ich Es hat mir aufrichtig leid getan , daß . Ich
bin ganz 15 untröstlich darüber,daß . . Ich bedauere (be
klage) unendlich (oder : sehr, recht sehr), daß . Ich
muß mich 16 eigentlich schämen , zu haben .
17Erwiderung : Bitte ! Bitte sehr ! (das) hat nichts
zu sagen (bedeuten ) !.
5. Dankformeln .
Ich danke Ihnen ! Ich danke ( Ihnen ) bestens (schön,
sehr, verbindlichst, gehorsamst) ! Vielen Dank ! Besten
Dank ! Herzlichen Dank ! Ich bin Ihnen recht dankbar !
Ich kann Ihnen nicht genug (sam ) danken ! Wie soll ich
Ihnen danken Unendlich (oder: Sehr) verbunden ! (Sie
sind) sehr liebenswürdig ! Uberaus (oder: Sehr) freundlich
(von Ihnen) ! Ungemein (oder: Äußerst) liebenswürdig !
Erwiderung: Bitte sehr ! Bitte schön ! Nicht Ur.
sache ! Keine Ursache! Gern geschehen !
10. 28 Aufmunterungsformeln.
Mut! Nur Mut ! Kalt(es) Blut! Immer zu ! Halt (e)
die Ohren steif ! Los dafür ! Frisch gewagt ist halb gewonnen !
Wer nicht wagt, nicht ( ge)winnt! Laß dich nicht 29verblüffen !
11. Anrufformeln .
Heda ! Was ich sagen wollte ! Du, Ulrich, hör' mal !
Einen Augenblick, Martin !
12. Antwortformeln .
(a) Bejahende Antworten : Ja. Jawohl. Gewiß . Ganz
gewiß . Versteht sich. Selbstverständlich . Ganz entschieden .
Ohne Zweifel. Zweifelsohne. Natürlich. Ganz genau. Sicher
lich. Ohne Frage. Fraglos. Darüber 30 herrscht kein Zweifel.
Darüber herrscht nur eine Stimme. Das ist wahr. Das ist
richtig. Sie haben recht. Ich bin ganzIhrer Ansicht. Das
ist (sonnen )klar, 31 offenkundig. Das bedarf keines Beweises
( mehr ), u. a. m.
(6) Ausweichende, unentschiedene Antworten : Ja und
Man ann 80 oder so sagen . Das kann sein .
Möglich. Nicht unwahrscheinlich. Vielleicht. Mag sein.
Es scheint so. Allem Anschein nach, ja. Sehr wohl mög.
lich. Vermutlich. Ich glaube fast. ' Ich bin nicht ganz
sicher . Man sagt so. Es ist schwer zu entscheiden . Ich
befürchte , Sie täuschen ( irren) sich . Das ist ziemlich zweifel
haft (fraglich ). Glauben Sie (das ) wirklich ? Meinen Sie in
der Tat ? Sind Sie dessen sicher ? Ich habe darüber keine
32 eigene Meinung. Ich weiß (es) nicht. Nicht daß ich wüßte .
Ich habe bisher nicht ernstlich über diese Frage nachge
dacht . Es ist mehr oder weniger Geschmackssache, u. a .m.
(c) Derneinende Antworten : O nein . Keineswegs. Nicht
im mindesten (oder entferntesten ). Sie irren sich. Sie sind
im Irrtum (fam .: auf dem 333 Holzweg). Niemals. Nimmer
mehr ! (Gänzlich ) ausgeschlossen! Keine Ahnung (oder Spur) !
Keinesfalls! Auf keinen Fall! Unter keinen Umständen !
Sicher nicht. Gewiß nicht. Im Gegenteil. Nicht denk.
bar. Undenkbar. Nicht möglich. Unmöglich. Das kann
ich nicht glauben. Ich kann das kaum für möglich halten .
Darüber bin ich ganz 84abweichender Ansicht. Das möchte
ich denn doch stark bezweifeln . Schwerlich. Wer's glaubt,
wird selig ( fam .)! Na, die Idee ! I, wo ! Kein Gedanke!
28 Ermutigungsformeln. 29einschüchtern ,bange machen ,
ins Bockshorn jagen . best
30 eht. 31 ganz klar, zweifellos.
32 persönliche. 83 falschen Wege. 84 anderer.
Inhalt.
Seite
I. Warum lernen wir Deutsch ?. 7
Der gute Ruf deutscher Bildungsanstalten und
deutscher Arbeit. Landschaftliche Reize. Berühmte
Heilbäder. Ubersetzung und Urtext. Sprachliche
Hilflosigkeit und Sprachfertigkeit.
II . Besuch. Einige Gesprächsformeln 9
Empfehlungsschreiben. Besuchszeit . Anmeldung.
Nichtempfang. Empfang. Freundes besuch . Vor
stellung. Unterhaltung. Anrede. Titel oder Amts
bezeichnung. Abschied . Grüße ausrichten .
III . Kaufläden . 14
Warenhäuser. Ladengeschäfte für Nahrungsmittel.
Wochenmärkte. Läden für Bekleidung, Putz u.V. a.
IV . Im Laden . 19
Redewendungen zur Begrüßung u. beim Einkaufen .
V. Bier und Weinhäuser. Wiener
Cafés . Restaurants . Zeitvertreib 23
Stammtisch . Biere und Gemäße. Zutrinken . Ber
liner Weiße. Lichtenhainer. Gose. „ Kölsch Wieß “ ,
Wein. Bowle. Speisekarte. Bedienung. Bestellung.
Kaffeehaus. Wer geht ins Gasthaus ? Unterhaltungs
spiele. Kegeln. Rauchen. „ Kellner, zahlen !“
VI. Mahlzeiten. Gesellschaften 31
Kochen . Frühstück. Mittagessen . Festmahl. Trink
spruch. Mittagstafel. Kaffeetrinken . Abendessen.
Abendgesellschaft. Einladung und Antwort. An
zug. Verdauungsbesuch.
VII. Bei Tisch 37
Rede und Gegenrede während der Mahlzeit,
VIII . Wohnung: Fremdenheim . Gasthof 40
Haus und seine Teile. Mobiliar. Schlafzimmer.
Heizung. Mietswohnung. Fremdenheim. Gasthof.
IX . Familie 45
Die Menschheit und ihre Gruppen. Familie . Dienst
boten. Ahnen. Verwandte . Familienfeste : Hochzeit,
Taufe, Geburts- u.Namenstag, Konfirmation. Sterbe
fall : Trauer, Grabmal, Feuerbestattung, Testament,
218 Inhalt.
Seite
X. Körperpflege . Kleidung und Putz 54
Tätowierung . Aus- und Ankleiden . Herrenklei.
dung. Schneider. Damenkleidung.Wäsche. Augen
gläser. Uhr. Schmuck. Stock . Schirm . Fächer.
XI . Der menschliche Körper 60
Kopf. Rumpf. Gliedmaßen , Skelett. Muskeln .
Haut. Fünf Sinne.
XII . Körperliche Gebrechen und Krank
heiten 63
Gebrechen . Kinderkrankheiten . Leiden verschie .
dener Art. Knochenbruch . Seuchen. Schwind.
sucht. Geisteskrankheit. Arzt. Kurpfuscher.
Erkundigung nach dem Befinden .
XIII . Unterrichtswesen 71
Schulzwang. Analphabeten. Kinderhorte. Volks
schule. Mittelschule. Fortbildungsschule. Lehrer.
Höhere Schularten . Abiturienten . Berechtigun
gen . Prüfung. Schuljahr, Aufsichtsbehörde. Lehr
kräfte. Kadettenanstalten . Kriegsschulen . Land
wirtschaftsschulen . Privatschulen . Handels- und
Fachschulen . Höhere Mädchenschulen : Lyzeum ,
Oberlyzeum , Studienanstalt , Lehrkräfte. Privat
lyzeen. Hochschulen : Lehrkräfte , Vorlesungen .
Universität. Prüfungen. Technische Hochschu
len. Akademien . Handelshochschulen , Volks
hochschulen . Studentenschaft.
XIV . Religionsgemeinschaften. Kirch
liche Feste 87
Statistisches. Gottesdienst. EvangelischeKirche.
Römisch -katholische Kirche. Mönchsorden . Ju.
dengemeinden. Kirchliche Feste . Weihnachts
fest. Neujahr. Ostern . Pfingsten. Fastenzeit.
XV . Bürgerliche Gesellschaft und Be
rufsarten . 94
Hoher und niederer Adel. Bürgerstand. Rent
ner. Offizier. Jurist. Geistlicber . Beamter. An .
gestellter. Fabrikant. Lohnkämpfe. Ausstel
lungen. Kaufmann. Handwerker. Frauen berufe .
XVI . Weibliche Handarbeiten 102
Nähen. Kleidermachen . Flicken , Stopfen.
Stricken, Häkeln. Frivolitäten . Knüpfen .
Sticken. Spitzenarbeiten. Filieren . Spinnen .
XVII . Angewandtes Rechnen . 107
Die Grundrechnungsarten . Dreisatz. Prozente.
Inhalt. 219
Seite
XVIII . Geld . Maß . Gewicht 111
Geldmünzen. Papiergeld. Geldwechsel. Schecks.
Kreditbriefe. Borgen. Pfandhaus. Lotterie .
Längen- , Flächen-, Raum-, Körper ., Hohl
maße. Weinmaße. Pferdestärke. Volt. Wage.
Gewichtsmengen.
XIX . Zeit . 116
Die verschiedenen Zeitrechnungen. Christliche
Ära. Kalender. Datum. Lebensalter. Uhren . Uhr.
zeit. Ortszeit. Einheitszeiten . M.E.Z. , W.E.Z.
XX . Jahreszeiten und Witterung . . 125
Frühling. Sommer: Gewitter, Blitzableiter,
Baden ; im Wald und Garten ;die reifende Ernte,
Badereise. Herbst : Obst- und Weinernte, Jagd,
Zugvögel. Winter : Schnee, Winterleiden und
-freuden . Klima, Thermometer, Barometer.
Wetter.
XXI . Festlichkeiten 133
Volksfeste: Fasching, Kirmeß, Schützenfest.
Vaterlandsfeste : Kaisersgeburtstag. Vereins
feste : Stiftungsfest, Weihnachtsfeier u. a. m.
Familienfeste ,
XXII. Erholung und Zeitvertreib . . . 137
Erholungsbedürfnis. Vergnügungen . Konzerte.
Theater.Singspielhallen . Kinos. Zirkus. Rennen.
Wettspiele. Wanderungen. Turnen . Sport. Tan
zen. Ām Stammtisch . Spiele : Skat , Billard ,
Schach , Domino. Schöne Künste : Musik ,
Malerei usw. Erholungsreisen .
XXIII . Reisen. Eisenbahn . Schiff 146
Vorbereitungen. Auf dem Bahnhof. Abfahrt.
Paß . Zoll. Eisenbahnen. Schiffe. Seekrank .
heit. Jachten ,
XXIV . Straßenbahn . Omnibus . Droschke .
Fahrrad . Automobil . Luftballon.
Flugmaschine 156
XXV . Post . Telegraph . Kabel . Fern
sprecher. Elektrizität 163
Briefschreiben. Postsendungen . Telegramme.
Brieftelegramme. Funkentelegramme. Kabel
gramme. Telautograph . Fernsprecher. Wie
man telephoniert. Telegraphon. Andere elek
trische Vorrichtungen . Röntgenstrahlen ,
220 Inhalt.
Seite
XXVI. Stadt im allgemeinen. Berlin.
Erkundig
Provinzstädte. ung
nach dem Wege 170
Straßen . Gebäude und Einrichtungen. Stadt
verwaltung. Feuerwehr. Berlin : Geschicht
liches, Handel, Gewerbfleiß , Wissenschaft,
Kunst, Baukunst, Denkmäler, Linden, Tier
garten, Verkehrsmittel, Stadtverwaltung,
Polizei, Postbezirke, Umgebung. Provinz:
Hamburg, Leipzig, München, Dresden, Bres
lau , Cöln , Frankfurt a. M.
XXVII . Auf dem Lande 183
Dorf und seine Bewohner. Landwirtschaft,
Saat und Ernte. Tiere , Tierstimmen . Land
haus, Blumen-, Obst , Gemüsegarten .
XXVIII. Das Deutsche Reich . . 190
Geschichtliches. Geographisches. Einteilung.
Verfassung. Erwerbsquellen :Ackerbau, Ge
werbfleiß, Handel . Rechtspflege: Gerichte,
Anwälte , Strafen , Reichsgesetze.
XXIX . Kriegswesen . 201
XXX . Das beste Deutsch . 209
Mundarten . Hannoversche Aussprache. Büh
nendeutsch .
Anhang: Für die Unterhaltung 211
Eingangsformeln für Fragen , Bitten und
Antworten . Andere geläufige Wendungen zu
wechselvoller Gestaltung des sprachlichen
Ausdrucks von Gedanken und Empfindungen.