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Masterstudiengang
Architektur
Regelstudienzeit: 4 Semester
Credits: 120 ECTS
Studienform: Vollzeit
Zulassung: Eignungsverfahren
Sprache: Deutsch
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1. Studiengangsziele
1.1. Zweck des Studiengangs
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1.2. Strategische Bedeutung des Studiengangs
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Der Psychologe Edward de Bono spricht in seinem Buch Lateral Thinking
(1970) von zwei unterschiedlichen Denkstrukturen des menschlichen Gehirns,
die sich komplementär ergänzen. Ausgehend von einer Analyse vorherrschen-
der Wahrnehmungsprozesse identifiziert er ein in der westlichen Kultur domi-
nierendes logisch-analytisches („vertikales“) Denken, dem ein intuitiv-gestalteri-
sches („laterales“) Denken gegenübersteht. Letzteres sei insbesondere für das
Generieren von Ideen und für das Problemlösen geeignet. Das entwerfende
Skizzieren stellt de Bono als eine Technik dar, die das intuitive und generative
(„laterale“) Denken in besonderem Maße anregt und unterstützt. (De Bono
1970, S. 100 ff., S. 246 ff.)
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Wissen und Erfahrung anzueignen, die als Entscheidungsgrund-
lage in Entwurfs- und Planungsprojekten in der fachlichen Praxis
und Forschung eingefordert wird2.
Die Lehrstrategie der Fakultät stellt die entwurfsbezogene Pro-
jektarbeit Im Mittelpunkt des Studiums, fördert einen starken For-
schungsbezug und denkt gesellschaftliche Herausforderungen
vor.3 Besonders auf Master Niveau findet eine forschungsorien-
tierte Auseinandersetzung mit aktuellen architektonischen und
gesellschaftlichen Fragestellungen statt. Die Einbindung aller
Professuren zielt dabei bewusst darauf ab, entwurfliche Problem-
stellungen mit verschiedensten fachspezifischen Methoden zu
bearbeiten und aktuell forschungsrelevante Fragestellungen fle-
xibel in das Curriculum integrieren zu können. Der hohe Anteil an
Wahlfächern auf der Masterstufe ermöglicht, flankiert durch die
fachliche Studienberatung (beispielsweise in Mentorenprogram-
men), die Profilbildung im weiten Feld der Architektur wie auch
interdisziplinär.
https://www.ar.tum.de/fakultaet/wir-ueber-uns/mission/
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bestimmte Bereiche erforderliches Spezialwissen in strukturier-
ten Programmen zu erwerben. Sie schlagen in der Regel eine
Brücke von der Architektur in angrenzende Disziplinen oder For-
schungsschwerpunkte und sprechen damit auch Absolventen
anderer Vorqualifikation an. Gemeinsame Lehrangebote ermögli-
chen ein interdisziplinäres Arbeiten, bei dem beide Seiten vom
Wissensaustausch profitieren und ein Verständnis für die Ar-
beits- und Denkweisen in anderen Disziplinen erlangen. Mit die-
sem Zusammenspiel gelingt es hochkomplexe und realitätsnahe
Aufgaben zu bearbeiten, die monodisziplinär nicht lösbar wären.
2. Qualifikationsprofil
Der Abschluss des Master of Arts Architektur an der TU Mün-
chen qualifiziert die Studierenden für Berufe in Architektur im
weiteren Begriffssinne. Die Absolventen sind befähigt, sich in ih-
rer Tätigkeit mit einer komplexen Kombination von kulturellen,
sozialen, funktionalen, wirtschaftlichen und ökologischen Anfor-
derungen auseinanderzusetzen. Sie können Lösungsvorschläge
und Entwicklungsprozesse für die gebaute Umwelt synthetisie-
ren, die in ihrer Darstellung, ihrer physikalischen Struktur, ihrer
Identität und ihrem langen Lebenszyklus erheblichen Einfluss auf
die Gesellschaft hat.
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im Master Architektur Bestandteil des iterativen Arbeitsprozes-
ses.
Methoden des Design-Research und der Raumanalyse wie z.B.
Fallstudien, spatial analysis, Simulation oder Prototyping wenden
die Studierenden zur Informationsrecherche, zur Durchführung
von Analysen und zur Definition von Problemstellungen an. Sie
sind in der Lage, ihr Faktenwissen mit Analysen und Bewertun-
gen der vielfältigen und teils gegensätzlichen Anforderungen aus
ingenieurwissenschaftlicher, städtebaulicher, ökologischer, kul-
turtheoretischer, sozialwissenschaftlicher und ökonomischer
Sicht zu kombinieren. Die Absolventen sind geübt in lateralem
Denken und treffen in Betrachtung des Gesamtproblems intuitive
oder emotionale Entscheidungen, in denen sich all ihre Erfahrun-
gen und ihr Expertenwissen verdichten, um letztendlich pas-
sende Lösungsvorschläge zu synthetisieren.
3. Zielgruppen
3.1 Adressatenkreis
3.3 Zielzahlen
300
200
100
0
2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18*
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4. Bedarfsanalyse
Ihre beruflichen Perspektiven sind in der federführenden Abwick-
lung von Entwurfs- und Planungsaufgaben in Architekturbüros,
aber auch im Wissenschaftsbetrieb oder im öffentlichen Sektor
an mit räumlichen und baulichen Planungen betrauten Institutio-
nen zu finden. Daneben zählen mitunter architekturferne Wirt-
schaftszweige zu potentiellen Arbeitgebern, in denen die Kompe-
tenz im Einsatz kreativer Methoden zur Lösung komplexer Prob-
lemstellungen benötigt wird.
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
8Zahlen und Bezeichnungen auf Basis einer Statistik der Bundesagentur für
Arbeit vom 31.08.2017
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weitere 22 % arbeiten in fachverwandten Berufen bei Bauunter-
nehmen, in der Immobilienwirtschaft, in Forschung und Lehre o-
der im öffentlichen Dienst. Mit 83 % war die Mehrzahl der Be-
fragten abhängig beschäftigt, 8,5 % arbeiteten selbstständig. Ma-
ximal 3 Jahre nach Abschluss des Masters Architektur gaben be-
reits 40 % der Beschäftigten an, mindestens eine mittlere Lei-
tungsfunktion inne zu haben. Neben Persönlichkeit, Arbeitspro-
ben und Praxiserfahrung wurde von den befragten Absolventen
die Qualifikation durch den Studiengang als einer der wichtigsten
Aspekte angegeben, die zu Stellenzusagen führten.9
5. Wettbewerbsanalyse
5.1 Externe Wettbewerbsanalyse
Städtebau / Stadtplanung 13 0 4
Landschaftsarchitektur / 4 0 4
-planung
Innenarchitektur 0 4 8
Architektur 1 (TUM) 1 4
Sonstige im Fachbereich 4 0 6
Architektur
9
Daten der Absolventenbefragung, TUM Fakultät für Architektur, Juli 2017
10
Daten des Hochschulkompass, November 2017
11
Daten des Hochschulkompass, November 2017
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Der Masterstudiengang Architektur wurde als konsekutiver Studi-
engang aufbauend auf dem Bachelorstudiengang und dessen
einjährigem Auslandsjahr ins Leben gerufen. Diese insgesamt
12-semestrige Architekturausbildung stellt eine Ausrichtung auf
international vergleichbare Standards dar und dient damit der Si-
cherung der internationalen Attraktivität, Exzellenz und Spitzen-
stellung dieser beiden Studiengänge.
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Master Architektur in Teilen wieder. Es besteht jedoch ein deutli-
cher Unterschied in der Bandbreite, Intensität und Tiefe in der
Auseinandersetzung mit diesen Themen durch die im M.A. Archi-
tektur vorgegebene Projektorientierung. Der Master Architektur
fokussiert primär die Kompetenz der fachlichen Synthese, also
das Zusammenführen bzw. Integrieren komplexer Informationen
in Architektur und Planungsprojekten, der Master RNB zielt ins-
besondere auf interdisziplinär integrierende Kompetenzen. Durch
präzise Kenntnisse sowohl der ingenieurtechnischen, durch Ana-
lysen geprägte Arbeitsweise, sowie der kreativen und syntheti-
sierenden Arbeitsweise der Architektur übernehmen die Absol-
venten des Master RNB in der Praxis vor allem die Rolle eines
Vermittlers und Koordinators zwischen Fachplanern, Fachingeni-
euren und Architekten, die beispielsweise im M.A. Architektur
qualifiziert wurden.
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Zur Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit von Stu-
denten werden Projektarbeiten der Focus Area Urban and Land-
scape Transformation teilweise als gemeinsam Lehr- und For-
schungsformate des Master Architektur und des Master Urbanis-
tik angeboten, wobei individuelle methodische Perspektiven ge-
zielt gefördert und gegeneinandergestellt werden. Dieses Format
hat sich als Integrationsformat in diesem Spezialisierungsfeld be-
währt.
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In den ersten drei Semestern sieht das Curriculum neben den
Projektarbeiten in vergleichbarem Umfang Wahlmodule vor. Die
Module sind entsprechend der Focus Areas Integrated Building
Technologies, Urban and Landscape Transformation, Cultural
Heritage, History and Criticism sowie dem allgemeinen Bereich
Architectural Design katalogisiert.
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Schematischer Studienplan zur
Schwerpunktbildung. Der Anteil an
zu absolvierenden Modulen einer
Focus Area ist blau hinterlegt.
Beispielhafte Studienpläne
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Studienplan 1
Studienplan 2
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Studienplan 3
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7. Organisatorische Anbin-
dung und Zuständigkeiten
Der Masterstudiengang Architektur wird von allen Focus Areas
der Fakultät für Architektur gemeinsam durchgeführt, verantwort-
lich ist der jeweilige Studiendekan der Fakultät, derzeit Prof.
Mark Michaeli.
Studiengangskoordination
Dipl.-Ing. Sebastian Haß
Tel: +49.89.289.28175
mail: s.hass@tum.de
Studienberatung
Marga Cervinka
Tel.: +49.89.289.22351
mail: marga.cervinka@tum.de
Zentrale Studienberatung
Tel.: +49.89.289.22737
mail: studienberatung@tum.de
Bewerbung
Sachbearbeiterin Susanna Nwabuodafi
Tel.: +49-89.289.25408
mail: bewerbung@ar.tum.de
Stellvertreter
Prof. Dipl.-Ing. Dietrich Fink
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8. Ressourcen
8.1 Personelle Ressourcen
Der Lehrbetrieb für die ca. 1.500 immatrikulierten Studierenden
der Fakultät wird von 31 Professoren, 8 Honorarprofessoren, 130
wissenschaftlichen Mitarbeiter (82 Vollzeitäquivalente) und über
50 Lehraufträgen durchgeführt. Der Master Architektur bindet
überschlägig 35 % dieser Lehrkapazitäten, gut 50 % der Ba-
chelor Architektur, der restliche Anteil ist in weitern Studiengän-
gen und Lehreexporten gebunden.15 Eine ausführliche Tabelle
der im Master Architektur eingesetzten Personalressourcen fin-
det sich im Anhang.
Ergänzend zum kontinuierlichen Lehrbetrieb betreibt die Fakultät
seit 2007 umfassende Programme für Gastkritiker, Korrekturas-
sistenten und Tutoren um Expertisen einzubinden und das Be-
treuungsverhältnis zu steigern. Als Gastkritiker werden erfolgrei-
che Architekten bzw. Professoren aus anderen, teilweise interna-
tionalen, Universitäten eingeladen. Sie erweitern v.a. in der Pro-
jektarbeit die Bandbreite der Kritik und damit den Erkenntnisge-
winn der Studierenden.
15 Stand November 2017. Der Anteil der Lehrkapazität aus den Curricularwer-
ten abgeleitet; ermittelt durch TUM Hochschulreferat 1 - Controlling
16 Akkreditierungsverbund für Studiengänge der Architektur und Planung; Fach-
liche Kriterien für die Akkreditierung von Studiengängen der Architektur, 5. Auf-
lage 2013 (http://www.asap-akkreditierung.de)
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sion und Reflektion im Austausch mit Kommilitonen und Betreu-
ern.
Leider kann die Fakultät derzeit nicht allen Studierenden adä-
quate Arbeitsplätze bieten. Durch andauernde Baumaßnahmen
sowie den Entzug von Räumen und Gebäuden hat die Fakultät
derzeit knapp 30 % zu wenige Arbeitsplätze.17 Eine hochschul-
zentrale Kompensation von gesperrten oder entzogenen Flächen
wird zum jetzigen Zeitpunkt nur für die Arbeitsplätze von Mitar-
beitern gewährt, nicht jedoch für studentische Arbeitsplätze. Ziel
der Fakultät ist es, in Zukunft wieder allen Studierenden einen
Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Dekanat und Studiendeka-
nat sind hierzu bereits aktiv.
17Im Oktober 2017 standen 1075 Arbeitsplätze für 1480 immatrikulierte Studie-
rende zur Verfügung.
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Technische Universität München
Fakultät für Architektur
Studiendekanat
Arcisstr. 21
80333 München
http://www.ar.tum.de
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