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Hans Acksteiner: Am Anfang stand für die Berliner Firma die Überlegung, wie
man die Ausrottung des Zanders verhindern könnte. Es ist nämlich durchaus
möglich, den Zander in Aquakultur zu züchten. Bereits seit zehn Jahren betreibt
das Land Mecklenburg-Vorpommern eine Forschungsanlage, in der Zander
aufgezogen werden - mit durchschlagendem Erfolg. Landwirtschaftsminister Till
Backhaus hat in einem Strategieplan festgesetzt, dass in den kommenden fünf
Jahren bis zu 6.000 Tonnen Fisch aus Aquakultur produziert werden sollen.
Hans Acksteiner: Die Zanderzucht dient dabei nicht nur der guten Sache, sie ist
auch lukrativ: Die Produktion von einem Kilo Fisch liegt bei etwa sechs Euro,
während das Kilo Filet mit bis zu 49,90 Euro gehandelt wird. Mit dem Zander lässt
sich also eine Menge Geld verdienen, zumal Investoren zusätzlich auf hohe
Fördergelder aus Brüssel zurückgreifen können - bis zu 49 Prozent eines
Investments werden durch die EU subventioniert. Doch viele Kapitalanleger
zögern, sich der Komplexität dieser Aufgabe zu stellen. "Einen Karpfen können Sie
und ich in der Badewanne züchten, aber der Zander ist da deutlich
anspruchsvoller", stellt Acksteiner klar.
Hans Acksteiner: Es kommt nicht von ungefähr, dass nahezu alle erfolgreichen
Zanderzüchter studiert oder gar promoviert haben, denn um optimale
Bedingungen zu schaffen, müssen zahlreiche Faktoren beachtet werden: Der
Sauerstoffgehalt muss stimmen und der pH-Wert eingehalten werden, und auch
die Art und Menge des Futters, die Besatzdichte, die Wassertemperatur sowie die
Wasserqualität erfordern besondere Expertise.
Aquakultur
"Wie der Name schon sagt, findet diese Art der Fischzucht in der Halle statt,
komplett von der Umwelt abgeschottet. Das Wasser, in denen die Fische leben,
wird gereinigt und in einem Kreislauf zurück in die Anlage geleitet. Durch
Messfühler wird die Wasserqualität permanent überwacht, so dass für die Fische
stets optimale Bedingungen herrschen."
Hans Acksteiner: "Wie werden sich die Milliarden von Menschen auf dieser Welt
zukünftig ernähren? Wie auch immer die Antwort auf diese Frage ausfallen sollte,
tierisches Protein wird dabei unverzichtbar sein. Es enthält alle benötigten
essenziellen Aminosäuren und besitzt daher eine höhere biologische Wertigkeit als
pflanzliches Protein. Doch wie schafft man es, tierisches Protein auf die Teller zu
bringen und dabei nachhaltig und ethisch vertretbar zu handeln?