Online-Lerneinheit – Aufgabenstellungen
1. Benennen Sie die im Text unterstrichenen Textteile in Form und Funktion. Geben Sie
bei adverbialen Informationen auch die genaue Funktion (kausal, modal,...) an.
Text
Wie viel Kinderlärm ist Wien zumutbar?
16.11.2012 | 18:30 | DUYGU ÖZKAN (Die Presse)
Wien. Das Kind hat Zahnschmerzen und weint. Laut. Die Zahnschmerzen hören auch nach
22Uhr nicht auf, wenn Nachtruhe geboten ist (2). Das wiederum stört den Nachbarn. Er ruft die
Polizei. Beschwert er sich zu Recht? Wenn es nach dem Wiener Kinder- und Jugendanwalt
Anton Schmid geht (3): Nein.
Im Gespräch mit der „Presse“ (4) fordert Schmid mit Blick auf den Weltkindertag am
20.November, dass Kinderlärm nicht als Lärmbelästigung gelten dürfe (5). Diese Ausnahme soll
sowohl im Bundesgesetz als auch in den Landesgesetzen (6) festgehalten werden. Auslöser für
Schmids Vorstoß ist der Fall rund um einen privat betriebenen (7) Montessori-Kindergarten in
Wien Donaustadt. Ein Nachbar zog vor Gericht und klagte auf Unterlassung: Der
Kindergartenlärm gehe über das erträgliche Maß hinaus. Dass das Landesgericht die Klage
abgewiesen hat (8), sei zwar erfreulich, sagt Schmid, aber alleine die Tatsache, dass Anrainer
wegen Kinderlärm vor Gericht gehen können (9), sei „eine Schande für die Republik Österreich“.
2. Wandeln Sie die Adverbiale in die beiden anderen Formen (PP, Adverb, NS) um. Dies
ist nicht immer möglich...
Es soll ein Gesetz erlassen werden (1). Damit sollen Beschwerden gegen Kinderlärm im
Kindergarten und im privaten Wohnbereich untersagt werden, fordert der Wiener Kinder-
und Jugendanwalt Anton Schmid.
Die Zahnschmerzen hören auch nach 22Uhr nicht auf, wenn Nachtruhe geboten ist (2).
Nach 22Uhr ist Nachtruhe geboten (2). Die Zahnschmerzen hören auch dann.
Die Zahnschmerzen hören auch nach gebotener Nachtruhe um 22Uhr nicht auf.
Das wiederum stört den Nachbarn. Er ruft die Polizei. Beschwert er sich zu Recht?
Wenn es nach dem Wiener Kinder- und Jugendanwalt Anton Schmid geht (3): Nein.
aus inhaltlichen Gründen keine Umformung möglich – Bedeutung nicht konditional sondern eher
modal (Wie er sagt...)
Im Gespräch mit der „Presse“ (4) fordert Schmid mit Blick auf den Weltkindertag am
20.November, dass Kinderlärm nicht als Lärmbelästigung gelten dürfe.
Schmid spricht mit der „Presse“ (4). Da fordert er mit Blick auf den Weltkindertag am
20.November, dass Kinderlärm nicht als Lärmbelästigung gelten dürfe.
Als Schmid mit der „Presse“ spricht (4), fordert er mit Blick auf den Weltkindertag am
20.November, dass Kinderlärm nicht als Lärmbelästigung gelten dürfe.
Diese Ausnahme soll sowohl im Bundesgesetz als auch in den Landesgesetzen (6) festgehalten
werden. Auslöser für Schmids Vorstoß ist der Fall rund um einen privat betriebenen (7)
Montessori-Kindergarten in Wien Donaustadt. Ein Nachbar zog vor Gericht und klagte auf
Unterlassung: Der Kindergartenlärm gehe über das erträgliche Maß hinaus. Dass das
Landesgericht die Klage abgewiesen hat (8), sei zwar erfreulich, sagt Schmid, aber alleine die
Tatsache, dass Anrainer wegen Kinderlärm vor Gericht gehen können (9), sei „eine Schande für
die Republik Österreich“.
Deutschland: Strengere Gesetze
Zumal das Verfahren zwei Jahre gedauert habe (10) –
..., aber alleine die Tatsache, dass Anrainer wegen Kinderlärm vor Gericht gehen können (9) –
aber , sei „eine Schande für die Republik Österreich“. Zumal das Verfahren zwei Jahre gedauert
habe (10)
Umformung hier nicht möglich, weil wir die Verbindung zu „allein die Tatsache dass (= Subjekt)
– mit dem zumal (in der Bedeutung: auch weil...) nicht schaffen... oder sehen Sie eine
Möglichkeit? Wenn ja, bitte mir mailen
und hätte der Kläger Erfolg gehabt, hätte der Kindergarten die finanzielle Belastung kaum
überlebt. Soweit ist es zwar nicht gekommen, aber der Kindergarten ist inzwischen umgezogen.
„Es gibt mehrere Möglichkeiten für Veränderungen“, sagt Schmid. Er schlägt vor, dass im
Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB) verankert werden soll, dass Beschwerden über
Kinderlärm nicht zulässig sind (11). Konkret würde das den Paragrafen 364 betreffen, wonach
nach Artikel 2 der Eigentümer eines Grundstückes seinem Nachbarn Belästigungen durch
Abwässer, Geruch oder auch Geräusch untersagen kann, „als sie das den örtlichen Verhältnissen
entsprechende (12) Maß überschreiten“.
3. Wandeln Sie die im Text markierten Passagen in die in der Tabelle angegebenen
Formen um:
Drei Monate bedingt für "falschen" Arzt beim Roten Kreuz
34-jähriger Wiener geständig, aus Angst vor "strengen" Eltern (1) Urkunden gefälscht zu
haben
St. Pölten - Der Urkundenfälschung ist ein 34-Jähriger, am Dienstag am Landesgericht St.
Pölten schuldig gesprochen worden. Der Wiener hatte sich laut Staatsanwaltschaft (2) beim
Roten Kreuz der NÖ Landeshauptstadt als Arzt ausgegeben, ohne ein Medizinstudium
absolviert zu haben. Er bekannte sich schuldig und wurde nicht rechtskräftig zu drei Monaten
bedingt verurteilt. Der Angeklagte erbat sich Bedenkzeit.
"Doktorwürden" gefälscht
Nach der Matura 1997 (3) habe er ein Medizinstudium in Wien begonnen, erzählte der
Angeklagte. Dieses sei aber "wenig erfolgreich gelaufen", weil er in den ersten zwei Jahren eher
ausschweifend gelebt hatte (4). Dadurch hatte er den Anschluss an seine Kollegen verloren.
Seine Eltern seien aber "sehr streng", und so gab er vor, "brav" zu studieren. Erst als sie sein
Taschengeld streichen wollten, habe er nach einer Lösung gesucht. Schließlich habe er die
"Doktorwürden" gefälscht. Das für die Arbeit benötigte (5) Wissen habe er aus dem Internet,
berichtete der 34-Jährige. Er betonte, dass ihm das alles sehr Leid tue.
Er war über zehn Jahre als freiwilliger Einsatzfahrer, Rettungs- und Notfallsanitäter beim Roten
Kreuz in St. Pölten aktiv gewesen. Dass er dann eine Kopie des akademischen Diploms
vorlegte, sei nicht seine Idee gewesen: Er wurde darum gebeten, nachdem in der Stadt bekannt
geworden war, dass er sein Studium abgeschlossen hatte.(6) [..Fortsetzung Aufgabe 3...]
Punkte
von 2
(1) Nebensatz
34-jähriger Wiener geständig, Urkunden gefälscht zu haben, weil er Angst vor
seinen strengen Eltern hatte.
(2) Nebensatz
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt(e), hatte sich der Wiener beim Roten Kreuz der
NÖ Landeshauptstadt als Arzt ausgegeben, ohne ein Medizinstudium absolviert zu
haben. Er bekannte sich
(3) Nebensatz
Nachdem er seine/die Matura 1997 abgeschlossen/absolviert hatte/hätte, habe er
ein Medizinstudium in Wien begonnen.
(4) Präpositionalphrase
Durch sein / Aufgrund seines eher ausschweifenden Lebens sei es aber wenig
erfolgreich gelaufen.
(5) Relativsatz
Das Wissen, das er für die Arbeit benötigte, habe er aus dem Internet, ....
(7)
Vonseiten des Roten Kreuzes fühle man sich dadurch aber nicht geschädigt, gab der damalige
Ausbildungsleiter, der als Zeuge gerufe wurde, vor Gericht an.
(8)
Zeitgleich mit der Urkunde "vorbereitet" hatte der Angeklagte seinen Angaben nach auch
gefälschte Gehaltszettel und Lohnbestätigungen über eine Tätigkeit als Chirurg im Wiener AKH,
die "für einige Jahre" angedauert hatte, die er seinen Eltern...
(9)
kamen außerdem beim von ihm bei einer St. Pöltner Bank gestellten Ansuchen um einen Kredit,
nachdem...
(10)
....nachdem sein Bankbetreuer, der ebenfalls beim Roten Kreuz arbeitet, diese verlangt hatte.
(11)
Die letzten Lohnzettel, die von ich gefälscht wurden/worden waren, lagen von Jänner und
Februar diesen Jahres vor.
(12)
Aufgeflogen war die Geschichte rein zufällig, als die in einer Eigentumsgeschichte gegen ihn
ermittelnde Polizei auf ihn aufmerksam geworden war.