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Yuval Noah Hararis Homo Deus und die Hoffnungslosigkeit des libe-
ralistischen Theologieprojekts
„Homo Deus“ – was für ein Barbarismus, wenn es um einen Gattungsnamen in der Nachfolge
des Homo sapiens geht. Hararis gleichnamiges Buch ist eine FortSchreibung der Mensch-
heitsgeschichte, die es in sich hat. Im genealogischen Erzählmodus gehalten weiß sie nämlich
die theanthropische Aufhebung des „Humanismus“ als Menschheitsideologie in plausibler
Weise zu prognostizieren. Medizinische Unsterblichkeitstherapie, kapitalistisches Glückspro-
jekt auf biochemischer Basis und biotechnologisches Upgrade rücken das schlangensprüchli-
che „sicut eritis dii“ aus dem Paradiesgarten in die nicht mehr allzu ferne Zukunft. Diese evo-
lutionäre Vergöttlichung hat jedoch eine Aufhebung des angestammten Menschseins (huma-
num) zur Folge.
Jochen Teuffel
6. Oktober 2017
Dokument2 1 02.10.2021