nassen Wetter. Beim Kirchenkonzert wurde man eingetaucht in Geschichten rund um Sagen, Mythen und Märchen.
Die Musikgesellschaft Thal wartete am Sonntagabend mit
einem Programm auf, das eine Klangwelt zwischen gefühlvoll, zauberhaft und dramatisch beinhaltete. Es dirigierte Adrian Stirnimann. Die paritätische Kirche Thal war mit Zuhörern gut gefüllt und es herrschte eine aufgeräumte, erwartungsvolle Stimmung schon vor dem Konzert. Die Musikanten strömten samt Fähnrich Hanspeter Kuhn nach vorne und nahmen auf der Bühne Platz.
Klarinettenregister mit Soloeinlagen.
Gleich beim Auftakt mit „Hobbits Dance and Hymn“ wurde man in eine sagenhafte Welt entführt. Das Stück beinhaltete zwei Themen aus der Symphony „The Lord of the Rings“, der ersten Komposition von Johan de Meij (*1953), mit der er gleich den ersten Preis bei einem Komponistenwettbewerb gewonnen hatte. Christof Giger übernahm es, die weiteren Stücke anzusagen. Die Winterzeit mit den langen Nächten, dem vielen Nebel und dem diffusen Licht habe etwas Mystisches, nicht Greifbares. Deshalb gehe es bei diesem Konzert um Mythen und Sagen. Auch das nächste Stück „Elysium“, ein gefühlvoller Choral von Robert Finn, passte zum Thema des Abends. Mit dem Konzertmarsch „Olimpica“ von Giovanni Orsomando zeigte sich das Musikkorps von seiner besten Seite. Besonders das Klarinettenregister konnte mit diversen Soloeinlagen brillieren. Kein Wunder, der Komponist war selbst ein begnadeter Klarinettist.
Sinfonische Qualitäten gezeigt.
Die sagenhafte Stadt Atlantis zwischen Europa und Afrika, in der Strasse von Gibraltar, ist das Objekt vieler Phantasien, Bücher, Filmen und auch Musikstücken. Mit „The Mystery of Atlantis“ komponierte der 1979 im Zillertal geborene Michael Geisler ein Stück, das die Suche eines U-Boots nach der untergegangenen Stadt Atlantis beschreibt. Der Musikverein konnte dabei vor allem seine sinfonischen Qualitäten zeigen, das Zusammenspiel einzelner Instrumentengruppen, das variieren vom leisesten Piano bis zum Fortissimo. Aus der Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck stammte die Melodie „Abendsegen“, nach einem Text von Adelheid Wette. „Abends, will ich schlafen gehen, vierzehn Engel um mich stehn“, so die ersten zwei Zeilen nach dem Volkslied aus „Des Knaben Wunderhorn“. Die Vertonung war ein sehr langsames, stimmiges Adagio.
Wechselspiel der Tonarten.
Präsident Roman Büsser gratulierte zwischendurch speziell dem Dirigenten, der aus den einzelnen Musikanten eine Einheit gemacht habe. Mit „Arethusa“ des belgischen Dirigenten und Komponisten Johan Nijs schloss das offizielle Programm. Dieses Stück drehte sich um die Nymphe „Arethusa“, welche die Liebe des Flussgottes Alpheios schnöde ablehnt. Zu ihrem eigenen Schutz wird sie von ihrer Herrin Diana in eine Quelle verwandelt. Die Dynamik des Stücks mit seinem aufregenden Wechselspiel der Tonarten bescherte dem Publikum noch einmal ein Eintauchen in die sagenhaften Welten, welche an diesem Konzertabend beschworen wurden. Dirigent Adrian Stirnimann sagte nach dem tosenden Applaus die erste Zugabe an. Zu hören war die Hauptmelodie von „Game of Thrones“, die steht’s am Anfang der bereits sieben im Fernsehen gezeigten Serien gespielt wurde. Als endgültig letzten Auftritt bekam das Publikum Melodien aus der keltischen Mythologie serviert. „Celtic Crest“ beschrieb eindrückliche, mythenhafte Landschaften.