Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
INFORMATIONSDIENST HOLZ
Inhalt
Impressum
Herausgeber: Bearbeitung
HOLZABSATZFONDS Zimmermeister Christoph Hubweber
Absatzförderungsfonds der Dipl.-Ing. (FH) Daniel Schmidt
deutschen Forst- und Holzwirtschaft Dr.-Ing. Holger Schopbach
Godesberger Allee 142–148 Dipl.-Ing. Gerhard Wagner
D-53175 Bonn Dipl.-Ing. Helmut Zeitter
02 28 / 308 38-0
Mit fachlicher Unterstützung von
02 28 / 308 38-30
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter
info@holzabsatzfonds.de
www.holzabsatzfonds.de Begleitende Arbeitsgruppe:
V.i.S.d.P.: Ludger Dederich Zimmermeister Markus Blumenauer, Darmstadt
Dipl.-Ing. Architekt Christoph Sailer, Heilbronn
Projektleitung / Konzeption:
Prof. Dipl.-Ing. Kurt Schwaner, Biberach
Dipl.-Ing. (FH) Architekt Ludger Dederich
Fachredaktion:
Technische Anfragen an:
Preising Kommunikation, Rösrath
Überregionale Fachberatung:
0 18 02 / 46 59 00 (0,06 Euro / Gespräch aus Gestaltung:
dem Festnetz der Deutschen Telekom AG, ggf. Schöne Aussichten: Oliver Iserloh, Düsseldorf
abweichende Preise aus den Mobilfunknetzen)
fachberatung@infoholz.de
www.informationsdienst-holz.de
Editorial
Vom Rahmen zum Bau Mit der vorliegenden Publikation wird die DIE TAFEL- ODER
Es ist knapp 25 Jahre her, dass eine erste Ver Darstellung der vielfältigen Möglichkeiten des PLATTENBAUWEISE
öffentlichung von berufener Seite für sich in Holzrahmenbaus um die der zukunftsfähigen ermöglicht es,
Anspruch nehmen konnte, hierzulande die Variante erweitert. Für die Ausführungen auf die Herstellung
wesentlichen Aspekte des zeitgenössischen den folgenden Seiten wurde die Entwicklung von Häusern am
Holzrahmenbaus als Konstruktionskatalog für die des diffusionsoffenen Holzrahmenbaus gefasst, vollkommensten
Anwendung zusammengefasst und aufbereitet evaluiert und systematisch aufbereitet. Aus den zu mechanisieren.
zu haben [1]. Mit diesem Leitfaden begann die Erfahrungen der letzten Jahre abgeleitet, werden ...
Erfolgsgeschichte „Holzrahmenbau“, die diesen praktizierte, bewährte Lösungen dargestellt.
zur Standardbauweise im Holzbau machte. Dabei war die Beschränkung auf eine tatsäch- aus:
Seitdem hat sich die Holzbauquote verdoppelt. lich überschaubare Auswahl praxistauglicher Konrad Wachsmann
WelchenAnteil diese Vorarbeit daran hat, lässt Aufbauten und Details vorrangiges Ziel. Denn Holzhausbau –
sich bis zum heutigen Tage nicht belastbar nur so kann unserer Auffassung nach die Pla- Technik und Gestaltung, 1930
beziffern, kann aber nur schwerlich ausreichend nungssicherheit für Architekten und Ingenieure
gewürdigt werden. gewährleistet werden, die für sich das Wissen
über den Holzrahmenbau vertiefen oder ihn für
Seitdem sind die für den Holzrahmenbau funda Abb. 0.01 (links)
sich erschließen wollen. Durch diesen Ansatz soll
mentalen Vollholzprodukte weiterentwickelt Gebaut 2007:
die Publikation auch einen Beitrag zur Standardi-
worden, haben sich die Technologien zur Planung Martinszentrum Bernburg,
sierung im Holzbau leisten.
und Ausführung des Holzrahmenbaus verändert Architekt: Weis & Volkmann
und sind fortgeschrieben worden. Baustoffe – Architektur
z.B. Dämm- oder Plattenwerkstoffe – sind
verfügbar, die 1985 nur bedingt vorstellbar Abb. 0.02 (rechts)
waren oder ein absolutes Nischendasein füh- Ludger Dederich Gebaut 1931:
rten. Heute machen sie jedoch ein neues Grund Leiter Holzbaufachberatung Villa Schroeder in Heikendorf,
verständnis des Holzrahmenbaus möglich. Holzabsatzfonds Architekt: Rudolf Schroeder
8 HOLZRAHMENBAU | DER HOLZRAHMENBAU
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 1
1_ Der Holzrahmenbau
Holzrahmenbau
Der Begriff Holzrahmenbau leitet sich aus der
Bezeichnung „Timberframe“ ab, die aus dem
amerikanischen Sprachgebrauch stammt und
das Aneinanderfügen einzelner Holzquer-
schnitte und deren Aussteifung mit Holzwerk-
stoffplatten beschreibt. Im deutschsprachigen
Raum sind die Begriffe Holzrahmenbau und
Holztafelbau geläufig, die das gleiche Konst-
ruktionsprinzip beschreiben, sich aber im
Umfang der Vorfertigung unterscheiden. In
dieser Schrift wird der Begriff Holzrahmenbau
verwendet, der den handwerklich geprägten
Holzhausbau widerspiegelt. Der Holztafelbau
dagegen wurde durch den industriellen Fertig-
bau mit einem besonders hohen Vorfertigungs-
grad geprägt. Mittlerweile verläuft die Grenze
zwischen Holzrahmen- und Holztafelbau
fließend. Die verschiedenen Bauelemente des
Holzrahmen- bzw. Holztafelbaus werden in
DIN 1052 „Entwurf, Berechnung und Bemes-
sung von Holzbauwerken“ einheitlich als
Wand-, Decken- und Dachtafeln bezeichnet.
HOLZRAHMENBAU | DER HOLZRAHMENBAU 9
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 1
Schleswig-Holstein
12,2%
HAMBURG Mecklenburg-Vorpommern
12,9%
3,0%
BREMEN
GK 1a GK 2 GK 3 GK 4 GK 5
4,8% freistehende nicht freistehende sonstige Gebäude OKF ≤ 13 m sonstige Gebäude
Niedersachsen
10,1%
BERLIN Gebäude Gebäude mit einer OKF Nutzungs- mit Ausnahme
7,7% OKF ≤ 7 m OKF ≤ 7 m ≤7m einheit mit jeweils von Sonderbauten
Brandenburg ≤ 2 Nutzungs ≤ 2 Nutzungs ≤ 400 m² OKF ≤ 22 m
12,3%
Sachsen-Anhalt einheiten einheiten
7,4%
Σ NE ≤ 400 m² Σ NE ≤ 400 m²
Nordrhein-Westfalen
9,0%
Sachsen
12,9%
Thüringen
14,0%
Hessen
19,5 %
GK 1b
Rheinland-Pfalz
21,1% freistehende
Gebäude,
Saarland
15,8% land- und
Bayern
forstwirtschaftlich
17,2%
genutzt
Baden-Württemberg
23,6%
Abb. 1.06
Schematische Darstellung der
Tafel- oder Plattenbauweise
nach Konrad Wachsmann (1930)
aus [4]
HOLZRAHMENBAU | DER HOLZRAHMENBAU 11
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 1
Abb. 1.08
Zeitgenössischer Holzbau in Skandinavien
Abb. 1.09
Schindler Frame (1945)
aus [4]
12 HOLZRAHMENBAU | DER HOLZRAHMENBAU
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 1
Abb. 1.10)
Diffusionsoffener Holzrahmenbau
mit hinterlüfteter Fassade
14 HOLZRAHMENBAU | DER HOLZRAHMENBAU
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 1
Abb. 1.14
Passivhaussiedlung Sonnenschiff in Freiburg,
Architekt: Rolf Disch, Freiburg
HOLZRAHMENBAU | DER HOLZRAHMENBAU 15
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 1
Wohnklima Wirtschaftlichkeit
Gute wärmedämmende Eigenschaften der Gebäu- Bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit des
dehülle sind wesentliche Voraussetzung, um ein Holzrahmenbaus sind die Möglichkeiten der
gesundes Wohnklima im Winter wie Sommer zu Vorelementierung und Vorkonfektionierung von
erreichen. Durch die bei der Holzrahmenbauweise Bauteilen und Bauelementen von besonderer
besonders warmen Innenoberflächen der Außen- Bedeutung. Durch die werkseitige Vorfertigung
bauteile wird in der kalten Jahreszeit bereits bei von Wand-, Decken- und Dachtafeln kann in
geringeren Raumlufttemperaturen ein ange- kürzester Zeit der Rohbau ab Oberkante Keller
nehmes Wohnklima erreicht. Der große Wärme- oder Bodenplatte erstellt werden. Die Bauzeiten
durchgangswiderstand hochwärmegedämmter reduzieren sich nochmals durch die werkseitige
Bauteile verzögert auch im Sommer den Wärme- Montage der inneren und äußeren Bekleidung,
strom von der warmen Außenseite zur kühleren durch den Einbau von Fenstern und Türen oder
Innenseite und verhindert dadurch eine Überhit- durch die Vorfertigung kompletter Raumzellen.
zung der Räume. Dämmstoffe mit hoher spezi- Innerhalb von nur einem Tag kann ein Holz-
fischer Wärmekapazität, z.B. aus Zellulose oder rahmenbau so weit errichtet werden, dass er
Holzfasern, erzielen einen besonders guten som- wind- und regendicht ist. Die weiteren Ausbau-
merlichen Wärmeschutz, da Temperaturschwan- arbeiten können anschließend in trockener und
kungen im Innenraum gering gehalten werden. witterungsunabhängiger Umgebung ausgeführt
werden. Der daraus resultierende wirtschaftliche Neben den deutlich verkürzten Bauzeiten ist der
Vorteil für den privaten Bauherrn liegt bei einer im Vergleich zu anderen Bausystemen gerin-
nur kurzen Zeit der Doppelfinanzierung von gere Flächenbedarf für die Außenwandbauteile
Miete und Neubau. Für Investoren sind kurze besonders hervorzuheben. Bei identischen
Vorfinanzierungszeiten und schnelle Vermarkt- wärmedämmtechnischen Eigenschaften und
barkeit des Objekts bei sicheren Fertigstellungs- Außenabmessungen kann die zur Verfügung
fristen von besonderer Bedeutung. stehende Nutzfläche aufgrund der schlankeren
Außenwandbauteile um bis zu 10% größer sein
Abb. 1.17 a 39
,5 (siehe Tabelle 1.1). Dieser Vorteil ist bei mehr
cm
Flächengewinn durch Holz- 23 geschossigen Gebäuden in Ballungsräumen
cm
rahmenbau gegenüber der mit hohen Baugrund- bzw. Immobilienpreisen
Massivbauweise: NGF 66,4 m 2 besonders relevant. Außerdem reduziert die
NGF 71,9 m 2
hier 8% bei gleichem überwiegend trockene Bauweise das Risiko bau-
U-Wert der Außenwände physikalischer Schäden infolge Baufeuchtigkeit
10
. 00
m
00
8.
Abb. 1.17 b
Vergleich von Außenwand-
dicken des Holzrahmenbaus
mit anderen Bauweisen
bei vergleichbaren Wärme-
dämmeigenschaften
Wärmedurchgangskoeffizient (U):
U1 = 0,237 W/(m²·K)
U2 = 0,252 W/(m²·K)
U3 = 0,232 W/(m²·K)
U4 = 0,234 W/(m²·K)
HOLZRAHMENBAU | DER HOLZRAHMENBAU 17
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 1
Tabelle 1.1 Vergleich der Wohn-/Nutzfläche am Beispiel eines Einfamilienwohnhauses aus [5]
Bauweise Wandaufbau (von innen nach außen) Wanddicke Wärmeschutz Brandschutz Schallschutz Wohnfläche
Massivbauweise d = 385 mm U = 0,239 W / (m²·K) F 90-A R'w,R = 50 dB 131,66 m²
- 240 mm KS-Mauerwerk, verputzt
- 120 mm Wärmedämm-Verbundsystem
Holzrahmenbau d = 248 mm U = 0,237 W / (m²·K) F 60-B R'w,R = 48 dB 140,29 m²
- 20 mm Gipskartonplatte
- 25 mm Holzwolleleichtbauplatte, verputzt
- 38 mm Installationsebene, gedämmt
- 120 mm Ständerwerk mit Gefachdämmung
Werthaltigkeit und Lebensdauer Zeitraum angibt, in dem ein Gebäude bei norma-
Der vorhandene Qualitätsstandard im Holz- ler Instandhaltung wirtschaftlich nutzbar ist und
rahmenbau ist ein Grund dafür, weshalb seit den Ansprüchen der Nutzer gerecht wird. Hier
einigen Jahren Banken und Versicherungen sind heutzutage keine Unterschiede zwischen
diese Bauweise bei der Bewertung mit anderen den verschiedenen Bauweisen festzustellen, sie
Bauweisen gleichstellen. Die gesicherte Qualität betragen jeweils zwischen 80 und 100 Jahren
ist außerdem ein wichtiges Argument für Finan- (siehe hh 0/5/1, Tab. 1.2).
zierungsinstitute und Versicherungen sowie bei
öffentlichen Mittelgebern zur Gewährung von
> hh 0/5/1
Fördermitteln. Außerdem sind Qualitätsnach-
INFORMATIONSDIENST HOLZ
weise wichtig bei einem möglichen Wiederver-
holzbau handbuch
kauf der Immobilie, weil dadurch die gelieferte Tabelle 1.2
Reihe 0, Teil 5, Folge 1
Leistung dokumentiert und nachprüfbar ist. Vorschlag für einen rechnerischen Ansatz der
„Holzhäuser – Werthaltigkeit
Gesamtnutzungsdauer (GND) von Gebäuden
und Lebensdauer“ [6] Von besonderer Bedeutung für die Werthaltig-
nach [7]
keit wird zukünftig der energetische Standard
eines Gebäudes sein. Bei den meisten Gebäuden
im Holzrahmenbausystem wurden bereits in Bauweise Baujahr GND
den 1980er Jahren die Wärmeschutzanforde-
Holzrahmen- / 1960–1984 60 - 80 Jahre
Abb. 1.20 rungen der im Jahr 2002 eingeführten Energie
Holztafelbau seit 1985 80 –100 Jahre
Entwicklung des Wärme- einsparverordnung (EnEV) erfüllt (siehe Abb.
dämmstandards seit 1965 1.20). Bei der Bewertung geht außerdem die zu Massivbau seit 1960 80 –100 Jahre
aus [6] erwartende Gesamtnutzungsdauer ein, die den
1,80
durchschnittl. U-Wert Holzrahmenbau
1,60 durchschnittl. U-Wert einschaliger Ziegelbau
durchschnittl. U-Wert KS-Stein mit Klinker / WDVS
1,40 Anforderungen an den Wärmeschutz
besondere Anforderungen an leichte Wände
U-Wert in W/(m² K)
1,20
1,00
0,80
0,60
0,40
0,20
0,00
1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005
Baujahr
HOLZRAHMENBAU | DER HOLZRAHMENBAU 19
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 1
Gebäudevernichtung
Abb. 1.21
Entsorgung oder Recycling Prozessmodell der
Gebäudegestaltung nach [8]
20 HOLZRAHMENBAU | DER HOLZRAHMENBAU
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 1
2.1 _ Die am Bau Beteiligten ge erläutert werden, die für einen Architekten
Vom ersten Entwurf des Architekten bis hin zu oder Zimmermann seit Jahren selbstverständ-
den Werkplänen des ausführenden Holzbauun- lich sind. Gleichzeitig sollten auch die Pflichten
ternehmens sind zahlreiche Planungsschritte zu des Bauherrn insbesondere im Hinblick auf
durchlaufen. Wichtig für eine optimierte Planung rechtzeitige Entscheidungsfindungen, Beauftra-
im Holzrahmenbau ist, dass alle Planungsdis- gungen und Zahlungsmodalitäten ohne Scheu
ziplinen früh in den Entwurfsprozess integriert durchgesetzt werden. Je früher der Bauherr seine
werden. Die Vor- und Nachteile der auf dem Vorstellungen mithilfe aller anderen Beteiligten
Markt verfügbaren Werkstoffe und Bausysteme präzisieren kann, desto weniger muss später mit
sollten bereits in den ersten Planungsphasen unnötigem Aufwand bei Änderungen umgegan-
Eingang finden, um die Entwurfsidee möglichst gen werden.
wirtschaftlich umzusetzen. Neben der Kenntnis
Die Baubehörde spielt für öffentlich-rechtliche
der Leistungsfähigkeit der traditionellen und
Belange eine wichtige Rolle. Da für die verschie-
neuen Werkstoffe spielen auch die sich aus Vor-
denen Bauweisen keine unterschiedlichen Anfor-
fertigung und betrieblichen Zusammenhängen
derungen bestehen und der Holzrahmenbau alle
ergebenden Randbedingungen eine Rolle (siehe
geforderten Eigenschaften besitzt, gibt es meist
Kapitel 3).
keinen Anlass für die Mitarbeiter der Bauaufsicht
Ein Blick in die gesetzlichen Grundlagen und oder der Genehmigungsbehörde, sich einzubrin-
Bauordnungen genügt, um festzustellen, dass gen. Aber auch die notwendige Straßensperrung
zum erfolgreichen Bauen das Zusammenspiel für die Montage, z.B. mit einem Mobilkran, will
verschiedenster Fachleute gehört, die im All- durchdacht und rechtzeitig beantragt sein. Bei
gemeinen völlig unterschiedliche Hintergründe Bauaufgaben in der Gebäudeklasse 4 oder 5
aufweisen. Die Rollenverteilung ist möglichst wird meist die Brandschutzbehörde hinzuge-
frühzeitig zu klären und soll an dieser Stelle nur zogen. Bei frühzeitiger Klärung brandschutz
auf den Holzbau im Allgemeinen und den Holz- technischer Fragen ist dies unkritisch.
rahmenbau im Besonderen bezogen werden:
Der Architekt kann im Holzrahmenbau den
Die Bauherrschaft ist als Vertragspartner baumeisterlichen Gedanken besonders gut
in die Entscheidungen einzubinden, da alle umsetzen, da das Bausystem die interdiszipli-
anderen Beteiligten ihr den werkvertraglichen näre Denkweise mit besonders hoher Qualität
Erfolg schulden. Somit ist das Vertrauen bei belohnt. Auf der Basis einer „realistischen“
der Erläuterung der spezifischen Eigenschaf- Selbsteinschätzung der Erfahrung mit Holzhäu-
ten des Bausystems „Holzrahmenbau“ sehr sern sollte der Architekt offen für die Belange
wichtig und kontinuierlich zu pflegen. Obwohl der Fachplaner und des ausführenden Betriebs
der Holzrahmenbau inzwischen weit verbreitet sein, da der wirtschaftliche Erfolg maßgeb-
ist, muss man davon ausgehen, dass auch die lich davon abhängt, welche Informationstiefe
Bauherrschaft, wenn sie die Argumente kennt, Architektenplanung und Ausschreibung haben.
einen Beitrag gegen Vorbehalte leisten kann und Eine Beauftragung des Architekten bis in die
will. Der Holzrahmenbau überzeugt kritische Werkplanungsphase hinein ist ohnehin erfor-
Zeitgenossen dabei mehr in der Umsetzung als in derlich. Diese Schrift soll den Architekten dabei
der Planung. Je nachdem, welche Kenntnisse die die Arbeit mit Regelkonstruktionen und den
Bauherrschaft hat, müssen auch Zusammenhän- üblichen Planungskriterien erleichtern.
24 HOLZRAHMENBAU | ENTWURF UND KONSTRUKTION
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 2
Der Tragwerksplaner hat mit dem Holzrahmen sche Gebäudeausrüstung ebenfalls im Vorfeld zu
bau ein leistungsfähiges Bausystem mit einer planen.
meist klaren Tragstruktur vor sich. Die Trag
Der ausführende Betrieb setzt dann letztlich die
elemente lassen sich entsprechend ihrem Leis-
Planung um. Ohne auf die vielfältigen Möglichkei-
tungspotenzial so einsetzen, dass die Umsetzung
ten und Zusammenhänge aus dem Wettbewerb
in das nachvollziehbare und berechenbare
einzugehen, kann durchaus die allgemeine Aussa-
Tragwerk einfach möglich ist. Dennoch ist im
ge getroffen werden, dass die frühzeitige Einbin-
Holzrahmenbau die frühzeitige Einbindung
dung des ausführenden Betriebs in den Planungs-
des Bauingenieurs besonders wichtig, da nicht
prozess viele Vorteile mit sich bringen kann. Wenn
nur die üblichen Kriterien der Aussteifung und
in der Statik bereits die wichtigen Anschlussdetails
Lastweiterleitung zu überprüfen sind, sondern vor
unter Berücksichtigung von Schall-, Wärme- und
allem bauphysikalische Aspekte eine sehr enge
Brandschutz beschrieben sind, hat der Architekt
Verzahnung mit den statischen Randbedingungen
die Möglichkeit, im Rahmen der Ausschreibung
erfordern. So bedarf eine akustische Entkopplung
im Anschluss umso zuverlässiger die Kosten zu
zweier Bauteile gegebenenfalls einer alternativen
erfassen. Der Betrieb erkennt an dieser Planungs
Lastweiterleitung aus der Aussteifung. Der Brand-
tiefe die Erfahrung und die aktuellen Bezüge zu
schutz erlaubt nicht an jeder Stelle eine völlig
Regelkonstruktionen, so dass verlässliche Preise
freie Materialwahl, und bei zahlreichen Bauteilen
die Folge sind.
bestimmt das energetische Niveau die Dimensi-
onen der Querschnitte. Die Entwicklung und der Die vorliegende Publikation soll diese verlässli-
statische Nachweis individueller, projektbezogener chen Grundlagen liefern. Auf ihrer Basis soll der
Details erfordert daher vernetztes Denken. Die Planer die Gewissheit haben, dass der Betrieb für
hier beschriebenen Regelaufbauten und Details die eingesetzten Preise ein Maximum an Qualität
(siehe Kapitel 7 und 8) sind in der Praxis bewährte liefern kann. Spätestens zur Erstellung der Aus-
Lösungen und berücksichtigen dieses Prinzip. führungspläne ist für den Planer die Kenntnis der
Dem Ingenieur kommt das hohe Leistungs Fertigungsmöglichkeiten des Betriebes sinnvoll.
potenzial des Holzrahmenbaus bei der Erläute- Besonders wirtschaftliche Konstruktionen können
rung der Zusammenhänge entgegen. Wie bei erzielt werden, wenn die individuellen Fertigungs-
anderen Bauweisen auch, ist Erfahrung mit dem verfahren der Betriebe frühzeitig Berücksichtigung
Bausystem selbst für die Auswahl der „richtigen“ finden. Dabei kann man Betriebe durchaus zur
Fachplaner im Team von Vorteil. Beratung in der Planung hinzuziehen. Um bei der
anschließenden Ausschreibung im Wettbewerb
Weitere Fachplaner sind bei entsprechenden
keine Ausschlusskriterien nach VOB zu erzeugen,
Bauwerkstypen hinzuzuziehen. Die meisten
ist jedoch Umsicht geboten. Die Betriebe haben
Bauaufgaben können von dem Team aus Bauherr,
immerhin den legitimen Vorteil, vom Projekt
Architekt und Bauingenieur gut und effizient
und den Entscheidungshintergründen mehr zu
abgewickelt werden. Im mehrgeschossigen
wissen. Bei der Auswertung von Angeboten ist
Holzrahmenbau kommt der Planung des vorbeu-
immer dann eine sorgfältige Prüfung angeraten,
genden Brandschutzes besondere Bedeutung zu.
wenn unterschiedliche Bearbeitungstiefen bei der
Sie wird häufig von entsprechend qualifizierten
Kalkulation nicht ausgeschlossen werden können.
Planern erbracht. Bei energetisch optimierten
Sonst besteht die Gefahr eines Wettbewerbs
Häusern bis hin zu Passivhäusern ist die techni-
nachteils für detailliert kalkulierende Betriebe.
HOLZRAHMENBAU | ENTWURF UND KONSTRUKTION 25
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 2
2.2 _ Architektonische Aspekte diese „Unschärfe“ eine Chance oder ein Manko
Grundsätzlich bedingt der Holzrahmenbau ist, wird mit jeder Bauaufgabe neu zu entschei-
keinerlei Einschränkung im Entwurfsprozess. Im den sein.
Gegenteil eröffnet er eine größere Bandbreite
an gestalterischen Möglichkeiten gegenüber 2.3 _ Konstruktive Aspekte
den traditionellen Fachwerk- und Blockhaus- Nahezu alle Möglichkeiten und Bautypologien
bauweisen. Der über Jahrzehnte vorherrschende können mit dem Holzrahmenbau realisiert wer-
strukturelle Ansatz beim Entwerfen mit Holz, den. Hierbei entstehen besonders wirtschaftliche
begründet durch die Linearität des Werkstoffs, Konstruktionen, sofern der Planer die system
wurde mit dem Holzrahmenbau abgelöst. Gerade spezifischen Besonderheiten der Holzrahmen-
dem Holzrahmenbau ist es zu verdanken, dass die bauweise berücksichtigt. Hierbei überschneiden
vormalige entwerferische Einengung – man könn- sich Ausführungs- und Konstruktionsplanung
te es auch Disziplinierung nennen –, die nicht (Begriffe der HOAI) mit der Werkplanung der
selten unter dem modernen Dogma der ehrlichen ausführenden Betriebe (Begriffe der VOB).
Konstruktion zu eher seriell anmutenden Raum-
Wie bei anderen Bausystemen gelten auch im
eindrücken führte, heute zugunsten von flächigen
Holzrahmenbau Vorzugsmaße für die Grund-
und glatten Oberflächen aufgebrochen wurde.
rissplanung. Die typischen Rastermaße, d.h. der
Das Denken in Flächen generiert gänzlich andere
Abstand der Holzständer, ergibt sich aus den
Lösungen und eröffnet Planern neue Möglichkei
Beplankungsbreiten von 1,25 m bzw. 2,50 m,
ten. Selbst nicht orthogonale und gekrümmte
seltener 2,44 m.
Formen sind dabei problemlos realisierbar. Aus
architektonischer Sicht formuliert: Der Weg vom
Stab zur Platte führt den Entwerfer vom Gitter zur Konstruktionsraster im Holzrahmenbau
Fläche und zum Volumen oder Raum. e = 625 mm (1/ 2 von 1,25 m)
e = 833 mm (1/ 3 von 2,50 m)
Eine Vielzahl von Gebäuden beweist, dass sich
e = 815 mm (1/ 3 von 2,44 m)
dabei das Gesicht der zeitgenössischen Holzbau-
architektur wandelt. So etwa verleiht beispielswei-
se das Prinzip der Lochfassade mit der Möglichkeit
Vom Konstruktionsraster unabhängige Öffnun-
der freien Verteilung von Öffnungen den heutigen
gen sind grundsätzlich möglich und werden
Holzgebäuden einen individuellen Charakter, was
durch die Anordnung von Zusatzständern reali-
durchaus den Vorstellungen der Auftraggeber
siert. Die konsequente Umsetzung einer Raster-
entsprechen kann. Darüber hinaus kann bei der
ordnung macht die Konstruktion wirtschaftlicher,
Fassade der vielschichtige Wandaufbau themati-
da nicht nur der Verschnitt für Beplankungen
siert oder gestalterisch auf die „einfache Wand“
und andere Bauteilkomponenten, sondern auch
reduziert werden, was die Abgrenzung zu ande-
der Anteil an Konstruktionshölzern reduziert
ren Bauweisen verschleiert.
wird. Zusätzlich wird der Anteil der Wärmedäm-
Die Architektur von Holzhäusern nähert sich mung an der gesamten Wandfläche optimiert.
der Gestalt anderer Bauweisen an, was eine tat- An den Wandenden (z.B. Gebäudeecken) erge-
sächliche Erweiterung darstellt und den Holzbau ben sich Endstücke, deren genaue Abmessungen
sowohl in der Vorstellung der Entwerfer als auch sich aus der Werkplanung des Holzbaubetriebes
der Benutzer aus gängigen Klischees befreit. Ob ergeben (Abb. 2.01).
26 HOLZRAHMENBAU | ENTWURF UND KONSTRUKTION
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 2
ke
Dec
Fensteröffnung Türöffnung
Regel Regel Regel Regel Regel Regel Regel Regel Regel Regel Regel Regel Regel Regel
m
Räh
Ausnahme Ausnahme Ausnahme Ausnahme Ausnahme
Abb. 2.03
Flächige Holzbausysteme mit Akustikprofilierung
de
Wän
n
elle
Schw
er
rast
hen
Fläc
HOLZRAHMENBAU | ENTWURF UND KONSTRUKTION 27
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 2
Vorgehängte Fassaden können durch ihre struk- Neben den vorgehängten Fassadenbekleidungen
turierende Oberfläche je nach Anordnung und haben sich mit Entwicklung der Fertighäuser in
Farbgebung unterschiedlichste Akzente setzen. den 1970er-Jahren auch Putzsysteme im Holz-
Durch die Befestigungsabstände sichtbarer rahmenbau etabliert. Diese werden im Regelfall
Verbindungen und das Fugenbild großformati- als Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) ausge-
ger Bekleidungen besteht die Möglichkeit, eine führt. Moderne Systeme, z.B. unter Verwendung
rasterabhängige Holzrahmenkonstruktion auch von Holzweichfaserdämmstoffen als Putzträger-
nach außen sichtbar zu machen. Dennoch ist platte, ermöglichen eine robuste und diffusions-
das für die Fassade erforderliche Raster in vielen offene Außenwandkonstruktion.
Fällen unabhängig vom gewählten Konstruk
Eine weitere Fassadenvariante im Holzrahmen-
tionsraster.
bau ist die hinterlüftete Vormauerschale, womit
Abb. 2.09 regionaltypische Besonderheiten verwirklicht
Solarfassade, Bürohaus in Erfurt, oder stadtplanerischen Notwendigkeiten Rech-
Architekten: Thomas Zill, Nicole Lippe, LEG Thüringen nung getragen werden kann.
Abb. 2.10
Putzoberfläche, Vogelnest in Freiburg,
Architekten: Ralf und Karin Vogel
Abb. 2.11
Metallfassade, Haus am See in Heimbach,
Architekten: mvmarchitekt + starkearchitektur
HOLZRAHMENBAU | ENTWURF UND KONSTRUKTION 31
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 2
Vergabe- und Vertragsordnung für recht“. Die VOB/B basiert auf dem Werksver-
Bauleistungen (VOB) tragsrecht des BGB, weicht aber in wesentlichen
Die VOB mit ihren drei Teilen (A, B und C) ent- Teilen davon ab und bietet zahlreiche Ergänzun-
stand aus der Notwendigkeit, für die Leistungen gen. Aufgrund des Umfangs der betroffenen
im Bauwesen die zum Teil unzureichenden oder Rechtsbereiche wird an dieser Stelle nur Bezug
nicht geeigneten Regelungen des Bürgerlichen zum inhaltlichen Kontext der VOB/B genommen.
Gesetzbuches (BGB) durch ein Regelwerk zu Weiterführende Literatur gibt es zu jeder einzel-
ersetzen, das auf die speziellen Bedürfnisse im nen Stelle in umfangreicher Form mit Kommen-
Bauwesen abgestimmt ist. Die VOB ist inhaltlich taren, Auslegungen und Präzedenz-Urteilen.
und formell darauf ausgerichtet, in der Praxis das
Teil C der VOB enthält sämtliche Normen, die
Verhältnis zwischen Ausführendem (Unterneh-
für die Ausführung der Arbeiten der unterschied
mer/Betrieb) und dem Bauherrn für beide Seiten
lichen Gewerke relevant sind. Es handelt sich
gerecht zu gestalten.
bei diesem Teil also lediglich um eine Sammlung
Sie regelt nicht das Verhältnis zwischen Bauherr, von Normen, die – falls VOB/B vereinbart wurde
Architekt und Fachplaner. Das gilt analog für die –durch die in VOB/B § 1 (1), Satz 2 enthaltene
reinen Planungsarbeiten eines Bauträgers, da Verweisung Vertragsbestandteil werden.
diese Leistungen nicht als gewerbliche Bauarbei-
Für den Holzrahmenbau ist maßgeblich
ten nach VOB/A § 1 (1) gelten.
DIN 18 334 „Zimmer- und Holzbauarbeiten“
Die VOB ist kein Gesetz. Sie gilt also nicht relevant. Wichtige Bestandteile darin sind
automatisch, sondern muss für das einzelne beispielsweise die Forderungen, trockenes
Bauvorhaben konkret vereinbart werden. Sie gilt Holz einzusetzen oder Schwellen vollflächig zu
zwingend für öffentliche Auftraggeber, die durch unterfüttern. Die VOB ist somit Bestandteil der
die Bundes-, Landeshaushalts- und Gemeinde- Ausschreibung. Die dazu notwendigen Bezüge
haushaltsverordnung zur Anwendung der VOB/A sind daher in Kapitel 11 ausführlich beschrieben.
verpflichtet sind.
Abb. 3.01
Kennzeichnung eines
Wandelements mit dem
Übereinstimmungszeichen
(Ü-Zeichen)
HOLZRAHMENBAU | FERTIGUNG UND MONTAGE 35
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 3
Abb. 3.02
Vorgefertigte Elemente im Werk
HOLZRAHMENBAU | FERTIGUNG UND MONTAGE 37
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 3
Abb. 3.03
Anschlussdetails
Durch den Einbau im Werk vorgefertigter Instal Technikcontainer werden als offene oder
lationskerne oder die Montage kompletter geschlossene Raumzellen werkseitig mit der
Raumzellen mit integrierter Haustechnik können Haustechnik ausgestattet. Sie enthalten neben
die Bauzeiten für die Ausführung der Haustech- sämtlichen Hausanschlüssen die komplette
nikinstallation, insbesondere bei komplexen Grundinstallation für Heizung und Lüftung
Anlagen, erheblich verkürzt werden. Außerdem einschließlich der Regelungstechnik (Abb. 3.9).
lässt sich damit die Ausführungsqualität verbes- Darüber hinaus gibt es komplexere Systeme, in
sern. denen neben der Haustechnik z.B. die kom-
plette Badausstattung einschließlich Wand- und
Installationskerne sind geschossübergreifend
Bodenbelägen enthalten ist (Abb. 3.10). Diese
hergestellte Innenwandabschnitte, in denen
Raumsysteme werden noch vor Montage der
die Anschlüsse für Sanitäreinrichtungen und die
Gebäudehülle auf der Baustelle montiert und
Verteilung von Elektro- und Lüftungsleitungen
können mehrgeschossig angeordnet werden.
enthalten sind (Abb. 3.7 und 3.8). Die Installa-
tionskerne werden im Erd- oder Kellergeschoss
direkt an den Haustechnikraum angeschlossen.
Bauablauf (Prinzipdarstellung)
Abb. 3.11
Einfamilienwohnhaus in
Typischer Bauablauf bei Holzrahmenbauweise Vorlaufzeit: ca. 2 Wochen Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4 Woche 5
einem Holzrahmengebäu-
de (Prinzipdarstellung) Gründung, Bodenplatte
Entwässerungskanalarbeiten
Gründung, Bodenplatte
Holzbau
Werkplanung
Materialbeschaffung
Aufmaß/Abklebung Bodenplatte
Vorfertigung
Fassadenbekleidung
Dacharbeiten, Entwässerung
Abnahme (Luftdichtheitsmessung)
Dachdeckung
Klempnerarbeiten
Haustechnik
Fliesenarbeiten (Badabdichtung)
Abnahme (Luftdichtheitsmessung)
Dachdeckung gelangt,
Klempnerarbeiten
–
Haustechnik Lüftungsanlagen optimal funktionieren.
Rohmontage HLS Rohinstallation
Fliesenarbeiten (Badabdichtung)
Ausbauarbeiten
Estricharbeiten mit Dämmung Einbau Austrocknung bei Nassestrich ca. 4 bis 6 Wochen
Bodenbelagsarbeiten
Schlussabnahme
Haustechnik
Fertiginstallation HLS
Fertiginstallation Elektro
42 HOLZRAHMENBAU | T RAGSYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 4
4_ Tragsysteme
Für eine tragwerksplanerisch einfache und damit Für die Planung ist eine frühzeitige Vereinbarung
wirtschaftliche Konstruktion sollten die vertikal von gemeinsamen Achsen in allen Grundrissen
und horizontal tragenden Elemente im Grund- hilfreich, mit denen zuverlässig sichergestellt
riss aller Geschosse möglichst übereinander werden kann, dass die tragenden und aus-
angeordnet sein. So können die Vertikallasten in steifenden Bauteile übereinander angeordnet
Kombination mit den Kräften aus der Aussteifung werden. Es spielt eine untergeordnete Rolle, ob
auf kürzestem Weg in den Untergrund geleitet sich die Achsen auf die Wandmitte oder eine
werden. Abweichungen von den allgemeinen Bauteilkante beziehen. In der Praxis haben sich
Regeln sind zwar jederzeit möglich, aber unter für Innenachsen die Wandmitte und für Außen-
Umständen mit höherem Berechnungs- und wände die äußere Elementkante bewährt.
Materialaufwand verbunden.
An den als tragend angesetzten Achsen lassen
Auf der Grundlage der Baustoffe und der stati- sich die Eigenschaften der Wände festlegen. Viel-
schen Berechnung erarbeitet der Architekt die fach wollen Auftraggeber und Architekten „flexi-
Ausschreibung. Je genauer die Konstruktion ble“ Wände einplanen, die ohne Eingriff auf das
dabei beschrieben wird (siehe Kapitel 11), desto Tragsystem zu einem späteren Zeitpunkt wieder
zuverlässiger können im Anschluss die Kosten entfernt werden können. Der Holzrahmenbau
erfasst werden sowie Ausführungsplanung und bietet dafür hervorragende Voraussetzungen.
Bauüberwachung erfolgen. Diese nicht tragenden Wände unterscheiden
sich aber gegebenenfalls nicht von den übrigen,
tragend angesetzten Wänden. Daher muss der
Tragwerksplaner die Verbindlichkeit für verschie-
dene Annahmen gleich zu Anfang der Bearbei- Abb. 4.01
tung hinterfragen. Achsen
Elementaußenkante
Innenwand
Außenwand
Elementaußenkante
Außenwand
Elementaußenkante
Innenwand
Außenwand
ßenkante
44 HOLZRAHMENBAU | T RAGSYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 4
Tabelle 4.1
Gegenüberstellung gängiger Sortierklassen zu
Festigkeitsklassen
Teilsicherheitsbeiwert γM
Teilsicherheitsbeiwerte γG und γQ
Um strukturelle Imperfektionen und Ungenauig-
Durch die Teilsicherheitsbeiwerte γG für Eigenlas-
keiten bei der Bestimmung der charakteristischen
ten (γG = 1,35) und γQ für veränderliche Lasten
Materialkennwerte zu kompensieren, werden die
(γQ = 1,5 bzw. 1,35, gegebenenfalls mit einem
charakteristischen Werte der Festigkeiten durch
weiteren Faktor verringert) werden insbeson-
einen materialspezifischen Teilsicherheitsbeiwert
dere natürliche Streuungen der Lasten sowie
γM dividiert; man erhält so den Bemessungswert.
Abweichungen von den normalen Nutzungs-
Für den Nachweis der Tragfähigkeit von Holz und
bedingungen erfasst. Der Bemessungswert der
Holzwerkstoffen beträgt γM = 1,3.
Einwirkungen ergibt sich durch Multiplikation
1 Holzfeuchte, die einer Temperatur von 20° C und einer relativen Luftfeuchte von 10 ± 5%
65% entspricht, die nur für einige Wochen pro Jahr überschritten wird (5% bis 15%)
(z.B. Bauteile in allseitig geschlossenen und beheizten Bauwerken)
im Holzrahmenbau: Wandständer, Deckenbalken etc.
2 Holzfeuchte, die einer Temperatur von 20° C und einer relativen Luftfeuchte von 15 ± 5%
85% entspricht, die nur für einige Wochen pro Jahr überschritten wird (10% bis 20%)
(z.B. Bauteile in überdachten, offenen Bauwerken)
im Holzrahmenbau: Schwelle, Sparren im Kaltdach etc.
Tabelle 4.4
Klassen der Lasteinwirkungsdauer
Modifikationsbeiwerte kmod
Da die Festigkeits- und Steifigkeitseigenschaften
für Voll- und Brettschichtholz
von Holz und Holzwerkstoffen von der Dauer
der Belastung abhängig sind, werden die Lasten
entsprechend ihrer Einwirkungsdauer klassifi- KLED NKL 1 NKL 2 NKL 3
ziert (siehe Tabelle 4.3). Dieses lastabhängige
ständig 0,60 0,60 0,50
„Kriechen“ ist ebenso bei anderen Baustoffen
bekannt und wird in der Bemessung berücksich- lang 0,70 0,70 0,55
tigt.
mittel 0,80 0,80 0,65
Tabelle 4.3
kurz 0,90 0,90 0,70
Klassen der Lasteinwirkungsdauer (KLED)
sehr kurz 1,10 1,10 0,90
KLED Beschreibung
4.2.5 _ Lastkombinationen
ständig länger als 10 Jahre
Die Bemessung eines Bauteils erfolgt auf der
lang 6 Monate bis 10 Jahre Grundlage von Schnittgrößen, die sich aus den
Einwirkungen ergeben. Zu diesen Einwirkun-
mittel 1 Woche bis 6 Monate
gen zählen ständige Lasten (Eigenlasten) sowie
kurz kürzer als eine Woche veränderliche Lasten wie beispielsweise Nutz-,
Schnee- und Windlasten. Die für die Bauteil-
sehr kurz kürzer als eine Minute
nachweise maßgebende Beanspruchung bzw.
Lastauswirkung wird aus der Betrachtung ver-
Die auftretenden Einwirkungen (z.B. Eigenlasten, schiedener Lastkombinationen ermittelt. Daher
Verkehrslasten, Wind- und Schneelasten) werden sind bei der Bemessung von Bauteilen stets alle
in DIN 1052 verschiedenen KLED zugeordnet, möglichen Lastkombinationen zu überprüfen. So
z.B. Spitzböden, Wohn- und Aufenthaltsräume: kann im günstigsten Fall auf das Bauteil lediglich
KLED = mittel. Treten mehrere Einwirkungen die Eigenlast einwirken, im ungünstigsten Fall
mit unterschiedlicher Lasteinwirkungsdauer zusätzlich mehrere veränderliche Lasten.
gleichzeitig auf, wird für die Einstufung in eine
Wird bei einer Lastkombination mehr als eine
KLED die kürzeste zugrunde gelegt (beispiels-
veränderliche Einwirkung berücksichtigt, braucht
weise Eigenlast + Verkehrslast für Wohnraum:
nur eine voll angesetzt zu werden. Die übrigen
KLED = mittel). Die KLED „lang“ und „sehr kurz“
dürfen mit Kombinationsfaktoren abgemindert
sind dabei eher die Ausnahme.
werden, da es unwahrscheinlich ist, dass alle
veränderlichen Einwirkungen mit ihrer vollen
Größe gleichzeitig auftreten. Die Abminderung
der veränderlichen Lasten erfolgt über Kombina-
HOLZRAHMENBAU | TRAGSYSTEME 47
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 4
Quasi-ständige Bemessungssituation
Die Grenzwerte der Verformungen sind
Der Nachweis der quasi-ständigen Bemessungs-
entsprechend der vorgesehenen Nutzung
situation erfasst die Langzeitauswirkungen auf
des Tragwerkes gemäß DIN 1052 zu verein-
ein Bauteil und gewährleistet die allgemeine
baren. Es handelt sich nicht um verbind
Benutzbarkeit und das Erscheinungsbild.
liche, sondern um empfohlene Werte, von
Beschränkung auf l/200 für Durchbiegungen denen allerdings nur in begründeten Fällen
unter Berücksichtigung des Kriechens: abgewichen werden sollte.
w fin – w 0 ≤ l / 200
Ob diese Unverbindlichkeit sinnvoll ist, muss
Bei auskragenden Bauteilen darf die rechneri-
bezweifelt werden. Vor Gericht wird wohl
sche Durchbiegung die vorgenannten Werte um
immer akzeptiert werden, dass der Bauherr als
100% übersteigen.
technischer Laie die Auswirkungen seiner Unter-
Für die elastischen Verformungen werden nur schrift nicht vorhersehen konnte. Dies betrifft
veränderliche Lasten mit ihren Kombinations- insbesondere den Verzicht auf den nachfolgend
beiwerten (ψ0) einbezogen. Bei der Enddurch- angesprochenen Schwingungsnachweis.
biegung werden die Umgebungsbedingungen
durch den Deformationsfaktor kdef in Abhängig-
HOLZRAHMENBAU | TRAGSYSTEME 49
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 4
Tabelle 4.6
Spannweitenabhängige Durchbiegungsbeschränkung bei Berücksichtigung des vereinfachten Schwingungsnachweises
a) b) c)
Abb. 4.03
Beanspruchungen für die Wand
Ausnahme
Abb. 4.06
Abb. 4.04
Wandartiger Träger
Tragwerks- und Ausbauraster
Am Wandfuß sollten die Wände (wenn nicht oder nur ungenügend möglich ist. Aussteifun-
zwingend flexible Wandpositionen erforderlich gen wie in Variante 1 und 2 beschrieben sind
sind) direkt auf die Rohdecke gestellt werden. im System möglich und stellen die konstruktiv
Schallnebenwege über einen durchgehenden zuverlässigere Lösung dar.
Estrich werden so unterbrochen. Wenn sich bei
Für die Ränder von Deckenöffnungen sind häufig
diesen nicht tragenden Wänden dennoch eine
Wechsel und Unterzüge erforderlich. Diese Bau-
Tragwirkung einstellt, kann dies zu Rissen oder
teile sind sorgfältig zu dimensionieren, da deren
anderen verformungsbedingten Schäden führen.
Steifigkeit maßgeblich zum Gesamtverhalten
der Decke beiträgt. Die Lastein- und -ausleitung
4.4.2 _ Deckenkonstruktionen
muss auch im Hinblick auf die Montagefolge
Was Tragfähigkeit und Aussteifung der Geschoss
geplant werden.
decken betrifft, sind folgende Varianten möglich:
Die Aussteifung mit Auskreuzungen aus Wind- Häufig dienen die Decken als Wohnungstrenn-
rispenbändern sollte vermieden werden, da sie decken. Aus diesem Grund haben sie entspre-
konstruktions- und montagebedingt häufig nicht chenden bauphysikalischen Anforderungen an
HOLZRAHMENBAU | TRAGSYSTEME 53
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 4
Brettstapeldecke um ein massives Bauteil handelt, der Deckenauslässe jedoch einer freigegebenen
ist bei entsprechend ausgebildeten Anschluss- Planung.
details der Brandschutznachweis für verschie-
Bei Deckensystemen in Brettstapelbauweise soll-
dene Feuerwiderstandsklassen leicht möglich.
te die Rohdecke mindestens 150 mm dick sein.
Bei guter Fertigungsqualität und angepasstem
Geringere Deckenstärken neigen zu Schwingun-
Deckenaufbau kann die Unterseite sichtbar blei-
gen. Nur bei geringen Spannweiten bis ca. 3,0
ben. Durch unterschiedliche Profilierungen (Abb.
Meter kann die Stärke der Decken auf 120 mm
Abb. 4.10 4.10) kann die Raumakustik positiv beeinflusst
verringert werden. Bei Durchlaufsystemen ist
Unterschiedliche Profile und können Kosten für eine Deckenbekleidung
bezüglich der Weiterleitung der Horizontallasten
von sichtbaren Brettstapel- oder Unterdecke eingespart werden. Die Lei-
und Verankerung der Wände eine Detaillierung
decken tungsführung (auf der Decke) bedarf bezüglich
erforderlich. Außerdem muss die Schalllängs-
leitung über Fugen besonders berücksichtigt
werden.
4.5.2 _ Minimalkriterien der Aussteifung feln verteilen sich die Horizontallasten auf die
Die Minimalkriterien für die räumliche Ausstei- Wandtafeln, die ihrerseits die Lasten bis in den
fung sind: Baugrund weiterleiten (siehe Abb. 4.15).
– Bei vorhandener Deckenscheibe drei Wand- Die Steifigkeit einer Wandtafel hängt dabei im
scheiben in mindestens zwei Richtungen, die Wesentlichen von der Breite des Wandelements
sich nicht alle in einem Punkt schneiden.
Dachtragwerke und Decken dienen zunächst der ab. Zunächst gibt es keine einzuhaltende Min
Abtragung vertikaler Lasten wie Schneelasten destbreite für die einzelnen Wandscheiben.
und sonstiger Verkehrslasten. In Verbindung Diese müssen stets für die auf sie einwirkenden
mit einer Beplankung entstehen Dach- und Horizontallasten separat nachgewiesen werden.
Deckentafeln, die zur Horizontalaussteifung Üblich ist eine Elementbreite von 125 cm, man
von Gebäuden herangezogen werden können. kann aber gegebenenfalls für die Gebäudeaus-
Bei annähernd starren Dach- oder Deckenta- steifung auch mit schmaleren Elementen arbeiten.
HOLZRAHMENBAU | TRAGSYSTEME 59
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 4
b
b/4
FH FV s v,0
4.5.3 _ Dach- und Deckentafeln
ZH
h/4
Für Dach- und Deckentafeln wird entsprechend
ZV
DIN 1052:2004-08 stets ein rechnerischer
Nachweisgefordert. Die häufig zitierte und bZ
ebenso häufig entgegen den Ausführungs-
s v,0
s v,0
bedingungen umgesetzte „Scheibe nach
h
DIN 1052-1 ohne rechnerischen Nachweis
gemäß DIN 1052:1988-04“ gibt es in der Neu
Z
fassung der Norm nicht mehr.
FV
Neben dem Beplankungsmaterial und der Ft s v,0 Fc
Beplankungsdicke wird die Steifigkeit einer Tafel
Abb. 4.19
hauptsächlich durch Nagelanzahl und -abstand
Veraltetes Strebenmodell (links) und aktuelles Schubfeldmodell (rechts)
sowie Nageldurchmesser beeinflusst. Ferner
spielen die Anzahl der nicht unterstützten
Plattenstöße (Stöße, die nicht direkt auf einem
Sparren oder Balken angeordnet sind) sowie die
vertikale Auflast eine wesentliche Rolle. Da freie
Plattenränder (schwebende Stöße) die Steifigkeit
einer Dach- oder Deckentafel maßgebend beein-
flussen, sind diese nur quer zu den Holzrippen
zulässig.
Wand- bzw. Geschosshöhe) durchgehen. Sofern mitteln ergibt sich daraus eine Mindestbreite der
waagerechte, schwebende Beplankungsstöße Holzquerschnitte von 60 mm.
unvermeidlich sind, müssen diese mit Holzrip-
Die Verbindungsmittel leiten die in Richtung
pen (als horizontale Schubhölzer) kraftschlüs-
des Rähms wirkenden Horizontalkräfte (in der
sig hinterlegt werden; vertikale, schwebende
Regel aus der Deckentafel) aus dem Rähm in die
Stöße sind unzulässig. Über die Wandhöhe darf
aussteifende Beplankung ein. Die Verbindungs-
maximal ein hinterlegter waagerechter Stoß je
mittelanzahl zwischen Rähm und Beplankung ist
Tafelelement ausgeführt werden.
dadurch mitbestimmend für die horizontale Trag-
Die Tragfähigkeit einer Wandtafel ist von folgen- fähigkeit einer Wandscheibe. Der Verbindungs-
den Randbedingungen abhängig: mittelabstand muss an allen Plattenrändern
konstant sein. Bei der Verwendung von Nägeln
– Art und Abstand der verwendeten
oder Klammern bedeutet dies in der Regel einen
Verbindungsmittel,
Abstand des 20fachen Durchmessers (entspricht
– Art und Dicke der aufgebrachten Beplankung, 50 mm bei der Verwendung von Nägeln mit
2,5 mm Durchmesser). Dabei darf ein maximaler
– Geometrie der Wandtafel,
Abstand von av = 150 mm am Plattenrand nicht
– Art und Ausbildung der Endverankerung. überschritten werden (siehe Abb. 4.20).
Die Beplankung von Wandtafeln kann üblicher- Einzelne Öffnungen in der Beplankung dürfen
weise aus folgenden Materialien bestehen: bei der Berechnung der Beanspruchung
vernachlässigt werden, wenn sie kleiner als
– OSB-Platten,
200 x 200 mm sind bzw. der Durchmesser eines
– Spanplatten, kreisrunden Loches 280 mm nicht überschreitet.
Bei Rippenabständen größer als die 50fache
– Sperrholzplatten,
Beplankungsdicke werden genauere Nachweise
– MDF-Platten, erforderlich.
Abb. 4.22
Schwellen- und Wandscheibenendverankerung
infolge Horizontallast
L1 L2
FV
FV /5 FV /5 FV /5 FV /5
h Höhe der Wandtafel
FV /5
L Länge der ungestörten Bereiche der Wandtafel
Ft Fc Ft Fc
FV x h FV x h
Ft = Fc = Ft = Fc =
L1 L2
62 HOLZRAHMENBAU | T RAGSYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 4
Tabelle 4.7 Abstände für nicht vorgebohrte Nägel und Klammern im Holzrahmenbau
in Faserrichtung Nägel ≤ 40 · d ≤ 40 · d
Klammern ≤ 80 · d ≤ 80 · d
in Faserrichtung Nägel 2) 10 · d 10 · d 3)
(Kraft II zur Faser) Klammern 15 · d 4) 15 · d 4)
in Faserrichtung Nägel 2) 5 · d 5 · d 3)
(Kraft zur Faser) Klammern 10 · d 4) 10 · d 4)
1) Haben die Platten nur aussteifende Funktion, ist ein Abstand bis zu 80 · d zulässig.
Bei Gipskarton-Holz-Verbindungen gelten abweichende Maße.
2) Charakteristische Holzrohdichte ≤ 420 kg/m³, d < 5 mm
3) Für Sperrholz-Holz-Verbindungen gelten die 0,85fachen Werte der Tabelle 10 in DIN 1052:2004-08
(Abstände untereinander)
4) Winkel zwischen Kraft und Holzfaserrichtung = 30°
5) Für Gipskartonplatten 7·d
HOLZRAHMENBAU | TRAGSYSTEME 65
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 4
5_ Bauphysik
U = 1 / RT
HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK 69
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
Luftdichtheit
Für den Energiehaushalt eines Gebäudes wäh- Darüber hinaus können solare Wärmegewinne
rend der Heizperiode ist die Luftdichtheit der durch die Südorientierung der Fensterflächen
Gebäudehülle von großer Bedeutung, um Wär- erzielt werden. Hierbei sind zugleich die
meverluste infolge ungewollter Undichtigkeiten Bedingungen für den sommerlichen Wärme-
zu vermeiden. Der Lüftungswärmeverlust stellt schutz zu beachten.
jene Wärmemenge dar, die in der Praxis durch
Lüftungsvorgänge, Undichtheiten wie Fugen,
Schornsteinzug usw. aus dem Haus entweicht.
Ein Gebäude muss zur Vermeidung von Energie-
verlusten, Bauschäden und Behaglichkeitsdefi-
ziten dauerhaft luftdicht sein. Der Ausbildung
der Umfassungsbauteile, insbesondere der Bau-
teilfugen, kommt daher besondere Bedeutung
zu (siehe Kapitel 5.3.3). Wird die Luftdichtheit Ansatz der
der Gebäudehülle durch einen Blower-Door-Test Luftwechselrate:
(siehe Kapitel 3.9) nachgewiesen und dokumen- mit Prüfung: n = 0,6 h-1
tiert, stellt sich das Rechenergebnis des Primär- ohne Prüfung: n = 0,7 h-1
energieverbrauchs nach EnEV günstiger dar. der Luftdichtheit
Tabelle 5.3
Anforderungen an Dächer und Wände, erforderliche U-Werte und beispielhafte Dämmdicken d (für λ = 0,04 W/(m·K))
Wand U (W/m²·K) 0,83 0,35 ca. 0,25 ca. 0,20 ca. 0,15 < 0,15
Wand d (cm) 4 11 16 20 26 > 30
Dach U (W/m²·K) 1,11 0,30 ca. 0,22 ca. 0,20 ca. 0,15 < 0,15
Dach d (cm) 3 13 18 20 26 > 35
1) Der KfW-60- bzw. KfW-40-Standard benennt einen zulässigen Primärenergiebedarf von 60 bzw. 40 kWh/(m²·a)
sowie verschärfte Anforderungen an den Transmissionswärmeverlust
72 HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
Holzfeuchte Baufeuchte
Im Holzrahmenbau werden grundsätzlich trocke Während der Ausbauphase kann durch Estrich
ne Konstruktionshölzer und Holzwerkstoffe ver- arbeiten (Nassestriche) und Putzarbeiten eine
wendet. Die seit über zehn Jahren marktübliche weitere Feuchtebeanspruchung auf die Holzbau-
Verwendung getrockneter Vollholzprodukte teile einwirken. In der Bauphase müssen diese
(Konstruktionsvollholz wie KVH © oder MH ©) Einwirkungen dann besonders berücksichtigt
wurde im Jahr 2000 in die Allgemeinen Tech werden, wenn ungedämmte Außenbauteile
nischen Vertragsbedingungen (ATV DIN 18 334 vorhanden sind und hohe Luftfeuchtigkeiten auf
in VOB/C Zimmer- und Holzbauarbeiten) mit kalte Bauteiloberflächen treffen können. Dies
zusätzlichen Anforderungen für den Holzhaus- gilt beispielsweise für Wandelemente, die erst
bau übernommen. Danach beträgt die zulässige einige Tage nach der Montage mit Zellulose-
Holzfeuchte (um) 18 Masseprozent (siehe hh dämmstoffen ausgefüllt werden. Grundsätzlich
4/2/3). Im Holzrahmenbau werden vorwiegend wird deshalb die Verwendung vorgefertigter > hh 4/2/3
Konstruktionsvollhölzer (KVH ©, MH © )mit einer Bauelemente mit eingebauter Wärmedämmung INFORMATIONSDIENST HOLZ
Holzfeuchte von 15 ± 3 % und Holzwerkstoffe und Luftdichtheitsebene empfohlen. Zumindest holzbau handbuch
mit einer Lieferfeuchte von 9 bis 12 % verarbeitet, aber sollte die Konstruktion frühzeitig gedämmt Reihe 4, Teil 2, Folge 3
so dass durch die Materialien der Tragkonstruk- und dabei auch die luftdichte Ebene fachgerecht „Konstruktive Vollholzprodukte“
tion selbst keine erhöhten Feuchteeinwirkungen ausgebildet werden. Für die Trocknungsphase [26]
vorliegen. Eine Kontrolle der Holzfeuchte erfolgt eines Nassestrichs sind die Belüftungsintervalle
seitens des ausführenden Unternehmens beim (Stoßlüftung in den ersten Tagen) durch die
Wareneingang, der Montage und beim Beginn Bauleitung verantwortlich festzulegen und zu
der weiterführenden Ausbaugewerke. Sie wird überwachen.
dokumentiert.
sd = µ · d [m]
Bei der Planung und Ausführung der Luftdich- Für die Abdichtung von Folien und Plattenstößen Hinweise zu Produkten und
tung sind gemäß DIN 4108-7 alle relevanten stehen folgende Materialien zur Verfügung: Messsystemen stellt der
Bauteilanschlüsse zu berücksichtigen. Jedes Fachverband Luftdichtheit
– einseitige Haftklebebänder,
Material erfordert spezifische Lösungen für im Bauwesen e.V. (FLIB)
– zweiseitige Klebebänder oder Klebemassen,
die Abdichtung der Stöße, der Überlappungen zur Verfügung:
– vorkomprimierte Dichtungsbänder,
und der Anschlüsse an angrenzende Bauteile www.flib.de
– Fugenfüller mit Bewehrungsstreifen.
sowie an Durchdringungen. Wesentlich für die
Dauerhaftigkeit der Anschlüsse ist, dass die ein- Beispiele für die Sicherung von Überlappungen
zelnen Materialien aufeinander abgestimmt und bei Folien und von Plattenstößen können Abb.
miteinander verträglich sind. Um die dauerhafte 5.06 und 5.07 entnommen werden. Die Dauer
Funktionstüchtigkeit der Luftdichtheitsebene haftigkeit von Verklebungen bei Folien kann
gewährleisten zu können, sollten die System durch Knicke und Falten beeinträchtigt werden.
lösungen Anwendung finden, die von Herstellern Um das Ablösen von Klebebändern durch das
der für die Luftdichtigkeit maßgebenden Bauteile Rückstellvermögen von Folien zu verhindern,
empfohlen werden. Perforationen der Luft- sollten Überlappungen mit einer Heftung oder
dichtheitsschicht durch Klammern, Nägel oder einer Anpresslatte gesichert werden (siehe Regel-
Schrauben sind dann unproblematisch, wenn details in Kapitel 8). Mit spritzbaren Abdich-
diese kraftschlüssig, beispielsweise durch ein tungsstoffen (beispielsweise Acryl und Silikon)
Konstruktionsholz oder eine Holzwerkstoffplatte, kann gemäß DIN 4108 -7 keine dauerhafte
hinterlegt sind und sie nicht aufreißen können. Luftdichtigkeit hergestellt werden.
Abb. 5.06
Prinzipskizze für die Ausbildung von Überlappungen mit einseitigem und doppelseitigem Klebeband
Abb. 5.07
Prinzipskizze für die luftdichte Ausbildung von Beplankungsstößen nach DIN 4108-7
Besondere Sorgfalt bei der Ausführung der Schritte zur Erzielung einer luftdichten
Luftdichtung ist bei Durchdringungen durch Gebäudehülle [22]
Leitungen, Rohre und Installationen erforderlich. – Festlegung des Luftdichtheitskonzepts beim
Um auch hier eine zuverlässige Luftdichtung Gebäudeentwurf,
herstellen zu können, stehen zahlreiche Produkte
– Verwendung ausreichend luftdichter Materia
zur Verfügung (siehe Abb. 5.08 und 5.09). Eine
lien für die Luftdichtheitsebene,
zusätzliche Installationsebene erleichtert die Aus-
führung von Installationen, ohne die luftdichte – sorgfältige Planung aller Stöße, Anschlüsse
Gebäudehülle zu durchdringen (siehe Kapitel 6). und Durchdringungen,
5.3.4 _ Winddichtheit
Die Winddichtheitsschicht ist im Gegensatz zur
Luftdichtheitsschicht auf der Außenseite von
Dämmschichten angeordnet und verhindert
eine Hinterströmung der Dämmebene mit kalter
Außenluft. Dadurch bleibt die Wirksamkeit der
Dämmung erhalten, und es findet keine lokale
Abkühlung der raumseitigen Oberflächen statt.
Im Holzrahmenbau ist die winddichte Ebene
oftmals gleichzeitig die zweite wasserführende
Ebene, beispielsweise die Unterspannbahn unter
der Dachdeckung. Gebräuchliche Materialien
zum Herstellen der Winddichtung im Holzrah-
Abb. 5.09 menbau sind:
Luftdichte Hohlwanddose
– hydrophobierte (durch Paraffine oder Bitumen)
Holzfaser- (MDF) und Holzweichfaserplatten,
10,0
den Tabellen 5.5 und 5.6 aufgeführt.
8,0
6,0
4,0
2,0
0,0
20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Relative Luftfeuchte
80 HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
Tabelle 5.4
sd-Werte einer hinterlüfteten, diffusionsoffenen Außenwand
1) OSB-Platte = Luftdichtheitsebene
Tabelle 5.5
µ-Werte gängiger Baustoffe im Holzrahmenbau
Tabelle 5.6
sd-Werte von Funktionsschichten im Holzrahmenbau
1) µ = 50/100 gemäß DIN V 20 000 -1
2) µ = 70/200 gemäß DIN EN 13 986
Unterspannbahn, diffusionsoffen 0,02 m
(Herstellerangaben sind
Holzfaserplatte (MDF, hydrophobiert) 0,16 m zu beachten)
3) µ = 200/300 gemäß DIN V 20 000 -1
bituminiertes Papier 2m
(Herstellerangaben sind
Dampfbremspappe 2,3 m bis 10 m (z.T. feuchtevariabel) zu beachten)
Tabelle 5.7
Maximal zulässige Tauwassermengen nach DIN 4108 -3:2001-07
1) max ∆um benennt die
zulässige Erhöhung der
Schicht, an der Tauwasser ausfällt Tauwasserbegrenzung 1)
Holzfeuchte
kapillar nicht wasseraufnahmefähige Schicht mWT ≤ 500 g/m²
(z.B. Unterspannbahn)
Für Holzrahmenbaukonstruktionen ist ein rechne- Feuchtegehalt ermittelt, weil wichtige Einfluss-
rischer Nachweis des klimabedingten Feuchte faktoren unberücksichtigt bleiben. Dazu gehören
schutzes in der Regel dann nicht erforderlich, beispielsweise:
wenn die Bauteile den Regelkonstruktionen
– instationäre (veränderliche) Klimarand
nach DIN 68 800-2 entsprechen (siehe Kapitel 5.4
bedingungen,
Holzschutz).
– Einflüsse aus Strahlungswärme,
Nachweisverfahren nach DIN 4108 was bei Dachbauteilen von Bedeutung ist,
Bei dem in DIN 4108-3 enthaltenen Berechnungs
– erhöhte Feuchtelasten, z.B.durch Baufeuchte
verfahren zum Nachweis des klimabedingten
oder besondere Klimabedingungen im Raum,
Feuchteschutzes wird der Dampfdruckverlauf
von innen nach außen über die Bauteilschichten – feuchtevariable Materialkennwerte, z.B.
hinweg betrachtet und mit dem vom Temperatur Diffusionswiderstand, Wärmeleitfähigkeit,
verlauf abhängigen Sättigungsdampfdruck
– Feuchtespeicherung und -transport durch
verglichen. Bei diesem sogenannten Glaserver-
Sorption und Kapillarleitung sowie mehr
fahren wird im ersten Schritt ermittelt, ob und in
dimensionaler Feuchtetransport.
welcher Schicht Tauwasser in der Konstruktion
ausfällt, und es wird die Tauwassermenge mWT
Dynamische Berechnungsverfahren
berechnet. In einem zweiten Schritt wird die
Mit neueren Berechnungsmethoden nach
Verdunstungsmenge mWV berechnet, die anschlie-
DIN EN 15 026 können die verschiedenen Arten
ßend in der Tauwasserbilanz der Tauwassermenge
des Feuchtetransports und deren dynamische
gegenübergestellt wird. Ziel der Berechnung ist
Abläufe sowie die feuchteabhängigen Material
die Überprüfung, ob das eingetragene Tauwasser
eigenschaften berücksichtigt werden. Das
in der Verdunstungsperiode wieder austrocknen
Bauteilverhalten wird hierbei über mehrere Jahre
kann. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP)
unter veränderlichen, realitätsnahen Klimarand
empfiehlt, bei Holzkonstruktionen eine zusätz-
bedingungen simuliert. Dadurch kann eine
liche Tauwassermenge von 250 g/m2 infolge
individuelle Bewertung des Feuchteschutzes einer
Luftkonvektion während der Tauperiode zu
Tauwasserbilanz Konstruktion vorgenommen werden. Rechen
berücksichtigen [28]. Daraus wird die Empfeh-
mWV > mWT verfahren nach DIN EN 15 026 finden immer dann
lung nach einer entsprechenden Verdunstungs-
Anwendung, wenn mit den konventionellen
Empfohlene reserve in der Tauwasserbilanz abgeleitet, die mit
Berechnungsmethoden nach DIN 4108-3 keine
Verdunstungsreserve: diffusionsoffenen Bauteilen im Holzrahmenbau
ausreichend genaue Bewertung des Feuchteschut-
mWV – mWT ≥ 250 g/m² sicher erreicht werden kann.
zes vorgenommen werden kann. Das ist beispiels-
Die Berechnungen nach DIN 4108 -3 erfolgen weise der Fall bei
unter konstanten Klimarandbedingungen jeweils
– nicht belüfteten Flachdachkonstruktionen,
für eine Tauperiode (Winter) und eine Verduns
tungsperiode (Sommer) und ermöglichen eine – verputzten Außenwänden mit
Beurteilung von Bauteilen in der Regel auf der erhöhter Feuchteeinwirkung
sicheren Seite. Aufgrund der Einfachheit des Ver- (Schlagregenbeanspruchung),
fahrens und der fest gewählten Klimarandbedin
– Bauteilen mit ähnlichem sd-Wert der raum
gungen ist dieses Verfahren als „Prüfverfahren“
seitigen und der äußeren Bauteilschicht.
zu bewerten, welches keinen realistischen
HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK 83
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
GK 2 Holz, das weder dem Innenbauteile bei relativer Luftfeuchte Iv, P Holzarten der Dauerhaftig-
Erdkontakt noch direkt der über 85%2) oder gleichwertig keitsklasse 1, 2, 3:
Witterung ausgesetzt ist, beansprucht; Innenbauteile in Nass- z.B. Lärche, Douglasie,
vorübergehende Befeuchtung bereichen (i.d.R. nicht im Wohnungs- als splintfreies Kernholz
möglich bau); Außenbauteile ohne
unmittelbare Wetterbeanspruchung,
z.B. Schwelle im Sockelbereich
GK 3 Holz der Witterung oder Außenbauteile mit Iv, P, W Holzarten der Dauerhaftig-
Kondensation ausgesetzt, Wetterbeanspruchung, keitsklasse 1 und 2:
nicht im Erdkontakt z.B. Balkonstütze z.B. Eiche, splintfrei
Neben den allgemeinen Voraussetzungen werden wendung anderer Dämmstoffe oder abweichen-
in DIN 68 800-2 besondere baulichen Maßnah- der Bauteilaufbauten in GK 0 muss über eine
men für Außenbauteile zur Zuordnung in GK 0 allgemeine bauaufsichtliche Zulassung geregelt
benannt. Die in der Norm aufgeführten Konstruk- sein. Es gibt zahlreiche Anwendungsmöglichkei- Abb. 5.11
tionen beziehen sich dabei auf die Verwendung ten, für deren baurechtliche Verwendbarkeit die Einstufung von Bauteilen
genormter Mineralfaserdämmstoffe. Die Ver- Hersteller entsprechende Nachweise vorhalten. in Gefährdungsklassen
Dächer
Dach (ungedämmt)
➔ GK 0 wenn Dachraum kontrollierbar und
technisch getrocknetes Holz verwendet
(Querlüftung empfehlenswert)
Dach (gedämmt)
➔ GK 0 Randbedingungen siehe Kapitel 5.4.2 und 5.4.4
Lattung, Schalung
➔ GK 0 bei Dachdeckungen mit fachgerechter Belüftung
Dachüberstand (Sparrenkopf)
➔ GK 0 wenn baulicher Holzschutz sichergestellt
und Bauteil einsehbar
Decken
Decken unter nicht ausgebautem (kaltem) Dachraum
➔ GK 0 wenn Luftdichtheit und Feuchteschutz
(Dampfdiffusion) erfüllt sind
Info: Feuchträume
Holzbauteile in Bädern und Feuchträumen
Vollholz GK 0
(bei Wohnnutzung oder gleichwertig)
➔ GK 0 wenn Maßnahmen gemäß Kapitel 5.4.7 eingehalten
Vollholz GK 2
HWS NKL 1
Schwelle
Schwelle auf Keller oder Geschossdecke
➔ GK 0 im nicht spritzwassergefährdeten Bereich
GK 0),
d) Mauerwerk-Vorsatzschale, belüftet
HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK 87
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
Abb. 5.13
Sockelausführung mit Einstufung der Schwelle
b) Bretterschalung mit offenen Fugen und
in GK 0 (siehe Detail 8.1.2)
wasserableitender Schicht
5
b) Abdeckung durch offene Brettschalung
6
mit Breiten ≤ 100 mm und Fugen ≥ 5 mm
≥15 cm
7
9 in Verbindung mit diffusionsoffener,
wasserableitender Schicht (sd ≤ 0,02 m).
≥ 20 cm
88 HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
– ausreichende Belüftungsquerschnitts-
5.4.5 _ Anforderungen an Flachdächer
höhe, abhängig von der Dachneigung
Bei Flachdächern unterscheidet man grund-
(mind. 80 mm),
sätzlich zwischen einschaligen Konstruktionen
(früher Warmdach) und zweischaligen Konst- – ungestörte Belüftungswege etwa durch
ruktionen mit enthaltener bewegter Luftschicht. Einbauteile oder Konstruktionshölzer,
Bei den einschaligen (unbelüfteten) Bauteilen
– möglichst gegenüberliegende Zu- und Abluft-
handelt es sich konstruktionsbedingt um nach
öffnungen in ausreichender Größe,
außen hin diffusionsdichte Konstruktionen, was
bei der Planung des Schichtenaufbaus besonders – Herstellung eines thermischen Auftriebs durch
berücksichtigt werden muss. Bei den belüfteten Gefälleausbildung (≥ 5°) vorteilhaft.
Konstruktionen kommt der Ausführung der
Belüftungsebene einschließlich ihrer Be- und
> IDH spezial 10/2008 Entlüftungsöffnungen besondere Bedeutung zu,
INFORMATIONSDIENST HOLZ weil die Thermik zum Ingangsetzen der Belüf-
spezial tung bei flachen oder flach geneigten Dächern
„Flachdächer in Holzbauweise“ nicht oder nur begrenzt vorhanden ist (siehe IDH
[30] spezial Flachdächer).
HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK 89
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
Abb. 5.15
Belüftete Flachdachkonstruktion in Holzrahmenbauweise
Bauteilaufbau:
– Abdichtung ggfs. mit Schutzschicht oder Metalldachdeckung
– Dachschalung (NKL 2)
– Hinterlüftung (h ≥ 80 mm)
– Vordeckung, wasserdicht (sd ≤ 0,3 m)
– Dachschalung, diffusionsoffen
– Vollsparrendämmung, Balken GK 0
– Dampfbremse (sd ≥ 2 m)
– Lattung
– Bekleidung (diffusionsoffen)
Regelungen nach Merkblatt Wärmeschutz bei Dach und Wand [ZVDH 2004] bzw. DIN 4108-3
≥ 5° k.A. 20 mm freie Höhe (punktuelle ≥ 2 ‰ mind. 200 cm²/m ≥ 0,5 ‰ mind. 50 cm²/m
Unterschreitung möglich)
Regelungen nach Klempnerfachregeln von 2005 [ZVSHK 2005] geforderte Größe des Belüftungsspalts, netto (brutto1) )
Bauteilaufbau: Bauteilaufbau:
– Abdichtung – Abdichtung
– Aufdachdämmung (R/Rges > 80 %) – gegebenenfalls Gefälledämmung
– Dampfsperre/Notabdichtung – Dachschalung (NKL 2)
– Dachschalung (Holz oder Holzwerkstoff) – Vollsparrendämmung, Balken (GK 0)
– Balken (GK 0) oder Massivholzkonstruktion (GK 0) – Dampfbremse (sd,i ≥ 2 m, ggfs. feuchtevariabel)
optional im Gefach: – Lattung
– Dämmung im Gefach (R/Rges ≤ 20 %) – Bekleidung (diffusionsoffen)
– Lattung
– Bekleidung (diffusionsoffen)
HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK 91
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
***
Abb. 5.18
Wirkungsprinzip von Dampfbremsen in Flachdächern
(im Winter Diffusion ins Bauteil; im Sommer Umkehr- bzw. Rückdiffusion)
92 HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
Tabelle 5.10
Anforderungen an Bekleidungen und Beplankungen nach DIN 68 800 mit Ausnahme von Dächern
Zuordnung
Holzwerkstoffklasse Nutzungsklasse
Anwendungsbereich im Holzrahmenbau nach DIN 68 800-2 nach DIN 1052
1.2 Obere Beplankung sowie tragende oder aussteifende Schalung von Decken unter nicht ausgebauten Dachgeschossen
a) belüftete Decken 1) 20 NKL 1
b) nicht belüftete Decken ohne ausreichende Dämmschichtauflage (Ausnahme) 2) 100 NKL 2
c) nicht belüftete Decken mit ausreichender Dämmschichtauflage (R ≥ 0,75 m²·K / W) 20 NKL 1
1) Hohlräume gelten im Sinne der Norm als ausreichend belüftet, wenn die Größe der Zu- und Abluftöffnungen mindestens 0,2%
der zu belüftenden Fläche, bei Decken unter nicht ausgebauten Dachräumen mindestens jedoch 200 cm² je m Deckenbreite beträgt
2) Von solchen Konstruktionen wird wegen der Möglichkeit ungewollt auftretender Feuchte im Allgemeinen abgeraten
HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK 93
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
der Klassifizierung 100 G (Spanplatten oder Wood Panel) aus resistenten Holzarten (Lärche
Sperrholz mit allgemeiner bauaufsichtlicher oder Douglasie) empfohlen, weil sie ohne
Zulassung) sind kaum noch verfügbar. Alternativ zusätzliche chemische Holzschutzmaßnahmen in
wird die Anwendung von zementgebundenen der NKL 3 verwendbar sind. Deren baurechtliche
Spanplatten oder Massivholzplatten (SWP = Solid Verwendbarkeit ist allerdings nicht geregelt.
Tabelle 5.11
Anforderungen an tragende und aussteifende Dachschalungen nach [30] 1)
3.2 wie 3.1, jedoch zur Raumseite hin diffusionsfähige Ausführung mit Tauwasser- NKL 2
begrenzung nach DIN 4108-3 und Nachweis einer Verdunstungsreserve von ≥ 250 g /m²
durch hygrothermische Berechnung
Abb. 5.19
> 20 cm Beispiele für
spritzwasserbeanspruchte
Bereiche
> 30 cm
Häusliches Bad mit Wanne ohne Duschnutzung Häusliches Bad mit Wanne ohne Duschnutzung
und Dusche und planmäßig genutztem Bodenablauf im Dusch-
bereich
> 30 cm > 30 cm
> 20 cm > 20 cm
> 20 cm > 20 cm
> 30 cm
> 20 cm
> 20 cm
Tabelle 5.12
Untergründe für Abdichtungen und keramische Beläge
Feuchtigkeitsbeanspruchungsklassen*
Wand Wand Boden Boden
0 A 01 0 A02
gering mäßig gering mäßig
Zementestriche — — 5)
Gussasphaltestriche — — 5)
zementgebundene Bauplatten 4) 2) 5)
zementbeschichtete Hartschaumplatten 2) 5)
* Beanspruchungsklassen:
0 Wand- und Bodenflächen, die nur zeitweise und kurzfristig mit Spritzwasser
gering beansprucht sind
A01 Wandflächen, die nur zeitweise und kurzfristig mit Spritzwasser mäßig beansprucht sind
A02 Bodenfächen, die nur zeitweise und kurzfristig mit Spritzwasser mäßig beansprucht sind
98 HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
11
6
8 1 5
2
2
3
3
10
4
9
Abb. 5.22
Beispiel: Ausbildung der Abdichtungen bei
Eckverbindungen von Wänden
3
5 Fliesen im Dünnbett
2
6 Sockelfliese
1
7 Beplankung /Bekleidung (ein- bzw. zweilagig)
7
8 Trockenestrich
5
9 Duschtasse / Badewanne
10 vorkomprimiertes Dichtungsprofil, „Dichtungsschnur“
11 zementärer Fugenmörtel oder Fugenkleber
100 HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
Df Ff
Senderaum Empfangsraum
Dd
Fd
102 HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
Eine Deckenkonstruktion Der Trittschall ist ein Körperschall, der z.B. Bauteils angegeben, sondern die resultierende
ist schalltechnisch umso durch Gehen, Stühlerücken, Hämmern, Haus- Lautstärke in einem angrenzenden Bereich. Die
besser, je kleiner der haltsgeräte oder Aufprallgeräusche entsteht. Er kennzeichnende Größe wird als bewerteter
Zahlenwert des Trittschall- wird direkt in die Decke oder Treppe eingeleitet Norm-Trittschallpegel Lnw bzw. L'nw bezeichnet.
pegels Ln ist. und über den Baukörper an die benachbarten
Nach den Rechenregeln für Schalldämm-Maße
Räume abgestrahlt (siehe Abb. 5.24).
und Norm-Trittschallpegel erhält man aus den
Der in einem angrenzenden Raum gemessene „reinen“ Dämmwerten (Bauteil ohne Nebenwege)
Schallpegel Ln (erzeugt durch ein definiertes und den Dämmwerten der Flankenübertragung
Norm-Hammerwerk) wird als Norm-Trittschall- das gesuchte Ergebnis: die Schalldämmung des
pegel bezeichnet. Im Unterschied zum Luftschall Bauteils inklusive der Nebenwege R' bzw. L'_ n:
wird also nicht die dämpfende Wirkung des
R und R_ L (bzw. Dnf) -> R'
a
Abb. 5.25
Anregung einer Holzbalken- b
decke durch Körperschall
und Weiterleitung des Schalls LSP
in den unteren Raum
c
HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK 103
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
Hüllrohr
– Wohnungstrennwände,
– Treppenraumwände und
– Gebäudetrennwände.
Vereinfachtes Verfahren
Das vereinfachte Verfahren stellt ohne jeglichen
Bezug zur konkreten Einbausituation die als
bekannt vorausgesetzten Eigenschaften der Bau-
teile den Grenzwerten nach Norm gegenüber.
Dabei gilt das geforderte bewertete Schalldämm-
Maß (R'w) als eingehalten, wenn jeder der Ein-
zelwerte des Schall-Längsdämm-Maßes (RL,W,R)
um mindestens 5 dB größer ist als der geforderte
R'w-Wert.
Baustellenmessung
Hinsichtlich des tatsächlichen Schalldämm-
Maßes ist die Baustellenmessung nach Norm das
exakteste Verfahren. Diese Messung dient vor-
rangig der Überprüfung einer Konstruktion und
findet häufig Anwendung bei der Beurteilung
und Bewertung von Konstruktionen im Bestand.
HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK 109
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
Bauaufsichtliche Benennung Klasse nach DIN 4102 Klasse nach DIN EN 13 501-1
nicht brennbar A1 A1
A2 A2-s1, d0
leicht entflammbar B3 F
112 HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
enstprechend der Gebäudeklasse sind in Abb. Für die Anforderungen der [MBO] in der Gebäu-
5.32 dargestellt. Die zugehörige Klassifizierung deklasse 4 in Verbindung mit der [M-HFHHolzR]
entsprechend DIN 4102-2 lautet beispielsweise: sind insbesondere die folgenden geprüften
F30, F60 oder F90. Holzkonstruktionen unter Verwendung von Gips-
karton-Feuerschutzplatten für den Holzrahmen-
Die Leistungsfähigkeit eines Bauteils bezüglich
bau von besonderer Bedeutung:
dieser Anforderungen ist vom Zusammenwirken
der Tragkonstruktion, der Beplankungen und – tragende, raumabschließende Trennwand
der Dämmstoffe abhängig. Die Konstruktionen konstruktion REI 60 (Kapselung K260)
werden durch nationale Normen (DIN 4102-4 AbP-Nr.: P-3534/5316-MPA BS,
und DIN 4102-22), europäische Normen
– tragende, raumabschließende Trennwand
(DIN EN 1995-1-2) oder allgemeine bauauf
konstruktion REI-M 90 (Kapselung K260)
sichtliche Prüfzeugnisse (abP) beschrieben.
AbP-Nr.: P-3500/115/07-MPA BS,
Die Anforderungen können weitgehend auch
mit brennbaren Baustoffen erreicht werden, – Holzbalkendecke REI 60 (Kapselung K260)
einige geprüfte Holzkonstruktionen weisen AbP-Nr.: P-3548/5456-MPA BS.
einen Feuerwiderstand von nahezu 120 Minuten
Anstelle einer Brandwand F 90-A+M dürfen
(klassifiziert als REI 90) auf.
in den Gebäudeklassen 1 bis 3 zweiteilige
Diese Prüfzeugnisse Die Anforderungen für die Gebäudeklassen 1 bis Gebäudeabschlusswände verwendet werden, die
stehen unter 3 sind im Holzrahmenbau nahezu systemimma- jeweils von innen nach außen die Feuerwider-
informationsdienst-holz.de nent vorhanden. Die Standardkonstruktionen der standsfähigkeit feuerhemmender Bauteile und
kostenlos als Download DIN 4102-4 werden durch zahlreiche firmen von außen nach innen die Feuerwiderstandsfä-
zur Verfügung. gebundene allgemeine bauaufsichtliche Prüf- higkeit feuerbeständiger Bauteile haben (F 30-B/F
zeugnisse (abP) für die Feuerwiderstandsklassen 90-B).
F 30-B bis hin zu F 90-B ergänzt.
F 30
F 90
HOLZRAHMENBAU | BAUPHYSIK 113
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 5
Holzbalkenwechsel
– Führung der Leitungen innerhalb von Installa
tionsschächten und -kanälen, die, einschließ- Deckenverguss ≥ 150 mm
Bild 7: Deckenschott mit
Zulassung für Holzbalken-
decken
Grafik Fa. Geberit
114 HOLZRAHMENBAU | HAUSTECHNIK / INSTALLATIONEN
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 6
6_ H austechnik / Installationen
Um eine Verletzung der luftdichten „Hülle“ zu Damit Installationswege möglichst kurz werden
Abb. 6.02 vermeiden, müssen die ausführenden Installa- und Winkelstücke auf ein Minimum reduziert
Leerrohre auf dem tionsbetriebe – sofern sie nicht über Praxiser- bleiben, sollten Sanitär- und Feuchträume
Rohboden fahrungen im Holzbau verfügen – geschult und neben- bzw. übereinander angeordnet werden.
Installationsleitungen sollten in möglichst weni-
gen Schächten gebündelt werden. Sie stellen
zwangsläufig Verbindungen zwischen Räumen
her, diese müssen aus Gründen des Schall- und
Brandschutzes gesondert betrachtet werden.
Luftdichtheit
In den Außenbauteilen sollte man eine Installa
tionsführung, welche die definierte Luftdich-
tungsebene durchdringt, möglichst vermeiden.
HOLZRAHMENBAU | HAUSTECHNIK / INSTALLATIONEN 117
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 6
Wände Decken
Elektroleitungen in Außenwänden werden Elektroinstallationen werden günstigerweise
bevorzugt in der Installationsebene geführt. Für auf der Rohdecke verlegt. Die Aussparungen
einschalige Außenwandkonstruktionen ohne der Trittschalldämmung im Bereich der Leitungs
Installationsebene gibt es – eine entsprechende führung können mit (schweren) Schüttungen
Elektroplanung und Ausführung vorausgesetzt – gefüllt werden, um Unebenheiten im Unter
andere Möglichkeiten. Hier kommen Lösungen boden zu vermeiden. Über den Leitungen ist
mit luftdichten Hohlraumdosen, Leerrohren auf eine ausreichende Überdeckung mit däm-
(sofern erforderlich) und geeigneten Abklebun mendem Material (Trittschalldämmung)
gen wie beispielsweise speziellen Manschetten zu achten, um Schallbrücken zum Estrich zu
zur Luftdichtung in Frage. Die untere Einführung vermeiden. Ausführungstechnisch ist die
der Leerrohre erfolgt dabei im (überdeckten) Verlegung der Leitungen in zusätzlichen Schüt-
Bereich des schwimmenden Estrichs. Das obere tungen auf der Rohdecke günstiger, insbeson
Ende des Leerrohrs sollte bereits in die luftdicht dere dann, wenn diese aus Gründen des Schall-
eingebaute Hohlraumdose verlegt sein. Ein schutzes zur Beschwerung ohnehin vorgesehen
besonderes Augenmerk muss man dabei auf die sind.
luftdichte Abklebung legen.
Zum Schutz vor Beschädigungen empfiehlt sich
Bei nicht tragenden Innenwänden mit Holz- oder die Verlegung von Leerrohren für die Elektro
Metallständern können Elektroleitungen leicht kabel. Der Einbau von zusätzlichen Leerrohren
horizontal geführt werden, da die erforderlichen für nachträgliche Leitungen kostet beim
Durchbrüche klein sind. Holzständer sollten Neubau nicht viel, aber er sichert Optionen
gebohrt werden, in den Metallständern sind für die Zukunft. So sind zu einem späteren
Durchführungsöffnungen vorgestanzt. Unmit- Zeitpunkt Änderungen nicht mit erheblichem
telbar gegenüberliegende Dosen können den Aufwand verbunden. Eine maßgenaue Doku-
Schallschutz erheblich verschlechtern, man sollte mentation dieser Rohrführung in den Bestands-
sie deshalb weitgehend vermeiden. plänen ist erforderlich.
122 HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
7_ R egelkonstruktionen
In diesem Kapitel sind die wichtigsten Bauteil Die meisten Hersteller von Zellulose- und Holz-
aufbauten für den Holzrahmenbau enthalten, faserdämmstoffen sowie von Gipskarton- oder
die sich in der Praxis besonders bewährt haben Gipsfaserplatten verfügen über allgemeine bau-
(„Best Practice“). aufsichtliche Prüfzeugnisse von Bauteilaufbauten
unterschiedlicher Einsatzart und Anforderungen,
Die Wand-, Decken- und Dachaufbauten sind
so dass von DIN 4102-4 abweichende Konstruk-
in einem durchgängigen Maßstab dargestellt,
tionen problemlos möglich sind. Beispielhaft sind
enthalten jedoch maßliche Verzerrungen, um
zu erwähnen: Außenwände, Gebäudeabschluss-
beispielsweise Folien oder Verklebungen besser
und Gebäudetrennwände, Wohnungstrenn
erkennbar zu machen. Sämtliche Bauteilschichten
decken.
sind in der Darstellung durchnummeriert und
in der nachfolgenden Tabelle hinsichtlich Dicke, Schallschutz: Mit Ausnahme der Deckenbauteile
Material, ggfs. Funktion und weiterer relevanter wird für die Luftschalldämm-Maße der Rechen-
Angaben erläutert. Verbindungsmittel wie Nägel, wert Rw,R angegeben. Diese beinhalten nicht die
Schrauben, Dübel etc. sind nicht dargestellt. Luftschallübertragung über die Nebenwege. Bei
den Außenbauteilen Dach und Wand entspricht
Die bauphysikalischen Eigenschaften der Bauteile
der Rechenwert Rw,R jedoch weitgehend dem R'w-
(Brand-, Schall- und Wärmeschutz) sind in der
Wert, der die im Holzbau üblichen Nebenwege
nachfolgenden Tabelle 7.1 angegeben.
enthält. Bei Wohnungs- und Gebäudetrenn
Brandschutz: Die Klassifizierung der Bauteile wänden müssen die Schallnebenwege gesondert
hinsichtlich ihrer Feuerwiderstandsdauer erfolgt betrachtet und berücksichtigt werden. Dies
grundsätzlich auf der Grundlage von DIN 4102-4. gilt insbesondere für den Nebenweg über die
Für die Holzwerkstoffe der Bauteile in Form von Dachkonstruktion. Die Deckenbauteile sind mit
Beplankungen wie OSB- und MDF-Platten wird dem R'w-Wert angegeben und enthalten die im
daher eine Rohdichte von mindestens 600 kg/m³ Holzbau üblichen Nebenwege.
vorausgesetzt. Bei Anforderungen an den
Wärmeschutz: Die für die Ermittlung der
Feuerwiderstand der hier dargestellten Bauteile
Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte)
sind nach DIN 4102-4 Mineralfaserdämmstoffe
der Bauteile zugrunde gelegten wesentlichen
mit einer Rohdichte von mindestens 30 kg/m³
bauphysikalischen Kennwerte sind in der nach
und einem Schmelzpunkt von T ≥ 1.000° C zu
folgenden Tabelle 7.1 zusammengestellt. Die
verwenden. Sofern davon abweichende Beurtei-
Ermittlung der U-Werte erfolgte auf der Grund
lungsgrundlagen herangezogen wurden, ist dies
lage von DIN EN ISO 6946.
ergänzend zur Tabelle vermerkt. Bauteile, an die
keine Brandschutzanforderungen gestellt werden,
können mit zugelassenen Dämmstoffen wie
z.B. Zellulose- oder Holzfasern sowie Baum- oder
Schafwolle etc. gedämmt werden.
HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN 123
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
Tabelle 7.1
Bauphysikalische Kennwerte
1) feucht / trocken
124 HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
Übersicht Regelkonstruktionen:
Vollholz, Querschnitt
7.1 Wandbauteile
Vollholz, längs zur Faserrichtung 7.1.1 Außenwand mit hinterlüfteter Fassade und
Installationsebene
Holzwerkstoffplatte 7.1.2 Außenwand mit Wärmedämm-Verbundsystem
7.1.3 Tragende und aussteifende Innenwand
Holzfaserplatte 7.1.4 Wohnungstrennwand
7.1.5 Gebäudetrennwand F 30-B/F 90-B nach DIN 4102-4
7.1.6 Gebäudetrennwand F 30-B/F 90-B mit allgemeinem
Massivholzplatte
bauaufsichtlichem Prüfzeugnis
Dämmstoff
Geschlossenzelliger Dämmstoff
Federschiene, Querschnitt
Federschiene, Längsschnitt
Belüftungsebene
Abb. 7.01
Legende zur Darstellung der Baustoffe
Regelkonstruktionen
HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN 125
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
7.1 _ Wandbauteile
7.1.1 _ AW-1 / Außenwand mit hinterlüfteter Fassade und Installationsebene
1
2
3
4
5
6
7
9
8
Bauteilschichten AW-1
1 — Fassadenbekleidung
3 16 hydrophobierte MDF-Platte
5 160 Dämmung
6 15 OSB-Platte
8 40 Dämmung
9 12,5 GKB-Platte
Brandschutz F 30-B 1)
1a
1b
2
3
4
5
Bauteilschichten AW-2
1a ~8 –10 WDVS-Putzsystem
3 160 Dämmung
4 15 OSB-Platte
5 12,5 GKB-Platte
Σ 257 Bauteildicke
1
2
3
4
2
1
Bauteilschichten IW-1
1 12,5 GKB-Platte
2 15 OSB-Platte
4 80 Dämmung
Σ 155 Bauteildicke
Brandschutz F 30-B 1)
Schallschutz Rw,R 38 – 40 2) dB
1) Nach DIN 4102-4, Tabelle 51, wenn: Nr. 4: Mineralfaser, Schmelzpunkt T ≥ 1.000° C, Rohdichte ≥ 30 kg/m³
2) Bei 60 mm bzw. 100 mm Volldämmung
128 HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
7.1.4 _ WTW-1 / Wohnungstrennwand
3
1
2
4
5 20 mm
4
3
2
1
Bauteilschichten WTW-1
1 12,5 GKB-Platte
2 15 OSB-Platte
5 20 Fuge, gedämmt
Σ 275 Bauteildicke
Brandschutz F 30-B 1)
Schallschutz Rw,R 59 – 65 2) dB
1) Nach DIN 4102-4, Tabelle 51, wenn: Nr. 4: Mineralfaser, Schmelzpunkt T≥ 1.000° C, Rohdichte ≥ 30 kg/m³
2) Je nach Rohdichte der Beplankung
HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN 129
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
1
2
3
4
5
6
7
6
5
4
3
2
1
Bauteilschichten GTW-1
1 12,5 GKF-Platte
2 15 OSB-Platte
4 100 Mineralfaserdämmung
5 12,5 GKF-Platte
6 2 x 18 GKF-Platte
7 50 Fuge
Σ 402 Bauteildicke
1) nach DIN 4102-4, Tabelle 54, wenn: Nr. 4: Mineralfaser, Schmelzpunkt ≥ 1.000° C, Rohdichte ≥ 30 kg/m³
130 HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
1
2
3
4
5
4
3
2
Bauteilschichten GTW-2
1 12,5 Fermacell-Platte
3 120 Zellulosedämmstoff
4 15 Zementfaserplatte (HD-Platte)
Σ ≥ 325 Bauteildicke
7.2 _ Deckenbauteile
7.2.1 _ DE-1 / Holzbalkendecke mit Unterdecke
1
2
3
4
5
7
9
Bauteilschichten DE-1
1 50 Zementestrich
2 — Trennlage
4 22 OSB-Platte*
7 — Rieselschutz
9 12,5 GKB-Platte
Σ ≥ 332 Bauteildicke
Brandschutz F 30-B 1)
Rw,R ≥ 54 (Federschiene) dB
≥ 50 (Lattung) dB
1) Nach DIN 4102-4, Tabelle 56, wenn: Nr. 3: Mineralfaser, Schmelzpunkt ≥ 1.000° C, Rohdichte ≥30 kg/m³
Nr. 6: Mineralfaser, Schmelzpunkt ≥ 1.000° C, Rohdichte ≥ 30 kg/m³
Nr. 10: Gipskartonfeuerschutzplatte GKF, Spannweite ≤ 500 mm
132 HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
1
2
3
4
5
6
7
8
9
11
10, Ansicht gedreht
Bauteilschichten DE-2
1 50 Zementestrich
2 — Trennlage
6 22 OSB-Platte*
9 — Rieselschutz
10 27 Federschiene, e = 500 mm, lose (mit ca. 1 mm Distanz) an Deckenbalken befestigt
11 12,5 GKB-Platte
Σ ≥ 372 Bauteildicke
Brandschutz F 30-B 1)
Rw,R ≥ 54 (Federschiene) dB
≥ 54 (Lattung) dB
1) Nach DIN 4102-4, Tabelle 56, wenn: Nr. 3: Mineralfaser, Schmelzpunkt ≥ 1.000° C, Rohdichte ≥ 30 kg/m³
Nr. 8: Mineralfaser, Schmelzpunkt ≥ 1.000° C, Rohdichte ≥ 30 kg/m³
Nr. 11: Gipskartonfeuerschutzplatte GKF, Spannweite ≤ 500 mm
HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN 133
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
1
2
3
4
5
6.2
6.1a 6.1b
7
Bauteilschichten DE-3
1 50 Zementestrich
2 — Trennlage
5 — Trennlage / Rieselschutz
6.1a 22 OSB-Platte*
6.1b 19 Sichtschalung
Σ ≥ 342 Bauteildicke
Brandschutz F 30-B 1)
Schallschutz L'n,w ≤ 53 dB
Rw,R ≤ 54 dB
1) Nach DIN 4102-4, Tabelle 62, wenn: Nr. 3: Mineralfaser, Schmelzpunkt ≥ 1.000° C, Rohdichte ≥ 30 kg/m³
Nr. 6: Mindestdicke 25 mm, Rohdichte ≥ 600 kg/m³
Nr. 8: Holzbalken für dreiseitige Brandbeanspruchung nachgewiesen
134 HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
1
2
3
4
5
6.2
6.1a 6.1b 7
Bauteilschichten DE-4
1 50 Zementestrich
2 — Trennlage
6.1a 22 OSB-Platte*
6.1b 19 Sichtschalung
Σ ≥ 332 Bauteildicke
Brandschutz F 30-B 1)
Schallschutz L'n,w ≤ 52 dB
Rw,R ≥ 54 dB
1) Nach DIN 4102-4, Tabelle 62, wenn: Nr. 3: Mineralfaser, Schmelzpunkt ≥ 1.000° C, Rohdichte ≥ 30 kg/m³
Nr. 6: Mindestdicke 25 mm, Rohdichte ≥ 600 kg/m³
Nr. 8: Holzbalken für dreiseitige Brandbeanspruchung nachgewiesen
HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN 135
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
7.3 _ Dachbauteile
7.3.1 _ DA-1 / Vollsparrendämmung mit gedämmter Lattungsebene
1
2
3
4
5
6
7
8
10
9
Bauteilschichten DA-1
1 — Dachsteine /-ziegel
3 30 Konterlattung, b = 50 mm
4 16 hydrophobierte MDF-Platte
6 200 Dämmung
7 — Dampfbremse / Luftdichtung
9 30 Dämmung
10 125 GKB-Platte
Brandschutz F 30-B 1)
1) Nach DIN 4102-4, Tabelle 65, wenn: Nr. 4: Rohdichte ≥ 600 kg/m³
Nr. 10: Gipskartonfeuerschutzplatte GKF, Spannweite ≤ 400 mm
2) Wert bei Unterspannbahn statt MDF-Platte
3) Berechneter Holzanteil in Sparrenebene: 20%, Holzanteil in Installationsebene: 12,5%
136 HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
1
2
3
4
5
6
7.2
8
7.1a 7.1b
Bauteilschichten DA-2
1 — Dachsteine /-ziegel
2 30 Lattung, b = 50 mm
6 — Dampfbremse/ Luftdichtung
7.1a 15 OSB-Platte*
7.1b 19 Vollholz-Sichtschalung
Brandschutz F 30-B 1)
ca. 37 (PUR-Dämmplatten) 3) dB
1) Nach DIN 4102-4, Tabelle 65, wenn: Nr. 4: Rohdichte ≥ 600 kg/m³
Nr. 10: Gipskartonfeuerschutzplatte GKF, Spannweite ≤ 400 mm
2) Angaben mit und ohne Anpressdruck der Konterlatte
3) Herstellerangabe für Stehfalzdeckung auf 120 mm PUR und 5,5 mm Schallschutzbahn auf Schalung
4) Bei Variante mit 22 mm dicker Massivholzplatte (Schicht Nr. 3)
HOLZRAHMENBAU | REGELKONSTRUKTIONEN 137
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 7
1
2
3
4
5
6
7.2
7.1a 7.1b 8
Bauteilschichten FL-1
2 — Bautenschutzmatte (optional)
3 — (Kunststoff-)Abdichtungsbahn
6 — Dampfbremse, Luftdichtung
7.1a 15 OSB-Platte
7.1b 19 Vollholz-Sichtschalung
Σ ≥ 432 Bauteildicke
* Nach Statik
Brandschutz F 30-B 1)
≥ 39 (PUR / PIR) 3) dB
1) Nach DIN 4102-4, Tab. 72, wenn: Nr. 7a: Mindestdicke 22 mm, Spannweite ≤ 750 mm
Nr. 8: Vollholzschalung, Mindestdicke 32 mm, Spannweite ≤ 650 mm
alternativ: Holzwerkstoff, Mindestdicke 27 mm, Rohdichte ≥ 600 kg/m³, Spannweite ≤ 650 mm
Nr. 9: Sparren für dreiseitige Brandbeanspruchung nachgewiesen
2) Ohne Bekiesung: ≥ 40 dB
3) Ohne Bekiesung: ≥ 34 dB
4) Bei Variante mit 19,5 mm Sichtholzschalung und 15 mm OSB-Platte (Schichten Nr. 7a und 7b)
138 HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
8_ R egeldetails
Dampfbremsfolie
Klebeband
Verklebung
Dämmstoff
Geschlossenzelliger Dämmstoff
Federschiene, Querschnitt
Federschiene, Längsschnitt
Abb. 8.01
Legende Details Belüftungsebene
HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS 139
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
8.11 Türanschluss
8.11.1 Unterer Fenstertüranschluss
8.12 Eckanschluss
8.12.1 Außenecke / Horizontalschnitt
8.12.2 Innenecke / Horizontalschnitt
140 HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
8.1 _ Sockel
8.1.1 _ SO-1 / Sockelanschluss AW-1 auf Bodenplatte – Vertikalschnitt
4
6
2
30 –50 cm
1
3
5
Nr. Hinweis
6 Abdeckblech, umlaufend
7 Geländeoberfläche
* Bei nicht ausreichendem Abstand zur Geländeoberfläche Einstufung in die Gefährdungsklasse GK 2 nach
DIN 68 800-3: Holzart mit Dauerhaftigkeitsklasse 3 nach DIN EN 350-2, z.B. Lärche-Kernholz, verwenden
HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS 141
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
2
1 3 8
4
5
6
≥15 cm
7
9
≥ 20 cm
Nr. Hinweis
6 vorkomprimiertes Dichtungsband
* Bei nicht ausreichendem Abstand zur Geländeoberfläche Einstufung in die Gefährdungsklasse GK 2 nach
DIN 68 800-3: Holzart mit Dauerhaftigkeitsklasse 3 nach DIN EN 350-2, z.B. Lärche-Kernholz, verwenden
142 HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
8.2 _ Geschoss-Stoß
8.2.1 _ GS-1 / Geschoss-Stoß in Plattform-Bauweise AW-1 / DE-1 / AW-1 – Vertikalschnitt
3a
8
9
2
≥ 500 mm
1
3
7 6
3a
40 mm
Nr. Hinweis
5 Fugenabklebung
9 Mineralfaser-Randdämmstreifen
HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS 143
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
4 7
Nr. Hinweis
1 Randholz gemäß Statik (mind. 60/200 mm) als Deckenbalkenauflager mit Wandständer gemäß Statik
verschraubt, ggfs. zusätzliche Knaggen (siehe Nr. 2)
3 Füllholz (60/60 mm) als Zug- und Druckgurt zur Aufnahme der Horizontallasten
bei aussteifender Deckenscheibe
7 Mineralfaser-Randdämmstreifen
144 HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
3 7
2
5 1
Nr. Hinweis
7 Mineralfaser-Randdämmstreifen
HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS 145
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
8.3 _ Traufe
8.3.1 _ TR-1 / Traufe / DA-1 an AW-1 – Vertikalschnitt
3 4
7
5
6 6
Nr. Hinweis
5 Stellbrett
6 Lüftungsgitter
8 Abtropfblech
5b
9
5a 2
8
1 4
Nr. Hinweis
6 vorkomprimiertes Dichtungsband
8 Abtropfblech
9 Lüftungsgitter
HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS 147
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
8.4 _ Ortgang
8.4.1 _ ORT-1 / Ortgang / DA-1 an AW-1 – Vertikalschnitt
≥ 80 mm
3
1
Nr. Hinweis
5 Ortgang-Blechabdeckung
148 HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
2a 2b
3
1
Nr. Hinweis
5 Ortgang-Blechabdeckung
HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS 149
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
8.5 _ First
8.5.1 _ FIR-1 / Firstpunkt / DA-1 an DA-1 – Vertikalschnitt
Nr. Hinweis
* Alternativ: Folienstreifen vor Montage der Sparren auf Firstpfette aufgelegt und beim Ausbau mit der Luftdichtungsebene verklebt
150 HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
8
9
10
7
11
2
3
Nr. Hinweis
3 Randholz als Auflager für Stichbalken (Nr. 1) und zur Befestigung der Putzträgerplatte
8 Lüftungsgitter
9 Abtropfblech
11 Tropfkerve
HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS 151
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
8.6 _ Mittelpfette
8.6.1 _ MP-1 / Mittelpfette / Anschluss Kehlbalkenlage und Dachbauteil DA-1 – Vertikalschnitt
6
1
1 2 3
4
Nr. Hinweis
5 Hohlraumdämmung, d ≥ 100 mm
*Alternativ: Folienstreifen vor Montage der Sparren auf Mittelpfette aufgelegt und beim Ausbau mit der Luftdichtungsebene verklebt
152 HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
1 3 4
Nr. Hinweis
8.7 _ Durchdringung
8.7.1 _ DD-1 / Kamindurchdringung / Anschluss an Dachbauteil DA-1 – Vertikalschnitt
1b
1a
≥ 50 mm ≥ 50 mm
Nr. Hinweis
3 Kaminverwahrung / Verblechung
Achtung!
– Sicherheitsabstand von Holzbauteilen zum Kamin ≥ 50 mm einhalten.
– Folien und Klebebänder dürfen angeschlossen werden.
– Dämmstoff nicht brennbar, Baustoffklasse A1, T ≥ 1.000° C
154 HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
8.8 _ Flachdachanschluss
8.8.1 _ FD-1 / Flachdach mit Gefälledämmung,
Randanschluss an Außenwand mit Aufkantung – Vertikalschnitt
≥ 2%
8
≥ 150 mm
9
7
Nr. Hinweis
2 Füllholz 60 / 60 mm, als Zug- und Druckgurt zur Aufnahme der Horizontallasten
bei aussteifender Deckenscheibe
9 Notüberlauf
HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS 155
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
≥ 150 mm
≥ 2%
6 8
2
5
4
1
2
Nr. Hinweis
1 Dampfbremsfolie
5 Lüftungsgitter
8 elementierter Gehbelag aus resistentem Holz (z.B. Lärche-Kernholz), auf Gefällekeilen befestigt
9 Geländerkonstruktion
156 HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
8.9 _ Wandanschluss
8.9.1 _ IW-1 / AW-1 / Anschluss Innenwand an Außenwand – Horizontalschnitt
Nr. Hinweis
1 Falls die tragende Innenwand auch aussteifende Funktion hat und nicht an einen Regelständer der
Außenwand angeschlossen werden kann, muss ein Verstärkungsholz (Querschnitt des Regelwand-
ständers) angeordnet werden
2 Wandständer der Außenwand und Endständer der Innenwand nach Statik über die Höhe verschraubt
Nr. Hinweis
2 wichtige Schallschutzmaßnahmen:
– Zwischenraum zwischen Stellbrettern (Nr. 1) fugenfrei ausgedämmt
– wenn statisch möglich: Deckenbalken trennen (Fuge ca. 5 mm)
158 HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
3 1
≥ 20 mm
Nr. Hinweis
1 Luftdichtung/Rieselschutz angeklebt
4 Dämmstoffschott
≥ 500 mm ≥ 500 mm
7 8 6 1
5 4
≥ 50 mm
Nr. Hinweis
4
1 3
Nr. Hinweis
1 Dämmstoffschott
Nr. Hinweis
≥ 500 mm ≥ 500 mm
3 2 4
≥ 50 mm
Nr. Hinweis
8.10 _ Fensteranschluss
8.10.1 _ FA-1 / Seitlicher Fensteranschluss Außenwand FE-1 / AW-1 – Horizontalschnitt
2
3
≥ 10 mm
Nr. Hinweis
5 Eckschutzschiene
164 HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
1 3
Nr. Hinweis
3 Lüftungsgitter
HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS 165
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
2
5
1 3
4
Nr. Hinweis
3 Lüftungsgitter
5 Eckschutzschiene
166 HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
5
Putz
4 Fenster
1 3
Fensterbank
3
Vorderansicht
40 mm
Nr. Hinweis
5 Eckschutzschiene
HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS 167
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
3
1
Putz
Fenster
3
Fensterbank
2
Vorderansicht
Nr. Hinweis
4 40 mm
3
1
2
Nr. Hinweis
4 Eckschutzschiene
HOLZRAHMENBAU | REGELDETAILS 169
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 8
8.11 _ Türanschluss
8.11.1 _ Tür-1 / Unterer Fenstertüranschluss an Außenwand FE-1 / AW-2 – Vertikalschnitt
4 2
3
Nr. Hinweis
8.12 _ Eckanschluss
8.12.1 _ ECK-1 / Außenecke mit hinterlüfteter Fassade (Stülpschalung) und
Installationsebene AW-1 / AW-1 – Horizontalschnitt
≥ 10 mm
Nr. Hinweis
1 luftdichte Abklebung
4 3 außen innen
≥ 10 mm
2
innen
Innenwand
Nr. Hinweis
9_ B auprodukte
haben die meisten aus Fasern und Spänen her- Tabelle 9.1
gestellten Holzwerkstoffe in der Regel geringere Mittlere Holzfeuchten in Abhängigkeit von der
Festigkeiten. Einbausituation bei normalen Klimabedingungen
im Wohngebäude
Feuchteverhalten (Hygroskopizität)
Aufgrund seiner Porigkeit kann Holz Feuchtigkeit
Temperatur T = 20° C Holzfeuchte
aufnehmen und wieder abgeben. Die Holzfeuch-
rel. Luftfeuchte ≤ 70% im Bauteil
te hängt vom umgebenden Klima ab und beein-
flusst alle physikalischen Eigenschaften. Holz Innenbauteile 9 ± 3 %
quillt und schwindet bei Feuchteänderungen
Außenwände 12 ± 3 %
unterhalb der Fasersättigung (Holzfeuchte bei
Nadelvollholz ca. 30 –35%), dem Bereich, bei Einbaufeuchte 15 ± 3 %
dem die Zellwände wassergesättigt sind.
100
Räumen ist von den in (Tabelle 9.1) angegebenen
.H
ol
zf
eu
Holzfeuchten auszugehen. 90
ch
te
[%
]
80
Temperatur [°C]
70
60
50
40
Abb. 9.02
30
Hygroskopische Isothermen
(Ausgleichsfeuchte) in Abhängig- 20
30 26
keit von der Temperatur und der 10
28 24 22 20 18 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
relativen Luftfeuchte
100 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0
relative Luftfeuchte [%]
174 HOLZRAHMENBAU | BAUPRODUKTE
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 9
Schwinden und Quellen Auch die Einschnittart (Abb. 9.04) hat zusammen
Die infolge von Holzfeuchteänderungen auftre- mit der Art der Trocknung Einfluss auf die
tenden Formänderungen des Holzes sind das Rissbildung, Krümmung und Verdrehung beim
Schwinden (bei Trocknung) und das Quellen Trocknen. Bei einstieligem Einschnitt –
(bei Auffeuchtung). Die mit dem Schwindprozess Markröhre bleibt komplett im Querschnitt
verbundene reduzierte Dimensionsstabilität der enthalten – besteht aufgrund von Trocknungs-
Bauteile kann zu Riss- und Fugenbildung in und spannungen eine hohe Rissgefahr. Daher ist der
an den Bauteilen führen (Abb. 9.03). Für den herzgetrennte zwei- oder mehrstielige Einschnitt
Holzhausbau sind daher nach DIN 18 334 (VOB/C – vorzuziehen. Zur weiteren Reduzierung der
Zimmerer- und Holzbauarbeiten) zwingend trocke Rissgefahr kann zusätzlich eine Herzbohle mit
ne Hölzer mit nicht mehr als 18% Holzfeuchte der häufig rissauslösenden Markröhre heraus
zu verwenden. Für den Holzrahmenbau ist daher geschnitten werden (herzfreier Einschnitt).
grundsätzlich trockenes Holz mit einer mittleren Diese Einschnittart ist insbesondere für sichtbare
Feuchte von 15 ± 3% zu verwenden. Konstruktionen geeignet.
tan
ge
nti
al
einstieliger Einschnitt
einstieliger Einschnitt
als Halbholz
Abb. 9.05
Konstruktionsvollholz
Abb. 9.06
Brettschichtholz
60 • •
80 • • • •
100 • • •
120 • • • • • •
140 • • • • • • •
160 • • • • • • •
180 • • • •
178 HOLZRAHMENBAU | BAUPRODUKTE
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 9
120 • • • •
140 • • •
160 • • •
HOLZRAHMENBAU | BAUPRODUKTE 179
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 9
Neue Bezeichnungen Technische Klassen von OSB-Platten nach DIN EN > hh 1/1/3 [35]
Mit dem Eingang europäischer Normen in das 300 sind beispielsweise OSB/2, OSB/3 und OSB/4. INFORMATIONSDIENST HOLZ
nationale Regelwerk sind auch neue Begriff- Sie sind den entsprechenden Anwendungs holzbau handbuch
lichkeiten verbunden. So wurde der Begriff bereichen zugeordnet. Eine Übersicht über die Reihe 1, Teil 1, Folge 3
der „Technischen Klasse“ eingeführt, der eine Anwendungsbereiche sowie eine Erläuterung der „Bauen mit Holzwerkstoffen“
normgerechte Zuordnung von Produktleistung Nutzungsklassen ist in den Tabellen 9.6 und 9.7 [43]
und Verwendungszweck erleichtern soll. Beispiel: sowie in (IDH spezial Holzwerkstoffe) gegeben.
> hh 4/4/1
INFORMATIONSDIENST HOLZ
holzbau handbuch
Reihe 4, Teil 4, Folge 1
„Konstruktive Holzwerkstoffe“
Tabelle 9.6 [44]
Technische Klassen von Holzwerkstoffen nach DIN EN 13 986 und Zuordnung zu Anwendungsbereichen
> IDH spezial 10/2006
INFORMATIONSDIENST HOLZ
Holzwerkstoff nach DIN EN 13 986 Technische Klasse Anwendungsbereich
spezial
trocken feucht außen
„Die europäische Normung
(NKL 1) (NKL 2) (NKL 3)
von Holzwerkstoffen für das
OSB-Platten OSB / 2 (tragend) • Bauwesen“ [45]
OSB / 3 (tragend) • •
OSB / 4 (hochbelastbar) • •
MDF-Platten MDF. LA •
MDF. HLS • •
Sperrholzplatten EN 636 -1 •
EN 636 -2 • •
EN 636 -3 • • •
1) Die Anwendung in NKL 3 ist in DIN 1052 nicht aufgeführt. Die Verwendbarkeit muss anderweitig baurechtlich geregelt sein, z.B. abP.
180 HOLZRAHMENBAU | BAUPRODUKTE
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 9
Ein Pendant zu den mit Holzschutzmitteln imprä- tionen, in vielen Holzarten enthalten. Formalde-
gnierten „100 G-Platten“ ist in der europäischen hydfreie Holzbauteile oder Holzwerkstoffe kann
Normung nicht vorgesehen. „Imprägnierte“ es demnach nicht geben.
Holzwerkstoffe bedürfen daher einer allgemei-
Das Emissionspotenzial von Holzwerkstoffen
nen bauaufsichtlichen Zulassung, sie werden für
hängt stark vom Bindemitteltyp, der ein-
den Holzrahmenbau jedoch nicht benötigt.
gebrachten Menge und den klimatischen
Für die Bemessung sind die Rechenwerte der Bedingungen im Innenraum ab. Die ständige
charakteristischen Festigkeits-, Steifigkeits- Verbesserung der Klebstoffrezepturen hat die
und Rohdichtekennwerte der harmonisierten Formaldehydabgabe aus den Holzwerkstoffen
europäischen Produktnormen bzw. DIN 1052 immer weiter vermindert. Mittlerweile gibt es
Anhang F zu entnehmen. auch zahlreiche formaldehydfreie Bindemittel für
Holzwerkstoffe.
diffusionsoffene Beplankung von Dach- und In Abhängigkeit von der Klebstoffart durften
Wandbauteilen auf der Außenseite und erfüllen auf der Basis nationaler Normen hergestellte
die Funktion der zweiten wasserabführenden Spanplatten bisher dort eingesetzt werden, wo
Schicht oder des regensicheren Unterdaches. Sie die Verwendung der Holzwerkstoffklassen 20
sind als mittragende Beplankung zur Aufnahme und 100 nach DIN 68 800-2 erlaubt war. Mit Holz-
von Windlasten und zur Knickaussteifung von schutzmitteln behandelte Spanplatten (früher:
Holzrippen geeignet. Holzwerkstoffklasse 100G) dürfen nur mit einem
abZ verwendet werden und sind für den diffu
Der Anwendung ist beschränkt auf den „Trocken-
sionsoffenen Holzrahmenbau nicht erforderlich.
und Feuchtbereich“. Nach den europäischen
DIN-EN-Normen gelten die technischen Klassen Auf der Basis von DIN EN 312 wird nun in die
MDF.LA für Nutzungsklasse 1 und MDF.HLS für Plattentypen P4 bis P7 unterschieden. Dabei
Nutzungsklasse 1 und 2. Nach DIN EN 622-5 entspricht P4 in etwa dem Typ V20 und P5 dem
hergestellte Platten sind mit dem CE-Zeichen Typ V100. Die Plattentypen P6 und P7 sind als
gekennzeichnet, solche nach abZ mit dem hochbelastbar klassifiziert und dürfen im Trocken-
Ü-Zeichen. Als brandschutztechnisch wirksame bereich (P6) bzw. im Feuchtbereich (P7) eingesetzt
Bekleidung nach DIN 4102-4 sind diese Holz- werden.
werkstoffplatten erst dann einzusetzen, wenn
Flachpressplatten sind als normal entflammbar
die Rohdichte mindestens 600 kg/m³ beträgt.
klassifiziert und weisen in der Regel die für den
Brandschutz erforderliche Mindestrohdichte von
600 kg/m³ auf. Nach DIN EN 312 hergestellte
Platten sind mit dem CE-Zeichen gekennzeichnet,
solche mit einer abZ mit dem Ü-Zeichen.
HOLZRAHMENBAU | BAUPRODUKTE 183
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 9
Plattenart Kurz- Stempelfarbe Kartonfarbe
zeichen (Kartonrückseite)
HOLZRAHMENBAU | BAUPRODUKTE 185
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 9
Abb. 9.17
Zellulosefaserdämmstoff
Abb. 9.18
Mineralfaserdämmstoff
Chemische Zusätze (meist Borsalze) ermögli- schied zu den natürlichen Dämmstoffen kaum
chen die Einstufung in die Brennbarkeitsklas- temporär Feuchtigkeit aufnehmen, was als ein
se B2 (normalentflammbar) oder B1 (schwer Parameter für die Robustheit der Konstruktion
entflammbar) nach DIN 4102. Über Brand- gilt. Die Verarbeitung erfolgt üblicherweise in
schutzprüfzeugnisse (abP) der Hersteller wird die Bahnen- oder Plattenform.
Verwendbarkeit in Bauteilen mit brandschutz-
Die Nichtbrennbarkeit (Baustoffklasse A) und
technischen Anforderungen nachgewiesen. In
die erreichbare hohe Schmelztemperatur
Bauteilkatalogen der Hersteller finden sich viele
(≥ 1.000° C) sind besonders vorteilhaft, was den
Beispiele für brandschutztechnisch ausgereifte
Brandschutz von Bauteilen betrifft. Mineralfaser-
Konstruktionen.
produkte werden nach DIN EN 13 162 hergestellt
Zellulosefaserdämmstoffe werden eingeblasen und tragen das CE-Zeichen, solche mit Baustoff-
oder aufgesprüht und bieten so ebenfalls die klasse A1 zusätzlich das Ü-Zeichen.
Gewähr für eine fugenfreie, vollständige Ver-
füllung aller Hohlräume. Mit der Zellulosefaser
sind gegenüber der Mineralfaser aufgrund der
höheren Masse und besseren Wärmespeicherfä-
higkeit bei gleicher Dämmwirkung geringfügig
bessere Werte für den Schallschutz und den
sommerlichen Wärmeschutz zu verzeichnen.
Abb. 9.20
Prinzipienskizze für die
Ausbildung von Stößen mit
einseitigem Klebeband,
Klebemasse und Fugenfül-
ler (siehe auch Abb. 5.07)
190 HOLZRAHMENBAU | BAUPRODUKTE
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 9
Klebebänder Klebemassen
Ein- und zweiseitige Klebebänder werden über- Klebemassen aus der Kartusche nimmt man
wiegend auf Acrylatbasis hergestellt und sind für vorrangig bei Randanschlüssen von Folien und
die luftdichte Verlegung von Dampfbrems- und Pappen an Wände, Kamine, Rohre, Holz- und
Luftdichtungsbahnen, insbesondere im Bereich Holzwerkstoffe oder untereinander (Über-
sich überlappender Dampfbrems- und Luftdich- lappungsbereich). Auf die Verwendung von
tungsbahnen, oder das Überkleben von Platten- Anpresslatten kann bei den heutzutage her-
fugen, beispielsweise OSB-Platten, geeignet. gestellten Produkten nach den Angaben der
Hersteller verzichtet werden. Da in diesem Fall
Abb. 9.21
noch keine vollständigen, belastbaren Aussa-
Klebebänder zur
gen zum Langzeitverhalten vorliegen, wird die
Luftdichtung am Stoß
Verwendung der Anpresslatte jedoch empfohlen.
Die Verarbeitungshinweise des Herstellers sind
zu beachten.
Abb. 9.23
Selbstklebende Manschetten
Abb. 9.22
EPDM-Schlauchdichtung
Abb. 9.24
Hohlraumdosen
192 HOLZRAHMENBAU | BAUPRODUKTE
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 9
nordischem Vorbild geplant. Moderne Architek- Aus heutiger Sicht ist das Neufert-Haus ein
tur, hohe Funktionalität, wirtschaftliche und öko- rein „ökologisches“ Haus, doch als es entstand,
logische Ausführung und Unterhaltung waren kannte man nicht einmal das Wort. Neufert
Abb. 10.02 die Grundlagen des Entwurfs. baute im Sinne des Bauhauses einfach, sparsam,
Richtfest 1929 funktionell und mit natürlichen Mitteln. Es gab
Das Erdgeschoss hat neben einer Küche mit
und gibt am Neufert-Haus keinerlei chemischen
Abb. 10.03 separatem Eingang einen geräumigen Arbeits-
Bautenschutz, es wurden nur Naturbaustoffe
Kurz nach der Fertigstellung raum, der dem Wohnraum angegliedert ist. Alle
verwandt. Selbst Farbanstriche gab es nicht, da
Räume führen direkt zum zentral gelegenen
die Baustoffe ihre eigene Farbe zur Geltung
Treppenhaus. Im Obergeschoss befinden sich die
bringen sollten. Der bis heute überzeugende
Schlafzimmer der Familie sowie das Bad. Zwei
konstruktive Holzschutz wurde im Wesentlichen
der vier Zimmer führen auf einen großen garten-
durch den umlaufenden Dachüberstand von
seitigen Balkon.
1,5 m bewirkt. In einer ersten Konzeption war
Auf dem Mauerwerk, welches den Keller, eine das Haus noch als Kubus mit bauhaustypischem
Garage und ein Mädchenzimmer beherbergt, Flachdach vorgesehen. Nach reiflicher Überle-
wurde das vorgefertigte Traggerüst im Balloon- gung, jedoch sozusagen im letzten Moment, hat
Frame-System errichtet. Das Konstruktions sich Ernst Neufert seines großen Holzbauvor-
raster betrug 50 cm ausgehend vom 1-m-Raster bildes Frank Lloyd Wright erinnert und seinem
(Zehnersystem), in welchem das Haus konzipiert Kubus einen schützenden „Hut“ verpasst. Damit
wurde. Das Haus ist selbst im Schnitt, von der hat das „Holzversuchshaus“ seine fast 80-jährige
Dachspitze bis zum Kellerboden, 10 m hoch. Die Bewährungsprobe bis heute bestanden.
HOLZRAHMENBAU | BEISPIELHAFTE BAUTEN 195
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 10
Abb. 10.09
Markante Glaspyramide auf dem Gründach
HOLZRAHMENBAU | BEISPIELHAFTE BAUTEN 197
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 10
10.4 _ Kindertagesstätte, Bremen Büro, Personalräume, Lager) an der Süd- und Bauherr:
Glatt und rau, treppauf, treppab und eben, mit Ostseite des Gebäudes enthalten. Der Erschlie- Kindertagesstätte
Rampenstufen, Stiegen, Leitern, Rutschen, ange- ßungsgang zwischen Gruppenräumen und Technologiepark e.V.
schlossen an die Türme, die die Erde mit dem Him- Service-Boxen weitet sich zu Garderobennischen Architekten:
mel verbinden: Die Kindertagesstätte Technolo- an den Gruppeneingängen und im Zentrum der plus bauplanung GmbH –
giepark e.V. enthält eine wunderbare Lebenswelt Kindertagesstätte zu einer zentralen Halle mit Hübner-Forster-Hübner,
für Kinder mit abenteuerlichen Orten zum Ver- offenem Bewegungsraum und Bühne. Von dort Neckartenzlingen
stecken, zum Toben, zum Kuscheln, zum Basteln, aus gelangt man über eine Treppe auf die Galerie Tragwerksplaner:
Spielen, Lesen, Schlafen – allein, zu zweit und in ebene, welche von den Gruppen aus über die Dr.-Ing. Adrian Pocanschi,
der Gruppe – auch für Pädagogen und Eltern. Türme erschlossen ist. Stuttgart
Holzbau:
Die unverwechselbare Kindertagesstätte ist ein Jeder Turm hat ein eigenes Thema und ist mit
Holzbau W. Michaelis,
Mischbau in Holzrahmen- und Massivbauweise. Materialien und Installationen ausgestattet, die
Zeven
Das Dach ist eine doppelsinnig gekrümmte, das Experimentieren fördern. Die Galerie ermög-
Baujahr:
begrünte Holzdachkonstruktion, welche von fünf licht den Zugang zu den Türmen, ohne dass die
2005 –2006
Türmen getragen wird. Unter diesem Dach liegen, Gruppen am Fuß der Türme gestört würden.
zum nordwestlich gelegenen Fleet hin orientiert, Somit stehen allen Gruppen alle Türme zur Ver-
sechs Gruppenräume, welche jeweils mit Ruhe- fügung. Innerhalb der Türme ist über Leitern und
raum, Turm und Waschbereichen ausgestattet kleine Treppen eine weitere Ebene, eine Turm-
sind und eine Reihe von Service-Boxen (Küche, kammer mit Blick über das Dach, zu erreichen.
Abb. 10.17
Produktion und Lieferlogistik bestimmten das
Konzept des Niedrigenergiegebäudes
HOLZRAHMENBAU | BEISPIELHAFTE BAUTEN 199
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 10
10.6 _ Sport- und Veranstaltungshalle, onelle Heizung im Hallenbereich nicht erforder- Bauherr:
Unterschleißheim lich war. Die Energieeinsparung für Raumwärme Landkreis München
Die Sport- und Veranstaltungshalle in Unter- beträgt bei diesem Hallenneubau nur etwa 75% Architekten:
schleißheim ist ein Beispiel dafür, dass ener- der damaligen Anforderungen. Somit haben PSA Architekten, München
gieeffizientes Bauen auch ohne aufwändige der Energieverbrauch für Heizung und die damit Tragwerksplanung:
haustechnische Systeme möglich ist und dies verbundenen Betriebskosten nur noch eine nach- Ingenieurbüro Auerbach,
keine Einschränkung des Gestaltungsspielraums rangige Bedeutung für den Eigentümer. Unterschleißheim
bedeutet. Die im Passivhausstandard geplante Holzbau:
Mit dieser ersten Mehrzweckhalle in Passivhaus
Halle hat damit Vorbildfunktion. Ihre städtebau- Hennemann, Tautenhain
standard beginnt auch für diesen Bereich eine
liche Einfügung ist ebenso überzeugend wie die Baujahr:
neue Ära der Energieeffizienz. Der Neubau
modulare Konstruktion. 2003
wurde vom Passivhaus-Institut begleitet und
Die Planung und Realisierung stellte hinsichtlich erfüllte damit als erste Turnhalle die Anforderun
der Details hohe Ansprüche an alle Planungsbe- gen zur Erlangung des „Passivhaus-Zertifikats“.
teiligten. Eine gute Zusammenarbeit zwischen
Planern und Ausführenden war entscheidend bei
der Durchführung des Projektes. Die Zielsetzung
„Passivhaus“ beim Neubau der Mehrzweckhalle
konnte trotz ungünstiger Standortbedingungen
vor allem aufgrund der energiesparenden Holz-
bauweise erreicht werden, so dass eine konventi-
Abb. 10.19
Abb. 10.18 Optimale Tageslichtnutzung durch
Halle im Passivhausstandard Verglasung der Ost- und Westfassade
Abb. 10.24
Rot setzt Akzente im Eingang
HOLZRAHMENBAU | BEISPIELHAFTE BAUTEN 201
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 10
10.8 _ Kindergarten als modulare abmessungen von 7,50 x 2,50 m wurden bis zu Bauherr:
Raumzellen, Fürth den fertigen Oberflächen einschließlich der tech- Stadt Fürth
Das Auf und Ab der demografischen Entwicklung nischen Ausrüstung vorgefertigt. Die Raumzellen Architekten:
lässt langfristige Konzepte im Schul- und Kinder- sind vor Ort über Montageöffnungen zusam- Sander + Teubner
gartenbau schnell Makulatur werden. So war in mengefügt und die Fugen mit einem Fugenband Architekten, Nürnberg
Fürth gefordert, dass ein bestehender Kindergar- abgedichtet worden. Nach der Montage musste Tragwerksplanung:
ten für einen begrenzten Zeitraum um eine zusätz- das Gebäude nur noch an die Versorgung ange- Ingenieurbüro Schmidt,
liche Gruppe erweitert und an einer anderen Stelle schlossen und mit einer Dachabdichtung versehen Nürnberg
zu einem späteren Zeitpunkt ein Kindergarten mit werden. Holzbau:
drei Gruppen neu entstehen sollte. Ziel war es des- Lux, Georgensgmünd
Durch den hohen Vorfertigungsgrad konnte die
halb, ein flexibles Gebäudemodul zu entwickeln, Baujahr:
Bauzeit vor Ort auf zwei Monate begrenzt werden.
das bauphysikalisch und konstruktiv hochwertig, 2003
Die acht fertigen Einzelzellen passten auf vier
aber nicht teurer als ein vergleichbares Gebäude in
Tieflader und konnten ohne Sondergenehmigung
konventioneller Bauweise sein sollte.
transportiert werden. Vom Aufstellen des Gebäu-
Die Architekten entwickelten ein Gebäude aus des bis zur schlüsselfertigen Übergabe vergingen
komplett vorgefertigten modularen Zellen in lediglich zwei Wochen. Wird der Ergänzungsbau
Holzrahmenbauweise, die sich leicht versetzen und am ersten Standort nicht mehr benötigt, lässt er
erweitern lassen. Dadurch bestand die Möglichkeit, sich innerhalb kurzer Zeit für rund 15 Prozent der
schnell, flexibel und wirtschaftlich neuen Raum auf Entstehungskosten von rund 270.000 Euro an den
Zeit zu schaffen. Acht Raumzellen mit Grundriss zweiten Einsatzort versetzen.
Bauherr: 10.9 _ Aufstockung, Erlangen der leichten Bauweise hatte man sich frühzeitig
Siemens Wohnungs Mit der Sanierung und Erweiterung mehrerer für den Holzrahmenbau entschieden. Weitere
gesellschaft, München Wohnkomplexe der Siemens Wohnungsgesell- Kriterien waren: geringer Flächenverbrauch, gute
Projektleitung, schaft sollte familiengerechter und behaglicher Wärmedämmung und geringe Instandhaltungs-
Projektsteuerung: Wohnraum geschaffen werden, ohne zusätzliche kosten.
Axel Walter / Siemens AG, Fläche in Anspruch zu nehmen. Bestehende Sied-
Mit der hohen werkseitigen Vorfertigung kam
München lungsstrukturen wollte man beibehalten. Insge-
der wesentliche Vorteil des Holzrahmenbaus zum
Tragwerksplanung: samt wurden 27 Wohngebäude im bewohnten
Tragen: Die für die Bewohner lärmintensive Zeit
Bräuning + Partner, Zustand modernisiert. Durch die Aufstockung
konnte auf nur zwei Arbeitswochen beschränkt
Bamberg eines vierten Geschosses in Holzrahmenbau
werden. Außerdem war der Zeitraum, in dem
H / L / S / E-Planung: weise entstanden 73 neue, barrierefreie Woh-
das Bestandsdach zum Teil nur mit einer Notab-
Duschl Ingenieure, nungen mit einer Nettogrundfläche von insge-
dichtung versehen war, sehr kurz; die gesamte
Rosenheim samt 7.900 m² zuzüglich 4.400 m² Dachterrasse.
Dachabdichtung konnte bereits nach der ersten
Holzbau:
Die besondere Herausforderung dieser Aufgabe Montagewoche wieder hergestellt werden. Trotz
O. Lux, Roth
bestand darin, dass die Gebäude während der der geringen Bauzeit hat es sich als vorteilhaft
Baujahr:
Baumaßnahmen bewohnt bleiben können, denn erwiesen, die Maßnahmen an einem Gebäude
2005–2006
es gab keine Möglichkeit, die Bewohner zeitwei- als Testobjekt mit einer gewissen Vorlaufzeit
se umzusiedeln. Darüber hinaus war eine Bauzeit durchzuführen. Dadurch konnten Schwach-
von einem Jahr für alle 27 Objekte vorgegeben. punkte im Bauablauf frühzeitig entdeckt und für
Wegen des hohen Vorfertigungsgrades und die Folgeobjekte ausgeschlossen werden.
Abb. 10.29
27 Mehrfamilienhäuser erhalten ein Abb. 10.30 Abb. 10.31
zusätzliches Geschoss Neue Wohnungen mit Dachterrasse Hoher Vorfertigungsgrad im Holzrahmenbau
HOLZRAHMENBAU | BEISPIELHAFTE BAUTEN 203
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 10
10.10 _ Geschosswohnungsbau, Frankfurt Neben den altengerecht geplanten Miet- und Bauherr:
Die Frankfurter Aufbau AG (FAAG) errichtete im Eigentumswohnungen mit Wohnflächen zwi- Frankfurter Aufbau AG,
Frankfurter Stadtteil Bockenheim einen Komplex schen 70 m² und 143 m² und Tiefgarage sind Frankfurt /Main
mit 150 Miet- und Eigentumswohnungen in rund 1.000 m² Gewerbefläche entstanden, so Planung:
Passivhausbauweise mit Läden und Gewerbe dass für den Stadtteil Bockenheim und seine FAAG Technik, Frankfurt
räumen. Das Projekt Sophienhof ist das zum neuen Bewohner die Grundversorgung gesichert (Architektur: Werner Füssler)
Erstellungszeitpunkt größte Passivhausprojekt in ist. Die Menschen im Sophienhof haben mit Tragwerksplanung:
Europa. Der bis zu sechsgeschossige Rohbau in einem über 3.000 m² großen Innenhof eine FAAG Technik, Frankfurt,
Stahlbetonbauweise wurde in kürzester Bauzeit eigene grüne Oase mitten in der City. Hier ent- Ingenieurbüro Engelbach +
mit vorgefertigten Fassadentafeln in Holzbau- stand eine kleine Parklandschaft mit Ruhezonen, Partner, Frankfurt
weise geschlossen. Mit dieser „Mischbauweise“ Gärten mit Spielflächen für Kinder. Ausführung:
wurden die anspruchsvollen Anforderungen Bilfinger Berger AG
Das Objekt zeigt beispielhaft, wie intelligent
des Passivhausstandards erfüllt, und durch den Baujahr:
mit Energie umgegangen werden kann, um
hohen Vorfertigungsgrad konnten Bauzeit und 2005 –2006
unabhängiger von Öl, Kohle oder Gas zu werden.
Kosten gegenüber einer kompletten Massivbau-
Nicht zuletzt sprechen die Zahlen für sich:
weise deutlich reduziert werden. Ein wichtiges
Durch die Wohnanlage werden jährlich 240.000
Argument für die in Holzrahmenbauweise
Tonnen klimaschädliches CO2 eingespart.
vorgehängten Fassadenelemente waren der
im Vergleich zu anderen Bauweisen geringe
Flächenbedarf, wodurch eine deutlich größere
vermarktbare Fläche zu Verfügung stand.
Abb. 10.33 (links)
Großprojekt Sophienhof
11_ A usschreibung
Vertragsbestandteil. Weil in der pauschalierten und wie viel Aufwand für das Abbinden der
Angebotssumme die Kostenanteile nicht mehr Holzbauteile einzukalkulieren ist. Nivellierschwel-
nachvollziehbar sind, ist es bei einer Leistungs len und statisch relevante Bauteile wie Stützen,
beschreibung schwieriger, die einzelnen Unterzüge, Verankerungen und Dachüberstän-
Angebote miteinander zu vergleichen und bei de (Traufe, Giebel) werden separat aufgeführt.
nachträglichen Änderungen angemessene Preis- Ebenso werden Außenfassaden gesondert
korrekturen vorzunehmen. aufgeführt, wobei zusätzlich festzulegen ist,
ob der Quadratmeterpreis die Ausführung von
11.2 _ Hinweise zur Ausschreibung Leibungen und sonstigen An- und Abschlüssen
Grundlage für eine erfolgreiche Ausschreibung enthält oder ob diese separat erfasst werden.
ist die vollständige Planung. In den Vorbemer-
Wenn der Holzbaubetrieb die Bauleistung nicht
kungen eines Leistungsverzeichnisses müssen
als Generalunternehmer erbringen soll, ist eine
neben dem Bezug auf aktuelle Vorschriften und
Abgrenzung der Leistungen von den voraus
Normen Vereinbarungen zur Abrechnung und
gehenden Gewerken (beispielsweise vom
erforderlichenfalls auch zur Elementierung der
Rohbau des Kellers) und den anschließenden
Holzbauteile getroffen werden. Für den Anbieter
Gewerken wie Fenster, Ausbau und Haustech-
ist es wichtig zu wissen, nach welchen Flächen-
nik wichtiger Bestandteil der Ausschreibung.
begrenzungen abgerechnet wird und welche
So müssen in der Holzbauausschreibung alle
Arbeiten in den Elementpreis einzukalkulieren
Anschlussarbeiten an den Gebäudebestand
sind. Es wird empfohlen, die in den Allgemeinen
bzw. an Fremdgewerke, etwa an die vorhan-
Technischen Vertragsbedingungen der VOB/C
dene Bodenplatte, separat erfasst werden. Das
(DIN 18 334 Zimmer- und Holzbauarbeiten)
Ausbilden der äußeren winddichten und inneren
enthaltenen Abrechnungsmodalitäten zu verein
luftdichten Ebene ist in diesen Fällen keine
baren.
Nebenleistung. Es muss separat vergütet werden.
Es hat sich bewährt, die flächigen Holzrahmen
bauteile (Wände, Decken, Dächer etc.) im
Flächenmaß mit ihrem Schichtaufbau auszu-
schreiben. Der Anbieter kann aus diesen Anga-
ben einfach errechnen, wie viel Bauschnittholz
206 HOLZRAHMENBAU | AUSSCHREIBUNG
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 11
11.3 _ Normen und Richtlinien Weitere wichtige Grundlagen sind die Fachregeln
Dem Leistungsverzeichnis sind die aktuellen des Zimmerer- und Dachdeckerhandwerks, die
Vorschriften und Richtlinien zugrunde zu legen. wesentliche Ausführungsbedingungen enthalten
Wird die VOB Teil C mit den darin enthaltenen und den Stand der Technik zum Zeitpunkt der
Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen Herausgabe wiedergeben. Bisher liegen folgende
(ATV) vereinbart, werden die meisten relevanten Fachregeln vor:
Normen (z.B. DIN 18 202 Maßtoleranzen) Ver-
– [FR 01]: Außenwandbekleidungen aus Holz
1 KVH® = eingetragenes tragsbestandteil, und eine gesonderte Auflistung
und Holzwerkstoffen,
Warenzeichen der Über- ist entbehrlich. Zu den wichtigsten holzbaurele-
wachungsgemeinschaft vanten Normen für die Ausschreibung zählen: – [FR 02]: Balkone und Terrassen.
Konstruktionsvollholz e.V.
– ATV DIN 18 334: Allgemeine Technische
www.kvh.de 11.4 _ Hinweise zu Bauschnittholz
Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV)
Für das Bauschnittholz von Häusern in Holz-
Zimmer- und Holzbauarbeiten,
2 MH®-Massivholz = einge- bauart gelten gemäß DIN 18 334 besondere
tragenes Warenzeichen – DIN 1052: Entwurf, Berechnung und Bemes- Anforderungen an Qualität und Maßhaltigkeit.
der Herstellergemein- sung von Holzbauwerken – Allgemeine Schnittholzprodukte, die diese Anforderungen
schaft MH-MassivHolz e.V. Bemessungsregeln für den Hochbau, erfüllen, werden unter dem Begriff „Konstruk
www.mh-massivholz.de tionsvollholz“ zusammengefasst. Wenn
– DIN 4074-1: Sortierung von Holz nach der
beispielsweise die Produkte KVH® 1 oder MH®-
Tragfähigkeit – Teil 1: Nadelschnittholz,
Massivholz 2 ausgeschrieben werden, sind damit
– DIN 68 800-2: Holzschutz im Hochbau – auch ohne aufwändige Textbeschreibungen
Baulicher Holzschutz, die geforderten Merkmale benannt. Es wird
empfohlen, hierbei Vorzugsquerschnitte (siehe
– DIN 68 800-3: Holzschutz im Hochbau –
Kapitel 9.3) zu berücksichtigen und die Anzahl
Chemischer Holzschutz,
unterschiedlicher Querschnitte zu begrenzen.
– DIN 68 365: Bauholz für Zimmerarbeiten – Angegeben werden muss jedenfalls die in
Gütebedingungen, der Statik geforderte Festigkeitsklasse für das
Bauholz und ob das Holz für den sichtbaren
– DIN EN 13 986: Holzwerkstoffe zur Verwen-
(etwa KVH-Si oder MH-Plus) oder für den nicht
dung im Bauwesen – Eigenschaften, Bewer-
sichtbaren Bereich (etwa KVH-NSi oder MH-Fix)
tung der Konformität und Kennzeichnung.
eingesetzt werden soll.
HOLZRAHMENBAU | AUSSCHREIBUNG 207
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 11
12_ L iteratur
Kapitel 4 Kapitel 5
[15] Blaß, H.J.; Ehlbeck, J.; Kreuzinger, H.; [22] Otto, F.: INFORMATIONSDIENST HOLZ,
Steck, G.: INFORMATIONSDIENST HOLZ, holzbau handbuch, Reihe 1, Teil 1, Folge 8,
holzbau handbuch, Reihe 2, Teil 1, Folge 10, „Funktionsschichten und Anschlüsse im
„Einführung in die Bemessung nach Holzhausbau“; Holzabsatzfonds, Bonn /
DIN 1052:2004-08“; Holzabsatzfonds, DGfH Innovations- und Service GmbH,
Bonn / DGfH Innovations- und Service München, 2004
GmbH, München, 2004
[23] Hauser, G.; Stiegel, H.: INFORMATIONS-
[16] Blaß, H.J.; Ehlbeck, J.; Kreuzinger, H.; DIENST HOLZ, holzbau handbuch,
Steck, G.: INFORMATIONSDIENST HOLZ, Reihe 3, Teil 2, Folge 7, „Wärmebrücken“;
„Erläuterungen zu DIN 1052:2004-08“; Holzabsatzfonds, Bonn, 2008
DGfH Innovations- und Service GmbH,
[24} Kaufmann, B.; Fesit, W. u.a.:
München, 2005
INFORMATIONSDIENST HOLZ,
[17] Kreuzinger, H.; Mohr, B.: „Schwingungs- holzbau handbuch, Reihe 1, Teil 3, Folge 10,
probleme nach Eurocode 5 bei Wohnungs- „Das Passivhaus – Energie-Effizientes
decken“; Fraunhofer IRB-Verlag, Stuttgart, Bauen“; Holzabsatzfonds, Bonn / DGfH
1995 Innovations- und Service GmbH, München,
2002
[18] Werner, H.: INFORMATIONSDIENST HOLZ,
holzbau handbuch, Reihe 1, Teil 17, Folge 1, [25] Hauser, G.: INFORMATIONSDIENST HOLZ,
„Brettstapelbauweise“; Holzabsatzfonds, „Wärmebrückenkatalog, Holzbaudetails“;
Bonn / DGfH Innovations- und Service GmbH, CD-ROM, DGfH Innovations- und Service
München, 2004 GmbH, München, 2004
[19] Holtz, F.; Hessinger, J. u.a.: INFORMATIONS- [26] Kuhweide, P.; Wagner, G.; Wiegand, T.:
DIENST HOLZ, holzbau handbuch, Reihe 3, INFORMATIONSDIENST HOLZ,
Teil 3, Folge 4, „Schallschutz – Wände und holzbau handbuch, Reihe 4, Teil 2, Folge 3,
Dächer“; Holzabsatzfonds, Bonn, 2004 „Konstruktive Vollholzprodukte“; Arbeits
gemeinschaft Holz, Düsseldorf, 2000
[20] „Wendehorst Bautechnische Zahlentafeln“;
32. Aufl., Wiesbaden 2007 [27] Borsch-Laaks, R.: „Belüftet oder lieber
doch nicht?“; in: „die neue quadriga“,
[21] „Schneider – Bautabellen für Ingenieure“;
Ausgabe 5/2004, Wolnzach
18. Aufl., Köln 2008
[28] Künzel, H.M.: „Dampfdiffusionsberechnung
nach Glaser – quo vadis?“; IBP-Mitteilung
355, Fraunhofer-Institut für Bauphysik,
Stuttgart / Holzkirchen, 26 (1999)
210 HOLZRAHMENBAU | LITERATUR
holzbau handbuch | REIHE 1 | TEIL 1 | FOLGE 7 | Kapitel 12
13_ R egelwerke
14 _ Normen
Kapitel 2 Kapitel 5
DIN 18 334:2006 -10, VOB Vergabe- und Vertrags DIN 1053-1:1996-11, Mauerwerk – Teil 1:
ordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Berechnung und Ausführung
Technische Vertragsbedingungen für Bauleistun
DIN 1074:2006-09, Holzbrücken
gen (ATV) – Zimmer- und Holzbauarbeiten
DIN 4102-1:1998-05, Brandverhalten von Bau-
Kapitel 4 stoffen und Bauteilen – Teil 1: Baustoffe; Begriffe,
DIN 1052:1988-04, Entwurf, Berechnung und Anforderungen und Prüfungen
Bemessung von Holzbauwerken – Allgemeine
DIN 4102-2:1977-09, Brandverhalten von Bau-
Bemessungsregeln und Bemessungsregeln für den
stoffen und Bauteilen; Bauteile, Begriffe, Anforde-
Hochbau (diese Norm gilt nur bis zum 30.6.2009)
rungen und Prüfungen
DIN 1052:2008-12, Entwurf, Berechnung und
DIN 4102-4:1994-03, Brandverhalten von Bau-
Bemessung von Holzbauwerken – Allgemeine
stoffen und Bauteilen; Zusammenstellung und
Bemessungsregeln und Bemessungsregeln für den
Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile und
Hochbau
Sonderbauteile
DIN 1055-3:2006-03, Einwirkungen auf Trag-
DIN 4102-22:2004-11, Brandverhalten von Bau-
werke – Teil 3: Eigen- und Nutzlasten für Hoch-
stoffen und Bauteilen – Teil 22: Anwendungsnorm
bauten
zu DIN 4102-4 auf der Bemessungsbasis von
DIN 1055-4:2005-03, Einwirkungen auf Trag- Teilsicherheitsbeiwerten
werke – Teil 4: Windlasten
DIN 4108-2:2003-07, Wärmeschutz und Energie-
DIN 1055-5:2005-07, Einwirkungen auf Trag- Einsparung in Gebäuden – Teil 2: Mindestanforde
werke – Teil 5: Schnee- und Eislasten rungen an den Wärmeschutz
DIN 1055-1:2002-06, Einwirkungen auf Trag- DIN 4108-3:2001-07, Wärmeschutz und Energie-
werke – Teil 1: Wichten und Flächenlasten von Einsparung in Gebäuden – Teil 3: Klimabedingter
Baustoffen, Bauteilen und Lagerstoffen Feuchteschutz; Anforderungen, Berechnungsver
fahren und Hinweise für Planung und Ausführung
DIN 1055-100:2001-03, Einwirkungen auf Trag-
werke – Teil 100: Grundlagen der Tragwerkspla- DIN 4108 -7:2001-08, Wärmeschutz und Energie-
nung – Sicherheitskonzept und Bemessungsregeln Einsparung in Gebäuden – Teil 7: Luftdichtheit
von Gebäuden, Anforderungen, Planungs-und
DIN EN 10 230-1:2000-01, Nägel aus Stahldraht –
Ausführungsempfehlungen sowie –beispiele
Teil 1: Lose Nägel für allgemeine Verwendungs-
zwecke; Deutsche Fassung EN 10230-1:1999 DIN 4108 Beiblatt 2:2006-03, Wärmeschutz
und Energie-Einsparung in Gebäuden – Wärme
brücken – Planungs- und Ausführungsbeispiele
DIN 4109 Beiblatt 1:1989-11, berichtigt 1993-08, DIN EN 13 501-1:2007- 05, Klassifizierung von
Schallschutz im Hochbau; Ausführungsbeispiele Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandver-
und Rechenverfahren halten – Teil 1: Klassifizierung mit den Ergebnissen
aus den Prüfungen zum Brandverhalten von Bau-
DIN 4109 Beiblatt 2:1989-11, Schallschutz im
produkten; Deutsche Fassung EN 13 501-1:2007
Hochbau; Hinweise für Planung und Ausführung;
Vorschläge für einen erhöhten Schallschutz; DIN EN 13 501-2:2008-01, Klassifizierung von
Empfehlungen für den Schallschutz im eigenen Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brand
Wohn- oder Arbeitsbereich verhalten – Teil 2: Klassifizierung mit den
Ergebnissen aus den Feuerwiderstandsprüfungen,
DIN 18 195-1:2000-08, Bauwerksabdichtungen –
mit Ausnahme von Lüftungsanlagen;
Teil 1: Grundsätze, Definitionen, Zuordnung der
Deutsche Fassung EN 13 501-2:2007
Abdichtungsarten
DIN 13 501-3:2006-03, Klassifizierung von
DIN 18 195-5:2000-08, Bauwerksabdichtungen –
Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brand
Teil 5: Abdichtungen gegen nichtdrückendes
verhalten – Teil 3: Klassifizierung mit den Ergeb-
Wasser
nissen aus den Feuerwiderstandsprüfungen an
DIN 68 800-2:1996-05, Holzschutz – Teil 2: Bauteilen von haustechnischen Anlagen: Feuer
Vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau widerstandsfähige Leitungen und Brandschutz-
klappen; Deutsche Fassung EN 13 501-3:2005
DIN 18 202:2005-10, Toleranzen im Hochbau –
Bauwerke DIN EN 15 026:2007-07, Wärme- und feuchte-
technisches Verhalten von Bauteilen und Bau
DIN 68 800-3:1990-04, Holzschutz; Vorbeugender
elementen – Bewertung der Feuchteübertragung
chemischer Holzschutz
durch numerische Simulation; Deutsche Fassung
DIN EN 350-2:1994 -10, Dauerhaftigkeit von Holz EN 15 026:2007
und Holzprodukten – Natürliche Dauerhaftigkeit
DIN EN 13 986:2005-03, Holzwerkstoffe zur
von Vollholz – Teil 2: Leitfaden für die natürliche
Verwendung im Bauwesen – Eigenschaften,
Dauerhaftigkeit und Tränkbarkeit von ausge-
Bewertung der Konformität und Kennzeichnung;
wählten Holzarten von besonderer Bedeutung in
Deutsche Fassung EN 13 986:2004
Europa; Deutsche Fassung EN 350-2:1994
VDI-Richtlinie 100:2007-08, Schallschutz
DIN EN 1995-1-2:2006-10, Eurocode 5:
von Wohnungen – Kriterien für Planung und
Bemessung und Konstruktion von Holzbauten –
Beurteilung
Teil 1–2: Allgemeine Regeln – Tragwerks
bemessung für den Brandfall; Deutsche Fassung
EN 1995-1-2:2004 + AC:2006