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KAISERLICHE AKADEMIE DER WISSENSCIIA FTEX


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SÜDARABISCHE EXPEDITION

BAND I

DIE SOMALI-SPRACIIE
VON

LEO REINISCH

W ] EN.
ALFRKD HOLDKR
K. r K IHM'- i:nii rN'i VKlisiTÄTs-iM-i'ini \ n im. I u
:

ALFRED HOLDER, k. u. k. Hof- und ÜDiversitäts- Buchhändler in WIEN,


I., Rothenthurmstrasse 15.

Von demselben Verfasser sind früher erschienen

Dr. A. W. Schleichers Die Saho- Sprache.


SOMALI-TEXTE. Erster Band

Texte der Saho-Sprache.


:
Zwcilor Hand

Wörterbuch der Saho -Sprache.


-.

Mil Unterstülzang der kaiserlichen Akademie der ffissenscliafleii in Wien.


„j^ L-„,j,.s,iji2u„g j^r kaiserlichen Akademie der IVissenscIiaficn in Wien.

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Wörterbuch Die Bilin- Sprache.


BEDAUYE-SPRACHE. ^Vörterbuc•ll der Bilin -Sprache.
Mit Cnlerstüizung der kaiserlichen Akademie der ffissenschaflen in Wien. )|jt Unlerslülznng der kaiserlichen Akademie der ffissenschafien in Wien.

Preis: 16 A/. Preis: 20 M.

LINGUA 'AFAR Manuel de la langue TigraV


noid de l'Abyssinie
nei nord-est deU' Afriea. parlee au centre et dans le
par

Grammatica, testi e vocabolario '

J. Schreiber,
per Prcln- de la Congregation de U Mi«?iyn dite des lararistes fondee par St. Vincent de Panl.

GioTauui Colizza Preis : 6 M.


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Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes.


Herausgegeben und redigirt
von
J. Karabaeek, D. H. Müller, L. Eeinisoh, L. v. Sehroeder,
I_ieit*;rii des orientalis<--iieixInstituts der Universität in "W^ien.
Preis eines Bandes von Tier Heften 10 M. :

Herausgegeben von Jukol) Krall.


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Der demotische Theil der Inschrift von Rosette. — Der Sethon -Roman. — Der Leidener Papyrus I. 384.
Mit 17 autögrapliirten Tafeln. — Preis: 1"2 M.

Die Spraclien des kaukasisclieii Von


Stainiiies.
R. V. Erckert,
kaiserlich rassischem GeDerallieutenaut a. D.

>Iit einem Vorwoi-t von Prof. Dr. Friedrich Müller.

1. Theil : Wörterverzeiclmiss. — II. Theil : Spracliprobeii und grammatisclie Skizzen.


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Die Propheten in ihrer ursprünglichen Fornn.


Die Grundgesetze der ursemitischen Poesie
erschlossen und uachgeniescu iu Bibel, Ktnlinschriften und Korau und in ihren Wirkungen erkannt
in den Chören der griechischen Tragödie
von
Dr. Dav. Hciiir. Müller,
0. 0. Professor an der k. k. Universität Wien.

I. Band: Proleg:omena und Epile^omeiia. Preis: 10 M. — II. Band: Hebräische und arabische Texte. Preis: 6 M.

ALFRED HOLDER, k. u. k. Hof- und Universitäts- Buchhändler iu WIEN,


I., Bothenthurmstrasse 15.
:

ZUR NACHRICHT

JJie Resultate der Akademie der Wissenschafteu nach Süd-


von der kais.

arabien und Sokotra entsendeten Expedition (November 1898 bis März 1899) werden,
dem Beschlüsse der kais. Akademie entsprechend, in zwei Gruppen veröffentlicht.
Während die naturwissenschaftlichen Ergebnisse in besonderen Bänden der Denk-
schriften der mathematisch - naturwissenschaftlichen Classe zur Veröffentlichung
gelan<>en, sollen die linguistischen und epigraphischen Resultate m einer besonderen
Publication im Formate der Denkschriften unter Aufsicht der Sprachen - Com-
missiou veröffentlicht werden. Die Bände erscheinen in der Reihenfolge wie sie
im Drucke fertig gestellt werden. Der Schlussband soll die Geschichte der Ex-
pedition sowie ein Resume der wissenschaftlichen Ergebnisse enthalten.

Der Obmann der Sprachen-Commission

Reiiiiscli.
Digitized by the Internet Archive
in 2011 with funding from
University of Toronto

http://www.archive.org/details/diesomalisprache01rein
ALFRED HOLDER, k. u. k. Hof- und UniversitUts- Buchhändler in WIEN,
I., Rothenthurmstrasse 15.

QueHenwerke n ff i<öi"^rniJj^fMiT it

The Grihyasutra of Hiranyakesin


altindischen Lexikographie. witli extracts from the rommentary of Mätridatta
cdited liy

im Auftrage der kaiserlichen Akademie der IVissensciiaflen in Wien.


Dr. J. Ki'rste.

I. li.n.l Priiteil at tue eipense ol ile Imperial Academy ol sciences ol Vlenna.


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Der Anckai'tha.samifniliii des Hciuachaiulra.


Preis: 10 M.

Mit Auszügen aus dem Comuientare des Mahendra.


lierausgegcbon von Th. Zachariae,
Preis: 10 M. The Apastambiya Grihyasutra
II. n^iiitl: Wim extracts Irom ths cDmiDeiitarles of Haradatta and Südarsanärya
Das Uuadigaiiasuti'a des Heiuachandra. tiiittil l,.v

l>r. M. W'intorni tz.


Mit dem selbstvcrfassten Commentare des Autors. ünder Ihe patronage of llic Imperial Acadenij of sciences of ?ienna.
l[eraus(^t'f,'fb('n von Joh. Kirste.
Preis : 6 M.
Neöst einem Appenilix, emiialleiiil ilett imex zm Aneüartliasaiiigralia
von Th. Zachariae.
Preis: 8 M. 70 Pf.
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Inscliriften Yom Heroou zu ßliodiapolis.
Band: Dci* Mai'ikliakosa.
III.
Im Auftrage
Mit Auszügen aus dem Commeutare und drei Indices. der kleinasiatisciien Commission der kaiserl. Akademie der Wissenschaften
Herausgegeben von Th. Zachariae. neu bearbeitet von Rudolf Heberdey.
Preis: 7 M. Preis 5 M.:

Jaliresliefte des österreicliiHclieu arcliäologisclieii Institutes in Wien.


Herausgegeben von Hofrath Prof. Dr. O. Benndorf.
Mit vielen Lichtdrucktafeln und Textfiguren.
Bis jetzt sind 3 Bände erschienen.
Preis eines Bandes (2 Hefte) im Umfange von 40 Druckbogen 4": 15 M.

Grundriss der Sprachwissenschaft


von
Dr. Friedrich Müller,
weil. Professor an der Universität, Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften, Mitglied und Vice - Präsident der anthropologischen
Wien u. s. w.Gesellschaft in
Drei Bäuflf 47 M. 40 Pf., gebunden in fünf Halbfranzbäiide 53 M. 40
Pf.
Hieraus einzeln :

Band I. I Ahthoil. Einleitung in die Sprachwissenschaft. 3 .ir. (iO Pf. Band III. Die Sprachen der lockenhaarigen Rassen. 1. Ahtheil. Die
I. 2. Abtheil. Die Sprachen der wollhaarigen Rassen. 5 M. no Pf. Sprachen der Nuba- und der Dravida- Rasse.
I. complot. : ^^. 3» I'i'., uubd. 10 M. 4U Pf.
"-. gebd. 6 '1
31. 20 Pf.
„ U. Die Sprachen der schlichthaarigen Rassen. —
1. Abtheil. Die ,,,
III. 2. Abtheil. Die Sprachen der mittelländischen Rasse.
Sprachen der australischen, der hyperborelschen und der ameri-
kanischen Rasse. 3/., geh.l. 10
',1 211 Pf. M o u,
bchluss
,„ ,
''' -"^- Pf gebj. IC M. 60 Pf.
des Werkes. Als .Suppleiiii>nt hiozu crsobien
W .

p II. 2. Aiiihiil. Die Sprachen der malayischen und der hochasiatischeti IV. 1. Abtheil. Naohträje zum Qrundriss aus den Jahren
1877—1887.
Cmongolisohen) Rasse. s u. 8ü P/., gehd. lu M.
ö 3r. HU Pf.

Sy Ilabar des Nanking -Dialektes Die Haggadah von Sarajevo.


odtT

der correcten Aussprache (IE '^) Eine spauiscü-jüdisclie Bllderliauilsclirifl des Mittelalters.
Von
sammt Vocabular Dav. Heinr. Müller nnj Julius v. Schlosser
nebst einem Anhange
zum Studium der liochchinesischen Umgangssprache von
Prof. Dr. David Kaufmann
Dr. Franz Kühnert. in Bjidapest.

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Mit eiuem Frontispiz in Chromotypie. 38 LiehWriicktafeln,
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18 Textabbildungen und einem Atlas von 35 Tafebi.
Preis: 10 M.
Preis: 50 M.

ALFRED HOLDER, k. u. k. Hof- und Universitäts- Buchhändler in WIEN,


I., Rothenthurmstrasse 15.
C -V.
KAISERLICHE AKADEMIE DER WISSEXSCHAFTEX

SÜDARABISCHE EXPEDITION
i\'

BAND I

DIE SOMALI-SPRACHE
vox

LEO REIXISCH

EX'HZRSDITATE
lOSEPHI'TRElTL

WIEN
ALFRED HOLDER
K. VSV K. HOF- rXD UXI VEESITiTS-BUCHHÄNDLEK
1900
DIE

SOMALI-SPRACHE
VON

LEO REIJVISCH

TEXTE

EX'HEEEDITATE
lOSEPHI'TREITL

WIEN
ALFRED HOLDER
K. UND K. HOF- UMD UNI VERSITlTS-BUCHH AN-DLEK.

1900
Druck von Adolf Holzbausen,
k. QDd k. Hof- and Umvenitits-Bachdracker in Wien.
VORWORT.

Als die vou der kaiserlichen akademie der wißenschaften nach Süd- Arabien
entsendete wißeuschaftliche expedition im frühjar 1899 nach Wien zurückkerte,

befand sich in deren gefolge ein Somali, namens Ibrahim Abdillah vom geschlechte

der Makahil des Stammes der Habar-Awal, welcher mir zur weiteren förderuug
meiner Somalistudien übergeben wm-de. Aus seinem munde stammen in den tol-

geuden blättern die texte bis Seite 187. Die weiteren erzäluugen sind ein dictat

von Jusuf Ali vom geschlechte Samana des Stammes der Habar-Dscha'alo, welchen
mir herr Graf Edw. Wickenburg auf einige monate gütigst überlaßen hatte, wofür

ich hiermit meinen besten dank ausspreche.


Sowol aus sprachlichen als auch aus folkloristischeu beweggründeu habe ich

die so gesammelten texte vollinhaltlich aufgenommen, da sie das leben, die sitten

und gebrauche und die ganze denkweise der Somali gut veranschaulichen. Wie
ser ferner solche texte zur genaueren ermittelung des grammatischen baues und

gesicherten Wortschatzes einer spräche unerlässlich sind, darüber ist es unnütz,

Worte zu machen.

Bei vergleichung dieser vorligenden blätter mit den von mir zu ende decem-

ber 1899 veröffentlichten Somalitexten meines verewigten freundes und schfllers

Dr. A. W. Schleicher werden in prosodle und accenten gar manche veröchidenheiteu


auffällig zu tage treten. Die leider nur allzu kurze zeit von Dr. Schleichers verker
mit Somalileuten in Aden, wohin er im frühjar 1894 von Massaua und zwar schon

am tropenfieber tötlich erkrankt gekommen war, konnte unmöglich hinreichen, sein

or vollständig für aufname fremder sprachlaute empfänglich zu machen. Bekannt-

lich ist ja das feinste gehör nicht fähig, in nur kurzer zeit alle fonetischen sonder-
YI Vorwort.

Leiten einer spräche allsogleicli genau aufzufaßen und auch ich schmeichle mir

keineswegs, trotz längeren verkeres mit Somalileuten, durchaus ganz correcte formen

aufgezeichnet zu haben.

Meine verschidenen abweichungen von der Schreibweise des Rey. Fr. Evan-
geliste de Larajasse und Cyprien de Sampont, die in nicht genug rümenswerter

weise das Studium des SomaH gefördert haben, werden in dem diesem band folgen-

den Wörterbuch und in der grammatik ire rechtfertigung linden.

Reinischhof, den 18. august 1900.

L. Reiniscli.
Inhalt.

Evangelium Marci. Seite


8.
I. Biblische texte. Cap. 15 69
Seite
1. Geschiclitc Josefs. Originaltexte.
11.

1 Mose cap. 39 1
3 a) Lebensanschauung, recht, sitten und gebrauche.
1 Mose cap. 40
1 Mose cap. 41 ^ 1. Sprichwörter 74
1 Mose cap. 42 11 2. Strafgesetz 78
1 Mose cap. 43 !•''
3. Ueber gerichtliche zeugen 81
1 Mose cap. 44 1° 4. Erbschaft 81

1 Mose cap. 45 21 5. Prozeß wegen eines betruges .... 81


1 Mose cap. 46 24 6. Prozeß wegen einer braut 88
1 Mose cap. 47 26 7. Prozeß wegen eines rauf handeis ... 97
1 Mose cap. 50 29 8. Prozeß wegen diebstals 99
9. Blutgeld wegen verunglückter defibulation 102
2. Moses Sendung und gesetzgebung.
32 10. Brautwerbung 104
2 Mose cap. 1
33 11. Heirat 106
2 Mose cap. 2
35 12. Heirat mit Umgehung des brautvaters 107
Mose cap. 20
.

2
37 13. Ehescheidung 108
2 Mose cap. 21
40 14. Schwangerschaft, geburt, namengebung.
2 Mose cap. 22
beschneidung und infibulation . . . •
109
3. Geschichte Simsons.
15. Von den frauen und mädchen . . . .
111
Richter cap. 13 43
16. Tanz der Somali 112
Ricliter cap. 14 46
17. Gewebe und bekleidung der Somali . . 116
Richter cap. 15 48
18. Wanderzüge der Somali HS
Richter cap. 16 51
19. Begegnung auf der reise 119
4. Das buch Rut. Wenn dürre eintritt 120
20.
Cap. 1 55 121
21. Wenn ein fruchtbares jar eintritt . . .

5. David und Urias. 22. Warsagung 122


Samuel II, 11 57 teilweise abergläubige an-
23. Verschidene
6. Das buch Hiob. sichten und gebrauche 124
Cap. 1 59 24. Fluch- und eidesformel; wehegeschrei .
127
Cap. 2 61 25. Eigennamen von haustieren 127
Cap. 42 63 26. Zurufe an tiere 128
27. Krankheiten 128
7. Evangelium Matthäi.
28. Eingebildete krankheiten 129
Cap. 2, 11—16 64
66 29. Totengebriiuche 130
Cap. S
VIII In- halt.

Seite

b) Erzälungen. Seite
79 Der jüngling und das mädchen . . . 214
131 80 Eine ehebrecherin 214
30. Eine tieifabel
132 81 Die untreue gattin 216
31. Wehe dem der lügt!
32. Der midgan und sein weib .... 133 82
83
Eine hinterlistige gattin
Der schwachsinnige ehegatte . .
217
219
33. Der fleischfreßende topf 134 . .

34. Wer andern eine grübe gräbt .... 136 84


85
Weiber sind esel
Im heißhunger
220
221
35. Ein Schlaukopf 139
142 86 Ein gefräßiges weib 221
36. Zwei reisende
142 87 Ein gefräßiges weib 223
37. Die fünftöterin
144 88 Ein gefräßiges mädchen 224
38. Der betrüger und der habgierige .

145 89 Ein abgewisener 225


39. Der keusche jüngling
148 90 Ein raubzug zu den Dulbahanta . 225
40. Der fi-idenstiftende priester
149 91 Der raufbold 226
41. Zwei diebe
42. Die betrügerische Hindufrau .... 151 92
93
Der mutige midgan
Der unglückliche liebhaber ....
226
226
43. Erprobung der frauen 157
162 94 Furcht vor ratten 227
44. Rache wegen verläumdung
95 Anrede an ein pferd 227
45. Die ehebrecherin 165
167 96 Ein gleiches 228
46. Der betrogene bauer
173 97 Die besorgte muttcr 228
47. Abunawas und der türke
177 98 Der lecke schlauch 229
48. Abunawas und Harun-ar-raschid
99 Wertvolles gut der frauen . . . 229
49. Der feigendieb 181
50. Der aufschneiderische könig .... 183 100
101
Der mann und der löwe
Die alte frau und der löwe ....
230
231
51. Heilung von der fettsucht 183
187 102 Der lüwe und die greisin 233
52. Mutter und tochter
188 103 Groß- und kleinvih 233
53. Der kundschafter
104 Das kamel, das pferd und der esel. . 234
54. Ein lügner 188
189 105 Der mann, der schakal, der löwe und
55. Zwei lügner
56. Der gefräßige und der gauuer .... 190
106
die hyäne
Eine unterreduug der raubtiere . .
235
236
57. Idur und Darod 191
192 107 Der löwe, der panter, der gepard, der
58. Der schlaue priester
193 wiilf und der schakal 239
59. Priestergut kann man nicht rauben .

108 Der löwe, der wolf und der schakal 240


60. Der kartenspiler 193
109 Der löwe, der wolf und der schakal 241
61. Gatte und gattin 195
62. Die zwanzigtöterin 195 110 Der löwe und der schakal .... 242
63. Zwei rauher 197 111 Der löwe und der schakal .... 242
112 Der wolf und der schakal 243
64. Die raenscbenfreßerin 198 .

65. Das midganweib 201 113 Der schakal und sein weib ... 244
114 Die Schakale 245
66. Socios malorum habere delectat 202
115 Der rabe, der asgeier und der adler 246
67. Der sparsame wolf 203
68. Ein verfürtes mädclien 203 116 Die fettschwänzige Ayischa . .247
117 Der mensch und die schwarzameise . . 248
69. Die bösen buben 204
70. Drei arten von männern soll mau nicht
118 Aussprüche ... 248
119 Gogoyin (Rätseln) 256
heiraten 205
120 Liebeslied 257
71. Drei arten von weibern soll man nicht
121 Liebeslied 258
heiraten 206
122 Lied auf eine kamelstute 258
72. Väterliche leren 207
123 Spottlied auf die Stadt Berbera 258
73. Vater und son 208 .

74. Vater und son 209


75. Mutter und son 210 III.
1 Uebersetzungen aus dem arabischen.
76. Der arme brautwerber 210
7 7. Der eifersüchtige jüngling 211 1. Geschichte
C zweier brüder 259
78. Die heiratsangabe verfällt, wenn der 2. Der lebensbrunnen 277
bräutigam zurücktritt 211
T. lilBLISCHE TEXTE.

1. Geschichte Josefs.

1 Mose caj». ]*.).

1. Yüsuf-se Mäsar-hä lä kknay, lodfi^ä 1. Josef wurde nach Egypten ge-


ihsaday Fodifdr hoqor-tiriydha firdön e bracht, wo in Potifar, der vezier und
lodh tvcUba ü mddaha, asUgisu-nd loä haushofmeister farao's kaufte, derselbe
Mdsri. lüuhü ka ibsaduy rer-Ismail, iy- aber war egyptischer herkunft; dieser
5 ydga hdlka kßnen. nun kaufte in von den Ismaehtern, die
in dahin gebracht hatten.
2. Ildhuy-na Ytlsuf ayyh Id jiray, 2. Gott aber war mit Josef und be-
Yüsuf-na Ildhi-hä hagäiinQyeiy ; dqqaiki g'nadig'te in: und er lebte im hause seines

stdklsi Mdsriya aha, ayyu fculistay. egyptischen herrn.


3. Sidklsi-hä drkay, inü Ildhay Id 3. Sein herr sah nun, dali Gott mit
10 ^'m'o, lüuku samdya-na Ildhay gddiitisa demselben war und bei allem was er tat,

kd hagäjiyo. seine hand lenkte.

4. Yüsiif-bä ninki wänag indihtsi U 4. Und


äugen seines herrn blick-
die

gd muqden, wü u haddamay. ninki-hä Yü- ten wolgefällig auf in, so daß er delsen
suf äqqalkisi wukil ü gd digay ö loali diener ward und er setzte in über sein
15 lüdlba gddntisi gdliyay. haus und legte alles in seine hand.
5. Mdrkü wäkil ü gd digay dqqal-Msi 5. Von der zeit an, als er Josef über
iyyo hölihlsi, ayya Ildhay bdrigay dqqaiki sein haus habe gesetzt hatte,
und seine
Mdsriga Yusuf diigi; barakddda Ebbdhay segnete Gott das haus des Egypters wegen
ayyä hölihi iyyo dqqaiki lüänajisay. Josef, vmd der segen Gottes ließ deßen
haus und habe gedeihen.
20 6. Markäsü ninki Mdsri tvühü laha 6. So überließ der Egypter alles
6 do-n Yusuf gddnüsu ü dayay ö hölihlsi was er besaß, den bänden Josefs und
lüdh-bä-na ka ögdn icäy kibistu \inayo bekümmerte sich um nichts als um sein
Reluisch, Somalitexte. 1
; :

I. Biblische Texte.

maha e. Ytisuf-na wä qunth hadan ö drag eßen. Josef aber war von großer Schön-
wänägsan ayyü aha. heit und hübschem anthtz.
7. Markäsä nagti sidkisu imWil hü 7. So lenkten sich die äugen der
tagtay, wdhay tidi: »l Id seho!« frau seines herrn auf in und sie sprach
zu im: »Schlafe mit mir!«
5 8. Wil diday, icü/m kii yidi nagti sid- 8. Er aber weigerte sich und sprach
klsa: ysidkeygu md-öga, wdhä dqqalka yal zur frau seines herrn: Mein herr weiß
iyyo hölihlsa g^ddi-god ga^dntayda ayyü nicht, was im hause sich befindet und hat
gdliyay. « all seinen besitz in meine band gelegt.«
9. i>Adrga malm e wdh ivdlha ti tali 9. »Und außer dir überließ er mir
10 ayyü yidi. adigu-se nagtlsi ayydd tahay. die Verfügung über alles; du aber bist

sidän sdrka rcayn ti samdya ö lldhay kü Wie sollte ich nun böses
seine gattin.
hatdya?<: im antun und gegen Gott sündigen?«
10. Markäsdy mälin wdlha hddalki kü 10. Sie aber setzte Josef täglich mit

kululaysay Yüsuf. Yüsuf-se kölkäsu mdqli heißem verlangen zu; er dagegen wider-
15 wäy hädalkedi ö dgteda selidn wäy o dgte- stand ir, indem er nicht auf ir reden
da jögi iväy. hörte, nicht mit ir schlief noch in irer
nähe sich aufhielt.
11. Mälim-bä Yüsuf dqqalka so galay 11. Eines tagfes g:ing Josef ins haus

inU suqulkisa tcah hagajiyo, dddki kale e um dort seine arbeit zu verrichten,
dqqalka jögay mel kale ayydy jögen. wärend das andere gesinde anderwärts
weilte.

20 12. Nagti- bä marddlsi qdhatay, icd- 12. Da erfaßte in das weib an


hay kü tidi: >h Id seho!« marddi-hu ü si seinem oberkleid und sprach zu im
dayay hdhsaday, dibddda ü bahay. »Schlafe doch mit mir!« Er aber über-
ließ ir das kleid, floh vor ir und lief

ins freie.
13. Mdrkay draktay hin marddlsi ü 13. Wie sie nun sah daß er ir sein
st dayay ö kd bdhsaday, ö dibddda ü, kleid zurückließ und hinaus in die weite
25 bahay. entfloh
14. Ayydy dddki dqqalka jögay ü 14. Da schrie sie nach dem haus-
qdylisay, tvdhay kü tidi: »Sga nin-kaygi gesinde und sagte zu diesem: »Sehet da
vxühü nö kenay nin "^Ibrüiiya, na humdy- was für einen hebräischen manu mein
naya. wü so galay, hiü l Id sehdo. wän gatte uns gebracht hat, der uus nur
30 qdyliyay si ada.« schände macht ; er kam herein, um mit
mir zu schlafen, ich aber schrie aus
vollem halse.«
15. i>Mdrkv. mdqlay qaylädaydi, tcd- 15. »Wie er aber mein geschrei hörte,

han ku qdyliyay. yü marddlsi dgtaydi ka da ließ er bei mir sein oberkleid und
gä tagay 6 bdhsaday, dibddda ü bahay. <: floh hinaus.«

16, Markäsdy marddlsi ägtedi digtay 16. Hierauflegte sie sein kleid neben
35 had iyyo mdrki ninkedi yimid. sich hin, bis ir gatte heimkam.
I. Biblische Texte.

17. Afih'kü ninkedi a(j(jalJdsi yimid, 17. Als nun ir gatte heimgekommen
o-uudij hudalki ü sP.fjta]], ivähay tidi: ''>hld- war, da erzälte sie im den voro-aiio-
dihi 'Ibrämya aha ad nu khituij, aijyd und sprach: >^Der hebräische sklave den
SU galay (nü % humtiyo.«. du uns brachtest, kam herein zu mir,
mich zu schänden.«
5 18. »Mdrkan ildyüyny u dädka a ye- 18. »Wie ich aber schrie und nacli
day, ayyü marddlsi dytaydi ka yd tayay, den lauten rief, da ließ er sein kleid
markäsü dibddda ü hdhsaday.«^ zurück und entfloh.«
19. Märkü ninkedi hddalki nägtlsu 111. Als nun ir gatte diesen iren be-
hu Id hddaSay mdqlay ö ay ku tidi: »hd- richt vernommen hatte indem sie zu im
10 dal-käsiL bidddhäyi l gil samdyay,« ayyü sagte: :>Diesen handel hat dein sklave
Yüs'iof sidklsi Vido kidul "^äduday. mir angerichtet, « da wurde auf Josef sein
herr gar heftig ergrimmt.
20. Yüsuf-hä stdkisi hubsigi böqorka 20. Und er warf Josef in das ge-
e dddka böqorka hidna, ku jiray
-ti kii fäugniß, in welchem die gefangenen des
ridny. hdlki-bü ü ddyny. königs sich befanden; dort nun ließ er
denselben.
15 21. llahdy-na Ytisuf ayyti lä jira 21. Gott aber war mit Josef und die
jdayldnta Ilahdy-na Id jira. Ildhay-bä liebe Gottes ruhte auf im und Gott
ninki hdbsiga ü mddah aha ti sdhiray. verlieh im die gunst des kerkermeisters.
22. Ninki hdbsiga ü mddah aha 22. Und derselbe legte in Josefs
ayyd Yüsiif ga'unfisa wihi hidna giddigöd hand alle Verfügung über sämmtliche
20 gdliyay. gefangene.
23. Wdhay samayam-bä Yüsuf ayyd 23. Und was diese zu machen hatten,
ega, illayn ninki hdbsiga ü mddah aha das überwachte Josef, denn der kerker-
mthn gciänta ü gdlyay, n md-jesan, usdgu meister legte alles in seine hand und
ku umda haldyay Yüsuf; lldhay-bä Id kümmerte sich um nichts, sondern über-
2b jiray., wuhü Yüsuf samdyo Ildhay-bä ü ließ alles Josef, imd Gott war mit im
hagäjiyay. und was er tat, das ließ Gott gedeihen.

1 Mose cap. 40.

1. Mdrkü Yüsuf hdbsiga ku jiray, 1. Zu der zeit, als sich Josef im


ayyd nin böqorka Mdsar hdmriga ivdrä- gefängniß befand, begingen der mund-
bin jiray iyyo nin kibista dübi jiray ayyd schenk und der bäckermeister des königfs
30 wdh htm samdyay. von Eg-ypten eine Übeltat.
Firdön - bä ivä "^ädöday labädlsi
2. 2. Und der farao wurde zornig" über
hadddn, mid-na ivuhü aha kua hdmriga beide, nemlich über den obersten der
suhd mädahoda^, mid-na kua kibista dubd mundschenke wie über den obersten der
mädahöda\ bäcker.

Für mddah-hoda.
1*
«

I. Biblische Texte.

3. Wiihü liu riday Jmbsigi ninki md- 3. Und er -wari' sie ins ffefäng-niß

dalia aha Yusuf, hälko labäda kii toada worin Josef aufseher war; dahin warf
riday. er' sie beide.

4. Ninki Jiäbsiga ü mddaha aha, ayyü 4. Der kerkernieisler übergab aber


5 labäda nin e hidan Yusuf ii dibay, iiiü die beiden gefangenen Josef auf da(A er
u qabbäno. habsigasti wähay fadiyen denselben diene. In diesem o^efänoniß
asöyin. saßen sie nun einige zeit.

Mähiö badan kä dambo ayydy


5. 5. Vile tage darnacli als sie sich im
hdbsigi kü wada jiren labddi mddah e kerker befanden, da hatten diese beiden
10 hidna ayya haben bay wäda dadabfm. chefs in einer nacht einen träum.

6. Ynsuf-bä. ü so galay arörti, imhü 6.Des morgens trat Josef bei diesen
drkay iyydyo murugdysan. ein und sah daß sie betrübt waren.
Markäsü kü
7. yidi: -»maliä loäjiginit 7. Da sagte er zu inen: »Warum
ü rügmaday?« zeigt sich auf eurem antlitz solche be-
stürzung?«

15 8. Wdhay kü yidahen: »wdnnu dädab- 8. Sie erwiderten: »Wir hatten einen


nay, wah nö siga loühü yahdy, aydnnu träum, haben aber niemand, der uns
md-hdysano.« Yusuf-bä küyidi: »Ildh-bä denselben auslegen könnte.« Josef ant-
ö kell a dadabkina idin segi kdra, hase wortete : » Gott allein ist im stände, euern
ahäte i sega icdhä kü dadabtm.« träum euch auszulegen, doch erzälet mir,
was euch geträumt hat!«
20 Markäsu ninki küa hdmriga subd
9. 9. Da
nun der oberste mund-
erzälte

ü mddah aha ayya dädahkisi u segay, schenk seinen träum und sagte: »Ich
wühü kü yidi: »tcdhan hl dddabay ged träumte von einem weinstock, der vor
'
indba ö hortayda d, « mir war und drei reben hatte.«

10. » sdddeh lämod-la. Markäsü 10. »Und dieser weinstock trib aus,

25 gedki 'alemaystay ö maqölay ö weyndday wurde grün, wuchs empor, brachte bluten
ö ubahdystay ö middystay ö midihlsi bis- und fruchte und die fruchte gelangten

Idden. zur reife.«

11. »Wdhan gadnta kü hayay däsdddi 11. : Ich hatte in der band den becher
firciön.Markäsdn \mdbki kü maröjiyay farao's und preßte die Weintrauben in
30 däsdddi firdön. Markäsdn fira^Ön däsdddi denselben und reichte dann diesen dem
^lyay. « farao.

.12. Yüsuf-bü kü yidi: »m^inihi dä- 12. Josef erwiderte im: »Die bedeu-
dabkägu wä kan: sdddehda lämöd tvä tung deines traumes ist diese : drei reben

sdddeh malmöd.« sind drei tage.«

35 13. sdddeh mälmÖd firdon-bä


'»lyyo 13. »In drei tagen wird der farao
mddah - nimddädi kü gü 'elin ö däsdddi dein amt dir wider verleihen und du
firdön sin dönta, sidi höre ad «7 wärä- wirst dem fjirao den becher reichen wie
bln jirtay.« früher als du sein muudschenk warst.«
I. Biblische Texte.

14. »Hase akute, hadddd l hosüsatid, 14. »Nun aber gedenke auch meiner,
märkad häyrka htsid l wänaji ö l Id wenn du dein glück erlangst und er-
liadal firoLÖn, dqqalkan l gd so sär. « weise mir gutes, indem du mit farao
redest und erlöse mich aus diesem hause!«
15. »Wdhä la l gd so Mdaij drliga 15. »Mich hat man ans dem Hebräer-
5 'Ebranhjinta, hdlkan-na sdbab-lddn agyu lande fortgestolen und hier one Verschul-
la lgu hidag.« dung gefangen gesetzt.«
16. Markäsä nfnki kibis-Ia-yäsa u 16. Als der oberste bäckermeister
mddah aha drkay, inü Yüsuf st ada dd- sah, daß Josef jenem den träum so gut
(lahki u ka hl st'.gag, aggü kü yidi: »ant- ausgelegt hatte, sprach er zu im : »Auch
10 gu-na wdhan kü dadabay, anigu sdddeh ich habe geträumt und ich trug drei
sambtl rnddaha kü sida.« körbe auf meinem kojif;«
17. »Sambtl-ka sar4 ayyä'^ayn icdliba 17. »Im obersten korb befand sich
kibisti firdön e dn ü dubi jiray kü jirtay, allerlei gebäck, den farao
das ich für
ayyä simbiro sambü ki sare kibisti kd gebacken hatte imd dieses fraßen mir
15 \tnen.<'^ Vögel aus dem korbe weg.«
18. Yüsuf-bä kü yidi: »adigu-na mf- 18. Josef erwiderte im: »Die deutuns:
nihi dädabkägu kan: sdddehda sam-
loa deines traumes ist diese : drei körbe sind
bü lüä sdddeh mahnöd.« drei tage.«
19. ^>Had iyyo sdddeh mälmöd fira- 19. »Bis in drei tagen wird farao
20 '6n-bä qori kü so lälädin, simbirö-hu-na dich aufhängen und dein fleisch werden
JuUb'kdga uni. « die vögel freßen.«
20. Wdhä mälin saddehaddi
Id yidi: 20. Und es ereignete sich, daß am
ayyä mälinti fira'ön ddsay noqotay, diyä- dritten tag des farao geburtstag war und
fdd-bn ü samdyay biddödkisi glddigöd. derselbe allen seinen dienern eine mal-
25 ninki rdgga hhnriga sübi jiray fi mddah zeit bereitete. Da ließ er den obersten
aha iyyo ninki rdgga kibista dubd u md- mundschenk und den obersten bäcker-
dah aha ayyä biddödki hör kenay. meister vor sich kommen.
Ninki rdgga hdmriga subd u md-
21. 21. Und den obersten mundschenk
dah aha ayyü mestsi ht %liyay, inü dä- setzte er wider in seine stelle ein, auf
30 sdddi sidi höre firdön ti siyo. daß er im wie zuvor den becher reiche.
Ninki kihis-la-ydsa-na ü mddah
22. 22. Den obersten bäckermeister aber
aha ü so lälädiyay, sidü mdrki höre Yusuf ließ er hängen, wie im Josef es voraus-
u segay. gesagt hatte.
23. Hasemd-hosüsan Yüsuf
ahtith 23. Aber der oberste mundschenk
ninki rdgga hdmriga subd ü mddah aha dachte nicht weiter an Josef sondern
35 e lüä iluioay. vergaß seiner.

1 Mose eap. 41.

1. Labdsannadödkddamboayyäfira- 1. Nach zwei jaren hatte aber farao


6n-na dddabay, dddahay usdgu
inihü kii einen träum und er träumte: er stehe
tug dg Joga, wähn ku drkay am fluße und er sah da
I. Biblische Texte.

2.Todohd loa ö dra(j lounägsan ö 2. Siben schöne und fette kühe aus
barur badan ayyä tüggi ka so bahhn ö dem fluße hervorkommen und sich auf
häudki so gaUn ö daqen. die weide begeben.
3. Markäsä hdddan-nd todobd loa ö 3.Darnach aber kamen siben häß-
5 drag h,un ö Mlib w^ydsan ayyä ka so liche und magere kühe hinter diesen aus
dabd bähen biydha, wdhay dy jogsadtn dem waßer hervor und traten neben die
lodi höre dgtödi tügga qärqarkisa. frühern kühe am ufer des flußes.
4. Lo di dragga humdyd e hüihka 4. Und die siben häßlichen und
weydsan dyd ayyä todobddi lo da ahdyd mageren kühe fraßen die siben schönen
10 e dragga ivänägsandyd 6 sislayd "ilnen. und fetten kühe auf. Da erwachte der
Fira'6n-bä barärugay. farao.

5. Markästi hdddan-nd sshday, tcü 5. Darnach schlief er wider ein und


dddabay mdr labud. Wuhü drkay todobd träumte zum zweiten mal und sah da
bar ö län keliya ö suis ö loänagsan kit im träum siben volle und schöne ähren
15 ivada yäl. auf einem halme befindlich.
6.Markäsä todobd bärö dumu^yarö da- 6. Hierauf kamen siben dünne vom

bdylika Id firdisay, ayyä ka s6 dabd bahay. wind gepeitschte ähren nach jenen hervor.
7. Markäsdy todobddi bär e dumü'^- 7. Und diese siben dünnen ähren
da yard todobddi bär e sisla e bfihay fraßen die siben fetten und vollen ähren
20 ayydy liqen. Firciön-bä so barärugay, auf. Da erwachte farao und merkte daß

wühü gdrtay inü dddab yahdy. es ein träum war.

8. Mdrkfi wagi bdryay, ayyü ndftlsi 8. Als es morgen geworden war.


murugötay, mm-bu u diray, faliyäsi Mdsar war seine seele betrübt und er sendete
guldigöd iyyo 'ulimddi Mdsar giddigöd leute aus nach allen warsagern und allen
2b firdön-bä dädabkisi ü sEgay, "^edi-na wä gelerteu Egyptens, erzälte dann diesen
gardn wäyday. seinen träum, niemand aber verstand es,
denselben zu deuten.
9. Markäsu ntnki dddka hdmriga subd 9. Da sprach der oberste der mund-
ü mddah aha fira'ön ku yidi: ^aniga män- schenke zu farao: »ich erinnere mich
tan hosHsdnaya humahdygi.« heute meiner untat.«
30 10. ^Mdrkü fira'ön labddlsi biddd ü 10. »Als farao über seine beiden
"ädöday e hdbsiga dqqalka ntnka mddaha knechte zornig \\'urde und mich und
'd aniga iyyo ninki kibis-layasa raädahöda den obersten der bäcker ins srefäno^niß

na gü icada riday. « des Obersthofmeisters warf,«


11. ^ Ayydnnu aniga iyyo usdga habsn 11. »Da träumten wir. ich und er in
35 keliya wä dddabnay, md-haynu'id dddabka einer nacht und hatten niemand, der
mfnihlsa nö sSga.« uns die bedeutung des traumes ansagte.«
12. »Wdhä hdlka na Id jögay addon 12. Dort nun befand sich ein he-
'Fbränya, iciihü ahä bidddha askdrta ma- bräischer sklave, welcher des obersten
dahöda. dddabki bdnnu ü segnay, mi'ni- knecht war. Diesem erzälten wir den
40 hisi-bü mid wdliba ü segay.« träum und er deutete einem jeden von
uns den sinn desselben.«
« « «

I. Biblische Texte.

»Sidü na gil siifjuy, ajjyuij nöiiuta;!,


13. 13. »Wie er uns gedeutet liatte, also

uuhju inan mesaydl ku noqdo, usdgu-na geschah es auch, daß nemlich ich an
läludiyo.« meinen platz zurückkeren, er aber ge-
hängt werden würde.«
14. Firdon-hä nin ü diray, Yüsuf ü 14. Da entsendete farao einen mann,
5 ykla. markäsä ddhso hdhsigi lö cja Mnay welclier Josef berief. Dieser ward so-
16 heray ö durki lö duriyay ö firaön lö so gleich aus dem kerker geholt, wurde
gdliyay. beschoren, im die kleider gewechselt
und er dann vor den farao gebracht.
15. Fira'ön-bä Yüsuf kii yidi: »dada- 15. Und farao sprach zu Josef: »Ich
hdii dddabay, tvah mi'n/Msa i seya ayydn träumte einen träum, finde aber nieman-
10 xcuyay. amgu-na wdhan mdqlay, inad dd- den, der seine deutuug mir geben könnte;
dahka mimhlsa taqun.o. nun aber vernam ich, daß du die aus-
legung des traumes verstehest.«
16. Yüsuf'hä firdön kd yidi: »Edh-bä 16. Josef sagte nun zu farao: »Gott

kelidlsyaqdn tcdhä imdn döna ö firdon allein weiß, was kommen wird und er

salämdd sin.« wird farao heil gewären.«


15 17. Firdön-bä Yüsuf ku yidi: y wdhan 17. Nun sprach farao zu Josef: »Ich
kit dddabay, man amga tilggi qarqarktsi träumte, ich befände mich am ufer des

jögay.« flußes.

18. ^> Markäsä todobd loa ö süsilis ö »Da kamen siben fette und schön
18.

drag iväntigsan ayyu biythi ka so bahay ö anzusehende kühe aus dem waßer hervor
20 kdynti daqay.« und zogen auf die weide.«
19.Markäsä kd dambo todobd loa 6
>>
19. »Darnach kamen hinter diseu

kale-se ö Mlib iceydsan ö föl hun ö drli-ga siben andere aber magere und häßliche
Mdsar "dynköda ivali ü fol hun dnan ku kühe wie solch' häßliche kühe ich in
nrag ayyä biydha ka so bahay.« Egypten nie gesehen, aus dem waßer
hervor.
25 20. » Markäsdy W dl weydsandyd efösa 20. »Hierauffraßen die siben mageren
huvadyd todobddi lo da ahdyd & höre g sis- und häßlichen kühe die siben erstem
layd ayydy \inen. « fetten auf.«

21.»Mdrkay lö'di iveydsandyd lodi 21. »Und als die magern kühe die

sisläyd liqen, wdhay lö di rceydsandyd sidi fetten verschlungen hatten, bliben sie
30 h6re e iveydsandyd yay nöqden. markäsdn doch maffer wie zuvor. Darnach erwachte
barärugay. « ich.

22. -»Markäsdn gdm'ay, icdhan hdddan- 22. » Hierauf schlief ich wider ein
nd kio dddabay. todobd bär ö län keliya und träumte und da sah ich siben
; volle

ku yäl ö büha 6 wänagsan yan drkay.« und schöne ähren aus Einern halm her-
vorwachsen. «

35 23. »Markäsä todobd bär 6 ingegan 6 »Darnach wuchsen siben dürre


23.
dumu yar 6 dabdyli ka Id ßrdisay, ayyä und schmale, vom wind gepeitschte ähren
ka so dabd bahay.« hervor.
« «

8 I. Biblische Texte.

24. »Markäsäy todohddi bär e dumii- 24. »Und die siben schmalen ähren
da yardyd todohddi bär e wdnägsandyd verschlang-en die siben schönen ähren.
liqen. FaliyäU ayyan ü segay ö icdh-bä Ich habe das den warsao-ern mito-eteilt,

i segi toäyay.<ü aber diese können es mir nicht ausleo-en.«


5 25. Yüsuf-hä firdön ku yidi: »dd- 25. Josef sprach zu farao: »faraos
dabka firdön wä mid. Ildhay-bä wühü traura ist ein und derselbe. Gott hat es
samdyn döno firdön u segay.« farao angezeigt, was er tun wird.«
26. » Todohdda loa e wänagsan loä 26. »Die siben schönen kühe sind
todobd sannadöd, todobdda bär e toänag- siben jare, die siben schönen ähren sind
10 san wä todobd sannadöd. dddabku-nd wä siben jare ; der träum ist also ein und
is ku mid keli'a.« derselbe.
27. »Todobdda loa e wdydsan e fösa mageren und häiUichen
27. »Die siben
h,un e ka so dabd bdhday toä todobd san- kühe, welche hinter inen hervorgekom-
nadöd. todobdda bär e raadan e dabdysu men sind, die bedeuten siben jare. Die
15 ka Id firdisay, wdhay noqön todobd sanna- siben leeren und vom wind gepeitschten
död. « ähren, diese sind ebenfalls siben jare.«
28. »I'Fä stdan firdön u segay, Ildhay- 28. »Wie ich es farao schon ange-
bä wiilm samdyn döno fira^Ön tusay.<i. sagt habe, hat Gott dem farao angezeigt,
was er tun wird.«
29. » Todobd sannadöd ö imdnaysa wä 29. »Siben jare der fülle sind es, die
20 ddreg wayn drliga Mdsar giddigls.« über ganz Egypterland kommen werden.«
30. Todobdda sannadöd e kü Mgta wä
» 30. »Die siben jare, welche diesen
gäjo, ddreg Ö dan ayyä drliga Mdsar la folgen, sindhunger und das land Egvpten
gü iläioi; gäjddo-na dnlka 16min. « wird an alle fülle vergeßen und der
hunger das land verderben.«
31. » Ddreg-bä dtdka la gü gardn ma- 31. »Nichts wird man wißeu von der
25 yo, Ülayn gäjdda dambdyn gäjo wayn ay- fülle des landes,denn der nachfolgende
ydy noqon.i- hunger wird ein großer hunger werden.«
»Dddabka firdön läbdda gor kü
32. 32. »Der zweimalige träum farao's
clddabay, wä hökun hdqqa Ebbdhay kd bezeuget Gottes feste absieht, die er
amran, Ildhay-na ddhso u samdyn.«. baldigst erfüllen wird.«
30 33. »Htitan firdön ha ego nin Mk- »Nun aber sehe sich farao nach
33.
mad iyyo bdsar-la drliga Mdsar ha samdyo einem klugen und weisen mann um, den
firdön ö ha wakilo hiü ego drliga Mdsar ,« er über das Egypteidand setze und daß
er als deßen Stellvertreter für dasselbe
sorge trage.«
84. » todobd sannadöd hadudka bdha 34. »Und daß er in den siben jaren,
San melöd mel ha ururiyo.^ welche körn bringen, ein fünftel auf-
speichere.«
35 35. hadudka hd icada ururiyo san-
» 35. »Und daß er all dieses körn in
naddha mdhsino ha la gü uru-
sö so^oda ö den kommenden jaren ansammle und in
riyo ö firdön gddnta ha lö gdliyo. die Speicher für die hand farao's einlege.«
I. Biblische Texte.

36. » hei la cldaro irühu yiuipu ha- 36. »Und soi'ge für einen vorrat von
dddko kayd ciipfd dülka todohdda sanna- der iVucht des landes für die siben jare
död gäjdda 'a drliga Mdsar ku imdn
e des Hungers, welche über das land Egyp-
dunta, gajddan wah luminayn.« ten kommen werden, auf daß niemand
liuugers sterbe.«
5 37. Hddalkl-hä firdnn la wdnägsand- 37. Diese rede gefiel farao und allen

day lyyo biddodkisi ytddigod. seinen knechten gar ser.

38. F'ira'un-bä hiddödkisi ku yidi: 38. Und farao sprach zu seinen


»nhika kan wah Id mida md-helayna, wä knechten: »Einen gleichen mann wie die-
nin rüha Ehbdhay ku jira.« sen finden wir nicht wider, er ist ein
mann in welchem der geist Gottes waltet.«

10 39. Firdun-hd Yüsuf ku yidi: »haddt 39. Und farao sprach zu Josef: »Da
Ehbdhay wdJiä giddigi kii baray icah hik- Gott dir alles das gezeigt hat, so gibt

mdd iyyo bdsar sidäda dkl ma-jiran.« es keinen dir gleichen verständigen und
weisen mann.«
40. i>Ad/gu h noqo aqqalkäyga qo- 40. »Du sollst sein über mein haus
Iddaydo gkldtgöd, dfkäga ayyä dniraya; und mein ganzes volle und dein mund
15 kdvsiga boqornimdda aniga kä gd luayn.«- soll gebieten ; um den königsstul allein

bin ich grösser als du?«


Markäsä firdön Yüsuf ku yidi:
41. 41. Und farao sprach ferner zu Josef:
»eg, drliga Mdsar giddigi ayydn mddah »Siehe, über das ganze land Egypteu
kä gd digay.« habe ich dich als haupt gesetzt.«
42. Firdon-ba kätün-kisi gaYintisi kd 42. Und farao zog seinen sigelring
20 hehiyay ö fdrti Yüsuf gdliyay, tciihu hu- von seiner hand und steckte denselben
iviyay dar harira ö kül ddhaba qörtlsi ü auf den finger Josefs, kleidete in in

gdliyay. seide und legte eine goldene kette um


seinen hals.
43. Markä-tü firdön Yüsuf gadi kale 43. Und farao ließ Josef einen an-

fdliyay ö nin kale hurüsi qolddi ü qdy- dern wagen besteigen und ein manu
25 liyay : -^ninkäsu ivä dtdkan äbihi;« ö dr- verkündigte vor im dem volke: »Dieser
ligi Mdsar giddigi mddah ü gd digay. mann da ist der vater dieses landes.«
und er setzte in ein als haupt über das
ganze land Egypteu.
Firdön-hd Yüsuf ku yidi: »ha-
44. 44. Und farao sprach zu Josef: »Ich
tan firdön ahay, adiga malm e nin-na bin farao, außer dir (one deine erlaub-
gddnta iyyo lugta drliga Mdsar inü kit niß) soll niemand in Egypten hand oder
30 tdgo md-lahä.« fuß rüren.«
45. Firdöii-bä Yüsuf ü bihiyay bo- 45. Und machte Josef zum
farao
qortiriya imiliU siyay gabdd la yidalio vezier und gab im ein mädchen Asnat
Asenäd, ind Fotifdra luädädka rer-'^On ö srenannt, eine tochter Potifars von On

näg ü nöqotay. Yüsuf-bä drligi Mdsar zum weibe. Und Josef zog aus um das
35 kü so bahay, inü däicddo. land Egypten zu beschauen.
ßeinlsch, Somalitexte.
10 I. Biblische Texte.

46. WuJm ahay Yusuf söddon jir, 46. Josef war dreißig jare alt, als
mdrkü hör jögsaday firdöyi, böqorka Mä- er vor farao, dem könige Egyptens stand
sar; Ytisiif-hä hahüii ö ka dg taguij ßra'- und er zog aus von farao um ganz
ön ö drligi Mdsar wdda mdray. Egypten zu bereisen.
5 47. Arligi-bä todohddi sannadöd e 47. Und das land erzeugte in den
ddregga ahdyd hadüdki hdhay. siben jaren der fülle das koru.
48. Yäsuf-hä tirurfyay hadudki todo- 48. nun das körn
Josef sammelte
hddi sannadöd drliga Mdsar gkldigi, ma- wärend der siben jare in ganz Egvpten
gälöyin-ki na hadudki magäldda dgteda und lagerte es ein in die städte was an
10 kd hdhayay u dayay. körn um jede Stadt gedieh.
49. Yüsuf-hä hadud sida qurtiroha 49. Und Josef sammelte körn an
hddda d si äda ü hadan ö tirä lahdyn maßenliaft wie der sand des meeres so
iirurhjay. da(Ä man es nicht mer zälen konnte.
50. Ynsuf-hä lahd wll ü dasen Intan 50. Josef wurden zwei söne geboren
15 sanndddi gäjddo iraan, wdhä ü dasay ehe die hungerjare kamen; diese gebar
Asnäd ind Fotifdra, 'dlinka rer-On. im Asnat, die tochter Potifars, des prie-
sters von On.
51. Yüsuf-hä "^tiradki ü hehryay Ma- 51. Und er nannte den erstgebornen
ndsse, tcuhn yidi: lldhay-hä taabki gtd- Manasse, indem er sprach: Gott hat
digi 'lyyo dqqalki äbdhay i ^ilösiyay. mein und meines vaters hauses ganzes
elend vergeßen laßen.
20 52. Wuhü ü heMyay kt kale Afräyin, 52. Den andern son nannte er Efraim,
wdhü ykli: Ildhay-hä mdrkan drliga Md- indem er sprach: Gott hat mir reich-
sar imid, haricdqo kd digay. tum gespendet, da ich nach Egvjiten
kam.
53.Markäsd todohddi sannadöd e 53. Nun gingen die siben jare der
däreg'a ahdyd drliga Mdsar gfddigi kd fülle in ganz Egypten zu ende.
25 ddmatay.
54. Wdhä timid todohddi sannadöd 54. Da kamen die siben jare des
e gäjdda ahdyd, sidä Yusuf ykli, icdhay hungers, me Josef es gesagt hatte, und
nöqotay gajo magäloyinka giddigöd; drli- hunger herrschte in allen ländern, in
ga Mdsar-si giddigis kih/s-hü laha. ganz Egypten aber gab es brod.
30 55. Mdrki drligi Mdsar la gu ga- 55. Hierauf entstand auch hunger
jöday, ayydy dddki fira'^ön ü qdyliytiy, in Egvpten und das volk schrie zu farao
kihfs anged. Fira'un-hä ku yidi Masari- um brod. Farao aber sprach zu sämmt-
yddi giddigöd: yü taga Ytisuf ö wuhü lichen Egyptern: »Geht zu Josef und
idin yidäho samdya.U was er euch sagt, das tuet!«
35 56.Gäjddo-na drliga giddigi wä kd 56. Und als in ganz Egvpten der
damayd, Yüsuf-hä mahsenki hadudka wd- hunger sich einstellte, da öffnete Josef
da fdray ö Masariyddi kd ihiyay ; ülayn alle kornspeicher und verkaufte den
drligi Mdsar-ha giddigis gäjddi kd dd- Egyptern körn; denn der hunger ward
katay. heftig in ganz Egypten.
I. ISiBLiscHE Texte. 11

57. Dädki drligi giddigöd ayyä Md- bl. Und die leute aller länder kamen
.sarytmid inay Yäsuf hadüd kd ibsadan, nach Egypten, um von Josef körn zu
(Heyn gäjdda ayyd ärüydda giddigud kd kaufen, denn der liunger ward groß in
ddkatay. allen ländern.

1 Mose cap. 43.

5 1. Mdrku Yaqoh drkay, inay Mdsar 1. Als Jakob sah, daß in Egypten
liadud Id-dahay, ayyü hiamddlsi ku yidi: getreide vorhanden sei, sprach er zu
»mahd is fi egaysänf<'^ seinen sönen: »Was seht ir euch ein-
ander an?«
2. >Wdhan md<ilay, hiay Mdsar ha- 2. »Ich hörte, es sei getreide vor-
ddd Id-dahay ; hdggäs ti taga ö innö ga handen in Egypten ziehet also dahin;

10 s()ihrya liaddd, dymc kd nölane yayn-dn und kaufet für uns getreide, auf daß
hahtiyine!« wir leben und nicht sterben!«
3. Älarkäsä töhdn Yäsuf wälälddisi 3. Da zogen zehn brüder Josefs nach
ihi ü tagen Mdsar, inay hadud ka s6 Egypten, um dort getreide zu kaufeu.
ihsadän.
15 4. Binyämin-se Yüsuf wdlälki Yu'qob 4. Benjamin aber, Josefs bruder, ließ
mä-rain wälälddis, wdhü ts yidi: »ivä Jakob nicht mit seinen brüderu ziehen,
intäso masibo dmma adiydd gädda.« indem er bei sich sagte: »Es möchte ein
Unglück oder mißgeschick im begegnen.«
5. Ilma Isra il-bä dddki u-ah ibsd- Die söne Israels zogen nun mit
.5.

nayay so rciay, gäjddo-na drliga KanaYtn den leuten welche auch kaufen wollten,
20 ayydy kd badnayd. denn der hunger war groß im lande
Kanaan.
6. Yüsuf-na usdga drligi Mdsar md- 6. Josef aber war herrscher über

dah ü alid o qölo u:dlha drliga giddigi Egypten und verkaufte den stammen
liadud kd ibmayay. Markäsdy Yüsuf wä- aller länder getreide. Als nun Josefs
lälddis dülka th yimäden, ayydy wajiyd- brüder ins land gekommen waren, tielen
25 dödi ü gu sujüden. sie vor im auf die erde.
7. Mdrkü
Yüsuf drkay wälälddis, 7. Als Josef seine brüder erblickte,
ayyü gdrtay. Markäsü hddal qdllafsan erkannte er sie ; er sprach aber in harter
ku Id hddlay, si dnay ü garan, icnhü kd rede zu inen alswenn er sie nicht kenne
yidi: »haggt kd timäddenf« wdhay yida- und sagte: »Woher kommt ir?« Sie er-
30 hen: »drliga Kanddn kd nimid, indnnu widerten » Wir kommen aus Kanaan um
:

hadud ibsdnno.« getreide zu kaufen.«


8. Yäsuf wälälddis gdray, iyydgii-se 8. Josef kannte wol seine brüder,
md-ay gdran. sie aber kannten in nicht. •

Markäsü Yüsuf dddabki ü iyydga


9. 9. Und Josef gedachte des traumes
35 ku dddabay Jiosüstay, loühu kd yidi: »ma den er bezüg-jich irer geträumt hatte
«

12 I. Biblische Teste.

ilälo tihin, inaydin drliga "aurddisa arak- und sprach zu inen: »Ir seid wol kund-
tän .?« schnfter daß ir des landes schwäche er-
kundiget. <:

Wdhaii kii yidähen: »sidkaydgi-6


10. 10. Sie erwiderten: »Nein, o unser
mdya-na e hiddodkägu inay hadüd ibsa- herr, sondern deine knechte sind ge-
5 dän ayydy ti yimade,n.< kommen, um getreide zu kaufen.«

11. y> Anndgu-na giddigdyo is kil öday 11. »Wir alle sind söne eines greises
ayydnnu nahdy, anndgu-na äminfn ayydn- und redUche leute und deine sklaven
nu nahdy e hiddodkägu ilälo md-ahä.« sind keine kundschafte!*.«

12. Withü hi yidi: »maJme tcdhä ü Er aber sagte: »So ist's wol
12.

10 timädden, inaydin dülka 'aicrddlsa ärak- nicht und ir seid her gekommen um des

tän.« landes offene stelle zu besichtigen.«


13. Wdhay kit yidalien: »hiddodkägu 13. Da sprachen sie: »Deine knechte
wä lahd ryyo töbdn wälalda öku ähaa is sind zwölf söne eines vaters in Kanaan:
ö drliga Kana\in fadiya. ki nö gii yard der jüng.ste befindet sich noch bei un-
15 äbdhayo ayyu Id fadiya^ mid-na wä hal- serem vater, eiuer aber ging uns ver-
Idway. « loren.«

14. Yüsuf-hä kü yidi: »sabdbtäsdn 14. Josef erwiderte: »Deßhalb sagte


idin kli ilälo tihin.« ich euch ja daß ir kundschafter seid;«
15. »0 la idin huhsdnaya (noldsa 15. »Und daran will ich euch (beim
20 ßi'a'ön ayydn kü dartay) inaydin hdlkan leben farao's schwöre icli es euch) prüfen,

kd hihin idinko wälälklna yar hdlkan daß ir euern jüngsten bruder hieher
kena mahae.« bringet.

16. »Wdhaydin yesän, mid ü dira, 16. »Tuet nun also: einen sendet
kena icälalkln, idinku-na hdhsiga gdla. ab und bringt euern bruder hieher, ir
25 Wdhä la huhsdnaya., hädalkina inü run aber ziehet ins gefängniß. So wii'd sich's
yahdy. Nölösa fira'^ön ayydn ku därtay, erweisen, ob eure rede warheit sei; denn
inaydin ilälo tihin.« beim leben farao's schwöre ich euch,
daß ir spione seid.«
17. Markäsu Yüsuf hdbsigi giddigud 17. Hierauf warf sie Josef in den
ku riday sdddeh mälmöd. kerker auf drei tage.
30 Markäsü Yüsuf ku yidi mältn
18. 18. Am dritten tage sprach Josef zu

saddehäddi: »sldan idin idi samdya ö inen: »So wie ich euch sage, also tuet
nöldda, anfgu Ildhay ayydn kd bdqaya.« und lebet, denn ich fürchte Gott.«
Hadddydin äminin tihin ha
19. » 19. »Wenn ir redlich seid, so bleibe

fadiyo mid habsigtni, giddigin idinku-na einer in eurem kerker. ir andern alle

35 tdga ö hadud aqqalddlni gäjönaya ü qada!« aber ziehet hin und bringt getreide für
euer hungerndes haus!«
20. » wälälklna yar i Mna, hädal- 20. »Und bringt her euern jüngsten
kina ayydn huhsdnaya ayydn dydin di- bruder; so erprobe ich eure rede, auf
mdnine. Markäsdy ddäs samdyen. daß ir nicht sterbet. Da taten sie also.
« :

I. Biblische Texte. 13

21. Wähaij is yidähen: »icuhä hngcja 21. Und sie redeten unter sich: »Das
fnaynu damhdbnay tcälalkeni djjnu
lal haben wir an unserm bruder versünditit,
ibinay e dynu ü naharlsdn ivdynay, e da wir in verkauften, kein erbarmniß
hädallüsa mdqli wdynay. Sahdhta ayun mit im hatten und auf sein wort nicht
5 hilnio yay innö r/d fhnid.« hörten; defÄhalb ist dieses Unglück über
uns gekommen«.
22. Ra'ohin-ha kd yidi: »loutän idm- 22. Hüben aber sprach zu inen:
ku Uli: ha kd damhahma manka e dydin »Sagte ich euch nicht, ir sollt euch am
l mdqli wdyden; touka damhigisi inna knaben nicht versündigen, ir aber hörtet
helay. « nicht auf mich nun kommt die Ver-
;

sündigung an im über uns.»


10 23. lyydgu-na mödi mayän inü Yü- 23. Sie aber dachten nicht, daCs Josef

suf yardnayo, ülayn afkayen-bä ü dd- sie verstehe, denn er verkerte mit inen
hayay. durch einen dolmetsch.
Markäsü Yusuf mel tagay 6 ku
24. 24. Da ging Josef abseits und weinte.
so öyay. Markäsü u so nöqdey ü Id Da er wider zu inen zurückkerte, redete
15 hadlay, ö Sima'un kd qäday ö indähöda er mit inen, nam Simeon heraus und
hortödi kd Mday. feßelte in vor iren äugen.
25. Markäsu Yäsuf ku imiray rdg- 25. Hierauf befahl Josef seinen leuten,
glsi tnay icelköda haddd ü gu hühiyän ö daß sie deren sacke mit getreide an-
mid icdlha laYtgüsa welklsa. lö gu, rido ö füllen und jedem sein geld in seinen
20 dduga sahdy 16 s'njo. Sidi-bä u samdyen. sack hineinlegen und auch wegzerung
für die reise inen geben sollten. Diese
taten also.
26. Markasdy hadddkudi dameröhödi 26. Darnach luden sie das getreide
kd, r arten ö ineH kd tagen. auf ire esel und zogen von dannen.

Markäsu mid iyydga ihi icelklsi


27. 27. Hierauf von inen seinen
tat einer

furay, inü damerklsa hadud siyo; wdhay sack auf, um seinem esel körn zu geben;
25 ahdyd mesay h hoyden mdrkay gädkn. dasselbe geschah als sie die nachther-
Markäsu ku arkay kulgtisi tvelklsa dßasi. berge erreicht hatten. Da erblickte er
sein geld oben in seinem sacke.
28. Wi'ihü kd yidi wälälihi: -»Icidgtaydi 28. Und er sprach zu seinen brüdern:
i so nöqotay ö watäs ivclkayga ku jirta. »Mein geld ist mir wider geworden und
Markasdy wdda nehm ö haqen glddigod, befindet sich in meinem sacke.« Da er-

^Q wdhay yidahen: -»wä mahdy wdhan Eb- schraken und entsetzten sich alle vmd
bdhay inna gv samdyay?« sagten: »Weßhalb hat man uns das an-
getan?«
29. Markasdy äböhöd ü gu yimäd&n 29. Als sie nun zu irem vater nach
drliga Kanddn ö ü wäramen wilii gaday Kanaan gekommen waren, erzälten sie
giddigi. Wdhay yiduhen: im alles, was inen begegnet war und
sagten
« « «

14 I. Biblische Texte.

30. » Böqor-tiriyihi didka Mäsar ayijä »Der vezier Egyptens redete eine
30.

hädal qällafsan na gii Id hddlaj/, inihü harte spräche mit uns und hielt uns für
na mödaij iläldda dülka.« Spione.

31. Wuhannu kit nidl: »anndgu ämi- 31. »Wir antworteten im: Wir sind
5 nin ayydnnu nahdy e ilalo md-nihin.« redhch und keine Spione.«
32. »Wahdnnu nahdy lahd iyyo töhdn 32. »Wir sind zwölf brüder und alle

wälälda ku äfxia, mtd-ha na gd


o is von einem vater: einer ist uns verloren
haUciway, kl yard-na äbdhayo ayyu drliga gegangen und der jüngste befindet sich
Kana'dn Id fadtya.«- bei unserm vater im laude Kanaan.«

10 33. » ayya nd
Böqor-tiriyihi didka »Der vezier des landes sagte
33.

yidi: stdäsan ku gardn, inaydin äminin dann zu uns: Damit ich erkenne daß
tihin, tcdhaydin yesän: mid dydin ivälalo ir redlich seid, so tuet also : einen eurer
tihin hdggayga ku so reha, idmka kaU-se brüder laßet bei mir zurück, ir andern
is kd taga aqqalddmi gajaysna hadud aber ziehet von dannen und nemt für
ib ü qäda ü taga!« eure hungernde familie getreide mit euch;
so ziehet hin !

34. kena wdlalklna yar, wdhan


» i 34. »Und bringet mir euren jüngsten
gardn indnaydin ilalo ahdyn e äminin brüder, woran ich dann sehe daß ir

tihin, dahadt'd ayyan wälalkln idin sin ö keine spione, sondern redliche leute seid;
idin dtdka ku haya-mustarin.« ichwerde euch dann euern brüder geben
und ir könnt im lande einkaufe machen.«
20 35. Mdrkay hadudködi furin ayya 35. Als sie ir getreide öffneten, fand
mid wdliba laYigtlsi welkisi kd helay. ein jeder sein geld in seinem sacke und
Mdrkay arken laYigtödi, iyydga iyyo äbd- wie sie ir geld erblickten, erschraken
höd ayydy baqen. sie und ir vater.

36. Yaquh-bä \namddlsi kii yidi: Jakob aber sprach zu seinen


36.
25 »hiamddi l gd luviisin; Yusuf lumisen^ sönen: »Ir beraubt mich der kinder:
Sima'Ön lumisin, Binyamin-na loä kahäy- Josef und Simeon habt ir verloren, nun
naysdn, wähäsä i wada guday.« füret ir auch Benjamin weg; das alles
geht über mich.«
37.Markäsü Ra'obin äbihi ku yidi: 37. Da antwortete Rüben seinem
»labddayda inan dil, hadddnan ga'dntäda vater: »So töte meine beiden söne, wenn
30 kü gu dibin Binyamin, aniga kü so "elin.« ich dir Benjamin nicht übergebe, ich
werde in dir sicher zurückbringen.«

38. Yaqid)-hä yidi: Anankdygu idin 38. Jakob aber sprach: »Meinen
rain mäyo; illayn tcdlalkis dimay ö keli- knaben laße ich nicht mitziehen denn
;

dis-hä l gd hdday^ haddi masibo dmma sein brüder ist tot und er allein mir
adiydd dduga tagaysan ht gado, öday- übrig gebliben. Wenn ein Unglück oder
35 nimddayda mdrkäs qdbri kü dejinaysän.«. mißgeschick in auf dem wege träfe, so
würdet ir mich greisen in das grab
bringen.
« « « « «

I. Biblische Texte. 15

1 Mose cap. 43.

1. Gäjddo-na v:ä ht hadndijd dtäka 1. Der liimger aber war groß im


giddigls. ganzen lande.
2. Mdrkay hadndkl ay Mdsar kd ke- 2. Als sie das getreide welches sie

nBn madiißn, aipjä aböhöd kd yi'(i: »iioqda aus Egypten gebracht, aufgezert hatten,
5 ö wahvgä hadudu innö so ihiya!« da sprach ir vater zu inen: »Keret zu-
rück und kaufet uns etwas getreide!«
3. Yahildd-ba ku yidi: »höqor-tiriy'ihi 3. Jahuda aber erwidei*te im: »Der
inarhdt-n nö digay, tcuhü yfdi: wejigdyga vezicr hat uns eine bedingung gemacht,
ha hör iman'ina, idinko wälalkln idin Id indem er sagte: Kommt nicht vor mein
sffodo mahä'e!<i antlitz, außer es zieht euer bruder mit
euch.
10 4. »Haddäd wälalkayo na rainaysid, 4. »Wenn du also unsern bruder
wännu kü so ihin hadiid.« mitgehen läßt, so wollen wir dir getreide
kaufen.
5. » Hadddnad tvälälkayo na raln, 5. »Kommt unser bruder jedoch nicht
tägi mäyno, illayn höqor-tiriyihi ayyä yidi: mit, so gehen wir nicht; denn der vezier
ic^jigdyga ha hör imanina, idinko wäläl- sagte ja Kommt nicht vor mein antlitz,
:

15 kin idin Id so'odo maha'e.« außer es zieht euer bruder mit euch.«
6. Isrdil-hä yidi: »maha höqor-tiriydha 6. Israel sprach: »Weßhalb habt ir

ü gü segten, fnaydin tvälal kale lä-dihin? dem vezier erzält, daß ir noch einen
andern bruder habt?«
7. Wdiwy yidahden: »höqor-tiriydha 7. »Der vezier fragte
Sie erwiderten:
na loärdystay anndga lyyo qolädaydda^ uns genau aus über uns und unsern
20 widiü yidi: abihln ma-nol yahdy, wälal stamm und sprach Lebt euer vater und :

kale ma-lk-dihtnf Markäsdnnu ü wärdn- habt ir noch einen andern bruder? Und
nay, Ma wahdnnu ögdyn, inü na oddn: da berichteten wir im nun; wir wußten
vjälcdk'in i kena!« ja nicht, daß er sagen würde: Bringt
mir euern bruder?«
8. Yalmdd-hä äMhi ku yidi: -»inanka 8. Da sprach Jahuda zu seinem vater:
25 ^ mV, dnnu tdgno hadud so ihinne, ännu »Laße den knaben mit mir ziehen, daß
kü nöläno anndgu iyyo adiga iyyo ^avär- wir hingehen, getreide zu kaufen und
taydda glddigöd.« daß wir leben, wir und du und unsere
gesammten kinder !

9. »Amga ü damina, ga'dntayda ay- 9. »Ich bürge für in und du weißt


yäd kd taqän. Hadddnan kü Mnin ö in in meiner band ; wenn ich in dir
30 hörtäda jöjin, weliga ha i rumdysan. nicht bringe und vor dein antlitz stelle,
so sollst du mir niemals mer glauben
schenken.
« « « :

16 I. Biblische Teste.

10. hadddnaynu is kti ladayn,


>lllai)n 10. »Dennweuu ^vir nicht zugewartet

hätan labd gor bdnnu ka so noqön la- hätten, so wären wir schon zweimal
hdyn. zurückgekert. «
11. Äbohöd-bä kd yidi: »hadddy si- 11. Da sprach ir vater; »Wenn es

5 das jirto, samdya ! icdhaydin qadan


sidäs denn so ist, so tut also ! nemt auch die

middha dülka U gü wänagsan, kii qada besten fruchte des landes in euren sack
wilklna ö hoqor-tiriydha hadiyäd ü gü und bringt dem vezier ein geschenk,
gdya: loahögu bÜsina, Ujyo mdlab baddn, etwas baisam, vil lionig, spezereien, pista-

lyyo ladin, njyo füstuq hjyo yiib!«. ceen und mandeln.«


10 12. »0 Iddg kale ga'amiklna kti qata, »Nemt auch anderes geld mit
12.

lyyo laYigti welkina dfklsa kujirtay 'eViya! euch und stellet das geld, welches sich
wä intäsu sdhwiyay.< in eurem sacke vorfand, zurück; villeicht

ist ein irrtum geschehen.«

13. »0 wdlälkm kahdya ö kd'a ö kd »Nemt auch euern bruder und


13.

noqda böqor-tiriyihi ! brechet auf und keret zurück zum vezier!«


15 1-1. »Ildhi qddirka aha ha idin siyo 14. »Gott der die allmacht ist, gebe
rdlimad böqor-tiriydha hörtlsa ild ü idin euch erbarmniß vor dem vezier, daß er
sldäyo wälälkm-na kale iyyo Binyumin. euch freilaße euern andern bruder und
Anigu-na htitan inamdda wayo, icän göb- auch Benjamin. Ich aber bin nun kin-
lamay. « derlos und derselben beraubt.«
20 Nimdnki-bä ku qaday labd la'dg
15. 15. Die männer namen also beider-

hdya ga^amdhödi, Binyämin-nd kahdyay lei geld, das sie in iren bänden hatten,

ö Mdsar tdgay ö Yüsuf hör jögsaday. namen auch Benjamin, zogen nach Egyp-
ten und traten vor Josef.
16. Mdrkü Yüsuf drkay Binyamin 6 16. Als sie Josef mit Benjamin sah,

Id so'oda ayyu äqqalkisa ä mddah aha sprach er zu seinem haushofhieister

25 ayyü kii »nimdnka dqqalka gdli ö


yidi: »Füre die männer ins haus, schlachte

nef qal ö hagaji, ülayn rdgga uah l Id ein tier und richte eine malzeit zu. denn
'hnayd'e ddhurkaf« die leute speisen mit mir zu mittag.«
17. Ninki-bä sidi Yüsuf kd yidi sa- Der mann tat wie im Josef ge-
17.

mdyay ö nimdnki dqqalki Yüsuf gdliyay. sagt hatte und fürte die männer in Josefs
haus.
30 18. Nimdnki-bä bdqay mdrkay dqqalka 18. Die männer fürchteten sich aber,
Yüsuf la galmayuy. Wdhay is yidähden: als sie in Josefs haus gefürt wurden
»maldha laYigti tvelkena ku so nöqotay und sagten zu einander: »Villeicht hat
sabdbteda ayyti dqqalka innö gdliyay, inü er uns wegen des geldes, das in unsern
irrna qäbqdbto ö biddöd inna kd digto, sack zm'ückgewandert ist, in das haus
35 inndga iyyo dameruhena.« gefürt, auf daß er uns packe und uns
zu knechten mache, uns und unsere
esel.

19. Sabdbta dqqalka afdfkisi ninki 19. Deßhalb sprachen sie vor der
dqqalka Yüsuf ü mddah aha ku Id hadlen, hauspforte zum haushofmeister Josefs,
« :

I. Biblische Texte.

20. W'uhui) kd yidälien: »sidkayijdfji-ü 20. Und sagten zu im: »Höre iin.s,

itamuqal! mar banu hdlkan nimid ö ha- unser berr! wir kamen vormals liieher

(Md kä ibsannat/.< uml kauften getreide.«


21. » Markdmm äqqald-daijddi tdgnay, 21. »Als wir nun heim gekommen
5 ayydnnu ivelkayydgi furray, mid icdleba waren und unsere sacke auftaten, da
laYigtlsi ayyü kd hklay icUklsi. Hatan-na fand ein jeder sein geld in seinem sacke
laYLgti (ja\lma-hayydga ayydnnu ku su vor; wir haben es jetzt bei uns und
'elinay. « hieher zurückgebracht.
22. » Iddg kale ayydnnu siddnna »Wir haben aber noch anderes
22.
10 indnnu hadud kü ibsanno, mu-ögin '^id ku geld mit, um getreide zu kaufen; wer
rldfiy la'dgta irelkayydga.« jenes geld in unsere sacke getan, wißen
wir nicht.«
Nrnki dqqalki Yrisuf ü mddah
23. 23. Der haushofmeister Josefs aber
aha ayyü kd yidl: »ha biqtna, Ildhlna erwiderte: »Fürchtet euch nicht, euer
lyyo Ildha äbfhln ayya w&lklna hasdnad und eueres vaters Gott hat euch einen
15 iduiko svjay; Iddgüni l so gadday.«. Mar- schätz in eure sacke getan, euer geld
käsu Sima'on ü so saray ist mir zugegangen.« Darnach fürte er
Simeon herbei
24. nimdnkl dqqalki Yusuf gdliyay 24. Und fürte die männer in Josefs

ö Myo ay agdha iyyo wejlga kd maydan haus, gab inen waßer, um sich die fuße
siyay ö damerohödi hadud siyay, und das gesiebt zu waschen und gab
inen auch koru für ire esel.

20 25. Markäsdy liadlydddi ay Yusuf ü 25. Darnach stellten sie das geschenk,

siden hagäjlySn rntii imdnayay, u-dhay welches sie Josef gebracht, in Ordnung,
maqlen, may sur mcsa ku hmayan. bis er käme, denn sie hörten, daß sie

dasmal mit im eßen würden.


Mdrkü Yusuf yi mid dqqalki, ayydy
26. 26. Als Josef nach hause gekommen
hadiydddi ay u siden tusen ü dulka ü gd war, zeigten sie im das geschenk, das
25 sujüden. sie mitgebracht hatten und fielen vor im
auf die erde.
27. Markäsü wärdystay Yflsuf wtlhü 27. Da befragte er sie und sprach
kd yidl: »oddygi äbthln aha dydin i segtSn »Lebt euer greiser vater, von dem ir mir
ma-nul yahay ?« erzältet, wol noch?«

28. Wdhay yldahden: »bidddhägi äbd- 28. Sie antworteten: »Dein knecht
30 hayo aha wä nöl yahay u 'afimdd qaba.« unser vater lebt noch imd ist gesund.«
Markäsdy ü sujüden. Darnach verneigten sie sich.
29. Markäsn Yusuf Binytimin icälul- 29. Darnach betrachtete Josef seinen
kisi ay is kd habdr ahayen ^gay, tcdhu bruder Benjamin, seiner mutter son,
yidi: »ma kand wälalklna ydri, dydin t und sprach: »Ist das euer jüngster bru-
35 segten ? « Markäsü Yüsuf Binyamin kd der, von dem mir ir erzältet?« Und er
yidi: »lldhay ne'emdd hd kü sfyo hian- sprach zu Benjamin: »Gott schenke dir
kdygi-6 !« gnade, mein son!«
Keiaisch, äomalitexte.
18 I. Biblische Teste.

30. Yüsuf-hä degdegay ö berktsi wä- 30. Josef eilte liiuaus, denn sein
lälki ü daqdaqäqaij ö mel ü kti 6yo dön- herz war gerürt wegen des bruders und
tay. Marküsü qölqol gdlay 6 st ada ü gii suchte einen ort, um zu weinen. Er ging
oyay. in eine kanimer und weinte ser.

5 31. Markäsü wejigisi su mdyday, so 31. Nachdem er dann sein gesicht


bahay, wüh,ü kü yidi haddäminüsi : »sörta gewaschen hatte, trat er hervor und be-
diga!« fahl: »Tragt das eßen auf!«
32. Markäsä gunkU 16 siyay, iyydgi- 32. Und man trug im besonders auf

na gönidöd lö siyay. Masäriyddi "untdda und jenen auch besonders, ebenso beson-
10 Id Ymaysay gönidöd lö siyay; ülayn Ma- ders den Egyptern, die mit inen speisten;
sariyddo 'JSbraniyinta surta la mdMnto ö denn die Egypter eßen nicht mit den
loä kil 'eb. Hebräern, das ist inen verboten.
Markäsdy Yiradki Ytisuf hörtlsi
33. 33. Und man setzte den erstgebor-
fadtsiyen ^cradnhndda duged, ki yard-na nen vor Josef wea-en seiner erstgeburt
15 mel liöse fadisiyen yarida duged. Markä- und den jüngsten am untersten platz
sdy is egegen ö gaben. wegen der Jugend; da sahen sie sich an
und erstaunten.
34. Yüsuf-na sortu th s'inayay, intü 34. Josef aber gab inen das eßen,
iyydga siyay. sdnted ayyü BinyÜmin siyay. dem Benjamin nun gab er fünfmal mer
Markäsdy hdmrigi Id 'abbe/i ö Id sahramen. als den andern. Darnach tranken sie

wein und wui-den trunken.

1 Mose cap. 44.

20 Markäsü YAsufku yidi ninki dqqal-


1. 1. Hierauf sprach Josef zu seinem
kisi mddah ü aha, ivilhü ku yidi: »ä gd haushofmeister : »Fülle den leuten ge-
büJjii rdgga hadud intü ivelküdu qadi kdro, treide in ire sacke, sovil diese zu faßen
mid icdlba kutgUsa icl-lk'isa ku rid!« vermögen, und lege jedem sein gehl in
seinen sack!«
2. » däsdddi hdmriga e la'dgta 'd 2. »Und meinen
silbernen weinbecher
25 inanka yar loelklsa ku rid iyyo qhnddda lege in den sack des jüngsten, ebenso
hadudklsa. Markäsü ninki stdu Ytisuf ku das geld für sein körn.« Der mann tat
yidi samdyay. nun, wie im Josef angesagt hatte.
3. Mdrkü lüägi bdryay, ayydy nimdnki 3. Mit anbruch des morgens zogen
tagin iyydgi iyyo dameröhödi. nun die männer mit iren eseln ab.

30 Mdrkay magälddi kd baJiBn ö dnay


4. 4. Als sie die stadt verlaßen hatten
kd fogän ayya Yusuf ninki aqqalkisa und noch nicht weit fort waren, da sprach
mddah u aha ht yidi: »örod ö ka dabd Josef zu seinem haushofmeister: »Setze
tag nimdnki ö mdrkad gadid, wdhad ku eilend den männern nach und wenn du
tidäha: maha icdnagi humdha ü gii abal sie eingeholt hast, sage zu inen: wes-
35 guddsn?«- halb vergaltet ir gutes mit bösem?«
«

I. Biblische Texte. 19

5. » ddsuddi sidhu)jgu humriga ku »Indem ir deu bechcr meines herrn


5.

Yibbajjcnj wä däsdddu ku fäsdnar/ay, ag- woraus er den wein trinkt und weissagt,
yäydin huddün? Wä liitm-hä samäysen.«.
so stalet? Da habt ir schlimmes angerichtet.«
(!. Markäsü ninki gaday nimdnki, 6. Als nun der mann die leute ein-
5 liadalkusu kn yidi. geholt hatte, richtete er an sie jene rede.
7. Wdhag ku yiduhdcn: »müJni sldka- 7. Sie antworteten im: »Weshalb redet
gdgu hddalka u kale nö gu Id liddlaya? unser herr solche spräche mit uns ? Wäre
la ga mä-yubo, huig biddodkägu stdäs sa- es nicht erstaunlich, wenn deine knechte
mayun?« so etwas täten?«
10 » La'dgfi dnnu
8. trelkaydga kd hM- 8. »Das geld welches wir in unsern
lag,ayydunu drliga Kana'dn ka so "^Uinag. Säcken fanden, haben wir aus dem laude
Sldß dnnu dqqalka scdkäga la\ig dmma Kanaan zurückgebracht; wie sollten wir
ddhab ü gd /lädna?« also aus dem hause deines herrn silber
oder gold stelen?«
9. »Kfnka däsddda gd icelkisa la hhlo 9. »Der mann in deßeu sack der
15 lid dinto, anndgit-na biddöd ayydnnu std- beclier gefunden werden sollte, der sterbe.
käga ü noqönnyna ! «^ wir aber wollen knechte deines herrn
werden !

10. Markäsü ninki Yüsuf dqqal-kisa 10. Da erwiderte der haushofmeister


mddah ü aha ku yidi nimdnki: »hädal- Josefs den männeru also »Es sei, wie :

kina dydin kil hadasen iva tahay : ninki ir gesagt; der mann, bei welchem der
20 la gd lieladäsddda biddd ha ü nöqdo becher gefunden wird, werde Josefs kneclit,
Ytisuf, idinku-na bari-bä kd tihtn. « ir aber sollt frei ausgehen!«
Markäsdy ddhso mid icdliba da-
11. 11. Hierauf legten sie ein jeder von
merkisi wslki dälka ü gd dejiyay ö mid seinem esel den sack auf die erde uud
ivdliba ivelklsi furay. jeder tat auf seinen sack.
25 Markäsä la baduy u ki ü gu
12. 12. Darnach wurde visitirt, indem
icaynd gd horaysiyay ild k> yara lö
lö der mann bei dem ältesten begann bis
yimid. Markäsä däsdddi la. gd litlay Bin- er auf deu jüngsten kam da fand sich ;

yämin tcßlkJsi. der becher in Benjamins sack vor.


13. Markäsdy ddrködi gögöyen ö mid 13. Da zerrißen sie ire kleider, ein
30 wdliba damcrkisi rdray ö magälddi ku jeder belud seinen esel und sie kerten
so noqday. in die Stadt zurück.
14. Markäsn Yahnda iyyo u-dlälihi 14. Hierauf gingen Jahuda und seine
dqqalki Yüsuf so gaUn ö hörtisi dtdka brüder in Josefs haus uud fieleu vor im
ku dd&n. auf den boden.
35 15. Yüsuf-bä ku yidi: »maka stdäs ü nun zu inen: »Warum
15. Josef sprach
samaynaysänf so mä-ögidin, inan idinku tatet ir solches? Wißt ir denn nicht, daß
gardnayo f« ich euch erraten würde?«
IG. Yahüda-bä ku yidi: »mahdnnu 16. Jahuda erwiderte im: »Was sagen
sidkaydga kit niclahna'^ mahdnnu ku Id wir unserm herrn? Was Averden wir mit
40 haddlla ö mahdnnu ku marmarsonna? Ild- im reden? Wie verantwoi-teu wir uns?
« « «

20 I. Biblische Texte.

hay biddödkägi tcäh hun hü kd müjyaij. Gott hat eine Übeltat deiner knechte auf-
Hätan anndga iyyo M
la gd helay däsddda gedeckt und jetzt sind wir alle, wir und
gcidntisa giddigayo biddödkägi ayydnnu in deßen besitz der becher gefunden
nahdy. « wurde, deine knechte.«
5 17. Yttsiif-bä yidi: »md-noqoto inan 17. Josef aber antwortete: »Nicht
sidäs samdya. Nhika däsdddi tvelkisa la geschehe daß ich solches tue. Der mann,
gä häay, ayyä hiddd t noqönaya, idinku- in deßen sack der becher sich vorfand,
se äbihin salämdd ü gii tdga!« der wird mein knecht; ir aber ziehet in
friden zu eurem vater!«
18. Markäsä Yehuda ku yidi: -»sid- 18. Da sprach Jahuda zu im: »0

10 kaydgi-ö bidddhägo irray h'liya hu ku unser herr, gestatte anzuhören ein ein-
maqasiyo! degayso, ayydn 'culddo kü gü ziges wort deines knechtes! höre zu und
qddin hidddhäga! ühiyn sidafira'ön ayyad erfaße dich nicht zorn gegen deinen
tahay. « knecht, denn du bist ja wie farao.«
19. »Shlkaydgo hiddödklsa ayyü kü 19. »Unser herr sagte zu seinen
15 yidi: idinku abo iyyo loälal kale ma-ld- knechten: habt ir noch einen vater und
dihin?« einen anderen bruder?«
20. » JMarkäsdnnu ku nidi: ha! äbd- 20. »Da antworteten wir dir: unser
hayo tcä nöl yahay, iyyo inan yar dnnu vater lebtund wir haben noch einen
wälälo nahdy, ö ähdliayo odaynmo kit Jüngern bruder, den unser vater im grei-
20 dalay, ö tcälalkis dintay ö kelidls äbihi senalter gezeugt hat. und sein bruder
iyyo hoyddi ü haday ö äbihi jaäyl yahay. ist und er ist dem vater allein übrig
tot
geblibeu von der mutter und der vater
hat in lieb.«
21. »Markasdd biddödkaga kd tidi- 21. »Da sprachst du zu deinen
i kina inanka yar, an ege!«. knechten: bringt mir den jungen dalSi

ich in sehe!«
22. » Wahdnnu kü nidi: inanku äbihi »Wir antworteten dir: der knabe
22.
25 ka md-tagi kdro, haddtl äbihi kd tago, kann nicht von seinem vater gehen, denn
äbdhayo wa dimdnaya.« wenn er von im zieht, dann stirbt unser
vater.
23. » Wdhad nd tidi: hadddn icdlal- 23. »Da du zu uns: wenn
sagtest
klna ydri idin Id so'on, wejigdyga ha ku euer jüngster nicht mitkommt,
bruder
so noqonina!« da tretet nicht mer vor mein angesicht!«

30 24. » Markdnnu drliga Kanddn tdg- 24. »Da zogen wir ins land Kanaan
nay e bidddhägi äbdhayo aha hddalki sld- und meldeten deinem knecht, unserm
kaydgo nd yidi ü segnag.«. vater die rede, die unser herr zu uns
gesprochen hatte.«
25. -»Markäsä äbdhayo nd yidi: nöqda »Darnach sprach zu uns unser
25.
icahngä hadnda innö so ibiya!« vater: keret um vmd kauft uns einiges
getreide !

35 26. » Wahdnnu ku nidi: tdgi kdri 26. »Wir erwiderten im : wir können
« «

I. Biblische Texte. 21

viäyno, hadddnnü icd!ul-kai/ägu ijdri na nicht dahin ziehen, wenn nicht unser
rain; ülayn hdqor-ürbjlhi kor tdgi kdri jüngster bruder mitkommt, denn wir kön-
mdijno, hadddnnü u'ä/äl-kaj/dga ydri nd nen nicht vor den vezier treten, wenn
TCiin.«. unser jüngster bruder nicht bei uns ist.«

5 27. -»Markäsu hidddhägi ähdhayo aha 27. »Da sagte dein knecht, unser
nd yidi: wä 6g tihin, mag vngtagdo lahd vater, zu uns : ir wißet daß mir mein
teil t dasay.« weib zwei söne gebar.«
»Mid-bä idin raay, wdhaydin i
28. 28. » Einer ging mit euch und ir

tidähden, sabM-bä Yinag, ilu, liutan md- sagtet mir: ein panter hat in gefreßen
10 arag.< und bis jetzt sah ich in nicht mer.

29. » Hadddgdin kun-na kd qadän 29. »Wenn ir auch diesen fortncmt


icejigdyga hortlsa o maniho dmma ad/'yd- von meinem antlitz und im ein unglUck
di gäddo, ödagnimddagda agga qdbri kd oder mißgeschick zustoßt, dann senket
dejinaysän. « ir mich greisen in das grab.«

15 30. »Hätan-nd bidddhägi äbdhayo aha 30. »Wenn wir nun jetzt zu deinem
hadddnnü ku noqonno antidgu hiankii, unu knecht, unserm vater, zurückkeren und
na Id so'on (Ülagn bidddhägi äbdhago näf- der kuabe nicht mit uns zieht (denn
tlsa ayyä ndfta inanka yar ku T),iddn);« deines knechtes, unsers vaters, seele hängt
an dem knaben);«
31. »Mdrhl drko, inu tnan M yara 31. »Wenn er nun sähe, daß der
20 maqdn gahdg, icü diman; markus biddöd- junge abgeht, so stüi'be er und es Avür-
käga bidddhäga äböhöd 'd aygdy öday- den deine knechte deinen knecht. unsern
nimddlsa qdbri kii dejmayän.« vater, im greisenalter in das grab senken.«
Bidddhägan ayyä äbihi inanka
32. » 32. »Ich dein knecht bürgte für den

ti damin qätay, wdhan bidddhäga äbd- knaben und sagte zu deinem knecht,
25 hago ku idi: hadddnan ku kenin, tveliga unserm vater: wenn ich in dir nicht
hd i rumdi/san.« bringe, dann sollst du mir nichts mer
glauben.
33. »Hätan-nd bidddhägani beddel- 33. »Deßhalb möge ich an seiner
kisi biddd ha ku noqdo, iiianku-nd icälä- statt dein knecht werden, der knabe aber
lihi hd rao'.i. mit den brüdern ziehen!«
30 an äbdhag ü git faga ani-
34. »Slde 34. »Wie meinem vater
sollte ich zu
ga ö an inanka wddin ö sdrka äbdhag gädi ziehen one den knaben und den Jammer
döna ü arka?« meines vaters ansehen?«

1 Mose eap. 45.

1. Yusuf-bä is hagsdn kdri icäy ö 1. Da konnte sich Josef nicht mer


dddki Id jögay glddigöd kd läbmi wäg. vor den umstehenden leuten enthalten
35 Markäsä Yusttf qdgligay icuhü yidi: »i gd und rief: »Geht alle von mir weg hinaus!«
sära nin wdlba!« Markäsdg dddki kd icada Die leute entfernten sich nun. Da gab
bähen. Mdrkü Yüsuf imlälihi is ü segay. sich Josef den brüdern zu erkennen.
:

22 I. Biblische Texte.

2. Aijijn äd ü oyay, Masariyddi hjyo 2. Und er weinte laut auf, daß es


dädki dqqalka fira^ön glddigöd ayya oMn- die Egypter und alle leute des hauses
tlsi mdqlay. farao hörten.
3. Yusuf-hä icäläWii lai ynji: »anfgu 3. Und Josef sprach zu den brüdern:
5 Yüsuf wälälkln hän aliay e äbähay raa- »Ich bin Josef euer bruder; lebt mein
nöl-yahay'i <!. Markäsäy tvälälihls nalitn ö vater noch?« Da erschraken seine bru-
Id hddli kdri xcaym, Ül&yn iyydgo kulli- der und konnten nicht reden, denn sie

göd icä gäben. waren alle erschüttert.

4. Ytisuf-bä u-älälihi kii. ykli: »l so 4. Da sprach Josef zu den brüdern


10 ddicdda!« markäsdy ü su dd-ivdden. Alcm- »Tretet zu mir!« Da nahten sie sich im.

käsü Yüsuf kü ykli: »anigu Yüsuf loä- Darnach sagte Josef: »Ich bin Josef euer
lälJäni dydin drliga Mdsar kü zbisSn ayydn bruder, den ir nach Egypten verkauft
ahay. « habt.«
5. » H(dan-nd ha is "anärianfna, hd-na 5. »Nun aber seid nicht bekümmert
15 'ädönina, Ülayn buqor-nividda tan ayydy- und traurig, denn zu dieser herrlichkeit
din l ibisBn, inaymi kii nöldnno Ildhay-bä habt ir mich verkauft und Gott hat mich
hörtln l so diray.t vor euch liieher geschickt, damit wir
leben!«
6. »Illfiyn gäjddu icdhay dülka ku ß. »Denn der hunffer. welcher zwei
jirtay labd sannadöd, waliba san sanna- jare im laude gehei-rscht hat, wird noch
20 död ayydn "^idi-na tcah sdr'ayn ö 'tdi-na fünf jare anhalten und niemand wird
hadtid drkayn.« säen nocli ein getreide sehen können.«
7. »I/dhay-bä hörtln l so diray, ina- 7.»Gott hat mich nun vor euch
ndydin abarta rain, e dydin kd badbad- hergesendet, auf dal* euch die dürre nicht
dän. « treffeund ir euch davor errettet.«
25 8. y>Hätan-7id idinku hdlka t md dy- 8. »Nun aber habt nicht ir, sondern

din kenin e Ildhay-bä i kenay ö fira'ön Gott hat mich hieher gebracht und mich
aba i gd digay ö aqqalkisa ryyo drliga dem farao zum vater und über sein haus
Mdsar giddigi taliya i gd digay.« und das ganze land Egs'jJten zum herr-
scher g-esetzt.«
9. ^Wdhaydin yhsan, dahsdda äbdhay 9. » nun also
Tuet begebt euch :

30 fb taga stdäs kii daha: ayyü mankagi schnell zu meinem vater und sagt im
Yüsuf yidi: Ildhay-bä drliga Mdsar gid- folgendes : dein sou Josef läßt dir sagen,
digi taliya i gd digay, l kalay ! ha l gd Gott hat mich zum herrscher über ganz
mdqnan !« Egvpten gesetzt ; komm zu mir, und
bleibe nicht fern von mir!«
10. »Ad drliga Jdsan fadisdtid ö »Du sollst im laude Gosen wo-
10.
35 dydin adiga iyyo hiamddäda iyyo ma- nen, du und deine kinder uud deren
mddöda iyyo ädigäga iyyo lodäda iyyo kinder und dein klein- und großvih und
höldhäga ö dan i so däicdda!« all deine habschaft: kommt also zu mir!«
11. »Anigo icä idin ivänäjinaya, il- 11. »Ich Avill euch gutes erweisen;
layn tvaliba san sannadöd ayya gäjdda denn der hunger dauert noch fünf jare
I. Biblische Texte. 23

hd hada//, mfai/dhi Yn/dniri la/ia>/d/m, adtga an, damit ir nicht verderbet, du und
ijjijo gürigaga. « dein liaus.«
»Hätan-na indihinu <ggi) inddha
12. 12.»Eure und meines brudera Ben-
wälälkay Binyamin tcä arkaysän, man jiniiiii äugen sehen, daß ich von mund
5 dfkayga fdin ku Id hddlayo.« zu niuud mit euch rede.«
13. »U gu ivurdma übd}i<iy iründg an 13. »Und verkündet meinem vater

Mdsar kü qabo tyyo icdhä arakttn ö äbd- von der herrlichkeit, die ich in Egypten
hay kdlka kena!« besitze und was ir gesehen habt und
bringet hieher meinen vater!«
14. Markäsu Ytisuf locllälkis Binyä- 14. Hierauf fiel Josef seinem bruder
10 min qörta ka gd daay r> ''//".'/• markäsu Benjamin um den hals und weinte und
Binyamin kd oyay qoTti iculalki. auch Benjamin weinte am halse des
bruders.
Markäsu Yüsuf icälälthis irdda
15. Darnach küßte Josef alle seine
15.
dunkaday ö ku 6yay. Markäsdy wäläWüs bruder und weinte, und da redeten seine
Id liadlin Ytisuf. brlider mit im.
15 16. Markäsä warki dqqalka fira'un 16. Und die künde gelangte in farao's
gäday, wdhä Id yidi: Yusuf ivulälihls ay- haus, daß Josefs bruder gekommen seien
ydy yimäden. Markäsu fira'Ön tyyo hid- und farao und seine knechte freuten
dödklsi ü bogen. sich darüber.
17. Firaön-bä Yäsuf kil yidi: »Wd- 17. Und farao sprach zu Josef: »Sage
20 licd ku tidähda trdläldha: »sidäs samdya zu deinen brüdern und bela-
: tuet also
ö damerihina rdrta ö drliga KanaYcn tdga det eure esel und ziehet ins Land Kanaan,
18. » äbihm tyyo aqqalddlna t kena! 18. »Und bringt euern vater und
an idin siyodrliga Mdsar wänagglsa ö eure familien zu mir und ich will euch
dydin icah däh-la Ymten.« geben das beste vom lande Egypten und
ir sollt sein mark genießen!«
25 19. »Yiisuf-ü adtga sidäd wdläldda 19. »0 Josef! sage du also zu den
kd tidähdo: hd samdyen ö gddyo ha kd brüdern: sie machen indem
sollen es so
qäten Mdsar ö dumdrköda iyyo vbadköda sie wagen aus Egypten mitnemen und

fyyo äböhöd hd ka so qäden ö hd yimä- ire weiber und kinder und iren vater
den. « uemen und hieher kommen.«
30 20. »Ayydnay alubdda iyyo lahi fu- 20. »Und sie sollen des hausrates
düd kd jesan, illayn hdyrka Mdsar wä und was geringfügig ist, nicht achten,
baddn yahay.« denn Egyptens reichtum ist ja groß.«
21. Markäsdy Yfisitf wäläWiis sidi la 21. Und die bruder Josefs taten,
gd yidi samdyen. Yüsuf-bä gaicudi iyyo wie inen angesagt ward und Josef gab
35 sahdy ay dduga ku st \män siyay, sidi inen wagen und wegzerung, wie farao
firciön ku, yidi. im gesagt hatte.

22. mid u'dlba dar wdnagsan siyay 22. Und gab jedem ein festliches
er
ö wäldlki Binydmin-se San mdro siyay kleid, dem bruder Benjamin aber gab er
iyyo sdddeh böqol la'dga siyay. fünf kleider und dreihundert silberstücke.
; . ;

24 I. Biblische Texte.

23. Abfklsi tctt/nl ti diray töbdn da- 23.Seinem vatcr schickte er zehn esel
mir 'ayn icdlha kii rarän iyyo töbdn mit allerlei waren beladen und zehn ese-
damer ö didig ayyü bur iyyo hacMcJ kü linen, die er mit getreide belud, auf daß
raray hiü ähihi dduga sahdy ka so digto. dasselbe dem vater auf dem weg als
narung diene.
5 24. Markäsü Yüsiif wälälihi kii yidi: 24. Darnach sprach Josef zu den
»zi taga!« markäsdy Ytisuf tväläUhi kden. brüdern: »Nun ziehet dahin!« Und die
Yüsuf-bä tcäläWü kti yidi: ^intaydin brüder Josefs brachen auf. Da sprach
dduga sl so'otan hd dirir(na!« Josef zu den brüdern : » Streitet euch
nicht, da ir auf dem wege seid!«
Markäsdy Ytisuf tcäläUhls Mdsar
25. 25. Hierauf zogen Josefs brüder aus
iO kd baMn ö drligi Kana\in yimaden ö äbö- Egvpten und kamen ins land Kanaan
köd ü yimaden. zu irem vater,
26. ku yidakden: »Yüsuf v:ä nöl 26. Und sprachen zu im: »Josef
yaliay ö drliga Mdsar gtddigi ayyü hoku- lebt und herrscht über ganz Egypten.«
ma.« Markäsü äböhöd nahdy ö rumaysdn Da wurde ir vater bewegt, aber er glaubte
15 loäyay. es nicht.
Markäsdy hddalki Ytisuf iyydga
27. 27. Da erzälten sie im die worte,
Markäsü Yaquh drkay
ktt yidi ü segen. die Josef zu inen gesagt hatte und als
gäwädidi Yüsuf ü so diray, in la gü Jakob die wagen sah, welche im Josef
raro, ndfti ku sö nöqotay. geschickt hatte, in zu führen ; da kerte
sein Geist zurück,
20 28. Israil-bä äböhöd yidi: »wd/iä l 28. Und Israil ir vater sprach: »Das
gü filan, nölösa Yüsuf anigu drka intd- genügt mir daß ich Josef bei leben sehe,
nan dfman.<!- ehe ich sterbe.«

1 Mose cap. 46.

1. Markäsü Yaqub iyyo ubadktsi g\d- 1 Hierauf brach Jakob mit seiner ge-
digöd ka'cn ö ^El-Seba ü giiren. Markäsü sammten nachkommenschaft auf und sie

25 Yaqub hdlko nefdfu sddqayay Ildhi äbihi zogen nach El-Scheba ; daselbst brachte
Isäq. Jakob opfer dar dem Gott seines vaters
Isak.
2. Ildhay-bä Yaqub 6 kurda dddab 2. Und bei nacht redete Gott mit
haben ku Id hadlay, inilm ku yidi: »Ya- Jakob im träum imd sprach zu im: »Ja-
qubo, Yaqubo!« Yaqub-bä Ildhay ku yidi: kob! Jakob!« Jakob aber antwoi'tete Gott:
30 ^mahdd t gü yedaysa? wa l kan!^ »Was rufst du mich? siehe da bin ich!«
3. Ildhay-bä kü, yidi Yaqub: »anigu 3. Gott sprach nun zu Jakob: »Ich

wä Ildh iyyo Ildhi äbdha ayydn ahay bin Gott und der Gott deines vaters
wdhad yesa: ha kd biqin Mdsar tagnin- fürchte dich nicht nach Egypten zu gehen,
keda, ülayn icdhan kä digaya degmu denn ich werde dich zu einem großen
35 tuayn.<i Volke machen.«
I. Biblische Texte. 25

»Anfga ayyä Mdsar hü raaya ö


4. 4. »Ich gehe mit dir nach Egypten
antga ka so säraya, Yäsuf-na gadntlsa uud füre dich von dort wider heraus
induhäga hd saro.« und Josef soll seine hand auf deine
äugen legen.«
5. Markäsu Ya^qub kd ka'ay 'El-Seba 5. Da brach Jakob von El-Scheba

5 ö \namddl Isra il ähohöd Yin/nb /yyo ubad- auf und die kinder Israels fürten iren
ködi ryyo nägohodl gawädidi firaOn so vater Jakob uud ire kinder und weiber
siyay, 'inay kü rartan, ayydy kii rarten. auf den wagen, welche inen farao ge-
geben hatte, sie zu füren.
6. Markmdy höluhödi 'lyyo tahl ay 6. Und sie namen ir vih und was
ku Id hayeti drügu KanaYui ka so kaha- sie besaßen mit sich aus dem lande Ka-
10 yEn ö Mdsar yimuden Yaqub ryyo ddd- naan uud kamen nach Egypten Jakob
klsi wdda, und sein gesammter stamm,
7. lyyo Inamddlsi 'tyyo Inamddisa \na- 7. Nemlich seine söne und deren
mddödi iyyo gabdümi tyyo gabdthisa gab- söne und seine töchter und deren töchter
döhödi iyyo lothi ku abtirsdda glddigöd imd sein ganzes geschlecht, die kamen
15 ayydy Mdsar yimäden. alle nach Egypten.

Yaqub ubadkisi wiihü ddlay 6


26. 26. Sämmtliche kinder Jakobs, die
(Jan ö usdgo Mdsar Id yimid (nägihi ma- er gezeugt hatte und die mit im nach
mddlsi mahae) kidligöd wdhä weyän leli Egypten gekommen waren, betrugen
'tyyo lehdan ddda. sechs und sechzig personen außer den
frauen seiner söne.
20 Mdsar kd dasay
27. 'Arürti Yttsuf e 27. Die kinder Josefs welche im in

wä labd inan; übadki Yaqub e Mdsar Egypten geboren wurden, waren zwei
yimid 6 dan ivä todobdtan 'arnra. söne die gesammte nachkommenschaft
;

Jakobs, welche nach Egypten gekommen


war, betrug sibenzig kinder.
28. Markäsu Yaqub Ycrad-ktsi Yahüda 28. Und Jakob schickte seinen erst-
ü diray Yusuf inü clidka Jdsan ü fadisto gebornen son Jahuda zu Josef, daß er
25 tiiso ; markäsdy drligi Jdsan yimäden. im einen wonsitz in Grosen zeige dar- ;

nach kamen sie nach dem lande Gosen.


Markäsu Yäsuf dskar baddn ka-
29. 29. Da nam Josef vile Soldaten, be-
hdystay iyyo gädigisi ftday ö äbihi Jdsan stig seinen wagen und zog seinem vater
ka gd hör tagay. Mdrkü äbihi drkay entgegen nach Gosen; und da er seinen
e ü yimi, ayyü qörta ka gd, dd^ay ö 6yay vater erblickte, fiel er im um den hals
30 wdh badan. und weinte lauge.
30. Yaqub -bä Yusuf ku yidi: ^ha- 30. Da sprach Jakob zu Josef: »Nun
tan hadddn wejigägi adiga nölöl kü drkay, ich dich im leben gesehen habe, will ich

anigo wä ja" dl ahay, inan dinto.« gerne sterben.«


Keiniscli, Somalitexte.
«

26 I. Biblische Texte.

Markäsü Yäsuf wälälihi hä yidi:


31. 31. Darnacli sprach Josef zu seinen

^anigu firctön hän ü tägaya ö kii odd- brüdern: »Ich werde zu farao gehen
naya, ähähay lyyo dddkisi drliyi Kanddn und im ansagen : mein vater und seine
kd yimäden;« famihe sind aus dem lande Kanaan an-
gekommen.«
5 32. »lyydgu-na wä nimdn ädl-jifd'a 32. »Sie sind aber vihhirten und
ö ädi iyyo lö' weligöd Id jiray; hatan-nd weilten stets bei irem klein- und groß-
icdhay wddderi ädigödi iyyo W dödi iyyo \-ih ; mm
haben sie mit sich hergebracht
hölohödi. « ir und grolJvih und ire habe.«
klein-

33. ^Haddä fira%i idin yedo ö idin 33. »Wenn nun farao euch rufen

10 hd yidäho: loä mahdy meherdddlnuft und zu euch sagen sollte, was ist euer
geschäft ?«
Wdhaydin kü tidahdän: mehe-
34. » »Dann werdet ir sagen: unser
34.

räddayddu tvä hob nöl "arürnimd-dayddi geschäft ist vihzucht vou unserer Jugend

ild mdnta anndga iyyo äbayasayo giddi- an bis heute, von uns und unsern vätern,
göd inaydin drliga Jdsan fadisatan, illayn auf daß ir wonsitze bekommet im lande
15 Masariyddo ninki adi-jiraa hdggöda wä Goseu denn die Egypter betrachten die
;

tumälka Id mid.« vihhirten gleich den paria.»

1 Mose cap. 47.

Yüsuf-hä firdön ü yimid ö ü wä-


1. 1. Josef kam zu farao und berichtete
ramay, wühü ku yidi: »äbdhay iyyo wu- im also: »Mein vater und meine brüder
läldhay iyyo ädigödi iyyo W dödi iyyo sind mit irem klein- und großvih und
20 holühödi giddigöd drligi Kanddn kd yi- irer ffesammten habschaft aus dem lande
mäden ö wdhay yimaden drliga Jdsan.« Kanaan nach Gosen gekommen.«
2. Markäsä Yusuf mn wälälihis a ka- 2. Und Josef nam fünf seiner brü-
hdyay ö firdön hör geyay. der imd stellte sie farao vor.
3. Firdön-bä Yusuf tcälälihi ku yidi: 3. Und farao sprach zu Josefs l)ru-
25 »tcä mahdy meherdddlnu? « Markäsdy kd dern: »Was ist euer geschäft?« Sie
yidähden: »biddödkäga wä adi-jir, anndga antworteten im » Deine knechte sind
:

iyyo äbayasayo giddigöd.« vihhirten, wir und alle unsere väter.


4. Wdhay ku yidähden firdön : » anndgo 4. Und sie sagten dann zu farao:

hdlkanu nimid inanu idin Id fadisdnno; »Wir sind gekommen um bei


hielier

30 illayn drligi Kanddn wä


gäjö badna, adi- euch zu wonen, denn im lande Kanaan
gaydgu-na wiüiü daqo ayyu way, hatan- herrscht heftiger hunger und es mangelt
nd biddödkägu lodhay dönayan inay dr- an weide für unser vih; nun aber möchten
liga Jdsan fadistän ! 1^ deine knechte im lande Gosen sich nieder-
laßen.«
5. Fira'ön-bä Yusuf ku yidi: »äbdha 5. Und farao sprach zu Josef: »Dein

35 iyyo wäläldha drliga Mdsar ayydy ku gu vaterund deine brüder sind zu dir nach
yimaden. « Egypten gekommen.«
- «

I. Biblische Texte. 27

6. »Arliga MiUar ivä ti mubäh, drliga G.»Das land Egypten steht inen
Jäsan mesa ü gü wdnagsan ha fadtsten; offen und sie sollen sich am schönsten
wdhad l gd kinta nimdn an ädlgdyga orte im lande Gosen niderlalien und du ;

mddafji, ü gd digo.* wirst mir auch männer bringen, welche


ich über mein vih setzen will.«
5 7. Markä.m Ytisuf nlnhl Yucjuh firdön 7. Hierauf stellte Josef auch seinen
livr kenay, Yd'qub-bä firaön ü dudyay. vater Jakob dem farao vor und Jakob
segnete den farao.
8. Fira'ön-bä Yaqub ku yid,i: »hn- 8.Farao fi-agte nun Jakob »Wie :

misa jir bad tahay?« alt bist du?«

9. Yar/ub-bä ßixioii kti yidi: »'Imri- 9. Jakob antwortete dem farao:


10 gdyga icä boqol lyyo soddon jir; wä ydr »Meine lebeuszeit beträgt nun hundert
yaJiay, mälmuliayyi ayyä humd, äbayasay- und dreißig jare, kurz ist dieselbe und
se inta ivä ku badna 'Imrigödu. « hart waren meine tage ; meine väter aber
erreichten ein vil höheres alter.«
10. Markäsü Yaqub firoLön ü dvbdyay 10. Darnach segnete Jakob den farao
ö kd bahay. und ging von dannen.
15 Markäsü Yüsuf äbihi ryyo zcä-
11. 11. Hierauf wies Josef seinem vater
lälthi misi drliga Mdsar ü gü wänagsanayd und seineu brüderu am schönsten ort
drligi Rd^inasis sidi fircCön ku amray fa- Egyptens, nemlich im lande Ramses won-
dhiyay. sitze an, wie es farao anbefohlen hatte.
12. Yüsuf-bä äMhi fyyo ivälälihi tyyo 12. Und Josef versorgte seinen vater
20 dddködi giddlgöd hadud\ldid' a ku jöjiyay. und seine brüder und ir gesinde mit ge-
treide für iren lebensunterhalt.
13. Arliga giddigi ayyä kibis la gd 13. Im ganzen lande aber mangelte
wäyay ö gäjddo ku ddkatay. Markäsa es an brod und der hunger war gewal-
drligi Mdsar iyyo drligi Kanadn gajo lö tig und das land Egypten und das land

gü drntay. Kanaan schmachteten wegen hunger.


25 14. Yüsuf-bä la'dgti giddiged ü ha- 14. Da sammelte Josef alles geld
düdka kd tbiyay, drliga Mdsar iyyo dr- vom lande Egypten und vom lande Ka-
liga Kana'dn urüriyay ö dqqalka fira^ön naan für den verkauf des getreides an
und brachte dasselbe in das haus farao's.
15. Markäsa Iddgti Mdsar iyyo
drligi 15. Da ging aber das geld im lande
30 drligi Kanadn kd maddtay.
Markasdy Egypten und im lande Kanaan aus und
Masariyddi giddigöd Yüsuf ü yimaden, so kamen alle Egypter zu Josef und
wdhay kü yidahden: »kibis na st! dmma sagten zu im » Gib
: uns brod oder !

hörtäda ayydnnu kü (liman, illayn la'dgti- sollen wir vor deinem antlitz sterben?
bä na gd maddtay e.« denn das geld ist zu ende.«
35 16. Yüsuf-bä kü yidi: »haddi ay la- 16. Josef sprach zu inen: »Wenn
'dgti idinka maddtay, hölihina kSna, an das geld euch ausgegangen ist, so brin-
kibis idinka siye!« get euer vih, damit ich euch brod gebe !

17. Markasdy hölöhödi kinen; Yüsuf 17. Da brachten sie ir vih und Josef
4*
!

28 I. Biblische Texte.

hä kä dyay, fardihi iyyo Wdi iyyo


kibis gab inen brod für die pferde, rinder,
ädigi iyyo damer thi; sanndddäs ayyü hö- Schafe und esel; so gab er inen für die-
lüködi giddigöd kib/s kd siyuy. ses jar brod gegen irgesammtes vih.
18. Murkay sanndddi ddmatay, ayydy 18. Als das jar zu ende war, kamen
5 Masariyddi sanndddi lahad Yüsuf ü yi- dieEgypter im zweiten jar zu Josef und
mäden, wdhay ku yidahden: » sidkaydgi-ö sagten zu im: »Unser herr! du weiftt
wä ög tahay, inay Iddgti na gd maddtay, daß unser geld gar ist und unser vih
höld-liaydgi sidkayuga hdysta. Hatan-na im besitze unsers herru sich befindet.
sidkaydga hortlsa icdhä na gii haday Nun bleibt uns nichts übrig vor unsemi
10 jidkaydgi iyyo dülkaydgi.« herrn, als unsere leiber i;nd unser land.«
19. Mahdnnu inddhäga hörtöda ü gu 19. »Warum sollten wir vor deinen
dimdnayna, maha-na dülkaydgu ü h/amd- äugen sterben und unser land verder-
nayaf Anndga iyyo drli-gaydga giddigts ben? Gib uns brod i>eo-en uns und unser
kibis na si, dnnu anndga iyyo drli-gaydga ganzes land, daß wir und unser gesamm-
15 hiddöd fircLön ü noqonne; illayn drligu tes land leibeigen dem farao werden, da
icdh-hä nö tdri mayo ! Haddd na si dnnu ja das land für uns nutzlos ist ! Gib uns
ku nöldnne, ayydnan hahtiyine, an 4ülka' daher getreide, auf daß wir leben und
ydgu rogmd^ine!« nicht stex-ben und unser land nicht ver-
derbe!«
20.Markäsü Yüsuf drligi Mdsar gid- 20. Da kaufte Josef das ganze land
20 digi firadn n ibiyay, Masariyddi-na mid Egypten für den farao, indem jeder
icdliba ärligisi ibiyay; illayn gäjdda ayya Egypter sein land verkaufte denn der ;

ku ddkatay. Markäsa drligi fira^On wdda hunger war heftig. So kam alles land
ytsay. in farao's besitz.
21. Markäsü Yüsuf dddki miyigi ö 21. Hierauf nam Josef das gesammte
25 clan so kahdyay ö magäldda drligi Mdsar landvolk und sidelte es in den Städten
fadisiyay. Egyptens an.
22. Arligi "ulimdda ka md-ü-ibsan; 22. Das land der priester aber kaufte

illayn ^ulimdda hadud Yidul 'a ayydy fira'ön er nicht; denn die priester hatten vom

ku lahäyen, 'ädusödi firdon siyay, ayydy farao zum lebensunterhalt getreide, in-
30 "^unaytn. Sabdbta ayydnay ärligöda ü ibin. dem der farao iren lebensunterhalt be-
stritt, wovon sie zu eßen hatten. Deß-
halb verkauften sie im nicht ir land.

23. Markäsü Yüsuf qolddi 6 dan kil 23.Darnach sprach Josef zum ge-
yidi: »hatan icdhan idin ibsaday, idinka sammteu volke: »Jetzt habe ich euch
iyyo arligtna glddigis, inü firdön qato; gekauft, euch und euer gesammtes land,
ega, hadudka yan idin sinaya, inaydin daß es farao in besitz neme: sehet,
35 berdha bertän.« nun o-ebe ich euch körn, daß ir die
felder besäet.«
24. y>nätan wdliaydin yksän: drliga 24. » Tuet nun also : bebauet das land
bira ö mdrkü hadudko buho, san melöd und wenn das getreide reichlich wird,

ü qaybiya; dfar melöd idinka iyyo aqqa- teilet es in fünf teile; vier teile sollt ir
I. Biblische Texte. 29

Iddma '?ina u d/dka hera, quijhta sandd- und euere familien eßeu und damit auch
na firaön siya!« den boden besäen, den fünften teil aber
gebet dem farao!«
25. Wähaji yldähden: »icäd na iiö- 25. Sie sprachen: »Du hast unser
lajjsay,wahdnnu ja dl nahay, inannu bid- leben errettet; gerne wollen wir farao's
5 dud firdun u noqönno. « knechte werden.«
26. Yüsuf-bä \idul drliga Mdsar sida 26. So machte Josef für das land
ka yd digay ild manta, inay hadudka Egypten ein gesetz bis auf heute, daß
berta kd yimid qdybtlsa sanad firdön si- sie vom ertrag des feldes den fünften
yän ; drliga 'uiimdda-se wä goni e firdön teil an farao geben sollen ; das land der
10 mä-yelan. priester aber ist für sich und wurde
nicht farao zu eigen.
27. Ydquh-bä drliga Jasan fadistay 27. Also Avurde Jakob im lande
ö kü hölaystay ö kü bermay ö st äda ü Gosen seßhaft und erwarb sich daselbst
gü bddday. reichtum, hatte kindersegen und merte
sich gar ser.
28. Ydqub drliga Mdsar ivühü ku 28. Jakob lebte in Egypten noch
15 nöla todobd iyyo töbdn sannadod, 'imri- sibenzehn jare, so daß seine lebenszeit
gisi tüükü aha böqol iyyo todobd iyyo betrug hundert und siben und vierzig
afdrtan sannadod. jare.
29. Mdrkü wddkisi so däicdday, ayyü 29. Als sein lebensende herannahte,
\nankisi Ytisuf ü yeday, ivulm ku yidi: rief er seinen son Josef zu sich und
20 »Hadddd aniga l ja'dsahay, ga'dntäda sprach zu im: »Wenn du mich lieb hast,
bödddayda Iwsteda gdli ö mdrtif iyyo so lege deine band unter meinen Schen-
amäno i sarnay, ha l gil asin drliga kel und tue mir die liebe und treue und
Mdsar!« begrabe mich nicht im lande Egypten.«
30. '^Illuyn aniga icdlian dönaya, inan 30. »Denn ich will ligen in der grab-
'26 jifsado qabürta äbayasay; drligi Mdsar i stätte meiner väter; nimm mich also fort

gd qäd ö äbayasay qubürtöda l gu äs!« aus dem lande Egypten und begrabe
Yüsuf-bä yidi : » aniga sidad l gu tldi mich in der grabstätte meiner väter!«
ayydn samdyn.« Josef sprach nun: »Ich werde tun wie
du mir ffesas't hast.«
Markäsü Yaqub kd yidi: »i darö!«
31. 31. Darnach sprach zu im Jakob:
30 Markäsü Yüsuf ü dartay. Markäsü Yaqzib »So schwöre es mir!« Da schwur im
mäda/dsi sarirta saray. Josef zu. Darauf legte Jakob sein haupt
auf das lager.

1 Mose cap. 50.

Ydqub-bä dintay dabadßd ayyü


1. 1. Als Jakob gestorben war, kam zu
Yüsuf ü yimid ö tvejigi äbihi kü dciay, im Josef, fiel auf seines vaters antlitz
ö 6yay ö dünkaday äbihi. beweinte und küßte seinen vater.
« :

30 I. Biblische Texte.

Markäsü Yüsuf kü dmray hiddöd-


2. 2.Hierauf befahl Josef seinen knech-
klsi daläaräda aha wühü hi yidi, inay ten, den ärzten, dal!» sie seinen vater
ähüd kaufan ö Jianodän. Markäsäy dah- einhüllen und salben sollten. Da hüllten
tarädi Yaqub lianöden ö kdnfdn. sie in ein und salbten in.

5 3. Wdhä ü "ddul aha bdriyi höre, inay 3. Es war aber sitte in alter zeit,

miyldka afdrtan mälmöd hanödan ö to- daß sie den verstorbenen vierzig tage
dohdtan mälmöd kü oyän. salbten und sibenzig tage beweinten.
4. Markäsäy afdrtan mälmöd hanöden 4. Nachdem in die Egypter vierzig

ö Masariyddi todohdtan mälmöd kii oyen, tage gesalbt und sibenzig tage beweint
10 mdrkay mälmihi ohintu damdtay, ayyä hatten und die tage der trauer zu ende
Yüsuf dddki ßra'Ön Id jögay kü yidi: waren, sprach Josef zu den leuten farao's
»hadddydin l ja^asihin, ßra'ön ü sega wd- »Wenn ir mich lieb habt, so meldet dem
haydin ku tidahdän: farao und sprechet:«
5. -»Inü abdhay i yu Id därdarmay. 5. »Dali von mir mein vater einen

15 fnan qabrigisi u ndftisa ti qoday drligi eid genommen, daß ich in in seinem grabe
Kana\in, inan kü aso. Hatan-nd dülka im lande Kanaan begrabe. Nun möchte
Kanddn wän tagt dona, inan ähdhay kü ich ins land Kanaan ziehen und meinen
äso ö an ka so noqodo.« vater begraben und dann wider zurUck-
keren.
6. Fira^ön-bä ku yidi Yüsuf: >>ü tag 6. Farao sprach zu Josef: »Ziehe
20 ö äbdhä ddi ü kü gu Id därdarmay ü hin und begrabe deinen vater wie es

so äsf« dir aufgetragen worden ist!«

Markäsü Yüsuf äbihl mlyidktsi


7. 7. Da nam Josef die leiche seines
qäday, markäsäy biddödki ßra^on fyyo vaters und es folgten die knechte farao's
madahyädi äqqalkisa iyyo madahyädi Md- und alle häupter seines hauses und von
25 sar giddigöd, Egypten,
8. Iyyo dädki dqqalki Yüsuf giddigöd, 8. Und alles gesinde des hauses
iyyo wäläUhi iyyo dddki aqqalädi äbihi Josefs und seine brüder, so wie das ge-
giddigöd ayyä miyidki Ya'qub raay. Ina- sammte gesinde des hauses seines vaters
mddödi iyyo ädiyähödi iyyo lodödi keli- der leiche Jakobs; ire kindcr uud ir
30 död ayyäy ärliga Jasan jögsaden. klein- und großvih allein verbliben im
lande Gosen.
9. Wdhä miyidki raay gadiyö badan 9. Und es folgten der leiche auch
iyyo äskar iyyo Mg badan ö s'i dda ü vilewagen und fußvolk, das eine große
badan. menge ausmachte.
Markäsäy Bed-Atad tügga Urdun
10. Und als sie sämmtlich nach Bet-
10.
35 dgtlsad giddigöd yimäden, hdlki-bäy kü Atad am Jordan gekommen waren, da
6yen. Markäsü Yüsuf yidi: »todobd mäl- stellten sie eine klage an. Und Josef
möd kü öyaya äbdhay.« sprach » Siben
: tage werde ich hier
meinen vater beweinen.«
11. Mdrkay dddki drliga Kanc^dn 11. Da die leute im laude Kanaan
jögay ohinti maqlin, ayydy yidahden: das weinen hörten, sagten sie: »Die
I. Biblische Texte. 31

»Masaryddi ada ayyay u öyayän.^


si Egypter weinen gar laut.« Der ort, wo
Mesi ay ü gü oyen Yaquh, wdhä lö bi- sie Jakob beweinten, bekam den namen

Myay ohinti Masarydda, tüyga Urdun »die klage der Egypter«, und ligt am
dgtlsa'd. Jordan.
5 12. Inamddlsi sidi u Jeu Id dardär- 12. Und seine kinder taten wie es
may äböhöd ayydy ü samdyen, von irem vater letztwillig anbefohlen war,
13. drliyi KanaYin ü quden. Wd- 13. Und namen in nach dem lande

hay ku äsen högga Mdmre^a; hugga-na Kanaan und begruben in in der hole
Ibrahim ayya nfn Id yidaho Efrdno rer von Mamre; die hole aber hatte Abra-
10 H4ti d kd ibsaday, wühü u ihiyay, ina ham von einem Hetiter, Efrun genannt,
übadkisa ivthi dmta la gü iiso. gekauft und er kaufte sie, damit darin
seine mit todabgehenden nachkommen
begraben würden.
14. Markäsü Yüsuf mdrkü äbihi äsay, 14. Nachdem Josef seinen vater be-
ku so nöqday Mdsar, usdga iyyo tvälälihi graben hatte, kerte er nach Egypten
iyyo dddki la asay mtyidka giddigöd. zurück, er und seine brüder und alles
volk, das beim begräbniß anwesend war.
15 15. Mdrkü Yaqub äböhöd dintay, Yti- 15. Die brüder Josefs redeten nun,
suf icäläMhi yay is Id liadlhn icdhay is als Jakob ir vater gestorben war, unter
yidähden: »haddt äbdhayo dintay^ maldha sich: »Da unser vater gestorben ist, so
Yüsuf sdr^ki dnnu ktl samdynay giddigi wird villeicht Josef alle Übeltat die wir
ayyü na gu so %lin.« im angetan, an uns rächen.«
20 Markäsdy Yüsuf kü yidähden:
16. 16. Da sprachen sie zu Josef : »Dein
»äbdhä intdnü diman withü na gu Id vater hat uns vor seinem tode aufge-
därdärmay, wuhü na gü yidi:«- tragen und ffesag-t:«

17. »Wdhaydin mdrkan dinto, Yüsuf 17. »Wenn ich gestorben bin, spre-
kü tidähdän: loäläldhä dembigi a.y sama- chet zu Josef: Verzeihe deinen brüdern
25 yen kd '
äfi! illayn wdh hun ayydy kü die Sünde die sie an dir getan! denn
gü samdyen. Hätan-nd dembigi dnnu kü ein großes vergehen haben sie an dir
gü samdynay, na gd "^äfi! hätan-na bid- verübt. Und da wir an dir ein unrecht
dödki IWia äbdhä. dhnbigöda kd "äfi!« begangen haben, so verzeihe vms und
Yüsuf-se mdrkay ivälälihi la hadlsn sl äda verzeihe es den dienern des Gottes dei-
30 ü oyay. nes Vaters!« Josef aber weinte, da seine
brüder mit im redeten.
18.Markäsdy wäläWii ku so däwa- 18. Da traten seine brüder zu im.
den ö hortisi ku dden, lodhay kü yidäh- fielen vor im nider und sprachen: »Siehe,
den: »i€ä na kdn ö biddödkägi ayydnnu wir sind deine knechte.«
nahdy. «
35 19. Yüsuf-bä kü yidi: »ha baqina! 19. Josef aber sagte : »Fürchtet euch
amga Ildhay bän kd bdqaya.« nicht, denn auch ich fürchte Gott.«

20. »Idinku-se sar ayyä l gu samdy- 20. »Ir habt zwar böses an mir getan,
«

32 I. Biblische Texte.

sen, Ildhay-se lidyr-hu i gd samdyay, aber Gott machte es mir zmii glücke,
inü sidäs manta dddka i gü nölayo.« daß er so durch mich den menschen
das leben errette.«
21. »Hätan-nd kd baqfna, anfga klin 21. »Fürchtet euch also nicht und
sinaya lodhä 'untän, idtnha iyyo ubad- ich werde euch zu eßen geben, euch
5 ktna.« Sldäsu qälbigödi wänajiyay ö st und euern kindern.« So beruhio-te er ir
wänägsan ü Id hddlay. gemüt und redete freundlich mit inen.

Markäsu Yüsuf Mdsar fadistay


22. So verblib Josef in Egypten, er
22.

usdga iyyo äqqalkisu; Yüsuf withü 'imri- und sein haus und sein alter wurde
gisu ahä böqol yyyo tübun sannadöd. hundert und zehn jare.
10 23. Wuhü drkay hiankisi Efrdyim \na- 23. Und er sah seines sones Efraims

mddisi ild abtirsddi saddehäd iyyo inamo kinder bis ins dritte geschlecht ebenso
Mdkir ina Mtinsi tvdhay ku 4<^sSn Yüsuf die kinder Machirs, des sones Manasses,

hödddlsi. welche Josef auf seinem schooß gezeugt


wurden.
24. Markäsu Yüsuf wälälthi kü yidi: 24. Und Josef sprach zu seinen brü-
15 »aniga wä dimdnaya, hose ahate Ildhay- dern: »Ich sterbe, aber Gott wird euer
hä idin hosüsan ö drligan idinka kahdyn gedenken und euch aus diesem lande
ö drligi Ibrahim iyyo Isaq iyyo Yaquh füren und evich bringen ins land, das
ü Ildhay ü gü clartay idin geyn.« Gott dem Abraham, Isak und Jakob zu-
geschworen hat.
25. Markäsu Yüsuf loälälihi kü yidi: 25. Darnach sagte Josef zu seinen
20 » Ildhay-bä idin hosusan. « Markäsu Yüsuf brüdern: »Gott wird euer gedenken« und
wälälihi däriyay, inay raiyidkisa Mdsar ließ seine brüder schwören, daß sie seinen
kd qädän. leichnam aus Egypten mitnemen sollten.

26. Markäsu Yüsuf dintay, mdrkü 26. Hierauf starb Josef und da er
dintay wulm aha 'imrigisu böqol iyyo tö- starb, war seine lebenszeit hundert und
25 bdn sannadöd. Markäsdy wälälihi kanfen zehn jare. Die brüder legten in dann in
ö ifianöden ösandüq kü i'idiii. leinen und salbten in und legten in in
eine lade.

2. Moses Sendung und gesetzgebung.

3 Mose cap. 1.

Mdrki Yüsuf dintay iyyo wäläld-


6. 6. Als Josef gestorben war und alle
dls 6 dan iyyo dddku kü nöla glddigöd, seine brüder und Zeitgenossen,
7. Rer-Israil kulligis way waynadkn, 7. Wuchs der gresammte stamm Is-

30 inamo way dalen ö badnadin ö dülki bü- raels, sie zeugten kinder, merten sich
hiyen. und bevölkerten das land.
: :

I. Biblische Texte. 33

8.Markäsu firdon "osdb noqday 6 8. Da kam ein Boiier farao der Josef

Yüsuf mä-ü yaqän. nicht kanute.


9. Wilhü qolädlsi kil yUli: »rer-Isra'il 9. Dieser sjoracli zu seinem volke
wä badan yihin ö iyijdgu annäga na (j6, »Der stamm Israel ist zalreicli und größer
6 hadan.i. als wir.«

10. Ilädda-na annäga icä hasarinayna, 10. »Nun wollen wir mit list vor-
indnay hadndnin ; ÜUiyn haddt \ü yimado, keruug treö'en daß sie sich nicht ver-
iyydga yay 'olka däicaysttn ö anndga yay meren; denn wenn ein krieg käme, so
na dilayän ö dülkaydga kd hahayan. würden sie sich mit dem feinde verbün-
den, uns schlagen und aus unserm lande
ausziehen.«
10 11. Markäm firdon maqdddimo ka 11. Und farao setzte aufseher über
gd digay rer-Israil, inay suqul "olds u die Israelitenauf daß sie diesen harte
siyän; markäsü rer-Isra'/l firdOn ü disSn arbeit gäben und sie bauten dem farao
lahd magälöd B/don lyyo RaYcmses. die zwei städte Pitom und Ramses.
12. Lakm sdqidki wdh-bä ka md-di- 12. Aber die arbeit verminderte die
15 m^7^ rer-Israil ö ^arür daUn ö badden ö zal der Israeliten nicht, sie zeugten kin-

qolddi Mdsar wä kd bäqtay. der, merten sich und das volk Egyptens
o-eriet in furcht vor denselben.
15. Markäsü fira'ün umulisoyinki kil 15. Da sprach farao zu den hebam-
yidi : men
16. » Haddf nägdha rer-Israil man 16. »Wenn die weiber der Israeliten

20 dctlän, dila! hadddy gabdd dO'lan, ü söne gebären, so tötet sie; die töchter

däya!« laßet am leben!«


17. Mi-sa-na umulisoyinki Ilähay kd 17. Aber die hebammen fürchteten
haqen ö Inamädi md-ay dilin. Gott und töteten die knaben nicht.
Markäsü firdön qolädlsi kd, yidi:
22. 22. Hierauf befahl farao seinem volke:
25 »märka näguhu rer-Israil hian dalan, »Wenn die weiber der Israeliten knaben
biydha kd türa, gabdäha-se ü däya!« gebären, so werfet sie ins wasser, die
töchter aber laßet leben!«

3 Mose cap. 2.

1. Nin rer-Levi'a ayyü gürsaday inän 1. Ein manu vom geschlechte Levi's
rer-Levi-a. heiratete eine töchter des geschlechtes
Levi.
Markäsä nagti ür yüatay ö inan
2. 2. Die frau wurde schwanger und
30 däsay, inanki-ba icänägsanäday ; markäsä gebar einen son und der son war schön;
7iägti sdddeh bilöd dqqalki ku qärisay da verbarsr sie den son siben monate
inanki. im hause.
3. Markäsdy badan qarrn kdri
xcdh 3. Und da sie denselben nicht län-
wdyday, ayydy abhdd "diCa sämaysay 6 ger verbergen konnte, so machte sie ein
Koinisch, Somalitexte.
34 I. Biblische Texte.

inanki kü ridday 6 ahhdddi tugga qärqar- kästlein aus schilf, legte den knaben
kisa digtay. hinein und stellte das kästleiu an das
ufer des fluIJes.

4. Inanka toäläsi ayyä hdlko jögsatay 4. Des knaben scliwester verblib au

6 igtay, sidu tnanku noqdo. dem orte und beobachtete, wie es dem
knaben ergehen werde.
5 5. Markäsä inänti firdon tüggl tdk- 5. Da ging die tochter farao's zum
tay, inay kit mayddto, iyydda iyyo liad- fluß um sich zu baden, sie selbst sammt
dämadthedi. Murkay abhdddi draktay, iren mägden. Als sie das kästlein er-
ayydy Ijaddämadthedi mid kü ticli: »örod blickte, sackte sie zu einer irer mäofde:
6 ahhddda Id kälay!« »Gehe hin und hole das kästlein!«
10 6. Mdrkay haddämdddi abhdddi Mn- 6. Als die magd das kästlein ge-
tay, iyyo inänti firdon egtay, ayydy kii bracht und die tochter iarao's hinein-
draktay rnan icänagsan ö öyaya, Markä- geblickt hatte, da sah sie ein schönes
sdy kü naharisatay inanki, wdhay tidi: knäblein welches weinte. Da fülte sie

»wä inan rer-Isrä'il'a.« mitleid mit dem kinde und sprach: »Es
ist ein knabe vom stamme Israel.«

15 7. Markäsdy inanki wdlasi inänti 7. Da sagte des knaben Schwester


firdön kti tidi: »ma kü kena nägdha zur tochter farao's: »Soll ich dir ein
rer-IsraiVa mid, inay inanka näsdheda weib vom stamme Israel bringen, daß
jaqsiso ? « es den knaben säuge?«
8. Inänti firdon ayydy kü tidi: »örod 8. Die tochter farao's sprach zu ir:

20 ö näg i ken!« Markäsdy inanki icäläsi »Gehe hin und bringe mir ein weib!«
tdktay ö inanka höyddi Mntay. Da g'iug' die scliwester des knaben und
brachte des knaben mutter.
9. Inänti firdön nägti kü tidi: »inanka 9. Die tochter farao's nun
sprach
qädo ö näsdhäga jdqsi, musäran kü si- zum weibe: »Nimm den knaben und
naya.« Markäsdy nägti inanki qädatay säuge denselben, ich werde es dir Ionen.«
25 ö näsdhedi jdqsisay. Da nam das weib den knaben zu sich
und säugte in.

10. Mdrkü inanki wayndday, ayydy knabe groß ward, brachte


10. Als der

nägti inänti firdön inanki ü kentay ; mar- da machte


in das weib der tochter farao's;
käsdy iyyddo inanki Inanksdi kd d/gatay sie den knaben zu irem sone und gab

ö inanki ü hihisay Müsa. im den namen Mose.


30 Mdrkü Müsa ivayndday, ayyü ü
11. 11. Da nun Mose groß geworden
tagay rer-Isra il, tciihü drkay nin Mdsara war, ging er zum stamme Israel und sah
ö nin rer-Isra ira dilaya. da einen Egypter der einen Israeliten
schlug.
12. Markäsü harerihtsa Sgay, mdrkü Mose sah sich um und da er
12.
'idkd drki tcäy, ayyü ninki rer-Mdsar niemanden bemerkte, so erschlug er den
35 ahä dilay ö hahtiyay ö 'tdda kü äsay. Egypter und vergrub denselben im sande.
15. Firdon-se ayyü mdqlay, inü Müsa 15. Farao aber hörte, daß Mose einen
:

I. Biblische Teste. 35

nin rer-Mdmr'a düay. Markäsü ayyü Egypter getötet hatte. Da sprach er:
yidi: »icdhan dönaya, tnan Müsa düo.« »Ich werde Mose töten.« Dieser aber
Müsa-se buhsaday ö dülka Midiydn Id floh, ging in das land Midian und ließ

yidäho tdcjay ö mel 'M-la ag fadistay. sich an einem brunuen nider.


5 Iß.Wädadku dhlka Midhjdn joga wilhü 16. Der priester vom lande Midian
hl ijcihay todobd gdhdöd. Markäsdy gab- hatte siben töchter. Diese nun kamen
dthi "^(ilki yimäden, mag kd dansadun ö zum l)rimnen, um waßer zu schöpfen
ädiguda kd wäräbiyan. und ir vih zu tränken.
17. Mar'kä^dy ädi-jiryö kale %lki yi- 17. Da kamen andere vihhirten zum
10 mäden gabd/hi "elki kd rihen; Milsa-se brunnen und stießen die mädchen weg;
gabdüii-bü u luliyuy ö ädigödi icärabiyay. Mose aber half diesen und tränkte ir vih.
Mdrkay gabdfhi gürigi yimäden,
18. 18. Als die mädclien heimgekommen
äbohöd-bä ku yidi: »mahdydin mänta waren, sagte zu inen ir vater: »Wie
ddhso ti timddden?« kommt ir heute so bald an?«
15 19. Wdhay yidahden: -»nin rär-Mdsara 19. Sie erwiderten: »Ein Egypter
ayyü na Id ^Idansay ö adigi nö wärabiyay. « leistete uns hilfe und tränkte uns das vih.«
Aböhöd-bä ku yidi: »ninku me?
20. Da sprach ir vater: »Wo
20. ist der
mahdydin ü so kahdyn waydSn, an 'ünto mann? Warum habt ir in nicht herge-
siye'e?« bracht, daß ich im zu eßen gebe?«
20 21. Markäsü ninki ü yeday ö güri- 21. Er rief nun den mann, nam in

gisi fadisiyay ö bdri ddmbe gabdthisi mid ins haus auf und gab im darnach eine
ü disay. seiner töchter zur ehe.
22. Wuhay ü dasay tnan, wuhü ü 22. Diese gebar im einen son und
bihiyay magcüsa Jdrsun. er gab im den namen Gerson.
25 23. Bdri ddmbe 6 dambe fira'ön ayyü 23. Nach langer zeit darauf starb
dintay, kolkäsdy rer-Israil oykn suqulködi farao und der stamm Israel weinte wegen
"usld. harter arbeit.
24. Ohintödi-se ayyü Ildhay mdqlay. weinen aber hörte Gott. Da
24. Ir
Markäsü Ildhay dawo Ibrahim lyyo Isaq gedachte Gott des bundes mit Abraham,
30 iyyo Yaqub ü dawayay ü hosüstay ö Isak und Jakob und rief Mose, daß er
Müsa ü ysday, inü rer-Isra'il dülka Md- den stamm Israel aus Egypten nach dem
sar kd kahdyo ö dülka Kanddn geyo. lande Kanaan füre.

3 Mose cap. 20.

1. Ildh-bä hddalkäs kü hddlayay wuhü 1. Gott sprach folgende w'orte und


kil yidi Müsa: sagte zu Mose
35 2. Anigu rdhbigi iyyo Ildha ayydn 2. Ich bin der herr dein Gott, der
ahay, e biläd al-Mdsar kä so kahdyay, dich aus Egypten gefürt hat, aus dem
dqqalki biddodnimdda. hause der kuechtschaft.
3. Adigii Ildh kale hd yeldnin hor- 3. Du sollst keine andern Götter
tayda. haben vor mir.
5*
!

36 I. Biblische Texte.

Adigu säivirka Id qoro hd samdyn,


4.
4. Du sollst kein geschnitztes bild-

hd-na samdyn sürad ivdhä "^irka güdklsa niß machen weder von dem, was oben
la gd drko, dmma Mika güdklsa lodhä am himmel gesehen wird, noch von dem,
la gd Mio dmma hiydha dälka höstlsa was unten auf erden angetroften wird,
5 icdhä jogo. noch von dem, was sich im waßer unter
der erde befindet.

5. IIa ku sujüdin ö ha ü qahhanin, 5. Bete sie nicht an und diene inen


ülayn an/ga ruhhigi lyyo lldha ayydn nicht; denn ich bin der herr dein Gott
ahdy ö Ildh kulül aijydn alidy ö mag und bin ein eifriger Gott, der für die
hilmo äbayäsa kd daicdnaya had iyyo Übeltat der väter Vergeltung übt an den

10 'artirta Üa sdddehda iyyo dfarta abtirsinyo, kindern bis ins dritte und vierte ge-
dddka l na'db yilun. schlecht derer die mich haßen.

6. aniga wä nahansdnaya hin ha- 6. Und icli tue barmherzigkeit an

dan dddka i jadl yihtn, iyyo hokunkdyga vilen lausenden, die mich lieben und

maqlun. auf mein gebot hören.


15 7. Ad^go Ildhi heyn ha ü gii daran! 7. Du sollst vor Gott keinen falschen
ülayn Ildh sl md-däyo ninki heyn kit eid schwören; denn Gott läßt den mann

därtay. nicht aus welcher falsch geschworen hat!

8. MäUnti sdbti hosuso rnad qdddasid 8. Gedenke des sabates daß du in


ö indnad icah hun samdyn. heiligest und nicht enterest!
•20 d. Leh 'dso adigu saqdy ö suqulkaga 9. Sechs tage sollst du arbeiten und
samäy, dein geschäft besorgen,
10.Hase ahäte 'amda todohad wä rdh- 10. Aber am sibenten tag ist der

bi lldha mälin sähtidisi. Adigu süqid hd sabat des herrn deines Gottes. Da sollst

samdyn, adiga, hiankaga, inantäda, bid- du keine arbeit tun, nicht du, dein son.
25 ddhäga, bidddddäda, höldhäga, martidäda deine tochter, dein knecht, deine magd,
magälddäda ! dein vih, dein fremdling deiner stadt!
11. Illayn leh \iso rdhhigi 'irka iyyo 11. Denn in sechs tagen hat der herr

dülka samdyay iyyo bddda iyyo icdhä kit den himmel und die erde gemacht und
jira giddigöd; "^asddi todohad ayyü ndstay. das meer und alles was darinnen ist; am
30 Bdga rdhhigi mälinti sdbti fi bdrakay iyyo sibenten tage ruhte er aus. Darum segnete
qdddasay. der herr den tag des sabats und heiligte in.

Äbhdha iyyo höydda kibri, inad


12. 12. Ere deinen vater und deine mut-
wdh badan dülka kd nölatid ö rdbbiga ier, auf daß du lange lebest im lande, das
Ildhi kü siyo. dir der herr dein Gott gibt!
35 13. Ha dilin! 13. Du sollst nicht töten!

14. Ha samdyn sino 14. Du sollst nicht begehen einen


ehebruch!
15. Wah ha hadin! 15. Du sollst nicht stelen!

16. Diriskdga marhdti beyiia hd ü 16. Gegen deinen nächsten sollst du


segln ! kein falsches zeugniß ablegen!
40 17. IIa dönin dqqalka dlrlskaga, ha 17. Habe kein verlangen nach deines
;

I. Biblische Texte. 37

donin naqta d)T/'.<<Jcäga, ämma hiddihlsa nächsten haus, habe kein verlangen nach
dmma hidddddlsa dmma d\higisa dmma deines nächsten weib, noch seines kuech-
damerkisa ämma icuhü dlriskaga hdijsto tes, noch seiner magd, noch seines rin-
gfddigud. des, noch seines esels, noch nach irgend
etwas, was dein nächster besitzt!

3 Mose cap. 31.

5 1. Holcumddäs wa k€bwa ö dddka ad 1. Das sind die gesetze, die du den


hör dtgtid: leuten vorlegen sollst:
2. Ifaddi ad bidda 'Ibrdnya ihsatid, 2. Wenn du dir einen hebräischen
leh saimadöd ayyil kü %dma, sannddda knecht kaufst, der soll dir sechs jare
todohädna lüuhu 11 haha hur hilas iyyo dienen, im sibenten jare aber geht er
10 Icidg Iddn. frei aus one entgelt.
3. Haddi ü kelidls so galay, kelidi 3. Wenn er allein eingetreten ist,

ayyü haha, haddi ü nä,g laha, nagtisi wä so geht er allein aus, hatte er aber ein
Id bdhda. weib, so geht sein weib mit im aus.
4. Iladdt stdklsu näg styo ö nagtu 4. Gibt im sein herr ein weib und
15 Inamo /yyo gdbdo ä daso, nagta iyyo gebärt das weib söne und töchter, so
"arürteda sidkis ayyäy kii hadan, usdgu- bleibt das weib und ire kinder bei irem
na kelidi ayyü haha. herrn zurück \ind er geht allein aus.
5. Hase-ahäte haddi hiddühu yidalio, 5. Wenn aber der knecht sagt, ich
ivähan ja'^dl ahdy sidkaygi iyyo nagtayda liebemeinen herrn und mein weib und
20 iyyo ''arürtayda hur ü hihi mayo; meine kinder und begebe mich nicht in
freiheit

6. Wä inü sidkisu Ildhay ü dawaya 6. So bringe in sein herr vor Gott


ö alhähka kü dawaya dmma afäfka her- und an die türe oder pfostenund durch-
herkisa, ö sidkisu degttsa mahad ka gd bore sein or mit einem pfriemen und
daloliya ö addönka u qahbäna had iyyo gor. dann ist er sein knecht immerdar.
25 7. Haddi nin inantlsa tbiyo, sidi ad- 7. Verkauft jemand seine tochter, so
dön ü md-hdhdo. geht sie nicht aus wie ein knecht.
8. Haddi ay sidkedi hiimayso indi- 8. Wenn sie aber irem herrn miß-
hlsa iyyo hadddnü gürsdnin, wä inü si fällt und er sie nicht heiratet, so ge-
däya inay is huräyso; haq ü md-la inü statte er, daß sie sich auslöse; er hat
30 qolo kale kd ihiya, sahdhta hiyänddisa aber nicht das recht, sie an ein fremdes
duged. volk zu verkaufen wegen seiner hinterlist.

9. Haddi ü \nankisa ü güriyo, wä 9. Verheiratet er sie seinem son, dann


inü sida gahdddlsa ü samdya. mache er sie zur tochter.
10. Haddi ü näg kale gürsado, md- 10. Wenn aber derselbe noch ein

35 laha inü kd dimo 'untddeda iyyo ddrkeda anderes weib heiratet, so soll er sie nicht

iyyo galmddeda. verkürzen an narung, kleidung und ehe-


ligem Umgang.
38 I. Biblische Texte.

11. Haddi dnü suddehda ä samayn, 11. Tut er diese drei nicht, dann
uäliiay ü bahda hiläs, la'äg Iddn. gehe sie frei aus, one lösegeld.
12. Nhiki ddd dila haddi ü ninku 12. Wer jemanden schlägt daß er
dinto wä in lö dila. daran stirbt, soll getötet werden.
5 13. Has4 an ülakd' ü
ahäte nijiki 13. Hat er aber den mann nicht ab-
dilin e Ildhay gddnüsa ha gd d^isag, sichtlich getötet, sondern wenn Gott (der
aniga mel tb hdhsado kü samayn. Zufall) denselben in seine hand fallen
ließ,so werde ich dir einen ort bestim-
men, wohin er sich flüchten soll.

14. Haddü nin ulakd" iyyo Inyana 14. Wenn aber jemand absichtlich
deriskts kü dilo wä inad mädbahäyga kd und hinterlistig seinen nächsten tötet,

10 kahdysid 6 disid. so sollst du in vor meinen altar füren


und töten.

15. Ninki äbihi drama höyddls den- 15. Wer seinen vater oder mutter
gaddya, wä in 16 dila. schlägt, soll getötet werden.

16. Ninki nin hada e ihiya dmma 16. AYer einen menschen stielt und
ga'dntlsa la gd heia., wä in lö dila. in verkauft oder derselbe noch in seiner
hand gefunden wird, der soll getötet
werden.
15 17. Ninki äbihi dmma höyddls "aya, 17. Wer seinem vater oder seiner

wä in lö dila. mutter flucht, soll getötet werden.


18. Haddi nimdn is d\rirän ö midka 18. Wenn männer mit einander strei-

kale dagdh dmma tantömo kü difto e dnü ten und einer einen andern mit einem
ü diman ninku e buködo; stein oder mit der faust schlägt und der
mann davon nicht stirbt, sondern er-

krankt ;

20 19. Haddi u kao ö so^do dibddda u 19. Und wenn er dann aufsteht und
tuküho, ninki dilay wä bari; hase-ahate an einem stabe ausgeht, so ist der mann
iciihü bihiya wihi kd dinmaji ö badi gö- welcher g'eschlag'en hat, zwar frei, soll
ya hdlka iyyo intU bogsdnayo. jedoch bezalen was jenem entgangen ist
und dazu die kosten der heilung, bis
dermann gesund geworden ist.
20. Ninki addonkisa dmma addön- 20. Wer seinen knecht oder seine

25 tlsa ul kü dengaddya, ö ay ga'dntisa hö- magd mit einem stock schlägt, so daß
sfeda kü dlntan, wä in lö gd haq göya. sie unter seinen häudeu sterben, der soll

dafür bestraft werden.


21. Hasi-ahäte haddi ay malin dm- 21. Wenn sie aber einen oder zwei
ma labd mälmöd nöladan, lö ga ma h,dqqo, tage am leben bleiben, so soll er dar-
illayn wä hölihlsi. um nicht bestraft werden, denn es ist

sein besitz.

30 22. Haddi ay nimdn is diriran, ö Wenn männer mit einander strei-


22.

näg ür-la jldän hadddy diiso zirka ö an ten und stoßen dabei ein schwangeres
I. Biblische Texte. 39

adiyijdd kale di'm tcä tnaij mag daii-an AA-eib und dieses die lelbesf'rucht fallen

sida ninkedo yidaho ämma qädiydda ga- lä(J>t, sunst aber keinen andern schaden
'dntöda galyan. erleidet, so zalen sie sünung, so vil der
ehegatte ausspricht oder sie sollen es
bringen in die hand der richter.
23. Haddi adiyyäd dd\lo, naf icdlba 23. Erleidet aber weib einen
das
5 icä inad naf ü bHusa, schaden, so sollst du hingeben seele für
seele,

24. Tyyo il iseda, tyyo üig lliggisa, 24. Auge für äuge, zan für zan,

tyyo ga\m ga'dnteda, lug Idgteda, hand für hand, fuß für fuß,
25. lyyo gilhntn gübntnklsa, iyyo qön 25. Brand für brand, Avunde für wunde,
qönteda, bür bürkisa, beule für beule.
10 26. Haddi nin addönkisa ammd ad- 26. Wenn jemand seinem kneclit

döntlsa isa kd rido ö ü isa belo, wä inü oder seiner magd das äuge ausschlägt
hürriya islsa beddelkedi. oder es beschädigt, der soll sie frei

laßen als ersatz für das äuge.


27. Haddi ü blddihlsa dmma bidddd- 27. Wenn jemand seinem knecht
disa Üig kd rido, wä inü hürriya iliggisa oder seiner magd einen zan ausschlägt,
15 blddelkisi. so soll er sie frei geben als ersatz für
den zan.
28. Haddi ü dibi nin lidrdiyo dmma 28. Wenn ein stier einen mann oder
näg ö ay dintan, wä in Id tärtüra ö kl- ein weib stößt und sie daran sterben,
libkisa an Id 'unin; ninka dibiga lihi-se dann soll der stier gesteinigt und sein
wä kd bari. fleisch nicht gegeßen werden, der be-
sitzer des stieres aber ist unschuldig.
20 29. Hase-ahäte haddi ü dihigu iveligi 29. Wenn aber der stier schon stößig
loah hardiyi jiray, haddi u ninka lihi ög war und gewußt hat oder
es sein besitzer
yahay ö ninka-la höre lö gu digay o ü es im angezeigt worden ist und er den
"elin icäyay, ö haddu dibigit nin dmma stier doch nicht verwart hat und nun

nag dilo, loä in dibiga Id türtüra ö ninka- der stier einen mann oder ein weib tötet,
25 la Id dila. dann soll der stier gesteinigt und der
besitzer desselben getötet werden.
30. Haddi mag Id döno wä inü wih^i 30. Wird aber dafür süngeld ver-
mag lö döno bHiiya. langt, so soll er bezalen, wie vil als

süne begert wird.


31. Haddi ü inan dmma indn lidr- 31. Wenn er aber einen knaben oder
diyo sidi hökunki yahdy, wä in la gü ein mädchen stößt, so soll man tun, wie
30 samdya. der richterspruch lautet.
32. Haddi ü dibi hidrdiyo addön dmma 32. Wenn der stier einen knecht oder
addön tvä inü ninka lihi söddon qdrsi ü eine magd stößt, so zale man irem herrn
bihiya, dibiga-nd la türtüra. dreißig groschen, der stier aber soll ge-
steinigt werden.
40 I. Biblische Texte.

33. Hadd/ nin god furo dinma nin 33. Wenn jemand eine grübe auf-
g6d qodo ö dahöl sari icäyo, haddi d/bi deckt oder ein loch aufgräbt und es nicht
dmina damer kü da'o, überdeckt, und ein ochs oder esel hinein-
fällt,

Wä inü ninki godka qöday la'dg


34. 34. So soll der mann der die grübe
5 mag ü hihrya ö ninki lahä siya, usdgu- gegraben hat, geld zur süne dem be-
na hähtiga ayyü qata. sitzer zalen, er aber erhält das aas.
35. Haddi nin d\higisu sahibkls d),hl- 35. Wenn jemaudens ochse seines
gisa härdiyo ö il dtnto, wä inay dibiga nächsten ochsen stölit und dieser ums
nöl ibiyän ö laYigtlsa qaybsadan, bdhtiga- leben kommt, so sollen sie den leben-
10 na qäyhsadän. digen ochsen verkaufen und das geld
unter sich teilen, ebenso das aas unter
sich teilen.

36. Haddi la yiqin inii dibigu wah oG. Wenn es aber bekannt war, daß
härdiyo ö ninka UM 'elin wayay, wä inü der ochse stößig sei, und der eigeu-
dibiga [dintayj dibi ü bilnya ö miyidka tümer liat in nicht verwart, so soll er

ayyü qata. für den [getöteten] ochsen einen ochsen


bezalen und das aas nemen.

3 Mose cap. 22.

15 1. Haddi nin dibi dmma icän hado 1. Wenn jemand einen ochsen oder
ö dmma gaura^o dmma ibiyo, wä inü di- ein schaf stielt und schlachtet oder ver-
biga san dibi ü biMya, wänka-na dfar kauft, der soll fünf ochsen für einen
loän ü biJiiya. ochsen und vier schafe für ein schaf
bezalen.
2. Haddi tüg la Mio, usdgu dqqal 2. Wenn ein dieb beim einbruch in ein
20 ödda kd qädaya, haddi la dilo ü dinto haus erwischt und dabei erschlagen wird,
mag md-la. so ist dafür keine süne [zu bezalen].
3. Hase aliäte hadddy darär tahay, 3. Ist es aber inzwischen tag ge-
mdg-bü Id-yahay, wä inü tüga [icdlm lia- worden, dann geht die sache vor das
day] mdg ddwa; haddi dnü hdyn, wä in gericht imd der dieb zalt süne; besitzt
25 tUgddlsa duged lö tbiya. derselbe nichts, so soll er für diesen
diebstal verkauft werden.
4. Haddi hadoy gadntisa la
tcuhu 4. Wenn aber das was er gestolen
gd helo dibi ha ahado dmma damer dm- hat, lebend in seiner band gefunden wird,
ma icän ö ay nöl yihin, wä inü labdded sei es ein ochs oder ein esel oder ein
bi/uya. schaf, dann soll er es zweifältig bezalen.
30 5. Haddi nin hölihisa ber kale ü 5. Wenn jemand sein vih in einem
dajiyo, icä inü berüsa middha ü gü loä- fremden acker weiden läßt, so zalt er
nägsaii mdg daica. von seines eigenen ackers frucht das
beste als süne.
;

I. Biblische Texte. 41

6. Haddi nin däh sido ö ddhku qo- 6. Wenn jemand teuer anleg-t und
ddh qäbsato htro dmma tid hadud ihi dasselbe den dornenzaun ergreift und
kü gübto, loä inü ninki ddbka siday mag getreide oder garbenhauten verbrennt, so
ddwa. zalt derjenige süne, der das feuer ge-
legt hat.
5 7. Iladd^ nlii diriskls amano u dthto 7. Wenn jemand seinem nächsten
laug dmma ivelal, inu ü lidgo haddi nhiki geld oder gerate in verwarung anver-
aqqalkisa la gd hädo ö tugi^ Id Mio ivä traut hat und dasselbe diesem aus dem
in labdded lö gu mag ddwa. hause gestolen, der dieb aber entdeckt
worden ist, so soll dieser zweifach er-
statten.
8. Haddi tüga la tcugo, icä in nhika 8. Wird der dieb nicht gefunden,
10 dqqalka-ld Ildhay [icäyelka] la hör geya, so bringe man den hausbesitzer vor
in la liökumo inü sähibkts amänddlsi Ymay. Gott [den um
richter] zu entscheiden,
ob er das anvertraute gut aufgezert habe.
9. Häjddi iculba dcmbi ö dibi ha- 9. Jegliche angelegenheit, betreffe
ahäto dmma damer dmma adi dmma mdro sie einen ochsen, einen esel, ein schaf,
dmma wild litma e la yidäho wä ka, tcä ein kleid oder was immer, das abhanden
15 in ifäyelka hajdda la hör geya; wihi wä- gekommen und wovon man spricht,
ist

yelki gar u saray, ayya ninki kale labd- das da ist es ja, bringe man vor den rich-
ded ha siyo. ter; wen dann der richter schuldig fin-

det, der vergelte dem andern es zweifach.

10. Haddi nin diriskls u d'ibo damer 10. Wenn jemand seinem nächsten
dmma dibi dmma rl dmma wah nef \m einen esel, einen ochsen, eine zige oder
20 inü u hdyo, haddi u dinto dmma jdbo irgend ein tier zur verwarung übergibt
dmma la gd kahdysto, an 'idi drag und dasselbe verendet oder aber be-
schädigt oder weggetriben wird, one daß
es jemand sieht;
11. Ildhay dartisu ha ü damdysto, 11. So leiste der übernemer einen
indnü ga\lntlsa höldha sähibkis sarin, icä eld bei Gott daß er nicht band
seine
inü sähibktsu yela, ari höla Id sin. auf seines nächsten gut gelegt habe
und dann gesteht sein nächster zu daß
jener das vih nicht bezale.
25 12. Haddi la gd hädo, wä inü mdg 12. Wird es im aber gestolen, so
cldwa. leistet er ersatz.

13. Haddi bdhal Ymo icä inü mar- 13. Wenn aber ein wildtier es frißt,

häti ktna, la ma mdg dawo ivihi bdhal so bringe er dafür einen beweis und
Ymo. dann ward dafür kein ersatz geleistet,

w^as ein wildtier gefreßen hat.

30 14. Haddi nin diriskisi say kd ergisto 14. Wenn jemand von seinem näch-

• Für tug-fji.

Reiaisch, Somalitextc.
42 I. Biblische Texte.

Mygi jdbo dmma dinto, o dtriskisi dnu sten etwas entlehnt und dasselbe wird
Id so'^on, wä inü mag 4o'Wa. beschädigt oder geht zu gründe one daß
sein nächster mit dabei war. so zalt er
Vergeltung.
15. Haddf. d\riskisu-se Id sö^odo ma 15. Wenn aber dieser dabei war, so
mag ddico, haddt u %dan ü aha ö sdqo zalt er keine Vergeltung, indem jener
5 ü so raay. um Ion mitging.
16. Haddi nin gabdd bikir Yt, ö an 16. Wenn jemand eine Jungfrau die

la dönin, häsawo ö ü galmödo, wä inü


la noch nicht verlobt ist, beschwätzt und
ä meheriya ndftlsa, ö näg kd dtgta. sie beschläft, so soll er ir die morgen-

gabe geben und sie zum weibe nemen.


Haddi ähihed dido, inü siyo, wä
17. 17. Wenn aber ir vater es ver-

10 inü la'^dg u mtsa sida miherka gabddha 'a. im zu geben, so soll er geld
weigert, sie
darwägen, wie vil die morgengabe für
die mädchen beträgt.

18. Näg fdlisa hd nölayn. 18. Eine zauberln laße nicht bei leben.
19. Nmki nef ü galmoda wä in Id 19. Wer ein tier beschläft, der soll

dila. getötet werden.


20. Ninki llahyo kale an Ildhay 20. Wer andern göttern außer Gott
15 ahdyn nef ü qala, wä hdliqma. ein tier gehe zu gründe.
ojjfert,

21. Ha 'Hin sisdya, hd-na Hdldiyin, 21. Einen fremdling bedrücke und

illayn wdhaydin kd ahaydkn sisayal drliga ernidrige nicht, denn ir wäret auch fremd-
Mdsar. linge in Egypten.
22. Ha humdyn näg drmali \i iyyo 22. Beleidige nicht eine wittwe oder

20 agönf einen waisen!


23. Haddi ad humdysid, way i qay- 23. Wenn du sie beleidigst, so schreien

liyän, anigu-na qaylädöda ayydn mdqla; sie zu mir und ich höre ir geschrei;
"Adddayda ayya kululdta ö seftan
24. 24. Und mein zorn erhitzt sich und
idin kü dili, nägihmu tcay armaliyäiüi, mit dem Schwerte töte ich euch und
25 \namddinu-nd vcay agönawi. mache eure weiber zu wittwen und eure
kiuder zu waisen.
25. Haddt ad amahisid la'dg nin 25. Wenn du geld leihest einem ar-
tölka "a ö 'dyd'a ö adiga kü Id jöga, ha men vom Volke, der bei dir sich aufhält,
noqonin sida dddka ribdda sara. so werde nicht zum Wucherer an im.
Haddt ad d/riska marddisa kd
26. 26. Wenn du vom nächsten sein kleid
30 rahdntid, mdrka qorrdhdo dd^do ü %li als pfand nimmst, so stelle es im vor

mardda ! Sonnenuntergang zu;


27. Illayn tcä kelidi hug'isa, wä ma- 27. Denn da es sein einziges kleid
rddi jidklsa, malm kü se,han9 Haddi ü und die hülle seines leibes ist, worin soll
i qdyliyo, anigu ica mdqla; illayn iväd- er dann schlafen? Wenn er nun zu mir
35 ndhan kd nahsdn ahdy. schreit, so höre ich in, denn ich bin barm-
herzig.
I. Biblische Texte. 43

Wäyeläda ha "äyin, ha na^ddlin


28. 28. Beschimpfe nicht die richter und
qolddäda u mddah \l! fiuche nicht dem obersten deines volkes.
29. Ha hakinin hüha hertädi iyyo 29. Zögere nicht mit der fülle deines
da'dnka armdda ; Inamddäda inanka Ytrad ackers und dem safte der reben; deinen
5 j sl! ersten son sollst du mir geben.
30. Sidäs lö'däda tyyo ädiyaga hü 30. So mache es auch mit deinem
samay ! todobd mälmod höyddi ha Id jogo, rinde und schaf ! siben tage bleibe es bei
mälinta siddedad l sl! der mutter, am achten tage bringe es mir!
31. Wdhaydin l noqotän dad 'ibadu- mir sein heilige leute; was
31. Ir sollt
10 la ; lüihi hdhal miyiga kü dilo, ha ''un'tna, das wüstenwild getötet hat, eßet nicht,
fyda n däya! sondern überlaßt es den hunden!

3. Geschichte Simsons.

Richter cap. 13.

Markäsä rer-Israü sdrki kü noq-


1. 1.Der stamm Israel wendete sich
dsn, markäsä lldhay Falastiniyin ku diray, widerum zur Übeltat und da sendete Gott
Falastiniymtu-na afdrtan sannadöd ayydy die Filister gegen sie und diese herrschten
15 rer-Israü daayen. über Israel vierzig jare.
2. Nin rer-Däniydiia ö mal Söraa 2. Da war ein mann vom geschlecht
la yidäho fadiya ö magaisu Manüh la der Daniter, im orte Zarea seßhaft, und
yidäho, ayyä nagtisu ma-4aldys ahdyd Ö mit namen Manuh und sein weib war
übad ddli wäyday. unfruchtbar und hatte keine kinder.
20 Markäsdy nagti meliggi lldhay dd-
3. 3. Da sah das weib im träume einen
dab ku draktay, wülm kii yidi: ^icä kü engel Gottes, der zu ir sagte: »Du bist
kan 6 ma-daldys-bd tahay, hast ahate "ur unfruchtbar, aber du wirst doch empfan-
bäd yelan ö inam-bäd ddli.* gen und einen son gebären.«
4. » Hätan-nd lodhad is kd ögdta: hdm- »Nun beobachte folgendes: wein
4.

25 riga iyyo tcihi la gü sahramo ha "abbin! und alles wovon man trunken wird, das
wild nijäs-la-7ia ha Ymin!« trinke nicht und iß nichts unreines!«
5. »Illayn tntad 'ür yelatid, ayydd 5. »Denn du wirst schwanger wer-

inan ddli; mädihhisa-na müs ha kit taban, den und einen son gebären; sein haupt
ülayn inanku ictihü nöqon rastdka Ebbd- aber berüre kein schermeßer, denn der
30 hay hiiü 'urka ku jiro; usdgu rer- Israeli knabe wird ein böte Gottes sein vom
Falasthiiyinta kd di'in.« mutterleibe an und er wird die Israeliten
von den Filistern befreien.«
6. Nägti-bä ninkedi ku la hddasay, 6. Das weib erzälte es irem manne

wdhay ku tidi: -»wdhä i yimid rastdki und sagte: »Es kam zu mir ein bete
Ebbdhay, sürddlsu-na lodhay ü ekay ma- Gottes, seine gestalt glich einem engel
44 I. Biblische Texte.

laykdda Ehhähay; ada ayydn ü gd


si Gottes; ich mich ser vor im
fürchtete
haqay, md an wäydin inisu kd yimid, und fragte in nicht, woher er komme,
usdgu-na maga'isa l md-sBgin.« auch sagte er mir seinen namen nicht. <;

»Wühü
7. i yidi: 'ür-bäd yelan ö 7. »Und dieser sprach zu mir: Du
5 mam-häd cldli, e hatan-na hdmriga iyyo wirst empfangen und einen son gebären;
wilii la gii sahrämo ha-dhhin ! ivihi nijas- nun aber trinke keinen wein und über-
la hd-itnin! illayn inanhu tcit/iü kü nuqon haupt wodurch man trunken wird und
rasülka Ehhdhay fntü 'ärka kü jiro had iß nichts unreines; denn der son wird

iyyo mdrkü kii dinto.« ein böte Gottes vom mutterleibe an bis
zu seinem tode.«
10 Markäsu Mantili Ildhay ü tukaday,
8. 8. Da betete Manuh zu Gott und
mahn kd diidystay : -»stdkaygi-o icdhan kd flehte: »0 unser herr, ich wünsche von
dönaya, inü rastdki Ehhdhay e innö yi- dir, daß der böte Gottes der zu uns
mid e ad innö so dirtay, inü nö yimädo gekommen und den du gesendet hast,
ist

ö nö sSgo, wdhä dnnu tnanka daldnaya kü wider zu uns komme und uns ansage,
15 sarndyno."- was wir mit dem sone, der geboren
werden wird, tun sollen!«
9. Markäsü Ildhay diiddi Mantüi mdq- 9. Gott hörte das gebet Manuhs und

lay, rasidki-hä mar lahad nagti ö herta der böte kam ein zweites mal zum weibe,
fadida ti yimid, ninkedi Mantüi la md- als sie sich auf dem acker befand, ir

fadiyin. mann Manuh aber war nicht zugegen.


20 Markäsäy nagti ddhso ü oroday
10. 10. Da lief sie eilends hin und mel-

ö ninkedi u wärdntay,ivdhay kd tidi: dete es irem manne und sprach: »Jener


»wä kan ninki mälinti i yimid.« manu ist heute wider zu mir grekommen.«
11. Markäsü Manüh kd'ay ö nagüsi 11. Da erhob sichManuh und folgte
raay, wdh.ü u yimid rasülki. Manüh-hä seinem weibe und kam hin zum boten.
25 kü yidi: »ma adiga rasulka nagta Id had- Und Manuh sprach zu im: »Bist du
lay?« Rastdki-hä kü yidi Manüh: »tcä der böte der mit dem weibe geredet hat?«
aniga. « Der böte sagte zu im: »Ich bin es.«
12. Manüh,-hä kü yidi rasülki: »inan- 12. Da sprach Manuh zu im: »Was
ku mdrkü ddso, maha dnnu kü samdy- sollen wir mit dem knaben wenn er
30 naf« geboren wird, tun?«
13. Kolkäsü rasülki Ebbdhay-ba Ma- 13. Der böte Gottes sagte nun zu
nüh kü yidi: ^icdhan kü idi nagtu hd is kd Manuh: »Er soll sich hüten vor dem,
ögddof« was ich dem weibe ang-esag-t habe.«
14. »Wihi hämri'd iyyo icfki la gü 14. »Was vom weine ist und wo-
35 sahrämo ayydnü Yihhin, imhi nijäs-la ay- von man trunken wird, soll er nicht
yänü 'ünin; icdhä an ka Id dardärmay, trinken und nichts unreines eßen; was
ha is kd ögddo!« ich anbefohlen habe, daran soll er sich
halten!«
lö. Manüh-hä rasülki kü yidi: »annd- 15. Manuh sprach nun zum boten:
gu örgi ma kü qdlla?« »Sollen wir dir ein böcklein schlachten?«
«

I. Biblische Texte. 45

16. Ramlki-hä Manüh ku yidi: »had- Der böte sagte dann zu Manuh:
Iß.

ddd t qas/d kibtstäda 'üni maijo t had- »Wenn du mir auch schlachtest, so eße
däd Ildhaij ü sadqdynaysid, aniga lldliay ich doch deine speise nicht, wenn du
n geyn.« Manüh-se md-ögd mü rasulki aber Gott opferst, so werde ich es Gott
5 Ehhdhay yahdy. zufüren.« Manuh aber wußte nicht, daß
er der böte Gottes war.
17. Manäh-ha, i'asfdki ku yidi: »luä 17. Manuh
sprach nun zum boten
mahäy mägdago? liaddi dnnu hädalkaga Gottes: »Wie ist dein name, daß wir
dragno,dnnu kü wdnäßnne.« dich preisen, wenn wir den erfolg deines
Wortes sehen.«
18. Rastdki-hä kü yidi: »mahäd i 18. Der böte aber sagte: »Warum
10 waydhiaysa mäga'äyga? inhgcCdygu wä fraffst du nach meinem namen? mein
yäb. name ist wunderbar.«
19. Markäsü Manüh wd- 6rgigi iyyo 19. Hierauf opferte Manuh das böck-
Im sadqdynayay ayyü dag{Jih,i ay sadqdda lein und das andere, was man Gott auf
Ildhay ü särayhi ayyü saray. Markäsü einem fels zu opfern pflegt. Der böte
15 rasülki wah ay la yaben samdyay. Ma- aber tat worüber sie erstaunten.
etwas,
nüh iyyo nägtisu wä ärkay^n. Manuh nun und sein weib sahen zu.
20. Mdrki qiqo 'irka ü hahay, ayyü 20. Aber als der rauch gegen den him-

rasülki qiqi "irka ü rtiay. Markäsdy Ma- mel stig, da folgte dem rauche auch der
nüh iyyo nägtisu drkayen^ ^yydy vce^iga böte zum himmel. Da nun Manuh und sein
20 ?t ddkn. weib dies sahen, filen sie auf ir antlitz.

21. Dabaded rasülki md ay ardg Ma- 21. Den boten sahen dann Manuh
nüh iyyo Markäsü Manüh gdrtay
nägtlsi, und sein weib nicht wider; daraus er-

inü rasülki Ebhdhay yahdy. kannte Manuh daß es ein böte Gottes war.
22. Manüh-bä nägtlsi kit yidi' »dynu 22. Da sprach Manuh zu seinem
25 dimdnno, illayn wdhaynu dragnay Ildhay. <ii weibe: »Wir müßen sterben, denn wir
haben Gott gesehen.«
23. Nägtlsi-bä kü tidi: »Ildhay had- 23. Sein weib aber sagte: »Wenn uns
dü dönayo, inü inna dilo, gddntena sad- Gott töten wollte, so hätte er von unse-
qddi dynu gübnay, ka md-qäten; ivdhä rer hand nicht das opfer, das wir verbrannt
giddigi inna md-tusSn, inanka 40'ldnaya haben, angenommen, auch hätte er uns
30 innö md-ssgin.« nicht alles das gezeigt und uns mitge-
daß ich einen son gebären würde.«
teilt,

24. 3Iarkäsdy nagti inan ddsay., wd- 24. Das weib gebar dann einen son
hay ü bihisay Samsün. Inanki-bä wdy- imd nannte in Simson und der knabe
naday, Ildhay-bä. bdrakay. wuchs und Gott segnete in.

25. Markäsä rühi^ Ebbdhay inanki 25. Und der geist Gottes stig auf
Sb ku s6 degay. Markäsdy rer-Dän dagälki in und der stamm Dan ge-
hernider
Falastiniyinta kü qdlbi ddkaden. wann Übermacht über die Filister.

Für ruJi-lii.
46 I. Biblische Texte.

Klelitci' cap. 14.

1. AlarkäsTi Simsün mälmo hadan kd 1. Vile tagfe darnach stisr Simson


dambo mel Timna la ykluho ü so degay, hinab zum orte Timna und da sah er
vjiihu kil drkay Timna gabdd rer-Fala- zu Timna ein mädchen vom Filister-
stiniytn 'a. stamm.
5 2. Markästb äbihi lyyo höyddi ü stgay, Darnach berichtete er seinem vater
2.

wuhü yidi: •»ivdhan kü drkay mesi


kit und seiner mutter und sagte: »Ich sah
Tirana gabdd rer-Falastiniyin 'a, hatan-nd zu Timna ein mädchen der Fihster, ver-
l güriya!« heiratet mir dieselbe!«
3. Äbihi lyyo höyddi-bä kü yidi-' »säu 3. Sein vater und seine mutter sjira-

10 rer-Israil gdbdo md-laha, intad gabdd rer- chen zu im: »Gibt es villeicht im stamme
Falastiniyinta balanjdda-la kd gursdnay- Israel keine mädchen daß du eine tochter
sid?« Simsün-bä äbihi kil yidi: -»iyydda der Filister die vorbaut haben, heiraten
i güriya! illayn inddhayga ayydy qdba- solltest?« Simson aber sagte zu seinem
tay.« vater: »Verheiratet mir doch nur jene,
denn sie hat sich meine äugen erobert.«
15 4. Abihi iyyo höyddi md-ögd, inü 4. Sein vater und die mutter wußten

Ildhay stdäs kd dmray, illayn Simsün aber nicht, daß es im Gott anbefohlen
wühü donayay, inü Falastiniyinta la da- hatte, denn Simson wünschte mit den
gälamo. Mdrkäs-na Falastiniyintu rer- Filistern in streit zu kommen. Zu dieser
Isrä'il ayydy hokümayen. zeit herrschten aber die Filister über
den stamm Israel.
20 Markäsü Sirnsün iyyo äbihi iyyo
5. 5. Simson ging nun mit dem vater

höyddi Timna ku so degen. Mdrkay M- und der mutter nach Timna hinab. Als
rihi hdmriga e Timna yimäden, ayya sie zum Weingarten von Timna kamen,

lihäh "^iyaya ka so hör bahay. da kam inen ein brüllender löwe ent-
gegen.
6. Markäsü Simsün libälii^ sidi orgi 6. DaSimson den löwen wie ein
riß
25 ka la dillaayay, gddnfisa-nd wdh-bä-nd ku böcklein entzwei, one eine wafle in der
md-siddn. Abihi iyyo höyddi wühü samd- band zu haben. Dem vater und der
yay ü md-segin. mutter erzälte er aber nicht, was er ge-
tan hatte.
7. Markäsü so degdy ö gabdddi rer- 7. Als Simson nun hinabkam und mit
Falastiniyinta Id hddlay, markäsdy gabdddi dem mädchen der Filister redete, gefiel
30 Simsün 'ajdbyay. sie im ser.

8. Mälmö badan kd dambo ayyü 8. Vile tage darnach kerte Simson


Simsün ku so nöqday, inü qato gabddda. wider, um das mädchen zu nemen. Als er
Markäsü mesi libäha^ ü kti dilay, ayyü an den ort kam, wo er den löwen getötet

' Für Ubäk-hi. ^ libäh-ha.


«

I. Biblische Texte. 47

lal weaday fnü libäha rdqdlsi drko. Mar- hatte,machte er einen nmweg um nach
käsü libäha bBrklsi sinni mdlab-la ayyü kd dem aas des löwen zu schauen; da fand
hslay. er im bauche des löwen binen mit honig.

Markäsü labdda ga'amöd kü qat-


9. Davon nam er in beide bände und
9.

5 ay ö sö'odki kd 'ünay, äbÜii iyyo höyddl aß auf dem wege und gab auch dem vater
ayyü mdlabkl siyay, inay 'unan, ö md u und der mutter davon zu eßen, one inen
sfiyin, init mdlabka libäha '
nrkisi kd helay. zu sagen, daß er den honig aus des löwen
bauch genommen habe.
Markäsü äbilä gabdddi Falasti-
10. 10. Hierauf kam sein vater zum
niytnta ahdyd ii yimid; markäsü Simsün mädchen der Filister und da stellte Sim-
10 diyäfad samdyay, illayn sidasa ddlin-ya- sou ein festgelage an, denn so ist es
rdda mdrkay gürsadän ü 'ädid ahdyd. brauch der Jünglinge, wenn sie heiraten.

11. Markäsdy söddon ay ashäb yihin 11. Da kamen zu im dreißig freunde,


ü yimäden, stdi "ädul yahdy. wie es l)rauch war.
12. Simsün-hä kd yidi ashabtlsi: »wä 12. Und Simson zu seinen
es sprach

15 idin kadedaya ; hadddydin kadtdka gara- freunden: »Ich gebe euch ein rätsei auf-,
tän todobdda mälmöd e diyäfdddu jfrto, wenn ir das rätsei wärend der siben
icdhan idin sinaya söddon hamis ryyo tage des festgelages löset, so gebe ich
söddon mdro.« euch dreißig heniden und dreißig leib-

tücher.«
»Hadddydin kadedka gardn way-
13. 13. »Wenn ir aber das rätsei nicht
20 dän, wdhaydin i slsan söddon hamis iyyo dann gebt ir mir dreißig hemden
erratet,

söddon mdro.« Markäsdy ashabtlsi kü yi- und dreißig leibtücher. « Da sagten zu


dähden: »kadedka na mdqasi!« im seine freunde: »Laß uns das rätsei
hören !

14. Simsän-bä ku yidi: »hlnto Yma 14. Simson sprach nun: »Speise ging
ka so bdhday, iyyo wall qdro wayn ö vom freßer aus und Süßigkeit vom star-

2b.haläwdddi ka so bdhday.« Markäsdy ashab- ken.« Seine freunde errieten das rätsei
tlsi gardn wäyen kadedki sdddeh mälmöd. nicht wärend dreier tage.

Mälin todobäddi ayydy nägti Sim-


15. 15. Am sibenten tage sprachen sie
sün kit yidähden: »ninkäga is ku mdr- zum weibe Simsons: »Rede deinem manne
mar, kadedka ha ka sSge, dmma äqqal- zu daß er dir das rätsei sage oder wir
30 käga iyyo ninkäga ayydnnic gübi; illayn werden dein haus und deinen mann ver-
diyäfdddina inaydin na dddän, ayya nö brennen; habt ir uns denn zu eurem
gü yeddenf«. festo-elaffe gerufen, daß ir uns überfallet?«
16. Markäsdy nägti Simsün hörtlsi kd 16. Da weinte das weib Simsons vor
öyday, vjdhay ku tidi: »l md jaalid e wä im und sprach: »Du liebst mich nicht,
35 i na'db tahay; qolädaydda ayydd kaded- sondern verachtest mich; du hast un-
day ö kadedki l md ad sßgin.« Simsün- serm volke ein rätsei aufgegeben und

Für Ubäh-ha.
48 I. Biblische Texte.

bä kü yidi: »antga ähähay iyyo höyäday dasselbe mir uiclit mitgeteilt.« Simson
ü md an sEgin kadedka e md ad'iga ay- sagte dann zu ir: »Ich habe es meinem
ydn ku segi?« vater und meiner mutter auch nicht ge-
sagt und sollte ich es nun dir sagen?«
Markäsäy nägti todohddi mälmöd
17. 17. Und das Aveib -vveinte die sibeu
b e ay diyäfädda lahayBn, Simsün hörtlsa tage des festmales vor Simson; da sagte
kü öyday. Markäsü Simsün mälin todo- Simson am sibenten tage das rätsei
bäddi kadedki nagtisi u segay, ülayn way seinem weibe, da dieses im stark zu-
is ku mdrmartay. Markäsäy nägti ka- setzte. Das weib sagte das rätsei ireu

dsdki qolddödi ü segtay. leuten.

10 18. Markäsäy nimdnki ashahtlsa aha 18. Hierauf sagten im seine freunde
mälin todobäddi intan qorrdhdo di^in ka- am sibenten tag vor Sonnenuntergang
dedki Simsün ü segen, wdliay kil yiddhden das rätsei und sprachen zu im: »Was
Simsün: >mälab maJia kd ma'dn, libah- ist süßer als houig und was stärker als

na maliu kd qdro icayn?« Simsün-bä kü ein löwe?« Simson sagte dann zu inen:
ib yidi ashäbtlsi: yxhaddänaydin sä'ayga ber- »Hättet ir nicht mit meinem rinde das
ta kü hagäfin, kadedkeyga md dydin ga- feld gepflügt, so würdet ir das rätsei
ratin. « nicht erraten haben.«
Markäsü Simsün mel Asqalün Id
19. 19. Simson ging dann hinab nach
yidäho ü degay ö söddon nin ö rer-Fala- einem orte Askalon genannt und er-

20 stiniyin 'a düay. Markäsü hiibködi fyyo schlug dort dreißig Filister. Er nam
hügödi so qatay, markäsü nimdnki ka- dann ire waffen und kleider und gab sie

dedka gdrtay styay. Markäsü Simsün den männern, die das rätsei gelöst hatten.
nägti ü "ädöday ö dqqalki äbihi ayyü kü Da er dem weibe gram war, so kerte
noqday. er in seines vaters haus zurück.
25 20. Markäsäy nägti Simsün sahibyd- 20. Hierauf heiratete das weib Sim-
disi mid gürsatay. sons einen seiner freunde.

Kichter cap. 15.

1. Mälmo badan kd dambo ayya Sim- 1. Vile tage darnach nam Simson ein
sün 6rgi so kahäystay, inü nägtisi ü yi- böcklein um zu seinem weibe zu gehen;
mädo; loähay ahdyd mälmdha hadüdka es war das in den tagen des getreide-
30 la göyo. Märkü hdlki yimid, inü nägtisi schnittes. Als er dort angekommen war
ü galo, um bei seinem weibe einzutreten,
2. Äyyä gahddda äbahed kü yidi: »ü 2. Da sprach zu im der vater des-
gali mäysid, illayn iväd na'äb tahay, ani- selben:»Du kannst nicht hineingehen,
gu-na sähibka ayydn siyay; wäläseda kd denn da du dem weibe gram warst, so
35 yar ayya kd wänägsan e an kü gii dö- gab ich es dem freunde; ich will dir
riyo. « aber die vil schönere Schwester deiner
frau gegen dieselbe austauschen.«
3. Sim^ün-bä ku yidi: »anigu rer- 3. Da sprach Simson zu im: »Ich
I. HiBLiscHE Texte. 49

Falastiyin is md-ahäyn ö Sar ban hü sa- bin den Filisteru übel gesinnt und werde
mäyn. « inen scliaden anrichten.':
4. Simsün säddeh boqol
MarTcästi 4. DaSimson dreihundert tüchse,
fing
daicd'o so quhqahtay ö labd wdlba dabdda band je zwei mit den .schwänzen an
5 is ka gd hiday ö dabdda gedo ka gd lii- einander, band dann heu an die schwänze
day. Alarkäsü dab kü qdbtay. und zündete dasselbe an.
5. Markäsu ddbki herihi rer-Falastiytn 5. Das feuer ergriff nun die saat
kü qdbtay ö berihi rei'-Falastiyin gübay. der Filister iind verbrannte dieselbe.
Markäsdy rer-Falastiyin yidahden:
6. 6. Da sagten die Filister: Wer hat
10 ^>ayyd bhra-haydga sidä ht samdyay?« also an unseren pflanzungen gehandelt?«
Wdhä Id yidi: »Simsün Tamini saddigi, Es wurde dann gesagt: »Simson der
ülayn Tamini ayya nagfisi kd qaday ö schwigerson des Tamniters, denn der hat
sahibkis siyay.K Markäsdy rer-Falastiyin im sein weib genommen und es seinem
Tamini iyyo gahdddlsi diUn ö dab kü freunde gegeben.« Hierauf verbrannten
15 guben. die Filister den Tamniter sammt seiner
tochter.

7. Simsün ayya kü yidi: »hadddydin 7. Simson aber sprach zu inen: »Wenn


sidäs samaysen, tceliba aniga ayydn idin ir auch das getan, so laße ich euch doch
dayn mayo.« nicht aus.«
Markäsü Simsün rer-Falastiyin st
8. 8.Darnach schlug Simson die Fili-
20 dda ü läyay, markäsü Simsün ku so ta- ster und ging dann hin nach dem felsen
gay dagdh "Edam Id yidaho dgtisa. von Etam.
9. Markäsdy rer-Falastiyin dulki Ya- 9. Die zogen dann hin nach
Filister

hüda Id yidaho ku so tagEn, ö mel Lehi Jeliuda und lagerten sich vor dem orte
Id yidaho fadisten. Lehi.
25 Markäsä nimdnki Yahüda fadiyay
10. 10. Die männer von Juda sprachen
rer-Falastiyin kü yidahden: fmaha nö gü dann zu den Filistern: »Warum seid ir
timddden?« Rer-Falastiyim-bä kü yidi: über uns gekommen?« Die Filister sag-
^wahdnnu ü nimid, indnnu Simsün Mdno ten: »Wir sind gekommen um Simson zu
ö sidi ü na gü samdyay, ayydnnu-na binden und im zu tun, was er uns ge-
30 kü samdyno.« tan hat.«
Markäsdy sdddeh kun ö nin ö
11. 11. Da kamen dreitausend mann vom
rer -Yahüda 'a ayya dagdha "Edam dg- stamme Juda hin zum fels von Etam
tisa yimid ö Simsün kü yidi: »mä-ög und sagten zu Simson: »Weißt du nicht,

tahay, inay rer-Falastiyin inay na hoku- daß die Filister über uns herrschen?
35 man? mahad nö gü samdysay?« Simsün-bä Warum hast du uns das angetan?« Simson
kü yidi: »siday l gü samayen ayydn kü sprach zu inen: »Wie sie mir getan, so
samdyay. « tat ich inen.«

12. Markäsdy rer-Yahüda Simsün kü 12. Da sagten zu im die vom stamme


yidahden: »wahdnnu ü nimid indnnu kü Juda: »Wir sind gekommen dich zu
40 h'idno ö rer-Falastiyin ga'dntöda kü gdli- binden und in die bände der Filister zu
Relnisch, Somalitexte. 7
«;

50 I. Biblische Teste.

no.«- Simstm-bä kü yidi: »f därta, idin- geben.« Simsou aber sprach zu inen:
ku indnaydin i dilin!« »Scliwöret mir. mich nicht zu töten!«
13. Markäsäy rer-Yahüda kü yidah- 13. Die von Juda sagten dann zu

den: »kti dili mayno e intdnnu kü Mdno im: »Wir töten dich nicht, sondern binden
5 ayydnnu gddnta rer-Falastiyin kü gaU- dich nur und geben dich in die bände
nayna.^ Markäsdy rer-Yahüda lahd lid- der FiHster.« Sie banden dann Simsen
dig ö ^osub Simsün kü Ixidin ö dagiM mit zwei neuen stricken und fürten in
"Edam dgtlsikd kahdyen. fort vom felsen zu Etani.

14. Markäsdy mesi Leid la yidaho 14. Sie kamen dann nach Lehi und
10 yimädeii, mdrkay rer- Palast iyim arkm, als die Filister Simson gefeßeU erblickten,
Simsün ö hiddn, ayydy kd hör yimäden. traten sie hin zu im. Gott aber löste die
Markäsä Ildhay labddi hddig kd furay, zwei stricke, dieselben fielen von seinen
labddi hddig-bä ga'amfhtsi kü nöqday, sidi bänden, wie ein vom feuer verzertes
mdro dab la gü gübay, markäsä hddigi kleid und die bände Simsons wurden
15 gdam'thi Sivisün kd fiirinay. der sti'icke ledig.

15. Markäsü Simsün gad damer dülka 15. Nun fand Simson einen esels-

kd helay ö ga'^dnta kü qatay, ö damerka kinnbacken auf der erde, er nam den-
gddkisi kun nin kü dilay. selben und erschlug damit tausend mann.
16. Markäsü Simsün yidi: »damer 16. Da sprach Simson: »Mittelst eines

20 gddkls ayydn miyidködi kü tülay, damer eselskinnbacken habe ich ire leichname
gddkls ayydn kun nin kü dilay.« aufgehäuft und tausend mann erschlagren.
17. Mdrkü sidäs kü hddlay, ayyü da- 17. Und nachdem er so gesprochen
merka gddkisi gcCdnüsi kii türay, mesi ö hatte, den kinnbacken des esels
warf er
Simsün gddki damerka ü kü türay, wdliä aus seiner band und nannte die statte
25 lö bihiyay Rdmad-L^lii. Eamat-Lehi.
18. Markäsü Simsün si ada ü har- Darnach ward Simson gewaltig
18.
räday, wühü dudystay Ildhay bdryay, durstig und da betete er zu Gott und
tüükü yidi: »Ildhay -6 bidddhägan äd sprach: O Gott, du hast deinem knecht
;

dagälkan Ubda icayn kü sisay, hatan einen o^roßen sig vei'lihen, nun aber möge
30 ayydnü bidddhägu harradin ö rer-Fala- dein knecht nicht verdursten und in
stiyinkd balanjdda-la ga'dntöda gdlin.« die bände der unbesehuittenen Filister
fallen. <-

Markäsä Ildhay gddki damerka


19. 19. Da ließ Gott aus einem zan des
ilig kü yil ayyä Ildhay biyo ü gd dilla- eselskinnbackens waßer hervorquellen
yay. Markäsü Simsün kd Yibbay biyihi ö Simson trank und der geist kerte im
35 ndfti ku so nuqotay. Sabdbta ayyä mSsa wider. Daher bekam dieser ort seinen
mdga' lö biMyay, icdhä la yidaha %lka nainen und derselbe wird noch bis auf
du'dyski e Leid ahdyd ild mäntdda mdge'i den heutigen tag genannt der brunnen
wä Id yidäha. des beters zu Lehi.
Markäsü Simsün rer-IsräHl mäl-
20. 20. Da ward Simson in den tagen
40 mihi Falastiytnta qadi ü n6qday labdtan der Filister richter der Israeliten diu-ch
sannadöd. zwanzig jare.
I. Biblische Texte. 51

Kicliter eap. l(j.

Markäsü Simsun mel Gaza, la yi-


1. Simson ging einst nach Gaza,
1.

däho tdgay, tcühü kil drkay näg (littä'a, sah dort eine hure und trat hierauf ein
markäsü dillddi ü galay. bei ir.

2. Markäsä rer-Gäza la gii yidi: Da wurde den leuten von Gaza ge-
2.

5 »Simsun ayyci hälka ytmid.« Markäsäy sagt: »Simson ist hergekommen.« Nun
rer-Gäza giddigöd magälddi albäbkedi is sammelten sich alle leute am Stadttore
ü gü tagen, ivdliay yidähden : » arörta an und sprachen: »Wenn Simson am
mdrku Simsun albabka ka so baho, ay- morgen zum tore herauskonmit, erschla-
ydymc dilla.« gen wir in.«
10 3. Simsün-se sdqdi daTid ayyü magä- 3. Simson aber kam um mitternacht
Idda albäbkedi yhiid, wulm jabiyay al- zum Stadttor, zerbrach das tor, nam die

bähki ö qbryihisi degta kü qatay, wuhü holzbestandteile desselben auf die Schul-
tdgay bür, bhrto-na tcdhaii tahdii mel Heb- ter und trug sie auf die höhe des berges
rün la yidäho hurteda. vor Hebron.
15 Markäsü Simsun näg mel Wddi-
4. 4. Darnach verliebte sich Simson
Söreq la yidälio fadida ayyü ja'aldday, in ein weib im wadi Soreg mit namen
magaedu-na icdhä la yidäha Delila. Delila.

5. Markäsdy mädahyddi rer-Falasti- 5. Da kamen die häupter der Fili-

ytn nägti ü yimadeu, icdhay ku yidähden: ster zum weihe und sprachen: »Forsche

20 »wd/^ad yisa, Simsun lüdliä höga^ wayn uns aus, worin seine große kraft besteht,
ü yelay nü Intbso, dnnu Mdne, ivahdnnu auf daß wir in bändigen und wir werden
kü sin mid tcdliba kun iyyo boqol sdqil dir ein jeder tausend und hundert silber-

ö laYig 'a.« stücke geben.«


Markäsdy Delila Simsun hi tidi:
6. 6. Da sagte Delila zu Simson: »Was
25 »höga^ wayn malia kü yelay 1 maliä haddi bewirkt dir so große stärke? wodurch
la gu gu Mdo kä furmin f « würdest du nicht frei, wenn du gebunden
würdest?«
Markäsü Simsun kä yidi: »haddi
7. Simson sprach zu ir: »Wenn man
7.

todobd hddig ö an ingegm la l git hido, mich bände mit siben noch frischen
höga^ lodyni icä l gd dinma, ivdhan nuq- stricken, so würde die große stärke von

ZQ da sida dddka kaleto lä mid.« mir weichen und ich wie ein anderer
mensch werden.«
Markäsdy mädahyddi rer-Falasti-
8. 8. Die häupter der Filister brachten
yin todobd hddig ö an ingegm ü kenen, dann dem weibe siben neue stricke und
markäsdy nägti Simsun kn hidday. das weib band damit Simson.
9. "Olku-na nagta äqqalkeda ayydy 9. Der feind hatte sich aber im hause
35 ktt qärqarsönayen. Markäsdy Simsun kü des weibes versteckt. Nun sagte das weib

' Für hög-ga.


7*
« :

52 I. Biblische Texte.

tidi nägti: »rer-Falastiyin ayya kü yimid zu Simson: »Die Filister sind über dich
e is kd 'ein« Markäsü Simsün hadigyddi gekommen.« Da zerriß Simson die stricke
ay kti Mdday göyay sidi dun dah la yü wie einen faden, der vom feuer ergriffen
ka Id yöyay; nagtu-na md-ögd mü hög •wird und das weib erfur nicht, worin
5 wdyn yahay. seine stärke bestand.
10. Markäsdy Simmn kd tidi: »ma- Da sagte das weib zu Simson:
10.

hdd i lidtasay ö beynta i gii segtay? Ha- »Warum hast du mich getäuscht und an-
tan li'dhan dönaya inad wdhä ad kü M- gelogen? Nun aber wünsche ich, dali du
dcmtid i sigtid.« nur sagest, was dich bändigen würde.«
10 11. Withü kü yldi Simsün: »haddi 11. Simson sprach: »Wenn man mich

/iddko "osüb ö an weli wdli-bä la gü h,idin bände mit neuen noch nicht gebrauchten
la l gil /lido, högaygu loä dib'a^ wdhan stricken, so würde meine kraft weichen

nöqda dddka kale Id mid.« und ich werde wie irgend ein anderer
mensch.«
Markäsdy nägti /ludkihi "osbd kil
12. 12. Nun band
in das weib mit neuen

15 Mdday, ivdhay kü tidi: »Simsuno! rer- stricken und dann zu im: »Simson,
sagte
Falastiytm ayya kü yimid e is kd "eli!« die FiHster sind über dich her!« Der
"Olku-na icühü kti qarsön yahdy äqqalMda feind aber hielt sich neben dem hause
dgtlsa. Markäsü Simsün hddkihi sidi dun versteckt. Da zerriß Simson die stricke
ü ka Id göyay. wie einen faden.
20 13. Delila ayya kü tidi: »Simsüno! 13. Delila sagte nun zu im: »Simson,
hätan-na ma l lidtasay ö beyn i sßgtay; du hast mich hintergangen und belo-
wdhan dönaya imminka, inad t skgtid, gen jetzt aber wünsche ich, daß du
;

u-dhä ad kü Mdantid.«. Withü kü yidi mir sagest, was dich bändigt. « Er spracli
Simsün: »timdhayga tida'd7i dun kü hid »Flechte meine haare mit einem bände
25 ö musmär kü tun!« und stecke einen nagel hinein!«
14. Markäsdy sidi ü gü yidi, samdy- 14. Hierauf tat sie, wie er ir gesagt
say, wdhay kü tidi: »Simsüno! rer-Fala- hatte und sprach dann zu im: »Simson,
stiyin ayya kü yimid e is kd 'eli.« Mar- die Filister sind über dich her!« Da er-

käsü Simsün hurtddi kd tosay ö musmärki wachte Simson aus dem schlafe, erhob
iOfüjiyay. sich und entfernte den nagel.
15. Wdhay kü tidi: > Simsüno! ma- 15. Da sprach sie zu im: »Simson,
lidd l tidähda wä kü ja^dl aliayl qhlbi- warum daß du mich lieb ha-
sagst du,
gägu-nä l md-jsdo? sdddeh gor ayydd i best, dein herz aber sich mir nicht zu-

lidtasay ö icdhä högäga icayn hida i segi wendet? Dreimal hast du mich getäuscht
35 wdyday.« und mir nicht gesagt, was deine kraft
bändigt.
Mdrkay hddalki mälin ivdlba kü
16. 16. Da sie im aber täglich mit reden
"el'^elisay, ayyü ka kaddäway ö ndftisi geri zusetzte, ward er müde und sein geist

kti däwdtay. dem tod nahe.


17. Markäsü wfhi 'ürklsa kil jiray ü 17. Nun offenbarte er ir sein herz
40 segay, wühü kü yidi: »mädahdyga la md- und sprach: »Mein haupt wiu-de nie be-
«

I. Biblische Texte. 53

hfirm, ülayn icdhan kd cüid 'urkl höydday schoren, denn ich bin ein gesandter
rasfdki Ebbdhay ; haddi raädaJidyga la Gottes vom würde mein
nnitterleibe an;
hcro, fiögaygu loä dtnma, wdhan nuqda liaupt beschoren, so mirde meine stärke
dddka kale Id mid.<s. schwinden und ich werde wie ein an-
derer mensch.«
5 18. Markdsdy Deüla mdrkay lalbsatay 18. Als Delihx sali, daß er ir sein
(nü wüii 'firkisa kil jiray, a i''y(i,y, ayydy herz geoffenbaret, berief sie die häupter
mädahyddi rer-Falastiyim ü yeclday, wd- der Filister und sprach zu inen: »Kommt
hay kil tidi: »kdlaya mdrkan, illayn 'ür- jetzt, denn er hat mir sein herz ge-
kisa xvlhi ku jiray ayyü l styay. « Mar- offenbart.': Da kamen zu ir die häupter
10 käsdy mädahyddi rer-Falastiyim ü yimä- der Filister und brachten geld mit in
den, iyydgit ladgti gaamdlia ku sida. den bänden.
Markäsdy Delüa Simsün ku seh,i-
19. 19. Delila schläferte dann Simson
say bödddeda, tcdliay ü yßdday nin ö auf irem schooß ein und rief einen manu
Simsün mddih,i u Ißray. Markäsa högi welcher Simson das haupt beschor. Da
15 tvdyna kd dinmay. wich von im die gewaltige stärke.
20. Markäsdy Simsün kd tidi: -^Sim- 20. Darnach sagte sie zu Simson:
süno, rer-Falastiyim ayya kü yimid e is »Die Filister sind wider dich da.« Als
kd 'eli rer-Falastiyin /« Markäsü Simsün sich Simson vom schlafe erhob, sprach
Imrtdda kd tosay, wdhü is yidi, sidi höre er bei sich: »Ei-hebe dich wie früher
20 ü ka! Md-ü-ögd Simsün, Inü Ildhay kd gegen sie!« Er wußte aber nicht, daß
tagay. Gott von im g'eo'auo-en Avar.
21. Markäsdy rer-Falastiyin Simsün 21. Die Filister j)ackten nun Simson.
qabthi ö labddi indöd kd hihiyen ö mel stachen im beide äugen aus, fürten in
Gdza la yidäho ku so dejiyen ö silsilddo hinab nach Gaza, legten in in eherne
25 nahusa kd lüden, Simsün-na lidbsiga ayyü ketten und Simson malte dann getreide
hadudka kd ridqay. im gefängniß.
22. Markäsa Simsün timihi mädiläsa Das haupthaar Simsons, welches
22.
e la gd heray ü so behen. beschoren worden war, wuchs nun wider.
23. Mädahyddi rer-Falastiyim ayya 23. Die häupter der Filister kamen
30 mel is ü
yimid tnay nefdf badan Ild-
gii einst an einem ort zusammen, um irem
höda DagOn ü qalän ö ku bad-
la yidalio Gott Dagon opfertiere zu schlachten und
badädän, wdhay yidahden: llähaydgo •>•> sich zu vergnügen, indem sie sagten:
Simsün ayyü gaantaydda gdlyay.« »Unser Gott hat uns Simson in unsere
bände gegeben.«
24. Markäsdy rer-Falastiyin giddigod Auch alle Filister priesen
24. iren
35 Ildhödi amänen, ivdhay yidahden: »Ila- Gott und sprachen: »Unser Gott hat
hayugu 'ädögaydgi ärligaydga biyay e rdga unseren feind, der unser land schädigte
baddn na gd dilay, ayyü gdantaydda gd- und menschen getötet hat,
vile in un-
liyay. « sere bände gelifert.
Markäsdy rer-Falastiyin mdrkv
25. 25. Da sich nun das herz der Filister
40 qälbigodu fadistay, ayydy yidahden: »Sim- beruhigt hatte, sprachen sie: »Ruft uns
54 I. Biblische Texte.

sün ü ykla, hd inno '^ayyare.U Markäsäy Simson herbei, daß er uns vorspile!« Da
Simsün hdhsigi ü gd ySden ö Simstm hör- riefen sie Simson aus dem kerker und
tödi kü 'ayyäray ö dqqalka rukunddlsa er spilte vor inen und man stellte in
ddhdödi la jöjiyay. hin zwischen zwei säulen des hauses.
5 26. Simsün-hä inanki gaYmtlsa hdyay, 26. Da sagte Simson zum knaben
ayyü SimMün kü yidi: ^dqqalka rukund- der in an der band fürte: »Laße mich
dlsa an kü tirsdde/«
i täbsi, die Säulen des hauses betasten damit ich
27. Aqqalka-na rdg badan iyyo nago mich daran stütze!«
haddn ayya kd bühay, icdhä kü jiray 27. Das haus aber war voll mänuer
10 mädahyddi rer-Falastiyin g\ddigdd, dqqal- und weiber, auch waren alle häupter
ka güdkisa wd^ä kü jögay sdddeh kun ö der Filister zugegen und auf dem dache
rag iyyo näga-hä-la wdhay däwänayBn befanden sich dreitausend männer und
^ayyärta Simmn. weiber welche dem spile Simsons zu-
schauten.
28. Markäsü Simsün diidystay Ha- 28. Da betete Simson zu Gott und
lb hay, ivühü kü yidi: »stdkaygi-ö Ildhay-6! sprach: »Mein herr und mein Gott, gib
hög i yel mdrkan ö keliya, an inddhaygi mir dieses eine mal die kraft, daß ich
ay i gd riden rer-Falastiytm aniga ayydn mich an den Filistern räche, die mir die

kd ärsddel«. Augen ausgestochen haben!«


Markäsü Simsün Idbddi rükun e
29. 29. Und Simson faßte die beiden
20 dähda aha e dqqalku kü disnd ayyü Sim- mittelsäulen, worauf das haus ruhte, an
sün midna midigta kü qdbtay, midna und zwar die eine mit seiner rechten,
bidehda. die andere mit der linken.
30. Wühn yidi Simsün: -»näftaydo rer- 30. Nun sprach Simson: »Mein leben
Falastiyin ha Id dimdto!<i- Alarkäsü labddi ende mit dem der Filister.« Hierauf
25 rükun st äda ü qdbtay ö füjiyay; markäsa faßte er die beiden Säulen an und riß
dqqalki kü dd^ay] mädahyddi iyyo rer- sie aus; da stürzte das haus ein und
Falastiyin giddigöd inti kü jirtay, Sim- tötete alle häupter der Filister die sich
sün intü mälintu dintay düay, ayya mäl- darin befanden, indeß auch Simson starb
mihi kale intü dilay kd badna. und tötete so mer leute als in der übri-
gen (frühern) zeit.

30 Markäsdy wälälddi iyyo dqqalki


31. 31. Hierauf kamen seine brüder und
abihi giddigöd ü yimaden ö Simsün qa- seines vaters ganzes haus herbei, hoben
den, icdhay kü äsen Sörä iyyo Astawil Simson auf und begruben im grabe in
ddhdöda, qdbrigi äbihi Manüh. Simsün seines vaters Manuh zwischen Sor'a und
vyähü qädi ü aha rer-Israil labdtan san- Eschtaol. Simson war richter über Israel
35 nadöd. zwanzig jare.
«

1. Biblische Texte. oo

4. Das buch Rut.

Cap. 1.

1. Bärifji qädyddti hokümi jiren, ayya 1. Zur zeit als die richter regierten,

gäjo wdyni dnlka ku timid. Nin äqqalka da kam großer hunger über das land.
Betldhin Yehuda "a ayya tagay tnu kü Ein mann vom hause Betlehem in Juda
wariigo magäldda Mowab, usdga tyyo nag- gieng um zu wandern im lande Moab,
5 tlsa iyyo labddlsa wil. er, sein weib und seine beiden söue.

Ninka maga'isa wdhä la yidälia


2. 2. Der name des mannes war Eli-

Elimeleg, nägtisa magdhdu Nd'^omi, lahd- melik, der seiner frau Naomi, und die
dlso iinl maga'yddödu Mahlün iyyo K'dl- uamen seiner beiden söue waren Älachlon
yiin^ iyydgu-na wdliä ahayen r er -Efrätin, und Kiliyon ; sie waren aber Efrater
10 dqqalka Betldhin Yehuda. Wdhay yima- vom hause Betlehem in Juda. Sie kamen
den magälddi Mowab, hdlki-hay fadisten. nun ins land Moab und bliben daselbst.
3. Qddarka Ehhdhay mdrkay magä- 3. Als sie ins land gekonnnen waren,

ldda yimäden, ayyü Elimeleg, ninld Na- da starb durch fügung Gottes Elimelik,
'ömi dtntay, wd/jt,ä hddday iyyddo iyyo der mann der Naomi und sie blib nun
15 labddedi wil. allein, sie und ire beiden söne.
Inamddi-hä labd gabdöd ö rer-
4. 4. Die beiden söne heirateten zwei
Mdwäba gursaday; labdda gabdöd mid ma- mädcheu vom stamme Moab; die eine

goikdu "'Orofa, tan kale-na Rud. Hdlki- hieß Orfa, die andere Rut. Als sie nun
bay töbdn sannadöd jögen; zehn jare da gebliben waren;
20 5. Labddi wtl-bä dintay, Maldün iyyo 5. Da starben die beiden söne, Mach-

Kiliyun; nagti-bä labddedi inan iyyo nin- ion und Kilyon und das weib war nun
kedi wdyday. beraubt irer beiden söne und ires gatten.
Markäsdy kd^day iyyddi iyyo la-
6. 6. Da brach sie auf, sie und die beiden

bddi nägöd e labdda inan ö kd tagen frauen der zwei söne und zogen aus dem
25 magälddi Mäwab ; wdhay ku mdqasay lande Moab, denn sie hatte in Moab ge-
magälddi Mätvab, inü Ildhay qolddlsi hört, daß Gott ires Volkes gedachte und
liLÖsfistay, inü kibis siyo. im brod gebe.
7. Mesi ay jögen-bä, ayydy kä baMn iy- 7. Sie zogen nun aus vom orte wo sie

yddi iyyo nägihi; wdhay kd daqäqen dd- gewont hatten, sie und die frauen; und
30 ugi, inay kü noqdan drligi Yehuda; wie sie auf dem wege wanderten um ins
land Juda heimzukeren;
8. Markäsdy Nd'omi nägihi inamddedu 8. Da sprach Naomi zu den frauen

kd dinten kü tidi: »örda ö kii nöqda mid irer verstorbenen söne: »Geht und ke-
wdleba dqqalki höydda, Ildhay wunag ha ret um eine jede in das haus der mutter
idin geysto, sida dddki dintay iyyo anigu und Gott erweise euch gutes, wie ir den
35 l wänäjisen.« verstorbenen mäunern und mir erwisen
habt.
«

56 I. Biblische Texte.

9. »Ilähay raho gurigi ninki ha idin 9. »Gott gewäre euch friden im hause
styo/«Markäsdy Nd'^omi dünkatay nägthi; des gatten!« Darauf küßte Naomi die
markäsäy nägihi ayyäy kor u daioaqen ö frauen; da schriea diese laut auf imd
harörten. weinten.
5 10. Wähay kit yidähden: »wä kü lä 10. Und sie sprachen: »Wir ziehen
noqönayna häggi qoludmi.« mit dir zu deinem volke.
11. Na^omi-hä kü tidl: »is kd nöqda, 11. Naomi aber sagte: »Keret um,
gdbda-hdygi-ö ! mahäydin i ra'aysän? Ma meine töchter! warum folgt ir mir? Sind
'urkayga iibad nimun idin noqda kü ji- etwa in meinem leibe kinder, die euch
10 ran?« männer werden könnten?«
12. »Is kd nöqda, gdhda-hdygi-6. ö 12. »Keret um, meine töchter und
tdga! habdr-ban ahay ö wah nin gürsado gehet! ich bin schon zu alt um zu heiraten.
mi-ihi. Biläba ayyan-kdyga haddi 'aioa Wenn auch mein geschick wäre daß mich
nin l gursado ö an inamo ü dalo,« diese nacht ein manu heiratete vmd ich
söne gebären würde, <;

15 13. »Mi-ydydin sügi, hitay waynana- 13. »Würdet ir warten bis sie er-

yän 6 idin rag is kd liadi-, intaydin sü- wüchsen und würdet ir so lange warten
gaysänf Mdya, gabdahdygi-6 ! anigu st und euch der männer enthalten? Nein,
ada ayydn ü murugeysn ahay dugin, illayn meine töchter! denn ich bin ser be-
ga'dnti Ildhay ayya i gu so bdliday.«. trübt euer Avegen, da die hand Gottes
über mich gekommen ist.«
20 14. Markäsäy kor ü dawaqen ö ba- 14. Da schrien und weinten sie laut

rörten. Markäsdy "Orofa dünkatay soddöh- auf. Nun aber küßte Orfa ire schwiger-
ded, Rüd-se loay is kü dejisay. mutter, Rut aber klammerte sich an
diese an.
Markäsdy Na'omi Rud kü tidi:
15. 15. Hierauf sagte Naomi zur Rut:
»wä tä dib ü nöqotay tvalasädi qolddödi »Siehe, deine Schwester ist umgekert zu
25 iyyo Ilahiyddödi; adigu-na rci orida ö irem volke und zu irem Gotte; folge
toäläsa !« auch du der frau, deiner Schwester!«
Rüd-bä kü tidi: »hddalka ha l
16. 16. Da sprach Rut zu ir: »Mache

gü badin, kä tagi mayo. Mesad tdgtid mir keine lange rede, denn ich gehe nicht
ayydn tdgi, mesad ü höyatid, ayydn u von dir. An den ort wohin du gehst, da
30 höyan. Qolddädo ivä qolddayda, Ildhägo gehe auch ich hin, wo du bleibst, bleibe
wä Ildhayga.« auch ich. Dein volk ist mein volk, dein
Gott mein Gott.«
ist

17. »Mesad kd dimato, ayydn kü di- 17. »Andern oi'te wo du stirbst, stei'be

mdn, haggäsa-na gü la l asi. Sidu Ildhay auch ich und werde dort begraben. Wie
l gd digo, ayydn noqön, giri maha 'e wdh es mir Gott aufsetzt, so geschehe mir,
35 kale l gd ma kä reban.« nichts als der tod wird mich von dir
trennen.«
18. Mdrkay draktay, indnay kd ha- 18. Als sie nun sah daß diese nicht

ddyii, ayydy hddalki kd ddysay. zurückblib, ließ sie ab vom reden.


I. Biblische Texte. 57

11). Markäsui/ labädödi is roten, ild 19. Da zogen beide mit einander, bis
ay Betldhin Yahüda gaUn. Märkay fja- sie in Betlehem einzogen. Und wie sie
layin Betldhin Yahüda magälddi-hä ku nun da einzogen, da lief die ganze Stadt
so daqäqday Yiugöd, icdhä Id wdda yidi: irer Avegen zusammen und man sasrte:
5 »wä tä Ndömi'ii. »Ist das die Naomi?«
20. Wdhay hl tidi: -»Ndömi ö ma'- 20. Sie aber sprach: »Nennet micli
nihlsu wä mddn yahay ha l gil yed'tna, nicht Naomi deßeu bedeutuntj sü(Ä ist.

wdliaydin yMcjän Qadädi! lllayn


l git sondern nennet mich die bittere! Denn
qädirki ayya si äda i qadädiyay.« Gott hat mir große bitterkeit bereitet.«
10 21. ^Amgu h-älia ayydn tagay, loühü 21. »Voll zog ich aus und leer hat
l so ''elkgaij Udhay anigu mddan. Mahdy- mich Gott ziirückgefürt. Warum heißet
din Naomi i gu ytdaysän, lldJiay ayyä ir mich also Naomi, da Gott mir alles

l dtdayay, qädirki ayya l jahiyayf« genommen und mich gebrochen hat?«


Markäsdy kü noqdtn Ndömi iyyo
22. 22. So kerten Naomi und Rut, die
15 Rüd Mäwähiydda ahdyd e magäldda Mä- Moabiterin, ausdem lande Moab zurück
wäb ka Id timid ö Betldhin Yahüda ga- nach Betlehem in Juda und als sie da
Un; mdrkay gaUn icdhä ahdyd mdrki einzogen, da begann die zeit des ge-
hadüdka göyntlsa ü git hörayay. treideschuittes.

5. David und Urias.

Samuel II, 11.

1. Markäsü Daud ö höqor Yahüda David der könig von Juda schickte
1.

20 'd diray nin Yoicab la yidaho iyyo hid- einen mann Joab genannt ab und seine
dödkisi iyyo rer-Isrd'il giddigöd, inay rer- knechte und den ganzen stamm Israel,
Amün Markäsdy rer-Amün dilEn
dilän. daß sie den stamm Amon bekriegten. »Sie
ö mel Räbba la yidahdo ayydy fadisten; schlugen nun den stamm Amon und be-
Daüd-se mel Ursalin la yidahdo ayyu setzten den ort Rabba; David aber blib
25 fadistay. in Jerusalem.
2. Mid habsn ayyü Dattd sartrti kd 2. In einer nacht erhob sich David
kday ö dqqalka däslsi kd koray, wuhü vom lager, bestig die ziune des hauses
drkay näg mayddnaysa, lodhay ahdyd nag und sah von da eine frau baden; die frau
qurUh badan. aber war ser schön.
30 3. Markäsü Dattd nimdn diray, inay 3. David schickte nun männer aus \\\\\

nägta so hubsadan. Mid-ba yidi: »icdhä sich nach der frau zu erkundiffen. Da saote
wdya mäge'edu Batdsba, ind EWän, nagti einer: »Die heißt Batscheba, eine tochter
ninki Uriyah la yidäho e rer-Heti 'd. Eliams, und ist die gattin des mannes
der Urias heißt, vom stamme Het.«
4. Daüd-bä 'id ü diray inü nägta 4. David schickte nun einen mann ab

35 ki7io. Mai'käsü ninki ayyü nagti Mnay, um die frau zu holen. Der manu brachte
Keinisch, Somalitexte. 8
58 I. Biblische Texte.

nägti-hä Daüd ü so gasay ö Daüd ayyä die frau, sie ging ein zu David und schlief

la sehatay. Markäsdy äqqalkidi ku so mit im. Darnach kerte sie in ir haus


nöqotay. zurück.
5. Xägti.-hä 'ür yelatay ö Datid kit 5. Die frau ward schwanger und sagte
5 tidi: »'ür-bän lä-ahay.« zu David: »Ich bin schwaugei\«
6. Daüd-bä Yoicäb nin n diray, wtt- David schickte nun einen mann zu
6.

7m ku yidi: »ninka Uriyäh la yidälio e rer- Joab mit dem auftrage: »Sende zu mir
H^ti'ä l so dir!« Markäsü Yowab Uriyäh Ürias den Hetiter!« Hierauf schickte
Dmid ü so diray. Joab den Urias zu David.
10 Markäsü Uriyäh Daüd ü yimid,
7. 7. Urias kam nun zu David und David

Daüd-bä loärdystuy, Yoioab iyyo "olki inay erkundigte sich, ob es Joab und dem beere
bidbäda qabän. gut ergehe.
Markäsü böqorki Daüd Uriyäh ktt
8. 8. Hierauf sprach der könig David
yidi: »urod ö äqqalkäga tag ö äga mäy- zu Urias: »Nun geh' in dein haus und
Ibdo.'« Markäsü Uriyäh äqqalki böqorki wasche dir die fuße!« Urias ging nun aus
Daüd ku bahay, bvqorki-nd Uriyäh bahsts dem hause des königs, der könig aber
ü so diray. schickte im ein geschenk.

9. Uriyäh-bä-se äqqalki böqorki albäh- 9. Urias aber schlief mit den dienern
kisi biddödki ayyü Id sP.hday, äqqalkisi am tore des königshauses und ging nicht
20 md-ü-faghi. in sein eis^eues haus.

10. Markäsä Daüd 16 segay, indnü 10. Nun wurde David angesagt daß
Uriyäh äqqalkisi tdgin. Markäsü böqorki Urias nicht nach seinem hause gehe. Da
Daüd k-ä yidi Uriyäh: »tuär-ya! mahäd sprach David zu Urias: »Warum gehst
äqqalkäga ü tagt wdyday, ülayn döf-bäd du nicht in dein haus, da du ja doch von
25 kd timid 'ef« einer reise kommst?«
11. Uriyäh-bä kü yidi: »Yoicab iyyo 11. Urias sagte nun zu im: »Joab
askdrti giddigöd Ißmadihi ayydy sEhdän, und alle Soldaten schlafen in zelten; wie
anigu sldi an ü taga äqqalkdyga 5 icah sollte mein haus gehen, trinken
ich in
ka so Ytbba ö nägtayda Id sehda? Mäda- und mit meinem weibe schlafen? Bei
30 häga iyyo nöläsdda ayydn kü därtay, in- deinem haupt und leben schwöre ich es
dn-an sidäs samdyn.« dir, daß ich so es nicht mache.«

12. Markäsü Daüd-bä kti yidi: »mänta David sprach nun zu im: »Bleibe
12.

hdlkan jög, berrtto ayydd tdgi hdgga!« also heute hier, morgen aber wirst du
Uriyäh-bä mälinta iyyo habenka Ursalin dahin gehen.« Urias blib nun diesen
35 jogay. tag und die nacht in Jerusalem.
Daüd-bä ü yiday, Uriyäh-bä ü
13. 13. David dann und Urias
berief in
yimid ö sör hörtisi kil hinay ö hdrari kü kam und speiste vor im und wurde vom
sahrämay. Mdrkü habenki dümay, ayyü weine trunken. Als die nacht anbrach,
Uriyäh biddödki Id sihday, äqqalkisi md- schlief Urias mit den dienern und ging
40 tagin. nicht nach seinem hause.
Mdrkü wägi
14. bdryay, ayyü Daüd 14. Als es morgen ward, da übergab
loärqad Yoiväb ü gu dibay^ im David einen brief au Joab,
I. Biblische Texte. 59

15. Wühü kd qoray icärqdddu: ^Uri- 15. In diesem brief aber hatte er
yäh dagälka ichjigisa jöjbja ö kd ddmhaya, geschrieben: »Stellet Urias vor die front
inü Id dilof« der Schlacht und verlaßt in, daß er fire-

tötet werde!«
16. Mdrkü üriyuh ytruid, ayyü Yoicah- 16. Als Urias ankam, da stellte in
5 hä, ü git dayal bd'nayd jöjiyay ni-
miiSi Joab an einen gefärlichen posten, wo
mdnki magäldda laha ayyä 'ölki Yowab die krieger der Stadt gegen Joabs beer
ku SU bahay. einen ausfall machten.
17. Markäsdy Uriyahi ninki rer-HSti 17. Daselbst nun töteten sie den
aha (tyydy dilen iyyo nimun kale. Hetiter Urias mit andern männern.
10 18. Markästi Yowäb warqad dagälki 18. Hierauf schickte Joab einen be-
giddigi Daüd n diray, riclit über das treffen an David.
26. Mdrkay nclgti üriyah mdgasay, 26. Als nun die gattiu Urias hörte,
inü ninkedi dtntay^ ^DV^y ^or u do-ioäq- daß ir manu gestorben sei, stellte sie ein
tay ö baröratay. geheul um denselben an.
15 27. Mdrkay harörta ddmaysay, ayyü 27. Nachdem sie die trauer beendet
Daüd Hd ü so diray ö äqqalktsa kenay ö hatte, schickte David einen mann ab der
öri ay ü nöqotay ö inan ü do^say. Arrinta sie in sein haus brachte und sie wui*de
ö Daüd samdyay, Ildhay si äda ivä kd sein weib und gebar im einen son. Ueber
''ädöday. die tat Davids aber war Gott erzürnt.

6. Das buch Hiob.


C'ap. 1.

20 Nfm-bä drliga "Aus fadiyay, mäge-


1. Ein manu wonte im lande Uz,
1.

%su-na Ayyüb ayyä la oddnayay ; icithü mit seinem namen Hiob genannt; der-
aha nin qüman ö Ildhi taquddlsu ku jirto, selbe war gerecht und gottesfürchtig und
sdrka-na kd fogdda. hielt sich fern vom bösen.
2. Wdhä ü dasay todobd icll tyyo 2. Sieben söne und drei töchter wur-
25 sdddeh gabdöd. den im geboren.
3. Hölihisu-na icühu aha adiyo to- 3. Seines vihes waren sibeutausend
dobd kun, gUu-na sdddeh kun, lö'du-na stück kleinvih, dreitausend kamele, tau-
kun iyyo sdn böqol ö dameröd ö wdda send rinder und fünfhundert eselinen und
didig \i, "^idan-kisu-na si äda ayyä ü bad- seine diener waren zalreich. Dieser mann
30 nd. Ninkäsi dddka qorrah ka so baha fa- war also der reichste im volke des mor-
drya ayyü ü gü höla bddna. genlandes.
4. Inamddlsu-na mid wdliba mälintlsi 4. Von seinen sönen bereitete jeder
ayyü diyafad samdya ö wälälidls iyyo ein festgelage an seinem tage zu und
sdddehda gabdöd e wäläUhis 'a ayyü ü lud dazu seine brüder und seine drei
35 yßda, inay diyäfddda Id \män ö Id 'db- Schwestern, daß sie mit im beim festmale
bän. eßen und trinken sollten.
8*
« «

60 I. Biblische Texte.

5. Markäsü Ayytib \namddlsi m'ld lodl- 5. Und Hiob opferte für jeden seiner
ha nef kii sddqayay ö sadqädi gAbay icithü söne ein opfertier und verbrannte es als
yidi: »wä hitäso hiamuduydo Ildltay kü sünopfer, indem er sprach: »Es könnten
liatayBn qälbigödu lldhay ku hdtayen.<'- sich meine söne im herzen ffegen Gott
5 Ayyüb mälin wdlba sidäs ayyü samin versündigt haben.« Also pflegte Hiob
jiray. täglich zu tun.
6. MäUm-bä malaykddi Ildhi hör tdcj- 6. Eines tages traten die engel vor
tay, saytänki-na ddhdoda ayyü kü jiray. Gott und auch der teufel war in irer mitte.
7. Ildhi-hä saytänki kü yidi: »hagge 7. Da sprach Gott zum teufel: Woher
10 kd timid?« Saytänkl-bä yidi: »Wdhan kd kommst du?« Der teufel sagte: »Ich komme
imid duntda loänoäreggedi aniga.<< von der Wanderschaft durch die weit.«
8. Ildhi-bä saytänki ku yidi: »biddd- 8. Gott sprach zum teufel: »Hast du
hayga Ayynb qälbigaga ma ü jidisay wol meinem diener Hiob dein Herz zu-
adigaf ülayn stdlsa drliga icah t aqua da gewendet? denn seines gleichen gibt es
15 Ildhi kd juga md-jiro ö sdrka kd fogdda nicht auf erden in gottesfurcht und fern
md-jiro. vom bösen«
9. Saytänki-bä kii yidi Ildhi: »ma 9. Da sagte der teufel zu Gott:
wdhad mödaysa, Ayyth inü Ildhi taqitd- »Meinst du denn dali Hiob umsonst der
dlsa biläs ü gü jedoff^ gottesfurcht sich zuwendet?«
20 10. » Illayii adiga ayyu Ayynb hölo 10. »Denn du hast ja Hiob großen
badan sisay, usdga tyyo äqqalkisa glddi- reichtum gegeben, hast in und sein gan-
göd mel wdlba ü bardkaysay ö mätuä- zes haus überall gesegnet und sein vih
Ugisi didka kd bddisay. « über das laud ausgebreitet.«
11. y>Hätan höldha glddigöd kd tcada 11. »Nimm im nun das gesammte
25 qäd, viarkästi dembi sa)udyn!c habe und er wird dann schon sündigen!«
12. Ildhi-bä saytänki kit yidi: »icd- 12. Da sprach Gott zum teufel: »Ich
han kn dmray, hölihisa inad ga'dntäda überlaße es dir, daß du mit deiner hand
ka gd qädid, usdgu-se gaYmtäda ha u dä- von im sein vermögen nemest, auf in
wdynl<^ Markäsü saytänki Ildhi hurt'isi aber lege nicht deine hand!« Da ging
30 kd tagay. der teufel vom antlitze Gottes.
13. Mälim-bä Ayyid) hiamddisi iyyo Eines tages da die söne und
13.
gabdÜüsi ö \mto wdda 'unaya ö hdmri töchter Hiobs im hause des ältesten In-u-
tcdda "dbbaya dqqalka tvälälköda ivayn, ders beisammen aßen und wein tranken,
14. Ayyä nin toär sida Ayyüb ü yi- 14. Da kam ein mann mit der nach-
35 mid, tcithü kd yidi: >eya Ayyüb! 16' di ö richt zu Hiob und sagte: »0 Hiob! über
ber jdhaysa iyyo damerihi didigd ö dg- die pflügenden rinder und die esehueu
töda däqaya,<s- welche daneben weideten,«
15. »Ayyä rer-Sebiyün wdda d'^ay ö stamm Scheba und tötete
15. »Fiel der
Hdanki sefo kio dilen, aniga ayyä kd bad- die knechte mit dem Schwerte; ich allein
40 bäday ö wltrka kü khiay.<-^ entkam und überbringe dir die nachrieht.
Sidü ninki Ayyüb ü gd ivärdmayay,
16. 16. Wie der mann noch mit Hiob
ayyä mid kale Ayyüb ü yimid, loühü ku redete, kam zu im ein anderer und sprach:
«

I. Biblische Texte. 61

yidi Ayytih: »udigi hjyo 'idanki glddiyöd »Üeber das kleinvih und alle knechte
ayyä ddnab 'trka ka ga .so daay ö adigi fiel ein blitz vom himmel und bat alles

iyyo 'idanki glddigöd wäda gühay; amga verl)ranut; ich allein entkam um dir
ayyä kd badbaday, inan kü iväramo.«
k4liya nachricht zu geben.«
5 17.Sidü ki lahdd ü gü wärdmayay, 17. Wie der zweite böte noch redete,
ayyä mid saddehäd Ayytd) ti yimid, wü- kam ein dritter zu Hiob und sprach:
hä kü yidi: »rer- Kasdim ayyä sdddeh »Die Chaldäer fielen in drei häufen über
melöd gell kd ivdraray ö ivdda dd^ay ö die kamele her, raubten sie und töteten
'idanki g\ddigüd ivdda düay, wdhä kd alle knechte; ich allein entkam, um dir
10 badbaday aniga, inan kü icdramo.«- künde zu bringen.«
18. 8idfh ki saddehäd ü gü loärdma- 18. Wie der noch mit Hiob
dritte
yay Ayyub, ayyä mid afräd ü yimid, icu- redete, kam zu im ein vierter böte und
Jiü kü yidi: »mainddädi iyyo gabddhägi sprach: »Deine söne und töchter alJen
ö 'ünto kü 'ünaya ö hdmri kit Ydibaya und tranken im hause ires ältesten
15 dqqalka tcälälköda ivayn,« bruders,«
19. Ayyä dahäyl tvdyni lidgga mhjiga 19. »Da kam ein wüstensturm und
ka gd timid ö äqqalki kü dümisay; mar- warf das haus nider: da starben alle,
käsdy wdda dinten; wd/j.ä kd badbaday nur ich allein entkam, um dir nachricht
aniga keliya, inan kü iväramo.« zu geben.«
20 20. Markäsü Ayyub kd'ay ö jubbddlsi 20. Da stand Hiob auf, zerriß sein
gufjöyay ö tim/hi mädihisa riffay ö dtdka kleid, raufte das haupthaar und warf
kü sujuday, sich zum gebet auf die erde,
21. Wiih,n yuji: »amgu qäwan ayydn 21. Und »Nackt ging ich
sprach:
'ürka höydday ka so bahay, anigu qäwan aus vom mutterleib, nackt kere ich da-
25 ayydn kü noqon hdgga; Ildhay-bä ^ siyay, hin zurück; Gott hat es gegeben, Gott
ö Ildhay-bä i gd qäday, Ildhay mdgHsu hat es von mir genommen, der name
bdrakad ha yeso!« Gottes sei gesegnet!«
22. Intäs 6 dan Ayytd) Ildhi ku md- 22. In alle dem sündigte Hiob nicht
Ijatdyn ö jähilnimo Ildhi ku md-segin. und sagte nichts törichtes auf Gott.

C'ap. 3.

30 1. Mälim-bä malaykddi Ildhi hortlsa 1. Eines tages kamen die engfel vor
yimäden, saytänki-na so rä'ay, inü Ildhi Gottes auch der
antlitz, teufel folgte mit,
hör yimädo. daß er vor Gott käme.
2. Markäsü Ildhi kü yidi saytanki: 2. Da sprach Gott zum teufel: »Woher
»haggh kd timid?« Wühü yidi saytanki: kommst du?« Der teufel sagte: »Ich komme
35 »wdhan kd imid dunida tvärwäreggeda. von der Wanderschaft durch die weit.«
3. Ildhi-bä saytanki kd yidi: »qälbi- 3. Und zum
Gott sprach teufel: > Hast
gäga bidddhuyga Ayyüb ma ü jedisay? II- du dein herz wol meinem diener Hiob
layn stdlsa nin taqüdda Ebe kü jöga ö zugewendet? Denn es gibt nicht seines-
sdrka kd fogdda md-jiro. Hätan-nd ta- gleichen an gottesfurcht und enthaltsam-
62 I. Biblische Teste.

qücidi Ebe ayyü ktt jöga, adiga-se ayyäd keit vom bösen. Audi jetzt verharrt er

l gü diray anfga, indn säbab-ld'än kü noch in gottesfurcht , du aber reiztest


'iqäbo. « mich an, daß ich in grundlos quälte.«
4. Markäsü saytänki lldhi kii yidi: 4. Der teufel sagte dann: »Die gesund-
5 ^wali-bä Ayyüb icilhü taqiidda lldhi ü gti heit ist es, weshalb Hieb sich der furcht
jida tüä 'äßmddka;« Gottes zukert;«
5. »Hase ahcite hätan Ildhay-6 radr- 5. »Wenn aber du jetzt, o mein Grott.
kad "äfimddka kd qatid, ayyü kü gü ha- die gesundheit von im nimmst, dann
tdyn. « wird er gegen dich sündigen.«
10 6. Markäsü lldhi saytänki kii yidi: 6. Hierauf sprach Gott zum teufel:

»ga^dntäda ayyü kü jira, ndftlsa-se ha »Er ist in deiner band, doch nimm nicht
kd qddin!«- von im das leben « !

7. Markäsü saytänki lldhi hurtisi kd 7. Da ffino- der teufel von Gott hin-

tagay, icithü ü yimid Ayyüb ö füruq jid- weg, kam zu Hiob, belegte seinen ganzen
15 kisi giddigi ka so saray kiiktisi iyyo ild körper mit geschwüren vom scheite! bis
agihlsi. zu den fußen.
8. Markäsü Ayyüb usdgu ddmbas dah 8. Darnach saß Hiob in der asche

fadiya, ayyü deri jdbki qatay, fnü jid- und nam einen topfscherben, um seinen
Jclsa kii hoqqo. leib zu kratzen.
20 9. Nägtisi-bä kü tidi: »taqüddi lldhi 9. Und sein weib sagte zu im: »Ver-
mi-ydd loali kü jögta? wdhad yesa, lldhi harrst du noch immer in gottesfurcht?
kd bari, inad dimdtid!« erbitte doch von Gott daß du sterbest!«
10. Ayyüh-bä ku yidi nagtisi: »wdhad 10. Hiob sprach zum weibe: »Du
kii hddlaysa hddalki juhaldda adiga ; Jjdyr- redest die spräche der toren; wenn Gott
25 ka lldhi mdrku na anndga ayydnnu
s'iyo, glück uns verleiht, da freuen wir uns
wä kü badädna; sdrka-na ma-didna?« In- darüber; sollen wir nun das üble zurück-
tds ö dan Ayyüb ddbni-htsu lldhi ku md- w^eisen?« In diesem allen versündigte sich
hatdyn. Hiob nicht mit seinen lippen wider Gott.
11. Mdrkay sdddehdi asahdbta Ayyüb 11. Als die di'ei freunde Hiobs all

30 aha sdrki Ayyüb gaday gtddigi ay maqlsn, das Unglück vernamen, das Hiob be-
ayydy mid lodliba meslsi kd yimid. Wd- troffen, da kam ein jeder von seinem

hä la oddnayay magdyddöda Elifas rer- orte. Ire namen sind aber diese: Elifas
Temdn Yl iyyo Bildad rer-Süh 'd iyyo von Teman, Bildad von Suah und Zofar
Sofar rer-Nd^ma-d. Wdhay is ku Id balla- von Naema. Diese hatten sich verab-
35 mm, inay Ayyüb ü yimadän ö kd icär redet zu Hiob zu kommen und von im
helän. künde einzuziehen.
12. Mdrkay mel fog kd tgen ö ü yi- 12. Als sie in von fern erblickten und
mäden, ayydy gardn icayen; Ülayn füruqi zu im gekommen waren, da erkannten sie
ayyä jidklsa döriyay. Markäsdy kor ü in nicht, denn die geschwüre hatten sei-
40 dawäqen ö qayliyhi ö oyen ö mid icdliba nen leib entstellt. Da schrien sie laut auf
jubbdddlsi jahjdhay 'amüd mddaha is und weinten, zerrißen ein jeder sein kleid
ka gd Suben. und streuten sich staub auf das haupt.
I. Biblische Texte. 63

13. A>iyuh flMkl Id fudutcn todobd 13. Und sie salieii


siben mit Hiob
mälmöd ryyo todobd habiin ö Id hddli tage und nachte und redeten nicht mit
tcäyen Ayyuh, Ülayn wdhay arksn, indnü Hiob, denn sie sahen, daß er nicht vom
qdlbiga kd hddli kdrayn ö füruqi si äda herzen konnte und die
sprechen ge-
5 ü lianüniyay. schwüre im schmerz bereiteten.

Cap. 42

1. Äyyub-ba ildhi kd yuji: 1. Hiob sprach zu Gott:


2. » Ogdday, inad wah wdlba kdrtid 2. »Ich Aveili daß du alles verniaerst
ö loah wdliba samdyn kdrtid, ülayn qad- und alles bewirken kannst, denn der
ärka Ebhdluiy nm-na ma-didi kdro.« macht Gottes kann niemand widerstehen.«
10 »Adtgu-na yäb badan ayydd güdf-
3. 3. »Du redetest wunderbares aus
hayga ka gd liddarnj/.« meinem herzen.«
yHätan ayyan kü Id hddlaya,
4. i 4. »Nun spreche ich zu dir, höre
mdqal! lyyo wdhan kü waydinaya, i mich ! und belere mich, worüber ich dich
bar!« befrage!«
15 5. »Degdhaygu wdhad kd tidi maqlin, 5. »Meine oren hörten es, was zu

hätan ayydy inddhaygi kn arkayän, Ild- diesen du redetest; nun sehen dich auch
hay-6!« meine äugen, o Gott!«
6. »Sabdbta ayydn 'amüdda ryyo dam- 6. »Deßhalb hülle ich mich in staub
hdska ü gd galgaldnaya.« und asche.«
20 7. Mdrkü Ildhi Ayyüb hddalka ku Id 7. Nachdem nun Gott mit Hiob ge-
hddlay, ayya Ildhi ku yidi Elifas ki rer- redet hatte, sprach er zu Elifas von Ti-
Temän: »'ado kulül ayydn adiga iyyo man: »Ich bin erzürnt über dich und
asahäbta ü "ädoday, Ülayn sida bidddhayga deine freunde;denn ir habt nicht wie
Ayyüb ayydnaydin haq kd hddlin.« mein knecht Hiob geredet.«
25 8. Hätan -nd wdhaydin neftma ü
» »Nun aber nemet opfertiere, siben
8.

qädan dün iyyo todobd wän ö


todobd stiere und siben hammel und geht hin
wdhaydin ü tagtan bidddhayga Ayyüb ö zu meinem knecht Hiob und bringt euer-
sadqdda güba ndftlna dugöd, ö bidddhay- wegen das brandopfer und mein knecht
ga Ayyüb dugln hd ü tukado; Ülayn weji- Hiob bete für euch ; denn sein antlitz

30 gisa ayydn säraysineiya, idinka-na humüii richte ich auf, euch aber die ir böses
dydioi samaysen stdäs ayydn idinku sa- getan, werde ich gleiches tun, denn ir

mdynaya; Ülayn sida bidddhayga Ayyüh habt nicht wie mein knecht Hiob ge-
ayydnaydin hdqqa ku hddlin.« redet.«
9. Markäsdy Elifas ki rer-Teman iyyo 9. Hierauf gingen Elifas von Timan,
35 Büdad rer-Süh iyyo SÖfar ki rer-Nd'-
ki Bildad von Suah und Zofar von Naema
ma tagen ö sldi Ildhi ku yidi, samayen. hin und taten, wie Gott inen angesagt
Ildhi-bä loejigi Ayyüb säraysiyay. hatte. Und Gott erhub das antlitz Hiobs.
10. Markäsü Ildhi hölihi giddigi 10. Und Gott gab Hiob den reich-
:

64 I. Biblische Texte.

märkü Ayyüb tükaday ku so %Uyay, as- tum der freunde wegen zurück, nach-
hiähtlsa ditgöd; Ildhi-hä Ayyüb hölihi la- dem er gebetet hatte ; zweifach gab im
bddöd siyay. Gott den reichtum zurück.
11. Markäsay wälälidls lyyo wäläliliis 11. Hierauf kamen undseine brüder
5 lyyo dädki ay höre is ä ylqinhi u yima- Schwestern und die in von
leute die
den ö äqqal-kisa kibis ku lä "^unen ö sdrki fi'üher kannten, zu im und aßen mit im

Ildhay kü kenay, ü gd diiayen; Ayytib- in seinem hause und trösteten in wegen


bä dddki n yimid glddigöd, mid icdlba des unghicks, das im Gott gebracht; alle
kfd ddhaba siyay. diese leute kamen zu Hiob und ein jeder
gab im ein goldenes halsband.
10 12. Ildhi-bä Ayyüb ü bdrakay stdi 12. Und Gott segnete Hiob mer wie

höre sl kd badan, mdrka ädlgisu imhü zuvor und sein kleinvih wurde zu vier-
nöqday dfar hjyo töbdn kun, gelu-na lih zehntauseud, die kamele zu sechstausend,
kun, lö'du-na labd kun, dameruhu-na df- die rinder zu zweitausend und die ese-

dig'a kun. linen zu tausend.


15 13. Inamddlsu-na todobd wil, iyyo 13. Und es wurden im siben söne
sdddel), gabdöd. und drei töchter.
14. "Uradda magdido Yemtmo, ta 14. Die älteste hieß Yamima, die
lahäd-na Qasio, tan saddeh,äd-na Qßven- zweite Qasia und die dritte Keren-Ha-
Habbüg. puch.
20 15. Wah kd qurüh badan gabddha 15. Und es grab im ganzen lande
Ayyüh mä-jirin dülka giddigi; Ayyüb-na keine schönere mädchen als die Hiobs,
äböhöd aha ddhal ayyü wälälöhöd hörtö- und ir vater gab inen erbteil vor iren
da kü siyay. brüdern.
16. Ayyüh mdrka kd dambo icnhü "em- 16. Und Hiob lebte darnach noch
25 rigisu aha boqöl iyyo afdrtan sannadöd, hundert und vierzig jare und er sah
wuhü drkay übadkisu itbadko ddlay, ubad- seine kinder und kiudeskinder bis ins
Msa itbadko ddlay e afrad. vierte glid.
17. Wuhü kd, dintay odaynimo, ivuhu 17. Und er starb in hohem alter
dintay usdgu badädd'a. und in wolstaud.

7. Evangelium Matthäi.

Cap. 3, 11—16.

30 Mdrkü Yasu mesi la yidäho Bet-


1. 1. Als Jesus im orte Betlehem ge-
Idhin magäldda Yahüda mälmihi Herddis, nannt, im lande Juda in den tagen von
böqorka Yahüda aha, kü ddsay, markäsa Herodes, dem könige von Juda, geboren
sdddeh fäliya qörrah ka so ba^a kd yima- wurde, da kamen drei weise vom son-
den ö mel ürsaltn la yidäho yimaden; nenaufganff her nach Jerusalem und
35 icdhay yidähen: sprachen
I. Biblische Texte. 65

2. Me inanka ddsaij e büqurka Ya- 2. »Wo ist der knabe geboren, der
hüda noqön döna? wahdnnu kü dragnay könig der Judeu
werden M^rd ? "Wir
fiMdigisa qörrah ka so haha, loahdnnu ü sahen seinen stern im morgenlande und
nimid, tnannu ü sujudno.« sind gekommen daß wir in anbeten.«
5 3. Mdrkü Herödis höqorki Yahüda 3. Als Herodes der Judenkönig ire
ahä hädalköda mäqlai/, ayijn ndhay, usdgu rede gehört hatte, erschrack er und ganz
iyyo rtr-TJrsalin glddigöd. Jerusalem.
4. Markäsu mädahyddi 'ulimdda iyyo 4. Er dann die hohenpriester
berief
karräniyinti is ü ytt yiday, wiihü waydi- und gelerten zu sich und fragte nach dem
10 yay meSo masih ku daldn döno. orte wo der messias geboren werden soll.

5. Wähay yidalßn: »luä Betldhin Ya- 5. Sie sprachen: »Das ist Betlehem
hüda, illayn sidäs ayya näbiga kio qordn in Juda, denn also steht bei dem pro-
yahay: feten geschriben:
»Adiga Betldhin Yahüda ka md
6. 6. »Du Betlehem in Juda, du bist
15 ydrid boqordda Yahüda, illayn adiga ayyd nicht das kleinste unter den reichen
böqorka rer-Israil ü talin döna ka so Judas, denn von dir geht der könig aus,
hihi. « der den stamm Israel regieren wird.«

7. Markäsu Herödis
fäliyäsi göni u 7. Nun rief Herodes die weisen zu
gu yeday, ivdhü hiihsaday Mddigu harigu sich und forschte sie aus nach dem stern
20 sd hihi. der inen aufgegangen.
Markäsu ayyü fäliyäsi ü diray
8. 8. Er schickte dann die weisen nach

kü yidi: i>6roda 6 taga ö


Betldhin, ioüh,ü Betlehem und sprach: »Geht hin und
so hübsada inanka! mdrkaydin äragtan t forschet nach dem kinde und berichtet
Sega, inan anigu-na ayydn imado ü su- mir, wenn ir es gesehen habt, daß ich
25 Jude. « auch hinkomme und es anbete!«

9. Mdrkay höqorki maqlen, ayyäy ta- 9. Als nun den könig gehört
sie

gen; heddigi ay qörrah ka so hahi,a kü ar- hatten, gingen sie und der stern, den
ken, ayydy hörtödi yimid, ild ay inanki sie im morgenlande gesehen hatten, kam
did jögsaday. vor inen her, bis er über dem kinde
stehen blib.
30 10. Mdrkay heddigi arken, ayydy st 10. Als sie den stern sahen, waren
äda ü hadäden, sie ser erfreut,

11. wdhay arken


dqqalki galen, 11. Und gingen ins haus, sahen da
inanki ö höyddi Mdryan hayso; markäsdy den knaben, welchen die mutter Maria
ü sujüden ö hasandddödi ü füren ö hadiy- hielt, und beteten in an, öiFneteu dann

35 yad inanki höirtlsi digen, wdiiay ahdyd ire schätze und legten vor im die ge-
hadiyydddu ddhah iyyo beyo iyyo mdlmal. schenke nider, bestehend in gold, Weih-
rauch und myrrhen.
12. Markäsu Ildhi fäliyäsi dddah ku 12. Darnach- redete Gott mit den
Id hddlay, kü yidi:
iviihüHerödis bö- >> weisen im träume und sprach: »Keret
qorka Yahüda hd ü noqonina!« Markä- nicht zum Judenkönig Herodes zurück!«
Keiniscb, Somalitexte.
«

66 I. Biblische Texte.

say ddu kale marin ö güriyöhödi ku Sie zogen nun einen andern weg nach
nöqden. irer heimat.
13. Markay tagen ayya mdlig Ildhi 13. Als sie gegangen waren, da
dudab kü yidi Yüsnf: -»kcb ö qad hianka sprach der engel Gottes zu Josef im
5 iyyo höyädi ö Musar kü 'drar ö hdggu träume: »Steh' auf, nimm das kind und
had iyyo mdrki an kü Id hddlayo fddi, die mutter und flüchte nach Egvpten
illayn Herödis ayya damd^san, inü inanka und bleibe dort, bis ich mit dir rede;
dflo.^ denn Herodes trachtet das kind zu töten.
14. Markäsü Ytisuf kd'ay ö haben 14. Da erhob sich Josef bei nacht,
10 ayyu qäday inanki iyyo höyddi ö drd-ul- nam das kind und die mutter und ging
Mdsar tdgay, nach Eg's'pten.
15. fadhtay hdgga. had iyyo mdrki 15. Und Herodes starb.
blib dort, bis
Herödis sidäs ayya noqön
diradnayay. So hat sich ereignet, was Gott in den
Ildh-hä yidi kutübti ambiydda: »bilad al- Schriften der profeten gesprochen hat:
15 Mdsar aniga ayydn \nankdygi ü gd yk- » Aus Egypten habe ich meinen son ge-

day.<^ rufen. «

16. Mdrku hoqorki Herödis la yidaho 16. Als nun Herodes sah, daß die
drkay, inay fäliyasi ü imdn wäyen, ayyu weisen nicht zu im kamen, wurde er
si äda wU "ädöday; markäsü nimdn ü di- ser zornig, und er schickte männer ab
20 ray ö inamddi Betldhin kü dasay iyyo und tötete alle knaben bis zu zwei jaren,
wihi ü däwd e labd jir aha ayyü wdda die zu Betlehem und in der nachbar-
dilay. schaft geboren worden.

Cap. 8.

1. Mdrkü Yasu bürti ka so degay, 1. Als Jesus vom berge herabstig,


ayyä ddd badan raen. folgten im vile leute nach.
25 2. Nin bdras qdba ayya u yimid ö 2. Da kam ein aussätziger zu im,
ü sujüday, icühü kü yidi: »sidkdyagi-6! betete in an und sprach zu im: »Unser
hadddd dönaysid, iva kdrta, inad bdraska herr ! wenn du willst, so kannst du mich
l gd b6gsisid.<s. vom aussatz heilen.«
3. Yasu'-bä ga'dntlsu kü täbtay ökü 3. Und Jesus beriirte in mit seiner
30 yidi: »icdhan donaya, inan bogsiyo.^ Mdr- hand und sprach: »Ich will dich heilen.«
ki-bä bdraski kd bday. Und sogleich wich von im der aussatz.
4. Yasix-bä kü yidi ninki: >eg, 'id- 4. Und Jesus sprach zu im : » Siehe
na hädalkäsi ha ü skgin ! ha-se ahate örod zu, sag' es niemandem, sondern gehe
ö wädädka sadqdddi Müsa kü gü dmray und bring" zum priester das opfer wel-
35 ü gey bäraskälayasi marhati - göda du- ches dir Mose anbefohlen hat als zeug-
göd!< niß wegen der aussätzigen!«
5. Mdrkü Yasu mSsi Kafrandhin la ö. Als Jesus in Kafernahim einzog,
yidaho gdlay, ayya nim böqol dskar ü da kam zu im ein hauptmann über hun-
mddah 'd ü yimid, dert Soldaten,
« « !

I. Biblische Texte. 67

6. Wuhü lat yidi: ^sidkäyagi-o! inan- 6. Und sprach zu im: »o unser herr!
käycji ayyä äqqalka jifa ö si äda ü 'ddi- mein son ligt zu hause darnider und lei-

ban. « det gar ser.«


7. Yastt-bä ku yidi: »and imdn 6 7. Jesus sagte zu im: »Ich werde
5 bögsin.« kommen und in heilen.«
Ninki böqolka dskar ü mddah aha
8. Der hauptmann aber sprach zu
8.

ayyä kü yidi: »stdkdyagi-uf anigti md-an im: »0 unser herr! ich bin nicht wert,
galdbsan, inad dqqal-kdyga güdihlsa sö daß du mein haus betretest; sprich aber
gasid, ha-se-ahate kray keliya deh inan- nur ein einziges wort und mein son wird
10 kdygu wü bögsan!^ gesund !

9. »Illay'n anigu-na böqor-bän kd hö- »Denn auch ich bin dem könisr
9.

saya, anigu-na dskar-bä l gd hösaysa ; kan Untertan und Soldaten sind unter mir
kd idähda: tag! ivd taga, kan ku idahda: und sage ich zu dem geh so geht er, : !

kälay ! wä yimäda, kan kii idähda: wdhä und sage ich zu jenem: komm! so kommt
15 sdmay ! wä samdya.« er ;und sage ich zu diesem tue das :

so tut er es.«
Mdrkü Yasu mdqlay hddal-kisi,
10. 10. Als Jesus seine rede gehört hatte,
ayyü yabay, wähu ku yidi nimdnki hdgga da staunte er und sprach zu dem gefolge:
rä'ay : »wä ntn, wdhan idinku idähda: »Warlich, ich sage euch: in ganz Israel
rer-Isrä'il g\ddigöd nfnkan Imänkisa 6 kale habe ich einen mann von seinem glauben
20 ku md-arag !« nicht gesehen.«
11. »Wdhan tdin Id-ahay, wdhä kd 11. »Und ich sage euch: vile leute
imdn döna bdri iyyo galbed nimdn badan werden von ost und west kommen und
ö ndbi Ibrahim iyyo ndbi Isaq iyyo ndbi sie werden mit Abraham, Isak und Ja-

Yaqub %rka hdgga Ebbdhay Id fadtsan kob im himmelreich mit Gott beisammen
25 döna;« sitzen ;

12. »Efase-ahäte Üma malakud gud- 12. »Aber die kinder des reiches
'urka dibddda 'd ayyä Id digi, halkäsdy werden hinaus in die finsterniß gesetzt
ku oy ö ilkdha is Id di'i.« werden, wo weinen und zäneklappern ist.«
Markäsü Yasu nin böqolka dskar
13. 13. Hierauf sprach Jesus zum haupt-
30 ffimddah ahä ayyü kü yidi: »siday ya- mann: »Wie dein glaube war, so findest
qintädo tahdy, adiga ayydd hili; örod ö du es auf denn und geh' zu deinem
;

inan-kägi u tag!« Inanki-se mdrki-bä wü son!« Und sein son ward gesund zu
bögsaday. dieser stunde.
14. Markäsü Yasu dqqalka Betros 14. Als Jesus in das haus von Petrus
35 yimid, wühü drkay soddohdi humddäy- kam, da sah er die Schwägerin an fieber

san. erkrankt.
15. Ga'dntedi ayyä tabtay, humdddi- 15. Da berürte er ire hand und das
bä kd tdgtay. Soddohdi-bä kd'day ö ü fieber ging von ir. Die schwägei'iu stand
qabbäntay. auf und diente im.
40 16. Mdrkü habsnki dilmay, ayyä ni- 16. Als abend wurde, brachten
es
mdn badan ö ivälan lö Mnay; jinnigi-bü sie vile beseßeue zu im und er trib die
9*
! «

68 I. Biblische Texte.

eray keliya ka gd säray, wfhi hükay gld- dämonen durch ein einziges wort aus und
digod wä hogsryay. machte kranken gesund.
alle

17. Inü hddalki ndhi AsCa yidi hü- Damit erfüllt wurde, was der
17.

liiyo: -siusdgu ayyü weyddi ryyo bukdnka profet Jesaias gesagt hat: »Er hat die
5 na gd qatay.« schwäche und krankheit von uns ge-
nommen.«
18. Mdrkü Yasu drkay dddki hadi- 18. Als Jesus die menge des Volkes
disi, ayyü kü dmray, (uay bdrharka kale sah, da befahl er, daß sie auf das andere
ii taläbän. ufer übersetzten.
19. Mid-hä karrani'a ayya Ya^C yi- 19. Da kam ein gelerter zu Jesus
10 mid, vnckü kü yidi: »wä 'Min yahdu und sprach zu im: -O meister, kann ich

ma kü raa mSsa ad tdgtid?« dir folofeu wohin du g-ehst?«

20. Yasu-hä kü yidi: »dawa\idu hog- 20. Jesus sprach zu im: »Die fuchse
hay Id-dahay iyyo simhirdha 'irkti höy-hay haben löcher und die vögel des himmels
Id-yihin, masth-se mel ö mddaha digo md- haben nester, der Messias aber hat keinen
15 lahä.« ort, sein haupt hinzulegen.«
21. 31id kale-na ö ardddlsa 'd ayya 21. Ein anderer von seinen Jüngern
kü yidi Yasti: »sidkaygi-6! i idin inan sagte zu Jesus: »0 unser herr, erlaube
hörta aniga ayydn th tago ö ähdhay ayydn mir, daß ich hingehe und zuvor meinen
so äso!« vater begrabe!«
20 22. YasiC-hä kü yidi: »t ra^ aniga, 22. Jesus aber sjjrach zu im: »Folge
ö miyidddu miyidka ha asän!« mir und die toten sollen den toten be-
graben !

23. Markä^fi Yasu dönidi fülay, ay- 23. Hierauf bestig er das schiff und
ydy ardddlsi raen. seine jünger folgten im.
24. Mdrkay döfeni - hä ayya hdddi 24. Als sie uun dahin füren da ,

25 5* äda kdrtay ö möjdd tcdyni ayydy dö- kochte die see und eine mächtige woge
nidi qdrisay, Yasü-na mdrka kan tvä hür- verdeckte das schiff; Jesus aber schlief
day. damals.
25. Ardddlsi -hä ki'iyay, tcdhay kü 25. Da weckten in die jünger und
yidähden: ^sld-kaydgi-ö! na gd badbadi sagten zu im: »0 herr, errette uns vor
30 bddda, intan dönidu na Id degin!«. der see, das schiff geht unter!«
26. Yasu-hä kü yidi: »maha ü bä- 26. Jesus sprach zu inen: »Was
qaysän wilii-na yaqinta ydri!<i- Markäsü fürchtet ir kleingläubigen!« Er stand nun
kd'ay ö hdddi iyyo dabdysi dagalay; bdddi- auf und heiTSchte die see und den wind
hä mdrki-hä hawal nöqotay. an und die see ward sogleich ruhig.
35 Dddki-hä yähay, wdhiay yidähden:
27. 27. Die leute aber staunten und
»nin-kan 6 kale md dynu drag, hdddi sprachen: »Einen solchen mann haben
iyyo dabdysi glddigöd tvä addeayan ö wir noch nicht gesehen, dem die see und
degaysän. « der wind geliorcheu.«
28. Markäsu ^1 taläbay dän al-Jer- 28. Darauf setzte er über und kam
iO jei'siyin la yidalio yiinid. Markasa ayya in die gegend der Gergesener. Da kamen
I. Biblische Texte. 69

labd nin ö wälan ^ä quhürta kd yimaden; zu im zwei beseßene aus den gräbern;
ayydy loä hunhun yiliin, ^di-na md hör diese waren bösartig, daß niemand in

mdri kurto. irer gegenwart gehen konnte.


29. Nimdnka wälan wdhay ü yimä- 29. Und die beseßenen kamen zu
5 den Yasft ö qayliyin, wdljiay kti yidähden: Jesu, schrien und sprachen also zu im:

» Yastc masih-o ! na ga kd gasay 9


mal),ä »Jesus Messias! warum trittst du unter
ma ivdliad wdqtiga ü ga so hordysay ö uns und bist vorzeitig hieher gekommen,
ad hdlka u timid, tnad na "^ädibttd?« uns zu quälen?«
30. Nimdnka toälan mel kd fog ayya 30. Abseits von den beseßenen wei-
10 döfarö haddni däqayen. deten zalreiche schweine.
Yasu kü yidi: »had-
31. Sayädinti-bä 31. Da sprachen die teufel zu Jesus:
ddd dönaysid inad na eridid, nö ?din »Wenn du uns austreiben willst, so er-

inannu döfardda u tdgne!« laube uns in die schweine zu faren!«


32.Yasu-hä kü yidi sayädinti: »^t 32. Und Jesus sprach zu inen: »So
15 taga!« Markäsdy sayädinti nimdnka wä- faret in sie!« Da zogen die teufel aus

lan is kd tagen ö döfarddi ü gaUn; dö- und füren in die schweine; die schweine

Jarddi-hä mdrkey sayädinti is ü galkn^ aber, als die teufel in sie gefaren waren,
ayydy bdhsaday ö bddda icdda gdlay ö flüchteten sich, stürzten sich ins meer
bdddi kio dintay. und kamen darin um.
20 38. Küwi döfardda jiray wä hähsa- 33. Die schAveinehirten aber flohen,
dsn ö magälddi galin ö dddki magäldda ffingfen in die Stadt und erzälten den

ü gü wdramen wdhay arken; labddi nin leuten was sie gesehen. Auch die zwei

e wäla e Yasti Id hddlay, ayydy dddki beseßenen berichteten den bewonern der
magäldda a segen. Stadt, was Jesus mit inen geredet hatte.

25 34. Markäsä wihi magäldda jögay 34. Da kamen alle leute der stadt

glddigöd Yasü" ka hör yimäden. Mdrkay zu Jesu und als sie in sahen, sagten sie

arken ayydy kü yidähden: »magälädaydda zu im: »Geh' uns doch fort aus unsern
nö gd tag!« gegenden!«

8. Evangelium Marci.

Cap. 15.

1. Madakyddi wädädddä ryyo \dimdda 1. Die hohenpriester, die gelerten

30 iyyo Yahüda sehyadödi glddigöd ayyä und die ältesten der Juden hielten am
aröryo kü tdsaday ö Yasu Mday ö höqor- morgen einen rat ab, banden dann Jesus,
tlriyihi ü dibay, boqor-tiriydha mäge'isu brachten in vor den Statthalter, derselbe

wä Bildtos. aber hieß Pilatus.


2. Bildtos -bä Yasu kü yidi: »adfgii 2. Pilatus sprach nun zu Jesu: »Bist

35 ma böqorka Yahüda ayydd tahay?^ YastC- du der könig der Juden?« Jesus sprach
bä kü yidi: »sidäd hddasay ayydn ahay.« zu im: »Ich bin es wie du gesagt hast.«
«

70 I. Biblische Texte.

3. Markäsä madahyddi wädädäda 3. Da verklagten die häupter der


Yahüda ayyä Yasii Bilätos u astdkayay jüdischen priester Jesus bei Pilatus und
ö wall wdlba kii segay. sagten aus jegliches über in.

4. Bildtos-bä Yastb kü yidi: i>maliäd 4. Da sprach Pilatus zu Jesu: »Warum


5 wal), ü gd 'Min wäyday? asfakddöda miy- antwortest du nicht? hörst du nicht die
dn-ad mdqlayn inta kü gü marhäti fü- beschuldigungen die sie gegen dich vor-
raysa'^« bringen?«
5. ayyä wdk-bä ka 'Min
Yasü'-bä-se 5. Jesus aber erwiderte nichts auf
wäyay astakddödi, Bildtos-bä ayyü sl ada ire anschuldigungen, so daß sich Pilatus
10 yäbay. verwunderte.
6. Wdl},ä Ytdul u aha Yahuda, inü 6. Es war aber sitte bei den Juden,
böqor-tlriyilhu 'idda wayn rdgga hiddn daß» der Statthalter zum hohen festtage
nink-ay dönan ü st dayo. einen gefangenen freigab, den sie ver-
langten.
7. Wdhä Mdna nim böqorka Ruma- 7. Es war nun ein gefangener da, mit
lb fidndd kü samdyay ö nin dilay, mägeisu- namen Barabbas, der im aufstand gegen
na ninka hiddn Barabbas. den kaiser Roms einen mann getötet hatte.
Markäsdy Yahüdi giddigöd qayliyin,
8. 8. Da schrien nun alle Juden und
wdfiay ku yidähen: »böqor-tiriyihi sidi sprachen: »Wir begeren vom Statthalter,

'ddusa nö ahdyd, ayydnnu dönayna.« wie uns das recht zusteht.«


20 9. Bildtos-bä kü yidi: »böqorka Ya- 9. Pilatus sagte nun: »Begert ir daß
hüda mi-ydd dönaysän, tnan idin sl dayo?« ich euch den könig der Juden freilasse?«
10. Wuhu gdrtay Bildtos, tnay mä- 10. Denn er wußte, daß die obersten
daliydda wädäddda Yasu hasidnimo ü gü priester aus haß im Jesus übergeben
dtbsn. hatten.
25 11. Markäsdy madahyddi wädäddda 11. Die obersten priester aber über-
ayydy dddki magäldda g\ddigöd sasabsn, redeten das Volk daß sie rufen und zu
inay qayliyan ö Bildtos kil yidahdän: Pilatus sagen sollten: »Gib uns Barabbas
»Barabbas nö si da!« frei !

12. Markäsü Bildtos ku yidi: »nin 12. Da sprach Pilatus: »Was soll ich

30 kan dydin böqorka Yahuda kü segaysan mit dem manne machen, den ir als könig
mahän kü samdya9^ der Juden bezeichnet?«
13. Wdhay qayliyen ö kii yidahden: 13. Da riefen sie und sagten: »Kreu-
»deldel!« zige in!«
ayyä kü yidi : »wä maJidy
14. Bildtos 14. Da sprach Pilatus: »Was hat er
S5 sdrka ö samdyay f«. Markäsdy Yahudi böses getan?« Da erhoben die Juden
qaylddi höre qdylo kd badan qayliyen, ein vil heftigeres geschrei denn zuvor
wdlcay yidahden: »düdell« und riefen: »Kreuzige in!«
15. Bildtos imllm dönayay, (nü Ya- 15. Pilatus aber wollte den Juden
hüda giddigöd räli kd digo, markäsü Ba- einen gefallen erweisen und ließ Barabbas
40 rabbäs ü st dayay ö Yasü' u dtbay, inay frei und Jesus übergab er denselben, um
jedldn ö deldelän. in zu geißeln und zu kreuzigen.
I. Biblische Texte. 71

Markäsdy askurti Ya.iu dar loa-


16. 16. Hierauf fürten die Soldaten Jesus
laydda Yahuda 'd geyen ö dudka ivdda ins amtshaus der Juden und riefen alles

ysden. volk herbei.


17. Wahoy huwiySn hamts 'as iyyo 17. Da zogen
im ein rotes liemd
sie

5 'umamdd qödah haddn-la ayydy mddaha an und setzten im eine dornenkrone auf
kd sären, das haupt,
18. salämen, icd/iay yklahden: »sa- 18. Und begrüßten in und sprachen:
läm höqorki Yahüda!«^ »Heil dem Judenkönig!«
19. Markäsdy mddaha qasahdd ka Id 19. Und schlugen im auf das haupt
10 da'en ö 'andüf ktt hifen ö ü sujüden ö mit einem ror, spien in an und beteten
ktl 'ayyären. in spottend an.
20. Mdrkay ku ''ayyuren ayydy hamiski 20. Nachdem sie in verspottet hatten,
'dsa kd hilvyen ö ddrkisi huwiyen ö so zogen sie im das rote hemd aus, zogen
särin inay deldelän. im sein eigenes kleid an und fürten in

aus zur kreuzigung.


15 21. Mdrkay ddugi kii jögen, nin Sa- 21. Als sie auf dem wege waren,
rdän la rjidalio ö rer-Kiricani 'd ayydy da einem manne namens
beg-esrneten sie
kühnen ö kü yklahden: »wdr-ya, salihki Simon von Cyrene und sprachen zu im:
Id qäd!« »Hilf im das kreuz tragen!«
22. Markäsdy Yasü'' ayydy kenen mel 22. Sie brachten in nun zum ort Gol-

20 la yidäho Golgdta, mä'nehedu-na wä mesi gata genannt, deßen bedeutung schädel-


'
mddaha. stätte ist.

23. Markäsdy hdmri ay mdlmal kü 23. Da mischten sie wein mit myrrhen
darin u siyen Yasti, inü 'dbbo, usdgu-se und gaben dieses Jesus zu trinken, er

diday. aber verweigerte es.

25 24. Mdrkay deldelsn ayydy ddrkisi u 24. Als sie in gekreuzigt hatten, da

qoryaden, ninki qori-glsi ddrka nöqda warfen sie das los um sein kleid, daß
inü qäto ddrka. derjenige es neme, auf welchen das los
falle.

25. Wdhay ahdyd mdrkay deldeUn 25. Es war aber um die dritte stunde

sdddelidi sa'adöd. daß sie in kreuzigten.

30 26. Wdhay salibkis ku qoren: -»wä 26. Auf sein kreuz hatten sie ge-

höqorki Yahuda.« schriben: »Es ist der Judenkönig.«


Markäsdy lahd nin
27. wdh dilay, 27. Und sie kreuzigten in mit zwei
mid-na midig-tisi, mid-na Mdeh-disi ka so mördern, einen zu seiner rechten und
deldelsn. einen zu seiner linken.
35 28. Sidäsayyä kitabki Id buhay, icdhü So ward die schrift erfüllt, die
28.

ykli: »usdgu nimdn sdr badan ku la hi- da sagt: »Er ist unter die Übeltäter ge-
säbay. « rechnet worden.«
29. Yahuda giddigod tcfhi so ag mard, 29. Und alle Juden, die vorbeigingen.

Für mädaJi-ha.
72 I. Biblische Texte.

Yasü'-hay ^ancltif kit tufan ö 'ayän ö md- spien aus, schimpften, schüttelten die

daha ruhruhan ö M yidahdän: »ä! wdhä köpfe und sagten: »Was bist du für ein
masäjidda Yahüda an^igu
taliäy ninki yidi:
mensch, der da gesprochen hat: ich werde
ayyän dtimin ö sdddeh mälmöd ayydn hu den tempel der Juden zerstören und in
drei tagen wider aufbauen;«

30. ^ Eatan ndftäda hadhadi ö salih- 30. »Rette dich nun selbst und steige

ka ka s6 deg!« vom kreuze herab!«


31. Madahyddi wädädada lyyo \dimd- 31. Auch die obersten priester und die
da iyydgu-na Yasu-bay kü 'ayyaren, icdhay gelerten verspotteten Jesus und sprachen:
10 is yidähden: inin-kan dddki kaU ayyü »Dieser mensch hat andern geholfen, sich

hadhädyay, ndftisa-s6 hadhädin kdri mayo.« selbst aber kann er nicht helfen.«

32. »Haddu masild njyo höqorki Ya- 32. »Wenn er der messias und der
hüda ayyü yalidy, liatan saltbka ha ka so könig der Juden ist, so steige er vom
hiannu dragno rumdyne.« Labddi
dego, kreuze, auf daß wir sehen und glauben.«
15 nin Id hHna Yasu iyydgu-na ayyäy icä
Auch die zwei mit Jesus gekreuzigten

"äyen. verspotteten in.

33. Mdrkay Mhdi sdadöd ahdyd, ayyä 33. Um die sechste stunde aber ver-

dülki giddigi madawaday ild sagalki sa- finsterte sich die erde bis zur neunten

adöd. stunde.

20 34. Mdrkü sagälki sa'adöd aha, ayyü 34. Zur zeit der neunten stunde rief

Yasü' d
äda ü qdyliyay, wühü yidi: Jesus laut: lama asabtani!«
»Eli, Eli,

i'Mi, 'Eli, lamä asdbtani?« Mä'nehedü- Die bedeutung davon ist: »Mein Gott,
na tüä : » Ildhay-o, Ildhay-o, mahad hdlka mein Gott, warum hast du mich ver-
l gü ddysay?« lassen?«

25 35. Markäsä dddki mesa jogay, mdr- 35. Als die umstehenden leute seinen
ruf hörten, sagten sie: »Er ruft den pro-
kay maqlen qaylddlsi, ayydy yidähden:
»imihü ü yedaya ndbi Iliya.« feten Elias.«

36. Mid-na län der ö ddhda dalösa, 36. Da steckte ein mann ein langes

ayyü hal iyyo ged Id yidäho isfinj ayyü ror in einen schwamm, an
füllte diesen

30 ninki lanti ddhda kd dalösay kd bühiyay mit eßier und steckte diesen Jesus in den
ö Yasü' kd qulämyay, wühü yidi: »is ka Mund und sprach: »Geht, wir wollen

gd tdga, dynu egno, ndbi Iliya inü ü yi- sehen,ob der profet Elias kommt und
mädo ö salibka kd dejiyo!« in vom kreuze herabnimmt!«

37. Markäsü Yasu st äda ü qdyUyay 37. Da schrie Jesus laut auf und
35 ö dintay. starb.

38. Mdrkü Yasu ayyä ma-


dintay, 38. Als Jesus starb, da riß der Vor-

rddi h^jäbka ö ahdyd masäjidda Yahüda, hang des tempels der Juden in zwei

labdka Id g&day.
tt stücke.

39. Ninki askdrta ü mddah ahä, 39. Der hauptmanu aber, als er sah,

40 mdrkü drkay, inü Yasu qdyliyay ö din- daß Jesus schreiend starb, sprach also:
tay, ayyü yidi: »sdkki md-la inü Yasü' »Es ist zweifellos, daß Jesus der son
inanki Ildhi yahdy.« Gottes ist.«
«

I. Biblische Texte. 73

40. Nägö hadau ajjijä mdrkü Yasu' 40. Es waren auch vile frauen da,
ilmtajj, mal fog ka egayaij, icdhä närjäha als Jesus starb und die von ferne zu-
ki1 jiray näg la ykläho Mdryam al-Mag- sahen, unter diesen befand sich eine frau
daltya 'lyyo mid kale o Mdryam la yida- genannt Maria von Magdala und eine
5 ho, Ycujub kd yar höyddi, iyyo näg hö- andere, auch Maria genannt, die mutter
yddi Ydusi iyi/o mid afräd la y Idaho des kleinen Jakob, und die mutter von
Salöma. Jose und eine vierte, genannt Salome.
41. Xägdhäsi icä nägihi, Yastt rit- 41. Das waren diejenigen frauen.
mayay ö mdrkü Yasu magäldda
ö rtiay welche au Jesus glaubten und im folgten,
10 al-Jcdili la y Idaho jögay, ayydy nägdhäsi als er noch in Galiläa sich aufhielt und
h (jabhänaytn lygo nägd baddn kale ö die im dienten und noch vile andere
mdrki höre Yasu Ursalin mel la yidäho frauen, welche ehemals Jesus nach Je-
ü so raay. rusalem gefolgt waren.
42. Habßnki Yasu dintay icitfiü aha 42. Am Vorabend des sabats da Je-
15 sdbtida kd hordyay. sus starb,
43.Yüsuf la yidäho ö rer-Edma 'd 43. Kam Josef, genannt der von
ö güddi wänägsan aha ayyü wühü miU- Rama, ein ersamer i'atsherr welcher auf
kigi Ildhi sngeiyay, ayyü Bildtos ü yimid, das reich Gottes wartete, zu Pilatus
u-nhü ku yidi: »wdhan dönaya miyidki und sprach zu im: »Ich wünsche Jesus
20 Yastf.« leichnam.
44. Bildtos-bä yäbay ddhsuhu Yasu 44. Pilatus wunderte sich aber, daß
dintay, wuhü ti yeday ninki askurta ü Jesus so rasch gestorben sei und berief
mddah aha e Yasu dgfisa jögay, icuJj,ü den hauptmann, der sich bei Jesus be-
ku yidi : » Yasu md-dintay ? « funden hatte, und sprach zu im: »Ist
Jesus bereits gestorben?«
25 45. Ninki askdrta ü mddah aha ayyü 45. Der hauptmann erwiderte: »Ja
yidi: »7iä.'« Markäsü Bildtos miyidka wol!« Da überließ Pilatus Jesus leichnam
Yasu Yüsuf ü dibay. dem Josef.
46. Yusuf-bä mdro katän la yidäho 46. Josef kaufte nun leinwand, uam
tbisay, miyidki salibki kd dejiyay ö katän die leiche vom kreuze, wickelte sie in
30 kii kdfnay ö qdbri dakäb ku qoddn kii leinwand und legte sie in ein grab, das
riday miyidki ö ddgah wayn qdbrigi ku, in einen fels gehauen war, und verschloß
duday. das grab mittelst eines großen steines.
47. Mdrkü qdbrigi kit riday, ivdhä 47. Als er die leiche ins grab legte,
drkayay näg la yidäho Mdryam-al-Magda- da sahen dabei zu ^laria von Magdala
35 liya iyyo mid kale ö la yidäho Mary an und eine andere frau, genannt Maria die
Ydusi höyddis. mutter Jose's.

Reiniscb, Somalitexte. 10
II. ORIGINALTEXTE.

a) Lebensanschauung, recht, sitten und gebrauche.

1. Spi'icliwörter.

Addön sör ka md-därgo. Ein sklave ist unersättlich.

Addon wah ka ainän jaal. Ein sklave liebt lob über alles.

Güni wall kd hdm hadan. Nideres volk ist voll vei-läumdung.

Füla wall kd daymo hadan. Ein feigling ist voll vorsieht.

5 Tüg IC ah kd Mhicm haddn. Auf einem dieb lastet immer verdacht.


Tag wälan. Ein dieb ist ein narr.

Willi kü gii imdn döna, lüdh-hä 16 sa- Was immer über dich kommt, mische
mdysta. dich in nichts ein!
Willi tagäy liddar-na ma-liaUlo. Was vergangen ist, fangt auch ein hei-
liger nicht ein.'

10 Wlhi ad draktid Imbso! Ueber alles was du siehst, denke nach!


Willi fudüd-bä dabäyli qata. Was leicht ist,nimmt ein windhauch.
Willi icälan wä Id h,ida. Ein narr wird gebunden.
Willi urkäga kü jira icä amändda. Woran dir gelegen sein muß, das ist das
vertrauen."

Willi wänägsan qado! Was gut ist, nimm an dich!


15 Willi an kü siyay qado! Was ich dir gebe, nimm an!
Willi dqqalka yäl tiri! Was im hause ist, zäle!

Addun-la-dni wä addonnimo. Geldlosigkeit ist Sklaverei.


"Aqli-la-dni mä-wänagsana. Mangel an verstand ist nicht gut.
"Ihni-la-dni mä-ioänagsana. Unwissenheit ist nicht gut.
20 WaliÜ-la-dni mä-wünägsana. One freund zu sein, ist nicht gut.

Die Vergangenheit ist umviderbringlicli. - Der sinn ist der, d.iß iii.nu anvertr.iutes gut sorgfaltig verwareu soll.
II. Originaltexte. 75

Nin is amänajj icä rl is nügtaij. Wer sich selbst lobt, ist eine zige die
sich selbst aussauoft.
Ninki wälälki hog to qoda, usdga kii cla'a. Wer dem bruder eine gnibe gräbt, fällt

selbst hinein.
Ninki däma' icuyni wä n dinta. Der geizige geht am geiz zu gründe.
Ninki heijn haddnl usäga ü dinta. Der lügner kommt durch die hige um.
5 Ntnk' an ku Jßräynini ayydn-ü kü göyn. Wer dich nicht rasirt, der schneidet dich
nicht.
Nim an 'ilmi lahdyni wä '^arrtir. Ein unwißender ist ein kind.
Nim dn Idsonini wä himär. Wer one schäm ist, ist (wie) ein esel.
Nim dn dül mdrini ddya md-la. Wer nicht in die weit geht, hat keine
erfarung.
Nin hddal haddn habdrta l icas wä la Ein Schwätzer bekommt zu hören: be-
10 gd mdqla. schlafe mir die großmutter!
Nim dn ärsan wä nim ahläwa. Wer sich nicht rächt, ist ein gemeiner
kerl.
Nink' dn ddhal rtibin ica daras. Wer kein erbe hinterläßt, ist ein tauge-
nichts.
Nink' ad kä gd addg tahay, fddiga 16 Vor dem manne dem du überlegen bist,
ma sdra jögsado! erhebe dich nicht vom sitze!

15 Ninka dn tukdn sörta ha Id \tnin ö ha Mit dem manne der nicht betet, iß nicht,
Id fadisan ö ha Id salämin! setze dich nicht zu im und g'rüße
in nicht.
Ninka salänta haddni icä saböl, dmma Der mann vilen grUßens ist entweder ein
wä tcädäd, dmma ivä 'idan. dmma bettler oder ein priester, oder ein
icä haynä-la. sklave oder ein heuchler.
20 Nin abesu dila zvä nin afärtan gäl dilay. Wer eine hayaschlange tötet, ist (wie)
ein manu der vierzig ungläubige ge-
tötet hat.
Ninki mesa ö ku dimdn dönö tagd icä Wer an den ort geht wo er umkommen
nin wälan. muß, ist ein narr.
Nin ivdlba kitab qumdnda qörta ü gtt jira. Jedei'manu trägt um den hals ein amulet.*
Hddal öday beyn md-ahä. Wort eines greises ist keine lüo-e.

25 Beyni mdrka höre icä mdlab, mdrka dam- Eine lüge ist zuerst honig, später aber
h4-na wä mdlmal. myrrhe.
Hddal wä mirgi, ges wdlba wä kü rä'a. Rede ist halsarbeit, allseitig- folgt sie dir.-
Dunidu wä hababisa. Die weit ist betrügerisch.
Abeso höggeda lö gu md-tago! In die schlangenhöle trete man nicht ein!
30 "Ili suhag md-dügto. Ein äuge saugt keine butter.^

' Jeilermann traclitet für rechtschaffen zu gelten. ^ Auf worte allein ist nichts zu geben. ' Somali

sehen es nicht gerne (wegen des mal occhio) (laß man inen beim eßen zusieht und weisen Zuschauer mit harten
Worten weg. Solche erwidern dann mit den äugen freße ich euch nichts weg.
:

10*
76 IL Originaltexte.

Bad biyo la gu md-biryo. In ein meer säet mau kein Avalkr.'


"Anäha kiyo hhjdha la is kn md-daro. Mau mischt nicht milch mit wafÄer.
Sdbab-la-dn la is ku md-qdbto. Grundlos wird man nicht gepackt.
Sdbab-la-dn la is ku md-hido. One Ursache wird man nicht gefeßelt.
5 Addün la is ku md-haldyo. Auf reichtum ist kein verhili.

Wdläl wä gdrab. Ein bruder ist (wie) eine schuher.-


Söri icä sahdro. Speise gibt dreck.'*
Nabdd-bä ^äno maYtn. Im frideu ist die milch süß».

Haggs, nägi ka jögto, ddb-bä kii jira. Wo ein weib ist, da gibt es feuer (streit).

10 Nag humi wä här. Ein schlechtes weib ist nnrat.


Nägti Yirrab-kedi wä siftedi, icdhä had Die zunge des weibes ist sein schwert
iyyo gor md-miridsana. und dasselbe rostet niemals.

Nägta Sömäliysd e dfka 'drabta taqan, Das Somaliweib welches arabisch kann,
tvä dülo. ist eine hure.

15 Näg jiridda ayya la gärsada, dqqal jiri- Eine solide trau wird geheiratet, ein so-

dcia icä wänägsan, inad fadidid. lides haus ist gut zum bewonen.
Nägo loä dfar: tvä ddhab, iyyo laug iyyo Frauen gibt es viererlei: die frau ist gold

absso iyyo nin. Ddhabku icä gabddda oder silber oder eine pithonschlange
an hörta rag drag ; laYigtu tcä näg oder ein manu. Gold mädchen ist das
20 drmaU'd ö süban; abesddu wä habdr- das noch keinen mann kennen ge-
ta libad-kä-la: haddad habdr ubad-la lernt hat; silber ist eine eingezogene
gürsatid tvä nin abeso gürsaday ; nin- wittwe; pitlion ist eine alte frau mit
ku-na wä nägta ad gürsatid iyyddu kindern: heiratest du eine solche, so
höldha baddn, ninki näg hob baddn bi.st du wie ein mann der eine pithon-
25 gürsada: usdga ayya näg ü nöqda. schlange geheiratet hat;* der mann
aber ist jene frau die du mit vil geld
geheiratet hast: zu ir zieht der mann
wie ein weib ein.

Rag wä dfar: ivä nin iyyo lahd nin iyyo Männer gibt es viererlei: ein mann gilt

nin bddki iyyo nin ku seg. Ninki gesi für einen oder für zwei männer oder
Uli icä nin, ninki ffil baddni icä labd ist ein halber mann oder ein mann
nin, ninki bahdyl ilii wä nin bddki, dem namen nach. Ein held ist ein

30 ninki fula ihi wä nin ku seg. manu, ein fleißiger manu gibt zwei
männer, ein geizhals ist ein halber
mann und ein feifflingf ist mann dem
namen nach.
Habäl wälid-ba kölo la gd heia. Vom grab eines vaters wird vermögen
erzilt.

Tdlo mar kü md ivada timädo. Rat kommt dir nicht auf einmal.

' Eulen nach Athen tragen. * Der die last des lebens zu tragen hilft. ' d. i. sich überfrelien ist hiililicli

und zwecklos. d. i. du
'' erzielst keine eigene nachkommenschaft und die angeheiratete familie frißt dein habe auf.
:

II. Originaltexte.

Farrini icä qän. Ein böte ist ein Schuldner.^


Midklin nin maahä. Ein knecht ist kein mann.
Qösol baddni wä qönsimad. Vil g'elächter stiftet unfrideu.
Säddeh sahay md-Ia : htiri saliuy md-la, Drei dinge taugen nicht als reisepi'oviant
5 wäsmo sahdy md-la, qusol sahdy md-la. tabak, beischlaf, gelächter.
Hibiigurigi icah kd ivayn la gu rida toä Die gurgel in welche zu grofÄes hinein-
dillaa. gestopft wird, zerplatzt.
Bdhti 'üna 'dqli md-la. Ein midgan hat keinen verstand.^
Hdyhsi %h md-la. Frage nach herkunft ist keine schände.
10 'AjTur 'trrid-käga la md-tuso. Kindern laße nicht schauen dein zan-
fleisch.''

Gdd-ba gdd-bä Id tusa. Bart wird dem harte gezeigt.^


Gar did Allah dtd. Sich dem richter widersetzen heißt sich
Gott widersetzen.
Wädädddo ivä fulayyal. Priester sind feiglinge.^
Böqor lö md-ho'o. Auf einen köuig wird nicht gesprungen.*'
15 Höyga la htiha wä ahtro. Die wirkliche woustätte ist das jenseits.
^Ibäda Iddn wä la "adab taga. One gebet geht es in die hölle.
AMra war jlm. Im jenseits ist das gericht.
Dibi min la gaurcC6 mähae indi-Msu, "irka Ein stier schaut nicht gegen den himmel
md-arkdn. außer wenn er geschlachtet wird.'
20 Ldqan Ttiyo tagdy lanka md-taluhsado. Ein Wüstling der nach Tuyo geht, steigt
über keinen Ast.'^

Ninli an "ana gel ddmini nin ma-ahä. Der mann welcher keine kamelmilch
trinkt, ist kein mann.
Timirtu wä böqorka middha. Die dattel ist der könig des obstes.
Gälddo Yiqli md-la; Jiaddi gälddo "dqli-la Die ungläubigen haben keinen vei'stand;
yihin, u'ä muslimi lahdyen. denn hätten sie verstand, so würden
sie muslim.
25 Sömälido icdhay yidahän: mnka dmarka Die Somali sagen: der hochmütige und
wayn iyyo nink an ü ogdyn n-ä \>l; der mann den jener überschaut, die
bahdylka "iyyo dehsigit wä 'ol; fuldha sind feinde; der geizige und der frei-

iyyo gesigu wo, 'ol; wädadka iyyo gebige sind feinde; der feigliug und
nink' an salddda tididn wä "ol; 'arürta der held sind feinde; der priester und

' Ein böte muß antvvort bringen, stellt also in schuld gegenüber dem aut'traggeber. - Die midgan, ein
helotenstamm der Somali, beschäftigen sich hauptsächlich mit Jagd; das erlegte wild kann nicht immer nach moham-
medanischem ritus geschlachtet «erden und da die midgan trotzdem dasselbe eßen, so nennen sie die Somali; asfreßer,
und weil sie sich wenig um die mohammedanischen Vorschriften kümmern, so können sie natürlich auch keinen
richtigen verstand haben; vgl. auch pag. 77,23. ' Zurechtweisung für kinder soll nicht in zorn erfolgen; kindern

zeige nicht die zäne! * Greise können nicht von Jünglingen zurecht gewisen werden = ere das alter!
^ Ziehen nicht in den krieg. " Blutrache kann an einem könig nicht ausgeübt werden; vgl. das abessinische
Sprichwort: Gott und der kaiser haben kein blut. ' d.i. renne nicht blind ins verderben! " Tujo gilt als

Babel der Somali; wer dahin geht sich zu amnsiren, vernichtet seine ganze kraft.
78 II. Originaltexte.

iyyo ntnka loalani tca 'ol; askdrta lyyo der manu welcher nicht betet, sind
ninka ü mädali. thi wä madlinka
'ol; feinde; und der narr sind
kinder
iyyo ardddu wä ^ol; nagta quruhda feinde; die und der oberst
Soldaten
hadän iyyo nagta fosa hun wä 'ol; sind feinde der gelerte und der Schü-
;

müslin iyyo gäli ivä 'ol; beynta iyyo ler sind feinde; das schöne und das

rilntu ivä "ol; ädi-qdlka iyyo ädi-qdl- häßliche AA-eib sind feinde; muslim
ku icä "ol; haris-ldha iyyo barts-Mhu und unjjläubia'e sind feinde; die lüoje

icä 'ol; hissddda iyyo firku wä "ol; und die warheit sind feinde; Schläch-

ädiga iyyo däicd^adii icä 'ol; ntnka ter und Schlächter sind feinde; reis-
10 degdha-lä iyyo qösolka tvä 'ol; nin händler und reishäudler sind feinde;
icdliba dfka dn-ü oqön icä Id "ol. katze und maus sind feinde; lamm
und fuchs sind feinde; der taube und
das gelächter sind feinde; jeder der
die spräche (eines andern) nicht ver-
steht und dieser sind feinde.
Ninki dm dm icäsayd drka höh baddn Wer eine Schildkröte sieht die eine Schild-
bü heia. kröte begattet, erlaugt vil reichtum.'
Aniga mesan kü Iddn ahdy, icä didkaygi. Wo es mir gut geht, da ist meine heimat."
15 Däd iyyo faro kd bddni-bä loä kü qädän. Fluß und mer bände nemen dich.^

2. Strafffesetz.

1. Ninki iyyo inan dintay mdgtlsi 1. Die süne für einen getöteten mann
icä böqol haläd, nägti iyyo gabdddi dima- oder kuaben beträgt hundert, für eine

tay mdgtedi icä küntun haläd. frau oder ein mädcheu fünfzig kamel-
stuten.

2. Jdifo icayn, haddi nin dn-ü di- 2. Für eine schwere Verletzung, wenn
20 mdn wä mdg bad, haddü u dinto-se icä der mann daran nicht stirbt, ist eine
mdg do-n (cf. §. 1); wejiga ndbarka wdy- halbe, wenn er aber daran stirbt, eine
ni wä mdg c?a?z. ganze süne zu entrichten; ebenso ist für
eine große wunde im gesicht die ganze
süne zu entrichten.*
Ninki nin dmraa inan il kd r/da,
a) Der mann welcher einem mann
a)
wä mdg bad dmma kuntun haläd; haddü oder knaben ein äuge ausschlägt, zalt
25 näg dmma gabdd il kd rida, wä mdg bad eine halbe süne d. i. fünfzig kamelstuten;
näg dmma San iyyo labdtan haläd. wenn er einem weihe oder mädchen ein
äuge ausschlägt, zalt er die halbe süne
für ein weib d. i. fünfundzwanzig kamel-
stuten.

' D. i. nicht durch zufall wird mau reich, sondern durch arbeit. Xicuiaiul hat uucU scliildUröten in begattung
gesehen. - Ubi bene, ibi patria. ' Der Übermacht unterligt auch der starke. " d. i. 100 Stuten.
II. Originaltexte. 79

b) Gabdchla jdhheda ndbarki kit daa b) Für eine schramme ins gesiclit

xoä mägteda bddked. eines mädcliens ist deßen halbe süne zu


leisten.

c) Ga'dnta dmma lügti mdgtedu tcä c) Die süne für die band oder das
mag bad; sdnlci mdgtisi icä mdg bad. bein macht eine halbe süne; ebenso für
die nase.

5 Ninki nin qödaha göya, haddu


d) d) Der manu der einen mann ca-

dnü dimdn, wä mdg bad, haddü dm- strirt, falls dieser daran nicht stirbt, zalt
to-se, wä mdg dan. eine halbe süne, stirbt aber derselbe, so
zalt er eine ganze süne.
3. Ninki nin dagäldmaya wäran u 3. Wer einem in einer rauferei be-
diba, haddt nfnku icäranka ti dibay, v:ah findlichen manne und
eine lanze reicht
10 kü dilo, ninki ifüranka ü dibay mag bdd- sveuu dann dieser mit der lanze jemanden
bü bil^iya, ninka wah dilay-nd, bdd-bü tötet, zalt das halbe blutgeld, deßgleichen
biliiya. zalt der mörder das halbe blutgeld.
4. Ninki durkisu nag 'ür-la jido, haddi Der mann, deßen kamelhengst eine
4.

nägfii dimato, ninka diirka-la ayya mdgti schwangere frau niderstoßt und wenn
15 näg dmma san hjyo labdtan lialad bihiya. daran die frau stirbt, zalt dann als kamel-
eigrentümer das bluto-eld für eine frau
d. i. fünfundzwanzig kamelstuten.'
5.Ntnki wälani dmma ninki inda- 5. "Wenn ein narr oder ein blinder
lä-i haddü nin dmma nag dilo, mag md-la. einen mann oder eine frau tötet, so gibt
es keine süne.
6. Ninki tfig gellsi dmma Wdisi dm- 6. Der mann der einen dieb schlägt,

ma-se ädigisa hadaya dila, tügu haddü welcher daran ist, seine kamele, rinder
20 dinto mag md-la. oder schafe zu Stelen, und wenn der dieb
davon stirbt, zalt keine süne."
7. Ninki hego nimdn "ayyaraya la 7. Für den manu der mit ballspi-
"^ayyära, haddü hegdda ku dinto mag md-la. lenden männeru mitspilt, wenn er durch
den ball ums leben kommt, ist kein sün-
geld zu entrichten.
8. Ninki kdftan kil dinta mag md-la. Für den mann der bei einer Unter-
8.

haltung ums leben kommt, gibt es keine


süne.
Ninki nimdn dagäldmaya ddh gala,
9. Für den mann welcher zwischen
9.

25 haddi ndbar kü dao dmma-se kü dinto streitende männer tritt, wenn er dabei
mag md-la. eine wunde erhält oder auch ums leben
kommt, gibt es keine süne.
Ninki gabdd dönan qäwiya dmma
10. Für den mann der ein verlebtes
10.

Mio kd biliiya, haddi Id dilo, mag md-la. mädchen entblößt oder für dasselbe vih
' Weidenden kamelen weiden die voideifüße so gebunden, daß sie nicht laufen kiiuuen; wer solche kamele
nicht bindet, hat dann für den schaden den sie anrichten, aufzukommen; vgl. auch [lag. 39, 10 ff. 'Vgl. i)ag. 40, 19.
80 II. Originaltexte.

hergibt, falls er da getötet wird, ist keine


süne.
11. Ninki nin üig ha rida ica sdn 11. Wer jemandem einen schneidezan
haläd, gös wä hdl. ausschlägt, zalt fünf kamelstuten, für
einen backenzan ist eine stute.
12. Degtu hacldt la icdda göyo, ivä 12. Wenn jemandem das ganze or
sdn haläd. abgerißen wird, so beträgt die süue fünf
kamelstuten.
5 13. Ninki nin far guya, loä lahd 13. Wer jemandem einen finger ab-
haläd. trennt, zalt zwei kamelstuten.
14. Xdbar ydri wä qdddarku yahdy. 14. Eine leichte Verletzung wird nach
abschätzuno- g-eslint.

15. Dirhähddu wä sdn qdrsi, jsdalkit 15. Die orfeige beträgt fünf taler,

tvä sdn qdrsi; ninki nin kab kil difta icä ebenso ein jjeitschenschlag fünf taler;
10 sdn qdrsi. wer jemanden mit einer sandale schlägt,
zalt fünf taler.

16. Ninki gahdd dönan ka Id göya, 16. Wer ein bereits verlobtes mäd-
höUhi la gd hiluyay, ayyu hiliiya; ninki chen entjungfert, zalt das für dasselbe ent-

gahdd gar'^iya, icä inü gUrsado. richtete geld;' wer ein mädchen schwän-
gert, muß dasselbe heiraten.
17. Ninki gahdd dönan sd^ah Id "ay- 17. Der mann, der mit einem ver-
15 yära, wä sdn qdrsi. lobten mädchen tanzt, zalt fünf taler.
18. Ninki dq([al soddohdisi gdla, loä 18. Der mann, welcher das haus
sdn qdrsi; ninki nag söddoh'a 'äya, icä seiner schwigermutter betritt, ebenso wer
sdn qdrsi. eine schwigermutter beschimpft, zalt fünf
taler.

19. Ninki nin loäyela 'äya, icä sdn 19. Wer einen ältesten beschimpft,
20 qdrsi. zalt fünf taler.

20. Ninki wän dnü lahdyn qasa icä 20. Wer einen im nicht gehörigen
inü lahd wän hihiya. hammel schlachtet, zalt zwei hammel."
21. Ninki hal dnü lahdyn mala, icä 21. Wer eine im nicht zugehörige
inü lahd haläd "änahöd hihiya. kamelstute milkt, ersetzt die milch von
zwei kamelstuten.
25 22. Ninki nin aur kirdysta haddü 22. Wer ein lastkamel mietet, zalt
durku dtnto haq md-la; haddi ninka ki- wenn dasselbe umkommt, keine büße;
rdystay wali "ölus kil räro, wä inü ninki wenn aber der mieter dasselbe zu schwer
kirdystay qimdddi durka hihiya. beladen hatte, dann zalt er den preis
für das lastkamel.^
23. Ninki güri-gisa mdrkü sehänayo 23. Der mann, der das teuer in sei-

' d. i. den nackenpreis den der bräutigam au den brautvater entrichtet liat; vgl. auch pag. 42, 6 ff.
= Vgl. pag. 40, 15 ff. 3 Ygi pag 41^ 30.
II. Originaltexte. 81

däbka an bahtin. liadd! ddhka icah gubo, nem hause wenn er sich schlafen legt,
ninki ddbka siduy ayyä bihtya, wi^i kü nicht auslöscht und dann das feuer frem-
gtibtay mdgtöda. des besitztum verbrennt, hat als einer,
der feuer gelegt hat, den ganzen schaden
zu ersetzen.'

3. Ueber fferichtlit-lie zouüfu.

Marhätl gdla dddki icänägsand, nin Zeugenschaft fähig sind unbeschol-


5 iyyo ndg, iyyo man dmma gabdd 'dqli tene leute, sei es mann oder frau, Jüng-
qdba. ling oder Jungfrau wenn sie verstand

haben.
Ninkan saladda tukdnini, marhätl rnd- Jener mann der das gebet nicht ver-
gdlo ; ninki icalani marhati md-gah. richtet, ist als zeuge nicht zuläßig, auch
ist als solcher ein narr nicht znläßig.
Ntnka 'ol tilun, marliati-gisu ku md- Deinen feind kannst du als zeugen
10 qdbto. zurückweisen.
Ntnka sahibka tiJiin, marhati ku md- Seinen freund kann man nicht als

nöqdo ; bidddliägu marhati ku md-nöqdo; zeuo-en beo'eren, ebenso wenig darf dein
'idan-kägu marhati ku md-nöqdo. sklave oder diener als zeuge auftreten.

4. Erbschaft.

Ninki dtnta dahdlkisa inanku bdd-bü Von der erbschaft eines verstorbenen
15 Id-yahay, inantu-nd, inanku intü qatay mannes erhält die hälfte der son, die an-
bddki ayydy Id-daliay ; nagtu-na meher- dere hälfte aber die tochter; die frau je-
keda'^ iyyo böqoiki qdrsi gd töbdn qdrU doch erhält ir brautgeschenk und vom
ayydy ku Id-dahay. vorhandenen vermögen bekömmt sie von
je hundert talern wert zehn taler.

5. Prozeß wegen eines betrnges.

Wdha Id yidi.^ Labd nin ayyd ddniay Erzäluno;. Zwei mäuner beabsich-
20 inay wdda safrän; mid wüh,U aha Maka- tigten mit einander zu reisen; der eine
hd, mid-na rer-Ahmad. war ein Makahil, der andere gehörte zur
sippe Ahmed.

'
Vgl. pag. 41, 1. - N.ach der veilobuug begeben sich die brautleute mit iren angehörigen zum qadi, und
hier hat der bräutigara vor zeugen auszusprechen, wie vil er im fall der ehetrennung oder seines todes der zu-
künftigen gattin als lebensversorgung zukommen laße; diese Versorgung heißt mekei-. ^ Wörtlich: dieses (ist was)

erzUlt worden ist.

Keiniscb, Somalitezte. H
«

82 II. Originaltexte.

Ki Makähll ayyä rer-Ahmad kü


ki Der von den Makahil sprach zum
yidi: »anigu lahd höqol ö qdrsi ayydn manne von der sippe Ahmed: »Ich be-
hdysta;« ki rSr-Ahmdd-hä yidi: »anigu- besitze zweihundert taler.« Der von Ah-
na lahd böqol ö qdrsi ayydn hdysta; icd- med sagte: »Auch ich habe zweihundert
5 had ySsa: la^dgta ken, an dar iyyo barts taler: mache es nun so: bringe dieses
siye. « geld damit ich es für kleider und reis
auslese!«
Markäsä ki Makähll la'dgti kenay, ki Der von Makahil brachte darauf das
rtr-Ahmad-bä la'dgti qaday. geld und der von Ahmed nam dasselbe.
Wiihü ytmid das ki rSr -Ahmad ayyä Er ging dann in einen kaufladen und
10 "Arabki kü yidi: »wdhan dönaya, mad sagte dort zum Araber: »Ich wünsche
dfar höqol ö qdrsi dar iyyo haris i sisid für vierhundert taler kleider und reis
ö ay amäh i gü ahädän.«. und dali mir diese gegenstände auf credit
gegeben werden.«
Ki Arhed ayyä kü yidi: »gelägu iyyo Der Araber erwiderte im: »Wie groß
ädi-gägu wä immisa?« ist die anzal deiner kamele und deines

kleinvihes?«
15 Ki rir-Ahmäd-bä yidi: »gilayga iyyo Der von Ahmed sprach: »Meine ka-
'ädi-gdyga adigu intay yihtn wä ög ta- mele und mein kleinvih. wie vil deren
hay.^ sind, kennst du doch selbst.«
"Arabki-hä kü yidi: »ivdhan kd haqey, Der Araber erwiderte im: »Ich be-
inü gsli iyyo 'ädigi an öga inay kd ha- fürchte nur daß die kamele und das klein-
20 hen.« vih was ich kenne, schon weg sind.«
Ki rer-Ahmad-bä kü yidi: »abbän- Der von der sippe Ahmed sagte dann
käga wdydi.'i: Markäsü ki "Arbsd ntnki zu im: »So befrage deinen Vertrauens-
abhänklsa ahä waydiyay, nmki-bd kü yidi: mann!« Der Araber fragte ni;n diesen
»wä gel iyyo ädi baddn yahay.« und derselbe sagte aus: »Er besitzt \äle
kamele und viles kleinvih.«
25 Markäsü "Arabki ninki rer - Ahmad Hierauf gab der Araber dem manne
amahdi siyay, iviihü kü yidi: »sumddda von der sippe Ahmed die waren auf credit
geläga iyyo ädi-gäga wärqdddan kü qor.'« und sagte zu im: »Zeichne die mai'ke
deiner kamele und deines kleinvihes auf
dieses papier!«
Markäsü ninki rtr- Ahmad icdrqdddi Der von der sippe Ahmed zeichnete
summdddi gellsa iyyo ädi-gisa kü qoray, hiei'auf die marke seiner kamele und
30 wd}),ay ahdyd sumdddlsu is ku talab ö seines kleinvihes auf das papier, die marke
ddrki iyyo hariski qätay. aber bildete ein kreuz; dann nam er die
kleider und den reis an sich.
Ki Makähll ayyä kü yidi ninki rer- Der von den Makahil sprach dann
Ahmdd: »an/ga gäd'id md-lihi, aur keliya zu dem von Ahmed: »Ich habe kein last-
mahä 'e. tier, nur einen kamelhengst.«
35 Ki rer-Ahinad-hä yidi: »aniga gädid Der von den Ahmed erwiderte: »Ich
«

II. Originaltexte. 83

innö ibin.« Markäsä ki rer- Ahmad laYigti werde für uns lasttiere kaufen.« Er srab

ninki Makuhll sdddeh mtr siyay ö sumdd- nun das geld des mannes von Makähil
dlsi kü qoray. für drei kamelhengste aus und drückte
denselben seine eigene marke auf.
Markäsäy 4<irki iyyo bartski ayyäy Sie beluden hierauf die drei kaniel-
5 sdddehdi aur kü rartn, ailrki ninka Ma- hengste mit kleidern und reis und auf
kuhll ayyäy sahäydi hi raren. den hengst des mannes von Makähil
packten sie den reiseproviant.
Markäsäy Dülbaliänta ü safren, harku Hierauf zogen sie nach Dulbahanta
badan iyyo lahd fdras ayyäy ddrki iyyo und daselbst gaben sie für zalreiche häute
bartski so styen. und für zwei pferde die klelder und den
reis hin.

10 Markäsäy noqden Berb4ra, ninki rer- dann nach Berbera zurück


Sie kerten
Ahmäd-bä nin Arbed ö abbänkls-d har- und liier verkaufte der von den Ahmed
kihi iyyo fardihi Iddy badan kd siyay^ die häute und pferde an einen Araber

icühüküyidi: »la'dgta hay, markdnnu kü der sein Vertrauensmann war und sagte
nimädno na si!« Arabki-bä yldi: »hdyye!(< zu diesem: »Verware das geld und wenn
wir dann zu dir kommen, dann folge es
uns aus!« »Gut!« sagte der Araber.
15 Ninki Markähll-bä yidi: »anigulaYig- Der von Makähil sagte dann: »Ich
tayda ayydn dönaya.« wünsche jetzt mein geld.«
Ninki rBr- Ahmad
ayyä kü yidi: »wd- Der mann von der sippe Ahmed er-
han dönaya inaynv, dddka hortlsa kü hi- widerte im: »Ich verlange dann daß wir
säbtdnno. « vor zeugen gegenseitig abrechnen.
20 Markäsäy ninki Makähil iyyo ninki Hierauf versammelten sich zu diesen
rer-Ahmäd nimdn badan ö Makähil iyyo dem stam-
beiden männern vile leute aus
rSr-Ahmäd-a ü yimäden. me von Makähil und der sippe Ahmed.
Ki rSr-Ahmdd-bä ayyä nimdnki kit Der von Ahmed sprach nun zu den
yidi- »wdhan dönaya inaydin hisab-tayd- mannen: »Ich wünsche daß ir unsere
2b da kgtän«, markäsü kü yidi ki Makähil: abrechnung bescheiniget,« und sagte
»hisäbtädo icä aiirkäga kirddlsi iyyo ujü- hierauf zu dem von Makähil: »Deine
rddi ad l gü 'idantay, höldha kale-se loä rechnung besteht aus der miete für dein
höldhaygi; icdhan dddka hortöda kü ke- kamel und dem dienstlon, das andere
nay, wdhan kä baqay, inad hisäb kä ba- gut aber ist mein; ich brachte dich vor
30 dan segatid.« die leute, von dir fürchte, du
weil ich
mögest eine zu hohe rechnung machen.«
Ki Makähll-bä "ädöday ö ki rer -Ah- Da wurde der von Makähil zornig
mad dirbähay ü hädayay. Markäsä räggi und orfeigte und prügelte den von Ah-
mesa jögay ka Id qabteii, icähay kü yi- med. Die anwesenden männer ti-ennten
dähen: »ivdhaydin ySsän : iväyelka ü taga sie aber und sprachen: »Macht es nur
35 ö gdrtlna ü sSga!« so: geht zu gericht und traget dort euern
handel aus!«
11*
84 II. Originaltexte.

Markäsdj/ labddi nin tcäyilki u yimu- Beide mäiiner kamen hierauf vor das
den, ki Makähll-ba yicli: ^^aniga muddfi und da sprach der von Makahil:
gericlit

'd,« ki rer-AIimdd-bä-nd yidl: y>aniga »Ich bin kläger,« aber auch der von
muddfi- d ö ndbaro qdba.« Ahmed sagte: »Ich bin kläger, da ich
verwundet bin.«
5 Wäyelki-bä yidi: »sabdbfa naharddo Das gericht sagte zu diesem: »Was
ku gii gäcl^n wa mahdy?<'^ Ki rer-Ahmdd- war der anlaß zu den wunden?« Der
bä yidi: »wä Iiölo na ddh maray.« von Ahmud erwiderte: »Eine vermösrens-
Sache ist zwischen uns getreten.«
Wäyelki-bä yidi: »höldha ma adiga Das gericht fragte: »Bist du kläger
kü muddfi-d?« Wiihü yidi: »mdya!« wegen des Vermögens?« Er erwiderte:
»Kein!«
10 Wäyelki-bä yidi: »hörta ninka höldha Das gericht sagte dann: »Zuerst
muddfl-göda ihi ha hddlo!^ spreche der, welcher wegen der vermö-
genssache klage fürt!«
Markäsü ki Makäh'd yidi: »a7ifga hö- Da sprach der von Makahil: »Ich
ldha muddfi-göda 'd. « Wäyelki-bä ku yidi: bin kläger betreffs der Vermögenssache.«
»hddal ö höldha sabdbfödi seg!« Das gericht sagte dann zu im: »So rede
und erzäle den hergrano!«
15 Wühü yidi: »aniga iyyo ninka rBr- Er erwiderte: »Ich und der mann von
Ahmdd ayya d/ar böqol ö qdrsi da^ iyyo den Ahmed wir kauften für vierhundert
baris sisdnnay ; markäsü sdddeh aur ö taler kleider und reis; er brachte dann
gädid 'd kenay. anigu-na aur keliya ay- drei kamelhengste als lasttiere, ich aber
ydn kenay. Markäsdnnu Dülbahanta ü nur einen kamelhengst. Hierauf reisten
20 safdrray, harkö badan iyyo labd fdras vni- zu den Dülbahanta und brachten
ayydnnu kennay, wah,dnnu kd ibinay nin von dort zalreiche häute und zwei pferde
'Arbid, wahdnnu kü nidi ninki "Arbhd: zurück, die wir an einen Araber ver-
intannu so hisäbtdmayno la'dgta nö häy! kauften; wir sprachen dann zum Araber:
Markäsdnnu rag badan u nimid, inay Verware uns das geld, bis wir gegenseitig
25 hisäbta tgän. Ninki rSr-Ahmdd-bä l gü abrechnen! Hierauf gingen wir zu män-
yidi dudki hörtlsi: hisäbtädo wä durkäga neru, damit sie zeugen bei der abrech-
kirddisi iyyo ujürddi'idan-riimadäda. Mar- uung Der mann von der sippe
seien.
käsdn anigu "ädöday ö Id dagalamay.« Ahmed sprach nun zu mir vor jenen
männern: Deine forderung besteht aus
der miete für dein kamel vmd dem Ion
für deinen dienst. Da erzürnte ich und
schluo- mich mit im.«
Wayäki-ba ki rer-Ahmdd kd yidi: Das orericht fragte nun den von Ah-
30 »mahäd ka Id-dahay hddalkaf« med: »Was sagst du zu dieser darle-
ffung-?«
Wtihü yidi: y>wdhan ka Id-ahay : ma Dieser erwiderte: »Soll ich reden
däwdda, ma-s4 safdrta, ma-se hisäbta? vom vertrag oder von der reise oder
«

II. Originaltexte. 85

wdhan kä lu-ahay däwdda: anigu nnika von der abrechuung'? Was icli über den
la md-däwaysan; hölöhu ö segayo anigu vertrag zu sagen habe habe mit
ist: ich
md-arag; ddrka iyyo hariska an'iga das dem mann da keinen vertrag gemacht:
kd amähday ö mäga'dyga amähdi kii qo- vom geld wovon er redet, habe ich nichts
5 ray, hatan-na mäga'dygi ayydy amahdi gesehen; die kleider und den reis nam
kii, qordn tahay. Mdrkan ddntay, 'man ich auf credit in einem kaufladen, -n-o
sdfrn, ayyä aur l gd dfnmay, dahadM ich meinen uamen einschrib und der
ayydn ninka ktl idi: wdhan donaya, fnad jetzt noch dort eingeschriben steht. Als
durkäga l gü kiraysid. Wühü yidi: had- ich zu reisen beabsichtigte, hatte ich um
10 ddd durka i gd kiraysdnaysid, anfgti lahd ein kamel zu wenig. Da
nun sagte ich
däqadöd ö viankan 'd ayydn qäddnaya ö zu dem manne da: Ich wünsche daß du
Dülbaliänta ayydn ü raaya. Markäsü lahd mir dein kamel vermietest. Er erwiderte:
däqadöd marekan iyyo durki kBnay,
b Wenn du von mir das kamel mietest,
anigu-na wdhan kü idi: durkäga. kirddlsa dann neme ich zwei ballen Amerikaner
15 ayydn kü sin, mdrkan so nöqdo, zcelfba und ziehe mit dir zu den Dulbahanta.
hadddd i 'idantid, mdrkan imädo Berh('ra, Er brachte dann zwei ballen Amerikaner
ayydn tvah kü sin, Wa sida.« Markäsü und das kamel und da sagte ich zu im:
dmüsay. Die miete für das kamel gebe ich dir,
wenn ich zurückkere und falls du mir
einen diener machst, so gebe ich dir auch
noch etwas, wenn ich nach Berbera
komme. So war der hergang.« Hierauf
schwig er.

Ki Makähll-ha yidi: »ninka rSr- Ahmad Da sagte der von den Makahil: »Dafi
20 inü l yimid ö i yidi: mä-safdrra? mar- der mann von der sippe Ahmed zu mir
häti ayydn l4-ahay.<s. kam und sagte: reisen Avir? darüber
habe ich ja zeugen.«
Markäsü ki rSr- Ahmad yidi: »anigu Hierauf erwiderte der von der sippe
hddalki höre ayydn kü noqönaya: ninkäs Ahmed: »Ich komme auf meine frühere
Makdhll md-däwdysan ; ddrka iyyo ha-
la rede zurück: einen vertrag machte ich
25 riska aniga amähday; la'dgta ö segayo, mit diesem Makahil nicht; die kleider
haddü marhdti iMo inü laYigta i dtbay, und den reis nam ich auf credit; was
wä i gü gar, inan qdybtlsa siyo.<- Mar- das geld wovon er redet anbetrifft, so
käsü ämUsay. ist es meine im seinen teil zw
pflicht

geben, falls er einen zeugen hat daß er


mir geld gegeben hat.« Dann schwig er.
Wäyt'lki ayyä ki Makähll kd yidi: Der richter sprach nun zu dem von
30 » Mar saddehäd ayyä kü haday, fnad hd- I\Iakahil: »Es ist dir ein drittes mal ge-
dasid, haddi ad hddlaysid hddal/« Wühü stattet zu i'edeu; wenn du noch etwas
yidi: »aniga hddal -kdygu icä l gd ki zu sagen hast, dann rede!« Er erwiderte:
höre.« »Meine Aussage ist dieselbe, wie die
frühere.
86 II. Originaltexte.

WäyMki-hä ki rh-Ahmad kii ijidi: Nim sagte der richter zu dem von
i>adiga-na mar saddehäd hadddd hddlai/- den Ahmed: »Ergreife auch du zum
sid hddal!« drittenmal das wort wenn du noch etwas
zu sagen hast!«
Ninki rer- Ahmad
ayya yidi : »antgu Da erwiderte der von der sippe Ah-
5 tcä hddlaya: ninka Makahll anigu la md- med: »Ich sage nochmals: mit dem mann
däwaysan; ddrka 'iyyo bariska amga amah- von den Makahil machte ich keinen ver-
day ö mäga'^dyga ayydy ku qordn yihin; trag; die kleider und den reis hatte ich
wtf/iü höldha ku Id-yahay, labd däqadöd auf credit und man hat noch meinen
ö marekan iyyo durka kirddisi; anigu-na uamen eingeschriben; das vermögen wo-
10 wdhan qdba dirhäho iyyo nabarö badan. von er spricht, besteht aus zwei ballen
Wä sida.« amerikanischen zeuges und der miete
für das kamel; ich aber habe dafür eine
orfeige und vile wunden. So ist die
Sache.«
Markäsä gdddigi goni ü bahay, giid- Hierauf zog .sich der gerichtshof zu-
digi-bä is yidi: »mnki muddCiga aha hd- rück und es befragten sich die richter:
dal-kisi mahä ka garaten?« Gttddigi-bä »Was haltet ir von der aussage des Wä-
15 yidi: »wühü ku ddiciyay ki-MakahlJ, inü gers?« Und sie .sprachen: »Bezüglich
ninki rer -Ahmad la däwdystay ö labd der behauptung des mannes von Maka-
böqol ö qdrsi u dibay, wdhaynu icaydina, hil daß er mit dem von der sippe Ah-
inü marhäti Id jögay, mdrkü laYigta ü med in compagnie getreten und diesem
dibay; haddn marhäti icuyo, icä inaynu, zweihundert taler übergeben habe, wer-
20 ninki muddCi-^aldyga därinno ; weliba den wir fragen, ob ein zeuge dabei war,
ninki ö ddrka iyyo amahday
bariska kd als er im das geld gab; falls er keinen
hubsdnno ; nabarddo ö ki rSr-Ahmdd qabö zeugen hat, dann hat der geklagte zu
wä inaynu hdqna.<a Markäsü güddigi hd- schwören auch wollen wir den mann ver-
;

dalki sidäs kü göyen. hören von welchem er die kleider und den
reis auf credit nam; endlich werden wir
die wunden des mannes von den Ahmed
untersuchen.« Also entschid das gericht.
25 Markäsdy ninki Makahll kü yidahen: Sie sprachen dann also zu dem mann
»marhäti md-haysa, inad ninka la\ig ü von Makahil: »Besitzest du einen zeugen
IV f « daß du dem mann geld gegeben hast?«
Ninki Makahll ayya yidi: »mdrkan Er erwiderte: »Als ich im das geld
la'dgta ü dibay, 'idi-na na md-drke.« gab, sah uns niemand zu.«
30 Güddigi-bä kii yidi: »mdrkaydiii ddrka Sie fragten dann: »Als ir die klei-

iyyo bariska tblnaysSn, ninka dydin ddrka der und den reis kauftet, gabst du dem
iyyo bariska kd iblnaysßn, adigu la'dg md- manne, von welchem ir diese gegen-
dibtay? Mäga^äga-se "Arabku md-qoray?« stände kauftet, etwa geld oder hat jener
Wiifjiü yidi-' »mdya!« Araber deinen namen aufgeschriben?«
Er erwiderte: »Nein!«
«

II. Originaltexte. 87

Markäsä güddigi ninki Makähll kd ]Jer f^ericlitsbof gab dann dem mann
yidähen: i>ivdhä giiddigi gdrti däivdda kil von Makahil folgenden bescheid : »In
göyay, hadddd marhäti wdydid, inad la'dg betreff des contractes hat das gericht
ü dibtay, tvä (nU ki rir-A/imdd kü dO'Vto; entschiden: wenn du keinen zeugen da-
5 sidäsi ayyä gitddigi gdrti däwdda kü gö- für hast, daß du dem mann von der
yay.« sippe Ahmed geld gegeben habest, dann
hat dieser zu scliwören. Also entschid
das gericht betreff des contractes.«
Markästi ninki Makähll güddigi kü Der mann von Makahil erwiderte
yidi: »gar did ivä Allah did;^ wdhan dö- dem gericht: »Wer sich dem gericht
naya inü ninka rer- Ahmad t darto.« widersetzt, der widersetzt sich Gott; ich
will also daß der von der sippe Ahmed
mir den eid leiste.«

10 Markäsä güddigi ninki rer- Ahmad kü Nun sprach das gericht zum manne
yidi: »ivdhcl gdrti kii go'day, wä inad da- von der sippe Ahmed: »Das gericht hat
ratid. über dich bestimmt daß du einen eid ab-
legest. «

Ninki rer-Ahmdd-hä yidi: »hdyye! Dieser nun erwiderte: »Ganz gut!


ha-se ahäte iveliha wdhan dönaya dirhä- aber ich stelle auch das verlangen, daß
15 hddi iyyo hudddki inü giiddigu ego.«. das gericht die orfeige und die prügel
in betraeht ziehen möge.«
Markäsä güddigi ninki Makähll kü Das gericht fragte nun den manu von
yidi: »dirbähdda iyyo budddka ma kd Makahil: »Was sagst du betreff der or-
hddlaysaf« feige und der jjrügel?«
Ninki Makähll wühü yi^i: »aniga dir- Dieser erwiderte: »Die orfeige habe
20 hähdda kii diftay, hitdddka-se anigu-na ich im allerdings gegeben, keuleuschläge
buddd badan ayyä i gäday, usdgu-na labd aber bekam auch ich ganz reichlich, im
bud ayydn kü diftay.« gab ich nur zwei keuleuschläge.«
Mai'käsä güddigi ninki rer -Ahmad Hierauf besichtigten die richter die
nabarddlsi egen, ndbar-bä ja'ifo loayn yt- wunden des mannes der sippe Ahmed
25 say, ndbarki kale-na wühü nöqday ilig und da zeigte sich eine wunde als schwere
jabdn. Verletzung, die zweite beschädigung be-
stand in einem ausgebrochenen schneide-
zan.
Markasdy ki Makähil nabarddisi egen, Darnach untersuchten sie die Ver-
ndbar jdifa-la ayydy kd wäyen. letzungen des mannes von Makahil, fan-
den aber au im keine schwere.
Markasdy güddigi yidäli'en: »ninkan Darnach spi-ach der gerichtshof fol-
30 Makähll nabarddlsu wä nabaro ydryar, gendes aus: »Die beschädiguugen des
ninka rer-Ahmdd-se nabarddlsu tvä jdifo mannes von Makahil sind leichte, die

' Vgl. pag. 77, 12.


«

88 II. Originaltexte.

icayn, imme dirbähdda y/ji/o üigga jabän: des mannes der sippe Ahmed aber be-
dirhähddo ivä fdras magalo,^ ''%^<^ jdbklsu stehen aus einer schweren Verletzung,
icä labd qälmöd,'^ inta nmka Makahll ha ferner aus der orteio:e und dem ausg-e-

biMyo. Ndbarka wdyn-se dmma hatan ha brochenen schneidezan : für die orfeige

5 la hdqqo, dmma-se ha la ego, inü bogsado ist [die strafe] ein stadtpferd und für den
iyyo inü ü clinto. Isfinka Makahll ha badi zanbruch z\Yei kamelfolleu, das leiste jetzt
göyo^ ninka rer- Ahmad ö haddu bogsado, der von Makahil. Die schwere beschä-
mdrka wdli-bä-na lö rai mayo; haddü digung kann entweder schon jetzt ab-
ninka rir-Ahmdd d^nto-se, ntnka Makahll geschätzt werden oder man kann zuwar-
10 mdgtlsi ayyct qdba.« ten, mann gesund wird oder ob
ob der
er stirbt. Der mann von Makahil hat
nun für den von der sippe Ahmed die
verpflegskosten zu bestreiten: wird dieser
gesund, dann ist die sache beigelegt,
stirbt er aber,dann zalt für diesen der
mann von Makahil das süngeld.«
Markäsä nfnki Makahll ntnki rir- Hierauf überließ der mann von Ma-
Ahmdd labddi däqadöd e marekanka aha kahil dem von der sippe Ahmed den
hisäbtödi iyyo durka kirddlsi iyyo durki wert für die zwei ballen amerikanischen
g/ddi-göd ayyü ninki rtr-Ahmdd siyay. Zeuges und der miete für das kamel und
1 5 Markäsä ninki rer- Ahmad giddigöd qatay^ das geld für alle kamele. Alles das nam
icdlibä hdlka iyyo intü ku bogsdnayay, der manu von der sippe Ahmed in em-
ayyä ninka Makahll masHifayay. TI ä sida. pfang; zugleich hatte aber auch der von
Makahil für dessen Verpflegung zu sorgen,
bis der manu von der sippe Ahmed ge-
nas. Ende.

6. Prozeß wegen einer braut.

Wdhä Id yidi. Nin rer-Gadid 'a ayyä Erzähmg. Ein mann von der sippe
gabdd töbdn haläd iyyo fdras ka bihiyay. Gadid zalte für ein mädchen zehn kamel-
20 Markäsü gabdddi äbihid kii yidi: »wdhan stuten und ein pferd, darnach sagte er
dönaya inan "Adan ü döfo ö so högsado, zum vater des mädchens: »Ich will nach
mdrkan imädo ayydn gabddda meMrsan.«^ Aden faren und dort arbeiten und wenn
ich dann komme, so heirate ich das
mädchen.
Gabdddi äbihsd ayyä yidi: »wä tahay; Der vater des mädchens erwiderte
ha-se ahäte hadddd sdnnad ivah kd badan im folgendes: »Es sei; wenn du aber

' Vgl. pag. 80, 8; ein stadtpferd wird zu fünf talern berechnet. * Verl. jedoch pag. 80, 1. ' Wörtlich:
er schneide fettschwänze ab! Das fett von den schwänzen der schale wird als die wirksamste innerliche medizin be-
trachtet und im fall von erkrankung getrunken und das fleisch vom kranken gegeben. Für jemanden einen fettschwanz
abschneiden heißt dann einfach: den kranken vorpflegen.
:

II. Originaltexte. 89

mdqnatid, fjahuddayda nin kale amjdn tt über ein jar ausbleiijst, so verheirate ich
(jürin. « meine tochter an einen andern mann.«
Wühü Markäsü ninki
y'tdi: »hdyye.<i Der mann von der sippe Gadid er-
rer-Gadid "Adan Ü döfay, mdrku "Adan widerte: gut! schiffte sich dann nach
5 yimid, ayyü mdrkah Jdrman 'd rvtay ö Aden ein und dort angelangt verdingte
sdnnad tyyo deräd mdqnaday. er sich auf ein deutsches schiff' und bhb
über ein jar aus.
Markäsä oddygi gabdddl kü yidi: Da sprach der greis zur tochter:
»nin rer-Gadid mald/ia wä dtntay.« Ga- »Der mann von der sippe Gadid ist vil-

bdddi-hä äbihsd kü tidi: »anigii haddü leicht gestorben.« Die tochter erwiderte
10 dinto nin kale döni mayo.« irem vater: »Ich mag, falls er gestorben
ist, keinen andern mann.«
Oddygi-bä kü yidi: »wd^an dönaya Der greis sagte dann zu ir: >Jch
inan nin kale ku guryo.« Gabdddi-bä kü will dich mit einem andern mann ver-
tidi: »anigu nin kale gursan mayo, ninki heiraten.« Die tochter erwiderte: »Ich hei-
höldha i gd bihiyay ayydn sügi.« rate keinen andern mann und bleibe dem,
der für mich das vermögen gezalt hat.«
15 Markäsä nin rSr-Sirdön 'a ayya ga- Hierauf sprach ein mann von der
bdddi bhilikd kü yidi: »lodhan dönaya sippe Schirdon zum vater des mädchens:
inan höl6 badan kü siyo ö gabdddäda an »Ich will dir geben uud deine
vil vih
gürsado.« Oddygi-bä ninki rSr-Sirdön kü tochter heiraten.« Der greis erwiderte
yidi: »wa gahdddayda
tahdy, Jia-se ahäte im: »Es sei! jedoch meine tochter weist
20 ayyä nin kale didday.« einen andern mann von sich.«
Ninki rSr-Sirdön ayya oddygi kü yidi Der mann von der sippe Schirdon
»gabdddäda aniga bdsarin. « Oddygi-bä sagte dann zum greise: »Deine tochter
kü yidi: »wdhad yesa: adigu iyyo ilma werde schon ich daran bekommen.« Der
aderdda dar wäntigsan iyyo kub ivänägsan greis erwiderte im: »Mache es so: nimm
25 so qäta ö dqqalka kälaya'.i. du und die vettern schöne gewänder und
schöne waffen und kommt dann her!«
Ninki rSr-Sirdön-bä yidi: »wa tahay!«- »Es sei!« entgegnete der mann von
Markäsü r&rködi kü noqday. Oddygi-bä der sippe Schirdon und begab sich heim.
gabdddlsi kü yidi: »lodlian indqlay, ninki Der greis sagte dann zu seiner tochter:
höldha ka bihiyay dimay.« Gabdddi-bä »Ich habe vernommen daß der mann der
30 tidi: »haddü dintay, wäläli-his kd tvayn für dich das vermögen gezalt hat, tot ist.«

ayydn gürsan. nin kale-se döni mäyo.« Die tochter erwiderte: »Wenn er gestorben
ist, so heirate ich seinen altern bruder,'
einen andern mann aber will ich nicht.«
Markäsä ninki rSr-SirdÖn iyyo sdddeh Hierauf kam der mann von der sippe
nin ö ilma aderddls 'd ayyä gabdddi rir- Schirdon mit drei vettern zur sippe des
ködi yimid. mädchens.

' Gemäß der in ganz Nordost-Afrika herrsclienden sitte.


Reioisch, Somalite:£te. 12
90 II. Originaltexte.

GahddcU-ha ähihed kü »nimdn tidi: Da sagte das mädchen zu irera vater:


kan rBr-SirdÖn viahdy ü yimäden?« »Warum sind diese m.änner von Schirdon
gekommen?«
AbiMd-bä kü yidi: »nimdnka ^ölö Ir vater erwiderte: »Diese mänuer
hadan ayydy i slnayan ö wdl},ay dönayän, geben mir vil habe imd wollen dich zur
5 inay kü gürsadän; hadddd diddid, icän heirat bewegen; wenn du dich aber wei-
kü gaurti.« Gahdddi-hä tidi: »didimayo.« gerst, so schneide ich dir die gurgel ab.«
Das mädchen entgegnete: »Ich weigere
mich nicht.«
Mdrki hahtnki dümay, ayya nimdnki Als es abend geworden war, gingen
rir-SirdÖn dqqalki gahdddi kü jirtay so die männer von der sippe Schirdon ins
galin. Gahdddi-hä mdrkay nimdnki rkr- haus worin das mädchen wonte. Als nun
10 Sirdön so gaUn, la häsduday ö Id qososay diese eintraten, so scherzte und lachte
ö 'äno sisay, wdhay kü tidi: -»wdlian dö- das mädchen mit inen, gab inen milch
naya, inaydin rerkaydga todohd mälmöd und sagte dann: »Ich wünsche daß ir
jögtän. « siben tage in unserm dorfe bleibet.«
Nimdnki rSr-Sirdön-ba yidi: »wa Die männer von der sippe Schirdon
15 tahay!« Mdrkü icägi hdryay, ayydy ga- erwiderten: »Es sei!« Als es moi-gfen gre-

hdddi inan ay tvälalo yihin kü tidi: worden war, sprach das mädchen zu
Dwdhan dönaya inad ninki höldha l gd einem bruder von ir: »Ich möchte daß
hihiyay rerköda tdgtid ö ivcdäli-Ms ü wä- du in das dorf des mannes gingest, der
rdntid.« Inanki-hä yidi: »hdyye!<i für mich das habe gezalt hat und seinen
brüdern nachricht gäbest.« Der junge
erwiderte: »Ja w^ol!«
20 Markäsü inanki rer-Gadid rSrködi Er begab sich dann ins dorf des
tdgay ö loälälihi ü wäramay. Markäsdy mannes von der sippe Gadid und er-
todohd nin ö ninki rer-Gadid ay wälälo stattete bericht deßen brüdern. Siben
yihin Jmhkodi so qaten ö todohd fdras so brüder des mannes von Gadid ei'griffen
ftden. hierauf ire waiFen und bestigen siben
pferde.
25 Wdhay so'däm-hä hahsnki saddehäd Sie zosren des wesres und erreichten
ayydy sdqdi ddha gahdddi rirködi yima- in der dritten nacht und zwar in tiefer

den. Inanki ay gahddda ivcUalo ahayen nacht das dorf des mädchens. Nun sag-
ayydy kü yidähen: »ivd/iad ySsa: adigu ten sie zum bruder desselben: »Tue fol-

ödda na gd rög ö dqqalka nimdnki rSr- gendes: öffne uns das tor und sieh dann
30 Sirdön kd hühso!« nach ob darin die männer der sippe
Schirdon sich befinden!«
Inanki-bd yidi: :>ii:a tahay!« Markäsü Der knabe erwiderte: »Es sei!« Er
inanki öddi rögay ö dqqalki yfmid ö dqqal- schob dann den torrigel zurück, ging
ka dahddisi mel ayyü inanki toärdnkisi nach dem hause und machte mit seiner
kü, dalolyay; wühü drkay nimdnki rer-Sir- lanze ein loch in die rückseite des hauses;
35 dö7i ö gahdddi qaioiyay ö Id häsawaya. da erblickte er die männer der sippe
; «

II. Originaltexte. 91

Schirdon, welche mit dem mädclien das


sie nackt ausgezogen hatten, schwatzten.
Markäsü inanki nimdnki rSr-Gadid Der knabe kam dann zu den män-
ü yimid ö ü wäramay. Markäsäy nimdnki nern der slppe Gadid und gab denselben
rir-Gadid äqqalki nimdnka rir-Sirdön kü bericht. Hierauf drangen sie ein in das

jirSn, so galen. haus, in welchem die männer der sippe


Schirdon sich befanden.
5 Alavkäsäy nimdnki rSr-Sirdon nahen Da erschraken die männer der sippe
ö hubködi qaten. Markäsd ninki rEr-Gadtd Schii'don und Der
griffen zu Iren wafFen.

e gabddda höldlia kd hihiyay, iväläMhi ki älteste bruder des mannes der sippe Ga-

ü gu wayad ayyd gabdddi kii yidi: »7ii- did der für das mädchen das vih ausge-
mdn kau rei'-Sirdön mahdy dqqalka u liefert hatte, fi-agte nun das mädchen:

10 yimäden9 sau md-ay ögd, inü wälälkayo »Weshalb siud die männer der sippe
töbdn haläd fyyo färas kd bi^fyay?« Schirdon ins haus gekommen? Wißen
daß unser bruder zehn kamel-
sie es nicht,

stuten und ein pferd für dich hergegeben


hat?«
Gabdddi-hä ku tidi: »nimdnka rSr- Das mädchen erwiderte im: »Die
Sirdön wa ög yihin, inü wälalkin töbdn männer der sippe Schirdon wißen es
haläd vjyo fdras i gd bihryay, ha-se ahate schon daß euer bruder zehn kamelstuten
15 wdhay dönayan inay höl6 baddn l gd bi- und ein pferd für mich hergegeben hat,
hiydn. « aber sie sind des willens nun vil vih
für mich herzugeben.«
Markäsü ninki nimdnki rer-Sirdön kü Da sprach der mann zu den leuten
yidi: ^hädalkd gabdddu segaysa ma rün- von Schirdon: »Ist diese aussage welche
bäf^ Wdhay yidahen: »hä!« das mädchen getan hat, richtig?« Sie
erwiderten: »Ja!«
20 Markäsä nimdnki rer-Gadtd "ädöden Da wurden die männer der sip2:)e

ö nimdnki i'Sr-Sirdön Id dagälamen ö Gadid zornig und rauften sich mit denen
ninki däma^sand inü gabddda gürsado di- von Schirdon und erschlugen den mann,
lin, sdddehdi kale-se wä JBdlen ö hübki der das mädchen heiraten wollte, die
kd qdden, wdhay kü yidahen: »ninki mBsa drei andern aber peitschten sie und namen

25 ö kü dimdn döno tdga ivä nin walan^ ire Waffen ab, indem sie sagten: »Wer

hätan-nd lodhä wänagsan, inannu idin an den ort geht, wo er sterben muß, ist
dillo, läkin intannu idin qäwino ayydnnu ein narr nun wäre es also billig, daß
;

hddig idin kü hidi. « Nimdnki rer-Sirdon- wir euch töteten, jedoch wollen wir euch
bä yidi: »anndgtt hatan ayydnnu hddli nur nackt ausziehen und mit stricken
30 mdyno.« binden.« Die männer von der sippe
Schirdon erwiderten: »Wir reden jetzt
nicht.

Ein Soraalisprichwort; vgl. pag. 75, 21.


12*
92 II. Originaltexte.

Markä^dy nimdnki rer-Gadid sdd- Hierauf zog-en die männer der sippe
dehdi nin rSr-SirdÖn qäwiyen ö hddig kü Gadid die drei männer der sippe Schir-
hiden ö si ada ü jsdlen. don nackt aus, banden sie mit stricken
und peitschten sie erbärmlich.
Markäsdy gahdddi kü tidi nimdnki Darnach sprach das mädchen zu den
5 rir-Gadid: »tcdhan dönaya inan idin männern der sippe Gadid: »Ich will nun
rao; illayn hadddn rerka kü hadu, ähdhay mit euch ziehen; denn bleibe ich im dorfe,
ayyä mdrkü wagi häryo, l gaur£aya.<a so schneidet wenn es morgen wird, mir
mein vater die gurgel ab.«
Markäsä nimdnki rer-Gadid gabäddi Die männer der sippe Gadid hoben
fdras saren ö rErködi tagin. nun das mädchen auf ein ^iferd und
zogen nach irem dorfe.
10 Mdrkü wägi hdryay ayyä oddygi ni- Als es morgen geworden war, fragte
mdnki rir-Sirdön wärdystay, nimdnki-bä der greis die männer von Schirdon aus
ü wäramay. und sie gaben im bericht.
Markäsu oddygi yahay, wuhu yidi: Da erstaunte der greis und sprach
»wdhaydin ytsän: Jiörta miyidka asa, dä- dann: »Macht es so: zuerst begrabet den
15 baded qolddmi ü taga!^ Wdhay yidahen: toten, hernach ziehet zu eurem volke!«
•!>wä tahay!« Sie erwiderten: »Es sei!«
Markäsu oddygi nimdnki rBr-Sirdon Darauf befreite der greis die männer
h,ddigi kd furay; nimdnki-hä miyidki äsay, der sippe Schirdon von den banden; sie
mdrkay miyidki äsen, ayydy rerködi tagin begruben dann den toten und nachdem
20 ö M wäramhi. sie denselben begraben hatten, zogen sie

heim und gaben dort bericht.


Nimdnki rer-Gadid-se mdrkay rerködi Die männer der sippe Gadid aber,
gdbdddi geyin, ayydy qolddödi wdramSn, als sie nach irem dorfe das mädchen ge-
qolddödi-bä yidi: »ivah wdnägsan ayyä bracht hatten, erstatteten bericht irem
samdysen. « Volke; dasselbe erwiderte: »Ir habt etwas
gutes vollbracht.«
25 Mälin saddehäddi ayyä nimdn badan Am dritten tage kamen dann vile
ö rir-Sirdön 'a ayyä nimdnki rer-Gadid männer der sippe Schirdon zu den leuten
rerködi yimid ö sdddehdi nin kü yidi: der sippe Gadid und jene drei männer
snimdn kan rir-Gadid icihi ay nö sama- sprachen zu diesen: »Wißet ir wol, was
yin md-ögaydin? Sdddehdi nim-bä toä-
ii diese männer von Gadid uns angetan
30 yelki rir-Gadidka ü wäramay. haben?« Und die drei männer berich-
teten den ältesten der sippe Gadid.
Markäsä wäyilki rer-Gadid kü yida- Diese erwiderten dann: »Es ist billig,

hen: »tcdhä wänägsan, inaynu labddena daß wir noch andere älteste von beiden
qölo wäyil kale güddi kd digamio!« Ni- Stämmen zu einem gerichtshof zusammen-
mdnki rer-Sirdöm-bä yidi: »w;a tahay!« rufen.« Die leute von Schirdon sagten:
»Es sei!«

35 Markäsä wäyil badan ö qolöyin kale Sie beriefen nun vile älteste aus an-
«

II. Originaltexte. 93

'a ayydy n ysden, markasa icayelki hü yi- deren .stilnniicu zusainmen und darnach
dähen: »labddlna qölo hjya-md muddfi'a?«- fragten die ältesten: »Welcher von euch
beiden stammen ist kläger?«
Qolddi rh-Sirdön ayya yidi: ^annd- Der stamm von Schirdon ei'widerte:

ga muddil 'a. »Wir sind kläger.«


5 Wäyilki-bä yidi: ^qölo-hä nin muddti Nun sprach der .älteste: »Jeder stamm
'a ha so sartol«- Qolddi rtr - Sirdom-hä wäle einen mann aus, der die klage füre!«

sdddehdi nin ninki ü gü ivaynd kü yidi: Da sagten die leute von der sippe Schir-
»adigu hddal!« don zum ältesten der drei männer: »Rede
du !

Markäsü ninki yidi: »ninka hdbel la Darnach sjirach dieser mann: »Wir
10 yidäho ayydnnu anndgu äfar nin Yi rer- vier männer an zal kamen ins dorf wo

köda nimid. Markäsü ninki wän nö qa- der N. N. wont. Da schlachtete uns der-

lay, lüühü nd yidi: "aim dqqal-kdyga ay- selbe einen hammel und sagte zu uns:
ydnYinto idinka samäyay. Wahdnnunidi: für diesen abend habe ich euch in mei-

iL-d tahay ! Markäsä mdrki habenku diimay nem hause ein eßen bereitet. Wir er-

lö ayydnnu dqqalki tdgnay, anndgu 'untddi widerten : Ser wol! Als die nacht ein-
Yinnay; ayya todobd nin ö rer-Gadid ihi brach, gingen wir nach seinem hause
dqqalki na gii yimaden ö na layen. Inan- und verzerten daselbst das eßen. Da
nu mdrti ahdyn ö ninkäsi na söryayay kaiuen zehn männer zur sippe Gadid
marhätan Id-ahay. Wa st da.« gehörend zu uns ins haus und mißhan-
delten uns. Daß wir gaste Avaren und
jener mann uns bewirtete, dafür habe ich
einen zeugen. So war der hergang.«
20 Markäsä wayelki todobddi nin e rer- Hierauf sprachen die ältesten zu den
Gadid kü yidähen: »mid keli ihi hd hddlo !« siben männern der sippe Gadid: »Einer
(von euch) rede jetzt!«
Markäsü ki ü gü icaynd hddlay, iviihü Da ergrifl' der älteste von inen das
yidi: -»dfar nin ö rer-Sirdön 'a ayya ga- wort und sprach: »Vier männer von der
bdd tcdlälkay hölo kd bihiyay., ayydy äbi- sippe Schirdon sagten zum vater des
25 hed kd yidähen: hölo baddn ayydnnu kü mädchens, für das mein bruder vih her-
sinayna, wahdnnu dönayna, inannu ga- gegeben hat: wir geben dir vil vih und
bdddäda gürsdnno. Oddygi-bä yidi: wä wollen dafür deine tochter zur ehe. Der
tahay! Markäsü oddygi nimdnki rer-Sirdoii ffreis erwiderte: es sei! Hierauf schlach-
ädi baddn ü qalay ö gabdddtsi dnnu hö- tete derselbe für die männer der sippe
30 Idha kd bihinay, siyay. Markäsä na 16 Schirdon vil kleinvih und gab denselben
loäramay, in gabdddi ivälälkay höldha kd seine tochter, für welche wir vil vih her-
bihiyay, nimdn rir-Sirdön 'a la siyay. «•eg-eben hatten. Darnach kam uns die
Markäsdnnu aniga iyyo iculälahay gabdddi nachricht zu, daß das mädchen, wofür
rerködi tdgnay ö dqqalki gabdddo kü jir- mein bruder das vih hergegeben hatte,
35 tay, nimdnki rer-Sirdön ü gabdddi qäio- den männern der sippe Schirdon gegeben
yay ayydnnu kü dragnay. Markäsdn anigu worden sei. Darauf gingen wir, ich uud
94 II. Originaltexte.

gahdddi kü idi: nimdn kan rBr-Sirdön meine brlider ius dorf des mädclieus uud
ma adiga dqqalka so gdlisay? icdhay üdi: da sahen wir im hause wo das mädchen
indya! ha-se ahate nimdn kan rer-Sirdö7i wonte, die mänuer von Schirdou, die
wdhay dönayän, inay hadan ähdhay
höl6 dasselbe nackt ausgezogen hatten. Ich
5 siyän, aniga-na l gursadän. Markäsdn sagtenun zum mädchen: hast du diese
nimdnki rer-Sirdön kü idi: hddalka ga- männer von der sippe Schirdon ins haus
bdddo tidi, ma nln-häf icdhay yidahen: eingefürtV Sie erwiderte: nein! aber diese
häl markäsdnnu dagäldnnay. Dagalki männer von Schirdon sind willens, vil
ayyä nin M
dintay, lahädayddi qölo dd/t- vih meinem vater zu geben und dafür
10 dödi kü daay^ lahädayddi qölo naharddödi mich zu heiraten. Hierauf sprach ich zu
kü da'en; anndgu-se ninka dintay biläwa den männern der sippe Schirdon: ist die
iyyo wäran mid-na ku md dnnu difan. darleguno- die das mädchen gibt, richtig?

wülm Ü dintay hud iyyo hai^'dtidi lahä- Sie erwiderten: Darauf hin kamen
ja!

daydda qölo; in-än-ü biläwa iyyo xoäran wir ins STcfecht. Im handoemenffe kam
15 ü dimdn marhatan Id-ahay. Sdddehda nin ein mann ums leben, indem er zwischen
e kale-se anndga jeddlley ö hddig kü hid- uns beiden parteien zu boden fiel und
nay.Eray kale-na toä oddnaya, inay ni- ire hiebe auf in trafen: wir aber haben

mdnka rSr-SirdÖn mälmö badan rBrka den mann, welcher umkam, nicht mit
jögen, marhatan lä-ahay. Wa stda.« Schwert oder lanze getrofieu, sondern er
kam mns leben infolge der hiebe und
tritte von uns beiden parteien; daß er
nicht durch schwert oder lanzenstich
(unserseits) ums leben kam, dafür habe
ich einen zeugen. Die drei übrigen män-
ner aber peitschten wir uud banden sie
mit stiücken. Noch eine andere tatsache
berichte ich, nemlich daß die männer
von Schirdon vile tage im dorfe weilten;
auch dafür habe ich einen zeugen. So
war der hero-ang.«
20 MarkäsU ninkirSr-Sirdön yidi: »inan- Darauf erwiderte der mann von Schir-
nu dfar-taydda nin gabddda ö sSgayo äbi- don: >Daß uns vier männer der vater
Md na söryayay, ninki na sOryayay ayyä des mädchens wovon er erzält, bewirtet
nö marhäti 'a; inannu dqqalka gabdddo hat, dafür ist uns der mann der uns be-
kü jirto sörta ku 'ünnay ö dnannu Id wirtete, zeuge; daß wir zwar im hause
25 hddlin ö kü odan, toännu kü gürsdnayna, w-orin das mädchen wont, die malzeit
gabddda ayyä na gü marhäti' a. Wä sida. « einnamen, wir aber mit ir nicht redeten
und zu ir sagten: wir freien für dich,
dafür ist unser zeuge das mädchen. So
war es.«
Markasü ninki rer-Gadtd yidi: i>rnay Darauf entseofnete der mann von
dfarta nin rerka gabdddu jögtay, ud/i Gadid: »Daß die vier männer lang-e im
II. Originaltexte. 95

hadan jögen ö gabddda kü yidähen: icannu dorfe wo das mädchen lebte, sich auf-

kä gursdnayna o anndga-na sidä^ na git hielten lindzum mädchen sagten: wir


gidähen, gahddda ayyti nö marhati 'a. freien um dich und daß sie selbst uns
Wä sida.« das bestätigten, dafür ist gerade das
mädchen uns ein zeuge. So war es.«

5 Markäsü nmki rSr-Sirdön gidi: »'mag Hierauf erwiderte der mann von
nimdnkäd dqqalka nö gtt so galen ö dnag Schirdon: »Daß diese mänuer zu uns ins

na Id hddlin e na dilen ö ninka dintag haus eindrangen und one uns ein wort
hiläiva tggo wuran kü diltn ö gar-ddro zu sagen, uns prügelten und den mann,
na gtt dilen, gabddda agga nö marhati der ums leben kam, mit schwert und
10 '«. Wä sida.« lanze töteten und grundlos uns prügelten,
dafür ist das mädchen uns ein zeuge.
So isfs.«

Markäsü ninki rer-Gadid gidi: »aniga Darauf entgegnete der mann von
hddal-kdggu wä kt höre. Wä sida.« Gadid: »Meine aussage ist wie die frü-
here; also war es.«
G'dddigi-hä hdhag, icdhag is gidahen: Die richter zogen sich zurück und
»mudd'iigl hddal-kisi mahä ka garatSn?« sprachen dann zu einander: »Was ist
15 icdhag gidähen: »muddfigi sdddelj, "erag, euer urteil hinsichtlich der behauptung
muddd'^a-aUgi-na sdddeh %rag.« des klägers?« und sagten ferner: »Vom
kläger wie auch vom geklagten ligen
je drei aussagen vor.«
Markäsdg gdddigi gimaden ö muddi- Die richter kamen dann [zurück] und
Hgi kü gidähen: »dfar-tina rer-Sirdön sprachen zum kläger: »Daß ir vier von
inagdin marti ahagden gardnnag; ha-se der sippe Schirdon gaste gewesen, das
20 ahäte nimdnka rer-Gadid inag dqqalka haben wir constatirt; daß aber die männer
mdrkag so galen hddal-laYin idinku dilin der sippe Gadid, als sie das haus be-
ö ninka dintag woran iggo bilawa kü treten one ein wort [zu sagen]
hatten,
dilen marhäti-gina kina!« Ninki rBr-Sir- euch schlugen und daß sie den manu,
dön aggä gidi: » Wä gahddda.« der ums lebeu gekommen ist, mit lanze
und schwert getötet haben, darüber brin-
get euern zeugen!« Der mann von Schir-
don erwiderte: »Dieser ist das mädchen.«
25 Markäsü icägelki gahdddi u gsdag ö Der Präsident berief hierauf das mäd-
därgag. WäyUki-hä mdrkag däratay kit chen und nam ir den eid ab und nach-
gidi: »marhati aggii ninka rer-Sirdon kü dem sie geschworen hatte, sprach er zu
qdbsadag; mahäd fürtaf« ir: »Der mann der sippe Schirdon be-
ansprucht dich als zeugen für sich: was
sagst du aus?«
Wdhag tidi: »icdhan furd inag ni- Sie erwiderte: »Ich bezeuge daß die
30 mdnka rer-Sirdön äbdhag kn gidähen: männer der sipjie Schirdon zu meinem
höl6 badan aggdnnu kü sinayna ö gabdd- vater sprachen: Vil vih geben wir dir
:

96 IL Originaltexte.

däda gürsdnai/na. Markäsä ähähay tcändm und freien um deine tocliter. Da schlach-
badan n qahij, icühü i yid'i: nin rtr-Sir- tete denselben mein vater vile hammel
dön "a ayyä liölö badan l sinaya; hätan- und zu mir sagte er: Ein mann von der
nd 'äwa ayyü usäga iyyo sdddeh nin ö sippe Schirdon gibt mir vil vih; heute
5 ay üma ader yiJdn ayyä dqqalka "^äica abend kommt er mit drei seiner vettern
imdnaya. Markäsä nimanki rir-Sirdön ins haus. Als es dann abend geworden
mdrkü habBnki dümay, dqqalki yimäden war, da kamen die männer von der sippe
ö i qäivyen ö l Id häsawen; iyydgu l Id Schirdon ins haus, zogen mich nackt
häsäwaya ayyä nimdnka rtr-Gadid dqqalka aus und plauderten mit mir; wärend sie

10 so galen. Markäsu nfnka ü gü wayni i sich also mit mir unterhielten, traten die
yidi: nimdnkan ma adiga dqqalka so gd- männer von der sippe Gadid ins haus
Hsay? ivdhan idi: mdya; ha-se ahäte wdhay und ir ältester sprach zu mir: Hast du
dönayän inay äbdhay hölo badan styän diese männer da in das haus eino-efürt?
ö aniga i gürsadän. Markäsu ntnki rer- Ich erwiderte: Nein! aber sie sind Avil-

15 Gadid 'ß
nimdnki rir-Sirdön kü yidi: lens, meinem vater vil vih zu geben und
hddal-käsi gabdddu ttcli ma rün bä? wd- um mich zu freien. Hierauf sprach der
hay yidähen nimdnki rär-Sirdön: wä run! mann von der sippe Gadid zu den män-
Markäsdy nimdnki r er- Gadid iyyo ni- nern der sippe Schirdon: Ist die aus-
mdnki rer-Sirdön la dagälamen. Ninka sage die das mädchen macht, richtig so?
20 dintay ayyä dulka kü da'ay, usdga ayyä Die männer der sippe Schirdon erwider-
gcidnta ku horayay; biläica iyyo wdran ten: Das ist richtig! Darnach gerieten
mid-na la gu md-difdn. Wä sida.«. die männer der sippe Gadid mit denen
der sippe Schirdon ins handgemenge.
Der mann welcher ums leben gekommen
ist, fiel zu boden, nachdem er den kamjjf

zuerst begonnen hat: von schwert oder


lanze ward er nicht getroften.«
Markäsdy giiddigi gäben, icäyilki-bä Da erstaunten die richter und nun
wiihu kü yidi ntnki rir-Sirdö7i : »Mar- sprach der älteste zum manne der sippe
25 häti-gäga ahdyd adiga ayydy kü gd fur- Schirdon: »Dein zeuge hat gegen dich
fay ; häta-na tcaftannu gdrti ku göynay ausgesagt; nun haben wir folgendes er-
ma ninka dintay mi-se sdddehda nin ninka kenntniß gefällt: Für den mann der ums
wä dfar melöd; mel ga-
dintay mdgtisi leben gekommen ist, sowie für die drei
bddda äbihed ha bihiyo, labd melöd-na männer des getöteten mannes macht die
30 nimdnka rer-Gadid ha biMyän, mel-na süne vier teile; einen teil bezale der vater
mag md-la, illayn Somali hsrkeda ninki des mädchens und zwei teile sollen die
gabdd dönan qäioiya dmma l^Ölo kd bihiya, männer der sippe Gadid zalen. für einen
haddi Id dilo, mag md-la} Anndgu-se teil aber gibt es kein süngeld. denn nach
liadddnnu nidähno : ninka dintay mag dem recht der Somali ist für den mann,
35 vid-la, rBr-Sirdön iyyo rSr- Gadid ayyä der ein verlebtes mädchen entblölit oder

Vgl. pag-. 79, 27.


II. Originaltexte. 97

'oläwi. Sidäs ayijännu gar'ännay: ninka für dasselbe vili hergibt, l'alls er da ge-
gar-ddrro la gii dilo mdgtlsu wä höqol tötet wird, keine süne. Wenn wir aber
haläd ämma küntun haläd iyyo tirö 'adi- aussprechen: Für diesen getöteten mann
ya ;
hatan-se gahädda äbihsd san iyyo la- ist dann entsteht fehde
keine sünbuße,
5 hdtaii haläd ha hihiyo, nimdnka rer-Ga- zwischen den Schirdon und Gadid. Da-
did-na tirö ädiya iyyo san iyyo lahdtan her verfügen wir also: Für den schuld-
haläd haSdddehda nin e la
hiMyän. los getüteten beträgt die süne hundert
jidlay iyydgu-na wä kd kd.^ Sidäs ayya kamelstuten oder fünfzig kamelstuten und
güddigi gdrti kil göyay. hundert stück kleinvih; daher zale der
vater des mädchens für den getöteten
fünfundzwanzig kamelstuten, die männer
von Gadid aber hundert stück kleinvili
und fünfundzwanzig kamelstuten. Die
drei männer welche gepeitscht worden,
bekommen keine süne.« So entschid das
gericht.

10 Markäsdy labddi qölo yidähen: »ysl- Da sagten beide geschlechter: »Ein-


lay!« Markäsä gahdddi ähihed san iyyo verstanden ! « Hierauf zalte der vater des
lahdtan haläd hihiyay, nimdnki rer-Gadid- mädchens fünfundzwanzig kamelstuten
na san iyyo lahdtan haläd iyyo tirö ^ädi- und die männer von der sippe Gadid
ya hihiyen. Sidäs ayyä labddi qulo kit fünfundzwanzig kamelstuten und hundert
15 hesiyen. stück kleinvih. So schloßen beide ge-
schlechter friden.
Ninki mdrkabka kü magna hdri ddmbe Der mann der zu schüfe abwesend
ayyü yimid ö gahdddi mehersaday ö Id war, kam dann später heim und heira-
dqqal gdlay. Wä sida. tete das mädchen und bezog mit ir ein
haus. Ende.

7. Prozeß wegen eines ranfhandels.

Wdhä Id yidi. Nimdn rer-Ahmdd 'a Erzälung. Männer vom geschlechte


20 ayyä 'elka Bfdahär ü so aröray ö gelödi Ahmed morgens ire kamele
triben eines
iyyo ädi-gödi kenay. lyydgu 'ilki hölihi und ir kleinvih zum brunnen von Bula-
kd wäräblnayen, ayyä nimdn rer-Gadid har. Wärend sie am brunnen das vih
ihi ädi baddn iyyo gsl badan 'ilki ktnen. tränkten, brachten männer vom ge-
schlechte Gadid vil kleinvih und vile

kamele zum brunnen.


Nimdnki rer-Ahmdd-hä yidi: »icar Die mänuer vom geschlechte Ahmed
25 loä nimdnka, intannu höla-haydga wärä- sagten nun: »Habt geduld bis wir unser
binayno na süga!« vih getränkt haben!«

• k& ka abstehen von etwas, hier speziell: one süngeld abgehen.


Beiniscta, Somalitexte. 13
«

98 II. Originaltexte.

Nimdnki rer-Gadid-bä yidi: ^haddd- Die mänuer vom geschlechte Gadid


naydin höUhlna ddhso ii wärabin, anndgu erwiderten: Wenn ir euer vih nicht
höla-haydga ayydnnu 'elka ku so den.<^ rasch tränket, so laßen wir unser vih
zum brunnen.«
Markäsdy nimdnki rir-Ahmdd kü yi- Darauf entgegneten die männer vom
5 dähen: »ku md-da'dän rnaydin ku so ddy- geschlechte Ahmed: >Das dürft ir nicht,
sän. daß ir sogleich euer vih hiulaßet.«
Markäsdy nimdnki rSr-Gadld gelödi Die männer vom
geschlechte Gadid
iyyo ädi-gödi 'ilki ku so dayen ; nimdnki ließen nuu ire kamele und ir kleinvih
rir-Ahmdd ayyä Id dagalamay labd nin auf den brunneu los und kamen so ins
10 fyyo gabdd rer-Gadid kd qömay. handgemenge mit den Ahmed wobei zwei
männer und ein mädchen vom geschlechte
Gadid verwundet wurden.
Nimdnki rer-Gadid ayyä nin ku yidi: Die vom geschlechte Gadid befahlen
»magäldda tag ö qolädayddi ü wäran!<i nun einem manu: Geh' in die Ortschaft
>

Ninki-bä magälddi tdgay ö qolddi rsr- und bringe melduug unserm volke!<: Der
Gadid ü wuramay. mann ging in die Ortschaft und brachte
botschaft den leuten vom geschlechte
Gadid.
15 Markäsdy nimdn badan ö rer-Gadid Darnach kamen vile männer vom
'a ayyä magälddi kd yimid ö nimdnki rer- geschlecht Gadid aus der Ortschaft her-
Ahmdd ü yimid, todhay ku yidähen: »la- bei und kamen zu den männern vom
bdda nin iyyo gabddda md idia kd ffeschlecht Ahmed zu denen sie also
qöm^y'?«: Wdhay yidähkn nimdnki rer- sprachen: Sind die zwei männer und das
20 Ahmdd: »häf« mädchen von euch verwundet worden?«
Diese erwiderten: »Ja!«
Nimdnki rer-Gadid-bä yidi: »hätan Nun männer vom ge-
sagten die
wafidnnu dönayna inü tväyelku hdqqöda schlecht »Wir
Gadid: verlangen jetzt
ego!« Nimdnki rer-Gadid ayyä yidi: »wä daß das gericht nach deren rechte sehe!«
tahay!< Die von Gadid erwiderten: »Es sei!«
25 Markäsdy iväyslki ay ü tagin ö da- Sie gingen nun zum richter und er-
gälki ü sSgen. zälteu im den raufhandel.
Wäyelki-bä nimdnki rer-Ahmdd kd Der richter fragte nun die männer
yidi-' »"ma kd hadlaysän häjddaf<^ Nimdn- vom geschlechte Ahmed: »Füret ir die
rir-Ahmdd-bä yidi: »mdya!<
ki klage? < Diese erwiderten: »Nein!«
30 Markäsdy nimdnki rSr-Gadid wäyelki Hierauf sprachen die männer vom
kd yidähen : » anndga muddfi 'a, wahdnnu geschlecht Gadid zum richter: »Wir sind
dönayna, inü icäyslku labdda nin iyyo kläffer und verlangten, daß das gericht
gabddda nabarddöda igo.^ Wäyelki- ba die verletzuugen der zwei männer und
yidi: »wä tahay!« des mädchens besichtige.« Der richter
erwiderte: »Das wird geschehen!«
35 Markäsä guddigi nin qöman ö md- Darnach fürten die sachkundigen in
'

II. Originaltexte. 99

claha kd qöman (iij'jäy qönkisi irhad ga- die wunde des einen mannes der am köpf
liyen, ivtchü nöqday näbar an ja'tfo icayn verletzt war, eine nadel einund da stellte
lahäyn; ninki kale-se gcCdn jahdn ayydy es sich heraus daß es keine schwere Ver-
kü arken; gahdddi-na icejiga ayyä qön letzung- beim zweiten mann aber
war;
5 ivayn ka gd arMn. constatirten einen gebrochenen arm
sie

und beim mädchen eine große wunde im


gesiebte.
Markäsü wäyMki ninki mddaha nd- Da setzte der richter als recht des
harka kd qabay, hdqqisi hal lamän kd mannes der die kopfwunde hatte, ein
digay. Ninki gddntu jahndyd-na tmifiü paar kamele fest. Für den mann, deßen
hdqqisi kd digay san lialtid iyyo lahdtan arm gebrochen war, bestimmte er als
10 ddiya; gabdd(li-na icdhü hdqqedi kd di- seinen anspruch fünf kamelstuten und
gay San iyyo labdtan halad. zwanzig stück kleinvih; für das mädchen
aber erkannte er als ir recht fünf und
zwanzig kamelstuten.
Nimdnki rer-Ähmdd-hä kit yidi wä- Die männer vom geschlechte Ahmed
yilki: »gabddda hdqqeda loä derad ö gdr aber erwiderten dem richter: »Die zuer-
na gu md-ahä, inannu ndbar iv4jiga 'a kennung für das mädchen ist zu hoch
15 San iyyo labdtan halad kd biJiino.« und es steht uns nicht an, daß wir für
eine gesichtsschramme fünf und zwanzig
kamelstuten hergeben sollten.«
WäySlki-bä ku yidi nimdnki rer-Ah- Der richter aber entgegnete den män-
mdd: »herka Sömälida gabddda jdhheda nern vom geschlechte Ahmed: »Nach
ndbarki kit (/a a wä mdgteda bddked. « dem Somaligesetz ist für die gesichts-
schramme eines mädchens das halbe blut-
geld zu entrichten.«
Markasdy nimdnki rer- Ahmad holihi Darnach zalten die männer vom ge-
20 biliiyhi ö rerködi tagen. Wä sida. schlecht Ahmed das geld und zogen nach
irem Dorfe. Ende."

8. Prozeß wegen diebstals.

WdJ^ä Id yidi. Nim-hä fdras icänäg- Erzälung. Ein mann besaß ein schö-
san ayyu lahä, sl ada ayyü ü ja'la fd- nes pferd und hatte daran eine große
raska. freude.
Bdri ddmbe ayyä fdraski la gd h,ä- Dieses pferd ward im später zur
25 day saq ddha. Mdrkü tvagi bdryay, ayyü nachtszeit gestolen. Als es morgen ge-
fdraski wayay. worden war, vermißte er das pferd.
Markäsü rädki fdraska drkay, sibrär Als er die färte des pferdes ersah,

' Vgl. pag. 79, 1. ' Wörtlich: so war es.


13*
100 II. Originaltexte.

'äna-a ayyü sahäy ü qatay, radki fdras- nam er als reisekost einen schlauch milch

ka ayyü kii daqäqay. zu sich und folgte der spur des pferdes.
Mdrkü hahenki diimay^ (^W^ radki Als der abend gekommen war, legte
ägtlsi sthday. Mdrkü wagi hdryay, ayyü er sich neben der pferdespur schlafen
5 kü daqäqay radki. und verfolgte dieselbe am folgenden
morgen.
Wiilm so'd6-bä 'dsar gaban ayyü rer Auf seiner wandervins: kam er am
ay Mdid yihin yimid. späten nachmittag in ein dorf, wo sein
Schwager wonte.
Gabdd ay icälälo yihin ayya kü tidi: Die frau, seine Schwester, sprach zu
y>mahäd dönaysay'?< Wuh,ü yidi: yfdras- im: »Was suchst du?« Er erwiderte:
10 kdygi ayya la l gd liäday.<^ »Mein pferd wurde mir gestolen.«
Wdhay tidi: »is kd fddi hdlkan, intü Da sagte sie: »Setz' dich hier, bis
ninkaygi imdnayo; mdrkü yimado ayyü mein gatte kommt; wann er kommt, gibt
fdras dmma gel kü sin!« Wufyü yidi: er dir wol ein pferd oder ein kamel!«
»hdyye!« »Gut!« sagte jener.
15 Tügi-se ivühü so^dö-hä ivdhay kühnen traf auf seinem weg
Der dieb aber
ninki fdraska laha saddigi. mit dem schwager des pferdeeigentümers
zusammen.
Ninki-hä fdraska gdrtay, inü fdraski Dieser manu nun kannte das pferd
saddigi yahdy. als eigentum seines Schwagers.
Wühü kii yidi tügi: »md i gd tbi- Er sprach dann zum dieb: »Ver-
20 naysa fdraska? << kaufst du mir dieses pferd?«
Wühü yidi: i>ha! immisad l gd si- Jener erwiderte: »Jal wie vil gibst
naysa?« du mir dafür?«
Wühü yidi: »san halad.« »Fünf kamelstuten!« sagte dieser.
Tügi-bd yidi: »kä siyey.« Der dieb erwiderte: »Ich gebe es dir.«
25 Wühü yidi: »hdyye! fdraska so kahay Jener sagte nun: »Grut so, aber füre
hdlka iyyo güri-gdygi!«. mir das pferd in mein dorfl«
Wühü yidi: »hdyye!« Markäsdy issa »Ja wol!« erwiderte der dieb. Sie
so raen. gingen nun mit einander.
Mdrkay rirki yimäden, ayyü ninki Als sie ins dorf gekommen waren,
30 fdraska ibsaday saddigi dqqalki kü drk&y, traf der käufer des pferdes seinen Schwa-
wühü kü yidi: »mahad ü süodday?« ger zu hause und fragte in: »Weshalb
bist du auf der Wanderung?«
Wühü yidi: »fdras-kdygi ayya la i Dieser erwiderte: »Mein pferd ist mir
gd häday.« ffestolen worden.«
Wühü kü yidi saddigi: »fdras-kagi Der Schwager sagte nun zu im: »Eiu
35 mid ü eg aniga san haldd ayydn so si- pferd deinem änlicli kaufte ich für fünf
stay. « kamelstuten.«
Markäsü fdraski Sgay, wühü gdrtay, Hierauf besichtigte jener das pferd
inü fdras-kisi yahdy. und erkannte es als das seinige.
« «

II. Originaltexte. 101

Saddujl ayyü ku )ji<!l: ^fdras-kdni Er sprach nun zum schwager: »Dieses


wä Jdras-kdijgi ; arörta hdddi Allah yida- pferd da ist das meine; morgen werden
ho, ayydnnu kü garTdmi ainga iyyo ttigo. « wir, so gott will, ich und der dieb uns
Wühu yidi: »wä tahay.« bei gericht finden.« Jener erwiderte:
»Wolan denni«
5 Markäsft idnki fdraska ibsaday ttigi Darnach sprach der käufer des pfer-
kü yidi: »berrito ayydn geli kü slnaya, des zum dieb: »Morgen gebe ich dir die
'äwa shho guriga.^ kamele, bleib' über nacht im dorfe!«
Wühu ykli tugi: »hdyye!« Md-5gd »Gut!« erwiderte der dieb, er wußte
ayyä tügi, inü 7ilnki fdraska lahä rErka aber nicht, daß der eigentümer des pfer-
10 jögo. des im dorfe sei.

Mdrkü wägi ayyä rmiki fd-


bdryay, Am folgenden morgen kam der eigen-
raska lahä tügi ü yimid, wühü kü yidi: tümer des pferdes zum dieb und sagte
»tügi-yohö ! fdraskan ad tiinkan kd ibisay zu im: »Du dieb! das pferd welches
wä fdras-kdygi. du diesem mann verkauftest, ist mein
pferd.«
15 Tügi-bä yi(li: »beyn-bäd kü hddlaysa, Der dieb erwiderte: »Das lügst du,
fdrasko wä fdras-kdygi, aniga ayydn kör- das pferd ist mein und ich habe es ge-
yay.« züchtet. «
Markäsdy tcäyelki ü yimäden ö häjddi Hierauf gingen sie zu gericht und
ü sBgen wäyelki. brachten dort die angelegenheit vor.
-20 Mdrkay häjddi inaqlkn, ayydy gilddi Nachdem der gerichtshof die Sache
ü behSn, wdhay gitddigi kü göyen, in tüga angehört hatte, zog er sich zur beratuug
la därso, inü fdrasko fdras-kisi yahdy. zurück und faßte dann den beschluß,
daß der [angebliche] dieb zu schwören
habe, jenes pferd sei das seinige.
Markäsdy gitddigi ninki fdraska la ga Der nun zum
gerichtshof sprach
so häday kü yidähen: »ivahdnnu idinku mann dem das pferd gestolen worden
25 hokünnay, inü tügo därto, in-dn-ü ka so war: »Wir haben über euch beschloßen,
1),ädin fdraska. « daß der [angebliche] dieb schwöre, er
habe das pferd nicht gestolen.«
Tügi-bä yidi: -»wä därdnaya.v. Ninki Der dieb erklärte: »Ich schwöre
fdraska la ga so häday, wühü kü yidi schon.« Der mann dem das pferd ge-
wäyslki: »hökun-kina yilay, wdlian dö- stolen worden war, sprach zum gericht:
30 naya, man tüga su'wal keliya icaydryo.<s. »Ich füge mich eurem bescheid, wünsche
jedoch nur eine frage an den dieb zu
stellen.

Tügi-bä yidi: »wä tahay, wdhad dö- Der dieb erwiderte: »Es sei, frage
naysid t wdydi/« mich nur was du willst!«
Wühü kü yidi saddigi: »fdraska kd Da sagte jener zum schwager: »Füre
kahdy sirka!« Mdrkü saddigi fdraski das pferd weg aus der Versammlung!«
35 kahdyay, ayyü kü yidi tügi: »fdras-käga Als dieser das pferd hinausgefürt hatte,
^ « «

102 II. Originaltexte.

'ebdtsa md-taqän?« Wühu ykli: »ha! icd sprach jeuer zum dieb: >Keun8t du den
aqän. « tadel an deinem pferd?« Der dieb er-
widerte: »Ja wol.
Markäsü nlnki fdraska la (ja so hä- Nun sagte dermann dem das pferd
day ttigi hi yidi: »Järas-kägo lahdda gestolen worden wai-, zum dieb: »Auf
6 Hndöd iyya-mü lä yahay, nia 'isa bide/i welchem von beiden äugen ist dein pferd
ma-sS 'isa midig?« blind, ist es auf dem linken oder dem
rechten äuge?«
Markäsü 'ämüsay tügi. Wäyilki-bä kü Da nun schwig der dieb. Das ge-
yidi tügi: »N6 seg/« richt aber sprach zu im: »So sag' es
uns an!«
Wiihü yidi: »'isa inidig ayyü la ya- Nun sagte er: »Auf dem rechten
10 hay.«. äuge ist es blind.«
Markäsü ninki fdraska la ga so l),a- Hierauf sprach der mann dem das
day wäyBlki kü yidi: -»ma-mäglaysän hd- pferd gestolen worden war, zu den rich-
dalkisa?« Wdhdy yidähen: »kä!« tern: »Hört ir seine aussage?« Sie er-
widei'ten: »Ja wol.«
Markäsü tügi yidi' ^'isa hidej}, ayyü Da sagte der dieb: »Auf dem linken
\b lä yahay.« äuge ist es blind.«
Ninki fdraska la ga so haday ayyü Nun sprach der mann dem das pferd
tügi kii yidi: »hdbsof« gestolen worden war zum dieb: »Denke
nach!«
Tügi-bd yidi: »wdhan hubd, (nu 'isa Jetzt sagte der dieb: »Ich meine, es
mldig lä yahay. ist auf dem rechten äuge blind.«
20 Markäsü ninki fdraska la ga so ha- Da sprach der mann dem das pferd
day wäyslki kii yidi: »anfga fdras-kdyga gestolen worden war, zu den richtern:
labdda 'indöd ivdh-bä ka md-qabo.« »Mein pferd hat nichts auf beiden äugen.«
WäySlki-bä igay, icdhay arken, in- Die richter besichtigten es nun und
dn-fo u-dh-bä-nd ka qabin 'inddha. sahen, daß es gar nichts auf den äugen
hatte.
25 Tügi-na markäsü bdhsaday, ninki fd- Da entfloh der dieb und der pferde-
raska lahä fdras-kisi qatay. Wä sida. eigentümer nam nun sein pferd. Ende.
Wdliay lä yidi: »füg icalan.« Daher das Sprichwort: »Ein dieb ist

verrückt.

9. Blntgeld wegen Terunglückter defibulatioii.

Wdhä Id yidi. Nim-bä gabdd gürsa- Erzälung. Ein manu heiratete ein
day; mdrkn la dqqal gdlay, ayyü ddm'ay mädchen; als er nun mit ir einzog, da
30 inü ka Id göyo. wünschte er die defibulation vorzune-
men.
II. Originaltexte. 103

Labd nin ö üma aderädis ^a ayyn kü Er sprach nun zu zwei niännern. die
yicli: »ivdhan dönaya inan gahddda viänta seine vettern waren: Ich will heute die
ka Id göyo.<i- Markäsdy nimdnki so rä'sn junge frau männer
defibuliren. « Die
ö dqqalki yimäden. gingen dann mit im und kamen ins
haus.
5 Mdrkay dqqalki yhnädhi ayya ninki Als sie nach hause gekommen waren,
gahddda gürsaday, gabdddi ku yidi' » wd- sagte der mann der die frau geheiratet
Iian dönaya inan kü ka Id göyo.« Ga- hatte, zu ir: >Ich will dich nun defibu-
bdddi-hä tidi: »wa tahay!« liren.« Die frau erwiderte: »Es sei!«

Markäsdy gabdddi is qawisay ö di'dka Hierauf entkleidete sich die frau und
10 jifsatay. Lahddi nim-bä qdbtay, ninki ga- legte sich flach auf die erde. Die zwei
bddda gürsaday ayyä mindi gabdddi ku männer hielten sie fest und der mann
ka Id goyay ö st kun ü ka Id goyay, ga- der die frau geheiratet hatte, schnitt sie

bdddi-bä st ada ü qdylisay. mit einem meßer auf, tat es aber auf
eine grobe art und die frau schrie jäm-
merlich.
Markäsdy lahddi nin e ay ninka ilma Die zwei männer welche vettern des
15 ad&r ahayen, dqqalki kd haißn. gatten waren, verließen dann das haus.
Ninki-bä gabdddi kü yidi: »sard ka' Der gatte sagte nun zur frau » Steh' :

ö marddäda qado!« gahdddi-bä tidi: »kfi auf und nimm dein gewand!« Sie er-
kdri mäyo.« widerte: »Ich vermag es nicht aufzu-
stehen. «

Markäsü ninki gabdddi höydded iyyo Darauf ging der mann zur mutter
20 höyddis ü tagay, wuhü hi yidi : »gabdddi der frau und zu seiner mutter und sagte
ayydn ka Id gÖyay, markäsdn kit idi: zu inen: »Ich habe die frau defibulirt;
sard kd ö marddäda qado! hatan dtdki- darauf befahl ich ir: Steh auf und nimm
bay jifta ö marddedi ayydy qadan rmy- deingewand! Jetzt liegt sie flach auf
day.<^ dem boden und nimmt das gewand nicht. <
25 Markäsdy lahddi hahröd gabdddi ü Die beiden mütter kamen hierauf zur
yimäden, tvdhay kü yidahin: »mahad ma- frauund sprachen zu ir: »Warum nimmst
rddäda u qäddii icdydayf« du dein gewand nicht?«
Wdhay tidi: »Nink&yga ayya st hun Sie erwiderte: »Mein gatte hat mit
mindi i gil ka Id göyay.<< einem meßer mich auf gröbliche art auf-
geschnitten. «
30 Markäsdy lahddi hahröd gabdddi igen, Da besichtigten die beiden mütter
icdhay arken inü ninki st hun ü ka Id die frau und sahen daß der mann auf
göyay; gahdddi-hä mdrki-hä dimatay. grobe art sie defibulirt hatte; die frau
aber starb zu selbiger stunde.
Markäsdy gabdddi höydded ninki kü Hierauf sprach die mutter der frau
tidi: » Wdhan dönaya gabddda mdgtedi.« zum mann: »Ich verlange das blutgeld
35 Ninki-bä yidi: »Wä tahay!«. für die tochter.« Er erwiderte: »Es sei!«
Markäsü ninki gabdddi mdgtedi kiintun Hierauf zalte der mann als süne für
«

104 II. Originaltexte.

haläd hilüyay ö gabdd kale ö ay icälalo die tochter fünfzig kamelstuten und hei-
yihin gahäddi d^fi'O.tay ninki ayyu gürsa- ratete dann eine andere tochter, welche
day. eine Schwester der verstorbenen frau war.
Markü la dqqal gälay, ayyü höyddi Als er mit ir einzog, sagte er zur
5 kü yidi: »wdhan dönaya inad gahddda mutter: »Nun verlange ich daß du mir
i ka Id goysid.« Höyddi-ha tkli: »ifä die tochter defibulirest. « Die mutter er-
tahay!« widerte: »Es sei!«
Markäsdy höyddi gahdddi ü ka Id Hierauf defibulirte die mutter ire
göysay. Wa sida. tochter. Ende.

10. Brautwerbung'.

10 Wdl),ä Id yidi. Nim-hä ddm'ay, inU Ein mann beabsichtigte


Erzälung.
inan-kisa ü güryo. Inanki-hä äbihi kü seinen son zu verheiraten. Der son aber
yidi: -»eya aho! gabdd wänagsan ayydn sagte zum vater: »Vater! ich habe schon
drkay. « ein schönes mädcheu ausersehen.«
Abihi-bä kü yidi inanki : »ma rSrkena Der vater fragte nun den son: »Wont
15 ayydy fadidaf« wühu yidi: »mdya, rer das mädchen in unserm dorfe?« Dieser
dgtena ayydy fadida, ha-s6 ahate nimdn
^a erwiderte: »Nein, sondern im benach-
badan ayyä dönayan, inay gahddda gür- barten dorfe, jedoch es bewerben sich
sadän. « vile männer darum, das mädchen zu
heiraten.
Äbihi-hä kü yidi: »berrito ayydynu Da sprach der vater: »Morgen gehen
20 rerköda tdgna.« Wühu yidi inanki: »tcä wir zu iren leuten.« Der son erwiderte:
tahay!* »Ser wol!«
Markäsü oddygi nimdn badan ö Ma- Hierauf sagte der greis zu vilen
kü yidi: tcdhan dönaya, inan
kähll 'a männern vom geschlechte Älakahil: »Ich
ninka hdbel la yidaho gabdddlsa (nan- bin willens, meinen son mit der tochter
25 kdyga ü güryo.* von N. N. zu vei'heiraten.«
Wdhay yidähen: ^wa tahay.* Mar- Diese erwiderten: »Es sei!« Darauf
käsä inanki iyyo äbihi iyyo nimdnki Ma- gingen sie, der son, der vater und die
kähil gahdddi rerködi yimaden; wdhay ü männer von Makahil zu den leuten des
gü yimaden nimdn badan ö 'Abddllah mädchens; es waren aber daselbst auch
30 Sd^ad '«.
angekommen vile männer vom geschlechte
Abdallah-Sa'ad.
Markäsä nimdnki Makahil gahdddi Die männer von Makahil teilten nun
öhihed ayydy ü wdramen, inay gahddda dem vater des mädchens mit, daß sie
dönayän. um dasselbe freiten.
Gahdddi äbihed-ha yidi: »nimdn kan Der vater des mädchens erwiderte:
35 baddn e rtrka jogän, icd/iay dönayän, »Auch diese vilen männer welche im
inay gahddda gürsadan ö hölo baddn kd dorfe weilen, wollen um das mädchen
II. Originaltexte. 105

biMyän; ha-sr ahäte icdhaydin yesän: freien und zaleu ein großes vermögen;
'äwa rerkn selida, manku-se gabddda ha jedocli macht es so übernachtet im :

Id 'äwa, dabaded mdrkü wagu


liäsäwo dorfe und der son möge sich heute abend
hdryo.aydynu wdda haddlla; haddü inanka mit dem mädchen besprechen. Wenn der
5 äbihl hölo baddn hiMyo, wannu hestn, morgen anbricht, dann reden wir mit
hadd-dn-ü hölo baddn bifiin, hemi mayno. « einander; gibt dann ^ler vater des Jüng-
lings vil vih her, so werden wir Ver-
trags eins, gibt er aber nicht vil vih her,
so einigen wir uns eben nicht.«
Nimdnki Makahil-ba yidi: »wa fa- Die männer von Makahil sagten dann:
hay!« markäsdy nimdnki Makahil inanki »Es sei so!« und teilten dem vater des
äb/hi th icüramen; loithü yidi: y>iüä tahay!«. Jünglings die Unterredung mit. Dieser
entgegnete: »Gut, es sei so!«
1 Mdrkü habenki dümay^ c-yy^, gabdddi Als es abend geworden war, sprach der
äbihed nimdnki 'Abddllah-Sd'ad e dönaySn, vater des mädchens zu den männern von
inay gabddda gürsadan, ayyu kü yidi: Abdallah-Sa'ad, welche um das mädchen
»nimdn kan Mnkahil e manta rerka yi- freiten, also: »Die männer von Makahil

mid, wdhay u yimäden, inay gabdddayda welche heute ins dorf gekommen sind, die
15 hölo baddn ka bihiyan ö gürsadan; idtnku- sind zu dem zweck gekommen, für meine
na wdhaydin dönaysän, inaydin Mio ba- tochter vil vih anzubieten und um sie zu
ddn gabddda ka bihisan. Hatan-nd ivd- freien ; auch ir seid willens vil vih für das
haydin ySsän: berrito mdrkü wagu bdryo, mädchen herzugeben. Macht es demnach
qolddi hölo kd badan bihisa ayydn ga- so: morgen früh gebe ich die tochter dem-
20 bddda sin.«. Wdhay yidahen: »loa tahay!« jenigen geschlecht, welches das meiste vih
anbietet.« Die leute von Abdallah-Saad
erwiderten im dann: »Es sei so!«

Markäsü gabdddi äbihed nimdnki gö- Der vater des mädchens gab dann
gol siyay ö inanki dqqalki gabddda jug- den männern lagerstätten, den jüngliug
tay, geyay. Inanki-bä gabdddi la häsavcay aber fürte er ins haus worin die tochter
ö qäwyay. wonte. Der Jüngling besprach sich mit
ir und entblößte sie.

25 Mdrkü wägi bdryay, ayya nimdnki Als es morosen greworden war, da


Makahil iyijo nimdnki '^Abddllah-Sd'^ad ged ließen sich die männer von Makahil und
wayn ö rErka dgtisa 'a ayydy fadisten. die von Abdallah-Sa'ad unter einem großen
bäum neben dem dorfe uider.
Markäsü gabdddi äbihed nimdnki Der vater des mädchens sprach hier-
Abddllah-Saad kü yidi: »maha halayto auf zu den männern von Abdallah-Sa'ad:
30 ku tasdten?« Wdhay yidaheii: »icahdnnu »Was habt ir gestern abends beschloßen?«
kü tasdnnay, indnnu töbdn halad iyyo Sie antworteten: »Wir haben beschloßen
labd fdras iyyo küntun adiya bihino ö um das mädchen zu freien und dafür
gabddda gürsdnno.« zehn kamelstuten, zwei pferde und fünf-
zig stück kleinvih herzugeben.«
Reinisch, Somalitexte. u
106 IL Originaltexte.

Markäsä nimduki Makähü jjidahen: Da sagten die männer von Makahil:


^annägu-na wahdnnu bihinayna labdtan »Wir aber geben zwanzig kamelstuten,
haläd iyyo dfar fdras iyyo Uro ädiya.<!- vier pferde und hvmdert stück kleinvih.«
Markäsü gabdddi äbihed nimänki Darnacb sprach der vater des mäd-
5 "^Abdallah- Sd^ad kü yidi: »holo kd badan chens zu den männern von Abdallah-
inta ma-bifiinaysän? « Wdliay yidähen: Sa'ad: »Laßt ir nicht mer vih als so vil
»mdya /« aus?« Sie erwiderten: »Nein!«
Markäsü inanki Makahil gabdddi 16 Nun wurde dem Jüngling von Ma-
meheryay. Gabdddi äbihed ayyü nimdnki kahil das mädchen verlobt.
Der vater
10 Makahil kü yidi: »wdkan dönaya inaydin desselben dann zu den niännern
sagte
sdddeh mälmöd höldha kü kmtän.i. Wd- von Makahil: »Ich wünsche daß ir binnen
h,ay yidähen: »wa tahay!« drei tagen das vih herbringet.« Sie ei--

widerten: »Es sei!«


Markäsdy nimdnki Makahil rirködi Hierauf zogen die männer von Ma-
tagin, Taalin saddehaddi ayydy hölihi ke- kahil nach irem dorfe und brachten am
15 nen, todhay gabdddi äbihed ku yidähen: dritten tage das vih und sagten dann
»tvahdnnu dönayna, inad gabddda rer- zum vater des mädchens: »Wir wünschen,
kaydga ü rdrtid.« Wühü yidi: »icä ta- daß du die tochter nach unserm dorfe
hay. < verladest.« Er erwiderte: »Es sei!«
Markäsü gabdddi rdray, wühü dibäd Er lud nun die tochter auf und gab
20 ü siyay soddon haläd iyyo dfar aur iyyo ir als mitgift dreißig kamelstuten, vier
tiro ädiya. Markäsü nimdnki Makahil kamelhengste und hundert schafe. Das
7-Srködi kenay, gabdddi iyyo dibäddi. alles, das mädchen wie die mitgift brachte
er nach dem dorfe des geschlechtes Ma-
kahil.
Inanki äbihi ayyä gabdddi äbihSd Der vater des Jünglings gab hierauf
fdras siyay. Ninki-bä rerködi yimid, inan- dem vater des mädchens ein pferd. Der
25 ki-se gabdddi ayyü la dqqal gdlay. Wä mann kerte dann heim, der Jüngling
sida. aber und das mädchen bezogen ein haus.
Ende.

11. Heirat.

Sömälida ninki gabdddisa ü gürya, Bei den Somali verheiratet der mann
haddi nin gabddda dönay hölo baddn seine tochter, wenn ein mann, der um
yahdy ö hölo baddn gabddda kd bihiyay das mädchen gefreit hat, vil vermögen
30 ö äbihed siyay. besitzt und für die tochter irem vater
^'^l vih übergeben hat.
Abihid-bä dibäd siya ö wühü dibäd Ir vater gibt dann eine mitgift be-
ü siya: dfar aur iyyo töbdn haläd iyyo stehend in vier kamelhengsten und zehn
dfar übbo ö timir 'a iyyo dfar h&do ö Stuten, in vier dattelg-efäßen und vier
«

II. Originaltexte. 107

müqmad 'a fijyo labd 'dbbo o sitbag 'a. bratschüßeln, ferner in zwei buttergefäßen.
Markäsü inanta rdra ö ninki rerköda f]r verladet hierauf die tochter und brinfft
geya. sie in die heimat des mannes.
Markäsä nmki gabddda gursaday, ga- Der mann heiratet dann die tochter
5 bdt/da äblhed fdras dmraa gel dmma adi und gibt hierauf deren vater ein pferd
s'iya. oder kamel oder kleinvih.
Markäsü gahdddi äbihed rBrklsi ku so Der vater der jungen frau begibt
nöqda; inanta-se markäsä nägö badan ö sichdarnach in seine heimat; die tochter
ay ninka gursaday is ku qölo ylhin ayyd aber baut mit beihilfe viler frauen aus
10 dqqal u disa, iyyddu-na dqqalka ayydy der verwantschaft des mannes ein haus;

nägdha Id dista. sie mit den frauen baut das haus auf.
Markäsü nrnku la dqqal gdla, todobd Hierauf zieht mit ir der mann ins

mälmöd ayyd 16 dabbäldiga ö sd'ab la haus und dann werden inen durch siben
"ayyära ö la sirbaya. tagen reitspile, tanz und Unterhaltungen
begangen.
15 Mdrkü todobd bdho ayyü höUhlsa raa, Sind die siben tage vorüber, so zieht
dmma "Adan dmma Berbera ü döja. der mann mit seinen herden oder ver-
reist (in geschäften) nach Aden oder
Berbera.

1-2. Heirat mit iiuiuehuiis des brautvaters.

Gabddlia Sömälida haddi nin ü sB- Wenn ein mann Somali-mädchen zu-

kayo ku yidaho: »tvdhan ahdy nin ?idlo redet und zu einer sagt: »Ich bin ein
baddn, ivdhan dönaya inad l ratid« ivd- reicher mann und wünsche daß du mit
20 hay tiddhda: »hdyye!« markäsdy düntan mir ziehest« und das mädchen erwiderte:
ö is raän. Mdrkü ninku rSrköda geya »Nun o-ut!« dann arehen sie heimlich
ayyü meheriya. fort, der mann fürt sie heim und hei-

ratet sie.

Haddi ninku höln baddn yahay, ga- Wenn nun der mann reich ist, so

bdddu wä Id fadida; markäsdy labddi bleibt die junge frau bei im; darnach
25 gabddda qolddödu yimadän ayyü ninku kommen beide zu den verwanten der
ftölo yar siya gabdddi äbihßd. frau und der mann gibt dann nur wenig
habe an den vater der frau.*
Haddi ninku dnü höh baddn lahdyn, Hat aber der mann kein vermögen,
gabd(lda ayyd ku tiddhda: »mdrki höre so sagt zu im die frau: »Ehedem sprachst
tvdhad t tidi: anigu hölo baddn ayydn du zu mir: ich habe vil vermögen, jetzt
30 hdysta, hatan-nd höUhi ad sp.gaysay, wd aber ist das vermögen wovon du erzäl-
beyn. test, eine lüge.«

' Zweck solcher entfürung ist, das vile vermögen das an den brautvater zu entrichten ist, zu ersparen.
14*
108 II. Originaltexte.

Markäsil mnku kü yidäha: liölihi wä Der mann erwidert ir darauf: »Mein


högayga,^ hatan-nd wdftan donaya inan vermögen ist meine arbeit und ich bin
so hogsado.« willens zu arbeiten.«
Markäsay gabäddu lä fadida dmma Die Frau bleibt dann entweder bei
5 dumata ö r^rköda tdgta. Haddi ay rir- im oder sie zieht heimlich zu iren leuten.
köda tdgto, mnku ü md-tago ; liaddi mtay Wenn sie nun dahin gekommen ist, so
si sö'oddo, nmku gä4o wä dila. geht ir der mann nicht nach;'" wenn er
sie aber auf dem wege einholt, so tötet
er sie.

13. Ehescheidung-.

Haddi nin iyyo nagfisu is layän ö Wenn mann und seine


ein frau sich
ninku ddlqad keliya dmma labd dalqadöd zerzanken und der mann ir die erste
10 furo, nägtu dqqalka ayydy aläbddeda kd oder die zweite Scheidung gibt, so nimmt
qädata ö rerködi tdgta. die frau ire habe mit sich und begibt
sich in ire heimat.
Haddi iiin yidalio: ^tcdJian dönaya, Wenn nun der mann sagt: »Ich
inay so nöqoto nagtaydi ö ay dqqalka wünsche daß meine frau zurückkere und
timädo« markäsdy nägtu tidähda: »Jiaddt nach hause komme,« so erwidert die
15 dn-ü rddwad l sinin, kd noqön mäyo.« frau: »Wenn er mir keine genugtuung
gibt, so kere ich nicht zurück.«
Markäsü ninku rddwad ü so thya: Da kauft ir der mann ein versönungs-
mdro baftd'a dmma mdro hdyli'a dmma geschenk, baumwollenes oder ein
ein
böqor dmma malqabdd dmma gdmbo. tuch aus Hadramut, einen gürtel, einen
Schleier oder ein kopftuch.
Mdrkü so ibyo ayyü nagta ü so dira. Nachdem er das gekauft hat, über-
20 Markäsdy nägtu liüwata ö nägö baddni sendet er es der frau. Dann zieht sich

so kahayän ö dqqalka ksnän, dmma nägtu die frau au und vile frauen nemen sie

kelided ayydy dqqalka timäda. in empfang und bringen sie nach hause
oder aber die frau kommt allein dahin.

Mälinta ay dqqalka timädo ninku An dem tage, an welchem sie ins

darärta md-yimädo. Mdrkü habenku dumo haus kommt, geht der mann bei tages-
25 ayyü dqqalka yimäda ö nägta kü yidäha: licht nicht heim, am abend aber kommt
»is kd loäran!«^^ er nach hause und sagt zur frau: »Wie
geht es dir?«
Markäsdy nägta st jssata, wdhay kü Die frau sieht zur seite und erwidert
tidähda ninkedi: »haddi ad i jadsahay, irem gatten: »Hättest du mich lieb, so
mdrki höre l md-furten.« würdest du mich früher nicht entlaßen
haben.«

' Für lwg-</ai/-ga. Weil er in diesem falle schlage erhielte. ' Wörtlich: von dir neuigkeit!
II. Originaltexte. 109

Markäsü tihiku yidaka: »haddi an Der maun entgegnet darauf: »Wäre


kü na'db alidy, kü ma so 'eliyen ö rdd- ich dir abhold, so würde ich dicli nicht
load kü mä-siyen. « Markäsdy wdda sihdän zurückgeholt und dir kein geschenk ge-
ö hesiyän. geben haben.« Dann schlafen sie zu-
sammen und versönen sich.
5 Haddi nin lyyo nayl is layän ö nin- Wenn mann und frau sich zanken
ku säddeh dalqadöd furo dabaded is ku und der mann ir die dritte Scheidung
md-nöqdän. gibt, dann kommen sie nicht wider zu-

sammen.

14. Schwangerscbaft, s:e'>"i"t? namengebiin^, beschnfidiiiig; und iiifibulatioii.

Nägdha Sömältdo mdrkay iväla'än Weun die frauen der Somali wärend
lüdJmy \män duhusa iyyo döhdda 'tyyo der Schwangerschaft übligkeiten bekom-
10 hamdrta; mdrkay dalan ivdhay \inän gd- men, so eßen sie holzkolen, lem und
roga njyo mädahydda f////o 'alö/dha iyyo tamarinde; wenn sie gebären, dann eßen
manjuha fyyo ^amastrta ryyu badida. und köpfe, kutteln, fuße, lang-
sie belila

darm und den fettschwanz von schafen.


Sömältdo nägti todobdda bilöd kü da- Wenn die frau mit siben raonaten
sa, ivdhay yidahän: »nagtäsi tibad baddn gebärt, so sagen die Somali: »Diese frau
15 md-ddsu;« ilmdha-na u-dhay yidahän: »to- bekommt nicht zalreiche nachkommen-
dobd kil dalay icühü noqda boqor dmma schaft;« vom kinde aber sagen sie: »Ein
gisi dmma "älin dmma nin Mio badän.« sibenmonatliches kind wird ein könis:
oder ein held oder ein gelerter oder ein
reicher mann.«
Sömälido nägti ilmühu ka so dd'o, icd- Die Somali sagen von der frau wel-
hay yidahän: »hdbli wä dusay;« ilmdlia- cher das kind herausrutscht: »Die N. N.
20 na icdhay yidahän: ^iWis.« hat ausgeschüttet;« das kind aber nenuen
sie einen ausreißer.
''Artirta icähay styän nägithu '^ano iyyo Den kleinen kindern geben die frauen
sübag iyyo bitrad iyyo badi. Haddi ü milch, zerlaßene oder frische butter und
ilmühu buködo, icdhay ku iväräbiyan mdl- fettschwauz. P]rkrankt das kind, so geben
mal iyyo hdssad. sie im myrrhen und suppe zu trinken.
25 Sömälido ^arÜTta lodhay ü hidän hil- Die Somali binden den kindern
did, tvdhay yidahän: »saytänkib ü md- teufelsdreck um und sagen: »Daß nicht
yimädo .'« der teufel über sie komme!«
Nägta iimdsa \i haddi ay dibddda ku Wenn die frau in den wochen hin-
so kädsayso, irdhay qädata hildtd iyyo ausgeht, um zu pißen, so nimmt sie teufels-
30 ivdgar, ivdhay tidähda: »saytunku ubad- dreck und einen knüttel zu sich und
kdyga u mu-yimddo!« sagt: »Auf daß nicht der teufel über
meine leibesfrucht komme!«
Sömälido nägti 'ariirtu kd dimato, ivd- Wenn bei den Somali der frau das
110 II. Originaltexte.

haij tidahda: »haddi an 'anirtu i gd dimdn, kiud schwer erkrankt, so spricht sie:

nef ayydn Ildhay u qali.«. »Weuu mir das kind nicht stirbt, su
schlachte ich Gott ein stück vih.«
SöinäUdo nägti {nan-kida mdga" ivä- Bei den Somali gibt die frau irem
nägsan ü bihinaysa, wdhay ü hihlsa inan- knaben einen schönen namen. indem sie

5 lia: »Allah gümar, dmma ügäs, dmma denselben nennt: »Geschenk Gottes oder
du'd-la;« gabddda-na wdhay ü hihisa: könig oder segensreich:« das mädchen
»qdmar, ämma sämis, dmma siraj, dmma aber nennt sie: »Mond oder sonne oder
dahdbo. « leuchte oder gold.«
Sömälido inanki hddda ku d<^o tcd- Einen zur see gebornen knaben
10 hay ü MMyän: bad^d. nennen die Somali: seeisch.
Sömälido wdhay mamdda ü bihiyän Die Somali geben den knaben fol-

mägdydda: Sar-markay, Wär-sdma, Maas, gende namen: Seh. (er sah nichts böses),
KalU, Jiläl, QödaJ},, Hdnfi, Wäraba-ddda. W. (gute botschaft), M. (versönung),
Libäh, Fidin, Qöda-rUra, Thnir-üna, Ba- K. (im K. geboren), Dsch. (im Dseh. ge-
li ris-ka-^ddda, Dukül-la, Böbay, Sdddeh- boren), Q. (dorn), Hanfi (hitze), W. (weilJe
addin-la, "ünayay, Hdmar-dillay, Güday, hyäne), L. (löwe), F. (haarnadel), Q. (lang-
Salän, Dü-la, Dikil, Döbd-la, pölä-tcä, schwanz), T. (datteleßer), B. (weißer als
Duy-läwa, Sdyre, Suma-kdb, Nur, Hersi, reis), D. (kolschwarz), B. (räuber), S.
"Abd-il-kerim , "Abd-er-rahman , Abokor, (drei fuß lang), Ü. (freßer), H. (beschäl-
20 "Umar, "Ali, Darär, Salah, Adan, SPid, hengst), G. (nachtwandler), S. (heil), D.
'Ismän, Nüh, Fdra-baddni,^ Mahmud, Yü- (kleid tragend), D. (milchschlauch), D.
suf, Mohdmmad, Musa, "Isa, Ayyüb, Isaq, (schmutzfiuk), D. (one augenzan), D. (Ver-
Fahiyay, Samd-tar, Gedi, Haiti, Jdrka- schwender), Sayre, S. (ausbeßerer), N.
böday, Här-wäraba, Här-dajner, Kediya, (licht),H. (amulet), 'A. (ar.), 'A. (ar.) Abo-
25 Barär, Tür-ra, Dalbö-la, Ga'dn-jab. kor, Omar, 'Ali, D. (tag), Salah, Adam,
Si'id, Osman, Noali, F. (überfinger). Mah-

mud, Josef, Mohammed, Musa, Josua,


Ayyub, Isak, Fahiyay, S. (woltäter), G.
(auf der reise geboren), Halil. Dsch. (graben
Überspringer), H. (hvänendreck), H. (esels-
dreck), Kedivav, B. (lamm). J. (bucklig),
D. (säbelbeinig), G. (armbruch).
Sömälido wdhay gabddha ü bihiyän Die Somali geben den mädchen diese
mägdydda: Qdmar, Sdmis, Bdrni, Dah- namen: mond, sonne, dattel, zarttaillig.
ydr, Diidi, Döl, Töh-yar, 'Fb-la, Dahdbo, schlank, schmal, tadellos, goldig, rein,
Nadifo, 'Ambdro, 'Aurd-la, Fdro, Subban, ambra, neidlos, teppich. eingezogen, sibe-
30 Uüfan, Fdya, Siraj. rin, gesiebt, lampe.
Sömälido \numdda todobd jirka ayydy Die Somali beschneiden die knaben
kü gudän, gabddha-na töbdn jirka ayydy mit siben, die mädchen aber mit zehn

• Kind das z. b. sechs finger an einer liand besitzt.


II. Originaltexte. 111

kit Inamäda tyyo gabduha mdr-


gudän. jareu. Weuu knaben uud
sie die die

kay gudän, wä u Uran; hadddnay ü mädcheu beschneiden, dann scheren sie

}ßrin, wdhLay yid,ahän: »timö buryo qdh.« diesen die haare; wenn sie diese nicht
scheren, so nennt man sie haare von
einem unbeschnittenen tragend.
Haddf gahdddo kiifto ö ka Id gö'do, Wenn dem mädchen durch einen
5 mar labad ayydji qudbän. Inamdda rdgga Sturz die inhbulation reißt, so infibuliren

ayyä güda, gabddha-na midgän-bä gudda. sie ein zweites mal. Die knaben be-
schneiden männer, die mädchen aber eine
midgan.
Gabddha Sömälida e ydryar haddäy Wenn die jungen Somalimädchen
dilläwän, huybyinköd ayyä silka basbas sich beschlafen laßen, so reiben ire mütter

kd mdriya ö h,ida. denselben die schäm mit pfeffer ein und


feßeln sie.

10 Sömälklo gabddda fosa hun md-gür- Die Somali heiraten kein häßliches
sadän ; gabddda fosa hun dmma qahdbta mädchen; das häßhche mädchen wird
ayydy gdki dmma %dan ayydy nöqota. entweder eine hure oder eine dienst-

magd.

15. Ton den franen und mädcheu.

Nägdha Sömälido wdhay ku unsadän Die frauen der Somali räuchern sich
ged Id yidaho maskdti tyyo ged Id yidäho mit dem holze genannt maskati, dann
15 jäwi iyyo ged Id yidäho maasälo lyyo ged mit dem holze genannt dschawi, auch mit
Id yidäho \ld ö mdrkay maydänayän, lod- dem holze genannt ma'salo, ferner mit
hay ku mayddän ged Id yidäho qdsil iyyo dem holze genannt 'ud und wenn sie

ged Id yidäho dalüg iyyo ged Id yidäho sich waschen, dann verwenden sie dabei
Hllän. holz genannt qasih ferner holz genannt
dalug sowie holz genannt 'illan.
20 Nägdha Sömälida miyiga tcdhay ktc Die Somalifrauen der wüste räuchern
unsadän ged Id yidäho qödi iyyo ged Id sich mit holz vom qodi und vom sandal-

yidäho sdndal. baum.


Nägdha Sömälido e Id qaba wdhay Die verheirateten frauen der Somali
mddaha galyan ged udgön ö Id yidäho stecken in das haupthaar wolriechendes
25 bo'tiren iyyo ged icdgön ö Id yidäho füla- holz genannt botiren, ferner wolriechen-
nddi iyyo ged udgon ö Id yidäho kadi. des holz genannt fulanädi, ebenso wol-
Wdliä la gd kena mel Id yidäho Ldhaj riechendes holz das man kadi nennt.

iyyo Seh-Ismän iyyo magäldda Jabaliydda Solches wird gebracht von einem orte
ö "Adan-bä Id kena. genannt Lahadj, dann von Schech-Osman
uud den städten der gebirge (Yemens),
von woher es nach Aden gebracht wird.
112 IL Originaltexte.

Markäsäy näguha Sömälyed e "Adan Die Somalifrauen welche Aden in


Joga ihsadän ö Berbera tyyo Bülahar seßhaft sind, kaufen diese waren, von wo
iyyo Audal ü diran ö ibyän. sie sie nach Berbera, Bulahar und Zeyla

schicken und verkaufen.


Habrdha Sömälfdo e "Adan iyyo Ber- Matronen der Somali die in Aden.
5 hera Bidahär fadiya, icdhay falqi-
iyyo Berbera und Bulahar seßhaft sind, flech-
yän 'dtida ö dinnoyinka samdyän. ten Stroh und verfertigen daraus matten.
Markäsdy dirmöyinka ibyän; ivdhay Diese matten verkaufen sie dann:
ibyän jähladdha iyyo mabarihda iyyo raas- auch verkaufen dieselben trinkkrlige und
kdtiga iyyo '^illänka iyyo gedo Addriga gullen sowie maskati- und illanhölzer.
10 iyyo "ösbo lab iyyo Mdo Sibidi iyyo abad ferner schwarzen pfelfer und bittersalz,

iyyo mürkud iyyo Unsiga umiddha. dann auch schüßeln aus Zebid, glas-
perlen, murkud-holz und räucherwerk
für wehemütter.
Gabddha Sömälida mdrka timdlia lö Wenn den Somalimädchen die haare
dabo ayyd dib lö mdriya; gabddha Sö- geflocliten werden, so werden diese mit
mälida e rer miyi mdrka timdha lö dabo pomade eingeriben: den Somalimädchen
15 wdh-bä lö md-mdriyo. der Wüstenstämme aber werden die haare
nicht eingefettet.
Sömälido gabddda ddhda vcayn tcä Die Somali schimpfen das mädchen
"dyän, wdhay yidähän: »ioä 'ir icdyn A^on starker taille, indem sie sagen; »Sie
iahay. « ist ein vilfraß.«
Gabddha Sömälido g)ddigöd md- Sämmtliche Somalimädchen beten
20 tukaddn ö qor'dnka lö md-digo. nicht, auch wird denselben der koran
nicht gelert.
Nägdha Sömälido qar-ba tükada, wdh Ein teil der Somalifrauen betet, die
badan ayydn tukan. merzal derselben aber betet nicht.
Nägdha Sömälido had iyyo gor tcä Die Somaliweiber streiten sich tag-
is läyän. Mdrkay dirirayan, timdha ayydy täglich. Wenn sie nun raufen, so packen
'^^ is qabtän ö is qanqaninän. Haddi mid sie den haaren und beißen auch
sich au
d äda tan kale ü diso, ninkeda ayya einander. Wenn dann eine frau die an-
nägti disay ninkeda la dagalama dmma dere stark mishandelt uud ir mann die
häl kd qäta. andere frau geschlagen hat. dann kämpft
er mit irem gatten oder nimmt eine ab-
tiudung.

16. Tanz der Somali.

Sömälidu mdrkay sd'abka 'ayyärayan, Wenn die Somali den saab tanzen,
30 töbän nin ayyd rSrköda kd tagän ö rer so ziehen zehn männer aus einem dorfe
gdbdo wänägsani jögän tagän. Mdrkay aus und begeben sich in ein dorf wo
II. Originaltexte.

rer gdbdo ivänägsan yimddan ayyäy rßrka schöne mädchen sich befinden. Kommen
dgtlsa liä jibiyän 'abbar ö öryän. sie dann in jenes dorf, so rufen und
schreien sie nahe dem dorfe eine zeit
lang.
Mdrkay gabdühu jibta iyyo örka maq- Die mädchen hören das rufen und
län, ayydy maröyin tvdnägsan huwadan. schreien und ziehen dann schöne kleider
5 Marhäsä rdgga rerka fadrya, nimdnka an. Darnach kommen die mäuner des
orinaya U yimädän, icdhay kd yidahän : dorfes zu den schreienden männern her-
»rirka gdbdo md-jögän, gabdihi rirka aus und sagen: »Es gibt keine mädchen
jögay wä maqdn yiJdn.« im dorfe, die mädchen die im dorfe wonen,
sind abwesend.«
Markäsdy nimdnka sd'abka 'ayyaraya Die männer die sa'ab tanzen wollen,
10 yidähän: »liaddi an rirka gdbdo jögin, erwidern dann: »Wenn im dorfe keine
wahögä ayydnnu 'ayyari, dabaded rer- mädchen sich befinden, so spilen wir nur
ähaydgi ayydnnu tdgi.« ein wenig und gehen dann wider heim.«
Markäsdy nimdnki rerka fadiya kü Die männer des dorfes sagen dann:
yidähän: »anndgu icahdnnu idinku ni- »Wir sind nur gekommen, um euch zu
15 mid, inannu idin todrdnno, inan rerka melden daß keine mädchen im dorfe sind
gdbdo jögin, hatan-nd wä noq6nayna.<^ und jetzt keren wir wider um.«
Markäsdy rirka ku noqdan gabddha Die männer keren dann ins dorf zu-
kü yidähän: -^ha ü tagina!« Markäsdy rück und sagen zu den mädchen: »Ge-
gabduhu yidähän: y>haddt ay si ada ü het nicht zu inen!« Hierauf erwidern die
20 hesän, wdnniij ü tagi.« mädchen: »Wenn sie ser wacker singen,
dann gehen wir zu inen.«
Markäsä, nagi nimdnka sd'abka ''ayya- Darnach geht ein weib zu den saab
raya ü tdgta, wdhay kü tidahda: »gdbdo spilenden männern und sagt zu inen:
baddn ayyä rirka jöga; hä-se ahate ivd- »Es o-ibt g-ar vile mädchen im dorfe, die-
hay gabdühu yidähen: haddi ay nimdnka selben sagten jedoch: Wann die männer
25 si äda u hisän, ivdnnu ü imdn, haddi uns wacker zusingen, so kommen wir
dnay st äda u hisin, u imdn mdyrio.« hinaus, wenn sie uns aber nicht ordent-
lich zusingen, dann kommen wir nicht.«
Markäsdy nimdnku sd'abka hejiyan ö Dann treffen die männer Vorberei-
si äda u hisän ö gabddha amanän. Mdr- tung zum tanz, singen wacker und preisen
kay gabdähu hista maqlän ayydy nägäha die mädclien. Wenn dann die mädchen
2,0 kü yidähän : »inna kena, sd'abka tdgne!« das hören, so sagen sie zu den fraueu:
»Bringt uns dahin, damit wir zum tanz
gehen!«
Markäsdy nägühu so rä'än ö sd'abka Die frauen geleiten sie hierauf und
yimädän. Mdrkay sd'abka ijimädän ayydy siekommen zum tanz. Nachdem sie da-
gabduhu iyyo nägühu rdgga hörtöda so hin gekommen sind, laßen sich die mäd-
jögsadän. chen und die fraueu vor den männern
nider.
Keiniscli, Somalitexte. 15
114 IL Origin'alte.xte.

Markäsä nin hesa ö labd nin bödän Hierauf singt ein mann und zwei
ö "ayyärän. Markäsay gabäd so bödda ö männer spring-en und tanzen. Darnach
Idbdda nin dahdöda yäsa ö la 'ayyärta. springt ein mädclieu, geht zwischen die
männer und tanzt.
Haddt gahäddo nimänka ayyäy
däso, Ist das mädchen müde geworden, so
5 kd liddda ö nägdha ä tdgta; haddt dnay geht es von den männern weg zu den
dälin e nimdnku dalän, labd nin ö kale fraueu; wenn nicht das mädchen, son-
ayyä so böda. dern die männer müde werden, so sprin-
gen für sie zwei andere männer.
Markäsdy labddi nin S höre rdgga U Sind nun die zwei vorigen männer
tagän labddi so böday, ayyü gabddda la weggegangen, welche gesprungen waren,
10 "ayyärta. Iladdt lahdda nin dalän. labd so tanzt das mädchen mit den letztern.
nin ö kale ayyä so böda ö gabddda la Sind die beiden männer müde, so sprin-
'ayyära. gen zwei andere und tanzen mit dem
mädchen.
Haddt gabddda ndssato ö nägdha ü Wenn das mädchen sich ausruht und
tdgto, sd'abka ayyä nimdnku jöjiyän ö zu den frauen geht, dann stellen die
15 oryän ö hesän ö gabddda la "ayyäraysay männer den tanz ein, schreien dann,
amänän. Markäsdy gabdddo hista ö ni- singen und lobpreisen das mädchen das
mdnka amänta. mit inen getanzt hat. Hierauf singt auch
das mädclien und lobt die männer.
Sd'abka Sömälida mdrka höre labdda Beim Somalitanz springen zuerst die
nin ayyä so böda, dabaded-na gabddda zwei männer, hernach macht das mäd-
20 ayyä so bödda ö labdda nin ddhdöda chen Sprünge, geht zwischen die zwei
gdsa ö la "ayyärta. männer und tanzt mit inen.
Mdrkü sc^abku damddo ayydy gabduhu Ist der tanz zu ende, dann begeben
iyyo nägühu rSrköda tagän, nimdnku-na sich die mädchen. und frauen in ir dorf,
nin lüdliba rtrköda tdga dmma nimdnka von den männern aber geht entweder
25 qär ayyä rSrka gabdd kü hdda. ein jeder heim oder es bleibt ein teil im
dorfe des mädchens zurück.
Markäsdy gabdddo dqqal ü gögosa ö Das mädchen breitet dann in einem
nimdnka u timada, icdhay kü tidähda : hause matten auf, kommt zu den män-
»haddi dydin gogol dönaysan, dqqal ayydn nern und spricht: »Wenn ir ein lager
idin göglay.i. wünschet, so habe ich euch in einem
hause solches zubereitet.«
30 Markäsdy dqqalka yimädän, mdrkay Sie kommen nun in das haus uud
'abbär jogän, ayydy gabdddo ü timada, wenn sie eine weile da sitzen, so kommt
markäsdy la häsäwän. Haddi nimdnka das mädchen zu inen mit dem sie sich

nin gdbay yaqän, wü gdbya. unterhalten. Versteht einer der männer


zu singen, dann singt er.

Markäsä rdgga iyyo nägdha rerka Es kommen dann die männer und
35 Joga, ü yimädän ö gdbayga degdystän. frauen des dorfes herbei und hören zu.
II. Originaltexte. 115

Mdrku nhiku guhyo ayyäij fjabdd4o ärrima Wenn der mann singt, so begleiten den
näguhu mashdradän. gesang mit zuruf das mädchen und die
trauen.
Mdrkü gdhayga (Idmayo ayya rdggi Ist dann der gesang zu ende, so
lyyo nägllü güryoliöda hü noqdän ö sf'h- keren die männer und frauen in ire
5 dän. hütten zurück und legen sich schlafen.
Markäsdy nimdnka hddayay gabddda Hierauf unterhalten sich die männer
la häsäwdn ü qäivyän. Mdrkay 'abbär la mit dem mädchen das zurückbleibt und
häsäwän, ayydy gabdddo iyyddu qäivan entkleiden es. Wenn sie eine weile sich
ayydy ddhdöda sehata dmma dqqal kale unterhalten haben, so legt sich das mäd-
10 ayydy tugta. chen nackt in deren mitte schlafen oder
aber sie begibt sich in eine andere hütte.
Nimdnku-se mdrkü wagu bdryo ayydy Mit anbruch des morgens gehen die
reröhöda tagan, icdhay reröhöda kü yidä- männer heim und sagen dort zu ireu
hän: »hälayto rerka ayydnnu sehdniiay ö lauten: »Heute nacht schliefen wir in
gabdd loänägsan la häsaunay. Haddi ni- jenem dorfe und unterhielten uns mit
15 mdnka rerka fadtya re^'kaydga ü "ayyar einem schönen mädchen. Wenn nun die
yimädän, gdbdo la \iyyära ayydnnu sin männer jenes dorfes zu uns auf tanz
ö haddi ay gogol dönän, gögol tyyo dqqal kommen, so geben auch wir denselben
ay se/idän ayydnnu sin.« mädchen zum tanzen und falls sie ein
lager und ein haus zum schlafen wollen,
geben wir es inen.«
Sömälidu "Adan fadiya Seh -Usmari Jene Somali welche in Aden wonen,
20 ayydy tagan ö dqqalka " Ambaro -distiyo gehen nach dem dorfe Schech-Osman
tagän. ins haus der frau Ambaro-distiyo.
Markäsdy nag laYig siyän, ivdhay kit Dort geben sie einem weibe geld mit
yidähän: »loahdnnu donayna gdbdo saab der Weisung: »Wir wünschen mädchen
dnnu la ^ayyärro.<i. zum tanzen und spilen.«
25 Markäsdy nagtu kü tidahda: -»wd ta- Das weib erwidert dann: »Wolau
hay!« Mdrkü hab&nku diimo ayydy ni- denn!« Mit anbruch des abends begeben
mdnku mel gegi 'a ö hafddda kü däiv sich dann die männer an einen ebenen
yimädän ö jtbiyän ö uriyän. platz nahe der gasse und rufen und
schreien daselbst.
Markäsdy nägti ay loYigta slyen ayya Hierauf bringt das weib dem sie das
30 gdbdo baddn ksnta; markäsdy gabduhii la geld gegeben haben, vile mädchen mit
"ayydrdn. Mdrkay töbdnka sa'adöd tahay, denen sie dann tanzen. Sobald es zehn
ayya subbehigu 'ayyarfa bangardya. ur geworden ist, dann gebietet die poli-
zei die beendig-uno- des tanzes.
Markäsdy nimdnku qär dqqalka " Am- Die männer gfehen dann teils ins
baro-distiyo fyyo " Abu-silsila tagän ö seh- haus der Ambaro-distivo und des Abu-
35 dän, qär-na gabdihi sd^abka la "ayyäray silsila wo sie die nacht zubringen, teils

ayydy raän ö la sehdän. begleiten sie die mädchen, mit denen


15^
116 IT. Originaltexte.

sie getanzt haben und schlafen bei die-


sen.
Sömälfda rtr-hariga sä'abkoda wdhä Die Somali der ostkiiste nennen iren
la yidäha bdtar. Isdqu wdhay yidähän tanz batar. Die Isaq behaupten, der
bdtarku rer-har'igu mä-icänagsana. Sd'abka batartanz der ostleute ist nicht schön.
Isdqa-na icdhä la yidäha gdhlo iyyo rab- Der tanz der Isaq wird auch gablo und
5 bäs. Rer-barigu wdhay yidähän sd'^abka rabbas genannt. Die ostleute sagen nun
Isäqu mä-wänägsana. auch, daß der tanz der Isaq gar nicht
schön sei.

Nägdha rer-barigu mdrkay gOni ü 'ay- Die frauen der ostleute. wenn sie

yärayän, wdhay 'ayyarän bdtar slda rdgga. allein tanzen, so tanzen sie den batar
Nägdha Isäqu mdrkay göni ü 'ayyärayän, ganz vi-ie die männer. Wenn die frauen
10 icdhay "^ayyärän deliko iyyo subal, slda der Isaq für sich allein dann
tanzen,
rdgga ü md-ayyärän. tanzen sie den deliko und schubal und
nicht wie die männer.
Sömälfdu mdrka ay abarto dd^do, sd- Wenn dürre im lande eintritt, dann
abka md-ayyärän, icdhay yidähän: -^sd- tanzen die Somali nicht, indem sie sagen:
'abkit, wä saytän; haddi dnnu sd^abka '^ay- »Der tanz ist ein teufel;wenn wir tan-
15 yäi^'o, abartowabadan.« Sömälidu mdrku zen, so wird die dürre noch ärger.« Auch
daunku yimado, sd'abka md-'ayyärän. wenn die pest ausbricht, dann tanzen sie

ebenfalls nicht.

17. Gewebe und bekleiduns' der Somali.

Dirmöyinka Sömälida maga^edöda: qd- Die namen der fußtejipiche der So-
mar, nujün, fanäjin, gögös, häwira. Har- mali sind: mond, Sterne, kafetöpfchen,
rdrka Sömälida maga'edödu: fdro, salman, rotkugel, kamel. Die namen der Wand-
20 mar-la-drag. teppiche sind: querkreuz, strich, unüber-
troffen.
Sömälidu wdhay nägdha kü marinta: Die frauen der Somali bekleiden sich
mdro baftd'a iyyo mdro mahamüdi 'a iyyo mit einem baumwollentuch oder einem
mdro hdyli "a iyyo sädir 'as iyyo sadir Mahmudituch oder einem leibtuch aus
ndqsi 'a iyyo sädi iyyo malqabdd Hindi- Hadramut, einer roten oder buntfarbigen
25 ydd 'a iyyo mdsar haHr 'a iyyo böqor du- Jacke, einem schawl und indischen schleier
wdli 'a iyyo bvqor Surrati 'a iyyo böqor oder auch mit einem seidentuch, dann
'Umdri 'a. mit einem hofgürtel oder einem gürtel
aus Surrati oder einem gürtel Omar ffe-

nannt.
Gabddha Sömälidu wdhay huwadän: Somalimädchen legen sich an
Die
mdro baftd'a iyyo böqor iyyo labd kabod ein baumwollenes leibtuch, einen gürtel,
30 iyyo fidin iyyo tdsbah iyyo dd^ala iyyo zwei Sandalen, ein haarstäbchen, einen
:

IL Originaltexte. 117

labd sindhjud hjyo murriydd iyyo am- rosenkranz, eiu lendenband, zwei ax-m-
hdrsa. spangen, eine silberne oder messingne
halskette.

Armälida Sömälfdu icähay hüicata: Eine Somali -witwe zieht an ein


mdro baftd'a iyyo höqor lyyo malqabdd baumwollenes leibtuch, einen gürtel, einen
5 iyyo gdvibo iyyo tüqad iyyo .ülsildd iyyo Schleier, ein kopftuch, ein halsband oder

labd kurM iyyo labd hilqadöd iyyo labd eine halskette, zwei ormuschelringe und
kaböd iyyo labd iväqfi iyyo jilbad. zwei orlappenringe, zwei sandalen, zwei
armbänder und eine halskette mit metall-
kugeln.
Habrdha Somalidu wdhay hmvaddn: Die matronen der Somali ziehen an
mdro baftd'a iyyo böqor iyyo ydmbo. ein leibtuch, einen gürtel und ein kopf-
tuch.

10 Sömälida rdyga ddrködu: mdro baf- Der anzug der Somalimänner besteht
td'a iyyo mdro "Ausi 'a iyyo mdro Adar- aus einem baumwollenen oder aus einem
ydd 'a iyyo ma'^atvis iyyo labd kabÖd iyyo leibtuch von Aussa oder von Harar,
labd hal iyyo hajölad iyyo tüsbah iyyo einem lendeutuch, zwei sandalen, zwei
biläiva iyyo labd loäraii iyyo gäsän iyyo bernsteinkugeln, einer armspange, einem
15 masdlla iyyo weyso} rosenkranz, dann einem schwert, zwei
lanzen, einem schild, einem gebetteppich
und einer gießkanne.
Odayyäsa Sömälida lodhay huicadan: Die greise der Somali tragen ein
mdro baftd'a dmma mdro boniya 'a iyyo baumwollenes oder aber ein leibtuch aus
labd kaböd iyyo iiisbah haybd'a iyyo lol Puna, zwei sandalen, einen rosenkranz
q61}a iyyo masdlla iyyo tveyso. vom haybabaum, einen gehstock, einen
gebetteppich und einen gießkrug.
20 Nägdha Dülbahänttihu lodhay hinva- Die frauen der Dulbahanta tragen
dän: mdro iyyo böqor iyyo gdmbo, dmma- ein leibtuch, einen gürtel und ein kopf-
se lodhay huicadan: qayd iyyo qayran tuch, oder aber einen lederschurz, ein

iyyo gdmbo. lederkleid und ein kopftuch.


Rdgga Didbahäntiilm icdliay Jmwadan: Die mäuner der Dulbahanta tragen
25 qayd iyyo qardäs ''ad iyyo labd loäran iyyo einen lederschurz, ein weißes lederhals-
hiläwa iyyo gäsän. band, zwei lanzen, einen dolch und einen
Schild.

Nägdha 'Eysühu wdhay huwadan Die frauen der Eissa tragen ein leib-
mdro böniyda iyyo gdmbo iyyo kül abad'a, tuch aus Puna, ein kopftuch und ein
degdha-na icdhay galyan qori dmma kfd. glasperlenhalsband, in die orläppchen
aber ziehen sie ein stück holz oder eine
metallene kette ein.

' So erscheinen diu niänncr in der üffentlichkeit; das weysso ist eine kaune welche vvaßer enthält zum reinigen

vor dem gebete.


118 n. Originaltexte.

Rdgga 'Eysühu icdhay Imicadan: mdro Die mäuuer der Eissa tragen ein
baftd'a ^yyo lahd kaböd 'lyyo fidin iyyo baumwollenes leibtuch, zwei sandaleu.
tkri iyyo hilawa iyyo gäsän. ein haarstäbchen, eine lange lanze, einen
dolch und einen schild.

18. 1Vaii(lerziia:e der Soiuali.

Sömälidu indrkay gürayan intänay Wenn die Somali eine Wanderung


5 gürin, ayydy dfar nin diran, wdhay ku antreten, so schicken sie, bevor sie auf-

yidahän: »so sa/iamiya/« brechen, vier mänuer aus mit dem auf-
trage: »Machet ausschau!«
Markäsdy afdrta nin tagan, icdhay Da oreheu die vier mäuuer und wenn
so'däm-hä indrkay mel dög hadan arkan, sie auf irem wege einen grasreichen platz
ayydy so noqdän ö rirka yimädän, icd- finden, so keren sie ins dorf zurück uud
10 hay kü yidähän: »mel hahlayo ayya dög vermelden: »An dem orte so uud so da

badan. « o-ibt es vil gras.«

Markäsdy rdgga nägdha ku yujähdn: Die mänuer sagen dann zu den wei-
»baiTito ayydynu gürayna.« bern: Morgen Avanderu wir.
>

Markäsdy nägühu mälinta la gtirayo Hierauf trägt am Wandertage vor


15 näg wdliba gürinka hortls dqqalka ftlrta dem aufbrach von den weibern ein jedes

ö aläbdda glddigöd döbdöbda ö Mdhidda das haus ab, wickelt uud bindet alles

ö durta tuisa ö ddhso ü rdrta; ninku-na gerate zusaiumen, setzt das lastkamel in
gel-jirdha iyyo adi-jirdha ayyu u taga, stand uud verladet alles schleunigst; der
louhü ku yidähä: »geht iyyo ädigii ma-ddn Statte aber areht zu den kamel- und schaf-
^0 yahay?« Wdhay yidähän: »hä!« hirteu uud spricht zu denselben: »Sind
die kamele und die schale in bereit-
schaft?« Sie erwidern: »Ja wol!«
Markäsü ninku gela inta ddlaysa iyyo Hierauf briugt der gatte die träch-

nirgdha ydryar iyyo maqdsa nagta ü kina, tigen kamele, die kleinen foUen und die
wüfiü k-ü yidähä : >gela inta d'^laysa iyyo lämmer zum weibe uud spricht: »Die
nirgdha iyyo maqdsa äyar hä idin Id trächtigen kamele, dann die follen und
25 so'den. amgu-se gela iyyo adiga kal4 ay- lämmer sollen ffanz langsam mit euch
ydn raaya.i. Wdhay tidähda: »hdyye!<- ziehen, ich aber gehe mit den anderen
kamelen und dem kleinvih.« Das weib
erwidert: »Ja wol!«
Markäsdy nägtu Hdanka ayydy kü ti- Hierauf befiehlt die hausfrau den
4ähda: ^maqdsa ydryar aur kti rai'a!« knechten: »Verladet die kleineu lämmer
markäsdy maqdsa ydryar aur kü rarän auf das lastkamel!« Die knechte ver-
30 ö durta la daqajiyän. packen dann die lämmer auf das last-
kamel uud ziehen mit diesem ab.
Ninki-se wüh,ü so'd6-bä mdrkü mSsi Wenn dann der gatte nach dem aus-
la so sahdmyay yimädo ayyu höldha dä- ersehenen platz gekommen ist. läßt er
«

IL OltiaiNALTEXTE. 119

jiya gürigisa mel handn 'a o icändgsan das weiden und


vili steckt auf einem
ü sünta. ebenen und paßenden ort das haus aus.

Markäsäy nagta timada ö durta fürta Dann kommt die frau an, ladet das

ö dqqalka dista ö hagajisa. kamel ab, errichtet das haus und ordnet
alles ein.

5 Markäsä nmku igyo 'idanku ud hadan Der mann und die knechte fällen
so göyän ö guriga kü ödän. Murkay gü- dann vil holz und umzäunen das haus.
riga ödän ayydy öd kale güriga dgfisa Darnach errichten sie nahe beim hause
ktt samayän ö gela ku ödän. eine andere umfridung und bringen dar-
in die kamele unter.
Markäsäy adiga ödda güriga so gali- Das kleinvih bringen sie in der haus-
10 yän, gela-na ödda kale ku ödän. umfridung unter, die kamele aber in der
zweiten seriba.
Markäsü nmku gel-jirdha kit yidaha: Darnach sjiricht der mann zu den
»gila mala ö "ändha kena!« Markäsäy kamelhirten: »Melkt die kamele und
gel-jiriihu gela malän ö 'ändha güriga ke- bringet die milch her!« Diese nun melken
näii ; gel-jinihu icdhay la-yihtn lahd halad die kamele und bringen die milch ins

15 "änohöd. haus; die kamelhirten selbst aber be-


kommen die milch von zwei kamel-
stuten.
Sömälida Berhera lyyo Bülahar inta Die reichen kamelbesitzer von Ber-
gtla hddni mel ayydy wdda fadistän, inta bera und Bulaliar nemen gemeinsam
adiga bddni mel ayydy fadistän. einen Weideplatz ein, sowie die kleiuvih-
besitzer ebenfalls einen gemeinsamen
weideort.

19. Begegumig auf der reise.

Sömälida haddi ninka miyi Ogo kd Wenn bei den Somali ein mann der
20 yimuda ö ü nin magälo kd yimid, däuga von der steppe Ogo kommt, und ein

kd kulmän, loä issa salämän. mann der aus einer stadt kommt, auf
dem wege sich begegnen, so grüßen sie
sich.

Markäsü ninka magäldda kd yimid Dann fragt der mann der aus der
ninka miyi Ogo kd yimid wäräysta, lüühü Stadt kommt, den mann der von Ogo
yidaha: »t loäran!« kommt, aus und spricht: »Gib mir nach-
richt !

25 Markäsü ninku Ogo kd yimid kd yi- Darnach erwidert im der mann aus
daha: »mänta Ogo wä barwaqo ö röh ha- Ogo: »Heuer ist Ogo fruchtbar, vil regen
dan ayyä dd'^ay ö dögu mel wulba ivä ü, ist gefallen und das gras steht allerorts

simdn yahay. Wdhan mdqlay rer hdbel gleich hoch. Ich habe gehört, daß die
120 II. Originaltexte.

güryohödi dad-ba dümiyay o maqdl ba- waßerflut die häuser vom dorfe N. N.

ddn-bä kd dfmatay.« zerstört hat und vile lämmer umgekom-


men sind.«

Markäsü n^nha magäldda kd yimid Hierauf erzält der mann der aus der

wärama, icühü yidaha: -i" Adan ayydn kd Stadt kam und sagt: »Ich komme aus

5 imid, adigu qdli-bü aha, sübagu-na qali Aden, das kleinvih ist dort teuer, auch
ayyü aha ; hatan-nd icdhan kd sö'da, hian die butter ist teuer; ich mache nun eine

rer-kaydgi tdgo ö ädigaydga tcändnka so reise um in unsere Ortschaften zu gehen


kahdyo ö "Adan kd ibyo.« und von unserem kleinvih die hammel
zu nemen und dieselben nach Aden zu
verkaufen.«

•20. IVeun dürre eintritt.

Sömälido mdrkay abarto dado, nfnka Wenn bei den Somali dürre eintritt,

10 bariska iyyo timirta hdysta ayyd küa kale so bring-t der mann welcher reis und
an bariska tyyo timfrta haysan, amäMya, datteln besitzt, reis und datteln solchen

wühü kü yidaha: » mdrkay din baris iyyo welche nichts haben, indem er sagt:

timir ibsatan i 'eltya!« wdhay yidahän: »Wenn ir reis und datteln kaufet, dann
lidyye!mdrkay baris iyyo timir so ibsa- srebt mir solche wider zurück!« Diese
15 dän ayyay ü '^eliyän. erwidern: Ja wol! Wenn sie nun reis

und datteln kaufen, dann stellen sie (das

erborgte) im zurück.
Sömälido mdrkay abarto dd^do, ninka Wenn bei den Somali dürre eintritt,

rief qdsa ayyd kdwa kale hilib amäMya; so verleiht der mann welcher ein tier

iyydgu-na mdrkay nef qasan, ayydy M- schlachtet, fleisch an andere; schlachten


libki ö amähiyay ü 'Miyän. dann diese ein tier, so stellen sie das
fleisch das er verliehen hat, im zurück.
20 Sömälido mdrkay abarto dd!^do, reroho Wenn bei den Somali dürre eintritt,

wä ka Id fogddän, rSr ivdliba mel göni so trennen sich die stamme, indem ein
'd ayyü dega: icdhay ü ka Id fogadan, jeder stamm einen platz für sich besetzt;

ina höluhu däqödu ka Id fogddo, illayn sie ziehen deßhalb auseinander, damit
mdrkay abarto da^do ayyd dögu yardda. das weidevih sich ausbreiten kann, denn
wenn die dürre einfällt, dann ist das
gras spärlich.
25 Sömälido mdrkay abarto dATdo haddi Wenn bei den Somali dürre einti-itt,

nin hölihlsu dög däqayan, haddi niti kaU und das vih jemandens auf der weide
hölihlsa döga ü däq keno, ninki höre ayyd sich Ijefindet und ein anderer mann sein

höldha erya ö dengad dmma jedal Id da'a; vih dahin zur weide bringt, so verjagt
markäsdy labdda nin is layän. der erstere mann das vih mittelst stock
und peitsche; da nun kämpfen die bei-

den männer mit einander.


II. Originaltexte. 121

Sömälido märkaij aharto dd'do, rdgga Wenn bei den Somali die dürre ein-
gsla Ulli Ocju cujydy gfda geyän, ädiga-nd tritt, so füren die kamelbesitzer die ka-
Guhan ayydy Mnän, wdhay yidahän : »gulo mele nach Ogo, die schafe aber bringen
Gühan mdrka aharto dd'do wä kü dinta, sie nach Guban, indem sie sagen: »Die

5 ädiga-nd Ogo wä kü 4^nta.i kamele kommen in der zeit der dürre


in Guban um, das kleinvih aber kommt
um in Ogo. «

Sömälido mdrkay aharto dd'do, wä Die Somali bekriegen und überfallen


'oläwän ö is ddän; mdrku röbku dao ay- einander bei eintretender dürre; fällt aber
ydy hes'iyän. regen, dann schließen sie friden.

Sömälido mdrkay aharto dd'do nägdha Die Somali heiraten nicht, wenn
10 md-gürsadän. dürre eintritt.

Sömälido mdrkay aharto dd'do, ninki Wenn bei den Somali die dürre ein-

inamo iyyo gdhdo haddni Inamdda lyyo dann bringt der mann der vile
tritt,

gahddha ayyu Berh^ra kSna. Markäsü knaben und mädchen besitzt, dieselben
hiamdda kii yidaha: »süqa haha!« Mar- nach Berbera. Zu den knaben spricht
15 käsdy hiamddo däsdska sörta la gü 'ünayo er dann: »Bringt euch durch auf dem
/läbän; mdrka rdgga sörta 'unayan, heddda markte!« Die knaben halten sich nun
kd ka'än, ayya Inamddo böhän. Inamddo auf bei den buden wo ausgespeist wird;
sidi däsdska ayydy hahän; mdrkay icay- wenn dann die leute eßen und von der
nadän, ayydy süqulka kale qdbtän. schüßel aufstehen, dann stürzen sich die
knaben darauf. Die knaben bringen aiif

die art bei den buden ir leben durch;


werden sie größer,dann ergreifen sie ein
anderes geschäft.
20 Gahddha-se dqqal ayyti kena; mar- Die mädchen aber bringt er in ein
käsü qoldda dqqalka-ld kü yidaha: »ga- haus; er spricht dann zu den Inhabern
hdddo ha idhi Id fadido ö ha idin 'idanto! des hauses: »Möge die tochter bei euch
haddi Allah yedi mdrkay gürsato, höldha bleiben und euch dienen! Sollte dieselbe,
la gd hihiyo, ayydy din qädan!<a so Gott will, sich verheiraten und für
sie geld gezalt werden, so uemt ir das-
selbe!«
25 Sömälido mdrkay aharto dd'do gahayö Die Somali singen, wenn die dürre
hadan ayydy kü gahyan ö gdbayga ay eintritt, vile lieder und die lieder die sie
abärta kü gahyan wä 'ala'al. singen sind trauergesänge.

31. Wenn ein fruchtbares jar eintritt.

mdrkay harwäqddo dd'do,


Sömälido Tritt bei den Somali ein gesegnetes
gahayö hadan ö fan "a ayydy kü gahyan; jar ein, dann singen sie vile freuden-
30 nägühu-na had iyyo gor wä is layän, gesänge; die weiber streiten sich zwar
rdggu-iia haben wdlba sd'ah ayydy 'ayya- stündlich, die männer aber tanzen all-
Beinisch, Somalitexte. 16
122 II. Originaltexte.

rän, rer wdliba rerka kalS ayydy Tb so abendlich und diebewoner der Ortschaften
däwddän. besuchen sich gegenseitig.
Sömälidu mdrkay harwaqo tahdy, Wenn bei den Somali ein gesegnetes
rdgga iyyo \namdda " Adan iyyo Tawahi jar besteht, gehen männer und
dann
b Jadiya ayya döfa ö miyi tdga. knaben die in Aden und Tawahi wonen,
zur see und begeben sich in die steppe.
Sömälido mdrkay harwaqo tahdy, Wenn bei den Somali ein gesegnetes
'änaha gSla J^örkisa ayydy arörtit kii 'ay- jar besteht, dann spilen sie des morgens
yärän. mit kamelmilch-schaum.
Sömälido mdrkay harwaqo tahdy e Wenn bei den Somali ein gesegnetes
10 'dnuJiu battän, nägdha ayya "änaha adiga jar besteht und die milch reichlich ist, dann
iyyo 'änaha lö'da luld ö sühag ka so sara schütteln die weiber die milch vom klein-
ö sübagga tbya. Mdrkay sühagga ibyan, vih und den kühen, indem sie so butter
ayydy Iddgta Iah dmma hal dmma sd bereiten und dieselbe verkaufen; für das
Wändyika-na iyyo durta ayydy tb-
slstän. geld kaufen sie eine zige oder kam eistute
15 yän ö la'dgta Iah dmma hal dmma sa' oder eine kuh. Auch hammel und lastka-

sistän. mele verkaufen sie und kaufen für das geld


zigen oder eine kamelstute oder eine kuh.

23. Warsagung.

Hahrdha Sömälida nägdha Id qaho Matronen der Somali kommen zu


ayydy ü yimadän. Markäsdy nägtu ha- den verheirateten frauen. Da sagt die
bdrta kü tidahda: »i fali!«^ frau zur matrone: »Warsage mir!«
20 Markäsdy habdrto tidahda: »gajo ayya Die matrone erwidert hierauf: »Ich
i hdysa; haddad l ddrgisid, si ada ayydn habe hunger; wenn du mich sättigst, so
kü, gü fälin.^ werde genau warsagen.«
ich dir
Markäsdy nägtu habdrta haris iyyo Die frau gibt dann der matrone reis,
'äno iyyo suhag s'isa; markäsdy habdrtu milch und butter; die matrone speist und
25 ilnta ö ddrigta. wird satt.

Mdrkay ddrigto ayydy dulka hariqda Sobald sie satt ist. da zieht sie linien

ö nägta kü tidahda: »ninkägu nag kale in die erde und sagt dann zur frau:

ayyü Id sahib yahdy.«- »Dein gatte ist befreundet mit einer an-
dern frau.«
Markäsdy nägtu ninkeda la dirirta, Die frau zankt dann mit irem gatten,
30 markäsü ninku fura. worauf er ir die Scheidung gibt.
Odayyäsa Sömälida ddUn-yardda ayya Zu den greisen der Somali sagen die
ku yidäha: »i fäli!« jungen leute: »Warsage mir!«
Markäsü oddygu yidäha: »hörta sa- Hierauf erwidert der greis: »Gib mir
qddi fäJka t slf hadd-dn-ad hörta saqd- zuv^or den Ion für das warsagen! Wenn
3b da i sin, fälka gardn mayo.« (hl nicht zuvor den Ion mir gibst, kann

ich nicht warsajjen.«


«

II. Originaltexte. 123

Markäsä ddün-yarddu oddyga saqdda Da geben nun die Jünglinge dem


siyän. Markäsü oddygu tushaha rogroga, greise den Ion. Darnach verschiebt der
wuhü ku yidäha: »gabdd 'as ö ilka 'ad greis die kugeln des rosenkranzes und
ö qurüh badan ayya ku jadl;« dmma sagt dann: »Ein rotes niädchen mit weißen
5 icilhü ku yidäha: »sannddda-tdn höh ha- zäneu und großer Schönheit liebt dich;«

ddn ayyäd heli;« dmma: ^gel badan ay- oder er sagt: »In diesem jar erlangst
yäd dd'san;« dmma: ^gabdd wunagsan du großen reichtum;« oder: »Vile kamele
ayyäd gürsan«; dmma: »wäd döfi ö hölo wirstdu erbeuten;« oder: »Du wirst ein
haddn hkli]i. dmma: ^ädigina ayya wdh schönes mädchen heiraten;« oder: »Du
10 badan noqon.« wirst eine seereise machen und vil geld
erwerben;« oder: »Euer kleinvih wird
sich vermeren.«
Habrdha Sömälido nägdha ayydy ku Matronen der Somali sagen zu den
yidähdän: »anigu hälayto ayydn riyöday, frauen: »Ich träumte heute nacht uud
wdhan ku riyöday nin madäw ö rerklna da träumte ich von einem schwarzen
gübay;« dmma wdhay yidähdän habrühu: mann der euer dorf in brand steckte;«
15 »irdhan ku riyöday, indn rob da'dyn gü- oder die matronen sagen: »Ich träumte
gan.«. daß in dieser regenzeit kein regen fallen
werde.
Markäsdy näguhu bans karyän, 'äno Darnach kochen die frauen reis, geben
kil daran ö hdbro baddn u ytdän. Mar- milch hinein und berufen vile matronen
käsdy habrühu bartska. iijyo 'änaha 'unän, dazu. Die matronen eßen nun den reis
20 wdhay yidähdän: »liaddi Allah yidi, hö- und die milch und sagen dann: »So
lühu way badän, röbku-na wü dCi.« Gott will, wird sich das vih meren und
auch regen wird fallen.«
Rdgga Sömälida nin 6day 'a ayya kil Zu den männern der Somali spricht
yidäha: »habel-6 / fdras-käga dmma inan- ein greis: »N. N.! dein pferd, oder dein
käga 'ürad dmma adiga ayyä sannddda- ältester son wird in diesem jare ums
25 tan diman, dmma geläga ayyä '61 Id tagi, leben kommen, oder du stirbst, oder deine
dmma ädigäga ayyä diman. <i kamele wird der feiud forttreiben, oder
dein kleinvih geht zu gründe.«
Markäsü ninku nef qala ö odayyäsa Darnach schlachtet der mann ein tier
ü yeda. Markäsdy hdayyäsu yimädän ö uud beruft dazu die gTeise. Die greise
hilibka \män ö du'ayän, wdhay yidähdän: kommen dann und eßen das und
fleisch

30 »nefka ad qdsay icä sadqddi; haddi Al- segnen hierauf, indem sie sprechen: »Das
lah yedi, adigu dimdn mdysid, \nankägu tier das du geschlachtet hast, ist das
'ürad dimdn mäyo färaskagu dimdn
,
opfer; so nvm Gott will, wirst du nicht
mäyo, geläga 'ol Id tagi mäyo, ädigägu sterben, dein ältester son wird nicht
dimdn mäyu.<s- sterben, dein pferd wird nicht umkommen,
deine kamele wird der feind nicht fort-
füren, dein kleinvih wird nicht verenden.«
35 Markäsdy is kd tagän. Darnach gehen sie von dannen.
16*
« «

124 IL Originaltexte.

23. Verschidcne teilweise abcrgläubige ansichten und gebrauche.

Somälido wdhay yidähän: »mälinta Die Somali sagen: »Am


und letzten
hisa a gü horäysa iyyo mälinta ü gü dam- am zweiten tag des monats und wärend
bdysa iyyo bisa Säfar g)ddigsd la md- des ganzen mouates Safar soll mau keine
sdfvo. Haddi ad sdfartld dmma wä la reise antreten; wenn du da reisest, so
5 gu daa dmma wä la gü dila. « wirst du entweder überfallen oder ge-
tötet.«

Somälido wdhay yidähän: ^mälinti Die Somali sauren: »Am tag der dem
bisa ü gü hordysa iyyo mälinti ü gü dam- monat vorangeht und am tag der dem
bdysa iyyo mälinti jum'dha la is md-tobo. mouat folgt, sowie auch am freitag soll
man nicht schröpfen.«
Somälido mdrku habenku diimo, han- Die Somali kauen kein gummi so-

10 jdda nid-'^alaiadän, ivdhay yidähän: »ninki bald die nacht anbricht indem sie sagen:
mdrka habSnku dümo hanjdda "aldsada »Den mann welcher des abends gummi
miyidka ayyä habära.« kaut, den verflucht der tote.«
Somälido icdhay yidähän: i> mdrku Die Somali sagen: »Wenn der abend
habinku dümo, haddi nin dab dmma osbo anbricht und jemand dann zu dir sagen
15 kü yidäho: i st! hä sin! illayn wä \n- sollte: Gib mir feuer oder salz! so gib
täsü kü gü fäla. « es nicht, denn damit verzaubert er dich.«
Somälido Hddiydha habenki is ka md- Die Somali schneiden sich am abend
gurän, wdhay yidähän: »saytänka ayyä nicht die nägel, indem sie sagen: »Am
'iddiydha habenki is kd gdra. abend schneidet sich der teufel die uägel.«
Die Somali sagen: »Wenn es abend
20 Somälido wdhay yidähän: »mdrkü wird, dann soll man nicht das haus fegen;
habßnku dümo, dqqalka la md-fiqo; haddi wenn dasselbe bei aubruch des abends
mdrkü habenku dümo la fiqo, ninka dq- gefegt wird, dann stirbt der mann dem
qalka-ld ayyä dinta.« das haus gehört.«
Somälido icdhay yidähän : » haddi Die Somali sagen: »Wenn die nägel

25 'iddiyühu fardhäga kü deradän, mä-icä- deiner fiuger dir lang werden, so ist

nägsana, illayn saytänka ayyä hddsada. das nicht gut, denn der teufel schattet
sich dann darunter.«
Odayyäsa Somälido qärköd sarubdha Bei den Somali scheren einige greise
ayydy heran ö gddka dayän, wdhay yidä- den schnurbart und laßen den kinnbart
hän odayyäsu: »sarubühu hadddy dera- stehen, indem die alten sagen: »Es ist
30 dän, mä-ivänägsana.< nicht scliicklich, wenn der schnurbart
lang wird.«
Somälido wdhäy yidähän: »haddi nin Die Somali sagen: »Wenn ein niauu
jinäbo qdba^ ilma 'arür 'a drko int-dn-ü der befleckung hat, ein kleines kind an-

' 1). i. wenn er nach vollzogenem beischlaf sich noch nicht gewaschen hat.
: «

II. Originaltexte. 125

jinahäda kd maydän, ümilku wa huköda sieht, bevoi- er die befleckung abgewa-


ö habüh badan ayya ka so bdha.« schen hat, so erkrankt das kind und be-
kommt einen bösen ausschlag.
Markäsuy wädadka u yedän, dabaded Sie rufen dann den priester und der-
ayyä wädadku qardas ü qora; markäsü selbe schreibt hierauf ein amulet und
5 ilmüJiu bögsada. darnach wird das kind gesund.
Sömälido icdhay yidahän: »7iinka Die Somali sagen: »Neben einem
'dydka 'a dytlsa 'äno la gu md-ddmo,^ armen mann trinke man nicht milch,
illayn wä intäsu kü 'durya.« denn dann trifft dich sein neidischer
blick.«
Sömälido mdrkay \intdda hmayan, wä Wenn die Somali die malzeit ein-

1 fdra hasän ; mdrkay \mSn e ay sörta da- nemen, so waschen sie (zuvor) die hände;
mayäv, fdra-höda ayydy müdsadän. Mar- wenn gegeben und das mal beendigt
sie

käsdy 'ädaydän; Sömälido ninki an 'ada- haben, dann schlecken sie die finger ab.
ydn wä 'eh. Darnach putzen sie sich die zäne; bei
den Somali gilt es für unschicklich, wenn
jemand sich nicht die zäne j^utzt.
Sömälido mdrkü nin gürsadu, 'arürta Wenn bei den Somali ein mann hei-
15 ydryar ayyä dqqal-kisa yimadän, markäsü ratetund da kleine kinder in sein haus
arösku 'ano siya. kommen, so gibt der bräutigam denselben
milch zu trinken.
Sömälido wdhay yidahän inanki jir- Die Somali sagen von einem knaben
riqsada, icuhü nöqda agön dmma rdjay. der die zäne kuirrscht, er wird vater-
oder mutterlos.
Sömälido wdhay gäldda ü gü na'db Die Somali haßen Juden mer
die

20 y/'htn Yahüdda
mdrkay Yahüdda arkan,
ö als die beiden und wenn sie Juden sehen,

•^andüf bay kü tufän ö mdrkay habäldha so speien sie dieselben an und wenn sie
Yahüdda so ag marän, dagdhyo ayydy an gräbern von Juden vorüber gehen,
kü türän. so werfen sie steine nach diesen.
Sömälido "Eysdha wä %yän, wdhay Die Somali schimpfen auf die Eyssa
25 yidahän ""Eysühu: »wä wus'ih mddaha und sagen von diesen » Sie sind schmutzig
:

ayydy sübkän.« und fetten die haare mit butter ein.«


Eymhu lldbar-Auwdsi lüühü yida-
'' Die Eyssa nennen die Habar-Auwal
hän dida. feiglinge.

Isäqu wdhay yidahän Dülhah,äntühu Die Isaq sagen von den Dulbahanta:
30 »farddJia ayyü qdsa.« »Sie schlachten die pferde.«
Dülbahäntühu tcühü yidahän: »Isaqu Die Dulbahanta sagen: »Die Isaq
md-icänägsana ö kallünka 'unän ö büriga sind nicht brav, denn sie elJen die fische
'dbbän.« und rauchen tabak.«
Sömälido miyiga biydha wä qäryan, Die wüsteu-Somali verstecken das

' Vf;!. pag. 75, 30.


126 IL Originaltexte.

liaddi nin ku yidaho: »I tcärabii/a ! « mä- waßer und wenn zu inen jemand spricht:
siyän, icdhaij yldähän: »md-haysdnno hiyo »Gebt mir zu trinken!« so geben sie
e 'äno ayydnnu kü sin.« nicht (waßer). sondern sagen »Waßer :

haben wir nicht, wir wollen dir aber milch


geben.«
Sömälido rer miyigu adiga ay qasän, Die wüsten-Somali schlachten schafe,
5 hargdhöda ayydy ururyän ö magäldda sammeln deren häute, bi'ingen sie in die
geyän ö ibyän. Markäsdy Iddgta barts Stadt und verkaufen sie. Hierauf kaufen
tyyo timir iyyo dar sistän ö durka kü sie für das geld reis, datteln und kleider,

rarän ö miyiga nöqdän. laden diese Sachen auf das kamel und
keren in die wüste zurück.
Sömälido Berbern iyyo Bulahär adiga Die Somali von Berbera und Bulahar
10 ayydy dilalän, qär-na hargdha ayydy di- handeln mit schafen, einige handeln mit
lälän, qär-na gela iyyo farddha ayydy häuten, einige handeln mit kamelen und
dilalän, qär-na habdgta iyyo mdlmalka pferden, Avider einige handeln mitgummi,
iyyo stibaga iyyo bälka iyyo gesdha iyyo mvrrhen, butter. federn, hörnern und mit
hdrag libaha ayydy dilalän, qär-na timirta löwenfellen, einige verkaufen datteln und
15 iyyo bariska ayydy ibyän, qär-na ddrka reis, andere verkaufen kleider, wider
ayydy ibyän, qär-na mahäyaddha ayydy einige schenken in den kafehäusern kafe
qahicdha kd subän, qär-na ädiga iyyo aus. wider einige schlachten schafe und
gela ayydy qalän, qär-na ferenjiga miyi kamele, wider einige sind bejjleiter von
ü ugäd bähayän ayydy ra'än. Sömälido Europäern welche auf Jagd in die wüste
20 magäldda qölo wdliba hafad göni "a ayydy ziehen. Von den stadt-Somali hat jede
Id-yihin. kabyle für sich ein Stadtviertel.
Wädäddda Sömälido tcdhay yimädän Die pxäester der Somali kommen zum
gsdka sirka ö däwarsänayän, icdhay yi- bäum der männerversammlung und bet-
dähän : » Allah xcdh san siyay ; ku-md teln indem sie sagen: »Gott hat gutes
25 kdbo gü yab61iay9 dmma: ku-md ma^d-
l gespendet; wer schenkt mir sandalen?«
wis l gü yaböhay ? dmma : ku-md nef t gü oder: »^Yer schenkt mir ein leibtuch?«
yab6hay9 dmma: ku-md masdlla l gü ya- oder: »Wer schenkt mir ein stück schaf?«
böhay 9 oder: »Wer schenkt mir einen gebets-
teppich?«
Markäsdy rdggu siyän dmma kü yi- Nun geben männer etwas oder sie
die

30 dähän: ^wddäd-o, wah san Allah hd kü sagen zu im: »O priester, möge dir gott
siyo /« etwas gutes geben:«
Sömälido rdgga ninki hölihisu wdfi Wenn bei den Somali einem mann
badan kü dintän, wühü qdla nef sddqo'a. vil vih verendet, so schlachtet er ein
stück vih als opfer.
Sömälido miyiga mälinta %dda rirki Die Somali der wüste, iu deren dorf
35 an wädäd tükiya jogin., rdgga fdrdo ayyü kein priester sich befindet der verbeten
füla ö rer wädäd jögo tdga ö kü so tü- kann, besteigen am festtage pferde und
kada. Ninka dn tukdn wdhi,ay yidähän: ziehen in ein dorf wo ein priester sich
:

II. Originaltexte. 127

»sorta ha Id 'ünin ö ha salämin o ha Id uufhält und l)eten mit im. Bezüglicli des
fadisan!«.
*
maimes der nicht betet, sagen sie: »Iß
nicht mit im, grüße in nicht und setze
dicli nicht zu im!«

34. Flut'h- und eidesformel; wehegesehrei.

Sömälfdo wdljLay is kii haharän: -»"Eysa Die Somali fluchen einander: »Ein
kü doh!« dmma: »lihäh kü Id tag!^ Eyssa schlitze dich auf!« oder: »Ein
5 dmma: »qörta kd-jahf« dmma: »simbiri- löwe hole dich!« oder: »Breche dir das
roho ö lugdha kd-jab!« genick!« oder: »Gleite aus und breche
dir die beine!«
Rdgga Sömälido wdhay kü dartän Die männer bei den Somali schwören
»wälldhi vyyo bü/dhi tyyo tälldhi!« dmma: also: »Bei Gott!« oder: »Bei meinem
»qodday tyyo heraday!« dmma: »tvälldhi schamglid und meiner seriba!« oder: »Bei
10 {yyo dmma: »ivälldhi fyyo
iveysdda!«- Gott und der gießkanue!« oder: »Bei
masäjidda!« dmma: »wälldhi iyyo kitab- Gott und dem tempel!« oder: »Bei Gott
ka!« dmma: »wälldhi tyyo tüsbaha!^ und dem koran!« oder: »Bei Gott und
dmma: »hildliay furdn, indnan häjdda dem i'osenkranz!« oder: »Mein weib sei
beyn kd scgin!« geschiden, daß ich in betreff dieser sache
keine lüye sas'e!«
15 Nagdha Sömälido wdhay ku dartän: Die frauen der Somali schwören also:
dmma: »wa tan
»wä-tan äbdhay wäya!<ii »Es soll jetzt mein vater abhanden
wälälkay waya!« dmma: »wa tan inan- kommen!« oder: »Mein bruder gehe ab-
kayioäya!« dmma: »wa tan'lnddha hUa!^ handen!« oder: »Mein son gehe abhan-
dmma: »iva-tu rimagu t ga so (l^^a, ind- den!« oder: »Ich soll jetzt das augen-
20 nan häjdda heyn kd shgin!«. licht verlieren!« oder: »Meine leibes-
frucht gehe jetzt von mir ab, daß ich in
dieser sache keine lüge sage!«
Näguhu mdrkay baröränayan, wdhay Wenn die trauen wehklagen, so sagen
yidähän : » bd'aye ! liögaye ! « sie: »Mein Untergang, mein unheil ist da!«
Nimdnku wdhay yidähän: »tol-ld ay!«. Die männer aber sagen: »(Mein)
dmma: »äbdhay goblan!« stamm ist nicht mer!« oder: »Ich bin
meines vaters beraubt!«

Jo. Eigenuainen toii liaustieren.

25 Somalido wdhay 7'iydha ü bihiyan : Die Somali geben den zigen folgende
b6g-ad,^ bmti,^ bddisa,^ böba,'^ senyo.'' namen: weißflanke, haarreich, milclireich.
genäschig, kal.

' Vgl. pag. 75, 15. " Vgl. pag. 117, 15. ' bori seite. * husti ha.ir, zige die vil haar besitzt.
^ badi vermeren, hädisa (vvelclie) reichlich (milch) gibt. ° hüb raub, höh a vom r.iub seiend, zige die alles frilH
was sie erreicht. ' scnyo mangel an hörnern.
! :

128 IL OrIGIN AXTEXTE.

Sömälido wdhaij gela ü hihiyän: li£a,^ Deu kamelen geben sie die namen:
län-sei4ga, 'ülula, sedka-W,' 'äno-madn, höhe, astabschäler, briimniler, höhenseite,
gdhna. von süßer milch, milchkarg.
Sömälido wdhay farddJia U hihiyän : Den pferden geben sie die namen:
5 dasdda,^ mdr-la-drag,^ i^dmar, ydra, sülub, beutebriuger, einzigr "esehen, kastanien-
mdydal, ara. braun, klein, stahl, grau, scheck.

26. Zurufe an tiere.

Sömälido mdrkay donayan inü fdrasku Wenn die Somali wollen daß das
ordo,wdhay yidahän: hurr. hurr^ Jmrr pferd laufe, so sagen sie: hurr, hurr.
Mdrkay dönayan inü fdrasku jögsado, hurri Wenn sie aber wollen, daß das
10 wdhay yidahan: dlg, dig, dlg! pferd stehen bleibe, dann sagen sie: dig,

dig, dig!

Mdrkay dönayan inay durta tiiyän, Wenn sie die lastkamele zum nider-
wdhay yidahän: tii, tii, tvb! knien bringen wollen, dann sagen sie

tu, tu', tu'!

Mdrkay dönayan inay damerdhu or- Wenn sie wollen daß die esel laufen,
dän, wdhay yidahän: hag, hag, hag. hag! dann sagen sie: hag, hag, hao"!
15 Mdrkay gürayan e gs,la kahaynayan, Wenn wandern und die kamele
sie

wdhay yidahän: hddda, hddda, Kiddiddi! antreiben, dann sagen sie: hadda, hadda!
Adiga-nd mdrkay kahaynayan icdhay Zu dem kleinvih aber wenn sie es
yidahän: ts, ts, ts, ts! treiben, sagen sie: tz, tz, tz, tz!

Mdrkay höldha wäräbhiayan icdhay Wenn sie das vih tränken, dann sagen
20 yidahän : höbayöday, höbayd, höbayd, hö- sie: hobayoday, hobaya, hobaya, hobayo-
bayöday, höbayd! day, hobaya! u. s. w.
Mdrkay bdhalka höldha dimayän, Wenn wildtiere das vih überfallen,
wdl),ay yidahän: wid, wid, wid! dmma: dann rufen sie: wid, wid, wid! oder:
yurr, yurr, yurr, yurr! vur. vur. vur, vur:

37. Krankheiten.

25 Sömälido bukdnköda icdhay yidäJiän: Die Somali benennen ire kraukheiten


haköro, sö-gudud,^ "^dd-gö',^ jadd^o,'' fu- also: augenentzündung, rotlauf(?), fleisch-
ruq,^ fdnto,^ jdbti,^'^ jdni-wärSn,^^ fedo,^^ abschürfung, ausschlag, pocken, feucht-

* Zo' höbe, la 'a von hOhe seiend, hier speziell ein kamel das blätter und zweige von bäumen berabholt.
' sid-di die seile, Sed-kä-la das über die Seite eines andern kameis von der hohe her das futter nimmt. ^ von
da'-f-S durch Überfall sich beute einbringen, hier: ein gut laufendes pferd das beim beutemachen verwendbar ist.

* nur einmal gesehen, wunderschön. ' von güdüd rot. Ibrahim beschreibt die erscheinungen dieser krankheit

so: die .äugen röten sich, die zunge wird weiß, am ganzen körper fiilt der kranke heftige schmerzen. • 'ad fleisch

und gö' abschneiden. Ibrahim sagt, man ziehe sich dieses leiden durch schweren fall zu, wenn man dabei große
wunden davon trage. ' jada'o erklärt Ibrahim als leichten h.autausschlag. ' fi'iruq, auch ged-'änöd genannt,

kuhpocken, variolae. ° fünto scheint allgemein Syphilis zu sein; Ibrahim sagt, fänto sei ein hautausschl.ig der
nach Umgang mit prostituii'ten auftrete; vgl. Galla (Tutschek): fandö Syphilis. '" jähli gonorrhoea. " joni
Seite und icärgn stich, Seitenstechen. " fed rippe, plur./grfo.
:

II. Originaltexte. 129

qtisäsad,' qäbsin,' dcidr,^ dtCa-qüdun^^ qdho, blättern, tripper, luugen-, rippenfellent-


hiyo-haläf, daun? züuduug, rheumatismus, kolik, gallen-
fieber, fauliges magenaufstoßen, schwind-
s*iclit, waßersucht, pest.
Sömälido farddJia bukdnköda ivdhay Die krankheiten der pferde nennen
yidähän: dirfa'/' sdngal.'' die Somali also: pferdepest, wurm.
5 Gsla bukdnköda wähay yidähän: qäd,^ Die krankheiten der kamele nennen
yelka-öhisy sie: qad, kamel-gebrumme.
Adiga bukdnköda icuhay yidähän Die krankheiten des kleinvihes nen-
diga-liäd,^'^ sängal,^^ här}' nen sie: kotfegung, wurm, diarrhoe.

38. Einsebildete krankheiten.

Nägdlia Sömälkla nagti mnkedu holo Bei den Somalifrauen spricht eine
10 baddn yahdy, haddt ay buköto, habär-bä matrone zu einer frau deren gatte reich
kü tidähda : »bukdnkägu ivä sar, ivdhä ü ist, wenn sie erkrankt, also: »Deine
ddwo 'd mdro hdyli'a, dmma sädir ndqsi "a. krankheit ist von einem dämon; ein heil-
mittel dagegen ist ein schönes leibtuch
oder aber eine färbige jacke.«
Markäsdy nagta ninkeda kü tidähda: Darauf sagt die frau zu irem gatten:
»wdhan ü buka mdro hdyli 'a dmma sä- »Ich bin krank nach einem schönen leib-
15 dir ndqsi 'a.« Dabaded ninkedu ayyä Ti tuch oder nach einer farbigen jacke.« Ir
so ibiya. gatte kauft ir dann solches.
Qär-na haddt ay buködän, habdr-bä Zu einigen, wenn sie erkranken,
ü timäda, icdhay kü tidähda: »lodhad ü kommt ein altes weib und sjiricht: »Du
bükta sär; haddi dnad is kd däwdyn, bistkrank von einem dämon; wenn du
20 iväd diman.«- dagegen keine arzenei anwendest, so
stirbst du.«
Markäsdy nägta ninkeda kü tidähda: Darauf sagt die frau zu irem gatten:
Dicdhan ü buka sär.« Ninkeda ayyä la^dg »Ich bin krank an einem dämon.« Ir
baddn stya. gatte gibt ir dann vil geld.
Markäsdy nägtu ädi baddn qdsa ö Hierauf schlachtet die frau vil klein-

25 nägö badan dalbddda, inay u yimädän vih und ladet zu sich vile frauen daß
ö sörta Ymän. sie kommen und am male teilnemen.

' Bei Laraj. hiishashad rheiimatisrae. - cf. ,,^....^03 intestinum. ''


da Ar galle. * wörtlich: stinkendes
aufstoßen. ^ Ar. ^^\]o. " dirfa erklärt Ibrahim als da An der pferde; dieselben bekämen heftigen husten-
anfall und verenden plötzlich. ' san nase + ^aZ eintreten. Ibrahim sagt; ein Wurm kriecht in die nase und
dringt vor biszum gehirn und verursacht so den tod des pferdes. * Ibrahim sagt, den qäd bekämen die kamele

wenn sie nur (süßes) gras und laub zu freßen bekämen. ' Diese krankheit äußert sich nur in constantem ge-

brumme des kameis. '" Ibrahim erklärt diga-häd als dann der schafe und
zijren; die krankheit äulJei'e sich in
heftigem niesen, worauf der tod eintrete; der kot sei wie weggefegt aus den gedärmen indem nichts davon sich vor-
finde. ^' Vgl. uote 7. '^ wörtlich: kot, dreck.
Reiniscb, Somaliteste. 17
130 II. Originaltexte.

Markäsdy nägühu dar wänagsan so Die fraueu ziehen dann schöne klei-
qätän ö ü yiinädän. der an und kommen dahin.
Mdrkay ü yimädän, ayyäy durhan ü Wenn sie nun dahin kommen, so
tumän ö 'ayyärän; markäsdy nagti bilk- schlagen sie eine trommel und tanzen:
5 tay la 'ayyarta ö da da. auch die erkrankte frau tanzt mit bis sie

rülpst.
Mdrkay da'do ayydy näg-uhu ykjah- Wenn sie rülpst, dann sagen die
dän : » darigtay. « frauen: »Sie ist satt.«

Haddt dn-ay da in, mälmö hadan Rülpst sie nicht, so tanzen sie für

^yy^y ^ "^ayyärän ö mälin icdlba adi 16 dieselbe vile tage hindurch und täg-lich
10 qdla. wird ir kleinvih geschlachtet.
Mdrkay dado ayydy nägiilm aqqald- Wenn sie aber rül^jst, dann gehen
dödi kü noqdän, markäsdy nägta hogsata. die frauen heim und jene frau gesundet.
Nägtl mnkedu höh baddn yahay, bil Die frau deren gatte reich ist, sagt
wdlba wdhay tidahda: »«;« buka,« nägta jeden monat: »Ich bin krank,« die frau
15 'äydku md-buköto. des armen aber wird nicht krank.
Nimdnka Sömältdu haddt ü nin bu- Wenn von den Somali-männern einer
kodo, u yimäda 6day. Markäsü
lodhä erkrankt, so kommt zu im ein greis.
oddygu ku yidaha: »wdhad fl bükta sar; Derselbe nun zu im: »Du
spricht bist
mdro baftd'a dmma labd hal dmma hajo- krank von einem dämon; kaufe dir also
20 lad so ibso.'« ein baumwollenes leibtuch oder zwei
berusteinkugeln oder ein armband!«
Markäsu ninku ibsada; mdrkü ibsado Der mann kauft sich nun solches
ayyü bögsada. und dann gesundet er.

29. Totcusebräuclie.

Sömälida haddt nin dinto, tcädado Wenn bei den Somali jemand stirbt,

U
bay Markäsdy ivädädddu kti
ysdän. so rufen sie priester herbei. Dieselben
2byidähän: -^kafdn tyyo hanöd so ibiya!« sprechen dann zu inen: »Kaufet ein
leichentuch und spezereien!«
Mai^'käsdy kafdn iyyo hanöd so tbyän, Sie kaufen dann ein leichentuch und
wädäddda ayyä kafdnta tolän ö miyidka spezereien. Die pi-iester nähen dann das
biyo kü mdydän. leichentuch und waschen die leiche mit
waßer.
Mdrkay miyidka may4än, ayydy ka- Wenn sie die leiche gewaschen haben,
30 fdnta galyan ; markäsa nimdn badan ö wickeln sie dieselbe ins leichentuch.
ay is kü qulo yihin, ayyä yimäda ö mi- Hierauf kommen die verwanten herbei,
yidka dirmo kü qäda ö mel an däd kü legen die leiche in eine majte, graben
marin qdbri ü gd qoda ö asa. M ir dann an einem vor waßer sichern ort
ein grab und begraben sie dort.
Mdrkay äsän ayydy loädädddu kü Wärend der l)estattuug beten die
! !

II. Originaltexte. 131

du'ayän ö äqqalkisi j/imädän. Markäsä priester den verstorbenen und dar-


für
nimdnki ay ninka is kit qölo ahayen ayya nach gehen sie in sein haus. Die ver-
wädäddda kü yidähän: »miyidka dqqal- wanten des verstorbenen sprechen dann
kisa todobä mälmöd kü ditaya.U zu den priestern; »Betet für den ver-
storbenen in seinem hause siben tage!«
5 Markäsäy icüdädddu todobd mälmöd Die priester lesen nun daselbst koran
wall ahriyän. Mdrkay todobd mälmöd da- siben tage. Sind die siben tage vorbei,
mdto ayyä ädi baddn Id qala ö höMhlsi so wird vil kleinvih geschlachtet und
U kd dintay inamddlsu iyyo nägihlsu qäyb- darnach teilen sich die kinder und die
sadän. frauen des verstorbenen in seine habe.
10 Nägtu-na afdrtan mälmöd ayydy Die frau trägt dann durch vierzig
gdmbo 'ad Imwata. Sömälidu gambäda tage ein weißes kopftuch; dieses weiße
'ad wdhay yidähän iver. kopftuch nennen die Somali wer.

b) Erzälungen.
30. Eine tierfaH»el.

Wdhä Id yidi. Libah iyyo iväräba iyyo Erzälung. Ein löwe, eine hyäne und
daic(To sdddeh-däs ayydy däicdystay. ein Schakal, diese drei verbündeten sich.
15 Mälintay däwddi hiddcn ayyü libdlii Am tage als sie den bund geschloßen
kd yidi: »rerka agtBna-a 'dwa dynu ü hatten, sprach zu diesen der löwe:
»Heute
dano!« Wärdbihi iyyo dawa'ddi wdhay abend wollen wir das uns benachbarte
yidähen : » hdyye « dorf überfallen!« Die hyäne und der
Schakal erwiderten: »Recht so!«
Mdrkü habeuki ditmay, ayydy sdddeh- Als das abenddunkel eingetreten war,
20 dödi ü lüdda da'cn. fielen alle drei über das dorf her.
Libähi wiihü so dasaday wän icayn, Der löwe erbeutete sich einen großen
wäräbihi-7ia ivän Idba jira, dawa'ddi-na hammel, die hyäne aber einen zweijäri-
wdhhar. gen und der schakal ein zicklein.
Markäsdy is u wada yimaden, libahi- Hierauf kamen sie alle zusammen
25 hä ayyu ivärabihi kil yidi: »innö qdybi hö- und der löwe sprach zur hyäne: »Teile
Idha!« uns das vih aus!«
Wäräbihi-bä kü yidi: »b6qor-kdyagi-6 Da sagte die hyäne: »0 du unser
adigu icänka loayn qado, anigu-na icän- könig! nimm du den großen hammel, ich
ka yar, daica'dda-na icdhharka.« aber neme den kleinen und der schakal
das zicklein.«
30 Markäsü libdlii dirbähay wdräbihi. Da grab der löwe der hväne eine
Dawa'ddi-bä kü tidi libalii: »'adaysdn-ö! orfeige. Nun sprach der schakal zum
aniga qaybinaya höldha.« Wdhü yidi li- löwen: »0 gestrenger! ich will das vih
17*
«

132 II. Originaltexte.

hähi: ^>häyyel hä-se ahate stdän ahäy hö- verteilen.« Der löwe erwiderte: »Gut,
Idha ü qayhi.'c verteile das vili mit rticksicht auf mich!«
Wdhay tuji: »hdyye! wähharka hörta Jener sprach nun also: »Recht so!
kü hiqluqo, wänka Idha jirka-d-na kü das zicklein verschlucke zuerst, diesem
5 Mqsi, wänka wdyiia kii ^dsay'.i- lalJ' den zweijärigen hammel folgen und
zu abend verspeise den großen!«
Markäsü libahi qoslay, dawaddi-bü Da lächelte der löwe und sagte zum
küyidi: »qdybta wdndgsan ayya ku baray?« Schakal: 'Wer lerte dich diese schöne tei-

lung?«
Wdhay tidi: »wdhä t baray dirbdhd- Dieser erwiderte: »Die lerte mich die
da ddbanka icärabaha kü täl.^^ Wa stda. orfeige auf der backe der hyäne.« Ende.

31. 1Vebe dem der lüst!^

10 Wdhä Id yidi. Inam-bä beynäla aha, Erzälung. Ein verlogener knabe, deßen
abürkisu-nd beynta ja^la, wühü stdäs aha- character die lüge liebte und der nun so
do-bä, mältmbä usdgo 'äd/'göda jird lou- beschaffen Avar, dieser sah eines tages
hü ärkay qölo ged dgtlsa kit däw fa- als er bei der herde weilte, leute neben
dtda. einem bäume sitzen.

15 Markäsü qayliyay, icühü-na yidi: »war, Da schrie er und sprach: »O ir män-


wä nimdnka! icär tvä nimdnka! l so uer! o ir mänuer! kommt mir zu hilfe!
gada, l so gada!« kommt mir zu hilfe!«
Halkäsdy wdda kden, inay ddan. Da erhoben sie sich und stürzten hin
Mdrkay so gädBii hügglsi, ayydy icaydi- und als sie bei im angekommen waren,
20 yen, toühü ka qayliyay. fragten sie, weshalb er geschrien habe.
Wühü kü yidi: -»icä Ildhay mahäd- Dieser erwiderte: »Gottlob! nachdem
disa! hase ahate hatan mdrkii idin drkay aber der pauter euch im lauf ersehen
ayyd sabelki bdhsaday, wdh-
örod-kini, hat, da entfloh er und hat kein schaf
bä-na ka md-ünin ddiga.(< gefreßeu.
25 Markäsdy is kd noqdSn nimdnki, lodh- Da kerten die männer um und dach-
anay mödayen, inü run sigayo. ten, er rede die warheit.
Mälinti labäd-na sidlsi ayyü qayliyay. Am zweiten tag schrie er ebenso. Da
Markäsdy ku so icdda kdsn, inay sabelka erhoben sich alle, um den pauter zu
dilän. Inanki-bä kü qoslay. töten. Der knabe aber lachte sie aus.
30 Wdhay kü yidahen: »mahad nö gü Da sprachen sie: »Weshalb lachst
qöslaysa?« Wühü yidi: »idinku mdrkan du über uns?« Er erwiderte: »Haltet ir
qaylyö-bä md-aydin rün bä möddän qayld- denn mein geschrei, wenn ich schreie,
daydaf« für ei-nst?«
Markäsdy noqden, iyydgu tcdda ^aday- Da kerten sie alle um und waren
35 sdn qddarka Ebbdhay. ärgerlich wee-en der Versuchung- jjottes.

* Vgl. A. W. Schleichers Somalitexte. Wien 1900. pag. 61. Nr. 25.


!

II. Originaltexte. 133

Mälin säddehäddi ayyd dfar sahel hio Am dritten tag kamen über in vier

so bakSn. pauter.
Markäsu ada ü qayliyay. Mdrkay
sl Da schrie er laut auf, sie aber lachten

qaylddlsi maqlen, ayydy icdda qoslen ö alle, als sie sein geschrei hörten und
5 mSsödi ka daqaqi wayen. rürten sich nicht von der stelle.

Inanki ayyü sabel wayni ku so hödo Auf den knaben inachte der größere
qhrubqitnib ü gOyay, ädigi-s^ qdr-bä ges panter einen sprang und zerriß in, die
ayydy ku 'araren. Schafe aber liefen nach allen selten
fort.

Nimdnki-bä mdrkay adiga yalsi ar- Als die leute die flucht der schafe
10 ke7i, däbadsd ayydy gdrtay inü bdhal bemerkten, wußten sie daß sie vor einem
ka 'ardrayo. wildtier flohen.

Markäsdy ku so orden inanki hdgglsi, Als sie nuu zum knaben hin gelaufen
wdhay arksn sabelki stdu inanki ü gö- waren, da sahen sie wie diesen der panter
göyay. zerrißen hatte.
15 Markäsdy is "an'ananten. Ninki ü gü Da tadelten sie einander. Der ältere

wayrid ayyä kü yidi: »ha is 'an'anänma mann aber sprach: »Zankt euch nicht,

inanku usdga ayyä "ananta laha; ülayn nur der knabe hat den tadel; denn hätte
hadddnü höre beyn irmö-gu manta sSgin, er uns früher nicht belogen, so würde
hdlkan sabslku ku md-'unin. Wähandydin in jetzt nicht der panter gefreßen haben.
20 ögatän ninki beyn badan usdga ü dinta.« So seht ir nun, daß der lügner an der
Wä st da. lüge stirbt.« So ist es.
Sömälido beynta wdhay yidahän: beyn, Die lüge bezeichnen die Somali mit
hdlis, danän, ösbo, dabäyl, büf, bad; dem Worte: lüge, gefar, bitterkeit, salz,

beynäldha wdhay yidahän: ninkäs wä nin wind, gebläse, meer; vom lügner sagen
25 beyn badan, dmma lüd nin danän badan, sie: der mann ist ein großer lügner oder

dmma wa nin hdlis baddn, dmma wä nin von großer bitterkeit, oder von großer
dabdyl badan, dmma ivä nin büf badan, gefar, oder von großem wind, gebläse

dmma wä nin bdd badan. oder von großem meer.

33. Der midgan nnd sein weib.

Wdhä Id Midgdm-bä midgän


yidi. Erzäluug. Ein midgau heiratete eine
30 qdbay, midganti-bä man ü dasay. Inanki midgau; diese gebar im einen son den
ayyu raidgdnki ja'ldday. er ser liebte.
Bari ddmbe ayydy mssi kd garen, Später brachen sie vom orte auf und
wdhay so'däm-bä saq ddlia ayyü dübbi- auf dem wege erinnerte er sich seines

hisl tdbay. hammers.


35 Markäsü nägti kü yidi: -»icdhad yksa, Nun sprach er zum weibe: »Warte
hdlka l gu sÖ süg, aniga diubbihi-bän ki- hier auf mich, bis ich den hammer bringe!«
naya!« Wdhay tidi: »hdyye!« »Gut so!« erwiderte sie.

Mdrkü midgdnki tdgay, ayyä adigi Als der midgan fort war. da zer-
^ «

134 II. Originaltexte.

ka Id firdaij. Markasäy nagti ayydy streuten sich die scliafe. Da le^te die
inanki dulka digtay ö adigi ayydy kii da- fraii den knaben auf die erde und ffinff

qaqtay. den Schafen nach.


Slday adigi ü wurinaysay, ayydy Wärend sie die schafe zusammen-
5 inanki kd fogdtay. Markäsdy inanki ku trib, entfernte sie sich vom knaben. Als
so nöqntay, inanki-hay todyday, markäsdy sie nun zu im zurückkerte, fand sie in
haröratay. nicht und da heulte sie.
Barortedi ayyü ninki mdqlay. Mar- Ir geheul hörte der gatte und als er
käsü tt yimid, icu/iü ku yidi: -»maliiäd ü zu ir gekommen war, fragte er sie: »Wes-
10 harördnaysa? halb heulst du so?«
Wdhay tidi: ^inanki-hän mesan digay, Sie erwiderte: »Ich weiß nicht mer
gardn ivayay.^ den platz, wo ich den knaben nidergelegt
habe.
Wtt^ü kii yi4i- »mäd-sicmatid mesad Da sprach er zu ir: »Hast du den
digtay?« platz, wo du in nidergelegt, nicht mit
einem zeichen versehen?«
15 Wdhay tidi: »dayyahdn ku liaga- Sie erwiderte: »Ich wendete das ge-
jiyay.<^ siebt dem mond zu.«
Wühü yidi: »so mä-ogid, inu dayydho Da sagte er: »Weißt du denn nicht,
sö'do?« daß der mond wandert?«
Wdhay tidi: »wdhan modayay, in- Sie erwiderte: »Ich dachte, er würde
20 dn-ü hdlka iyyo arörta tdgayn.« bis zum morgen nicht weiter ziehen.«
Markästi midgdnki midganti dilay, Da schlug der midgan die midgan
wühü ku yidi: »haddad inan kale ddsid, und sagte dann zu ir: »Wenn du einen
dayydlia ha ku hagäjin!<.<. Wdhay tidi: zweiten knaben gebärst, dann schau nicht
»hdyye!« auf den mond!« Sie erwiderte: »Jawol!«
25 Markäsdy ddi-gödi kii daqäqen; inan- Hierauf gingen sie iren schafen nach,
ki-nd habinki-bä hdlki-bä wäräba kü hlnay. den knaben aber fraß in der nacht an
Wä sida. jener stelle eine hyäne. Ende.
Bdhti-'üna 'dqli md-la} Ein aasfreßer hat keinen verstand.

33. Der fleisehfrcßeude topf.

Wdhä Id yidi} Nim-bä sdddeh bidda Erzälung. Ein mann hatte drei knechte
30 iyyo biddad lahä. Ninki-bä mälin 'ided und eine magd. An einem festtag gab
wän siyay ; loänki-bay qassji, hidddddi- inen der mann einen hammel; diesen
bay kii yidähen: »möfdda kii rid!« Wdhay schlachteten sie sich und sprachen dann
tidi: »hdyyef« zur magd: »Schiebe diesen in den back-
ofen!« »Ja wol!« erwiderte sie.

' Vgl. pag. 77, 8. * Wörtlich: (juod dictum (narratum) est.


IL Originaltexte. 135

Markäsäy möfddl kü ridday, mdrki- Da gab sie denselben in den back-


hä wü hisldday. ofen und dort wurde er gar.
Wdhay kii tidi hiddödki: »wänki Da sagte sie zu den knechten: »Der
hisld. « hammel ist gar geworden.«
5 Wdhay yidahen: »müfdda ka so sär, Sie sagten dann: »Ziehe in aus dem
ha qabuwo/« ofen, damit er ausküle!«
Markäsdy bidddddi möfddi ka so sar- Die magd zog in nun aus dem ofen
tay. Wdhay yidahen: »intü qabawayo dynu und darnach sagten die knechte: »Wä-
ßndi'Ü-güra döndimo.« Markäsdy dfar- rend er auskült, suchen wir uns einen
10 tödi is wdda raen. zanstocher.« Alle vier gingen nun mit
einander.
Hddal-koda nin ay jär yihin ayyä Ir gespräch hörte aber ein nachbar.
mdqlayay. Markäsu nink-ay järka ahayBn, Nun begab sich dieser ir nachbar ins

dqqalki biddödka so galay ö hüibki wdh haus der knechte und aß dort ein großes
badan kd 'linay. Mdrkü ddrgay ayyu stück fleisch. Nachdem er gesättigt war,
15 dqqal-kisi ku noqday. kerte er in sein haus zurück.
Blddödki-na mdi'kay yimaden, ayyäy Als nun die knechte wider gekom-
arkin wänki iyyo Mlib-klsi qär maqdn men waren, sahen sie, daß vom hammel-
yahay. fleisch ein teil feite.

Markäsu biddlhi ü git waynd kü yidi: Da sagte der großknecht zu den an-
20 »ivdhä \inay hüibki, digsiga hatan \inaya. dern: »Der topf der jetzt noch frißt, hat
Wdhay yidahen: »wä rünta.« das fleisch gefreßen.« Sie erwiderten
dann: »Ja, das ist die warheit.«
Markäsdy Mlibki "unen, radrkay da- Hierauf aßen sie das fleisch und als sie

mayen ayydy dqqalki fadisten. fertig waren, bliben im hause sitzen.


sie

Ninki ay järka ahayen ayyä u yimi Der nachbar kam dann zu den
25 biddödki, wdhay kü yidahen biddödki: knechten und da teilten im diese mit:
»wän-kaydgi digsigi-bä Ymay.« »Uusern hammel hat der topf gefreßen.«
Wuhü kü yidi: -»wdhaydin ySsän mS- Dieser erwiderte: »Was ir an eurer
saydin: digsigi kü, arakten kü düa!« Wd- stelle tun solltet, ist: schlagt den topf

]}(t-y yidahen: »hdyye!^ den ir hier das tun saht.« »Gut!« ant-
worteten sie.
30 Markäsu ninki hüibka "ünay mdrki Hierauf setzte sich der mann der
höre, mädahisl digsigu kü, jögsaday. früher das fleisch gefreßen hatte, den
topf auf seinen köpf.
Markäsu biddihi ü gü loaynd bud Da schlug- der o-roßknecht mit einem
icayn mddihi ninka digsigu ku jögay kzt knüttel auf den topf der sich auf jenes
diftay. köpfe befand.
35 Ninki-bä yidi: »mahad btcdka i gü Nun sagte der mann: »Warumschlugst
difatayU du auf mich mit dem knüttel?«
Wühü yidi: »digsigu mädahaga kü jö- Dieser erwiderte: »Ich schlug ja nur
gay ayydn dilayay.<< den topf auf deinem haupte.«
:

136 II. Originaltexte.

»mar labad sidäs ha ti


Wiihü ykli: Da sagte jener: »Ein zweites mal
dÜin dddka! mdrkad digsi göniya äraktid schlage nicht so auf leute! wenn du einen
dÜ!« Biddiki-hä wühü ykli: »hdyye.'<i topf allein siehst, dann schlage!« Der
Wä sida. knecht erwiderte: »Recht so!« Ende.

34. Wer andern eine srnibe gräbt.

5 Wähä Id ykli. 'Alim-bä magalo yimid, Erzäluug. Ein gelerter kam in ein
raagäldda-na nin höqora ö 'ilmiga ja'dl land, in diesem lande aber herrschte ein
ayyä Mkmna. könig der die wißenschaft liebte.
N^nki "älinka ahä ayyä buqorki ü Der gelerte kam nun zum könig und
yimid, h6qorki-bä kü yidi "^alinki: »adiga dieser sprach zu im: »Bist du wol er-
10 '^Ümi haddn ma-taqän?«^ 'Alinki-ha yidi: faren in der wißenschaft?« »Ja wol!«
»Ää/« erwiderte dieser.
Böqorki-bä äqqal iyyo ivalj, wdlha Der könig gab nun dem gelerten haus
'älinki dyay, ivu/iü kit yidi: »mälin ivdlba uud jeglichen bedarf i;nd sprach zu im
mhsan loah kii hokumo i gil kalay!« 'Alinki- »Komm" täglich zu mir auf meinen richt-
16 bä yidi: »häyyef« platz!« Der gelerte erwiderte: »Ser wol!«
Mdrkü bdryo lä jögay, ayyä böqorki Wie nun der könig vile zeit mit im
ü äda ü jdeldday. zusammen war, so gewann er in ser lieb.
Böqor-tiriyihi ayyä 'alinki ddm'ay, Der vezir aber suchte den gelerten
inü böqorka kü dlro, mdrkü böqorki ku dem könig zu verleiden und sprach einst
20 yidi: »mä-6g-tahay, inü 'alinku df-käga zum könig: »Weißt du wol, daß der ge-
kd harragödof« lerte vor deinem mund sich reinigt?«
Böqorki-bä yidi: »df-kaygu mühü-la Der köniof sagte: »Was hat denn
yahay^i^ Wühü yidi: »"älinka i gü yidi: mein mund?« Jener erwidei-te: »Der ge-
böqurko wä af qudmün yahay.i. Böqorki- lerte sagte zu mir, daß der könig aus
'2b bä yidi: »aii/ga ayydn icä hubsdnaya dem mund stinke.« Der könig sagte dann:
hddalka. « »Ich werde mir dieses wort merken.«
Mälmti ddmbe mdrkü 'älinki ku so am folgenden tag der gelerte
Als
s&day dqqalka böqorka, ayyä böqor-tiri- nach dem haus des königs ging, da sagte
yihi "älinki kü yidi: »ivd^an dönaya, inad zu im der vezir: »Ich wünsche daß du
30 dqqal-kayga manta kd dffurtid.« Wü/ui heute in meinem hause frühstückest.«
yidi 'älinki: »hdyyef« Der gelerte erwiderte: »Ja wol!«
Mdrkay dqqalki böqor-tiriyihi yimä- Als sie ins haus des vezirs gekommen
den, 'älinki-bä dffurki Id 'linay. waren, da frühstückten sie zusammen.
Mdrkay sörti damaykn ayyii böqor- Als sie abgespeist hatten, sagte der
35 tiriyihi 'älinki kü yidi: »icdhad yssa: bö- vezir zum gelerten: »Wenn du nun mit
qorka mdrkad dfka mardda
Id hddlaysid, dem könig redest, so verdecke den mund
sär, ay-dn-ü tönta kä urinin!« Wiihü ykli mit dem tuch damit der könig den knob-
'älinki: »wä i^mta.« lauch nicht au dir rieche!« Der gelerte
erwiderte: »Recht so.«
,

IL Originaltexte. 137

Mcirku buqorki. ü yimid ayya buqorki Als der gelerte uuii zum köuig- ge-
kü yidi 'ällnki: »is kd ivuran!« kommen war, sprach dieser zu im: »Wie
geht es dir?«
Markäsü 'älinki marddi äfka saray Dil verdeckte der gelerte den mund
ö yidi: t>wä nabad.« mit dem kleide und sagte: »Ganz gut!«
5 Mdrkü böqorki drkay, inü marddi Als der könig sali daß er sich mit
dfka säray, ayyü is yidi: »hddalki böqor- dem den uiund verdeckte, dachte
kleid
tiriyihi kü siyay, wa run.« er bei sich: »Die mitteilung des vezirs
an dich ist richtig.«
Markäsü wärqad kii qoray nin kd Er schrib nun einen brief an einen
hösaya ö magäla kdle hukuma: »ninka unter im stehenden befehlshaber in einer
10 tcdrqddda sida mddaha kd, göya!« andern stadt: »Schlaont dem überbrino-er
des briefes den köpf ab!«
Wärqdddi oyyü böqorki '^älinki ü dibi, Den brief überg-ab der könig dem
loiihü kü yidi: »mayäUtda häbla lunka gelerten mit den worten: »Ueberbringe
hökiima ü gey'.«. "Alinki-bä yidi: »h'iyye!« diesen dem befehlshaber der stadt so und
so!« »Gut!« erwiderte der gelerte.
Markäsü^älinki boqor-tiriyihi dqqal-kisl Der gelerte kam hierauf ins haus des
15 yimid ö -wärqdddi ü segay boqor-tiriyihi. vezirs und erzälte im vom briefe.
B6qor-tiriythi-bä möday, inü boqorku Der vezir dachte nun, der könig habe
hola baddn 'aUnka ü gii qoray. Markäsü dem gelerten großen besitz verschriben.
'älinki kü yidi: »wdhad yes'a, wärqddda Er sagte daher zum gelerten: »Diesen
aniga geynaya, intan imdnayo dqqal-kaga brief überbringe ich selber; geh' aber
20 lia kd behin!« Wit/iü yidi "älinki: »wä nicht aus deinem haus bis zu meiner
tahay!« rückker!« Der gelerte erwiderte: »Das
wird geschehen.«
Markäsü boqor-tiriyihi böqorki ü tagay, Der vezir ging nun zum könig und
wüliü ku yidi böqorki: » wdhan kä dönaya, sprach zu im: »Ich wünsche, daß du mir
inad labd mälmöd l fasähtid!«^ Böqorki- auf zwei tage Urlaub gebest!« Der könig
25 6a yidi: ylidyyel^^ erwiderte: »Gut denn!«
Markäsü böqor-tiriyihi magälddi icär- Hierauf begab sich der vezir nach
qdddo kü qorndyd^ fdgay ö ninki hakinka der Stadt, wohin der brief adressirt war
dliä -wärqdddi ü dibay. und überreichte denselben dem dortigen
befehlshaber.
Markäsü ninki loärqdddi dhristay Dieser las nun den brief, worin ge-
30 wdliä kü qörna~: ninka -wärqddda sida schriben stand: »Schlagt dem Überbringer
mddaha kd goya!«. dieses briefes den köpf ab!«
Markäsü ninki hakinka aha böqor- Da schlug der befehlshaber dem vezir
tiriyihi mddahi kd göyay, mdrkü mddahi den köpf ab und nachdem er in ent-
kd göyay, ayyü äsay. hauptet hatte, begrub er in.

' oder qorraijd. Oller qiirra.


Reinisch, Somalitexte. 18
:

138 II. Originaltexte.

Afar mälmöd kd ddmbo ayya hoqorki Vier tag'e darnach g-edachte der könig'
höqor-tiriyihi tabay, dqqal-kisi ayyü nin des vezirs uud schickte einen mann in
ü diray. Wdliay yidahen: »""alinka ayya deßen haus. Diesem sagte man: »Der ge-
dg miso boqor-tiriyihi tdgay.<i lerte weiß wohin der vezir geg-augen ist.«

5 Ninki-bä höqorki hddalki v sSgay, Der mann meklete die mitteihmg dem
böqorki-bd yicli: »'alinki magäläda mi-yü könig- und dieser sagte dann: »Befindet
jöga?<!^ Ninki-bä yidi: »hä, wa Joga.« sich der gelerte denn in der Stadt?« »Ja
wol!« sagte der mann.
Markäsu böqorki ninki kü yidi: »'alin- Der könig befahl nun dem mann
ki ii. yed!« Ninki-bä "alinki ü yMay. "a- >Rufe den gelerten herbei!« Dieser rief
10 linki-bä böqorki ü yimid. in und der gelerte kam zum könig.
B6qorki-bä kü yidi: -»icärqäddi an Der könig fragte in: »Hast du den brief
kü dlbay magälddi md-geysay?« den ich dir gab, in jene stadt gebracht?«
'^Alinki-bä yidi: »böqoro! boqor-tiriyjM Der gelerte erwiderte: »O könig, der
ayya t yidi: aniga geynaya.« vezir sprach zu mir: Ich überbringe in.«

15 Markäsü böqorki yabay. '^Alinki-bü Da erstaunte Darnach


der könig.
kü yidi: »mahad manta dfkayga qodmün sprach er zum gelerten: »Weshalb hältst
sdnka ü gä qabsdn icdyday?<!i du heute nicht die nase zu vor meinem
stinkenden mund?«
'Alinki-bä kü yidi böqorki: »ma^ad Der gelerte erwiderte: »Weshalb o
böqor-ö hddalka i oddnaysa?« könig redest du also zu mir?«
20 Böqorki-bä yidi: »mälmtan u-ärqdddi Der könig erwiderte: »Weshalb hast
kü dibay, raärkan kü Id hddlayay, raahad du an jenem tag als ich dir den brief
mardda dfka ü sartay?« übergab und mit dir redete, den mund
mit dem kleide verdeckt?«
"^Alinki-bä yidi: »dqqalka böqor-tiri- Der gelerte antwortete: »An jenem
yrhi ayydn mälinta ad sigaysid ka so tage von welchem du sprichst, früh-
25 dffuray. höqor-tiriyihi-bä l yidi: »dffurka stückte ich im hause des vezirs und der-
dynu ^ünnay, wä tön bddna, hatan-na dann zu mir: Das frühstück das
selbe sagte
tönti ayya dfkäga kd üraysa: mdrkad wir eingenommen, enthielt vil knoblauch,
böqorka ü fdgtid. dfka mardda sär, ayydn- mund nach knoblauch;
daher riecht dein
ü böqorku kd ürinin tönta!« wenn du nun mit dem könig sprichst,
so verdecke den mund mit dem kleide,
auf daß er den knoblauch nicht rieche!«
30 Böqorki-bä gdrtay, inü böqor-tiriyihi Jezt erkannte der könig daß der
hiyändda samdyay, 'älinki-bü kü yidi: vezir verrat augestiftet hatte imd sprach
•"böqor-tiriyihi högu kü qoday, ayyü kü zum gelerten: »Der vezir fiel in die grübe
da'ay.« Wa sida. die er dir gegraben hat.« Ende.
Ninki wälälki hog ü qoda, usdga kü Wer dem bruder eine grübe gräbt,
35 (5?a'a!.^ fällt selbst hinein.

• Vgl. pag. 75, 2.


II. Originaltexte. 139

35. Ein Schlaukopf.

Wdliä Id Ntm-hä hindisdd bdd-


yidi. Erzälung. Es war ein Schlaukopf wel-
na ö hindisddda had rijyo gor icah kü cher nur durch sclilauheit sein leben
%ni jiray. fristete.

Bdri ddmbe ayyu icühü yimi mafialo Einst kam derselbe in ein land in
5 7iin hoqor ihi hökumo; büqorku-na icä bö- welchem ein könig' herrschte: dieser köui«:
qor ba'dn, dddka magäldda Joga wä kd war hart und alle leute des landes fürch-
wada baqän, mageisa-na wdhä la yidäha teten in, er hieß daher auch der zorn-
''ädaysdna. mütige.
Ninki hindisddda bddna ayyä bvqorki Dieser Schlaukopf sah nun einst den
10 ö kelidi mel jÖga drkay. Wtlhü kü yidi köniff an einem einsamen ort sitzen und
böqorki: »boqor-ö! aniga ivdhan kd dö- sprach zu im: »0 könig, ich möchte daß
naya, inad süqul dnan hölo ka gd bahdyn du mir ein geschäft gäbest wovon ich
l stsidf« keinen Ion ziehe.«
B6qorki-bä yabay, ivithü kü yidi ninki Der könig erstaunte und sagte zu im:
15 hindisddda bddna: »süqulka ad segaysid »Was für ein geschäft ist es, wovon du
wä mahay9« redest?«
Ninki hindisddda bddna ayyä yidi: Der Schlaukopf erwiderte: »Ich wün-
»wdhan dönaya bissaddha is läya inan sche dir täglich von den katzen die sich
mälin lodlba kü sSgo.« . raufen, zu berichten.«
20 B6qorki-bä hddal-kisl kü qoslay, icilhü Der könig lachte über seine rede und
kü yidi: »mi-ydd iväldn tahay?« sagte: »Bist du wol verrückt?«
Ninki hindisddda bddna ayyä bvqorki Der Schlaukopf aber erwiderte: »0
kü yidi: »bbqor-6! adigu sidäsi i yell«- könig, gestatte mir nur also!«
B6qorki-bä yidi: »hdyye!«. Markäsü Der könig sprach- »Wolan denn!«
25 ninki hindisddda bddna is kd tagay. Hierauf entfernte sich der Schlaukopf.
Labd mälmöd kd ddmbo ayyü böqorki Zwei tage darauf kam er zum könig
ö rdg badan Id fadiya ü yimid. Boqorki- der mit vilen leuten beisammen saß. Als
bä mdrk/o drkay ninki hindisddda bddna der könig in erblickte, sagte er zu im:
qösIay, ivilhu kü yidi: »kalay, dgtayda »Komm setze dich neben mich und be-
^afadiso! hddalki an kü diray l gd wli- richte mir vom geschäft, wozu ich dich
ran!« beordet habe!«
Ninki hindisddda bddna ayyä böqorki Der Schlaukopf setzte sich nun neben
ag fadistay, böqorki -bä äyar Id liadlay, den könig', der könig aber redete leise

wühu kü yidi: »i wäran!« zu im und sagte: »Nun erzäle mir!«

35 Ninki hindisddda bddna ayyä böqorki Der Schlaukopf sprach hierauf zum
kü yidi: »mSsa hilibka la gü qalo ayyä könig: »Am orte wo das fleisch ausge-
bissdd madätoi wahögä hiliba ka so dd'- schrottet wird, bemächtigte sich eine
day. Labd dskari ö 'dd'ad ayyä so qdb- schwarze katze eines Stückes fleisch. Zwei
18*
: «

140 II. Originaltexte.

tay. Markasdn Yirri 'ad hu. idi: bissddda weiße Soldaten fiugen sie ab. Ich nun
Mlihka so dd'dai/, d/ar gor hangarüfo ! <i sagte hierauf zn einem weißen kater:
Kratze viermal die katze die das fleisch
genommen hat!«
B6qorki-häada ü qöslay; nimdnka-
si Da lachte der könig gar ser; die
se huqorka Id fadiya wdhay möd&yan, inü leiite aber, beim könig saßen,
welche
5 ninka kan böqorku kajo 'ölus ü gä wä- (lachten daß er dem könig von einer
rämayo. wichtigen sache mitteilnug mache.
Markäsü böqorki kü yidi ninki liin- Der könig sprach hierauf zum Schlau-
disddda hddna: »hddalka mälin tcdlba kopf: »Das er*eiguiß jeden tages was du
lüfhi darär-nimdda ad draktid galdhti. ka- am tage gesehen, das melde mir am
10 lay i tcäran!« Ninki hindisddda bddna abend!« Der Schlaukopf erwiderte: »Ja
wdhü yidi: -»hdyye!^ wol !

Nimdnka böqorka Id fadtya tcdhay Die männer welche beim könig saßen,
maqlayin, mdrkü boqorku kü yidi: i> mä- hörten es, als derselbe zu im sagte : » Was
lin wdlba ivdhad draktid, galabnimdda i du täglich siehst, das melde mir am
\b ga so wäran!^ Mdrkay hddalka maqlSn abend!« Als sie nun diese rede hörten,
ayyäy wdda ydben ninki hindisddda
, so erstaunten sie alle und alle die in der
bddna ayya magäJddi wihi jogay, kä Stadt lebten, fürchteten sich vor dem
wada baqin. Schlaukopf.
Nin höla baddn ö \nankisu heddn mann deßen son gefangen
Ein reicher
20 yaliay ayyä ninki hindisddda bddna höla saß. gab dem Schlaukopf vil geld imd
baddn slyay, tnthü kd yidi: »böqorka i sagte zu im: »Bitte für mich beim könig,
bari, inü mankdyga heddn "^dfiyo.'^^ daß er meinem gefangenen son verzeihe!«
Ninki hindisddda bddna ayya kü yidi: Der Schlaukopf erwiderte im: »Wenn
»hadddd hddalka mar labad l tidähdid du dieses verlangen ein zweites mal an
25 wä la gö hedi.« mich richtest, so wirst auch du gefangen.«
Ninki höldha bddna ayya höla baddn Der reiche mann gab im dann noch
u gü daray, wdhü kd yidi: »böqorka ha vil geld und sagte zu im: »Berichte da-

ü sP.gin hddalka .U von nichts dem könig!«


Wühü yidi ninki hindisddda bddna: Der Schlaukopf erwiderte im: »Nun
30 »hdyye; wdhad nimdnka höldha
ySsa, gut; wir beide wollen aber einen bund
bddna e magäldda dddka safrdha-a kü machen gegen jene reichen leute welche
data dynu labadenu ü däwaysdnno ! <i in der stadt die karawanen ausbeuten.«

Ninki höldha hddna ayya kü yidi: Der reiche manu antwortete im:
»hdyye; wdhad yesa. darär wdlba mesa »Granz recht! tue nun also: komme du
35 safrühu yimddän adigu kalay, anigu-na täglich an den platz wo die karawanen
nimdnka höldha bddna ayydn kü oddn anlangen, ich aber will zu den reichen
ninkäsi böqorka so dii'ay, inü dddka da- leuten sagen: Diesen mann da beordete
rärti wah dülmaya so Sgo, idinku-na wdh- der könig daß er die leute welche un-
hä-na mä-ögidin.«. erlaubten vorteil ziehen, überwache; ir

aber wißet das nicht.«


IL Originaltexte. 141

Markäsdy nlmdnki höldha hdd7ia rpd- Alle reichen leute brachten nun und
digöd mid louleha hulo baddn ü ktnay zwar ein jeder vil g-eld dem Schlaukopf;
mnkl hindisddda hddna; usdgu-na malm er aber erzält nur täglich am abend dem
wälba galdbti ayyü böqorka bissadihi ü gd könig von den katzen worüber dieser
5 icurama, böqorku-nd st äda ü qösla, dddka dann gar ser laclit. Die anwesenden
la fadiya-na wdhay mödän, inü magäläda leute aber sind der nieinung, daß er über

ü gd icärdmayo. die Stadt berichte.


Markäsü ninki hindisddda bddna dq- So kaufte sich der Schlaukopf ein
qcd (cayn ibsaday, hölihi-na kit baten, großes haus und sein besitz merte sich,

10 dddh'-na kd wada haqen. alle leute aber fürchteten sich ser vor im.
Markäsü böqorki sdddeh mälmöd kd Da blib er einst drei tag-e vom könig
maqndday. Böqorki-bä nin ü so diray, fern. Der könig schickte nun zu im und
markäsü ü yimid buqorkl. er kam dann zum könig.
B6qorki-bä kü yidi: »mahad sdddeh Dieser sprach nun zu im: »Warum
15 mälmöd ü maqnddday?« blibst du drei tage fern?«

Wiihü y/di: »buqor-6! nimdnkad ga- Er erwiderte: »O könig! die leute


rdnaysa^ liatan lodh-bä-na md- da'aii.« die du kennst, rauben nun nicht mer.«
Dddki böqorka la fadiyay ayya mdrkay Als die leute w^elche beim könig saßen,
hddalki ninki hindisddda bddna maqUn, die rede des Schlaukopfes gehört hatten,
20 lüdda bdqay. fürchteten sich alle.

Böqor-ki-bä ninki hindisddda bddna Nun sagte der könig zum Schlaukopf:
kü yidi: y>%wa äqqalkdyga l gü kalay!« »Komm' heute abend zu mir in mein
Wühü yidi: »hdyye!« haus!^< Dieser erwiderte: »Ser wol!«
Markäsü ninki hindisddda bddna Der Schlaukopf kam dann als es
25 mdrkü habenki dümay, böqorki ü yimid. abend geworden war, zum könig und
böqor-ki-bä kü yidi ninki hindisädda bdd- dieser sprach zu im: »Bringt dir der rauf
na: »bhssaddha dlrirtöda ad t gd ivärd- der katzen worüber du mir zu erzälen
maysa fdido 7näla?« pflegst, nichts ein?«

Niitki hindisddda bddna ayyü kü yidi Der Schlaukopf erwiderte dem könig:
30 böqorki: »bissaddha an ka ga so tvdrd- »Die katzen wovon ich dir erzälte,
mayay, anigu höla baddn ayydn kü he- brachten mir vil geld ein; die bewoner
lay; magäldda dddka jöga wdhay möda- des landes sind nemlich der meinung,
yän, inü böqorku dddka icah dülmaya t daß mich der könig- über die betrüger beoi"-
diray, hatan-nd höla baddn ayydn hdysta. « dete, daher nun habe ich großen besitz.«

35 Böqorki-bä hädalkisi mdrkü mdqlay, Als der könig seine rede gehört hatte,
yäbay, wiihü kü yidi ninki hindisddda erstaunte er und sprach dann zum Schlau-
bddna: »icdhad yS&a, hätan bissadihi is kopf: »Nun stehe ab von den katzen!
kd da! dddka wah dülmaya mälfn wdlba täglich erstatte mir l)ericht über die be-
i lüäran! anigu-na hadddn hädalkaga run trüger! finde ich war deinen bericht, so

40 kti drko, höla. baddn ayydn kü sin; had- gebe ich dir vil geld; w^enn du mir aber
ddd beyn t mddah-dn kä göyn.
seglid, eine lüge sagst, so schlage ich dir den
Wä sida. köpf ab.« Ende.
«

142 II. Originaltexte.

36. Zwei reisende.

Wähä Id yidi. Lahd nim-hä Berb4ra Erzälung. Zwei männer zogen von
kd icada hdhay, wdhay so'däm-hä hab&nki Berbera aus und auf der Wanderung
ddmhe ayyit ki yara yidi: ^däyyihi^ wä sprach in der folgenden nacht der jün-
kahäskahds lä yaliay.«. gere: »Der moud geht langsam.«
5 Ninki kale ayyü yidi: »beyn-bäd kü Der andere mann erwiderte: »Du
hddlaysa. « lügst.
MarkäsB ki yara yidi: »beyn segi Daraufsagte der jüngere: »Ich lüge
mäyo, rün-bän segaya.«- nicht, ich rede nur warheit.«
Ninki wdyna-bä kit yidi: »ddyyaho Der ältere erwiderte: »Wenn der
10 haddü kabäskabdü-ld yahay, adiga kdba n niond laug-sam o-eht. so nähe im san-
toi!« dalen!«
Ki yara-bä yidi: »hadddn kdba ü Darauf sagte der jüngere: »Wenn
tolo, md adiga kd qädi'?<i ich im Sandalen nähe, wirst du sie im
wegnemen ?«
Ninki wdyna-bä yidi: »hadddn kd Der ältere erwiderte: »Wenn ich sie

15 qädo, mahäd sarndyn'^^ im neme, was wirst du machen?«


»waran-kas ayydn
Ki-yara-bä yidi: Da sagte der jüngere: »Diese lanze
kü gü Markäsü wäranki kü riday,
ridi.« werfe ich dann auf dich;« und nun schleu-
taaranki-bä ninki ivdyna bäuddda ka gd derte er auf in die lanze und diese traf
dctay. den älteren auf die hüfte.

20 Ninka wdyni-sS hub md-sidan; ninki Der ältere hatte keine wafFen; nun
yära-bä kd yidi: »anigu wä kd tdgaya, sprach zu im der jüngere: »Ich gehe fort
ddyyahu-nd wä kd tdgi dö7ia.« Markäsu von dir und auch der mond wird von
inanki yard is kd tagay. dir gehen.« Hierauf ging der jüngere
von im fort.

Ninki wdyna-se mälin ddm.be ayyü Den älteren aber fand am folgenden
25 sdfar drkay, sdjarki-bä loärdystay. tag eine karawane und fragte in aus.

Markäsü ü waramay, sdfarki-bä ku Er berichtete inen nun und


die ganze

wada qöslay. Markäsdy Berbera k-d 'eli- karawane lachte in aus; sie brachten in
yen. Wä sida. dann nach Berbera zurück. Ende.

:37. Die fünftöteriii.

Wdhä Id yidi. Nim-bä gabdd wdnag- Erzälung. Ein mann sah ein schönes
30 san drkay, gabdddi-bü kü yi4i: »tvdhan mädchen und zu diesem sprach er: »Ich
dönaya inan kü gürsado.« Wdhay tidi: wünsche dich zu heiraten.« Das mädchen
»yili mäyo.« aber erwiderte im: »Ich mag nicht.«

Für däyyih-hi von däi/yah moud.


II. Originaltexte. 143

Markäsü färasldsi düsa kd säray ö Da setzte er das uiUdcheu auf sein


kü hidhklay köriJii. pferd und band es auf dem sattel fest.
Gabdddi-hä kii tidi: ^wdhad ytsa, Das mädchen sagte nun zu im: »Ich
ivä kü raaya, ha i hid^idin!« gehe schon mit dir, binde mich nicht an !«
5 Hädalkidi-bü run möday ö hddigi^ kd Er glaubte ireiu worte und löste den
furay. strick.

Markäsäy gahdddi kil tidi: »anigu an Hierauf spracli zu im das mädchen:


fdraska ftdo^ adigu didka sö'o.'« Wühü »Ich will reiten, du aber gehe zu fuß!«
yuli: -'/tdyye!« Er erwiderte: »Ganz recht.«
10 Markä.tay gahdddi fdraski fusay ö Sie ritt nun zu pferd und trabte, der

eriday, ninki-na sidi addun ddba daqaqay. mann aber folgte hinter ir wie ein sklave.
Wdhay sd'däm-hä dfar nin kulmm, Auf dem wege begegneten ir vier
nimdnki-bä mdrkay gabddda fdraska kü männer und als diese das mädchen zu
jögta arkin, gäben. pferd sahen, so staunten sie.

15 Gabdddi-bä kü tidi nimdnki: »ninka Das mädchen sagte nun zu den män-
dahddayda so su'da ayyü aniga wa l so nern: »Der mann der hinter mir geht,
dday. « hat mich geraubt.«
Markäsäy dfarti nin kii tasadsn, (nay Da beschießen die vier männer, jenen
ninka gabdddi-bay kü yidahen:
dilan, mann zu töten vmd sprachen zum mäd-
20 »kälay!« Markäsäy ü timid. chen: »Komm!« Da kam sie zu inen.
Ninki gabddda so dd'ay mdrkü ni- Als nun der manu der das mädchen
mdnki ü yimid, ayyäy dilSn. geraubt hatte, herangekommen war, tö-

teten sie in.


Mdrkay nhiki diUn ayyäy yidähen: Als sie iu getötet hatten, sprachen
»fdraska n/yo gabddda inno qaybtya!« sie: »Verteilt uns nun das pferd und das

25 Markäsäy qäybti kü hesm vjcLyen. mädchen!« Bei der teilung aber konnten
sie sich nicht einigen.
Hdlki-bay labd iyyo labd is u lagen; Da kämpften nun zwei und zwei mit
markäsä dagalki qölo-bä nin la gd dilay, einander; in diesem kämpfe dann
fiel

labddi so liaday. von beiden stammen je ein manu und


die zwei bliben übrig.
Ayyd is yidi: »hatan labadsnu dynu Diese sngten nun zu einander: »Jetzt
30 qaybsdnno!« wollen wir beide unter uns teilen!«
M/d-bä gabddda an qato,
yidi: »aniga Da sprach einer: »Ich neme mir das
adiga-na fdraska qado!« mädchen, du aber nimm das pferd!«
Kl kale ayyü yidi: »aniga gabddda Der andere aber sagte: »Nein, ich
an qäto, adiga-na fdraska qado!« Hdlki- neme mir das mädchen, du aber nimm
35 bay qäybti kil hesin tväyen. das pferd!« So konnten sie sich bei der
teilung nicht einigen.
Markäsäy is lagen, mid-na gddnta Da fochten sie und einer hieb dem an-
bideh ayyä bilawa ki kale ku ka Id göyay. dern mit dem schwert die linke band ab.

^ für hndig-gi.
: «

144 IL Originaltexte.

Markäsü ki gadnta lä göy&y ki kale Hierauf stielÄ der. welchem die haud
wäran kelida ka gd turaätiyay, icarankl abgehauen worden war, dem andern die
mdrkü ku da'ay, ayyü ninki mdrki-bä lanze in den leib und dieser starb auf
(Untay. der stelle, als in die lanze traf.

5 Markäsdy gabdddi ninki lidday e ga- Da mädchen dem übrig ge-


hieb das
'^dnta bideh gö'nayd bilawa ga^dnti imdig blibenen mann dem die linke abgeschla-
ka gd göysay, sdnti nin hübködl ayyäy so gen war, mit dem schwert die rechte
qädatay ö fdraski fusay.Sag ddha ayydy haud ab, nam die waffen der fünf män-
gabdddi gürigödi timid ö qolddödi n ica- ner zu sich und bestig das pferd. Um
10 rantay. mitternacht kam sie heim und erzälte
alles irer familie.

Nimdnki-bä yäben, gabdddi ayyäy Die männer erstaunten; dem mädchen


mdga'a ü bihiySn : sdn-dila. aber gaben sie den namen: fiiuftöter.

Ninki ay gabdddu gctdnta midig göy- Der mann dem das mädchen die
say habenki-bä hdlki-bü kii dintay. Wä rechte hand abgehauen hatte, starb dort
15 sida. in der nacht.

38. Der betriiger uiid der habgierige.

Wdhä Id yidi. Xin Bülahära ö dul- Erzälung'. Ein betrüs'erisclier mann


mdn ayyü siddhd aur lalia, siddeddi aur aus Bulahar besalJ acht kamele, diese
bü Ogäden ü ib geyay. Wuhü so'do-bä acht brachte er nach Ogäden zum ver-
mdrkü Ogäden gaday, ayya icdhay kul- kauf. Als er auf der reise nach Ogäden
20 mkn nin Ogädkria ö ddma" wayn. gekommen war, traf er mit einem geld-
süchtigen mann aus Ogäden zusammen.
Ninki ddma" wayn'd ayyä ddmay, inii Dieser gierige manu war nun be-
ninki Bidahar'a durta kd dä^o. strebt, dem von Bulahar die kamele zu
rauben.
Ninki Brdahära kü yidi-' »durta ma- Der von Bulahar sprach nun zu im:
tbinaysa?« Wü/iü yidi: »Ää.'« »Kaufst du mir die kamele ab?« Jener
sagte : » Ja !

25 Markäsü ninki ddma'^ waynd kü yidi: Darnach sprach zu im der gierige


»anigu habdg badan ayydn hdya.& Ninki mann: »Ich besitze vil gummi.« Der von
Bülaf^är'a ayyü kü yidi: » habdg ta m^san Bulahar erwiderte im: »Am ort von wo
kd imi, ivä la gü jd'ala.« ich komme, ist der gummi ser geschäzt.«
Markäsü kü yidi ninki Ogädkria Der von Ogäden sagte dann zu im:
30 »anigu dfar aur ayydn haysta, habdgtu-se »Ich besitze nur vier kamele, aber ser
wä wdh badan.« vil gummi.«
Ninki Bülahära kü yidi: ^icdhad Der mann aus Bulahar sprach hier-
yBsa, äfartäda aur iyyo siddeddayda aur auf zu im: »Auf deine vier und meine
aydynu Iiabdgta giddiged kü rdrna,^ anigu- acht kamele laden wir den ganzen gummi

^ oder rdrra.
II. Originaltexte. 145

na mdrkaynu Bfdahar tdgno, sidcUd qdrsi und wenn wir danu nach Bülahar ge-
i si.'« kommen sind, so gib mir aclit taler!«
Ninhi ddmci ivayn'd ayyü Idrdda jab- Als nun der gierige mann die billige
nfdeda mdrku drkay, ku badäday, iciüiü miete sah, so freute er sich darüber und
5 kil ykli: »imminka dynu labd iyyo tö- sagte »Wir wollen sogleich
zu jenem:
hdnka aur hdbag kd büliino/« Ninki die zwölf kamele )uit gummi beladen!«
Bidahär'a ynli: »hdyye.'oi Der von Bülahar erwiderte: »Ganz gut!«
Markäsdy durti hahdgti kü ivada ra- Sie behiden hierauf die kamele mit
rin.Ninki ddma' wayrid ayyä saJidy usdga allem gummi und der gewinnsüchtige
10 iyyo ninki dulmdn'a deqda kenay ; mar- mann brachte wegzerung zur genüge für
käsdy durti daqäjiyen. sich und den betrüger und sie triben
dann die kamele an.
Wdhay so'dam-bä habenkay Bülahar Als sie nun auf der reise in der
ku so däwaden, ayyü ninki dtdmdn'a ninki nacht in die nähe von Bülahar g-ekom-
ddma^ icaynd dilay. Mdrkü dilay ayyü men waren, da erschlug der betrüger
15 hög icdyn ü qoday ö ku riday hogi, usdgi den gewinnsüchtigen. Er grub dann ein
iyyo liübkisi glddigöd. großes loch auf und warf in und alle
seine waflfen hinein.
Markäsü usdgu keltdi durti glddigöd Hierauf zog er allein am morg-en mit
lodda arörti Bülahar so galay, hdlki-bü allen kamelen in Bülahar ein, verkaufte
habdgti ibsaday, ladgti qatgy. dort den gummi und strich das geld ein.
20 Afarti aur ayyü Bülahar kd qalay Die vier kamele schlachtete er in
mälim-bä mid, ivuhü kd baqay in sumdd- Bülahar alle an einem tage, weil er durch
döda Id gdrto. Wa sida. ire marken entdeckt zu werden fürch-

tete. Ende.

39. Der keusche jiingliiig.

Wd/iä Id yidi. B6qor-bä biddd qurüh Erzäluno". Ein könig' besaß einen ser
baddn laha. Biddihi-bä nagti boqorku schönen sklaven. Zu diesem sagte einst
25 ayydy ku tidi: »ivdhan dönaya, inad l die frau des königs: »Ich möchte daß
galmötid. « du mich beschlafest.«
Biddihi-bä nagti kil yidi: »hädalkas Der sklave erwiderte der frau: »Wenn
hadddd mar labad l tidahdid, böqork-dn du ein zweites mal dieses wort aus-
kü sigi.« sprichst, so sage ich's dem könig.«
30 Markäsdy kü tidi-' »mar labad hädal- Da sprach sie zu im: »Ein zweites
kas kü oddn-mäyo, adigu-na böqorka hd- mal sage ich das nicht mer, erzäle aber
dalka ha ü siginf« Withü kü yidi nagti: nichts dem könig!« »Gut!« erwiderte
»hdyye!« dieser.
Markäsdy nagti böqorku böqorki kü Hierauf sagte die frau des königs zu
35 tidi: »biddihi hdbel ayyä t yidi' »an kü diesem: »Der sklave N. N. sprach zu mir:
galmddo!« »Ich will dich beschlafen.«
Beiniscb, Somalitexte. 19
; «

146 II. Originaltexte.

B6qorki-bä viärkn hddalka mäqlay, Als der könig das hörte, erzürnte er
'^ädöday, wfihü kü yidi: »wä huhsdnaija und sagte zu ir: Jch werde mir das
hädalka. « merken.«
B6qorku-nä labd nägöd ayyü qähay Der könig aber hatte zwei trauen;
6 markäsü nagti kaU kiu, yidi: »biddäha nun fragte er die andere : » Hat der sklave
häbel hddal hun ma kü yidi adigaf« Wä- N. N. zu dir ein sündhaftes wort ofesao-t?«

hay tfdi: »mdya.« Sie erwidei'te: -Nein.«


Markäsü böqorki misu wah kü Iiokü- Hierauf ging der könig zu seinem
mayay tdgay. Nagti ö boqorkic mdrki richtersitz. Die frau nun mit welcher der
10 ddmbe Id hddlay, ayya biddihi kit tidi: könig später geredet hatte, sagte zum
»tcdhad yesa, int-dn-ü böqorku mddaha Sklaven: »Fliehe, bevor der könig dir
kd göyn bdhso!« Biddihi-bä ayyü bdh- den köpf abschneidet.« Der sklave ent-
saday. doh dann.
Wühü so'dö-bä bür wayn ö magäldda Auf dieser flucht versteckte er sich
15 kü däw ayyü kü düntay, hög icdyn ö auf einem der Stadt nahegelegenen hohen
hürta-a ayyü kd sehaday.
is berg und schlief in einer berghöle.
B6qorki-s4 nin bfi kü yidi: »biddiki Der könig aber sprach zu einem mann:
hdbel ü yedli. Ninki-bä biddiM icayay, »Rufe den sklaven N. N. herbei!« Der
boqorki-bü kü yidi: »biddthi hdbel e ad mann fand den sklaven nicht und be-
20 i dirtay, wayay.i^ richtete dem könig: »Den sklaven N. X.
um den du mich schicktest, fand ich
nicht.
Markäsü dskar baddn
böqorki kü Der könig befahl nun vileu Soldaten:
yidi: »biddihi hdbel hadddydin araktan »Wenn ir den sklaven X. N. sehet, so
so qdbta!« Wdhay yidahen: »hdyyc^ faßet in!« Sie erwiderten: »Ja wol!«
Biddihi-se högu hurday, ayya libah Der sklave aber schlief ein in der
25 S gu so galay. Libahu-na jeniga ayya hole und da ti-at ein löwe zu im ein, in

qödah wdyni kd gasay. deßen branke ein großer dorn einge-


drungen war.
Biddihi-bä mar ddmbe hurdddi kd Später erw^achte der sklave und er-
tosay, wühü drkay libaha dgtlsa fadiya. blickte den löwen neben sich sitzen;
Libähi-ba jenigtsi qoddhdo ka gd jirtay dieser nun streckte im seine branke ent-
30 biddihi ü so dätuayay. gegen worin der dorn Stack.
Biddihi-bä jenigi libaha ü dügdugay, Der sklave betastete dann die branke
mar ddmbe ayyü qoddhdi drkay; mar- des löwen und entdeckte den dorn; hier-
käsü ka so bihiyay. auf zog er denselben heraus.
Libähi-bä mdrkü qoddhdi ka s6 bihi- Als er den dorn herausgezogen hatte,
35 yay, biddihi leflefay. beleckte der löwe den sklaven.
Biddihi-na ga'dntlsl ayyü libahi df- Der sklave dann seine band
steckte
klsi gdlyay, wühü hubsdnayay, inü libähu in den rächen des löwen um zu ersehen,
ga'dntlsa 'üno iyyo in-dn-ü 'ünin. ob der löwe seine band beiße oder nicht.
Libähi-bä mdrkü biddihi ga'dntlsi dßca Als der sklave seine band hinein-
II. Originai-texte. 147

fh gdlyay, ayyu llbalu ayav qaninay, sicli gesteckt hatte, kaute der löwe ganz sanft
icah Id 'ayyäraya. BiddiJd-bä lihähi ay daran wie zum spile. Nun liebkosten sie
is ja^aläden. sich der sklave und der löwe.

Markäsü lihähi viagäläda dlhädeda Darnach fing der löwe ein stück
5 ädi däqayay, nef ka sö dday; nefki-hü kleinvih das außerhalb der Stadt weidete;
biddihi ä kenay, hiddihi-bä wahöga hüiba dieses brachte er dem sklaven der etwas
nkjki kd qätay, inti kale-na libahi ayyü vom fleische für sich nam, das übrige
styay. aber dem löwen überließ.

Sdddeh raälmöd ayydy bidduhu iyyo Drei tage hausten sie so iu der hole

10 lihäJm höga kii wada jiren. Mälin afraddi beisammen, der sklave und der löwe.
dabaded ai/ya libahi magälddi ku sÖ dä- Am vierten tag näherte sich der löwe
ivaday. der Stadt.
Markäsä dskar haddni draktay libahi; Vile Soldaten erblickten nun den
askdrti-bä ddmaday, inay kü däwadan. löwen und bestrebten sich im zu nahen.
15 Nin-bä yidi: »mesn tagö dynu egno u Ein mann sa^te: »Wartet um zu sehen
kädiya!«. wohin er geht!«
Lihähi-bä hero icayn ö ädi ku jiro Der löwe drang dann in eine große
Markäsdy
gdlay. askdrti herdda albäbkedi bürde ein worin kleinvih sich befand.
kü hidhi, libähi-bä mel ö ka sö baho Die Soldaten verschloßen nun das tor, so
20 wäyay. daß der löwe keinen ausgang fand.
Markäsdy askdrti böqorki ü sBgen, Die Soldaten meldeten das dem könig
böqorki-bä yidi: »mälin ivdlha wän siya!« und dieser befahl: »Gebt im täglich einen
Wdhay yidähen: »hdyye!« hammel!« »Gut!« erwiderten diese.
Biddihi-se libahi wühü sügu-bä mdrkü Der sklave aber legte sich am abend
25 habenki dümay, ayyü is kd sBhaday. schlafen [nicht wißend] wo der löwe ver-
weile.
Mälinti ddmbe mdrkü ivägi bdryay, Am morgen des folgenden tages
ayyü libahi dönay. Nimdn dskai^a ayya suchte er den löwen und da sahen in die
drkay. Markäsdy so qabtSn ö böqorki ü Soldaten. Diese fingen in und brachten
kinen. in zum könig.
30 B6qorki-hä yidi: »berrito arorta li- Dieser befahl nun: »Morgen früh gebt
hähi wänki ha slnina, bidddha kan ü geya dem löwen keinen hammel, bringt im
libähu hd 'üne.'«- diesen sklaven zum freßeu!«
Mdrkü loägi bdryay ayya biddihi li- Am
morgen wurde der sklave zum
hähi 16 kenay ö herddi la gd türay. löwen o-ebracht und in die bürde hinein-
geworfen.
35 Libähi-bä ku sö böday, ha-se ahäte Der löwe stürzte sich auf in, aber

mdrkü ürsaday, ayyü gdrtay , markäsü da er in gerochen, erkannte er in und

Uflefay. beleckte in.

Äskdrtu-na mel sdre ayydy kd ega- Die Soldaten schauten aber von oben
ySn. Mdrkay arkkn inü lihähi 'üni-wayay, zu. Als sie nun sahen daß in der löwe

40 ayydy böqorki ü segen, böqorki-bä yäbay, nicht fraß, meldeten sie es dem könig;
19*
«:

148 II. Originaltexte.

wülm yidi: »albabka^ herdda kä fura, ha dieser erstaunte uud befahl: »Oeffuet im
i yimädo biddühu!« das tor zur bürde und der sklave soll
zu mir kommen!«
Askdrti-bä albabki Jierädi kä förtay, Die Soldaten öflfneten im nun das tor
markäsü biddihi intü ka so bahay, libalii zur bürde uud der sklave trat beraus
5 kü hlday albabki. und versebloß es dann vor dem löweu.
Askdrti-bä kü yidi: »böqorka ayya Da sagten zu im die Soldaten: »Der
kil yedaya.« Markäsü biddihi boqorki ü köuig ruft dich.« Der sklave kam nun
yimid, böqorki-bä kü yidi biddihi: »muhü zum köuig uud dieser spracb zu im
libähu kü '^'dni-wäyay?<i. »Wesbalb fraß dicb der löwe nicht?«
10 Wülm yidi: »ninki an lodh-bä-na sa- Er erwiderte: »Einen menschen der
mdyn, bdhalku-nd md-üno.« nichts begangen hat frißt kein wildtier.
Böqorki-bä kil yidi: »wdhad yesa: Da sjjracb der köuig zu im: »Nun
libäha adigii mälin lodlba ivä'nka sl, gib du täglich dem löweu den hammel,
anigu-na sidi höre ayydn wah kti sinüya. « ich aber gebe dir wie zuvor einiges.«
15 Wühlt yidi: »hdyyef« Wä stda. Dieser erwiderte dann: »Ser wol.« Ende.

40. Der fridenstlfteude priester.

Wdhä Id yidi. Labd böqor-bä "olaway. Erzälung. Zwei könige fürten krieg.
Labdda böqor mtd-na wä hölo baddn ya- Von diesen beiden königen war der eine
hdy, mid-na wä dskar baddn yahdy; la- reich an besitz, der andere hatte vile
hddi böqor ayya wdh badan dagalamay, Soldaten; die beiden könige bekämpften
20 markäsdy labddi böqor ayydy dagalki is kd sich durch lange zeit, dann aber ließen
däyen. sie vom streite ab.
Böqorki höldha badnd nin magäld- Ein mann der in der Stadt des an
dlsa fadtya ö wädada ayya icärqad qö- besitz reichen köuigs lebte und ein priester
ray, loühü kü qoray böqorka mäge'isa, war. der schrib einen brief (vorgeblich)
25 icähanü ü qoray wärqddda böqorka kale im namen des königs und diesen brief
e askdrta baddn, wüItlü ü gü qoray tcär- schrib er an den andern köuig der vile
qddda böqorki höldha badnd, xoühü kü Soldaten liatte; darin nuu schrib er als
yi4i: ^dynit hesino!« der an besitz reiche köuig also: »Laßt
uns friden macheu!«
Mdrkü wärqdddi hddalka kii qoray, Nachdem er dieses anerbieten nider-
30 ayyü böqorki askdrta badnd ü Mnay icär- geschriben hatte, brachte er den brief
qdddi. dem könige der vile Soldaten hatte.
Böqorki-bä kü yidi ninki: »ivdrqdd- Der köuig sprach nun zum manne:
dan hagge kd kentayf« Wddädki-bä bö- »Woher hast du diesen brief gebracht?«
qorki kü yidi: »böqorki höldha badnd ayya Der priester erwiderte: »Der an besitz
35 «0 qoray.« reiche köuig schrib denselben.«
Markäsü böqorki yabay, ivühü kü yidi Da erstaunte der köuig und sprach
• aU>ab als ein wort betrachtet, daher mit dem artikel -ka versehen.
«

II. Originaltexte. 149

loädädki: »Ijoqorki ad wärqddda kd h'm- dann zum priest er: »Ich werde an den
tay, antga ayydn wlirqad u d'iraya; adi- von welchem du den brief gebracht
kijnig-

ga-se intay juwabto imdnayso, hdbsiga fa- hast, ein schreiben senden; bis die ant-
diso!« wort zurück kommt, sollst du im ge-
fängniß sitzen!«
5 Markästi. höqorki askdrta hadnä icä- Hierauf warf der könig der vile Sol-
dädki hdbsigi gdlyay, höqorkl lioldha badnd daten hatte, den priester ins gefängnili,
ayyti wurqad ü qoray, wtüiü kü qoi^ay an den an besitz reichen köniff aber
wärqddda: »nin wädad'a ayya wdrqad schrib er einen brief und schrib darin
t kenay, wärqddda-na mäga^äga ayya kü also: »Ein ^^i'iester brachte mir einen
10 qoran; wdhä ku qoran icärqddda wädadku brief, dieser brief aber war in deinem
i kBnay: dynu hesino! antgu-na hatan namen geschriben und in diesem briefe
wärqddda an kü s6 diray, wdhan kü gu den er mir gebracht hat, steht geschriben:
so diray wärqddda, inan hitbsado hd- Laßt uns friden machen! Ich sende dir
dalka, inü adiga kd yirai iyyo inü wä- nun das schreiben, um zu erfaren, ob
15 dädku beyn ku so qoray.i- wirklich der antrag von dir kommt oder
ob der priester eine lüge geschriben
hat.
Wärqäddi-bä böqorki höldha badnd Der brief gelangte zu dem an besitz
16 geyay. Mdrkü böqorki höldha badnd reichen könig. Nachdem nun derselbe
wärqdddi dhriyay, ayyu yabay. den brief gelesen hatte, erstaunte er.
Markäsü is kd yidi: »wa tahay!« Dann dachte er bei sich:»Es sei
20 Markäsü wdrqad ü diray böqorki askdrta denn also« und er schrib an den könig:
badnd, wuhü kü yidi: »wärqdddi wädadku der vile Soldaten hatte, einen brief worin
kü Miiay, aniga so qoray, hatan-nd wd- er sagte: »Den brief welchen dir der
han dönaya, inaynu hesino. <^ priester gebracht hat, habe ich geschriben
und wünsche daß wir friden machen.«
ich
Wärqdddl-bä böqorki askdrta badnd Der
brief gelangte nun an den könig
25 ü timid; markäsdy labddi böqor hesiyen, der vile Soldaten hatte und hierauf mach-
wädädki-nd ayydy höla baddn styen. Wa ten die beiden könige friden, aber dem
sida. priester gaben sie vil habe. Ende.

41. Zwei diebe.

Wdhä Id yidi. Labd tüg-bä dawaystay. Erzälung. Zwei diebe verbündeten


Labddi tüg-bä iyydgu dqqal hadaya Id sich. Diese beiden diebe wurden als sie
30 qdbtay, böqorki magäldda hokümayay ayya ein haus beraubten, gefangen und vor
16 geyay. den könig des laudes gefürt.
Markäsü böqorki ku yidi labddi tüg : Der könig sprach nun zu den zwei
•»wdhaydin ytsän: labddinu mid-bä mar dieben: »Ein jeder von euch beiden er-
beyn hd .sSgo ; ninki b^yntisu ivayndto, zäle eine lüge; dem mann deßen lüge
35 ayydn 'aßyaya.« die größte ist, verzeihe ich.«
« «« « «

150 II. Originaltexte.

Mid-hä ykli: »bbqor-ö! antgu häri Da suo^te der eiae: »O köuig'! ich
wän hdud kd sise ü hahay; wdhan so'do- zog einst über das Haud hinaus ; auf der
hä wdlian drkay ged tvayn ö lamihisu Wanderung erblickte ich einen großen
fdrdo kd bermen.« bäum deßen äste als pferde hervorge-
wachsen waren.«
5 »Mdrkan drkay wdliä kü yll lamihlsa »Wie ich nun hinsah, da bemerkte
labdtan fdras. Markäsdn ddniay, inan ich als seine äste zwanzig pferde. Ich
fdras kd gösto. Mdrkan ku so däwdday, wollte mir nur ein pferd abschneiden.
ayydy fardilü wdda hlqlayin, markäsdn Als ich aber in die nähe kam, da sclalu-

kd haqay biqlddödi. Wa sida.« gen alle pferde aus und ich wich zurück
vor iren hufschlägen. 8o war es.«
10 Tügi^ kale ayyä yidi: -»hbqor-ö! anigu Der andere dieb sprach: »0 könig!
hdri icän liaud kd sise ü hahay, tcdhan einst zog ich aus über das Haud hinaus
di'kay sdddeh ged ö wawdyn; sdddehdi und da sah ich drei bäume; von diesen
ged mid wähii aha la^dg, mid-na wuhjü drei bäiimen war der eine von silber,
ku yll lamihlsa abesoyin, mid-na icühü die äste vom andern waren haj aschlan-
15 aha ddhabka 'as. gen und die des dritten von rotem
golde.
»Markäsdn gidki la'dgta aha ku s6 »Hierauf näherte ich mich dem bäum
däwdday, mdrkan ku so däwdday, ayyä aus silber und als ich in die nähe ge-
abesöyinki l gu so daqaqen.« kommen war, da setzten mir die haja
nach.
»Markäsdn gedki ddhabka 'as ku so »Ich ging dann zum bäum von rotem
20 däwdday, mdrkay abesöyinki ayyä l gu, golde, aber auch da setzten mir die haja
so daqäqay.ii nach.
»Markäsdn kd hdhsaday, so noqod- »Da flüchtete ich mich und auf dem
kaygi ayyä wdhan drkay ged tvayn ö la- rüekweg-e erblickte ich einen großen
mihlsa
m
idühu kd bahän,«. bäum, deßen zweige als schale hervor-
wuchsen. «

25 »Markäsdn ku so däivdday, wdhan kü »Als ich hinzugiug, da sah ich vile


drkay idö hadan ö sümdd-la, sümdddo- Schafe mit merkzeichen, diese merken
na wdhay ahdyd ninka kan, dnnu tcdda aber Avaren alle die des maunes da, mit
so'önno.« welchem ich reiste.«
B6qorki-bä mdrku hädalködi mdqlay, Als der könig ire erzälung gehört
30 ayyu kü qoslay, wüh,ükü yidi tügdgi: »idin hatte, lachte er darüber und sprach dann
'afiyay; mar labäd hadddydin wah häddän zu den dieben: »Ich verzeihe euch; stelet
gdmali-dn idin göyn.oi Wdhay yidähen: ir aber wider einmal, so haue ich euch
»mar labäd wdh-bä-na liädi-mdyno.« Wä die bände ab.« Sie erwiderten: »Ein
sida. zweites mal stelen wir nichts mer.
Ende.

' Für lüg-gi.


«

II. Originaltexte. 151

43. Die betrügerische lliiulutVau.

Wdhä Id yidi. Nin rer häri'a^ O'yyO' Erzälung-. Ein mann von Macher
b&yo haddn Bombay g^yay, beyddi-bü la- braclite vil weihrauch nach Bombay und
'dg badan Markäsü gabdd Hindi-
siyay. verkaufte denselben für vil oeld. Hier-
ydd'a ö qurüh badan gürsaday, gabdddi- auf heiratete er ein ser schönes Hindu-
5 bü fiölo baddn kd hihiyay. mädchen und zalte für dasselbe vil geld.
Mdrkü magälddi sddde^ bilöd jögay, Als er sich drei monate in der Stadt
ayyä la'dgti kd maddtay. Markäsü ga- aufgehalten hatte, ging im das geld aus.
bdddi kü yidi: »hat an iodT}.an donaya, Hierauf sprach er zur frau: »Jetzt wün-
inan bdri ä döfo.«. sche ich nach Macher zu segeln.«
10 Gabdddi-bä kü tidi: »wdhad ytsa: Die frau erwiderte im: »Bleib doch
hdlkan is kd jög!« Wühü yidi: »holo-la- hier!« Er aber sagte: »One geld bleibe
'dn jögi-mayo.i- ich nicht.«
Gabdddi-bä ku tidi: »aniga ayyä Die frau sagte dann zu im: »Ich
holo baddn hiyänddayda kü kSni.« Mar- werde dir durch meine list vil vermösren
15 kdsdy gabdddi dar wänagsan gdsatay ö zubringen.« Sie zog hierauf ein schönes
dahtdrka icayn ü tdgtay. gewand an und ging- zu einem berümten
doctor.
Dahtdrki-bä ku yidi gabdddi: »ma- Der doctor sagte zur frau: »Was
hdd dönaysaf« Wdhay tidi: -»wahan do- wünschest du?« Sie erwiderte: »Ich
naya nin lüälan ddivddls.« brauche arzenei für einen verrückten
mann.
20 Dahtdrki-bä yidi: »wä dyyo ntnku?« Der doctor fragte: »Wer ist jener
Wdhay tidi: »ivä ntnkayga.« mann?« Sie erwiderte: »Mein gatte ist's.«

Markäsü yidi dahtdrki: »mdrkad u Da sagte der doctor: »Schlägt dich


däiodtid, ma kü dila ninku 9 « Wdhay der mann wenn du im in die nähe
t{di: »mdya; icühü yidaha: siyähdddaydi kommst?« Sie erwiderte: »Nein! er sagt
25 i si! icdhan kü idalia: hdyye, loä kü st- bloß: gib mir meinen schmuck! Darauf
naya siyähdddi; markäsü qösla.« antworte ich im: ja, ich bring' in dir
schon, und da lacht er.«
Dahfd7'ki-bä gabdddi däioo ü dihay, Der doctor übergab nun der frau eine
wdhii kü yidi: »daicdda sl ninka loälan.U arzenei und sagte: »Gib diese arzenei
Wdhay tidi: »hdyye!« dem verrückten mann!« »Gut!« sagte sie.
30 Markäsdy gabdddi dqqalki timid Die frau kam dann heim und goß
däwddi dülka kü qübtay. die medizin auf die erde aus.
Mälinti ddmbe ayydy gabdddi dahtdrki Am folgenden tage kam die frau zum
ü timid, dahtdrki-bä kü yidi: »manta dä- doctor und dieser sprach zu »Heute
ir:

wdda tan ü gey, berritu-na hdlkan ken bringe deinem mann diese medizin da
35 ninkäga!« Wdhay t{d,i: »hdyye .U Mar- und morgen füre in zu mir her!« Sie

' Wiivtlich: ein mann des ost-volkes; die Somaliküste heißt Ar. ^L«.
« <

152 II. Originaltexte.

kasäy dqqalld timid o düwddi didki kü erwiderte: »Ganz recht I« Sie "ius' dann
qühtay. nacli hause und schüttete die medizin
auf die erde ans.
MnUn saddehäddi ayyäy gabäddi süqa Am dritten tage ging die frau auf den
dähabka la gii ihyo tdgtay, u-dhay ü timid bazar wo gold gehandelt wird und kam
5 nin Hindi ö ddhab baddn hdya. dort zu einem Hindu der vil gold besaß.
Ninki-bä yidi: »mahad dönaysa?« Dieser manu fragte sie: »Was wün-
Wdkay tidi: »siyähad ddhab'a.« Ninki- schest du?« Sie erwiderte: »Goldschmuck.
bä 'ayn icdlba tüsay. Der mann zeigte ir nun davon von jeg-
licher Sorte.
Markäsdy kü tidi ninki Hindi: -»dd- Hierauf sagfte sie zum Hindu: »Lepre
10 hab baddn qasa'dddi kü rid!« Ninki-bä nur vil gold in diese Schachtel!« Der
ddhab baddn qasa'^dddi kd buhiyay. mann füllte sie ir mit vil gold an.
Gabdddi-bä kd tidi: »immisa wdya Die frau fragte: »Wie vil beträgt
qlmdddlsu?« Ninki Hind'd yidi: »wä 141}, sein preis?« Der Hindu erwiderte : »Sechs
kun ö rubiyadöd.« tausend rupien.«
15 Gabdddi-bä kü tidi: »anigu wdhan Die frau sagte nun zu im: »Ich bin
alidy dahtdrka xcayn nagtlsa. Wdhad die frau des berümten doctors; übergib
yesa : haddankäga ddhabka ü so dib, aniga du die goldsachen deinem diener und
iyyo icsdgu dnnu daJjtdi'ka ü tdgno, mar- wir. ich und er, gehen zum doctor und

kdnnu dahtdrka ü tdgno, ayydn Iddgta dort werde ich deinem diener das geld
20 haddankäga ü so dtbi.« Ninki-bä yidi: einhändigen.« Der mann erwiderte: »Schon
»hdyye.« recht.

Markäsü haddänklsi kü yidi: »j'ä' Er befahl hierauf seinem diener:


Iddgta qäd!« »Geh' mit und nimm das geld in em-
pfang I«
Markäsdy dahtdrki ku so ddwadsn, Als sie zum doctor kamen, sagte die
25 gabdddi-bä haddänki kü tidi: yqasdddda frau zum diener: »Uebergib mir die
t dib!«. Haddänki-bä qasa'dddi ü dibay. Schachtel!« Der diener überreichte sie ir.

Markäsdy kelinkeldda gdlisay ö had- nam dieselbe unter die achsel


Sie
dänki kü tidi: »icdhan kü oddn ddhtarka: und sprach zum diener: »Ich werde dem
haddänka bahsis sl!« doctor schon sagen: gib dem diener ein
geschenk!«
30 Markäsdy dahtdrki ö ddd badan dä- Sie kamen dann zum doctor der eben
wdynaya ü timid, dahtdrki-bä kü yidi vile leute in behandlung hatte und der
gabdddi: »me ninki ?<i Wdhay tidi: »toä doctor sagte zur frau : »Wo ist der mann?«
käs ö haddänki fdrta kü fiqday. « Sie »Der dort!« und zeigte
erwiderte:
mit dem tiuger auf den diener.
Dahtdrki-bä kü yidi haddänki: fa- Der doctor sagte nun zum diener:
35 diso!^ Dahtdrku icühü mödaya ninkedi, »Setze dich!« Er hielt in für iren gatten,
haddänku-na tcühü mödaya inü Iddgti der diener aber meinte daß im jener das
sinayo. geld geben werde.
II. Originaltexte. 153

Markäsdy (jabdddi äqqalkedi td(/taij, Die frau ^ing dann heim, ir haus
äqqalkedu-na kd Joga dahtdrka.
ivä aber war weit eutferut vom doctor.
Markäsü daJßdrki haddänki kü yi4i: Der doctor fragte hierauf den diener:
» dätvddi ma -dbtay f « »Hast du die medizin getrunken?«
5 ^addänki-hä kii, qöslay, wühü mödaya Der diener lachte, indem er meinte,
haddänku mü dalitärku ku ''ayyarayo. der doctor scherze mit im.
Mdrku qöslay haddänki ayyü daißdrki Als der diener lachte, brachte im
däioo ü kenay, haddanki-hü kü yid^i: »dä- der doctor eine arzenei und sprach zu
wäda "ab!« im: »Trinke da diese arzenei!«
10 Haddänki-bd yidi: -»anigu lud/jian dö- Der diener erwiderte: »Ich wünsche
naya qhnäddi ddhabka.« nur den preis für das gold.«
Dahtärki-bä yidi: »hörta ddwäda 'ab, Darauf sagte der doctor: »Trinke
dabaded aniga kü sin qlmdddi ddhabka.^ zuerst die medizin, hernach gebe ich dir
den preis für das gold.«
Iladdänki-bä diday däivddi, markäsü Der diener wies die medizin zurück
lö dahtdrkl haddämintisl ku yidi: »qdbta und da sprach der doctor zu seinen die-
ninka loälan!« Markäsdy haddäminti qab- nern: »Haltet mir den narren!« Die die-
tin, dahtdrki-nd däicddi styay. ner jjackten in dann und der doctor gab
im die arzenei ein.«
Markäsü haddänki laYigta dönayay, Darauf verlaugte der diener das geld
stdi wah walan ü qayliyay dahtdrku. und schrie den doctor an wie ein narr.
20 Markäsü dahtärki haddämintlsi kü Der doctor sagte dann zu seinen
yidi: »ninka ivalan mdhsinka kü rida!« dienern: »Legt den verrückten mann in
Markäsdy haddäminti mdhsinki k-d ridän. das magazin!« Die diener legten in hier-
Mdrkay mdhsinki kü riden, ayyü sl äda auf ins magazin und nachdem sie in
U qayliyay. dorthin gebracht hatten, schrie dieser aus
vollem halse.
25 Ninki Hindi e ddhabka baddn hdyay Der reiche Hindu kam dann später
ayyä mar dambe dahtdrki mSsisi yimid, zum wonort des doctors und hörte dort
ivüJm mdqlay haddanklsi ö qaylinaya. seinen diener schreien.
Markäsü ü yimid, ivü/iü kü yidi had- Als er nun hinkam, sagte er zum
dänki: »miyad iväldddayf« diener: »Bist du verrückt g-eworden?«
30 Haddänki-bä yidi: »mdrkan dahtdrka Der diener antwortete: »Als ich zum
kü idi: Iddgti l sl! ayyü dahtdrki däwo doctor sagte: gib mir das geld! da nötigte
l gü qdsbay; markäsdn qayliyay, mdrkan er mir eine medizin auf; ich schrie dann
qayliyay, ayyü dahtdrki mdhsinka l gü und als ich schrie, da warf mich der
riday. « doctor in das magazin.«
35 Ninki Hindi ayyä yäbay ö dahtdrki Der Hindu erstaunte und ging dann
ü yimid. Dahtdi'ki-bä kü yicli: »mi-yad zum doctor. Dieser sagte zu im: »Bist
Imkta?« du krank?«
Wühü yicli: »mdya, wdhan dönaya Dieser erwiderte: »Nein, aber ich
inan kü Id hddlo.« Markäsü dahtdrki kü wünsche mit dir zu sprechen.« Darnach
Keinisch, Somalitoxto. •20
154 II. Originaltexte.

yidi: »Ninki qaylmaya e mähsinka kü sagte er zum »Der schreiende


doctur:
hiddn wa haddänkaygi; wdhanan ü so mann im magazin ist mein diener; ich
diray, inü qimdddi ddhabka e nagtädo schickte in her, daß du im den preis für
qädatay, ad ü so dtbtid.« das gold übergebest, das deine Iran sich
genommen hat.«

5 Daljturki-bä yahay, icühü kü yidi: Der doctor erstaunte und sagte dann
»maldha adigu-na wa wäldn tahayf<a zu im: »Bist villeicht auch du verrückt?«
Ninki Hindi ayyä yidi: »nagtädi Der Hindu erwiderte: »Deine frau
ayyä ddhah baddn ö qimdddisu tahdy leh, n;ini sich vile goldsachen deren wert
kün ö rubyadöd qädatay. <^ sechstausend rupien beträgt.«
10 Markäsü dahtärki kü yidi: »nägtaydi Darauf sprach zu im der doctor:
icdhay dtmatay bdri höre ; nmka kan »Meine frau ist schon längst gestorben;
indhsinka kü hiddn, wdhä i ksntay näg den im magazin gebundenen mann brachte
Hindi. Ndgtu-na labd mälmöd ayydy dä- mir eine Hindu. Dieselbe holte von mir
lüdda dddka walan l gd qäddnaysay, wd- durch zwei tage medizin für einen ver-
15 Jianay i tidi: ninkayga ayyä loälan. Ani- rückten, indem sie mir erzälte: mein
gu-na icdhan hl idi: mälin saddehaddi gatte ist verrückt. Ich sagte ir dann:
ninkäga wälan t km an ige. Markäsdy bringe mir am dritten tag- deinen ver-
ninka qaylinaya i Mntay. Ninki-bän kü rückten gatten her, daß ich in unter-
idi: dduddi höre ma kü bögsatay? Mar- suche. Sie brachte mir dann diesen schreien-
20 käsü qöslay. Markäsdn anigu dätoo kü den mann und ich sagte zu im: hat dir
qdsbay. Mdrkan däwddi kü qdsbay, ayyü die bisherige arzenei gut getan? Er
qayliyay. Markäsdn haddämintaydi kü idi: lächelte dann. Ich nötigte im nun die
ninka wälan mdhsinka kü liida! Hatan- arzenei auf und da Darauf be-
schrie er.
na mälisinku kü hiddn yahay, wdhanan fahl ich meinen dienern: sperrt den narren
25 mödayay, inü loäldn yahay.« ins magazin! So befindet er sich verwart
im magazin, weil ich in für verrückt hielt.«
Ninki Hindi ayyä mdrkü hddalka Als der Hindu diesen bericht gehört
mdqlay, yabay, dahtärki-bu kü yidi: ^ha- hatte, erstaunte er und sagte dann zum
tan wdhan dönaya, inad haddänkayya doctor: »Nun wünsche ich daß du mei-
mdhsinka kd fürtid.'« nen diener aus dem magazin befreiest!«
30 Daljtdrki-bä haddänki la'dgta lö so di- Der doctor entließ nun den diener
ray, mdhsinkikd furay, mdrkü haddänki der um das geld geschickt woi'den war,
mdhsinki kd furay, ayyü ninki Hindi e aus dem magazin und dieser ging dann
ddhabka bddna rä'ay; ninki Hindi e dd- mit dem reichen Hindu; dieser aber be-
habka bddna ayyä mesisi kü nöqday. gab sich heim.
35 Gabdddi mdrkay äqqalkedi tdgtay, Als aber die frau nach hause ge-
ayydy dähabki ninkedi tüstay, ninki -bä kommen war, zeigte sie das gold irem
yäbay. manne der ser erstaunte.
Gabdddi-bä kü tidi: i>mar labäd ay- Da sagte sie zu im: »Ein anderes mal
ydn hiyänad kale ö kd hiölo baddn sa- bringe ich dir durch eine andere list vil

40 mdynaya.^ Ninki-bä kü yi(ii: »wä tahay!« vermögen zu.« »Es sei!« erwiderte er.
«

II. Originaltexte. 155

Markäsäy gabuddl siydJidddi ay ninki Hierauf verkaufte die frau den schmuck
Hindi ha so hlyänaysay, ihisay ö Mag welchen sie dem Hindu abgeschwindelt

badmi sisay. hatte und erzielte dafür vil geld.


Markäsäy nfnkedi kü tidi: »la'dgta kü Darnach sprach sie zu irem gatten:
5 bayya-mttsfari .'« Ninki-hä Iddgti kü hay- »Mit diesem geld wirst du einen handel
yoL- mustdrayay. errichten.« Der mann eröffnete dann mit
dem geld einen liandel.
Markäsäy gabdddi nin Baniyal ö dd- Hierauf kaufte die frau von einem
habka ibya, ayyäy lahu kun ö rubyadöd Banyan der mit goldwaren handelte, um
ö ddliaba kd ibsatay ; ddhabki ayyäy dib zweitausend rupien goldwaren und ver-
10 2i ibisay. kaufte dann dieselben nach auswärts.
Markäsäy nmkl Baniyal sdddeh kun Darnach lielJ sie sich vom Baniyan
ö rubyadöd dähab kale ka so sisatay, mar- um dreitausend rupien andere goldwaren
käsäy hdddan-na dib ü ibisay. geben und auch diese verkaufte sie nach
auswärts.
Markäsäy mar säddehäd ninki Bani- Hierauf kaufte sie sich ein drittes

15 yäl sdn kun ö rubyadöd dähab kä ibsa- mal vom Baniyan um fünftausend rupien
tay, ninki Baniyal ayyä gabdddi jaeld- goldsachen und der Baniyan verliebte
day. Markäsäy ddhabki dib ä ibisay. sich in sie. Auch dieses gold verhandelte
sie nach auswärts.
Ninkedi-bä kü yidi gabdddi: »wdhad Ir gatte sagte nun zu ir: »Laß' nun
ytsa: hiyändda is kä dä.U Wähay tidi: von dem schwinde! ab!« Sie aber er-

20 »hiyänädayda dddku md-yaqanin.« widerte im: »Die leute wißen ja nichts


davon.
Markäsäy gabäddi labd bilöd äqqal- Die frau hielt sich hierauf zwei nio-
kedi is kd fadisatay. Bisi säddehäd ayyä nate zu hause auf; im dritten monat dar-
nin ay jär yihin inan todobd bilöd jiray nach starb irem nachbar ein zehn monat
kä dintay, alter knabe.
2f) Gabdddi-bä ninkedi kü tidi: »ninka Da sagte die frau zu irem gatten:
dynu järka nahdy mdrka miyidka la so »Begleite du die leiche unsers nach-
äsayo rci ö qdbri-gisa so 'alamadi!^ Wühü bars, wenn sie beerdigt wird und merke
yidi: »hdyye!« dir ir grab!« Er erwiderte: »Gut!«
Markäsü ninki miyidki raay ö qdbrigi Er begleitete sonach die leiche und
30 so 'alämadiyay. Dabadid ayyü gabäddi ü merkte sich das grab. Darnach kam er
yimid. zu seiner frau.
Gabdddi-bä kü tidi: >^ qdbrigi ma so Diese fragte in: »Hast du dir das
"alämadisay ? « Wühü yidi: »hä!« grab gemerkt?« »Ja wol!« erwiderte er.

Gabdddi-bä kü tidi: »''äioa, sdqda Da sprach sie zu im: »Gehe heute


35 ddhd' qiibürdha tag ö qdbrigi inanka yäri um mitternacht auf den fridhof, öffne

lagü riday qod ö inanka yar ka so hihi! das grab in welches der knabe gelegt
Märkad so bihdsid inanka, qäbriga äs ö worden ist und nimm denselben heraus!
inanka i ken!^ Wühü yidi: ^hdyye!« Wenn du in herausgenommen hast, dann
•20*
156 II. Originaltexte.

grabe das grab zu uud bringe mir den


kuaben!« Er erwiderte: »Gut!«
MarkäsU ninki sdqdi cWia qubürihi Der manu ging hierauf um mitter-
tdgay ö hianki qährigisi qöday ö ka s6 nacht auf den fridhof, grub das grab des
Markäsu kafdnti kd hihiyay ö ka-
säray. knaben auf und nam diesen heraus, ent-
fdnti qdbrigi kü äsay. Markäsu inanki kleidete in dann des leichentuches und
5 miyidka aha gahdcldi ü Mnay, gabdddi- grub dasselbe ins grab ein. Hierauf
bä inanki ü mdyday. brachte die leiche des knaben der
er
frau die dann den knaben wusch.
Ninkedi-bä kü yidi: »miyid-kan ma- Ir ffatte sasrte nun zu ir: »Was
käd kü fälaysa^c Wdhey tidi: »wä lb(- machst du mit dieser leiche?« Sie er-
naya.« Nmki-bä yahay. widerte: »Ich verkaufe sie.« Der gatte
erstaunte.
10 Mdrkü wägi bdryay, ayydy (^a?* yar- Als es morgen geworden war, nähte
yar inanka leeq ü tosay, inanki miyidka sie für den nackten knaben kinderkleider
aha ayydy ü gdlisay. und bekleidete damit die leiche des
knaben.
Markäsdy '^ddar miyidki kü sübtay, Sie begoßt dann die leiche mit lawendel
"^dsar gäban ayydy dqqalki ka so bdhday und am späten nachmittag ging sie aus
15 iyyddu inanki miyidka aha sidda. und nam mit sich die leiche des knaben.
Wdhay so'öddo-bä wdhay timid rnesi Auf irem g-auo^e kam sie zur statte
Baniyälka; Baniyalki-bä mdrkü gabdddi des Baniyan; als dieser die frau erblickte,
drkay, badbadaday. freute er sich ser.
Gabdddi-bä kü tidi: »wdhan dönaya Die frau sagte nun zu im: »Ich
20 ddhab baddn.« Wühü yidi Baniyälki: »qi- brauche vil goldsachen.« Der Baniyan
mad jabdn ayydn kü gü stnaya.« Wdhay erwiderte: »Ich gebe sie dir um einen
tidi: »tcä tahay/« billigen preis.« Sie erwiderte: »So sei es!«

Markäsdy gabdddi ddhab baddn qd- Hierauf nam sich die frau vile gold-
datay, wdhay kü tidi Baniyälki: »icä sachen uud sagte dann zum Baniyan:
25 immisa qlmdddisu? t Wühü yidi: »wä >Was beträgt der preis davon?« Er er-
töbdn kun.« widerte: »Zehntausend.«
Wdhay kü tidi: »mdrki höre qtmad Da sagte sie: »Früher verkauftest du
baddn ayydd ^ gd sisay, imminka-se ivä mir um einen hohen preis, jetzt aber ist

jabdn yahay. Markäsdy kü tidi: »labd derselbe billig;« und sie sprach ferner:
30 kun ayyä l gd diman, ivdhan dönaya inan »Zweitausend rupien gehen mir ab, ich
dqqalki ka ga so qädo la'dgta diman; will nun vom hause das noch abgängige
Inankdygu hdlkäs ha sehdo, anigu-na dd- sreld holen: laß' inzwischen meinen knaben

habka ayydn dqqalki geynaya, la'dgta di- hier schlafen, ich aber begebe mich heim
mdn-na icä so qadaya. Baniydlki-bä yidi: und hole das noch feiende geld.« Der
35 »hdyye!« Banivan erwiderte: »Ganz recht!«
Markäsdy inanki miyidka aha dülka Sie legte nun den toten knaben auf
digtay ö ddhabki qädatay. Markäsdy dq- die erde und nam zu sich das gold. Sie
II. Originaltexte. 157

qalki timid ö ninkedi. ddhahki tiistay, kam dann heim und zeigte das gold irem
ninki-bä yahay. gatten und dieser erstaunte.
Baniyälki-se mdrkü habSnki dümay, Als es aber abend geworden war, da
ayyü inanki miyidka aha nin haddäria befahl der Baniyan in betreff des knaben
5 kü yidi: »inanka maraioähadi ö mdrkü einem diener: »Fächle dem knaben und
töso i segf« wenn er erwacht, so melde es mir!«
Haddänki-hä inanki ä maraicahddi- Der diener fächelte nun dem knaben.
yay. Markäsü ninki Baniydl e ddhabka Der reiche Baniyan kam darnach aber-
lahä mar ddmbe l}.adddnki ü yimid, wüh,ü mals zum diener und fragfte: »Ist der
10 kü yidi: »inanki md-tosay?« Haddanki- knabeaufgewaclit?« Der diener erwiderte:
bä yidi: »mdya!« »Nein.«
Markäsü ninki Baniyal e ddhabka lahä Da sagte der Baniyan zum
reiche
haddänki kü yidi: »ndgti inanka kd tdg- diener: »Die frau welche vom knaben
mänta maldha imdn mayso; ludhad
tay fortgegangen kann heute villeicht
ist,

\byesa: inanka tösi dynu 'äno sino!« nicht wider kommen; wecke daher den
knaben daß wir im milch sieben!«:
Markäsü haddänki inanki tosiyay, Der diener weckte nun den knaben,
inanki-sS miyidka ahä ayyä daqdaqaqi derselbe aber da er ja tot war, rürte sich
wäyay. nicht.

Haddänki-bä yidi: »inanku wä üraya Da sagte der diener: »Der knabe


20 ö maldha loä miyid.« riecht ja und ist villeicht tot.«
Markäsü ninki Baniyal e ddhabka Hierauf besichtigte derreiche Ba-
lahä siräd kü Sgay inanki, toüliü drkay niyan mittelst einer lampe den knaben
inü miyid yahdy. und sah nun daß er tot war.
Haddänki-bü kü yidi: »sdqda ddha Da sprach er zum diener: »Ummitter-
26 qubürdha müslinka ku so äs!« Haddänki- nacht begrabe in im fridhof der muslim!«
bä yidi: »hdyye.U »Gut!« sagte der diener.
Markäsü haddänki sdqdi ddha qubü- Der diener begrub in dann in tiefer
rihi müslinka ku so äsay ö meslsi ku so nacht im fridhof der muslim und kerte
nöqday. Wä sida. darnach heim. Ende.

43. Erprobung der frauen.

30 Nim-bä hola badnd.


Wdff,ä Id yidi. Erzälung. Es war ein reicher mann.
Ninki-bä nin wädad ihi ayyü kd yidi: Zu diesem sprach ein priester: »Du sollst
»gürso /« heiraten!«
Markäsü ninki kü yidi icädadki: »icd- Er erwiderte dem priester: »Ich
han dönaya kdydka nägäha nin i bara.<i. brauche einen manu der mir die tücken
der weiber lert.«

35 Wädädki-bä hü yidi ninki: »kdydka Der priester entgegnete im: »Die


nägühu wä wdk badan, nin-na md ivada tücken der weiber sind gar vile, ein
yaqän. « mann erfärt sie nicht alle.«
« «

158 II. Originaltexte.

Ntnki-bü kü ykli icädädki: »adigu Da sagte er zum prIester: »Wie vile

Immisäd kd taqän?'^ kennst denn du?«


Wühu yidi: ^icdhan kd aqan hadba- Dieser erwiderte: »Ich weiß deren gar
ddn an kutübta kd dhriyay.^i vile die ich in den büchern gelesen habe.
5 Ninki höldha hadnd ayyä yidi: »icd- Der reiche mann sagte dann: »Ich
Jian dönaya inad mid ad kitähka kd dhri- möchte daß du mir davon eine die du
day, inad i segtid.« im buche gelesen hast, mitteilest. «
Wädädki-bd yidi: »nim-bä gabdd qu- Da erzälte der priester: »Ein manu
rulj,badan qdbay, gabdddi-bä nin kale Id heiratete ein ser schönesmädchen, das-
10 sähib tay. Ninki-bä gabdddi t'dhmay.i. selbe hatte aber einen andern manu als
freund. Der gatte bekam argwon auf die
fr au.«

•»Bdriga wd'h.ci jiray ddgaJi %oayn ö »Nun gab es in alter zeit einen
dddka gü däryo ; mdrkä la därinayo,
la felsen, worauf man schwur; wenn man
clagdha güdklsa ayyd la jöjiya, markäsü schwur, so stellte man sich auf diesen
därta; haddü beyn kü därto, dagdha liqa. felsen und dann schwur man; so nun
jemand falsch schwur, verschluckte diesen
der fels.«

15 Ninki gabddda tiüimay ayyä gabdddi


» »Der mann welcher die frau in ver-
kü yidi: lodhan dönaya inad dagilß dddka dacht hatte, sprach nun zu ir: ich ver-
beynta sBga liqi jiray inad kü daratid lange daß du auf dem fels der die lüg-
in-dn-ad sindysan. « ner verschlingt, schwörest daß du keinen
ehebruch begano-en habest.«
»Gabdddi-bä bdqday inü do-güTjxi. liqo. »Die frau hatte zwar furcht daß sie

20 Markäsdy kü tidi ninkedi: berritu ay- der fels verschlinge, sagte aber doch zu
ydynit tdgna. Wühu yidi: hdyye.« irem gatten : morgen gehen wir dahin.
Gut! erwiderte er.«
»Markäsdy ninki ay sahibka ahayen »Hierauf besprach sie sicli mit dem
kü tidi: wdhad yBsa, berritii, mesa dagdha freunde und sagte zu im: Begib dich
la gü därta yahdy, tag! Wüfiü yidi: wä morgen dahin wo man auf dem felsen
25 tahay.« schwört! Er erwiderte: es soll ge-
schehen!«
»Markäsdy mälinti ddmbe ninkedi kü »Am folgenden tag sprach siedann
tidi: tcdhan dönaya inad damer an ftdo zu irem gatten: ich wünsche dalJ du mir
i kintid! Ninki-bä kü yidi gabdddi: icä einen esel zum reiten bringest! Er er-

tahay f« widerte: es sei!«


30 »Markäsu ninki damer ü kSnay, ga- »Er brachte hierauf der frau einen
bdddi-bä damerki füsay. Wdhay so'odäm- esel und sie bestiar denselben. Sie zogen
bä mdrkay sähibkedi mesu jögay timid, nun des weg^es und als sie dahin ge-
ayyäy gabdddi damerki is kd türtay, sidi langte, wo ir freund sich befand, stürzte
wah kd da'ay.<a sie sich vom esel, wie wenn sie herab-
gefallen wäre.«
;

II. Oriöinaltexte. 159

» Mdrkay didka ku dd'day, ayu&y ma- »Als sie nun zur erde fiel, deckte
rddi is kd quttay, säliihktdi-hä drkay 'mi- sie das kleid auf und ir freund sali ire
rddedi; ninkedi-na wdhü mödaya inay blöIJie; ir gatte aber ist der meinung, sie

damerka kd 4^day.^ sei vom esel gefallen.«


5 »Mdrkay dagdha yimaden ayyü nin- » Als sie dann den fels erreicht hatten,
kedi ku yidi gahdddl : imminka dagdha fid sprach der gatte zur frau : besteige jetzt
ö daro!« den fels und schwöre.«
»Wdhay tkli: ninka hdlka jöga ayyü »Da sagte sie: der mann dahier hat
'atirddayda drkay. « ja meine blölJe gesehen.«
10 »Ninkedi-bä kü yidi: wä rünta; mdr- » Der gatte erwiderte das ist richtig :

kad damerka kd dd'day, ayyü 'aurddäda als du vom esel fielst, da sah er deine

drkay. Wdhad kü darata: aniga tyyo bloße. Du schwörst nun daß außer mir
ninkl mahae iimn nin kale "^aiirddäda und diesem manne kein anderer mann
drkin. « deine bloße sah.«
15 »Markäsdy gahdddi kü daratay : la- »Hierauf schwur sie: außer diesen
bdda nin mahd'e nln kale 'aurddayda zwei männern sah kein anderer mann
md-arag. « meine bloße.«
»Ninki-bä gabdddi dqqalki ku so %l- »Der gatte nam nun die frau wider
yay, abihi-bä kü yid^i: für! Markäsü fü- heim, aber sein vater sagte zu im: ent-
20 ray. Wo, sida.« laße sie! Da gab er ir die Scheidung.
So war es.«

»Hätan-na wdhad ögdta, kdydka nä- »Du siehst nun daß die listen der
gühu wä wdli badan, nin-na md loada weiber vilfach sind und ein mann sie

yaqän.« nicht alle kennt.«


Ninki höldha badnd ayyü yidi- »lod- Der reiche mann sagte dann: »Ich
25 han dönaya inan naga baddn jirrabo.« will nun vile weiber erproben.« Der
Wädädki-bä kü yidi: »sida yel!« priesrer erwiderte im: »Tue also!«
Markäsü ninki höldha badnd is yidi: Hierauf sprach bei sich der reiche
»habdr kdydka nägdha taqan ayydn aq- mann: »Ich ueme ins haus ein altes

qalkdyga kenaya« ; habdrti-hü aqqalktsi weib, das die tücken der trauen kennt«
30 kinay. und tat also.
Wühü kü, yidi hahdrti: -»"awa näg Id Zu diesem weihe sagte er nun: »Bringe
qabo i ken!« Habdrti wdhay tidi: »loa mir heute abend eine verheiratete frau!«
tahay!« Sie ei'widerte: »Es sei!«

Markäsdy habdrti näg dilld'a ö nin-la Hierauf brachte im das alte weib
Bb u kentay, markäsü ninki nagti Id häsä- eine leichtfertige verheiratete frau und
way. Mar ddmbe ninki ayyu kü yidi nagti: er schwatzte mit ir. Später fragte er sie:

^mdrkad tiinkäga kd timid, mahad kü »Als du von deinem gatten gingst, was
tidi?« sagtest du zu im?«
Wdfiay tidi: »icdhan kü idi: höydday Sie erwiderte: »Ich sagte zu im: ich
40 ö bükta ayydn so Sgaya.^ Wühi,ü yidi: besuche meine kranke mutter.« Da sprach
»lüä tahay.« er: »Es sei denn!«
160 II. Originaltexte.

Markäsü ninki höläha badnd nagti Der reiche mauu gab hierauf geld
dilldda ahdyd la'dg siyay. Markäsdy kü der leichtfertigen frau. Da sagte sie zu
tidi: ^ma-donaysa inad i wdstidf« Wühü iin: »Willst du mich beschlafen?« Er
yidi-' ^mdya!« Markäsdy diUddi is kd erwiderte ir: »Nein!« Da ging nun diese
5 tdgtay. frau von dannen.
Hahenki ddmbe ayydy hahdrti nag In der folgenden nacht brachte im
kale ih kentay, nagti-bu Id häsaway. Wühü das weib eine andere frau und er schwatzte
küyidi: »mdrkad ninkäga kd timid, ina- mit ir. Dann frug er sie: »Als du von
1),äd k'd tidi?« deinem gatten gingst, was sagtest du im?«
10 Wdhay tidi: ^ludhan kü idi: dqqal Sie antwortete: »Ich sagte zu im:
arösa ayydn so däwdnaya; markäsü la'dg ich werde ein hochzeitshaus besichten;
l siyay.« Wühü kü yidi: »is kd tag!« da gab er mir noch geld.« Dann sprach
Markäsdy is kd tdgtay. er zu ir: »Geh' fort!« Und sie entfernte
sich.

Habenki saddehäd ayydy habdrti näg In der dritten nacht brachte im das
15 ü k&ntay, nägti-bü Id häsaway, wühü kü alte weib widerum eine frau mit der er
yidi: »mdrkad nlnkäga kd timid, mahad schwatzte; da frug er sie: »Als du von
kü tidi?« deinem gatten gingst, was sagtest du zu
im?«
Wd/^ay tidi: »wdhan kü idi: gabdd Sie erwiderte: »Ich sagte im: ich
dnnu wälälo nahdy, ayydn ü tdgaya.« gehe zu meiner schwester. « Der reiche
20 Markäsü ninki höldha badnd nagti Mdg mann gab dann der frau geld und sagte
siyay wühü kü yidi: »is ka tag!« Mar- zu ir: »Geh' nun fort!« Hierauf entfernte
käsdy is kd tdgtay.«- sie sich.

Habdrti-bä naga baddn "dynka ü gü Das alte weib brachte im noch vile

khitay, usdgu-na näg wdlba wdhay ku so frauen dieser sorte zu und er fragte
25 marmarsötay ayyü waydiyay. eine jede nach irer besondern tücke aus.
Alarkäsu ninki kü yidi habdrti: »ha- Zuletzt sagte er zum weibe: »Jetzt
tan näga kale döni mäyo, ivdhan dönaya brauche ich keine andern frauen mer,
gabdd an gürsado.« hata-na habdrti kü sondern wünsche ein mädchen zum hei-
yidi: »wdhad i donta gabdd töbdn jir'd raten;« und sagte ferner zum weibe:
30 ö häsäwdha rdgga dn baran.^ Wd^ay »Du suchst mir ein zehnjäriges mäd-
tidi: »wo, tahay!« chen das gespräche mit männern noch
nicht kennt.« Das weib erwiderte: »Es
sei!«
Habdrti-bä magäläda aqqalddedi kü Das alte nun in den hau-
weib srino-

werSgtay, ivdfiay draktay gabdd yar ö dn sern der stadt herum und sah da ein
häsäwdha rdgga bardn. kleines mndcheu das noch keine mUnner-
gesellschaft kannte.

35 Markäsdy ninki höldha badnd ü seg- Das weib berichtete darüber dem
tay, ninki-bä gabdddi hola baddn kd bi- reichen manne und derselbe zalte für
Myay. das mädchen schweres geld.
II. Originaltexte. 161

Markäsü ntnki höldha badnä gahädda Und der reiche mann sprach dann zur
qolddödi kü yidi: ^icdhan dönaya inan familie des mädchens: >Ich wünsche dal»
anigu gahädda köriyo.« Wähay yidahen: ich selbst das mädchen erziehe.« Sie er-
3wä tahay!« widerten: »Es sei also!«
5 Markäsü gahäddi äqqalkisi gey^y, Er nam nun das mädchen ins haus
mdrkay gabdddi wayndtay, ayyu ntnki und als dasselbe erwachsen war, heira-
gürsaday. tete er es.

Habinku meherfyay ayyü leh jelUadöd Am hochzeitsabend brachte er der


iyyo hiläwa iyyo gäsan ayya gabdddi u jungen frau sechs kugeln, ein schwert
10 kenay. und einen schild.

Markäsü ninki gabdddi ayyü kd yidi: Hierauf sagte er zur frau: »Ich will
^>wdhan dönaya man wasmdda kü baro.« dir jetzt den beischlaf zeigen.« Sie er-

Wdhay tkli : »wa mahay ivasmddo?« widerte: »Was ist das, der beischlaf?«

Wuh.ü ku yidi: »aniga imminka kü tüsi Er sagte dann zu ir: ^Den zeige ich
15 döna.« dir jetzt.«

Markäsü gäsan so qatay, markäsü Er nam hierauf einen schild und der
gabdddi Uhdi jellladöd iyyo bilawihi ü frau überreichte er die sechs kugeln und

dibay, wühü kü yidi: »mdrkan kü idaho: das schwert und sprach zu ir: »Wenn
an kü wdso, jellladdha i gii difo ö lodhä ich zu dir sage: ich möchte dich be-
20 tidäha: dqqalka kd bah sani-yähö! daha- schlafen,dann wirf mir die kugeln ins
ded bildwaha l gü 4ifo- mdrkad jellla- gesichtund sprich: packe dich aus dem
ddha iyyo biläwaha l gü difatid qdyli!'-'^ hause, du hurer! und gehe dann mit

Wdhay tidi: »wa tahay!«- dem schwert auf mich los und wärend
du mit den kugeln und dem Schwerte
auf mich eindringst, schreie zugleich!«
Sie erwiderte: »Es sei!«

Markäsü ninki höldha badnä gabdddi Hierauf sprach der reiche mann zur
25 kü yidi: »ma kü ivdsaf« Gabäddi-bä je- frau: »Soll ich dich beschlafen?« Da
llladihi kü difatay, markäsü gäsänki issa ging nun die frau mit den kugeln auf
gä digay. Markäsdy bilawihi kü difatay, in los. er aber hielt sich den schild vor.
markäsü gäsänki issa gd digay, markäsdy Darnach drang sie mit dem schwert auf
qdylisay. in ein, er aber hielt sich den schild vor
und dabei schrie sie.

30 Ninki-bä kd yidi gabdddi: »kalay, Nun sagte der mann zu ir: »Komm,
an ivasmdda ku ttisay«; markäsü gabdddi ich habe dir also den beischlaf gezeigt«
wdsay. Wiihü kü yidi: »Mdrka la is wd- und darnach beschlief er sie. Dann
sayo, hörta jellladdha iyyo biläwaha ayyä sprach er zu ir: »Wenn man beschlafen
ninka la gü difta, dabaded ayya sidan wird, dann geht man zuerst mit den
35 la samdya.« Gabäddi-bä wdhay tidi: »ica kugeln und dem Schwerte auf den mann
tahay. « los, dann erst macht man es, vne ich.«

Sie erwiderte: »Ganz recht!»


Kinki - hä mälmo badan "^dynkäs kü Durch vile tage beschlief sie nun auf
Keinisch, Somalitexte. 21
162 II. Originaltexte.

wasay. MäUnti ddmhe ayyü hahdrti kü diese art der mann. Darnach sagte er
yi4i: »wdhad yesa: nin äqqalkäyga gey einst zu jenem alten weihe: >'Füre einen
ö todhad kü tidäha ninka: mdrkad dq- mann in mein haus ein und sage im fol-
qalka gdsid, gahddda dqqalka jögta todhad gendes: wenn du ins haus trittst, so rede
5 kü tidäha: ma kü wdsa9<^ Habdrti-hä tidi: die junge frau im hause also an: soll

»wä tahay!« ich dich beschlafen?' Das weib erwi-


derte: »Es soll geschehen!«
Markäsdy hahdrti nin ü timid, ninki- Das weib ging hierauf zu einem
bay kü tidi: »gabdd wänagsan ma-icd- manne und sagte zu im: »Magst du nicht
saysaf« Wühü yidi: »hä!« eine schöne junge frau beschlafen'?« »Ja
wol!« erwiderte er.

10 Markäsdy hahdrti nhiki ayya so ka- Das weib geleitete nun denselben
hdysay ö dqqalki ninki höldha badnd und brachte in zum hause des reichen
kentay. mannes.
Markäsdy hahdrti ninki kü tidi: »dq- Da sprach das alte weib zum manne:
qalka gal ö itdhad kü tidäha gahddda: »Geh' nur ins haus und sage zur jungen
15 an kä wdso!« Wühü yidi: »hdyyel«- Mar- frau: ich möchte dich beschlafen.« Er
käsü ninki dqqalki gdlay. erwiderte: »Gut!« und trat dann ein ins
haus.
Gahdddi-bä kü tidi: »mahäd dö- Die frau frug den mann: »Was willst

naysaf« Wühü yidi: »tvdhan dönaya inan du?« Er erwiderte: »Ich möchte mit dir
kü wdso.« Gahdddi-bä tidi: -»wä taliay!^ schlafen.« »Es seil« entgegnete sie.

20 Markäsdy jellladihi iyyo hiläwihi so Sie ergriff nun die kugeln und das
qädatay ö ninki kü difatay ; ninki-hä Schwert und stürzte auf den mann los;

bdhsaday. da ergriff er die flucht.

Markäsu ninki höldha badnd dqqalki Der reiche mann kam dann nach
yimid, gahdddi-bä kü tidi: »nim-bä t yi- hause und da sagte zu im die frau: »Es
25 mid ö i yidi: an kü icdso. Markäsdn kam ein mann und sprach zu mir: ich
jellladihi iyyo hiläwihi kü diftay; mar- möchte dich beschlafen. Da drang ich
käsu ayyü bdlisaday.« mit den kugeln und dem Schwerte auf
in ein und nun entfloh er.«
Ninki höldha badnd ayyü gabdddi kü Da sprach der reiche mann zur frau:
yidi: »nin tcdlba 'dynkäs jellladihi iyyo »Auf jeden solchen mann geh' du mit
30 hiläwihi ü gü difo!« Wdhay tidi: »icä den kug-eln und dem Schwerte los!« Sie
tahay!« Wä stda. erwiderte: »Es soll geschehen!« Ende.

44. Rache wesen TerlSumdiuis.

Wdhä Nim-hä gabdd qurüh


Id yidi. Erzälung. Ein mann heiratete ein
hadan qdhay. Markäsü ninki hdjki tdgay. ser schönes mädchen. Der mann ging
Markäsu warqad qädiga iyyo böqor-tiri- dann auf die pilgerschaft. Da schickte
35 ydha ü so diray, icühü ü gu so qoray : er an den qadi und an den vezir einen
«

II. Originaltexte. 163

»gabdchlu an qabo liaddäy dimdto dmma worin er also schrib: :>Wenn meine
brief"

hukoto wäraq l sö dira!« frau sterben oder erkranken sollte, so


schicket mir einen brief!«
markäsü
Qudiffi-bä icärqdddi dhri]iay, Der qacli las den brief und begab
gahdddl ü ylmid, wuhü drkay inay yabdd sich dann zur frau und da sah er denn
5 qunih haddn tahay. Markäsü qadiyi ga- daß dieselbe ser schön war. Hierauf
bäddi k'^ yidi: »ma kü galmddaf<i. Ga- sagte er zu ir: »Kann ich dich beschla-
bd(k}i-bä dtdday, markäsü qadigi is kd fen?« Sie aber wies in ab. Darauf ging
tagay. der qadi von dannen.
B6qor-tiriyihi-bä-na mdrkü wärqdddi Auch der vezir, als er den brief ge-
10 dli,riyay, gabdddi u markäsü dr-
yiraid, lesen hatte, kam zur frau und da er sah
kay inay baddn tahay,
gabdddi quriih daß sie ser schön war, sprach er zu ir

loiihü kd yidi, stdi höre qadigu kü yidi. in gleicher weise, wie zuvor der qadi.
Gabdddi-bä didday., markäsü boqor-tiri- Die frau wies in aber ab und der vezir
yihi is kd tagay. ging von dannen.
15 Markäsü qadigi ninki hdjka ku maqnd Der qadi schrib dann dem auf der
wärqad ü diray, louhü ü gü qoray: »ga- jjilgerfart abwesenden mann einen brief

bdddädi dillöday.« Ninki-bä,wärqdddi ü worin er im schrib: »Deine junge frau


tdgtay, mdrkü icärqdddi dhriyay, ayyü ist eine hure geworden.« Der brief ge-
"ädöday. langte an den gatten und als er densel-
ben gelesen hatte, wurde er ser erregt.
20 Gabdddi -bä-se mdqasay. Markäsdy Die frau aber hörte davon. Da ging
qadigi bay ü tdgtay, ivdhay kii tidi: sie hin zum
und sagte zu im:
qadi
»haben ddmbe sagalka sdadöd t kalay!« »Üebermorgen abend um neun ur komm
Qädigi-bä yidi: »ivä tahay!« zu mir!« Der qadi erwiderte: »Es wird
geschehen.«
Markäsdy gabdddi boqor-tiriyihi ü Dann ging die frau zum vezir und
25 tdgtay, lodhay kic tidi: »haben ddmbe sagte zu im: »Üebermorgen abend um
töbdnka sa'adöd i kalay!« Wiihü yidi: zehn ur komm zu mir!« Er erwiderte:
»hdyye!« »Ganz gut!«
Markäsdy gabdddi habsnkay kd tidi: Am selbigen abend auf welchen sie
i ayydy habdr dqqalki kentay,
kälaya! die mänuer bestellt hatte, nam die frau
30 wdhay kü tidi: »"^awa nim-bä äqqalkdyga ein altes weib ins haus, und sagte zu
imdnaya; mdrkü sö galo wahoga yar kd demselben: »Heute abend kommt ein mann
ddmbo albäbka st äda ü titntun!^- Wdhay in mein haus; wenn er eintritt, dann
tidi habdrti: »iva tahay!« poche kurz darnach ser stark an die
türe!« Das weib erwiderte: »Es soll ge-
schehen !

Markäsü qadigi sagälki sdadöd yimid Um neun ur kam nun der qadi und
35 ö dqqalki sö galay. Mdrkü, icahöga yar trat ins haus ein. Als er sich ein klein
fadistay, ayydy habdrti albabki si äda wenig- gesetzt hatte, da pochte das alte

tüntuntay. weib gar heftig an die türe.


21*
164 II. Originaltexte.

Qädigi kü yicli gabäddi: »int-dn-ad Da sagte der qadi zur frau: :^ Bevor
albäbka fürin t gari/« Markäsdy gabäddi du die türe öffnest, verstecke mich!« Die
sandüq wayn kü qdrisay ö sandüqi^ kü frau versteckte in hierauf in einer großen
Mdday. truhe und versperrte dieselbe.
5 Markäsü boqor-tiriyihi tobänki sa'a- Um zehn ur kam hierauf der vezir
död yimid ö dqqalki so galay. Mdrkü loa- und trat ins haus ein. Als er ein wenig
högä fadistay, ayya habdrti albabki tün- geseßen hatte, da pochte das alte weib
tuntay. an die türe.
Boqor-tiriyihi -bä gabäddi kü yidi: Da sagte der vezir zur frau: »Bevor
10 yintdnad albabka fürin, i qaril« Markä- du die türe öffnest, verstecke mich!« Die
ssy kü tidi gabäddi: »sandnqi icayn güdi- frau erwiderte im: »Verstecke dich in
Idsa kü dümo/« Markäsü böqor-tiriyihi dieser großen truhe!« Der vezir stig dann
sanduqi gälay, gabäddi -bä sandüqi kü in die truhe und die frau schloß hierauf
h,idday. dieselbe zu.
15 Markäsäy habärti qärsi stsay, wdliay Hierauf gab dem alten weib einen
sie

kii tidi: »is kd tag!< Habärti-bä is kä taler mit den worten: »Nun geh!« Das
tägtay. weib entfernte sich dann.
Mdrkü wägi bäryay, böqorki-bä bö- Als es morgen geworden war, schickte
qor-tiriyihi äqqalkisi nin u diray, icühü der könig einen mann ins haus des ve-
20 kü yidi: »ti yed.'i. zirs mit dem auftrag, in herbeizurufen.
Kinki-bä dqqalki boqor-tiriyihi yi- Der mann kam nun ins haus des
mid, ivühü yidi: »böqor-tiriyihi me jöga?« vezirs und fragte: »Wo ist der vezir?«
Wähä la gü yidi: »mä-jögo.« Man antwortete im: »Er ist nicht an-
wesend. «
Ninki-bä böqorki kü nöqday ö ü wä- Der mann kerte zum könig zurück
25 ramay. Böqorki-bä ämüsay. und erstattete im bericht. Der könig
schwig.
MäUntäsi-nä wäliay ahdyd jüma\ Bö- Dieser tag nun war ein freitag. Der
qorki-bä masäjiddi tägay, masäjlddi-bä könig ging in den tempel und alle leute
dddki tukänayay salädda icäda yimid. welche zu beten pflegten, kamen in den
Märki salädda qädigu tuMnayay, ayytb tempel. Dazumal machte der qadi den
30 qädigi ividn wäy. vorbeter, aber da erschien der qadi nicht.
Böqorki-bä yäbay, markäsü böqorki Darüber erstaunte der könig und
nin wädäda kü yidi: »na tüki/« Wä- sprach dann zu einem priester: »Bete du
dädki-bä saläddi tükiyay. uns vor!« Der priester betete nun das
gebet.
Märkaysaläddi damätay, ayyä bö- Als das gebet zu ende war, ging der
35 qoi'ki mesu wä kü hohimayay, tägay. Ga- könig zur wo er zu gericht zi*
statte
bäddi-bä böqorki ü tiviid, böqorki-bä yidi: sitzen pflegte. Da kam jene junge frau
»mahäd dönaysa?« zum könig und dieser frug sie: »Was
wünschest du?«
' Für sandüq-qi.
II. Originaltexte. 165

Wdhay Udi: -»aniga mas wayn iyyo Sie erwiderte: >/Icli wünsche dem
absso wayn ayydn dönaya, inan buqorka könig eine große boa und eine große liuja

tüso. zu zeigen.«
B6qorki-hä kü yicli: »ken hdlkan im- Da sprach der könig zu ir: »So
5 minka!« Wdhay tidi: ^icdhay kü jirän bringe sie jetzt her!« Sie erwiderte: »Sie
lahd sandüq ö 'ul'olus.« befinden sich in zwei schweren truhen.«
Buqorki-bä sidded hiddd kü yidi: Der könig befahl dann acht sklaven:
•»Gabddda raa ö labdda sandüq so qada!« »Geht mit der frau und bringt die zwei
Gabdddi-bay raen. truhen!« Sie also gingen mit ir.

10 Markäsdy dqqalkl yhnaden, gabdddi- Sie kamen hierauf ins haus und die
bä labddi sandüq tüMay. Markäsdy bid- frau zeiffte die zwei truhen. Die sklaven
dödki sandüqi ayydy qäden ö boqorki faßten dieselben an und brachten sie dem
ü kinen. könig.
Gabdddi - bä boqorki ku tidi : » md- Da sagte die frau zum könig: »Soll

ibfuraf«. B6qorki-bä yidi: »dddkay 'üna- ich öffnen?« Der könig erwiderte: »Sie
yän.« beißen dann die leute.«
Gabdddi-bd tidi: »aniga intan jogo, Die frau erwiderte: »In meiner an-
dddka md-unän.«. B6qorki-bä gabdddi kü wesenheit beißen sie keine leute.« Da
yidi: »für!« befahl der könig: »So schließe auf!«
20 Markäsdy gabdddi labddi sandüq fur- Die frau schloß nun die zwei truhen
tay, wdh,ä ka so baliay qadigi iyyo böqor- auf und da kamen daraus hervor der
tiriyihi. qadi und der vezir.
B6qorki-bä mdrku drkay, yabay. Ga- Als diese der könig erblickte, er-

bdddi-bä boqorki ü wärdntay, markäsü staunte Die frau erzälte nun dem
er.

25 boqorki labddi mddaha kd göyay, gabdd- könig den Vorgang und da ließ der könig
di-na ftöla baddn siyay. den beiden das haupt abschneiden, die
frau aber beschenkte er reichlich.
Ninkedi-nd hdjki kd yimid; markä- Ir gatte kerte dann von der pilger-

sdy ü wärdntay, ninki-bä yabay. Wa fart heim und die frau erstattete im be-
sida. richt; da ei'staunte er. Ende.

45. Die ehebreclierin.

30 Wd/iä Id yidi. Nim-bä nag qabay, Erzälung. Ein mann heiratete eine
nägti-bä nin Id sahib tay, ninki-bä tiüi- frau, die frau aber hatte einen freund
may. und der gatte schöpfte verdacht.
Markäsü qadiga kd astdkayay, iciihü Da fürte er beim qadi klage über sie

kü yidi: »nägtaydu dqqalka ayydy had und sag-te: »IMeine frau geht stets außer
35 iyyo gor kd bdhda ö sdqda ddha timada. haus und kommt erst um mitternacht.«
Qädigi-bä kü yidi: »nagtäda hdlkan Der qadi sagte dann zu im: »Bringe
ken!« Markäsü ninki nagtlsi ü kenay her deine frau!« Er brachte sie nun zum
qadigi. qadi.
:

166 II. Originaltexte.

Qädigi-bä hu yidi nagti: »mahad Der qadi sagte uuu zur frau: »Wes-
äqqalka säqda däha ü timadaf« Wäliay halb kommst du um mitternaclit nach
ticU: »anigu dqqalka ka mä-baho.« hause?« Sie erwiderte: »Ich gehe ja gar
nicht aus dem hause.«
Withü yidi: »mar labäd haddäd äq- Da sprach er: »Wenn du ein zweites
5 qalka kd bdhtid, wän ku hidi.« WdJtay mal aus dem hause gehst, dann sperre
tidi: »wd taliay.«. ich dich ein.« Sie erwiderte: »Es sei!«

Qädigi-bä ninki kü yidi: »kahdy nagta Nun sprach der qadi zum gatten
ö dqqalki gey!« Ninki-bä nagti dqqalki »Nimm die frau und füre sie heim!« Der
kenay. mann brachte die frau nach hause.
10 Markäsdy nagti indrki habenku dü- Als es abend geworden war, ging
may, sähibkedi u tdgtay. Ninki-bä nagtlsi die frau zu irem freunde. Der gatte fragte
kü yidi, mdrkay tägaysay: -»haggad tä- sie als sie wegging » Wohin
: gehst
gaysa adigaf« du?«
Wdliay tidi: »inanka ayydn 'äno ü so Sie erwiderte: »Ich kaufe milch für
15 ibinaya.« Ninki-bä kü yidi: »so ddhso!« den knabeu.« Da sagte der mann zu ir:

Wähay tidi: »hdyyef« »Beeile dich!« »Ja wol!« erwiderte sie.

Markäsdy sähibkedi ti tdgtay, sdqdi Sie ging dann zu irem freund und
ddlia ayydy dqqalki timid; markäsdy al- kam um mitternachtnach hause; da
bdbka titntuntay. pochte sie an die türe.

20 Ninki-bä ktt yidi: »ka furi mayo al- Der mann sprach nun zu ir: »Ich
bäbka, örod ö sähibkägi u tag!« öffne dir die türe nicht, geh nur hin zu
deinem freund!«
Nägti-bä kü »hadddnad t gd
tidi: Da sagte die frau zu im: »Wenn du
furin albäbka, inanka ayydn 'ßlka albab- mir die türe nicht auftust, so werfe ich

kena dgtisa-d ayydn kü ridi.« Ninki-bä den knaben in den brunnen neben un-
25 yidi: »kü rid!« serer türe.« Der mann erwiderte: »So
wirf in hinein!«
Markäsdy nägti ddgah wayn 'älki kü, Die frau warf dann einen großen
riday, dagdha digtlsi ayyü ninki moday, stein in den brunnen und beim falle des

inay inanki 'elka kü ridday. Steines dachte der mann daß sie den
knaben in den brunnen geworfen habe.
Markäsü ninki albabki füray ö so Hierauf öffnete der mann die türe
30 bahay^ nägti-bä dqqalki ddhso u gasay ö und trat hinaus, die frau aber eilte ins
güddha kd hidday. haus und verschloß von innen die türe.

Ninki-bä kü yidi: »^ gd für albäbka!« Der mann sagte nun zu ir: »Oeffne
Wdhay tidi: »kä furi mäyo.« mir die türe!« Sie erwiderte: »Ich öffne
sie dir nicht.«

Markäsdy nägti qäylisay, qaylddedi- Darnach erhob die frau ein geschrei
35 6ä dddki kü däwa tösay. Nimdn badan und weckte dadurch die nachbarschaft
iyyo nägd badan ayyä ninki ü yimid, auf. Vile männer und weiber kamen nun
«

II. Originaltexte. 167

vcdhay kü yidähen: »nägta qaylinaysa lier])ei zum gatten und fragten: »Schlugst
mi-yäd disay?« Withü yidi: »mdya.«^ du die frau da sie so schreit?« Er er-
widerte: »Nein.«
Nägti-hä dädki äqqalka güdihisi ka Die frau aber redete vom hause her-
lä hddasay, wdhay tidi: »l mu ü dllin, aus mit den leuten und sprach: »Ge-
5 tvdhan ü qayliyay inay dddku arkan, inü schlagen hat er mich wol nicht, ich schrie
saq ddha alhabki i gii tüntumay.«- nur, damit die leute es sehen, daß er um
mitternacht mir an die türe pochte.«
Dddki-bä kü yidi nagti: »hatan sd- Die leute sagten mm zur frau: »Jetzt
mehi!« Wdfiay tidi: ^saniga hahkn wdlba verzeihe!« Sie erwiderte: »Für einen
sdqda ddha yimada la md-sdme/io, anigu- hurer, der stets um die mitternacht kommt,

10 na samihi mayo, alhabka-na anigu kd furi gibt es kein verzeihen, ich verzeihe nicht
mäyo.« und öffne im nicht die türe.«
Ninki - bä yabay. Markäsü mesajid Der gatte erstaunte; er ging hierauf
tdgay ö sehaday. Mdrkü tvagi bdryay, in einen tempel und schlief dort. Am
nägti ayydy qädigi ü tdgtay ö ü wd- morgen ging die frau zum qadi vmd be-
15 rdntety. richtete im.
Qädigi -bä ninki h yMay, markäsü Der qadi nun den manu und
berief
qädigi kit yidi: »hdbsiga tag!« Ninki-bä sprach zu im: »Wandere ins gefänguiß!«
hdbsigi askdrti geysay, Und die Soldaten fürten in ins gefängniß.
Mdrkü labd mälmöd kil jirdy, ayyü Als er zwei tag^e darin zugrebracht
20 dintay. Nagti-na sähibkedi ayydy gürsa- hatte, starb er; die frau aber heiratete
tay. Wä sida. iren freund. Ende.

46. Der betroffene bauer.

Wdhä Sdddeh nägöd ö dil-


Id yidi. Erzälung. Drei Kairiuer huren gingen
löyinka Mdsar-a ayyä mälin magäldda eines tages mitsammen spazieren. Da
inay so tamaslayän is ü roiay. Wdhay sahen sie einen egyptischen bauer, der
25 arksn nin badöda Mdsara ö magälo Rif aus der gegend Rif genannt gekommen
Id yidäho kd yimi, iu€üiü mddalia kü si- war und auf seinem köpfe einen korb
day kölay dijäd kd buho. voll hüner trug.
Saddehdi nägöd-bä middi tidi: »anigu Von diesen drei Weibspersonen sagte
bddioiga dijädka ö sido wä kd hiyändyn die eine: »Ich bin im stände, diesem bauer
30 kdra.« Ti labäd-ba tidi: -»anigu ddrka ö der die hüner trägt, dieselben abzuschwin-
huwdn yaliay luä kd qadi kdra. « Ti sad- deln.« Die zweite sagte: »Ich vermag im
deh,äd-bä tidi sidäsi: -»Myäno md-aha, die klelder die er anhat, wegzunemen.«
anigu infan biddd kd digo, ayydn ibin Die dritte sprach also: »Das ist noch kein

kdra. Schwindel; ich aber vermag" es in zum


Sklaven zu machen und zu verkaufen.«
35 Markäsä ti ü gü hordysay k, tidi: Hierauf ging die erste welche gesagt
* anigu dijädkan kd qadi kdra« ayyä ü hatte: »Ich vermag im die hüuer weg-
:

168 II. Originaltexte.

timid bädivigi ö dijadJci qimad xoänagsan zunemen« zum bauer uud kaufte im die
kd sisatay, icähä kü tidi: »dijadka äqqal- hüner um einen .schönen preis ab und
kdyga t ken!« sagte: »Bring: mir die hüner nach hausi«
Markäsü hddwigi raay. Wdhay so'- Der bauer ging- mit ir. Als sie des
5 däm-bä wdhay yimaden dqqal wayn ö weges gingen, kamen sie zu einem großen
lahd afdf-la. zweitorigeu hause.
Dijädki-hay kd qatay, icdhay kii tidi Da nam sie die hüuer und sagte zum
bddwigi: hintan dqqalka la'ägta ka gd ks- bauer: »Warte auf mich, wärend ich das
nayo i süg!« markäsdy nagtu afdfki kale geld aus dem hause hole!'< und ging dann
10 kd bdhday. zum andern tor hinaus.
Bddivigi-se toiihü kil sügo-bä ö afdfki Wärend der bauer in erwartung bei
fadiya-bä, "idi-na icä ü gu imdn wdyday, dem tore saß und niemand zu im kam,
tciihü drkay dad baddn ö afdfka kü gd- sah er vile leute zum tore ein- und aus-
laya ö ka so bdhaya, markäsü is yidi: gehen; da dachte er: in diesem hause
15 »maldha dqqalka ddd badan kü jira.« wonen wol gar vile leute.
Bädwigi-bä mdrki ddmbe ayyü dddki Endlich fragte er die leute : » Saht ir

kd yidi: »näg kölay dijada sidda md- niclit eine frau die einen korb hüner
arakten?« trug?«
Wdkä la gii yidi: »loal^-ydhö Yiqliga Da wurde im erwidert: »0 du dumm-
20 humi! dqqalku lahd afdf ayyü Id-yahay, kopf! das haus hat ja zwei tore und vile
rdg badan iyyo nägo badan Jiad iyyo gor mänuer und frauen gehen da stündlich
gdla ö ka so baJia.« ein und aus.«
Bddicigi-hä afdfki nagtu kd gasay Der bauer ginff nun selbst zum tore
ayyü usdgi-na kd galay, wuhü drkay afdf ein durch das die frau eingetreten war
25 kale ö la gd bdho. und sah dann das andere tor wo man

Markäsü gubtay ö icejiga is kd dir- Da ersrrimmte er. schlugr sich ins ffe-
bäliay ö qayliyay. üsdgu qaylinaya ayya sieht und jammerte. Wie er so schrie,
nägti labäd ü timid, icdhay kü tidi: kam im und sagte
die zweite frau zu
»mah,ä kü helay miskin-ydho ! tcdhad ta- »Was ist denn dir passirt. du armer! du
30 hdy nin ard-al-qürba jöga ö boqorku: höh! bist ja ein mann vom lande und der
kü Id-yaliay. Ma wdhä
kü gü qososay nag könis: begert von dir Steuer. Hat mit
dülo-a ö dijädki kd qatay ö sida ka gd dir eine hure ir spil getribeu und ist dir
tdgtay?« mit den hünern durchgegangen?«
Markäsü bddioigi kd yidi: >wä-tan Der bauer erwiderte ir: »Bei deinen
35 inddhäga wdnagsan loaya, inan dijadka schönen äugen, jetzt habe ich gar nichts
wah i gd ddmbayn.« Wdhay kü tidi: »äq- mer, da die hüuer fort sind.« Sie sagte
qalkdygi t rä\ an'iga kü gil sädaqaysdn dann zu im: »Folge mir in mein haus,
la'dg.U ich werde dir geld schenken!«
Bddioigi-bä yidi: »Ildhay hayr ha kü Der bauer erwiderte: »Grott vergelte
40 siyo ! mdrkan mesa Kdfra la yidäho tagö, es dir! wenn ich nach dem orte Kafra
ayydn kü ktni Mdmo Idhlah la yidäho genannt gehe, dann bringe ich dir ein
I'I. Originaltexte. 169

iyyo Mdmo häsal-a hjyo icahöga ged qirla bündel lahlali, ein blindel zwibel auch
la ykläho-d, dabadüd icdhad nuqon sä- etwas qirla uud du wirst meine t'reuudin,
Ijiibädday; loeli-bä wälian ku Mni lahätan auch bringe ich dir jedesmal zwanzig
kibsöd.« brode.«
5 Markäsdy nagti bädidgi kahäysay ö Die frau nam nun den bauer mit
dqqal loayn ö hdlicad dei'-d kentay. Mar- sich und brachte in zu einem palast in
käsdy dddki ayydy kii tidi: »dqqalka kan völliger abgeschidenheit. Sie trug die
ayyälafi- leute: »Weßen haus ist das?«
Wdhä la gü yidi: »hoqor-tiriydha Man sagte ir: »Es gehört dem vezir
10 hdbel la yidaho ayyä-la. Hatan ayydy N. N. Jetzt ist er mit seinem «•efolsre

usdga lyyo ''ölklsi tamaslö tagen.« spazieren gegangen.«


Markäsdy nagti dqqalki gdsay, nin Die frau trat dann ins haus ein, worin
oddy-'a ö afdfka iläliya mahae 'idna sie auljier einem alten torwächter nieman-
wä kü drki icdyday. den sah.
15 Aqqalki-bay gdsay, bddtvigi-bä kd daba Sie trat also ins haus und der bauer
gdlay. Mdrkay dqqalka baddnklsi gaden, ging hinterir her. Als sie in den halben

ayydy draktay 'el ddmarku kd dänsadan. hofraum gelangt waren, sah sie einen
brunnen aus dem die weiber waßer zu
schöpfen pflegen.
Markäsdy jögsatay ö baröratay ö qdy- Da an und begann zu jam-
hielt sie
lisay ö st ada oyday. mern und zu klagen und heftig zu weinen.
20 Bddicigi-bä kd yidi: -»mahad ü öyaysa, Der bauer sagte zu ir: »Weshalb
gabdd-yalidy tvänägsani?« Wdhay ku tidi: weinst du, schönes frauchen?« Sie er-
y>bddwi-yäh6, rädkägo wä siqib, kiUal dd- widerte im: »0 bauer! dein gefolge ist

hab'a ayya 'slki t ga gd dday.« Unheil, denn meine goldene kette fiel mir
in den brunnen.«
Witliü ktt yidi: »ha hiqin, aniga ü Er entgegnete »Habe keine furcht,
ir:

25 tagi ö ka so sari %lka!« ich steige hinab und hole sie dir aus
dem briinnen!«
Wdhay kit tidi: »biydha ma kü qüsi Sie sagte dann zu im: »Verstehst du
taqän f « denn ins waßer zu tauchen?«
Wtihü ku yidi: »loä suqidkdyga, loeli- Er erwiderte ir: »Das ist ja mein
gdy-bä hdmmi qdmmi iyyo sdnnad
^yyo geschäft; stets unter mühen und sorgen
30 wdlba bera hagaf ayya suqidkdygu aha,« ist alljärlich bei der ackerarbeit das mein

Wdhü kd yidi: »hddiga i gd hid ö 'elka geschäft.« Und er sagte dann zu ir:
l gd deji!« »Binde mich an einen strick und senke
mich in den brunnen hinab!«
Ddrklsi bü ivdda bihiyay ö 'elki ay Er legte nun alle seine kleider ab
kd dejisay ilä ü biyihi gäday. Alai'käsdy und sie ließ in hinab, bis er das waßer
35 liddigi ku si ddysay ö ^drkisi qäddtay ö erreichte. Da ließ sie den strick los, nam
is kd tdgtay. seine kleider und entfernte sich.
Bddivigi-se ivithü biyihi kü qüs6-bä Der bauer aber der im waßer unter-
Keinisch, Somalitexte. 22
« «

170 II. Originaltexte.

ilä ü dälay ö jfdklsi madäwdday hiydha tauchte bis er erschöpft und sein körper
qahäwgödi, icdhay ahdyd mälmäha dahdnta, blau geworden war wegen der kälte des
wdfi-bä ü kd ivayay 'Mki. waßers — denn es war damals die kalte
jareszeit — fand im brunnen nicht das
geringste.
Mdrkay tdlo ka ^addtay, ayyü v qay- Ratlos geworden rief er nun der frau,

5 Uyay gahdddi. 'fdi-na icä la hddli vcdy- aber kein mensch gab im darauf ant-
day. wort.
üsdgu %lki kü jira, ayya höqor-tiri- Wie er so im brunnen weilte, da
yihi iyyo 'ulktsi yimäden, tvdhay maqlen kamen der vezir und sein gefolge und
qaylddlsi. sie hörten sein geschrei.
10 üsdgu la: »na icä gd
gabddda, "^slka l Er aber sagte: »Ziehe mich doch aus
sär gabdd-yahäy wänagsani! Stdäsi kü dem brunnen, schönes frauchen! Denn
gu md wänägsana ö ica kü gd 'eh; ülayn das steht dir nicht gut an und ist eine
aniga dahdnti t disay.« schände für dich, da mich ja die kälte
tötet.

Haddäminti boqor-tiriydha ayyä kd Die diener des vezirs trugen in:

Ib yidi: »md insi-bä tahay, mi-se ßnni?« »Bist du ein mensch oder ein kobold?«
Wuhü yidi: »wd^ä la t yidaha Ahü- Er entgegnete: »Ich heiße Abu-
Sd^bal, ina Jundyjil, (na Kalb-dl-mis.« Sa'bal, son von Dschunaydschil. son von
Kalbalmisch.
Wdliay yidähen: »sdkki md-la, inü Da sagten sie: »Es ist kein zweifei
'ifrtd yahay.« daß er ein kobold ist.«

20 Wuhü kd, yidi bddioigi: -Dwallähi, we- Da sprach zu inen der bauer: »Bei
jiyddina hdyr kale, ayydn hu, dartay, in- gott und bei euern häuptern schwöre ich
än-an Hfrid ahdyn, wdhan ahdy nin hdd- daß ich kein kobold, sondern ein bauer
wi-a. « bin. <

Markäsü ü loäramay, hddigi ayydy Er teilte inen sodann


den Sachver-
25 ü dahvfyen; markäsu qdbsaday ö ka sÖ halt mit, worauf im einen strick hinab-
sie

bahay 'elki. ließen; diesen faßte er an und gelangte


so aus dem brunnen.
Mdrkay haddäminti arken, ayydy gar- Als die nun sahen, er-
diener in
ten inü insi yahdy. Wdhay yidahen: »wä kannten sie wol daß er ein mensch sei.
tüg 'elka kü da'ay.« Nun aber sagten sie: »Er ist ein dieb
der in den brunnen fiel.«
30 Markäsdy dilen ö hagardämayen ö Da schlugen und pufften sie in und
eriyen; markäsü bdhsaday. Usdgu qawan jagten in fort und er entfloli. Wie er so
ö dahamönaya ö gajaysan ö mel ü tago nackt, frierend und hungrig nicht wußte
gai'dn wayay, v:dhä ü timid nagti sadde- wohin er sich begeben sollte, da kam zu
1},äd, usdgu sidäs 'd ö 'ai^rti magälddo im die dritte frau. als im eben die Stadt-
35 tvrtürayän ö ay la-yihm: »wä wäldn ya- kinder nachliefen und schrieen: »Ein ver-
hay. < rückter ist's.«
««

II. Originaltexte. 171

Markäsdy c/aYintedi däbarkhi sartay Sie legte ire band auf seinen rücken,
ö lühjigtsl mdsar ay sidatay kd mdrisay wischte im mit einem sacktucli das sie
ö ma'dwis kü dsturtay, wd^ay kti tidi: bei sieb trug, sein gesiebt ab, verdeckte
»miskin yähö! Ildhay wä kü drkaya, tnad in mit einem tuch und spracb zu im:
5 mvriigaysdn tahay! Ma wdhä kü gd qoslay »Du armer, gott sieht es dir an dati du
nägihi Mdsar e dillöyinka aha ö sidäs in not bist! Haben wol die Kairiner
kü digay? Wdhad tahdy nin ard-al-qürba huren mit dir iren spott getriben und
yimid ö böqorku: hölo ! kü ld-yahay.<i-^ dich so zugerichtet? Du bist ja ein mann
vom lande und zalst dem köuig Steuer.«
Markäsü hddwigi 6yay ö kü yidi: Da weinte der bauer und sprach zu
10 »gabdd yahdy icänägsani! icdhan kit ddr- ir: »0 schönes frauchen! schwöre
ich
tay nölusada, mag nägihi Mdsar dijäd- es deinem leben daß die Kairiner
bei
kaygi lyyo ddrkaygi lyyo ged an ddhda frauen meine hüner, mein gewand und
kü J).iddnayay iyyo kabdhaygi giddigöd was ich im gürtel hatte, auch meine San-
nägihi Mdsar
gd hiyänayen; hatan nä-
l dalen und jegliches abgeschwindelt haben;
15 gäha Itädalköda rumaysdn mayo.«. nun glaube ich weiberreden nicht mer.
Wdhay kü tidi: »ma wdhad ü ma- Da sprach sie zu im: »Meinst du
Idynaysa inan dillöyinka Mdsar ahdyf denn daß ich zu den Kairiner huren s-e-
'^Imrigay äqqalkdyga manta maha-e ka höre? Außer heute ging ich mein leben-
ma so bihin mdrkan kü arkay inad sidäs
; lang nicht aus dem hause; als ich dich
20 tahdy, ayydn kü naharistay. Wdhan dö- aber in solchem zustand erblickte, da
naya inan wänag kü geysto ö äqqalkdyga erfüllte mich mitleid mit dir: ich will
kü geyo ö dar ivänägsan kü hutüiyo ö dir nun gutes erweisen, dich mein haus
in
inan sdbsab-la 'a ka digo ö bilaiva kü füren, dir schöne kleider anziehen und
siyo ö dfka Ttirkiga kü baro; dabadsd dich zu einem feschen jungen machen;
25 wdhad oddn : sindi-bindi ßläs-ja^ds. « auch gebe ich dir ein schwert und werde
dir das türkische beibringen dann wirst
;

du sagen: schindi-bindi tilas-dscha'as.«


kü yidi bddwigi: »gabdd yahdy
WüfjLÜ Da erwiderte der bauer: >0 schönes
wänägsani! ivdhad i bdrta dfka Türkiga, frauchen! wenn du mich in der türki-
anfgu-na icdhan ahdy rer ümmi-sahdybir •
schen spräche unterrichtest, dann gehöre
nin ki i yidaha: kini-mini, madahdn kd ich zur vornemen gesellschaft und sollte
SO göyn; haddü ninka Abü-Aukal Seha rerka dann jemand zu mir sagen: kini-mini!
Kdfra la yidaho, ü mddaha 'a yahdy-na, so schlage ich im den köpf ab; ja wenn
madahdn ayydn kd göyn.v. selbst Abu-'Aukal, der schech von Kafra,
mir das sagte, oder wer immer einen
köpf trägt, dem schlage ich denselben ab.
Gabdddi-bä kü tidi: »inna ken!« bdd- Die frau sagte nun zu im: »Komm'
wigi-bä rctay. Mdrkay äqqalkedi yimaden, mit!« und der bauer folgte ir. Als sie
35 ayydy dqqalki gdlisay ö 'ünto stsay, 'un- zu irem hause gekommen waren, fürte
tddi-bü "ünay. sie in dort ein, gab im zu eßen und er aß.
' Wörtlich: und der künig spricht nur zu dir: geld her!
«

172 II. Originaltexte.

Markäsdy hamis Mwisay ö jitbbad si- Hierauf bekleidete sie in mit einem
say ö ma'dwis sisay ö hiläica 4ühda ü gü liemd, gab im eine jobbe und einen
lA^day ö gädki iyyo säruhihi kd Mrtay ö gürtel, band im einen dolch um, rasirte

hiddd 6 kale kd digtay. im dann den kinu- und schnurbart und


machte in so zu einem sklaven.
5 Wdhay kü »dddka giddigi nin-
tkli: Und da sprach sie zu im: »Rede mit
nu ha Id hddlin! nin kl hddalka kü gu niemanden A^on den leuteul setzt jemand
hadiya, ivdhad kü tidäkda: hürdum-hür- dir mit reden zu, so sage nur: Churdum
dum, l gd tag! Ülayn hädalkasl mdrka burdum d. i. geh von mir! denn diese

dfka Turkiga la ayyä la gü


hardnayo, Worte spricht man zuerst, wenn man tür-

10 hddla; int-dn-ad ayydd dßa


hil jögin, kisch lernt; ehe ein monat vergeht, v\-irst

Turkiga hardn ö ad bäia dskar baddn du die türkische spräche erlernen und
hökuma noqon ö dddku ka biqi.« ein pascha werden der über vile Soldaten
gebietet und das volk wird dich fürch-
ten. «

Bddicigi-bä kü yidi: »gabdd wdnägsan Der bauer erwiderte ir: »Du bist
ayydd tahay, anigu-na mdrkan basa noqdo, eine edle frau; wenn ich ein pascha werde,
15 wdhan kd digi intan dfka Turkiga bard- so mache ich dich wärend ich noch tür-
nayo af-hayenka askdrta. Markäsdn bä- kisch lerne, zum dolmetsch mit den Sol-
saha nöqdo, ninki an döno mddaha ayydn daten. Hernach wenn ich einmal pascha
kd göyn.« bin, dann schlage ich nach gutdünken
leuten den köpf ab.«
Markäsdy kü tidi: »ica tahay! hatan- Sie sprach dann zu im : » Schon
20 na inna ken, süqa so tamasläyne ! recht! nun aber komm' mit, wir wollen
auf den bazar spazieren gehen!«
Markäsiy süqi tagen, wdhay galen Sie gingen nun auf den markt und
das nin Jiöla baddni Id-yahay ö 'ayn tvdlba traten ein in ein kautgewölbe eines

hdya. reichen manues der allerlei waren hatte.


Gabdddi-bä k'ü tidi ninki: ^uxihan Zu diesem sprach die frau: »Ich will
25 kd dönaya ddhdb baddn!« Markäsdy dd- von goldschmuck [kaufen].« Hier-
dir vil

hah baddn kd qadatay, wühü qlmddda auf nam goldschmuck, deßen


sie sich vil

ddrku aha kun dlnär la'dgta Mdsar. wert tausend egyptische pfund an geld
betrug.
Wdhay kü tidi täjirki: »intan dqqalka Dann sagte sie zum kaufmann »In- :

böqor-tiriydha tdgayo ö la'dgta kü ksnayo deß ich ins haus des vezirs gehe und dir
30 bidddhäsi däska ha st fadiyo /« das sreld hole, laß" diesen sklaven im
kaufladen sitzen.«
Täjirki-bä yidi: »v:d tahay !<> Mar- Der kaufmann erwiderte: »Es sei!«
käsdy gabdddi ddhabki qadatay ö bddwigi Die frau nam nun den goldschmuck zu
kd tdgtay. sich und ging fort vom bauer.
mdrkay dühurka ahdyd,
Tdjirki-bä Als es mittag geworden war und die
35 ayydy nagti imdn wdyday, markäsü bdd- frau noch immer nicht kam, sagte der
:

II. Originaltexte. 173

wigi kü yidi: »sittidädi ivd rügtay.«- Mar- kaufmann zum bauer: »Deine herrin
käsü hädxvigi mddaha räliruhay. säumt lange.« Der bauer nickte mit dem
köpfe.
Täjirki-bä labä, sdddeh gor Id hdd- Der kaufmann sprach dann auf in
lay, hddwigi-hä Id hddli wäyay. Tdjirki- zwei-, dreimal, der bauer aber redete
6 hä is yidi: »maldha hiddühu dfka Tür- nicht. Da sagte bei sieh der kaufmann
kiga ayyü yaqän.« »Villeicht versteht der sklave türkisch.«
Markäsü tajirki nin dskari dfka Der kaufmann rief nun einen Sol-

Türkiga yaqän ü yeday, ninki-hä Id hdd- daten der türkisch verstand herbei und
lay bddwigi; hddwigi-hä askdrigi Id hddli dieser redete den bauer an ; der bauer
10 wäyaij. aber gab im keine autwort.
Markäsü askdrigi ddm'ay inn düo Da bekam der Soldat lust, den bauer
bddwiga. Bddwigi-hä mdrkü -is yidi: »ma- zu prügeln. Dieser aber dachte bei sich:
Idha wdhu dönaya inü kü dilo,« markäsü »Der hat wol lust dich zu prügeln« und fing
ayyü qayliyay, louhü yidi: »hürduni hür- dann zu schreien an und sagte: »Chur-
15 dum, l gd tag!« dum biu-dum, packe dich fort von mir!«
Askdrigi-hd hddivigi dilay. Markäsü Da prügelte der soldat den bauer.
bddwigi hddalki hadöda Mdsar kü hddlay, Jetzt aber redete dieser im egyptischen
tujärti süqa jOga (yyo dddki-bä kü wada bauerndialect, so daß darüber die kauf-
qöslay. leute des bazars und alle leute lachten.

20 Markäsd Id icdrdystay, hddwigi-hä ü Nun wurde er ausgefragt und er er-


wäramay tujärti. Markäsdy gartm, inay zälte alles den kaufleuten. Als diese er-
nägti hiyändda samdysay, tajirki-hd bdd- kannt hatten, daß die frau einen Schwindel
wigi mdrki-bä ddrki iyyo hildwihi kd wada gemacht habe, nam der kaufmann dem
qäday. bauer die kleider, den dolch und alles ab.
25 Dddki-bä tajirki ü bdriyay, (nü bdd- Die leute legten nun beim kaufmann
wiga kd däyo. Täjirki-bä kü yidi bdd-
is fürsprache ein, daß der den bauer ent-
wigi: »is kd tag!« laße. Daher sagte er zu diesem: »Packe
dich fort!«
Bddiüigi-bä usdgu qäwan ö gddki iyyo Der bauer ging nun nackt und mit
säruhihi lagd heray ayyü rerködi Kdfra abrasirtem kinn- und schnurbart heim
30 tdgay ü wäramay, iviilm yidi- »intan nach Kafra, erzälte dort seine erlebniße
nol ahdy, Mdsar kü iioqön mäyo.« Wa und sprach dann: »So lauge ich lebe,
stda. gehe ich nicht mer nach Kairo.« Ende.

47. Abunawas und der türke.

Wdhä Id yidi. Nin Ahünawäs la yi- Erzälung. Ein mann Abunawas ge-
däho ayyä mälin nin Türki ö qarth'a nannt, traf eines tages einen fremden
35 hslay. Ninki Türki ayyä kü yidi: »wd- Türken. Dieser Türke sagte zu im: »Ich
hi,an ahdy nin qarth'a, ivdhan dönaya, inad bin ein fremder und wünsche daß du
dqqalka höqorka t tüstid.« mir den palast des königs zeigest.«
174 II. Origisaltextb.

Markäsü Abünaicäs kü yidi: »icä ta- Abimawas erwiderte im: »Es sei!«

hay.« Märkay dqqalki böqorka ku so dd- Als sie nun in die nähe des königlichen
wäden, dqqalki böqorka ayyü Abünaioäs palastes gekommen waren, sagte Abu-
ninki Türki kü yidi: »fdraska t dib an nawas zum Türken: »Gib mir das pferd
5 M hdye!« Ninki Türki-ba yidi: »mäga- zum halten!« Der Tüi'ke ei'widerte: »Sage
'äga i seg!« Abünaicäs -ba yidi: »mäga- mir deinen namen!« Abunawas antwor-
'äyga lodhä la yidäha: haggi kü haraf«. tete: »Mein name ist: wo scheiße ich?«

Ninki Türki-ba yidi : » boqorku haddu Der Türke sagte dann: »Wenn der
la\ig i ada ayydn kü sin.<
siyo, sdqo könig mir geld gibt, dann gebe ich dir
10 Abünaiüäs-bä ninki Tdrki kü yidi: »nin ein schönes geschenk. « Abunawas aber
qarWa ayydd tahay, anigu wdh-bä-na kä erwiderte: »Du bist ein fremder, ich will

döni mäyo.« nichts von dir.«


Ninki Tdrki-bä böqorki ü tagay ö Der Türke ging nun zum könig und
bdriyay; böqorki-bä laYig badan siyay. bettelte; dieser gab im vil geld. Abu-

15 Abünawäs-s4 indrkü ninki Titrki tagay nawas aber fürte das pferd, als der Türke
ayyü fdraski äqqalkisi geyay ö dqqalki abgegangen war, nach seinem hause
böqorka tagay. und begab sich dann nach des königs
palast.

Markäsü ninki Türki mSsi Abünaioäs Als an dem ort wo er


der Türke
ö fdraska ü gü dibay yimid, "id-na wä dem Abunawas das pferd übergeben hatte,
20 kd wäyay. Dddki misa jögay ayyü kü augekommen war, fand er dort nieman-
yidi: »ninka la yidaho mageisa: hagge den. Er fragte dann die leute daselbst:
kü liära? md-araktSn?« »Habt ir den mann des namens: wo
scheiße ich? gesehen?«
Dddki -bä yäbay. Nim-bä yidi: is Die leute erstaunten. Ein mann aber
»Maläha ninka Türki dfka 'Arbed ayy- dachte: »Der Türke kann villeicht nicht
25 dn-ü ögön, maldha icühü dönaya, inü so arabisch und möchte gern sich erleich-
l).äro,« ninki Türki kü yidi: »inna ken!« tern,« und sagte zum Türken: »Komm'
Markäsü raay. nur mit!« Dieser folgte im nun.
Ninki-bä äqqalka la gü liäro Mnay Der mann fürte den Türken zu einem
ö kü yidi: »gal ö kü här.U Ninki Türki- abort und sagte zu im: »Da geh' hinein
30 bä ''ädöday ö ninki dagalay ö dqqalki bö- und erleichtere dich!« Der Türke er-
qorka kü nöqday ö böqorki ü wäramay. zürnte nun, zankte den mann aus, ging
zurück in den palast des königs und be-
richtete diesem.
Böqorki-bä yäbay, wühü kü yidi ninki Der könig erstaunte und sagte dann
Türki: -hintan fdraska magäldda kd hub- zum Türken: »Bis ich das pferd in der
sdnayo, adiga äqqalkäyga fddi ö hcntäda Stadt bleibe du in meinem
ausforsche,
35 kd hon!«. hause uud nimm' hier das eßen!«
Markäsü böqorki nimdn subbehin'a kü Der könig befahl nun polizeimännern:
yidi: »fdraska döna ö magäldda kü wä- »Suchet das pferd und geht herum in
riga!« Subbehinti-bä yidi: »hdyye!« ö der Stadt!« Diese erwiderten: »Ja wol!«
II. Originaltexte. 175

magalädi kü lourtgay o wäh-ba-na ivd- und gingen herum in der Stadt, fanden
yay- aber nichts.
Markäsdy boqorki u yiinädhi o ü kamen nun zum könig und be-
Sie
wäramen; böqorki-bä 'ädöd&y. Abünawas- richtetendem könig; da erzürnte er.
6 bä kü yidi böqorki: »hadddn n^inka Türki Abünawas aber sprach zu im: »Wenn
färasMsa so säro, böqorku baJisis inö^ i ich des Türken pferd aufbringe, gibt mir
sm9« dann der könig aa'oI ein geschenk?«
Böqorki -bä yidi: »san kun ö dinar Der könig sprach » Fünftausend duka-
:

ayyän kü sin.« Äbünawas-bä kü yidi: ten gebe ich dir.« Abünawas sagte dann
10 »'äwa ayyän magäldda ku wärSgaya ö zum könig: »Heute abend gehe ich in der
fdraska ka so säraya.« Stadt herum und bringe das pferd auf.«
Markäsü Abünawas äqqalkisi idgay ö Abünawas ging dann nach hause und
fadfstay. Mdrkü habenki dümay, ayya blib dort. Als es abend geworden war,
nin miskin 'a ö inda-lä ayya afdfki Abü- hielt ein armer und blinder mann an

15 nawäs so jögsaday ö bdriyay. der türe von Abünawas an und bettelte.


Abünatcäs-bä miskinki kü yidi: »so Abünawas sagte nun zum armen:
gal!« Aliskinki-bä so galay, Abünawäs- »Tritt nur ein!« Der arme trat ein und
bä ^ünto badän siyay. Ninki inddha-lä 'a, Abünawas gab im reichliches eßen. Als
mdrkü ddrgay ayyü däiitay, inü tdgo. dann der blinde mann gesättigt war,
schickte er sich au zu gehen.
20 Abünawäs-bä kü yidi: »ivdfiad yesa, Da im Abünawas: »Ueber-
sagte zu
'äwa hdlkan seho!« Ninki inddha-lä^ a ayyü nachte du nur hier!« Der blinde mann
kü yidi: »ivdhad tahdy nin wänägsan.« erwiderte im: »Du bist ein edler mann!«
Abünawäs-bä kü yidi: »wä rünta nin Abünawas entgegnete im: »Wol war,
wänägsan ayydn ahay, lia-se aJiäte wä ich bin ein guter mann, aber ich habe
25 mdgd hüm ahay, wd]),ä la yidäha mäga- einen garstigen namen; man nennt mich
'dyga: haggS kü hara?« Ninki inddha-lä nemlich: wo scheiße ich?« Der blinde
"a ayyä qöslay. manu lachte darüber.
Markäsdy sehden. Mdrkü luägi bdri- Sie schliefen dann. Als es morgen
yay, ayyü Abünaiväs salad-al-fijirki tösay geworden war, da erhob sich Abünawas
30 ö ninki inddha-lä 'a tösiyay, wühü kü zum morgengebet und weckte auch den
yidi: -»inna ken so tukdnne!« Ninki in- blinden mann, indem er zu im sagte:
ddha-lä "a ayyä yidi: »hdyye!« »Komm" damit wir beten!« Der blinde
erwiderte: »Ja wol!«
Markäsü Abünawas fdraski äqqalkisi Hierauf fürte Abünawas das pferd
ka so säray. Mdrkay wahögä fogaden, aus seinem hause heraus und als sie da-

35 ayyü Abünaicäs ninki inddha - lä 'a kü von etwas sich entfernt hatten, sagte er
yidi: »fdraska i qabo intan kü imdnayo!« zimi blinden manne: »Halte mir das pferd,
Markäsü ninki inddha-lä 'a ayya fdraski bis ich zurückkomme!« Der blinde hielt
qdbtay. nun das pferd au.

' Für riia v.


;

176 II. Origimaltexte .

Ahünaicäs-hä masäjid höqorku kii tü- Abünawas ging dann iu den tempel.
kado yimid ö kü tükaday. Mdrkü böqorki worin der könig betete und betete auch
saläddi tükaday, ayyü masäjiddi ka so daselbst. Als dann der könig das gebet
hahay, dem tempel.
beendet hatte, ging er aus
5 Abünaicäs-bä böqorki kü yidi: »fd- Da sprach Abünawas zum könig:
raski so helay.« B6qorki-bä nimdn dskara »Ich habe das pferd gefunden.« Der
kü yidi: »Abünawas raa ö ninka ö idin könig befahl nun Soldaten: »Geht mit
tüsi döno so qäbta!« Abünawas und ergreift den mann, den
er euch zeigen wird.«
Askdrti-bä Abfmawds sÖ raay, Abü- Die Soldaten folgten nun Abünawas
10 naicäs-bä ninki indaha-lä "a ü ksnag und dieser brachte sie zum blinden
askärti-bä ninki inddha-lä 'a hddig ku so manne; da banden die Soldaten den
ftiday ö usdgi iyyo fdraski böqorki ü blinden mann mit einem strick und
khiay. brachten iu und das pferd zum könig.
Böqorki-bä ninki inddha-lä 'a ayyü Der könig sagte nun zum blinden
15 kü yidi: »fdraska ayyala?« Ninki indd- mann: »Wem gehört das pferd?« Der
ha-lä 'a dyyä böqorki ü icäramay. blinde gab hierauf seinen bericht.
Böqorki -bä yäbay ö Abünawas kü Da erstaunte der könig und sagte
yidi: t) ninka kan inddha-lä hagge kd Mn- zu Abünawas: »Woher bringst du diesen
tay?^ blinden?«
20 Wühü kü yidi: »halaytu ayydn sdd- Er erwiderte im: abend
»Gestern
deh nin ö gardmaya ü imid, markäsdn kam ich zu drei streitenden männern aud
mel fog kd degdystay. Saddehdi nim-bä ich hörte denselben von ferne zu. Die
ayyd gdramay, wdhay kü hesiyen, inay drei männer stritten und einigten sich
nin inda-lä fdraska arörta ü dibän ö dann dahin, daß sie einem blinden das
25 ninki ü ninka inddha-lä 'a döno, fdraska pferd am morgen übergeben würden und
hd siyo. Markäsdy kd&n ö dqqal galen. daß der blinde dasselbe geben soll, wel-
Aqqalki-bä nin inda-lä ö däwarsdnaya chem er wolle. Darnach erhoben sie sich
ayyd u yimid. Ninki inddha-lä 'a bay und traten in ein haus. Beim hause kam
dqqalki galiyen, anigu-na dqqalka dgtlsi nun zu inen ein blinder bettler. Sie
30 ayydn sBh.day. Mdrkü wagi bdriyay, ay- fürten dann den blinden mann ins haus
ydy fdraski so sären, markäsdn s6 raay. und ich legte mich neben dem hause
Ninki inddha-lä 'a ayydy Id hadlen, icd- schlafen. Als es morgen geworden war,
hay hü yidahen, md-maqldyn anigu. Mar- fürten sie das pferd heraus und da ging
käsdn masäjidda imid ö kü tükaday ö kü ich inen nach. Sie redeten dann mit
35 wäramay; dabadid mdrkad askdrta l rai- dem blinden, was sie aber geredet hatten,
say, ayydnnu ninki inddha-lä 'a ö keliya das hörte ich nicht. Ich kam dann in
hUlay. Wä sida.« den tempel, betete dort und erstattete
dir bericht; als du hierauf die Solda-
ten mit mir schicktest, da trafen wir
den blinden mann ganz allein an. So
war es also.«
IL (ORIGINALTEXTE. 177

Markäsü bögorki yahay ö ninki Türki Der könig erstaunte und gab dem
färaskisi styay, ninki inddlLa-lä 'a ayyü Türken sein pferd; zum blinden manne
höqorki kü yidi: »hadddnad inda-lüYiyn aber sprach der könig: »Wärest du nicht
wä kü hidi laha, hätan-se is kä tag!« blind, so hätte ich dich gebunden; nun
5 Ninki inddha-lä 'a ayya is kä tayay. aljer geh' deine vvege!< Da entfernte sich
der blinde.
Böqorki-bä Abünawäs kü yidi: »San Der könig sprach dann Abü-zu
kun e dlndr icdhan kü gu Id bdllamay, nawäs: »Fünftausend dukaten habe ich
inad ninki Türki fdraska haday kSntid; dir versprochen dalJ du dem Türken das

hdtan-na fdraski ayydd Mntay ninki gestoleue pferd bringest; du hast zwar
1 fdraska haday md-ad kenin. « das pferd gebracht, aber nicht den mann
der es gestolen hat.«
Abünawäs-bä kü yidi böqorki: »bö- Abunawas erwiderte dem könig: »0
qor-6 ! hadddn ninki fdraska haday keno, könig, wenn ich den mann der das pferd
mahäd t sinf« B6qorki-bd yidi: »töbdn gestolen hat, bringe, was gibst du mir?«
kun e dlndr ayydn kü mi.« Der könig sagte: »Zehntausend dukaten
gebe ich dir dann.«
15 Abünaioäs-bä kü yidi böqorki: »6(5- Da sjDrach Abunawas zum könig: »O
qor-6 tcaliba wdhan kä dönaya, inad sa- könig, ich erbitte auch von dir daß du
muhdid ö dnad hidin.« B6qorki-bä yidi: (dem dieb) verzeihest und in nicht bin-
fhdyye!« dest.« »Gut!« erwiderte der könig.
Markäsü Abünawäs böqorki kü yidi: Hierauf sprach Abunawas zum könig:
20 »ninka fdraska häday wä aniga.« Mar- »Der mann der das pferd gestolen hat,
käsü böqorki ü wäramay. Böqorki-bä- yä- der bin ich und er erzälte dann den her-
bay ö qöslay ö töbdnki kun e dlndr Abü- gang dem könig. Dieser staunte und lachte
nawäs siyay. und gab im die zehntausend dukaten.
Abünawäs-bä ku yidi: »wä Ildhay Da sprach zu im Abunawas: »Grott
26 mahdddlsa! fdras-bän haday ö böqorka sei lob! ich habe ein pferd gestolen und

töbän kun ö dlnar l siyay. Wä sida. i- der könig gab mir dafür zehntausend
dukaten.« Ende.

48. Abunawas und Hai'uu-ar-rascüid.

Wdhä Id yidi. Nin Äbünaioäs la yi- Erzälung. Ein mann Abunawas ge-
däho ayyä böqorka Härün-ar-rasid la nannt pflegte dem könig Harun-ar-raschid
yidäho ü sekdyn jiray. Böqorki-bä ja'ld- geschichten zu erzälen. Der könig nun
30 day ö tvah wdlba siyay. Abünaioäs näg- liebte in und gab im jegliche sache. Auch
tlsu-na nägta böqorka ayyäy ü sekdyn des Abunawas frau pflegte der frau des
jirtay ö jd'layd. königcs o-eschichten zu erzälen und diese

liebte sie.
Markäsü Abünawäs mälin böqorki ü Eines tages kam Abunawas zum könig
yimid, loühü kü, yidi: »böqor-ö! nägtaydi und sagte zu im: »O könig, meine frau
Reinisch, Somalitexte.
; «

178 II. Originaltexte.

ayyä ^imatay.« Böqorki-bä ndhay ö laug ist gestorben.« Der köuig; ersehrack und
badan siyay, tcühü kü yidi : »Iddgta ka- gab im vil geld indem er zu im sagte:
fdn iyyo hanöd ü sl ö mdrka miyidka Id »FUr dieses geld kaufe ein totenkleid
qädayo, i kälay, an miyidka ra^e.«- B6- und spezereien und wenn der leichnam
5 qor-tlriyiki-bä Abünawas la^dg siyay, icühü gehoben wii-d, dann komm' zu mir da-
kü yidi: »mdrka miyidka Id qado, i kä- mit ich in begleite!« Auch der vezir gab
lay!« Abünawäs-bä yidi: »hdyye!<i Abünawas ffeld und sag-te zu im: »Wenn
die leiche gehoben wird, so komm' zu
mir!« Abünawas erwiderte: »Ja wol!«
Markäsü Abünaicas äqqalkisi yimid, Hierauf kam Abünawas nach hause
nägtisi ayyü kü yidi: -»höqorki ayydn beyn und sagte zu seiner frau: »Ich habe den
10 ü sSgay, icd^an kü idi: nagtaydi-bä dt- köniff ansrelog'en indem ich zu im sag^te:
matay ; böqorki-bä la'dg badan t siyay, meine frau ist gestorben; da gab mii-

icühü i yidi: kafdn ü sl ö mdrka mi- derselbe und sprach zu mir:


vil geld
yidka Id qädayo, i kälay! hätan-nd tcd- kaufe ir und wenn der
ein leichentuch

had yfisa: orod ö nägta boqorka ü tag, leichnam gehoben wird, so komm' zu
15 ivdfiad kü tidahda: Abünaicäs dimay.« mir! jetzt tust du folgendes: gehe eilends
Wdhay tidi: »hdyye!<^ zur frau des köniffs und sag-e ir: Abu-
nawas ist tot. « Sie erwiderte : » Ganz gut !

Markäsdy nägti Abünawas nagti bo- Abünawas frau kam hierauf zur frau
qorka ü timid, iväJiay kü tidi: »ninkaygi des königs und sagte zu ir: »Mein gatte
Abünawas dimay.«- Abünawas ist gestorben.«
20 Markäsdy nägti boqorku ndhday ö Da ersehrack die frau des königs und
la'dg sisay. Markäsdy nägti Abünawas ü gab ir geld. Diese kam hierauf zu Abü-
timid ö n icärdntay. nawas und gab im bericht.
Abünawäs-bä kü yidi: »örod 6 kafdn Da sprach zu ir Abünawas: »Geh'
iyyo hanöd so tbso, anigu-na rcdhan so und kaufe ein leichentuch und spezereien,
25 ibsdnaya kafdn iyyo hanöd!« Wdliay tidi: auch ich werde ein leichentuch und spe-
»hdyye!« zereien kaufen.« Sie erwiderte: »Gut!«

Markäsdy kafdn iyyo hanöd so ibsa- Sie kaufte sich dann ein leichentuch

tay, Abünawas -na kafdn iyyo hanöd so und spezereien, aber auch Abünawas
ibsaday. kaufte sich das nemliche.
30 Mdrkay dqqalki yimaden, ayyä Abü- Als sie nach hause gekommen waren,
nawas nägti kafdnti huwiyay ö sarir ku zog' Abünawas der frau das totenkleid
sehiyay ö T),anödki kü subay. an, legte sie auf ein bett und goß spe-
zereien über sie aus.
Markäsu sarir kale dgtedi digtay ö Darnach stellte er für sich ein zweites
kafdnti hüioaday ö albäbki fadistay. bettneben ir auf, legte das totenkleid
an und setzte sich zur türe.
35 Böqorki-bä mar ddmbe äqqalkisi kö- Nach einer weile ging der köuig in
ray ö nägtisi kü yidi: »Abünawäs-bä i das harem und sprach zu seiner frau:
yimid, wühü i yidi: nägtaydi dif^atay »Abünawas kam zu mir und sagte mir:
:

II. Originaltexte. 179

markas'hi Iciäfj siyay ö kü idi : kafdn meine f'rau ist gestorben; ich gaVj im
iyyo hanöd miyidka ü slf« dann geld und sagte zu im: kaufe für
den leichnam ein totenkleid und speze-
reien!«
Markäsäy nagti böqorku hoqorki kü Hierauf erwiderte die frau des königs
tidi: »amga-na nagti Abünawas ayya i demselben: »Zu mir aber kam die frau
5 timid, icdhay t tidi: Abünawas-bä din- von Abünawas und sagte mir: Abünawas
tay ; markäsdn la'dg styay, ivdhan kü idi: ist gestorben; ich gab ir dann geld mit

kafdn iyyo hanöd miyidka tt sl!« den Worten: kaufe für die leiche ein
totenkleid und spezereien!«
B6qorki-bä yabay ö nagtisi kü yidi: Der könio- erstaunte und sackte zu
»maldha Abünawas ayya hiyändda sa- seiner frau: »One zweifei hat da Abü-
li) mdyay.« nawas einen schwinde! gemacht.«
Markäsü böqorki biddödki ku yidi: Hierauf befahl der könig den sklaveu
»böqor-tlriydha l gü ysda!« Biddödki-bä »Rufet mir den vezir!« Die sklaven
ü ysday.
böqor-tlriyihi holten nun den vezir herbei.
Markäsü böqorki böqor - tlriyihi hi- Der könig nun dem vezir
erzälte
15 yänddi Abünaivas samdyay ü segay, bö- den schwinde! welchen Abünawas ge-
qor-tiriyihi-bä yabay. macht hatte und der vezir erstaunte.
B6qorki-bä kü yidi: »orod ö dqqalka Da befall! im der kbnig: »Gehe so-
Abünaivas tag ö usdga iyyo nägtisa is ku gleich ins haus von Abünawas und binde
so hid!« Withü yidi: »hdyye!« in und seine frau aneinander!« Er er-
widei-te: »Ja wol!«
20 Markäsü böqor-tlriyihi dfar biddd ka- Der vezir näm dann vier sklaven
häystay 6 dqqalki Abünawas tdgay. Abü- mit sich und ging nach dem hause von
nawas-bä mdrkü drkay böqor-tlriyihi, ka- Abünawas. Als nun den vezir er-
dieser
fdntlsi hüwaday 6 sarirti nägtisa dgteda blickte, zog er sein totenkleid an und

ahdyd kü sShday sidi miyid, nagtisi ayyü legte sich aufs bett neben dem seiner

2b kü yidi: -»böqor - tlriyihi iyyo' dfar biddd frau, zu dieser aber sprach er: »Der
ayya so sö^da; wdhad yesa: ha daqdaqa- vezir und vier sklaven sind auf dem
qin e miyid is kd d^g-^ Wdhay tidi: wege liieher; tue also folgendes: rüre
i>hdyye!i. dich nicht und stelle dich tot!« Sie er-
widerte: »Ganz recht!«
Markäsä böqor-tlriyihi iyyo dfarti Der vezir und die vier sklaven be-
30 biddd dqqalki Abünawas so gaUn, wdhay traten dann das haus von Abünawas und
arkin labddi miyid e labdda sariröd sahen da die zwei leichen auf zwei betten
särna} ligend.
Böqor-tlriyihi-bä yabay ö Abünaivas Der vezir erstaunte, er zog dann
w^jigisi kafdnti kd qaday; ivükü is kd vom gesicht des Abünawas das leichen-
35 digay miyid 6 kale. tuch weg, aber dieser stellte sich wie
ein anderer leichnam.
' Auch: särra.
23*
« « :

180 II. Originaltexte.

Boqor - tlriyihi - bä hiddödki ayyu kü Der vezir sagte nun zu den sklaven
yidi: »mtyidka sl Sga.« Wähay yidahen: »Er gleicht wirklich einem toten.« Sie er-

•»hdyye!« widerten: »Ja wol!«


Markäsü boqor -tlriyihi böqorki ü yi- Der vezir kam dann zum könig und
5 mid ö ü wäramay. Markäsü böqorki yabay. berichtete im; da erstaunte dieser.
Nägti böqorka ayyä böqorki kü tidi: Die frau des königs sprach nun zu
^dynu so Sgno miyidka!« Markäsa bö- diesem: »Wir, wollen den leichnam be-
qorki iyyo nägtlsi iyyo böqor-tiriyihi dq- sichtigen!« Hierauf" kamen der könig,
qalki Abünawas yimaden. Böqorki iyyo seine frau und der vezir ins haus von
10 nägtlsi ayyä miyidki egay ö kafdnti kd Abünawas. Der könig und seine frau
qäday. Abünawas iyyo nägtlsi wdhay is besichtigten die leichen und zogen das
kd digen miyid. leichentuch weg, aber Abünawas wie
seine frau stellten sich tot.
Böqorki-bä kü yidi biddödki: »labdda Der könig befahl nun den sklaven:
dqqal e higa dddka kü jira ü yida!« »Rufet herbei die bewoner der beiden

15 Biddödki-bä dddki ay Abünawas järka benachbarten häuser!« Die sklaven riefen


ahäyen ü yeday. dann die nachbaru von Abünawas.
Böqorki-bä kü yidi: »nagta Abü- Da sprach der könig zu diesen:
nawas mdrkaymd-ögaydm?":
di'matay »Wißet ir, wann die frau des Abünawas
Wdhay yidähen: »mdya!« Nim-ba yidi: gestorben ist?« Sie erwiderten: »Nein!«
20 »säka wdhan drkay Abünawas ö kafdn Ein mann aber sagte: »Heute morgen
sida. « sah ich Abünawas wie er ein totenkleid
trug.

Markäsü böqorki yidi: »maldha mdrki Da sagte der könig: »Villeicht ist

höre nägta ayyä dimatay, dabaded-na die frau früher gestorben und darnach
Abünawas ayyü dintay.«. wird Abünawas gestorben sein.«
25 Markäsdy nägti böqorku tidi: »mald- Darauf sagte die frau des königs:
ha mdrki höre Äbünaiväs ayyü dintay, »Villeicht ist doch Abünawas früher ge-
dabaded-na nägta dimatay. « Abünawas storben und hernach die frau.« Abü-
iyyo nägtisu hädalka giddigi ayydy wä md- nawas und seine frau hörten aber dem
qlayän. ganzen gespräche zu.

30 Markäsü Abünawas sard jögsaday 6 Da richtete sich Abünawas auf und


böqorki kü yidi: »nagtayda ayyä mdrki sprach zum könig: »Meine frau starb
höre dimatay, dabaded-na aniga dintay '^
zuerst, darnach aber starb ich; nun hat
hätan-nd wühü Ildhay ndfta l gü "eliyay, Gott die seele mir zurückgefürt, damit
inan rünta idin ssgo ; hätan-nd hdddi bö- ich euch die warheit berichte; wenn aber
35 qorku na "dfiyo, aniga iyyo nägtayda wän- jetzt der könig uns verzeiht, so werde
nu nölän.« ich sowie meine frau widerum lebendig
werden.
Böqorki iyyo dddki mesa jogay ayyä Darüber erstaunten der könig und
yäbay. Markäsü böqorki iyyo nägtlsi si die anwesenden leute; darauf aber lachten
äda ü qosUn, böqorki-bä kü yidi Abü- der köuig und seine frau gar ser und
« «

II. Originaltexte. 181

nawäs : »'i,dm''aßyay, adiga iyyo nagtäda, der könig- sprach zu Abunawas: »Ich
hä-s4 ahäte mar labad beyn ha i segin!* verzeihe euch, dir und deiner frau; aber
Waiyü yidi: ^^hdyye!* ein zweites mal lüge mich nicht mer an!«
Er erwiderte: »Granz recht!«
Markäsü Ahünawas nagtlsi dirhäliay, Hierauf gab Abunawas seiner frau
5 nägtl-bä töstay, icdhay kü tidf : »ma inna einen stoß und sie erhob sich dann und
^afiyay?"^ Wühü yidi: »Aä/« sagte: »Hat er uns verziehen?« Er er-

widerte: »Ja!«
Markäsd böqorki iyyo dddki g\ddigöd Da lachte der könig und alle leute

kü qoslen, böqorki iyyo dddki g),ddigöd und der könig sowie die gesammten leute

ayyä tvdda tdgay. gingen fort.

10 Markäsdy Abünawäs iyyo nagtlsi ka- Abunawas und seine frau zogen nun
fdnti is kd bihiyen ö ddrködi qaten. Wa ir totenkleid aus und kleideten sich in

sida. ire kleider. Ende.

49. Der feisendieb. *

Wdha Id yidi. Hahdr-bä ber ddray Eine greisin besaß eine


Erzälung.
'd lahdyd, berti-bä midö ba-
füg haday ö anpflanzung von feigenbäumen, diese be-
15 dan kd göstay. Habdrti-bä mdrkii wagi raubte ein und schnitt sich vile
dieb
bdriyay, berti draktay, markäsdy habdrti fruchte ab. Am
morgen besichtigte die

barörafay. greisin den garten und fing zu heulen an.


Dddki-bä kd yidi: »töbdn hal ö dd- Die leute redeten ir zu: »Wegen
ray 'd ayydd ü barördnaysa ! zehn stück feigen heulst du so?«
20 Wdhay tidi: -»liöla kaU md-lihi, -dbad »Andere habe besitze
Sie erwiderte:
l hogsada md-lihi, wdhan ahdy habdr ich nicht, kinder die mir arbeiten, habe ich
misklndd 'a. auch nicht, ich bin eine arme greisin.«
Markäsdy böqorki ü tdgtay, icdhay Sie ging hierauf zum könig und

kü tidi: »böqor-ö, lodhan ahdy habdr sprach zu im: »0 könig, ich bin eine
25 miskindd 'a, ddray 'd ayydn
ber keliya ö arme greisin, einen garten von feigen-
Id-ahay, ayyä halayto midö badan
berti bäumen besitze ich nur und aus diesem
la gd göstay; saka mdrkü wagi bdriyay, garten wurden mir gestern nachts vile

ayydn drkay. Hatan-nd aniga icdhan bö- fruchte gepflückt; heute morgen sah ich

qorka ü gd imid, inan tüga i gd haday die bescherung. Nun komme ich zum
30 u sego.i. könig daß ich im vom dieb berichte, der
mich bestolen hat.«
Böqorki - bä kü yidi : » birtädo wä Der könig- frug- sie: »Wo ist dein
halksf« Wdhay kü tidi: »ivä mel hab- garten?« Sie erwiderte: »Er befindet sich
Idyo.« am orte so und so.«

Böqorki -bä kü yidi: »is kd tag ö Da sagte zu ir der könig: »Geh nun

Vgl. A. W. Schleicher's Somalitexte. Wien 1900. pag. 50. nr. 21.


«

182 II. Originaltexte.

hdddi ^äioa la gd hddo, arorta höre ^ kä- und wenn Leute nacht gestolen wird, so
lay!« Wdhay tidi: »tvd tahay.« komm' morgen früh zu mir!« Sie erwi-
derte: »Es geschieht.«
Markäsdy is kd tdgtay. B6qorki-bä Sie entfernte sich. Als es abend ge-
mdrkü habenki dümay, hiddodklsi kü yidi: worden war, befahl der könig seinen
5 »wahöga hur daqtq Yi ö qdydin i kena!« sklaven: »Bringt mir ein wenig rohen
Biddödki-hä ü kenay. weizenteig!« Die sklaven brachten im
solchen.
Markäsü höqorki herti habdrta yimid Hierauf ging der könig in den garten
ö midihedi giddigöd daqiqdi mdrmaryay der greisin und bestrich alle fruchte des-
ö äqqalkisi yfmid; hiddödki ayyu kü yidi: selben mit teig imd begab sich dann
10 y>arörta höre hadddy habdrti timado l to- nach hause; den sklaven aber befahl er:
siya.'i. Wdhay yidahen: y>hdyye!<s. »Wenn morgen früh die greisin kommt,
so wecket mich!« Sie erwiderten: »Ja
wol !

Markäsä tügi mdrki höre berta haday, Der dieb welcher früher den garten
ciyyd habenki labad sdqdi ddha herti midö bestolen hatte, kam nun in der zweiten
hadan kd göstay. Habdrti-bä gor höre nacht wider und schnitt sich um mitter-
15 töstay ö herti draktay. nacht vile fruchte ab. Die greisin erhob
sich zu früher stunde und besichtigte
den garten.
Markäsdy höqorki ü timid, hiddödki- Hierauf kam sie zum könig und die
bä höqorki tosiyay. Böqorki-hä tösay ö sklaven weckten denselben auf. Der
habdrti kü yidi: »herti lialayto mi-ya la könig stand auf und frug die greisin:
gd häday?« Wdhay tidi: »hä.U »Ist der garten geplündert worden?«
Sie erwiderte: »Ja!«
20 Markäsü höqorki iyyo lahd hiddd iyyo Da ging der könig mit zwei sklaven
habdrti ayyä stiqa hudrddda la gü ibyo und der greisin auf den gemüsemarkt
yimid, wühü drkay nin ddray daqtq-la und sah dort einen mann, welcher feigen
ibinaya. mit teig bestrichen verkaufte.
Böqorki-hä ninki kü yidi: -»haggt kd Der könig sagte zum manne: »Wo-
'ihktntay ddrayga?« Ninki -bä ndhay ö her hast du die feigen?« Der mann er-
dmüsay. schrack und schwig.
Böqorki-hä kü,»hadddd run t
yidi: Da sagte zu im der könig: »Wenn
sigtid, wä kü ^afiyi.« Markäsü ninki kü du mir aufrichtig gestehst, so verzeihe
yidi höqorki: »her mel hahldyo 'a ayydn ich dir.« Da erwiderte er dem könig:
30 hälayto iyyo hahin höre ka so haday.« »Ich habe in dieser und der vorher-
gehenden nacht einen garten am orte so
und so geplündert.«
Böqorki-hä tügi kü yidi: »magäldda Da sagte der könig zum dieb » Packe :

kd bah ö magälo kaU tag!« Markäsdy dich aus der Stadt und ziehe in eine
biddödki höqorku tügi inagälddi kd sären, andere gegend!« Da triben die sklaven
«

II. Originaltexte. 183

habdrti-se höqorkl la^dg badan siyay, wühü des königs den dieb aus der Stadt, der
kü yicU.: »haddi mar sadde/iäd birta la greisiii a).)er gab der könig vil geld und
gd hädo i kälayfii Wd^ay iidi: »hdyye.U spracli zu ir: »Wenn ein drittesnial der
Wä sida. garten geplündert wird, so komm' nur
zu mir!« 8ie erwiderte: »Ja woll«

50. Der aufschneiderische küui;;'.

5 Wdliä Id yidi- Nim-bä nin buqor-d Erzälung. Ein mann war vezir eines
ü
böqor-tlrtya aha, boqorku nim beyn ba- königs, jener könig aber war ein großer
dan ayyü aha had (yyo gor dddka la lügner und pflegte den leuten seiner
stets

faclhta ayyü beyn ü segi jiray ö böqor^- Umgebung lügen zu erzälen, wobei der
tlriyuhu mdrkü boqorku beyn sego ayyü vezir die lüge welche der könig erzält
10 beynta hagäjin jiray. hatte, als wirklich zu bekräftigen hatte.
Böqorki-bä malin dddki la fadiyay Eines tages sagte der könig zu den
kü yidi: »mälim-bän nim ü "ädöday; leuten die bei im saßen: »Ich wurde
markäsä kudkaygi labd bddan kd gö'en, einst auf einen mann zornig; da spran-
labddi bddam-bä nmki an ü "äd^öday in- gen von meinem rock zwei knöpfe ab
15 ddha kd riden.^ und diese zwei knöpfe flogen dem mann
dem ich zürnte, in die äugen.«
Markäsdy dddki la fad'iyay yaben; Da erstaunten die leute die bei im
böqor-üriyihi-se ma ü hddlin. B6qorki-bä saßen; der vezir aber redete kein wort
mdrki ddmbe kü yidi boqor-tiriyihi: ^ma- hierüber. Später sagte nun der könig
hdd ü hddli wdyday manta?« zum vezir; »Warum hast du heute nicht
gesprochen?«
20 B6qor-üriyihi-bä yidi: »mältnti nmka Der vezir nun erwiderte: »Damals
labdda bddan inddha kd riden, mdrki als dem manne die zwei knöjjfe in die
höre ayydd t tidi: hadddn dddka ü sego, angen flogen, da sagtest du mir vorher:
way yäbi; anigu-na wdhan ä ämüsay wä wenn ich das den leuten erzäle, so wer-
yäbay. Wdhad ytsa: 'ajäybka ad draktid, den sie staunen; auch ich war erstaunt
25 hadddd dddka ü sSgtid, tvay yäbi; tcdhä und schwig dazu. Mache es nun so: über
wänägsan, inad is kd amüstid. « Wä sida. die wunder die du siehst, wenn du sie

den leuten erzälst, staunen sie; daher


wäre es schön wenn du über wunder
schweigen würdest.« Ende.

51. Heilung Ton der fettsucht.

Wdhä Id. yidi. Nim böqor 'd ayyä st Erzälung. Es war ein könig der ser
äda ü sisld; böqorki-bä nimdn badan ö fettleibig war; dieser könig nun sprach
wah däwaya kü yidi: »tvdhan dönaya, zu vilen männern welche heilkunde be-
30 inaydin däwo sildyska i gd dinta i sisän. triben: »Ich wünsche daß ir mir eine
«

184 IL Originaltexte.

arzenei gebet, durch \A'elche die fettigkeit


vermindert wird.
Markäsäy däwöyin baddn siyen, bö- gaben im dann allerlei arzeneien,
Sie
qorki-bä däwöyinki ay styen, st äda ü gü der könig aber wurde durch die arze-
nähay ö soYin kdri icayay. neien die sie im gaben nur noch fetter,
so daß er nicht nier gehen konnte.
Markäsü nimdnki wah däivdynayay Da schnitt er allen seinen ärzten den
5 giddigöd mädahyddi kd göyay ; böqor-ttri- köpf ab und sprach dann zum vezir:
yihi ayytb kü yidi: -»wdliad ySsa: adigu »Tue folgendes: regiere du das laud,
magäldda JjLÖkun, illayn anigu hatan hd- denn mir geht jetzt bei vilem reden der
dalka baddn tvä kd Mqaya.« atem aus.«
B6qor-tlriyihi-bä yidi: »wd tahay!«. Der vezir erwiderte: »Es sei!« Der
10 Markäsü boqorki mel magäldda kü däw könig ließ sich hierauf au einem ort nahe
fadistay. der Stadt nider.
Nim-bä
böqorki ü yimid, vrühü kü Da kam ein mann zum könig und
yidi.:»wdhan donaya, inan däwo sildyska sagte zu im: »Ich will dir eine arzenei
kd dinta kü siyo.« geben, durch welche die fettleibigkeit
verringert wird.«
15 Böqorki -bä yidi: »iva tahay, ha-se Der könig erwiderte: »Es sei! jedoch
ahdte hadddy däwdda ad l sisid, sildysku wenn durch die arzenei die du mir gibst,
l gd dinmo, hölo baddn ayydn kü sin; die fettleibigkeit bei mir sich vermindert,
hadddy däwdda ad l stsa, sildys l kur- so gebe ich dir vermögen; wenn aber
vil

diso, mddaha ayydn kä göyn.« durch diese arzenei fettigkeit bei mir sich
mei-t, so schneide ich dir den köpf ab.«
20 Ninki-bä yidi: »wa tahay. ti Markäsü Der mann entgegnete: »Es sei!«
ninki sdddeh mälmöd böqorki ü tdgi wäy, Hierauf ging er dm-ch drei tage hindurch
mälin afräddi ayyü böqorki ü yimid. nicht zum könig, am vierten tage kam
er wider zu demselben.
Böqorki -bä kü yidi: »ddwdddi md- Der könig sagte da zu im: »Hast du
kentay?« Wühü yidi: »hä!« die arzenei gebracht?« Er erwiderte: »Ja
wol!«
25 Böqorki-bdyidi: »ddwdddädti icä^dyn- Der könig fragte: »Welcher art ist
ma?«^ Ninki-bä yidi: »mdrkan dddka ddivo deine arzenei?« Der mann antwoi'tete:
sinayo, sdddeh mälmöd ayydn hhddigdha »Wenn ich leuten medizin gebe, so be-
ega.«i obachte ich drei tage lang die gestirne.«
B6qorki-bä yidi: »hatan heddigihi ma- Der könig fragte dann: »Nun was
30 1},äd kü draktayf< hast du au den gestirnen gesehen?«
Ninki-bd yidi: »h^ddig/hi wdhan kü Der mann erwiderte: »In den Ster-
drkay imh h^n ö hadddn böqorka ü sego, nen habe ich etwas schlimmes ersehen
lüdhian kd bdqaya, inü böqorku mddaha l und wenn ich das dem könig erzäle, so
gd göyo.< fürchte ich daß er mir den köpf ab-
schneidet. «
II. Originaltexte. 185

Boqorkl-bä ytihay, withü kü yidi: Der könig erstaunte und sagte dann
•»idhl ad heddigälia kü draktay, t seg! zu im: »Was du in den Sternen ersehen
haddi hädalkaya run nuqdo, mddaha kä hast, berichte mir nur! erweist sich deine
göyn mayo ; haddi hädalkäga beyn nöqdo, aussage als richtig, so schneide ich dir

5 mddaha ayydn kä göyn.< den köpf nicht ab; wenn aber deine aus-
sage als lüge sich erweist, dann schneide
ich dir den köpf ab.«
Markästi ninkl kü yuU boqorki: >wd- Hierauf sprach der mann zum könig:
han heddigdha kii drkay, inü boqorku »Ich schaute in den gestirnen da(i der
afdrtan mälmöd kd ddmbo dimdnayo; ha- könig nach vierzig tagen sterben wird;
tan-nd hadddn däwo kü styo, mäudka kä wenn icli nun jetzt dir auch eine arzenei
10 ^elin mäyso.«- gebe, so wendet dieselbe den tod von
dir nicht ab.«

Boqorki-bä st ada ü nahay ö yabay. Der könig erschrack darüber gar


Markäsü ninki kü yidi: »icdhad yesa: heftigund erstaunte. Hierauf sprach er
lieddigulia siada ü hübso, Ülayn haddi zum manne: »Tue das: forsche genau
hädalkäfju beyn nöqdo, mddaha ayydn kä in den steruen: denn wenn deine rede

15 göyn.« sich als lüge erweist, so schneide ich dir


den köpf ab.«
st äda ay-
Ninki-bä yidi: »heddigdha Der mann erwiderte nun: »Ich habe
ydn ß hübsaday, wdhan kü drkay, inü genau in den sternen geforscht und darin
boqorku afdrlan mälmöd kd ddmbo dimd- gesehen daß der könig nach vierzig tagen
nayo ; hätan-nd icdhä wänagsan, inü bö- sterben wird; nun aber wäre es gut,
20 qorku durdärmn, int-dn-ü diman.« wenn der könig testament machte, ehe
er stirbt.«

B6qorki-bä kü yidi: »makVm ivdhad Da sagte zu im der könig: »Villeicht


tahdy nin ivalan.« Wühü yidi: -»boqor-ö, bist du ein narr.« Der mann erwiderte:
mä-iväli, ö hddalka an kü idi, iva run; »O könig, ich bin nicht verrückt und
haddi hädalkäsi beyn nöqdo, mddaha i das wort das ich zu dir sagte, ist rich-

25 gd gö!« tig; erweist «ich dieses wort als lüge, so


schneide mir den köpf ab!«
Markäsü böqorki n/nki kü yidi: »wd- Hieraufsprach der könig zum manne:
liad yksa: hddalka dddka ha ü sEgin; »Du tust folgendes: teile diese sache den
haddi hddalka ad dddka ü sBgtid, md- leuten nicht mit; wenn du den leuten
daha ayydn kä göyn.« diese sache mitteilst, so schneide ich dir
den köpf ab.«
30 Markäsü böqorki dfar biddd kü yidi: Darauf gab der könig vier sklaven
»wdhaydin yisän: ninka hdbsiga kü hi4a den befehl: »Tuet folgendes: verwaret
ö 'untddlsa siya.'« diesen manu im gefäugniß und gebt im
sein eßen!«
Markäsdy biddödki ninki hdbsigi kä Die sklaven sperrten dann den mann
hidS7i, böqorki-se mälmö badan ayyü 'un- ins gefängniß, der könig aber wies durch
Reiniscb, Somalitexte. 2-1
; :

186 II. Originaltexte.

tddi icäijay ö dddki lä hädli loayay ö st vile tage das efJen zurück, redete nicht
äda ü hammtyay.<: mit den leuten und war überaus betrübt.
Markäsä sildyski hadnä kd dinmay Dadurch verminderte sich die fett-
ninki-se mälinti labätanad ayyü biddödki leibigkeit; jeuer mann aber sagte am
5 kd yidi: -»wdlian dönaya, tnan höqorka zwanzigsten tage zu den sklaven: »Ich
ü tago ö Id hddlo.« verhinge vor den könig zu kommen und
mit im zu sprechen.«
Biddödki -bä boqorki ü segay, böqor- Die sklaven meldeten das dem könig
ki-bd yidi: »so kahdya ö t ksna!« und dieser befahl : » So nemet und bringet
mir den mann her!«
Markäsdy biddödki so kahayen ö bö- Die sklaven faßten hierauf den mann
10 qo7'ki ü kenen. B6qorki-bd yidi ninki: und brachten in zum könig^. Dieser sao^te

»mahäd ld-dahay?<i Wiiliü yidi: >iodhan zu im: »Was hast duV« Der mann er-

dönaya inan kü Id hddlo.« widerte: »Ich wünsche mit dir zu sprechen.«


Böqorki'bä yidi: »hddal!« Markäsü Der könig erwiderte: »So rede!«
ninki boqorki kü yidi: »dddka ayya amay9<ii Hierauf sagte der mann zum könig
15 Böqorki-bä yidi: »Ildhay-bä ayyü dddka »Wer hat die menschen erschaffen?«
ämay. « Der könig erwiderte: »Gott hat die
menschen erschaffen.«
Markäsü ninki yid,i: ^lldhay-bä umay Darauf sasrte der mann: »Ja Gott
ö ndftöda Ildhay-bä ga'dnfa kil lidya, beni- hat sie erschaffen und ir leben hat Gott
Addnku iyyo heddiguhu u-dh-bä ga^dnta in der hand, menschenkinder und
die
20 ku md-hayän; anigu mdrka an di'nidn die Sterne haben es nicht in der hand;
mä-ögi, adigu-na mdrka ad dimdn mä- wann ich sterben werde, das weiß ich
ögi. Uddalki höre e an boqorka kü idi, nicht und auch nicht wann du sterben
wüha aha däwdda sildyska
; hatan-nd wirst.Meine frühere aussage die ich dem
böqorka sildyski kd bi\ anigu-na wdhan könig machte, war nur die arzenei gegen
25 dönaya, inü boqorku hdbsiga 1 ga si däyo.< die fettsucht; jetzt ist dieselbe verschwun-
den, daher ich denn begere, daß der
könig mich aus der haft entlaße.«
Markäsü boqorki yäbay tcuhü kü . Da erstaunte der könig und sprach
yidi: »wdhad yesa: labdtan mälmöd hdb- dann zu im: »Bleib' nur noch zwanzig
siga kü jir! hadddnan afdrtanka mälmöd tagfe im ffefäng-niß! wenn ich innei'halb
kü dimdn, anigu hdbsiga ayydn kü si jener vierzig tage nicht sterbe, dann
30 ddynaya ö höh baddn kü sin.« entlaße ich dich aus dem ffefän^niß und
gebe dir auch vil vermögen.«
Markäsü boqorki biddödki kü yidi: Hierauf befahl der könig den skla-
»hdbsiga kü 'eliya!« Biddödki-bä hdbsigi ven: Bringt in nun ins gefängniß zu-
kü 'eliyen. rück!« Die sklav'en fürten in dann in
das gefängniß zurück.
Buqorki-bä dabaded mälinti käiv iyyo Am ein und vierzigsten tage sprach
Sf, afartanäd biddödki kü yidi: »ninki t dann der könig- zu den sklaven: »Bringt
' :

IL Originaltexte. 187

Mna!^ Markäsäij hiddödki-hä ü Mnaij, mir den mann!« Die sklaven brachten
böqorki-hä ninki hölo baddn siyay ö st ada in nun herbei und der könig gab im
jaldday. vilen besitz und liebte in gar ser.
Markäsü böqorki magälädisi yimid ö Hierauf kerte der könig in seine stadt
5 därli ö tvah kü hokümayay fadAstay. Wa zurück und ließ sich im palaste nider in
stda. welchem er regierte. Ende.

52. Mutter und toehter.

Wdhä Id y/'di. Habdr-hä adi baddn Erzälung. Eine greisiu hatte vilklein-
lahdyd. Wän-hay qdlatay ; iyyddo barü- vih. Sie schlachtete sich einen hanimel;
rihi süaysa ayyä tüg ü yimi ö kü yidl: wärend sie das fett ausließ, kam zu ir

10 ^habar-e, habdr islamed, wäJian alidy nin ein diel) und sagte: »Greisin, liebe grei-
gäjonaya'e wdhan 'uno md-l-sisaf« sin! ich bin ein hungernder mann, gibst
du mir wol etwas zu eßen?»
Markäsdy habdrti tidi: -»wär-hdye! Die greisin sprach: »O mann! bist

nin muslina md-taliay f <'i du ein muslimV«


Wilhü ykli : »ha!« Habdrti-bä tidi: Dieser sagte: »Ja wol!« Da sprach
15 -»icär, l Id jog ö sörta l Id "un.'oi die greisin: »Mann, bleib bei mir und
iß bei mir!«
Habdrtii-se inan bay Id-dahay. Mar- Die greisin aber hatte eine toehter.
käsä inänti höydded u timi 6 tidi: »eya Da kam die toehter zur mutter und sagte
höyo! hold badan ma-haystd'e^ höldhäga »Mütterchen! du hast vil kleinvih, gibst
wall md-t-gd stnaysa?« du mir wol einiges davon?«

20 Markäsä habdrti tidi: i>mdya!<^ Kol- Da sagte die greisin: »0 nein!« Zu


käsä tügi habdrti ädigedi Id tacjay ö bdh- der zeit gring' aber der dieb mit dem
saday. kleinvih der greisin durch.
Markäsä habdrti inantedi u timi ö Nun kam die greisin zu irer toehter

kü tidi: »inäntaydi'ef ädigäygi tüg-bä und sprach: »Meine toehter! ein dieb ist
25 Id tagay'e adiga icdhan \ino md l stnay- mit meinem kleinvih fort, gibst du mir
sa f<^ wol etwas zum eßen?«
Markäsä inänti kü tidi: »mdya!« Da sackte die toehter: »0 nein!« Nun
Markäsä habdrti is kd oyday ö hsstay ö weinte die gi-eisin und sang und sprach
wdJiay tidi: also:

30 dffaday diintay,' dfar wil md-4asoy! Meine toehter ist abgefallen, vier söne ge-
bäre sie nicht!
ä<}igay "drar^ iyyo "ol galbed Id tagay! Mein kleinvih ist fort, fort mit dem
feind nach west!

• Die liier folgenden texte stammen von Jusuf 'Ali vom geschlecht {rer) Saman.a des Stamms der Habar-ja'alo,

gehören also zum idiom der Il.ibar-ja'alo, wiirend alle vorangehenden texte zum idiom der Habar-Auwal gehören.
Sie ist für mich untergegangen, verschwunden, da sie micli nicht raer als mutter anerkennt; möge sie auch
'^

keine zalreiche nachkommeuschaft haben! (fluch). ^ Für 'lirarai/,


24*
« «

188 II. Originaltexte.

53. Der kuiidsehaftor.'

W. Bari ayyä rer nin sdhan 16


l. >/. Einst ward ein kundscliafter ausge-

diray; labd mälmöd ayytb magna. sendet; zwei tage blib er aus.
'Asa saddehäddi ayyü s6 noqday. gä- Am dritten tage kerte er lieim und
rigi ayytt, yimi. Markäsü nin dqqal fa- kam ins dorf. Da kam er zu einem mann
5 diya ti yimi; ninka sdhan 16 diray-se wä der in einem hause saß: es war aber
nin hunguri wayn. der kundscliafter ein großer freßsack.
Mdrkü dqqalki s6 galay, ayyü drkay Wie er ins haus trat, erblickte er

sardr ivän wayn. dort ein rippenstück von einem großen


hammel.
Markäsä ninki dqqalka jögay kü yidi: Der mann im hause sprach nun zu
10 »ioäran!<!i Markäsü yidi: -»anigu sdddeh im: »So erzäle!« Da sagte jener: »Ich
"dso ayydn mdqna., mel gMa-ld ayydn dr- war drei tage aus und entdeckte einen
kay ü hvjo haddn ayydn drkay. «^ grasreiehen Weideplatz mit vilem waßer.
Markäsä hatan-nd yidi: »libäh hau Und er erzälte weiter: »Ich sah einen
drkay, wdhan ü s6 gaday, had iyyo sa- löwen und kam so weit in seine nähe
lb rdrta iibhdda gaddnkeda saran.« wie bis zum gestell dort, worauf über
dem topf das rippenstück ligt.«

Markäsä ninki dqqalka jögay yidi: Der mann im hause erwiderte: »Er-
»anigu sardrta ku md-an icaydiyay, ivä- zäle niir, aber um das rippenstück fragte
ran!« ich dich nicht.«
Markäsä ninki hurgdriga icaynd yidi: Darauf sagte der vilfraß: »Ich sah
20 »hätan-na libäh hän drkay ö icdhan ü so auch eiuen löwen und kam im so nahe
gäday had iyyo sardrta ubhdda gaddn- wie dort zum gestell, worauf das rippen-
keda särayi.« stück ligt.«

Markäsä ninki dqqalka fadiyay sa- Da gab im der manu im hause das
rdrti siyay ö yidi: »icäran!« rippenstück und sagte: »Nun erzäle!«

25 Markäsü yidi: »an hörta sardrta lästo. Jener erwiderte: »Ich will zuerst das
Mdrkü sardrti lästay ayyü bdhsaday, äq- rippenstück aufzeren.« Als er damit fertig
qalkisi tdgay. Wä s'ida. war. lief er weg und ging in sein eige-
nes liaus.

54. Eiu lüsiicr.

W. l. y. Bdri - bä nin so'^däl tagay, Einmann ging einst auf eine reise,

ninka-se wä nin beyn hadan. Markäsü der mann aber war ein großer lügner.
30 isdgo gäjdysan rer drkay is yidi-' »si- Hunorio-
O O ogeworden sah er ein dorf und
däd rerka wah ü gd "üni kdi^ta?« Mar- sprach dann bei sich: »Wie wirst du
käsü is yidi: »beyn ü seg!^ vom dorf etwas zu eßen kriegen?« Er

' Vgl. pag. 118, 6.


«

II. Originaltexte. 189

sagte daiiu bei sich: »Erzäle dort eine


lüge !

Markäsü rBrki ü yimi ö ki'i yidi: Er kam dann ins dort" und sasrte
»anigu manta wähan drkay '61 hadan ö dort: »Ich sali lieute eine große räuber-
hig h/1/0 fdras-hä-la.« bande bestehend in fußvolk und reitern.«
Markästt rerki run möday ö mesi ü Das dorf gUiubte im xmd es liefen
5 'ölka kü s5gay, väggl 6 dami kü örday. alle männer an den ort wo er die bände

angegeben hatte.
Markäsü niiiki rerki ü yimi ö übbo Der mann ging nun iu.s dorf, stal
wayn ö fimfra ku häday ö lä hähsaday. dort zwei große eimer datteln und ent-
floh damit.
Markäsä räggi wdh-bä lüöy ö gürigi Die männer fanden aber nichts vor
dih ü gn so noqday ö rdggi gdrtay, inü und kerten wider heim und merkten nun,
10 ninku iüg yahdy. daß jener mann ein gauner war.
Mdrki rdggi gtirigi yimi, ayydy iiinki Als die männer ins dorf g-ekommen
wägen, markäsdy yidahden: y^ülayri iüg waren, fanden sie den mann nicht mer
wall wdlba wä sanidya, xcdhu yidähda-na vor und sagten dann: »Ein dieb stellt
loä beyn.<i. stets etwas an und was er sagt, ist lüge.«
15 Markäsü tugi güriyöhödi yhni ö hi- Der mann kam dann heim und er-
yänddlsi ü wura.may. Markäsä ninki 16 zälte da seinen Schwindel. Da bekam
hikiyay: vhbo ßday.^ der mann den namen : eimerschlepper.

55. Zwei liisner.

W. l. y. Labd nin ö beyn hadan ayya Einst schickte ein dorf zwei lüofner
rer hdri höre sdhan' ü diray. auf ausschau aus.
20 Markäsdy tvdhay ktt hadlan is icay- Diese befragten sich nun was sie
diyen. Markäsä mid yidi: »beyn hadan reden sollten. Da sagte einer: »Wir wer-
ydynu rerka ü signa.« Kikaleyidi: »wä den dem dorfe eine große lüge berich-
tahay. « ten.« Der andere erwiderte: »Es sei!«
Markäsdy labd 'dso maqnaden, mar- Als sie zwei tage abwesend waren,
55 käsdy lahddi nin e beynta bddna is yi- da sagten die beiden lügner zu einander:
dahden: »nin-bä mar r^rka ha ü tago ö »Je einer gehe ins dorf und berichte
beyn hadan ha ü sego.« Rerka-se ma-ögd dort eine große lüge.« Das dorf wußte
inay labdda nin beyn baddn tahay. es aber nicht, daß die beiden männer
lügner waren.
Markäsä lahddi nin mid arörti rerki Von den beiden mäunern kam nun
30 ü yimi rerki yidi: »waran!« einer des morgens ins dorf und dasselbe
sprach: »Berichte!«
Markäsü ninki yidi: »sdlayto ayydn Da sprach der mann: »Gestern kam

' Wüitlich: er hat einen eiiner geschleppt. Vgl. pag. 118, 6.


190 IL Originaltexte.

mel so maray, wdhan mdqlay täh. Mar- ich an einen und hörte dort einen
ort
käsdn kü hdyday, markäsdn drkay ha- Seufzer. Ich g"ing dann zu und sah da
kdyla jtniga dahddlsa waran ka gd dday bei einem bäum einen hasen Hg^en. auf
ö ged jifa. Mdrkan ü imi ayyü 'draray; deßen weiche eine lanze gefallen war.
5 markäsdn dahd '^draray, an ti eryaya ayyü Als ich nun zuging, so lief er davon;
bakaylihi ü yimi mel hakaylayal bddni ich liefim nach, und in der Verfolgung
lahd qölo is ü gü laynayän.^ kam der hase an einen ort, wo zwei
Volksstämme von zalreichen hasen mit
einander im streite lasen.«
Markäsü nfnki kale e heynta hddna Hierauf kam der andere ofroße lüsfner
mar dambe rirki ü yimi. Markäsa rirki ins dorf und dasselbe sprach zu im:
10 yidi: »wäranf« »Mache bei-icht!«
Markäsü yidi' »ddrräto ayydn mel Da sackte er: »Ich kam vorgestern
s6 maray, markäsdn wdhan mdqlay libäli an einen und ort hörte
daselbst einen
täliaya. Markäsdn ku so bdyday. Libähu- löwen ächzen. Ich ging dann zu. Der
se wuhü hdysta wän suis. Mdrkan ü imi, löwe aber hatte bei sich einen fetten
15 yan drkay libäha ö ged jifa, illayn libahu hammel. Als ich hinzu kam, sah ich den
jeni-wären^ ayyü ä buka. Mdrkan ü imi, löwen bei einem bäum ligen, denn der
ayyü l 'üni wäy. Markäsdn libahi jeniga löwe krankte an einer rippeufellentzün-
ü dügay ö wänka badidlsi ü gd dugay. dung. Der löwe fraß mich nicht, als ich
Markäsdn amgu-na wänka liilihkisi kale hinkam. Ich rib dann die rippe des
20 bisldystay ö 'ünay. Mdrki lihaJii sdddeh löwen mit dem schwanzfett des schafes
sa^adöd jtfay, ayyü bogsaday ö t yidi: ein. Darnach kochte ich mir das übrige

nin ivänägsan ayydd tahay. Mdrkü bog- hammelfleisch und aß es. Als der löwe
saday ayyü is kd tagay ö anigu-na sÖ drei stunden gelegen war, wurde er ge-
nöqday. « sund und sagte zu mir: du bist ein
guter mensch. Als er genesen war, ging
er davon und auch ich kerte heim.«
25 Markasä ntnki lo biliiyay : libdh bog- Nun bekam der mann den beinamen:
siyay.^ der löwendoctor.

56. Der sefräßise und der ffaiincr.

W. l. y. Bdri-bä labd nin tügo tdg- Einst gingen zwei männer auf dieb-
tAy ; labdda nin-na nin wä nin hunguri stal aus; von diesen zweien war einer
wayn, nin-na wä nin hiyana baddn. ein freßer, der andere ein gauner.
30 Markäsdy rer ü yimaden töbdn gel Sie kamen nun in ein dorf und stalen
'a kd häden. Markäsdy so kahaystBn ö zehn kamele. Diese namen sie fort und
mdrkay jidka (lahd jogen, ayyä ninki hun- da sie auf dem wege waren, sprach der

' Vgl. png. 128, 27. ^ Wörtlich: einen lüwen hat er gesund gemacht. Zu den Spitznamen bei den Somali
vgl. K. Berghold, in: Wiener Zeitschrift f. K. des M. XIII, 153 note 5.
«

II. (ORIGINALTEXTE. l'Jl

gitriga wäyna yidl : »icdhan donaya inaynu vilfrali: »Ich wünsche daß wir uns von
gUa hal kä qaldana.« den kamelen eines schhichten!«
Marliäsü ninki kaU yidi: ^qaldn mäy- Der andere mann erwiderte: »Wii-
nde inna kßn!« schlachten nicht, komm' nur!«
5 Markäsü ninkl Imngüriga wdyna hd- Der vilfralJ redete im aber langre zu.
dalkl ku hadiyay. Markäsa ninki kaU is Da sprach beisich der andere mann:
yidi: y>inndgu hal qaldnno ö mdrkaynu »Wir wollen uns also ein kamel schlach-
gaur'dnna ninka hiyänay!<i. ten und hernach betrüge du den manu!«
Markäsdy hal qasen ö ninki hiyändda Sie schlachteten also ein kamel und
iO hddna y/di: »dmma gBla rä\ dmma-se da sagte der gauner: »Entweder gehe
hdsa Mlbo innö gd hislay!« du mit den kamelen auf die weide oder
koche uns das kamelfleisch!«
Markäsü ninki hungiiriga ivdyna yidi: Der vilfraß erwiderte hierauf: »Ich
»anfgu hdsan Mlbo innö gd bisldynaya.« werde das kamelfleisch für uns kochen.«
Markäsü ninki hiyändda bddna yidi: Darnach sagte der gauner » Ich :

15 y>anigu getan raeiya ö 'äwan dib ü so ziehe dann mit den kamelen auf die
'elin ö hdlkan keni.« weide und bringe dieselben am abend
wider her.«
Markäsü ninki hungüriga tvdyna rünti Der vilfraß glaubte das und sagte:
moday 6 yidi: »wa yahay.« »Es sei!«
Markäsü ninki hiyändda bddna ninki Der gauner veruntreute nun die ka-
20 hiyänayay ö gUi la bdhsaday. mele und flüchtete mit denselben.
Ninki hungüriga wuynd-na hilbild bis- Der vilfraß kochte das fleisch und
Idyay ö 'tinay ö is yidi-' »"^awa mdrka ninki aß und sagte bei sich: »Wenn am abend
kale yimädOj hilbdha qdybsada.« der andere mann kommt, dann teile ich
mich mit im [abermals] ins fleisch.«
Markäsü sügay ö 'idi-na ü imdn wdy- Er wartete dann, aber es kam nie-
25 day. Markäsü) arörti mesi kd tagay ö re- mand. Am morgen zog er von dort ab
röhödi qdbtay. Ninki hiyändda badnd-na und nam den weg nach seinem dorfe.
gili 6 dan is kd qätay. Der gauner aber hatte alle kamele für
sich genommen.
Markäsit ninki hungüriga wdyna yidi: Nun sprach der vilfraß: »Einen vil-
» illayn nin hungiiri wdyni wä Allah gdura\ fraß schlachte (vernichte) Gott!« So
30 Wä sida. war es.

57. Idur und Darod.

W. l. y. Bdrigi höre Idür iyyo Däröd In früher zeit waren Idur und Darod
ayyä höyo wdda laha; höyddöd-se wä brüder von gleicher mutter; die mutter
habdr. aber war alt.

Markäsdy abari dd'day. Markäsü Dä- Da trat dürre ein. Nun sprach Da-
35 röd yidi: »habartin an dillo, illayn wd- rod: »Wir wollen unsere nuitter töten,
192 IL Originaltexte.

Jiaynu naftena 'ünno md-haijsdnnee ö denn wir haben ja selbst nichts zu eßen
icahdynu sino md-haysänno.«. und können ir nichts geben.«
Markäsä Idür yidi: »aiindgu höyd- Da erwiderte Idur: »Unsere uiutter
dayo liad iyyo mdrkay dimdnayso dili töten wir nicht, sondern behalten sie bis
5 mdyno, ö wä haysdnayna.« sie stirbt.

MarJcäsü Däröd yidi: ^anigu dülkayga Nun sagte Darod: »Ich breche auf
ayydn ü Tid'aya, ö didka kan wä kd bd- in mein land und ziehe aus von diesem
h,aya.«- Markäsä lö hihiyay Didbahanta,^ land.« Nun bekam er den namen Dul-
Idür-hä dülkisi fadistay ö 16 hihiyay Ha- bahanta, Idur aber blib in seinem land
10 hdr-jdHo.^ und bekam den namen Habardscha'lo.

58. Der schlaue priester,

W. l. y. Bdri-hä icädad Berhera kd Einst zog ein priester von Berbera


hahay ö sandüq kabrid^a qätay ö hilad aus, nara eine Schachtel Schwefelhölzchen
Dülbahdnta tdyay, Dülbahänta-se kabrtdka mit sich und ging zu den Dulbahanta,
md-yaqän. diese aber kannten den schwefel nicht.
15 Markäsü icddädki rag gtiri fadiya ü Der priester kam dann zu leuten die
yimi ö Id fadistay ö Id sskaystay ö kü bei einem hause saßen, setzte sich, re-

yi^i: »anigu "ilmi-gdyga dqqalka wä kii dete mit inen und sagte: »Ich kann mit
gübi kdra.« meiner wißenschaft das haus anzünden.«
Markäsä rdggi kale yidi: »icä beynta.« Da erwiderten die leute: »Das ist
20 Markäsü wddädki yidi: >hadddn kü gübo, eine lüge.« Hierauf sagte der priester:
mahdydin i sin?« »Wenn ich es anzünde, was gebt ir mir?«
Markäsä nin yidi: » töbdn gela, « hatan- Ein mann sprach: »Zehn kamele,«
na mid kale yidi: » töbdn fdras ayydn kü ebenso sagte ein anderer: »Zehn pferde
sin.« g-ebe ich dir.«

25 Markäsü icddädki yidi: »liadddn dq- Da sprach der priester: »Wenn ich
qalka gübi wäyo, t dilal-i Markäsä rdggi das haus nicht anzünde, so tötet mich!«
kale yidähden: »wä yahay.« Die leute erwiderten: »Es sei!«
Markäsü wddädki yidi: »rdg badan Da sprach der priester: »Ruft vile
ü, yeda!« Markäsä hdlko rdg badan lö leute herbei!« Diese wurden lierbeige-
30 y^day. rufen.
Markäsü icddädki yidi: »hdlka fa- Da sprach der priester: »Setzt euch
dista!«- Markäsdy rdggi fadisten. hier!« Die leute setzten sich.

Markäsü wddädki gadnta bideh ki- Nun nam der priester in die linke
täbki kü qdbtay ö kü dhriyay ga^dnta hand das buch und las darin, in die

35 midig ayyü kabrtdki kü qdbtay ö dqqalki rechte aber nam er die Zündhölzchen und
kü gübay. zündete das haus an.
Markäsdy rdggi Dülbahdnta gaben Da staunten die Dulbahanta, hielten

* Wörtlich: dul-bahänta auswanderer. * D, i. die stamm-mutter liebend.


« '

IL Originaltexte. 193

ö wädädkl Iluh möden ö h hölu badan den priester für einen Gott und gaben
siyen. im vil vih.
Markäsä ivädädki hadäday noqday ö Der priester freute sich und kerte
biläd Ilabdr-jä'lo yimi. lieim ins hind der Habar-dscha'lo.

59. Priesterj^ut kann man nicht rauben.

5 W. l. y. " Ol-ba so diday o ^ulimäda Eine räubei-bande zog aus und be-
Hdrar gilödi is yidi: qäda! züglicli der kamele der priester von Harar
sagte sie:»Nemt sie!«
Marhäsäy qäden, wädädddi qordn M Sie namen sie, aber die priester lasen
ähriyen. Markäsä Ydki gsli kahäyn kdri koran und darnach konnten die räuber
wäy. die karaele nicht fortbringen.
10 Markäsdy 'ölki is yidahden: »mala Nun sagten sie zu einander: »Vil-
gSla 'ulimdda Hdrar-bä-la. leicht gehören die kamele den priestern
von Harar.«
Markäsä ""ölki qär yidi: T>gUa \dimddo Ein teil der bände behauptete: »Die
Hdrar md-lahä.« Markäsä Ydki hdlkäs kamele gehören nicht den priestern von
labd qolo is U gü läyay. Harar.« So bekämpften sich denn dort
zwei Parteien der bände.
15 Markäsä däwa'i bddday. Markäsä Da gab es vile Verwundungen. Dar-
'6lki Willi dintay maliae lofhi kale dib ü nach kerte die bände mit ausname der
nöqden. gefallenen wider heim.
Mai'käsä geli-na gürigisi dib ü gu so Hiei'auf kerten auch die kamele in
nöqday. Wä sida. ire behausung zurück.

(>0. Der kartenspiler.

20 W. l. y. Labd nin ö ilma adsr'a yä Zwei vettern hatten zwei häuser nahe
labd dqqal ö is u däw lahä; labddu-bä beisammen und diese beiden hatten je
labd nägöd bay Id-yihin. eine frau.
Labdda nin mid wä "Adan gaU Mar- Von diesen beiden war der eine ein
käsä ki ^'Ädan gdl-ka ahä "Adan tdgay handelsmann und brachte so oft er nach
25 ö nägtlsi hilqado badan iyyo ambarsd ba- Aden ging, seiner frau vil ringe und vil
dan nägtisi ü kinay. geschmeide mit sich.

Ninka kale nägtlsi draktay inay nägta Die frau des andern sah nun, daü
kale liilqadö badan iyyo ambarsd badan die andere frau vile ringe und vil ge-
hdysato. schmeide besaß.
30 Markäsdy nägti kaU masertay ö nin- Sie ward nun auf die andere frau

» Vgl. K. Berghold, Somalistudien, in W. Z. f. K. d. M. XIII, 150. Wörtlich: ein (nach) Aden geher d. i.

dorthin handel treibend.


Reinisch, Somalitexte. 25
: «

194 II. Originaltexte.

kedi kü ti^i: »wähan donaya^ inan dül- neidisch viiid sag-te zu ireni gatten: »Ich
kayga ü kao.<^ will iu meine heimat aufbrechen.«
Ninkedi-hä yidi: >wäyo9<i Markäsäy Ir mann sagte nun: »Warum denn?«
nägti tidi: »nagta ninka kale qahö wdhay Da sprach die trau: »Die frau des an-
5 hdysata hilqadö hadan iyyo amharsd ha- dern mannes besitzt vile ringe und vil

dan, anigu-na lodh-hä md-hdysfo.« geschmeide, ich aber habe nichts.«


Markäsä ninki yidi: »haddi Allah Da mann: »Wenn Gott
erwiderte der
yidähdo, berrito wändn-kena wawdyn ay- will, verschiffe ich morgen unsere großen

ydn "Adan a döfin ö anigu ayydn la'dg- liammel nach Aden und für dieses geld
10 tödi hilqadö hadan iyyo amharsd hadan bringe ich dir vile ringe und viles ge-
kü keni.« schmeide.«
Markäsäy nägti qusosay 6 tidi: »wa Da lachte die frau und sagte: »Es
yahay. sei so!«
Markäsü ninki "Adan tägay ö tvä- Der mann ging nun nach Aden, ver-
15 ndnki ibiyay ö isdga ö kiägti hdya mel kaufte die hammel und im besitz des
nimdn kü hamärayan drkay. geldes sah er dort männer karten spilen.
Markäsü kü bdyday ö is yidi: »la'dg Da ging er zu und sprach bei sich:
hadan ad h&sid'e hamarka "ayyar.U Mar- »Spile karten um vil geld zu bekommen!«
käsäy rdggi kale e hamarayay ayydy la- Da gewannen im aber die anderen leute
20 ""dgti 6 dan kd wada heim. welche spilten, sein ganzes geld ab.
Markäsü Berhera ü s6 dofay ö hatana Er für dann nach Berbera und kam
gürigtsi iyyo nägtlsi ü bahay. heim zu seiner frau.
Mdrkü gürigi yimi ayya nägti tidi: Als er ankam, sagte die frau: »Wo
•»raaye hilqadihi iyyo amharsihi dd tidi: sind denn die ringe und geschmeide von
25 wä kü kenayaf'ü denen du mir sagtest: ich bringe sie
dir?«
Markäsü ninki yidi: »la'dgti 6 dan Da sprach der mann: »Alles geld hat
hamär-hä la t ga gd helay.« Markäsäy man mir im kartenspil abgenonmien.«
nägti 'adötay, markäsü ninki gdbiyay Ö Als nun die frau böse wurde, da sang
yidi der mann und sprach:
30 Na, wdhad qädatä inad därgi'e quhihka Frau, wenn du so vil zu dir nimmst,
äsahä. daß du satt wirst, so beruhigt sich
dein herz.
Qün yar hay l däfskn \dihi qabähafjLtödi'e. Ganz allmählich ließen sie an mir vor-
übergehen das getrappel der schafe.
Qör'un-hä wä l Id fadiyay qayhihi dd^a^e. Qor'un saß bei mir, als der erlös in teile
zerfiel.

Na, wdhad qädatd inad dargi^e qidübka Wenn du nur so vil zu dir nimmst, daß
35 äsahä. du satt wirst, so legt sich schon dein
kummer.
!

II. Originaltexte. 195

61. Gatte und sattiii.

Nin-hä nag qabay, hölo haddn md-la; VÄn mann heiratete eine frau; er war
markäsä näfjti tidi: »wdhan dönaya inan aber nicht reich. Da .sagte die frau: »Ich
dtdkayga ü kd'o.« will in meine heimat aufbrechen.«
Markäsü ntnki [idhiyay 6 yidi: Da sang und sagte der mann:
5 KdsUf lüdyi^ anö rer kale kü kaleMyde Ich oifenbare es nicht daß ich dich in

ein anderes dorf füre,

nag yahay, karin wä Allde kaddhso weih! beim barmherzigen Gott, be-
s:nüg-e dich mit
Jjidyntäda! kan Q?er e kü ddlay' md-damo Deiner kleinen habe ! Dieser dein großer
vater
dibVdi 'änöd'e.^ Nag yahay, karin loä Trinkt auch keinen tropfen milch.
AUa'e kaddbso hdyntäda! weib, beim barmherzigen Gott, be-
g'niig'e dich mit deiner kleinen hab-
Schaft

03. Die zwanzistöterln.

10 W. l. y. Näg-hä ädl haddn lahdyd, Erzälung. Eine frau besaß vil vih,

nägtu-se inan-bay Id-dahay. Nagtu-se wä auch hatte sie einen son. Diese frau nun
nag fiYm. war ein ser kluges weib.
Markäsdy "asadi dambe* tidi: »ivdhan Eines tages sprach sie: »Ich will mit
dönaya Inan höldhayga iyyo inan-kdygi meinem vih und mit meinem son in die

15 'idlä Id tago. « steppe ziehen.«


Markäsä dddki kale yidi: »'öl-bä kü Die andern leute sagten: »Räuber
hsli ö höldha ka qadi ö inanka kä dili werden dich antretfen, dir das vih nemen,
ö ad 'äydäwi ö gobldmi.« den knaben töten und du wirst verarmen
und kinderlos werden.«
Markäsdy dddki mdqli wdyday ö 'idlä Die frau hörte aber nicht auf die leute
20 tt gürtay. und wanderte in die steppe.
dambe ayyü inanki yidi: »wd-
^Asadi Eines tages sprach der son: »Ich
]),an dönaya mänta inan gürigi dynu kdl möchte heute nach dem hause gehen, von
höre ka so gürray ü sdhan tdgo.« Mar- wo wir früher weggewandert sind und
käsdy inanka höyddi ayydy kü tidi: »ica Umschau machen.« Da sagte die mutter
25 yahay.« zum son: »Wolan denn!«
Markäsü inanki tdgay ö gürigi yimi Der son grino- nun hin und kam zum

• Wüitlich: es ist offenbar (allgemein bekannt) daß ich mit dir betteln gehe und daß ich arm bin.
''
Würtlich: »Dieser große (lange mann) der dich gezeugt hat.« Der vater der frau war ein schlank gew.achsener
mann. " Er trinkt keinen trojifen milch; hat keine milchtiere, ist also selbst ein armer teufel. * Wört-
lich: am t'ulgenden tage.
25*
196 II. Originaltexte.

isägo '61 jogo. Markäsd inanki 'ölki qdb- hause wo sich räuber befanden. Diese
tay ö kü yidi: »hadddnad mel i,ölo jögo packten den son und sagten zu im: »Wenn
nd tüsin, loannu kü dili.« du uns den urt, wo das vili sich aufhält,
nicht zeigst, töten Avir dich.«
MarkäsfL inanki yidi: »wa yahay.'^ Der jüugling erwiderte: »Nun es sei!«
5 Markäsü inanki "ölki so kaliäyay ö güri- Er nam dann die räuber mit sich und
gödi Mnay. brachte sie zu irem hause.
Markäsä '6lki is yidi: »wä inan iyyo Die räuber sagten dann unter sich:
näg keliya ö höldha 6 dan inndga is kä-la.« »Da ist ein jünghug und ein weib allein,
das ganze vih gehört uns schon.«
Markäsä "ölki »wdhannu
nägti ku yidi: Die räuber sprachen nun zur frau:
10 dönayna, adiga inad "awa wän wayn nö »Wir verlangen, daß du uns heute abend
qasa.U einen hannuel schlachtest.«
Markäsdy nägti tidi: »hdyye!« Mar- Die frau erwiderte: »Ganz gut!« Die
käsä 'ölki guriga dgüsi sehday. räuber legten sich dann neben dem hause
nider.
Markäsdy nägti inanki kü tidi: >->ma- Nun sagte die frau zum son: »Sollen
15 bahsdnna?« Markäsü inanki kü yidi höyd- wir fliehen?« Der son aber erwiderte:
ded: ^mdycie, Iläli hdynu Jä-nahaye ha »Ach nein, wir haben ja einen Gott, wir
hahsdnin!«- wollen nicht flüchten.«
Markäsdy nägti tidi: »icä yahay!« Da s^Drach die frau: »Ja wol!« Hiei'-

Markäsdy nägti wän wayn qdsay ö bis- auf schlachtete sie einen großen hammel,
20 laysay ö dunkäl kü ddrtay ö 'ölki ü ktntay kochte denselben, mischte gift hinein ins
ö Ytlki hilibki 'ünay 'ölki wdda sBhday fleisch, brachte es den räubern; diese
ö 'ölki tcäda bdljtiyay. aßen, legten sich dann alle schlafen und
starben.
Markäsdy nägti arörti so tustay ö 'ölki Als die frau am morgen aufstand, da
draktay, inu wdda bdljtiyay. sah sie daß alle tot waren.
25 Markäsdy nägti qososay ö inanki 6 Da lachte die frau, weckte den son
hürda kfisay ö kü tidi: »anigu 'ölki 6 aus dem und sagte zu im: »Ich
schlafe
dan hälay yan wdda dilay.« Inanku-se habe gestei-n abend alle räuber getötet.«
md-ögd inay nägtu hilibki dunkäl kü ddr- Der son aber wußte nicht, daß sie gift
tay ö 'ölki wdda dintay. zum fleisch g'egebeu hatte, woi'an alle

räuber umkamen.
30 Mdrkay inanki kfisay e kü tidi-' »anigu Als sie nun den son geweckt und zu
hälay to ayydn 'ölki wdda dilay, « yä inanki im gesagt hatte: »Ich habe gestern abend
yäbay ö qöslay ö kü yidi: -»eyahöyo! mi- alle räuber umgebracht,« da staunte er
ydd loäldn taliay, siddd labdtan nin u und sagte lachend zu ir: »Mütterchen!
dili kdrta?« bist du etwa verrückt, denn wie kannst
du zwanzig männer töten?«
35 Markäsdy ü segtay inay liälayto hi- Da erzälte sie im, daß sie abends
libki dunkäl ü gü ddrtay. zuvor gift ins fleisch gegeben habe.
II. OKIGINAIiTEXTE. 197

Markäsü inankl badbaduday v 'ölki ö Da freute sich der son und sah alle
wada hdhtiyay drkay. räuber tot daligen.
Markäsü fdras fölay ö fardihi 'ölki Er bestig dann ein pferd und brachte
kahäystay ö hübködi qatay ö nägti hölihi die pferde der räuber zusammen, nam
5 kahdysay ö ay reröhödi ä güren. ire waflfen und die frau nam das vih und
sie wanderten dann in ir dorf.
Mdrkay jidka ddha jögen ya manki Auf halbem wege sah der son eine
dsro drkay ö liesay 6 yidl: gazelle, da sang er:

>Na, diroy dih digdig! höydday gdmbo »0 gazelle mit aufgerichtetem schwänze!
wayn-bä rdgga misa kü läysay.« meine mutter mit dem großen kopf-
tuch hat am orte männer erlegt.«

10 Markäsä nägti lö bihiyay: labd-tan Hierauf bekam die frau den bei-
nin dii'a. Wä sida. namen: die zwanzigtöterin. So war es.

68. Zwei räuber.

W. l. y. Bdri-bä labd inan ö sähiUa Einst sagten zwei Jünglinge welche


ö is ja'dyl is yidahden: »an tügo tdgno freunde waren und sich liebten: »Wir
ö bürta Bürdäb an tdgno ö qdu-la no- wollen auf raub ausgehen und eine hole
15 qönno.'i im berge ßurdab beziehen.«
Markäsdy issa so raen ö bürti yimä- Sie gingen nun miteinander, kamen
den aläbddödi digtSn ö Dülbahanta ü hin zum berg, bargen dort ire gerate
tügo tagBn ö ädi haddn ö inan wdyni Id und zogen auf raub zu den Dülbahanta,
jögto Mlen ö so kahaysten o gödködi in- trafen dort vile schafe und ein erwach-
20 änti iyyo adigi-ba dg Mnen. senes mädchen dabei, namen diese und
brachten das mädchen und die schafe
bis nahe zu irer hole.

Markäsä labddi tüg mid yidi: »an Da von beiden räubern:


sagte einer
inänta Iyyo ädiga-bä güryäheni Id qa- »Wir wollen das mädchen und die schafe
bdnno. « mit nach unserer heimat nemen.«
Markäsü ki kale yidi: »wä la inna Der andere erwiderte: »Man wird
25 so rad'^dyn ö Id inna qabqabän ö Id tnna uns nachsetzen, uns abfangen und töten
dili e wdhä wänägsan, inaynu adiga iyyo und deßhalb ist es beßer, wenn wir die
inänta-bä gödka gdlina ö ä4ig(i qalqaldn- schafe und das mädchen in die hole
na, bdri ddmbe inänta güryäheni Id qa- bringen, die schafe nach und nach für
bdnna.f. uns schlachten und später das mädchen
nach unserer heimat nemen.«
30 lyydgo labddi tüg is Id hddlaya, ayya Wärend die beiden räuber mit ein-
'61 badan ö Dülbahanta ihi so rdd'ayay ander redeten, kam eine große schar von
ö drkay labddi tüg ö is Id hddlaya. Dülbahanta irer färte nach und erblickte
die beiden räuber im gespräch.
198 II. Originaltexte.

Markasäy kzi so orden o mid qahten Da liefen sie denn auf sie zu und
ö mid bähsaday. fingen den einen, der andere aber ent-
kam.
Markäsä ki Id qabay lä dilay, mar- Der welcher gefangen worden war,
käsa ki kale-na güryöhödi yimi ö lä yidi wurde getötet und der andere kam in
5 lüäran. seine heimat und machte da melduug.
Markäsü ü tcäramay ö dddki yidi: Als er den bericlit erstattet hatte,
»illayn tüg ivä Allah gdura'^o! haddü wä sagten die leute » Einen räuber ver-
:

Id Mio ö Id qabo, ivä in Id dila.« fluche Gott! und wenn er erwischt und
gefangen wird, so wird er natürlich ge-
tötet. «

64. Die meiisehenfreßerin.

W. l. y. Nim-hä san gabdod laha. Erzälung. Ein mann hatte fünf töch-
10 Markäsü yidi: ^inna kkna manta, an mido ter. Einst sprach er zu diesen: »Kommt
döndnne!^ Markäsdy kör qäten ö issa heute, wir wollen fruchte suchen!« Sie
so raen. namen eine glocke mit sich und gingen.
Markäsdy mSsi middha lahdyd yima- Sie kamen dann zum platz der fruchte.
den. Markäsü abböhöd yidi: »gMka höstisi Da sagte ir vater: »Ich will unter diesem
15 yan wahögä yar sehdnaya; körta yan bäum ein wenig schlafen; die glocke
gedka ka so lülayd'e, inta sanqdddeda hänge ich da auf den bäum und bis ir
maqlaysän loan hürda. « Markäsdy gabdihi den schall derselben hören werdet, so
yidähden: -»wa yaliay.^ lange schlafe ich.« Die mädchen erwi-
derten: »Recht so!«
Markäsdy gabdihi tagen ö midihi dön- Darnach ffingren die mädchen uud
20 ten. Ninki 6 hürda yä dad-qaldto ü timi suchten fruchte. Wie nun der mann schlief,
ö qdlatay 6 qadatay. da kam zu im eine menschenfreßerin,
schlachtete iu und uam in fort.
Markäsä gabdihi gelinki ddnbe so noq- Am nachmittag kamen die mädchen
den 6 abböhöd gtdki kd icayen o wdhay zurück und fanden ireu vater beim bäume
arken digi ö garten in abböhöd dad-qaldto nicht vor, sahen aber da blut und wußten
25 qdlatay. Markäsdy is kd oyen ö bar orten. nun daß iren vater eine menschenfreßerin
Markäsdy inani gidki fösay, markäsdy geschlachtet hatte. Da weinten und jam-
draktay dqqal wayn. merten sie. Nun stig ein mädchen auf
den bäum hinauf und erblickte von da
ein großes haus.
Markäsdy tidi: ^anigu icdhan drka Da sagte sie: »Ich sehe ein großes
dqqal wayn. Markäsdy is yidähden: »inna
«i haus.« Nun sprachen sie zu einander:
30 kina, an tdgne!« »Kommt, wir wollen dahin gehen!«
Aqqalka-s4 dad-qalatddi ayyä-la; dad- Jenes haus aber ofehörto der men-
II. Oriqinaltexte. 199

qalatddu-se indn wayn-haij lä-dahay, dad- scheafreßerin; dieselbe hatte eine er-

qalatddu-se markä kan ayyuy äqqalka mä- wachseue tochter, sie selbst aber war da-
jögto. mals nicht zu hause.
Markäsä gabdihi dqqalki yimäden, Die mädchen kamen nun zu diesem
5 Inänti 6 jögta ü yimäden ö kü yidahden: haus, trafen daselbst die tochter und
»inänay-p, inan islämed, wä gabdö gäjö- sprachen zu ir: »O du liebes mädchen I

naya ydnnu nalidye, loahdnnu 'ünno adfga wir mädchen haben hunger, gibst du uns
md-na-sisaf«. wol etwas zu eßen?«
Markäsdy inänti tidi: »anigu hilib dad Die tochter erwiderte: »Außer men-
10 maliae wah kal&.o md-liaysdnno « 6 hata- sch enfleisch haben wir sonst nichts« und
na ku tidi : » hoyadäy wä dad - qaldto, sagte dann noch: »Meine mutter ist eine
amgu-se dad- qaldto md-ihi.« Markäsdy meuschenfreßerin, ich aber bin es nicht.«
gabdihi naMn. Da erschracken die mädchen.
Markäsdy häta-na inänti dad-qalatddi Da sagte die tochter der meuschen-
ib kü tidi: -»höyaddy immikay dqqalka md- freßerin: »Meine mutter ist zwar jetzt
jögto ö dahsdy ü imdnaysa; dqqalku-se nicht zu hause, sie wird aber bald kom-

San ilahid-bü Id-yahay.« Markäsdy gabdihi men; im hause aber befinden sich fünf

kü tidi inänti: »ilahidka ku dtcnta!« Mar- zimmer.« Nun sagte sie zu den mädchen:
käsdy gabdihi ku yidahden inänti: »wä »Verstecket euch in diesem zimmer!« Die
20 yahay!« mädchen erwiderten: »Ja wol!«
Markäsä dad-qalatddi dqqalki timi 6 Die menschenfreßerin kam dann nach
inäntedi kü tidi: »dqqalka gdbdo l gd hause und sagte zu irer tochter: »Ich
üraya.« Markäsä inänti ku tidi: »eya rieche in dem hause mädchen.« Die
höyo ! dqqalka %d kale md-j6gte'e md wä- tochter erwiderte ir: »Mutter! willst du
25 had donaysa inad aniga t qaldto f^ da im hause sonst niemand anwesend ist,
villeicht mich schlachten?«
Markäsdy tidi »mdyde, dqqalka gabdö
: Jene erwiderte: »Ich rieche andere
kale yä l gd iiraya.«- Markäsdy dad-qa- mädchen im hause. « Die menschenfreßerin
latddi dqqalki bädday, markäsdy gabdihi durchsuchte nun das haus, fand die mäd-
kd hesay ö ktt tidi: »gabdö! gabdd hagge chen und sagte zu diesen: »Mädchen!
30 kd yimi? Ayyd fihin?« woher kommen diese mädchen imd wer
seid ir?«
Markäsdy kü yidahden: »anndgo iyyo Da sprachen diese: »Wir und unser
abbdhayo yä mido döndnnay 6 abbdhayo vater suchten fruchte, uusern vater hat
dad-qaldto qdlatay ö anndgu-na dqqalka eine menschenfreßerin geschlachtet und
ydnnu dragnay.« wir haben dieses haus entdeckt.«
35 Markäsdy dad-qalatddi kü tidi: »l Id Da saffte die menschenfreßerin : » Bleibt

Joga ö dddka l Id qdsa!<- Markäsdy yi- bei mir und schlachtet mit mir menschen!«
dahden: »wä yahay.« Die mädchen erwiderten: »Es sei denn!«
Markäsdy hilib sisay ö biyo stsay. Hierauf gab sie inen fleisch und
Markäsdy dad-qalatddi shhatay, markäsdy waßer. Als dann die menschenfreßerin
40 gabdihi lehdödi is yidahden: »mahdynu sich schlafen legte, da sprachen die sechs
«

200 II. Originaltexte.

samdtjnaf«. Markäsäy Widödi m^dcli tUli: mädchen zu einander: »Was stellen wir
•»an dadqalatäda dÜlo.« Markasdy küwi nun an?« Eine von den sechs sagte dann:
kale yidähden: »wä yahay.< »Wir wollen die menschenfreßei'in töten!«
Da erwiderten die andern: »Recht so!«
Markäsäy Myo kulülaySn ö dad-qata- machten dann waßer heiß und
Sie
5 tddi hüruta kü suhtn, dad-qalatäda-se übergoßen damit die menschenfreßerin
dimatay. Dad-qalatdda-so magcChda deg-dhr und diese starb. Die menschenfreßerin
ayyä Id yldähda. aber hieß mit irem namen: »Langor.«
ddmbe leh nin is yidähden: »inna
^Aso Am folgenden tage sprachen zu ein-
Mna, anndgu dad-qalatdda deg-d&r so ander sechs männer: »Kommt, wir w^olleu
10 dÜle'e!« die menschenfreßerin langor töten!«
Markasdy fdrda s6 fülen, markasdy Sie bestigen nun pferde und wie sie

dqqalka hiddntlsi mel fog kd arken, mar- dann ir haus von ferne erblickten, da
kasdy qayUyen ö yidähden: »na-ya deg- riefen sie: »Weiblein, langor, langor,

der, deg-ds,r-ay .U he da!«


15 Markasdy gabdihi maqlen 6 yidähden: Nun hörtenmädchen und ant-
sie die

»deg-der md-jögtc-e kälayaf« Markasdy u worteten: »Langor nicht mer da,


ist

yimäden ö Widi gahdöd gürsadsn ö dq- kommt nur her!« Die männer kamen
qalki qdybsaden. dann zu den sechs mädchen, heirateten
sie und teilten sich ins haus.

Mdrkay gürsadsn ayydy guryöhodi Nachdem sie geheiratet hatten, gingen


20 Id tagin. Markasdy inänti höyadhd dad- sie zusammen in ir dorf. Die tochter
qalatdda ahdyd yd dfar wll ddsay. deren mutter die menschenfreßerin ge-
wesen war, gebar vier söne.
Bdrigi ddmbe ayydy ninki ö hurda In foVeuder zeit schlachtete sie den
gaurd'^day. Mdrkay gaurd^day yä hän sdn- mann wärend dieser schlief. Als sie in
qad wayn la yidähdo kü ridday. geschlachtet hatte, steckte sie denselben
in den eimer, der hochton genannt wird.
25 'Asadt ddmbe inan yuli: »tya hoyo! Tags daraufsagte einknabe: »Mutter!
abbdhayo me?« Markasdy tidi: »sirku wo denn unser vater?« Sie erwiderte:
ist

tdgay. « »Er ist in den rat gegangen.«


Markäsä inanki 'asadiddmbe höyddi Am folgenden tage sprach der knabe
kilyidi: -»eya höyo! abbdhayo me?<ü Mar- zu ir: »Mutter! wo ist denn unser vater?«
30 käsdy ku tidi: »"dso höre yü sirka tdgay Sie erwiderte im: »Er ist den vorigen
6 weli so md-noqon.« tag in den rat gegangen und noch nicht
zurückgekert.
Markäsü inanki yfdi: -»eya höyo! wän Hierauf sagte der knabe: »Mutter!
harrdtn ahay.« Markasdy tidi: »örod 6 ich bin durstig.« Sie erwiderte: »Geh
hänta sdnqad wayn hd farin 6 hänta und öffne nicht den eimer hochton, son-
35 sis4 ka so 'dbb!< dern trinke aus dem entferntem eimer!«
Markäsü inanki hänta sdnqad wayn Der knabe aber deckte den eimer
füray ö abbihi mädahisi kü drkay. Mar- hochton auf und erblickte darin den köpf
«

II. (Jriginaltexte. 201

kästi Yiraray ö icdlälo kale u segay. Mar- des Vaters.Er lief nun und erzälte das
käsäy icäda 'ararhi. den andern brüdern. Da entliefen alle.
Markäsdy höyddöd dabd Yirartay, iy- Die mutter aber lief inen nach und
yddo iriyaysa yä mas icdyni ddhdödi ka wie sie diesen nachsetzte, da tauchte da-
5 so hahay. zwischen eine große schlänge auf.

Markäsdy nagtl tkli: »mdso, mas is- Da sprach zu irdasweib: »0 schlänge,


lämed! dfar man ayydn laha, dfarti i- du liebe schlänge! ich hatte vier söne
nam-bä i gd hdhsaday, an döntee dduga und alle vier sind mir entlaufen; gib mir
i banay!« den weg frei, daß ich sie suche!«
10 Markäsü kd yicli: »kü bandyji may^e Die schlänge erwiderte ir: »Ich mache
dib ü noqo!<i. Intay is Id hadlaySn yay dir den weg nicht frei, kere um!« Wä-

inamddi bdksaden. Wä sida. rend nun beide mit einander redeten,


entkamen die knabeu. Ende.

65. Das mids-anweib. ^

W. L y. Rer-ba milyil; rerka-se mid- Eine gemeinde hauste an einem ort.

gän damir-la Id jögta. In dieser befand sich eine midgan die


eine eselin besaß.
15 Markäsä rSr^ki hdli kd bdhtiday. Mar- Da verendete im dorfe ein kamel.
käsä "asddi hdsi bdJjtiday rerki güray. Am selbigen tage wanderte die gemeinde.
Markäsä midgänti itdi: »anfgu hdsan Da sprach die midgan: »Ich zerlege das
qaldnaya ö liälkan jögaya. kamel und bleibe da.«
Markäsä rerki yidi: »ivä yahay!« Die gemeinde sagte: »Recht so!« Da
20 Markäsä. midgänti hdsi qdlatay ö mdrkay zerlegte die midg^an das kamel und nach-
todobd Yiso jögtay, ydy tidi: ^mänt-an dem sie siben tage verweilt hatte, sagte
güraya. « sie: »Heute x-eise ich.«
Markäsdy qiimud ddbki gdlisay ö da- Sie legte nun ein hartes fleischstück
mBrki rdrtay ö qümudki illöday. ins feuer, belud die eselhi und vergaß
dann das fleisch.
25 Mdrkay jfdka ddha jögtay, yay qü- Auf halbem wege vermißte sie das
mudki tduday ö dib ü noqotay. knorpelfleisch und kerte zui'ück.
Markäsä damSrti drüiva ü yimi ö Inzwischen kam ein wolf zur eselin

yidi: »hilib Mlib sidday' wctran!« und sagte: »Fleisch das fleisch trägt,

rede!«
Markäsä damtrti tidi: »nägü yä t Da sprach die eselin: »Weiber treiben
30 wddda, Mlib-bän sida.« mich und ich trage fleisch.«
Markäsä druicdgi yidi: »ha l gd qos- Der wolf sagte darauf: »Mache mich
linin!« Markäsü 'dnay. nicht lachen!« und fraß (die eselin).

' Die midgan (wüitlich: bogenschützen) sind ein pariastamm der Somali und verzeren auch fleisch gefallener

tiere. - Die eselin war mit fleisch vom gefallenen kamel beladen.

Reiniscb, Somalitexte. 26
! ! ! « ! ! «

202 II. Originaltexte.

Markäsä midganti gürigi tiini, isdgo Die midgau kam ius dort", wo sich

lihäh jögo. Markäsä libäh,i ykli: »Mlib aber ein löwe aufhielt. Da sprach der
hilib sidday wciran!^ löwe: »Fleisch das fleisch trägt, erzäle!«
Markäsdy tidi: »anigu damer ayydn Die midgau sag-te: »Ich trib eine
5 lüädday 6 qümud-hän dähka ayyan kü eselin und vergaß das kuorpelfleisch im
illäicay. « feuer.

Älarkäsü libahi yidi: ^Jia l gä qosK- Da sprach der löwe: »Mache mich
nin!^ Markäsä midganti kü tidi lihähi: uicht lachen!« Nun sagte die midgan:
»ma adiga qümudka mise hÜibka dö- »Willst du das knorplige oder das eigent-
10 naysaf«. liche fleisch?«

Markäsä libähi yidi: »mid-na hsli Der löwe sj^rach danu zu ir: »Da
raäysid'e,^ dib ü noqo!« du nichts bekommst, so kere nur um!«
Markäsdy midganti dib ü noqotay ö Die midgan kerte um und suchte die
damBrti dontay ö x€ah,ay ü timi damSrti eselin und wie sie hinkam, hatte schon

15 ö druwdgi hmay. der wolf die eselin gefreßen.


Markäsdy öyday 6 baröratay: Da klagte und weinte sie also:

»Allah bd'ay o bd'ay 6 bäuddda yan ka »Gott, weh o weh! ich habe die leuden
ka Id jabay ! zerschlagen!
Allah bä'ay ö bd'ay damBrtaydi wäräba Gott, weh o weh! meine eselin fraß ein
20 "^ünag wolf!
Allah bd'ay 6 bd'ay hilibki-nd i gd halläu Gott, weh o weh! das fleisch ist verloren!
Allah bd'ay ö bd'ay harrdd-bä i dilayl Gott, weh o weh! durst bringt mich um!
Allah bd'ay Ö bd'ay aniga-na tväraba yä t Gott, weh o weh! ein w^olf frißt mich
"unay ! wol auch
25 Allah bd'ay Ö bd'ay rBrki-nd l gd gür Gott, weh o weh! die gemeinde ist von
mir fort!

Allah bd'ay 6 bd'ay 6 dülka md-aqän! Gott, weh weh! das land kenne ich
nicht
Allah bd'ay 6 bd'ay haggän ü kda! Gott, weh w^eh! wohin soll ich ziehen!
Allah bd'ay 6 bd'ay illayn qümudki libah- Gott, weh o weh! ein löwe fraß das
bä unay ! fleisch!

30 Allah bd'ay 6 bd'ay bäudddan ka ka Id Gott, weh weh! die lendeu habe ich
jabay!« zerschlagen !

6ö. Socios malorum habere deleetat.

W. l. y. Rer-bä gel lahä. Asadi dambe Erzälung'. Ein dorf besaß kamele.
yä gili la Id tagay. Eines tages wurden dieselben geraubt.
Markäsä rdggi rdd'ayay. lyydgo jidka ]\Iänner folgten der färte. Als sie auf
35 ddha jögen, yä mid abeso qanintay. dem wege waren, biß eine liaya einen
manu.
Da du nicht eins erlangst d. i. da ich dir gar nichts gebe.
. «

II. Originaltexte. 203

Marhäsü n(nki ahesddi qdbtay ö mid Da packte er die haya und sagte zu
kale kii ykli: »eg mdragga^ güeni kd hal- einem andern: »Sieh' ein zeichen unserer
läway!«^ kamele das verloren gingl«
Markäsdy ahesddi ki kale-nd qanintay. Die haya biß dann auch den andern.
5 Markäsdy is ü dibSn had iyyo mdrkay Hierauf reichten sie die schlänge allen

wdda qanintay. Wa sida. übrigen, bis dieselbe alle gebißen hatte.

67. Der sparsame wolf.

Wdija Id yid'i. Haddi rer güri kd Erzälung. Wenn eine gemeinde von
güro, icärdba yimada. Haddü dambds kd einem dorfe wegzieht, kommt der wolf
helo,markäsä icäraha is yidahda: »qu- dahin. Findet er daselbst asche, so spricht
10 manyddü! mahdy ninka subaggisi' ü gd er: »Leichtsinniges weib! warum hat sie
illöday?« dem mann das fett vergeßen?«

68. Ein verfürtes niädchen.

W. l. y. Nim-bä rer ü marti yimi. Erzälung. Ein frenidliug kam in ein


Markäsü inän wänagsan kü drkay. Mar- dorf. Dort sah er ein schönes mädchen.
käsü habenki inänti ö dqqal fadida il Da kam er in der nacht zum mädchen
15 yimi, ninku-se wä midgdn. Inantu-se inU ins haus; der mann aber war ein mid-

midgdn yahay mä-öga. gan. Das mädchen wußte es jedoch nicht


daß er ein midgan war.
Markäsü ninki inänti kü yidi: »wd- Der mann sagte nun zum mädchen:
han dönaya inan kü galmöda.« »Ich möchte mit dir schlafen.«
Markäsdy inänti tidi: »slddn nin dnan Da erwiderte mädchen: »Wie
das
20 aqön is ü gü diba?« sollte ich mich einem unbekannten mann
hingeben?«
Markäsü mnkiyidi: »icdhan ahdy nin Der mann sagte dann: »Ich bin ja
göb'a ö Sömdliyed.« ein voruemer Somali. «
Markäsdy gabdddi run mödday ö 'a- Das mädchen schenkte im glauben
sdqday. Markäsdy is ü dibtay ö ü gal- und verliebte sich in in. Nun gab sie
25 möday. sich im hin und er beschlief sie.
Markäsdy is 'asaqen, markäsdy inänti Sie fürten nun ein liebesieben und
ür yslatay. das mädchen wurde schwanger.
Markäsä inänta abbdhed "ädöday Da erzürnte der vater über die tochter,
dagälay ö kü yidi: ^wa ayyö ninka kü zankte sie aus und sagte: »Wer ist der
30 gare'iyay ? mann der dich verfürt hat?«
Markäsdy tidi: »icä nin gob'a.« Mar- Sie erwiderte: »Er ist ein adehger

* Er zeigte die schlänge als eine kamelhalfter vor. " Weil die asche dem aussehen, der färbe nach dem
fött gleicht
•26*
«

204 IL Originaltexte.

kasü yidi: »hadddnad ninka dönin o i manu.< Da sprach er: »Weuii du den
tusin, tüän kü dili. « manu nicht aufsuchst und mir zeigst, so
töte ich dich.«

Markäsdy ninki döntay ö hesay ö kü Sie suchte i;ud fand nun den mann
tidi: -»anigu ür bän yesay ö abhdhay-bä und sagte zu im: »Ich schwanger
bin
bl gü yidi: hadddnad ninka i tusin wan und mein vater sprach zu mir: wenn du
kü dili.«- mir den mann nicht zeigst, so töte ich

dich.«
Markäsü midganki yidi: »adigu ab- Der midgan erwiderte: »So rufe doch

bdha ü yed!« Markasdy n yed^tl ö kü deinen vater herbei!« Sie rief denselben

tidi: »wä nfnkan.« lind sagte zu im: »Der da ist jener


mann!«
10 Markäsü abbdhed yimi ö ninki gdrtay Der vater aber erkannte den mann
inü midgdn yahay. Markäsü abbdhed "ädö- als einen midgan. Da ergrimmte er und

day inänti kahäyay. Mdrkay jidka nam die tochter fort. Auf halbem wege
ddha jögen, yn inänti bilawa kü gdiiray. schnitt er der tochter mit dem dolch den
Wä sida. hals durch. Ende.

i)\). Die bösen biibeu.

15 W. l. y. Inam-bä baträn aha, markäsü Es war und dieser


ein böser junge

inan kaU s6 kahaystay. nam einen andern knaben zu sich.

Markasdy gdbdo dqqal hürda ü yimä- Sie kamen in ein haus Avorin mäd-

den. Markäsü inanki batränka aha yidi: chen schliefen. Da sagte der böse knabe:
»anigu gabddha ayydn timdha kd gögöy- »Ich schneide nun den mädcheu die

20 naya.« haare ab.


Markäsü inanki kale yidi » h adddnad: Der andere knabe erwiderte: »Wenn
mindi hdysan, adfga timdha göyn kdri du kein meßer hast, kannst du die haare
mdysid. « nicht abschneiden.«
Markäsü inanki batränka aha yidi: Der böse knabe erwiderte: »Freilich,
25 »illayn mindi-Wdni timo md-fiero.« one meßer kann mau nicht abschneiden.«
Markäsü inanki kale yidi: »ivär, ti- Nun sagte der andere knabe: »Da
mdha hSri kdri maysid'e inna ksn! an du die haare nicht abschneiden kannst,
gabddha stlka ^amüd ka gd gürre'e.« so komm', wir wollen für die vulva der
mädchen sand sammeln.«
Markäsü inanki batränki ahä yidi: Der böse knabe erwiderte hierauf:
30 >>wä yahay. <a »Ja wol!«
Markasdy is roien ö "^amüd so gurtn nun mit einander, lasen
Sie o-inoren
ö gabdühu dqqalka hürda ü yimäden ö sand auf. kamen ins haus wo die mäd-
mid silka "amüd ka gd suben. chen schliefen, und füllten die vulva von
einem mädchen mit sand au.
Markasdy inänti kd'day 6 qdylisay. Da erhob sich das mädcheu und
«

II. Originaltexte. 205

Markäsü hianhi Id qah&y 5 inänti lo yeday schrie. Nun wurde der knabe gefaßt, dann
ö Id yidi: »na, tnanku mahü kü samd- das uiädchen gerufen und zu ir gesagt:
yayU »Mädchen, was hat dir der knabe an-
getan?«
Marko sdy tidi: »silku "amüd l ga gä Sie erwiderte: >Er hat mir die vulva
5 subay.« mit sand angefüllt.«
Markäsü ^nanki Id yidi: »mahad sidäs Nun sagte man zum kuaben: »Warum
ii samdysayf'ü tatest du so was?«
Markäsü inankiyidi: »mdrkan dqqalka Der knabe ei'widerte: »Als icli in

so galay ayydn ärkay godka yar. Mar- das haus trat, da bemerkte ich das kleine
io käsdn möday god jir. Markäsdn h yidi: locli. Ich dachte nun es ist ein mau.s-

aud! yan jirki ka s6 hihide.«. loch und sprach bei mir: mache zu daß
die maus nicht herauskann.«
Markäsä inanka ahhilii dengeddyay. Nun peitschte den kuaben sein vater
Wä sida. mit der rute.

70. Drei arten toii männern soll mau nicht lieii-aten.

W. Näg-hä inan wänagsan la-


l. y. Erzäluno'. Eine fraii hatte eine schöne
15 lidyd. Markäsdy nägti inänti kii tidi: tochter. Einst sprach jene zur tochter:
»hadddd donto inad gürsato, sdddeh nin »Wenn du heiraten willst, dann heirate
tona ha gürsan! nin ki kabd tol'd, iyyo ja nicht diese drei arten von männern:
nin ki midgdna iyyo nin ki '^ayd'a ha heirate keinen schuster, keinen midgan
gürsan!« Markäsdy gabdddi ticli: »wä und keinen armen teufel!« Die tochter
20 yahay.« erwiderte: »Es sei!«

'^Asadi ddmhe yä gabdddi ö ädi Id am folgenden tage das mädchen vih


Als
jögta nin kabd toi ihi ü yimi ö kii yidi: weidete, kam zu demselben ein schuster
icdhan dönaya, inan kü gürsado.« lind sao'te: »Ich möchte dich heiraten.«
Markäsdy gabdddi tidi: »aniga hö- Dasmädchen erwiderte Meine mutter : >

25 ydday-bä l gu tidi: sdddeh nin tona ha hat zu mir gesagt: drei arten von män-
gürsan, ^
nin ki kabd tol'd ha gürsan ! nin nern heirate nicht, nemlich heirate keinen
ki midgdn'a ha gürsan! nin ki "äyd'a ha schuster, keinen midgan und keinen ar-

gürsan '« men teufel!«

Markäsü ninki yidi: »anigu icdhan Da sprach der mann: »Ich bin zwar
30 ahay nin kabd tol'a ö hölo badan.« ein schuster, jedoch ser vermögend.«
Markäsdy gabdddi tidi : » anigu kü Das mädchen erwiderte nun: »Dich
gürsdn mäyo.« kann ich nicht heiraten.«
Markäsdy gabdddi hOydded habsnki ü Am
abend kam das mädchen zu
timi ö kü tidi: »eya höyo! ivdhan drkay seiner mutter und sagte zu ir: »Mütter-
35 nin kabd tol'a 6 wänagsan.« chen! ich sah heute einen hübschen
schuster.
' Oder gu>:i<in-in.
« « !

206 II. Originaltexte.

Markasäy hoyäded hü ti4i inänti: »hd Die mutter erwiderte: »Heirate diesen
gürsan.U Gabdddi-bä tidi: »tva yahay!«^ nicht!« Das mädclien sagte dann: »Nun
ja!«
Markäsä mälinti dämbe gabdddi ö Am folgenden tage als das mädchen
ädi Id jögta nin "Adan gdl'a ö ?iöla yar vih weidete, kam zu diesem ein wenig
5 ü yimi ö kii yidi: »tcdhan dönaya man bemittelter mann der geschäfte nach
kfi güi^sado.« Aden hatte. Dieser nun sagte: »Ich
möchte dicli heiraten.«
Markäsdy gabdddi tidi: -»höydday Das mädchen erwiderte: »Meine
wdhay l gü tidi: suddeh nin töna ha gär- mutter hat zu mir gesagt : dreierlei

san! nin ki kabd tol'a lid gilrsan, nin ki mänuer heirate nicht! heirate keinen
10 midgdria ha gürsan, misdna nin ki h^^la schuster, heirate keinen midgan und
yar ha gürsan!« heirate keinen mann mit geringem ver-
mögen !

Markäsä ninki yidi: »na! anigu mid- Darauf sagte der mann: »Mädchen!
gdn mi-ihi, kabd tol-nd mi-ihi, hase ahate ich bin kein midgan, bin auch kein
"Adan bau kn geyn ö kü hojin ö badada schuster, aber ich bringe dich nach Aden
15 ydynu nöqon.« wo ich arbeiten werde und wir zu reich-
tum gelangen.«
Markäsdy inänti höydded habenki u Am abend kam die tochter zur mutter
timi ö kü tidi: -»hya höyo! anigio icdhan und sagte zu ir: »Mütterchen! ich sah

mänta drkay nin "Adan gdl'a ö qurilh heute einen schönen mann der nach Aden
badan.« geschäfte macht.«
20 Markäsdy höydded kü tidi: »na! Die mutter erwiderte ir: »Mädchen!
"Adan gal wä düy-lawe'e, ha gürsan!« einer der nach Aden geschäfte macht,
Markäsdy indnti tidi: »hdyye!« ist nicht anständig; heirate den nicht!«
Die tochter sagte dann: »Recht so!«
Markäsü ninki ddmbe inänti ä
Yt,sa Jener manu aber kam am nächsten
yimi ö Id bdhsaday ö "Adan Id tagay. tag zum mädchen und entfloh mit dem-
25 Wä st da. selben nach Aden. Ende.

71. Drei arten von Aveibern soll mau nicht lieirateii.

W. Nim-bä yidi: »anigu sdddeh


l. y. Ein mann sprach: »Drei arten weiber
nagöd töna gürsdn mäyo : nag ti arörydda heirate ich nicht ein weib das in aller
:

höre qdylisa, näg ti tidähda: ninku icä morgenfrühe schreit, dann ein weib
daqdn e 'un! iyyo näg ti rdgga qöddha das sagt der mann spart und iß nur
:

30 qdbata.« und ein weib das männer am schamglid


anpackt !

Markäsä nin kale yidi : »wayol«- Mar- Ein anderer mann sagte »Warum :

käsä ninki yidi: »näg ti arörydda höre denn?« Da sprach der mann »Durch das :
! ! !

II. Originaltexte. 207

qdylisa,hvrdäda yay hü didda o mar im weib welches in aller frühe schreit und
bäd hürdo ü dimata.<s. dich am schlafe hindert, wirst du auf
einmal vor lauter schläfrigkeit sterben.«
» Nag ti tidähda : nfnku ivä daqdn '
e »Das weib welches sagt: der manu
'un! mdv ün bäy gajo kü disa.« ist ja sparsam und iß nur! wird dich
einst verhungern laßen.«
5 »Nag ti rdgga qöddha qdhata mar ün »Das weib welches den manu beim
bdydin is qönsatän ö dlrirtan ö ay qö- schamglid packt, wird wenn ir einst

ddha hü qdbata, hldvidha ka so ridda.< zankt und streitet und sie dich beim
Wä sida. glid anjjackt, dir damit die eingeweide
herausreißen.« So ist es.

73. Väterliche leren.

W. Nim-hä {-nan lahä. Markäsü


l. y. Ein mann hatte einen son. Zu diesem
10 kü yidi: »wdhan kü idähdo : »ha samdy- sagte er einst: »Was ich dir sage: tue es
nin! ha samdyn! nicht! das tue nicht.
Nag ti haben iyyo mälin tidähda: ivan Ein weib das tag und nacht sagt:
buka, hd gürsan ! hadddd gürsatö-na ddhso ich bin krank, heirate nicht! wenn du
ib Sri! aber ein solches heiratest, so jage es
bald davon!
15 Häta-na ndgti hadddd dqqalka lahd Ferner: wenn ir im hause zwei ge-
übbo ö timir^a haysatan ö labdda tibbo fäße datteln besitzet und beide gefäße
bil keliya idldto (nagtäs wdhä Id yidähda: in einem monat leer werden, ein solches
kelided "Ana) nagta-na ddhso ü iri! weib (das man alleineßerin nennt), das
jage schnell davon
Häta-na nägti "arürta läysa e dagäsa, Ferner: das weib welches die kinder
20 (icuhä la yidähda: 'arür dH'a) ö loä kü mißhandelt und peinigt fund das man
gobldmisa, nägtäs hadddd gürsato ddhso kindertöterin nennt) und dich der kinder
u eri; t
beraubt, wenn du ein solches weib hei-
ratest, das jage bald davon
Häta-na hadddd näg gürsato dydin Ferner: wenn du ein weib heiratest
ädi baddn haysatan ö tvändn bddni kü und ir nur wenig vih besitzet und dar-
25 jirän ö nägtu 'dso wdlba t idähdo : manta- unter vile bammeln sind und nun das
na wäm-hä hallaway (nagtäs-na ^cdhä Id weib täglich sagt: heute istein hammel
yidähda : wän liq'a) e nägtäs hadddd gür- verloren gegangen (ein solches weib nennt
sato ddhso ü iri! man hammelschluckerin), wenn du ein
solches weib heiratest, das jage bald
davon
Häta-na hadddd nag gürsato o nägtu Ferner: wenn du ein weib heiratest

' Weil sie alles verschwendet.


:

208 II. Originaltexte.

habinki 'ai/yar maqäso ö ay tidahdo : icd- und wenn dasselbe bei naclit einen tanz

lian dönaya, inan "ayyärta ü däicasö taga, hört und dann sagt: ich möchte zum
(nägtäsit-na wä düle'e) nägtäs ddhso ü Sri! tanz zuschauen gehen (ein solches weib
ist eine hure), dieses weib jage bald davon!
Häta-na hadddd näg gürsato ö lä gtiro Ferner: wenn du ein weib heiratest,

5 ö äurkedu gdrbo Mio, nägtäsu-na tcä kü und l)ei einer Wanderung das tragkamel
dur tirta^ e ddliso tc eri! eine schulter sich arg beschädigt, ein
solches weib verdirbt dir die kamele und
dieses jage bald davon!
Häta-na hadddd näg gürsato dijdin Ferner: wenn du ein weib heiratest
hölo yar haysatän ö nagtu 'dso icdlba ti- und nur wenig vih besitzet und das
ir

dahdo: wä gäjönaya, wdhan dönaya, inad weib täglich sagt: ich bin hungrig und
10 nef i qasa, nägtäsu-na toä kü %ydaysa e wünsche daß du mir ein tier schlachtest,
ddhso ü Sri! ein solches weib macht dicli arm und
das jage bald davon!
Häta-na hadddd näg gürsato ö ad Ferner: wenn du heiratest, dann auf
so'däl tdgto ö ad so nöqoto, adigu gäjäy- reisen g'ehst und du bei der heimker
san ö ad dqqalki timdddo ö an nägtu huno-rig nach hause kommst und dir das
15 ddhso icdhad "ünto kü sinin, nägtäs-na weib nicht eilends zu eßen gibt, ein solches
ddhso u eri! weib jage nur bald davon!
Häta-na hadddd näg gürsato nägtu Ferner wenn du heiratest, iind wenn
:

mdrka gdbbalku dä'^o tidähdo: wdhan dö- dann das weib bei Sonnenuntergang sagt
naya inan stiqa so icdrwdrSga, nägtasu- ich möchte auf denmarkt spazieren gehen,
20 na nia kale ayydy la sähib tahdy, e ddhso ein solches weib hat einen geliebten und
u eriit das jage bald davon!
Häta-na wil),i harän'a iyyo sino töna Ferner: was sünde und hurerei ist,
hd samdyn!« das besrehe du nicht!«

73. Vater und son.

]Sfin - bä hold badan lahä, ninkit-se Es war ein reicher mann, der hatte
25 inan bü Id yahay. einen son.
Markäsü ninki buköday ö inan-kisi Da wurde mann krank und sagte
der
kü yidi: »hadddn dmto, höldha ö dan dann zu seinem son: »Wenn ich sterbe,
adä is kd la; hase-ahäte sdddeh icah is gehört alle habe dir; jedoch nimm dich
kd ögö dig sokdya ha gdlin ! hadddd dig
: in acht vor drei Sachen : lade nicht eines
30 sokdya gdso, höldha ö dan yä la ga gd nächsten blut auf dich! wenn du blut
mag qäta; markäsdd "^äydöda. Häta-nd auf dich bringst, wird all die habe als

ivihi haräria is kd ögö! Häta-nd näg ti süne dir srenommen und du verarmst.
basdri'a hd gürsan! Hadddd gürsato, sör Ferner: nimm dich in acht vor einem

' Da-s aufladen der hausgeräte auf das kamel ist Sache der frau: vgl. pag. 118, 14 ff.
! « ! «

II. Originaltexte. 209

wisih-la yaij ku sisa, ad qdho kä qäta, vergeheil! Feruer: heirate keine schlampe!
ad ü dimata.« heiratest du eiue solche, so gibt sie dir
unsaubere kost, du wirst brustkrank und
stirbst.

Markästc inanki ykli: »hdyije!« Mar- Der son sagte: »Ja woll« Darnach
käsä inanki hdri ddmbe näg basdri'a yär- aber heiratete der son ein schlampiges
5 saday. weib.
Markäsdy 'dsa ddmbe sör icisih-la tu Das weib gab im dann unsaubere
ktntay, markäsü sörti loisthda lalidyd dr- kost und wie er diese unsaubere kost
kay, markäsü gdbiyay: sah, da sang er:
»Allah laldlaye, ülayn gajo icä kidüsahay! »0 mein Gott, heiß ist der hunger!
10 Allah laldlaye, Allah sör icisth-la yä t mein Gott, unsaubere kost brachte sie
kentay ! mir
Allah laldlaye, ttlayn basdri icä hansir mein Gott, eine schlampe ist eine sau!
Allah laldlaye, abbdhay-bä bdri höre l gü mein Gott, mein vater sagte mir einst:
yicll: nägti basdri'a hd gürsan! heirate keine schlampe!
15 Allah laldlaye. mahän abbdhay h mdqli mein Gott, warum folgte ich meinem
loäy!« vater nicht!«

74. Vater und sou.

W. l. y. Nim-hä Inan Markäsü


laha. Ein mann hatte einen son. Einst sagte
inanki yidl: »icdhan dönaya inan "Adan der son: »Ich wünsche nach Aden in
ü liLögsi tdga.« arbeit zu gehen.«

20 Inanka-s^. abbihi wä ja'dl yahay. Mar- Den son aber liebte sein vater. Nun
käsü abbihi ku yidi: »i Id jög sörta l sprach der vater zu im: »Bleib' bei mir,
Id hin ö Berbera l ga Id säqayso!« iß mit mir und arbeite mit mir in Berbera!«
Markäsü inanki diday ö abbihi radqli Da weio'erte sich der son und hörte
lüäy ; inanku-se höyo /uwj ö d^gd addg^ nicht auf den vater ; der son hatte nemlich
25 ayyü Id-yahay. eiue böse und eio-ensinnisje mutter.
Mdrki inanki abbihi mdqli tcäyay, Als nun der son auf den vater nicht
ayyü abbihi kü yidi: »illayn dälan iyyo hörte, da sagte dieser zu im: »Freilich

degö gel' töna la md rogo« ö hata-na kü ändern sich nicht character und kamel-
yidi: »ninki inel la gü ja'dl yahay kd oren« und sagte ferner: »Der mensch
30 'drara, mel la gü nadb yahay^ O'ljyü tdga. « lauft Aveg von einem ort, wo er beliebt
ist und geht an einen ort wo er au-
gefeindet wird.
Markasä inanki gdbiyay 6 yidi: »nin Da saug und sagte der son: »Ein mann
qarinki rer-Sahil yahdy, Hl Allah bdday'e deßen verwantschaft im küstenlande sich

' Wüitlich: an oren fest, stark d. i. hartorig, im sinue vom nicht hiiien wollen auf andere. - D. i. wie die
mutter, so das kind; anch bei den tiereu geraten die jungen dem muttertier nach. ^ D. i. wo er keine im

•27
Reinisch, Somalitcxte.
<

210 IL Originaltexte.

e dddka kdle 'arnrtu dälay,^ <^yyu "Adan befindet, hat Gottes zoru erregt, da doch
andere leute die kinder haben, diese nach
Aden verschifi'en.«

75. Mutter nnd son.

W. L y. Bäri-hä habdri höh


baddn Es war einst eine reiche aUe frau

lahäyd, ö hata-nd lahäyd inan wayn. und dieselbe hatte einen erwachsenen son.

5 Markäsü 'tnanki ddm'ay inü ghrsado, Nun wünschte der son zu heiraten
markäsü kil yidi: -»iya höyo! icdhan dö- und sagte zur mutter: »Mütterchen! ich
naya inan gürsado.<- wünsche zu heiraten.«
Habdrtu-se icä hahdr kulül, markäsdy Diese aber war eine hitzige alte und
inanki kü tidi: »inan-yahö! inan icälan erwiderte dem son: »Du bürschchenl du
10 ayyäd tahdy'e ad yar dtdka jög! hadddd bist ja verruckt, und bleib' nur schön

gürsato ö ad näg hün gnrsato, icay kü "^ay- ruhig- wenn du heiratest und ein schlech-
1

dayn. « tes weib heiratest, so macht dieses dich


nur arm.«
Markäsü inanki is yidi: »Ülayn ha- Da sprach bei sich der Jüngling:
bdri tvä tohöre ö kü md-oggoldto inad »Ein altes weib ist eben hartköpfig und
15 gtirsato, ülayn tcdhä tcänagsan had iyyo erlaubt dir nicht zu heiraten ; es ist da-

mdrka hahdrto dimdnayso döb ahätid ö her wol am besten daß du bis die alte
mdrka habdrto dimato giirsatid.« stirbt, ledig bleibst und erst heiratest
wenn die alte gestorben ist.«

76. Der arme bi'autwerber.

W. l. y. Inam-bä bdri inan icänagsan Ein jüngling sah einst ein


Erzälung.
drkay, inanku-se wuhu ddftCay inü inanta schönes mädchen und wünschte dasselbe
20 gürsado. Inanku-se höh md-hhä. zu heiraten. Der jüngling aber hatte
kein geld.
'Asadi ddmbe ytt inanti ö adi Id jögta Eines tages kam er zum mädchen
ü yimi ö kü yidi: »icdhan dönaya inan welches vih weidete und sagte: »Ich
kü gürsado. möchte dich heiraten.«
Markäsä inanti tidi: »hadddd höh Das mädchen erwiderte : » Wenn du
25 hdysato iva yahay, hadddnad höh hdysan- g-eld hast, so geschieht es, hast du aber
s4 is ka kä i da!« kein geld, so laß ab von mir!«
Markäsü inanki yidi: »höh ayydn Da sagte der jüngling: »Ich habe
ld-ahay,<!^ ö beyn skgay. geld« indem er log.
Markäsdy inanti rünti mödday ö kü Das mädchen glaubte im und sagte
30 tidi: »wä yahay !<^ dann: »Nun gut!«

• Der son meint: gerade bei den kiistenbewonern wäre es ja doch verständlich, daß sie des erwerbes wegen
sich nach dem ausländ verschiffen, da dies sogar andere stamme im innern des landes tun, die beim maugel an
verkersmitteln nicht so leicht auf den gedanken kommen, die heiniat zu verlalien.
; ; « :

IL Oriöinaltexte. 211

Markasii tnankl bilüd Didbahänta td- Der jüiigliiig- ging dann ins land der
fjay ü IS yidi: »gel ka sÖ fiädf« Imgo Diilbahanta und sagte bei sicli: ;> Stele
gel hiädaya ayyä Id qdhtay ö Id huddyay von da kamele!« Wärend wurde er stal,
ö Id hagardamdyay ö la is kd st dayay und dann
er erwischt, geprügelt, gepufft
5 ö gnrigödi ylmi. Markäsä gdbiyay 6 ausgelassen und kam sodann heim wo
yid'i : er also sjjrach und sang:
»Bddda jklaya »Ich t'are zu meer,
iyyo h^rriga jdnta mariya-bä, ich wandere zu land,
gel jddylkan ü qabo, in sensucht nach kauielen
10 loä ü jirrdbi röho.« suche icli ein prachtkamel.

77. Der eifersüchtige jüiiffling.

W. l. y. Bdri-bä inan inan ivdnagsan Einst sah ein jüngling ein schönes
drkay, markäsü Id hddlay ö kü yidi: mädchen und er redete mit diesem und
y>wdhan donaya, inan kü gürsado.« sagte: »Ich möchte dich heiraten.«
Markäsdy inanti tüji: »wa yahay!« Das mädchen erwiderte: »Es sei!«
15 Markäsü inanki yidi: ~i>hase-alidtie ini- Da sprach der jüngling: »Aber gegen-
mika h,ölo baddn md-hdysto e wdhan do- wärtig habe ich nicht vil vermögen und
naya, inan immika so högsado.« Markäsdy ich will solches erarbeiten.« Das mädchen
inanti tkli: »wa yaliayU< erwiderte dann: »Es sei!«
Markäsä 'dso ddmbe inanki drkay Tags darauf sah der jüngling das
20 inanti ö nimdn Id hddlaysa. Markäsü mädchen mit männern reden. Da wurde
inanki Mnasay ö gdbiyay ö yidi: er eifersüchtig und sang' dann also
»Anigu-na nägd kale »Ich meinerseits habe gegen andere frauen
wä kd dar galay'4, mich verschworen,
la ^lyyäridöd möyi'e zwar mit solchen zu tanzen das weiß ich
nicht
25 nägd kale ivä kd dar galay'e; aber gegen andere fi-auen hab" ich mich
verschworen
adigu-na duyläicaha du aber da der dummkopf
"Adan kd yimi, von Aden herkam,
aniga hd l ddßn!« geh' doch nicht von mir weg!«

78. Die heiratsansaljc TcrfSllt, wenn der ln-äutigam zurüclitritt.

W. Inam-ba 'dso indn wändgsan


l. y. Ein jüngling sah eines tages ein
30 drkay. Markäsü ddm'ay inü gürsado. schönes mädchen und wünschte es zu
heiraten.
Markäsü inanki hi yidi inanti: »wd- Nun sagte der jüngling zum mädchen:
han dönaya inan kü gürsado.« »Ich wünsche dich zu heiraten.«
212 II. Originaltexte.

Marliäsäy inanti tidl: »örod ö liöyd- Das mädcheu erwiderte: »Geh bin
day Id hadal!« und rede mit meiner mutterl«
Markäsü inanki inanta höydded ti Der Jüngling kam nun zu des mädchens
yimi ö kii yidf' »tcähan dönaya inad mutter und sagte zu ir: -Icli wünsche
5 inäntäda l dso.« daß du mir deine toeliter gebest.«

Markäsä inanta höydded kü tidi: Da erwiderte die mutter: »Wenn du


»hadddd Iiölo haddn l siso, inantan kü mir vil vib gibst, gebe ich dir die
so
sin.« Markäsü inanki höydded yidi: »wa tochter.« Der jüugUng sagte dann: »Es
yakay!« sei!«

10 Markäsü inanki gürigödi täyay ö tö- Der iüngling ging dann heim, nam
bdn gela so kahäyay ö inanta höydded tt dort zehn kamele. brachte sie der mutter
ktnay ö kü yidi: »wd/ian dönaya inad des mädcliens und sagte zu ir: »Nun
inanta t rdrtid.« wünsche ich daß du mir die toeliter ver-
ladest.«
Inanta höydded kü tidi: »hölühu l gu Die mutter erwiderte: »Das vib ge-
15 md fild'e, hold kale i ken!« nügt mir nicht, bringe mir noch anderes
Tih!<=

Markäsü inanki yidi: »ica yahay.« Da sagte der jüugliug: »Es sei!«

Mdrki inanki tägay yä inanta höydded Als der Jüngling fortgegangen war, be-
müqmad samdysay ö inanti kü tidi: »mdrka reitetedes mädchens mutter dürrfleisch
inanki yimädo ayydynu muqmddda si- und sagte zur tochter: »Wenn der Jüngling
20 nayna.i- kommt, geben wir im dürrfleisch.«
Markäsdy inanti tidi: -»loa yahay.^ Die tochter erwiderte: »Es sei!« In
Markäsä gügi ddmbe inanki ö lahd fdras der folgenden regenzeit kam der jüngling
ivdda inanta höydded ü, yimi ö kü yidi: indem er zwei pferde mitbrachte, zur
»lahdda fdras-hä ada-la; hase-ahäte wd- mutter des mädchens und sprach zu ir:

25 han dönaya inad indnta t rdrtid.« »Beide pferde gehören dir; nun aber
begere ich, daß du mir die tochter ver-
ladest.«
Markäsdy inanta höydded kü tidi: »wa Da erwiderte die mutter: »Es sei!«
yahay. « Markäsdy arda samdysay ö inanki Hierauf errichtete sie die brauthütte und
fadisisay. ließ den jüngling sich dort lagern.
Markäsdy indnta höydded inanki ha- Darnach brachte des mädchens mutter
30 Mnki muqmdddi ü ksntay. dem jüngling am abend das dürrfleisch.
Mdrkü inanki drkay, indnay inanti Wie der jüngling sah. daß nicht die
muqmdddi ü ktnin, ayyü muqmdddi 'üni tochter im das dürrfleisch brachte, da
wäy. aß er nichts davon.
Markäsdy hahdrti muqmdddi so qatay Die alte frau nam nun das dürrfleisch,
35 ö inanti ü timi ö kü tidi: ^inanki muq- kam zur tochter und sagte zu ir: »Der
mdddi 'üni wä.« jüngling ißt das dürrfleisch nicht.«
Markäsdy inanti kü tidi höydded: »and Nun sprach die tochter zu irer mutter:
inanka muqmddda ü g^ynaya.« »Ich bringe dem jüngling das dürrfleisch.«
« « :

II. Originaltexte. 213

Markäsdy höydded tidi: »loa yahay.« Die mutter erwiderte : > Es sei!« Die
Markäsäy inänti dar ivänagsan liüicatay tochter legte uun schöne kleider au,
ö muqmdddi qatay ö inanki ayyäy ü uam das dürrfleisch uud brachte es dem
gtysay. Jüngling.
5 Markäsü inanki ktt yidi: »haddänad Da sagte zu ir der Jüngling: »Wenn
muqmddda l Id Yenin, anifju muqmddda nicht du mit mir das dürrfleisch ißt. so
'üni mäyo.'< Markäsdy inänti tkli: »tca eße ich es auch nicht.« Das mädchen
yahay. « erwiderte: »Es sei!«
Markäsdy inänti inanki ardagi Id fa- Das mädchen setzte sich nun in der
10 disatay ö muqmdddi Id %ntay Id hä- hütte zum Jüngling, aß mit im das dürr-
säuday. fleisch und plauderte mit im.

ÄlarkäsU inanki drkay inay inantu Da merkte der jüugliug daß das
na'äs taliay. Habinki ö c?are hay ardagi mädchen blöde war. Den ganzen abend
kü häsäwen. plauderten sie zusammen in der hütte.
15 Markäsü inanki arörfi bdhsaday ö Am morgen entfloh der jüngling und
rSrködi tu tagay ö rerki yidi: »me day 2'ina: heim. Da sagte die verwantschaft
inänti ? « »Wo ist denn das mädchen?«
Markäsü inanki yidi: »inänti naäs- Der jüngling erwiderte: »Das mädchen
bay nöqotay ö anigu gürsdn mäyo.« ist blöde und ich will es nicht heiraten.«
20 Markäsü inanki abhihi kü yidi: »hö- Nun sagte der vater des Jünglings:
lihi ad kahdysay maye?« »Wo ist denn das vih das du mitgenommen
hast?«
Markäsü inanki yidi: »anigu hölihi Der jüngling erwiderte: »Das vih
inänta höydded ayydn siyay.« habe ich ja der mutter des mädchens
gegeben.
Markäsü inanki abbihiyfdi: »haddä- Nun sprach der vater des Jünglings:
25 nad inänti gürsan, mahäd höVthi ü so »Wenn du das mädchen nicht heiratest,
kahaysdn tcdydayh< Markäsü inanki ab- warum nimmst du denn das vih nicht
bilii yidi: »inna ken! an nägta ü tdgne'e.« zurück?« Hierauf sprach der vater:
»Komm' nur, wir wollen zum weibe
gehen.
Markäsdy issa so raen ö inänta hö- Sie nun mit einander, kamen
o-iiioren

ydded ü yimäden ö kü yidähden: »ivd- zur mutter des mädchens und sagten zu
30 hannu dönayna, adiga inad hölahdyagi na ir »Wir wünschen, daß du uns unser
:

stsa!« vih gebest.«


Markäsdy inänta höydded kü tidi: Da erwiderte die mutter des mädchens:
»hadddydin dönaysän inänta kahdysta, »Wenn ir wollt, so nemt das mädchen,
höldha-se idin sin mäyo.« das vih aber gebe ich euch nicht.«
35 Markäsdy inänti höydded inänti ü Die mutter rief nun das mädchen
yedday ö nimdnki ü kentay. und brachte es den männern.
Markäsdy nimdnki inänti Id häsäwen, Da sprachen die männer mit dem mäd-
markäsdy arkSn inay inantu na'äs tahay. chen und sahen daß dasselbe blöde war.
: :

214 II. Originaltexte.

Markäsäy nimänki 'adöden ö is kd Die mäuner gingen dann betrübt


tagtn; hirki Somälido haddi nin
illayn von dannen; denn nach dem gesetz der
inän hölo kd hiläyo ö inanta gürsdn wäyo, Somali bekommt der mann das vih nicht
hölihi md-hslo. zurück, wenn er solches für ein mädchen
o-ezalt hat und er dann dasselbe nicht
heiratet.

<9. Der jüusling und das inSdehen.

5 W. Bdri-hä inan inän wänägsan


l. y. Ein Jüngling sah einst ein schönes

drkay ö kü yidi: »lodhan dönaya, inan mädchen und sagte zu diesem : »Ich will
kü gilrsada;« inäntu-se icä na'as ö ivdh- dich heiraten;« es war aber das mädchen
bä md-samayn taqan. dumm und verstand keine arbeit.
Markäsäy inänti kü tidi: »tvayahay!« Das mädchen erwiderte nun: »Es sei!«
10 Markäsü inanki yidi: »mdrka höre toän Da »Ich muß mich
sagte der jüngling:
kü hubsdnaya inad ßdn tahay, dmma-se zuerst erkundigen ob du verständig oder
na'äs tahay.« Markäsäy inänti tidi: ^ica albern bist.« Das mädchen erwiderte
yahay !« dann: »Es sei!«
Markäsü inanki däd hadan inänti Der jüngling fragte nun vile leute
15 loaydlyay ö kü yidi: »inäntäsu md ndäs- wegen des mädchens und sagte: »Ist
hä, mi-se loä inän fldnf< Markäsä dddki dieses mädchen etwa albern oder aber
6 dami kii yidi: »icä na'äs.« gescheidt?« Die leute erwiderten im aber
alle: »Es ist dumm.«
Markäsü inanki inänti gürsdn xcäy ö Nun heiratete der jüngling das mäd-
is kd däyay ö häta-na icühü gdbiyay 6 chen nicht und ließ von demselben ab
20 yidi: und sang also

»Na gabdd-yahäy ! kü högsaday »0 mädchen! ich erkundigte mich nach


högta häay dir und bekam die auskunft

ö hugga höyäda möyi'e ob auch deine mutter, das weiß ich nicht,
«^
hddig ma-söhdto ayydd tahay. aber daß du keinen strick flechten kannst.«

80. Eine eliebrecherin.

25 W. l.Nim-bä nag qabay, nägtiL-se


y. Erzäluns:. Ein mann heiratete eine
loä dillo. '^Asa wälba mdrka gdbbalku dao, frau, die frau aber war eine hure. Täglich
yay süqa tdgta ö icdh badan yay kii maq- um die zeit des Sonnenunterganges ging
ndta. sie auf den markt und blib lange aus.
'Asadi ddmbe yä ninkiküyidi: »'dsa Eines tasres sag'te zu ir der mann
30 icätba haggäd kd maqndta?^ »Wo bleibst du denn täglich so lange aus?«

'
Würtlich: (dali) du eine bist, die nicht einen strick flicht. .\lle zum hausbedarf nötigen gerate hat die frau

zu verfertigen oder beizustellen.


II. Originaltexte. 215

Markäsdy nagti ninkBdi kü tidi: y>näg Die frau erwiderte: »Ich gehe zu
dnu sä/äb nahdy, yan ü taga ö Id sS- einer befreuudeteu frau und plaudere
kaysta. « mit ii-.«

Ninki-hd rünted inöday ö kd yidi: Der mann glaubte an ire warhaftig-


5 >'>wä yahay.« keit und sagte: »Nun gut!«
' Asadi ddmhe yü drkay nagti ö nin Eines tages sah er die frau mit einem
Id so'ota. Markäsü dqqalki tdgay ö dqqalki manne gehen. Nun begab er sich heim,
Mday ö muftähi qätay ö suqulkisi ayyti verschloß das haus, nam den Schlüssel
döntay. zu sich und suchte sein gesohäft auf.
10 Markt nagti dqqalki t^mi, yay draktay Als die frau heimkam, fand sie das
dqqalki Ö hidan. haus verschießen.
Markäsdy tidi: »mala ninkaygi tcä i Da sagte sie: »Villeicht ist mein
"ädaysdn yahay. <i.
Markäsdy dqqalki hör- gatte auf mich böse.« Sie setzte sich
tlsi fadisatay liad iyyo mdrki ninki imd- dann vor dem hause nider bis der mann
15 nayay. kam.
Mdrki ninki yiini, yay f« qososay Als der mann kam, sprach sie scher-
kii tidi: »adiga malicid mänta äqqalkeni zend zu im: »Warum hast du heute
ü /pddayf« unser haus versperrt?«
Markäsü yidi- »mxi "awa mi-se hir- Er erwiderte » Heute abend oder
:

20 rito ? ^äica dqqalka so gal, herritu-se dül- morgen ? Heute abend geh' noch ins haus,
käga ü ka\'« Markäsdy nagti kü tidi: morgen aber hebe dich weg!« Sie er-
y>hdyye !« widerte: »Gut.«
Markäsdy habcnki dqqalki tcdda sSh- In der nacht schliefen sie dann zu-
den; haben bddki nagti ayydy kd'day ö sammen ; um mitternacht aber stand die
25 ninki 6 hürda mindi kii dohday. frau auf und stieß dem schlafenden mann
ein meßer in den leib.
Markäsü ninki so böday ö fs yidi: Der manu S23raug dann auf und sagte
^ndgta dil!« bei sich: »Töte das weib.«
Markäsdy nagti 'drartay ö qdylisay Die frau aber lief hinaus, schrie und
6 tidi: »7i{nku loä wäldn yahay ö mind-ü sprach: »Der mann ist närrisch, hat sich
30 is kü dohay ö hata-na an ü dönaya, inu ein meßer in den leib gestoßen und will
mindida i gü dilo.<!. nun auch mich mit dem meßer töten.«
Markäsd dddki rtinted möday ö ninki Die leute glaubten ir und der mann
Id qdbtay ö hdbsiga la gü riday. wurde gefaßt und in den kerker gesteckt.
Mdrkü todobd 'dso kü jiray, yü kü Als er siben tage dort zugebracht
35 dintay. hatte, starb er.
Mdrkay nagti mdqasay, in ninki din- Als die frau hörte, daß der mann
tay, ayydy qososay ö badbadadday ö sä- gestorben sei, lachte sie, freute sich und
hibked gürsatay. Wä sida. heiratete iren geliebten.
!

216 II. Originaltexte.

81. Die untreue jrattin.

W. l. y. Nini-hä nag qahay. Markästi Ein mann heiratete eine frau. Darnach
kü yidi: »anigu "Adan bau tägaycie, adigu spracli er zu ir:»Ich gehe nach Aden,
hdlka jög ö höldha liäyso! antgu ivdh ha- du bleib" hier und bewache das vih
dan maqndn mayo e rdg kale ha Id hddlin! Ich bleibe nicht lange aus, rede aber
5 ö ninki kil Id hddla '^andüf kd tuf ö ka nicht mit männern, und wenn einer dich
si jSso!« Nägti-bdy ninkedi kii tidi: »ifa anredet, so speie in an und wende dich

yahay. « weg!« »Gut!« erwiderte sie.


Markäsü nfnki tdgay ö "Adan icdh Der mann ging nun nach Aden und
hadan kd maqndday. blib lauge aus.

10 Markäsä nägti ay sähib yelatay, ö Da legte sich die frau einen freund
'dsa ivdlba Id sehday. bei und dieser schlief täglich mit ir.

Markäsü säMbkedi "Adan ü dofay ö Ir freund verreiste dann nach Aden,


nägti ninkedi drkay ö kd yidi-' »ma-Sg sah dort den sratten der frau und sasfte

tahay, inay nägtädi dillödayfc zu im: »Weilit du wol daß deine frau
eine hure, geworden ist?«

15 Markäsü ninki kale yidi: »anigit ü Der manu aber erwiderte: »Das
maldyn mäyo, inay nagtaydi dillöday. « glaube ich nicht, daß meine frau eine
hure geworden ist.«

Markäsü nägta säMbkedi yidi : »anfga Da sagte der freund der frau: »Einst
dau mdraya Yiso yay nägtädi i qdylisay als ich des weges ging, da rief mir deine
ö l gii tidi: lodhan donaya inad i gal- frau zu und sagte ich wünsche daß
:

20 möta.« du mich beschlafest.«


Markäsü ninki nägti qdbay "ädöday Da wurde der ehegatte zornig, gab
ö sicqulkisi st däyay so döfay ö nägti sein geschäft auf, reiste ab uud kam zur
u yimi ö ku yidi: ^wä t kan!« frau und sagte zu ir: »Da bin ich nun!«
Markäsdy nägti "ädotay ö ninkedi ku Die frau war aber böse und sagte
25 tidi: :!>mahäd wdha baddn ü maqndtay?« zu im: »Warum bist du so lange aus-
gebliben?«
Markäsü ninki nägtlsi ku yidi: »tud- Darauf erwiderte ir der mann: »Ich
han donaya^ inad berrito dülkäga ü kd'- wünsche daß du morgen nach deiner
da.^ heimat aufbrechest.«
Markäsdy nägti st äd'ä "^ädötay ö wer Da wurde die frau ser betrübt und
30 liidatay. band sich das wittwentuch um.
Markäsü ninki gdbiyay ö kd yidi: Nun saug der mann und sagte zu ir:

»Näg yahay.' v:dr-icär iyyo war der^ ict- »0 weib! mit nachrichteu und ferner
lal-bä subay'e nachi-icht haben mich bubeu über-
schüttet,

* Wörtlich: lange nachricht, d. i. uachricbt aus der ferne, nachricht aus dem Somaliland nach Aden.
« « :;

II. Originaltexte. 217

wdhä l wäramay wlldsi ka wäräbsaday ;^ und wurde mir berichtet, buben haben
von dir sich getränkt;
nin ad cltsäda sisay-hä^ tvSrka kü hiday'e; der mann dem du deine milchtöpfe gabst,
hat dir den schleier umgebunden
lüdhadqädatainadheiTito dtdkägaükeid.« das hast du nun davon, daß du morgen
in deine heimat ziehst.«

82. Eine hinterlistige gattiii.

W. l. y. Bäri-hä nin nag qabay, nagtu- Ein mann nam eine frau, die frau
5 se lüä 4'Ulo. Ninku-se mä-öga. Ninkii-se aber war eine hvxre. Der mann wußte
wäläl ciyyti Id-yahay. davon nichts. Der mann hatte aber einen
bruder.
'Asadi ddmbe ayya ninka wälalki dr- Eines tages sah der bruder dieses
kay nägti ö nin kale Id so'ota. Markäsü weib mit einem andern mann gehen.
ninki wälalki ü yimi ku yidi: »anigu Er ging nun zum bruder und sackte zu
10 icdlian drkay mänta nägtädi ö nin kale Id im: »Ich sah heute deine frau mit einem
so'ota. « andern mann gehen.«
Markäsü ninki heynti möday ö ku Der mann hielt das für unwar und

yidi: »loä beynta ö nagtaydio nin kaleto sagte:»Das ist eine lüge, meine frau geht
md-rä'do. « mit keinem andern mann.«
15 Markäsü ninki tväldlkl kü yidi: -»anlgib Der bruder erwiderte: »Ich sage dir
beyn kü sägi mayo e anigu wdhan drkay, keine lüge und ich sah deine frau mit
inay nagtädo nin Ebrän^a Id sahib ta- einem manne von Ebran freundschaftlich
hdy. « verkeren.
Markäsü ninki nagta qdbay is yidi: Nun sprach der ehegatte bei sich:
20 »anigu hiyanan samdynaya ö berrito ayydn »Ich werde eine list gebrauchen und
nägtayda kü oddnaya: anigu so'odäl td- morgen zu meinem weibe sagen ich :

gaya ö anigu todobd 'dso ayydn kii maqnd- 2'ehe auf eine reise und werde siben tage
naya. « abwesend sein.«
Markäsdy nägti qososay ü is tidi: Die frau lachte und sagte bei sich
25 »ninka ivä rüntls.« Markäsü ninki arörti »Der mann sagt die warheit;« sie ging
tdgay ö nägti sähibked kü tidi: »ninkaygi dann des morgens zu irem freund und
mäntü so'odäl tagay e 'äwa äqqalkaygi sagte zu im: »Mein mann ging heute
kälay!« auf eine reise, komm" also abends in
mein haus !

Markäsü ninki Ebränka ahä e nägta Der mann von Ebran welcher der
30 sähibked ahä habsnki dqqalki yimi ö nägti geliebte der frau war, kam nun am abend
Id sBhday. ins haus und schlief mit der frau.

' Jünglinge haben bei dir (ir vih) getränkt, von dir liebesdienste erhalten. ^ Die milchtöpfe reichen
jemandem, figürl. für: fleischlichen verker unterhalten.
Keinisch, äomalitexte. 28
218 n. ORIGINArTEXTE.

Markäsü ntnki nagta qdbay habenki Der eheffatte kerte danu in der uacht
so nöqday ö dqqalki so galay ö nagti u zurück, ging ins haus und rief der frau
qdyliyaif ö ku yidi: »sirädka Mhi/« und sagte zu ir: »Zünde die lanipe an!«
Markäsdy nagti tidi: ^kabrid md- Die Irau erwiderte: »Da ich keine
5 hdystee wahögä yar i süg!« Schwefelhölzer habe, so warte ein wenig!«
Markäsü ninki debedda ü bahay ö Der mann ging nun hinaus, stellte
dqqalka albabklsi is tägay ö is yidi: sich bei der türe auf und sacrte bei sich:
»mdrka ninka Ebran dqqalka ka so bäho, »Wenn der mann von Ebran aus dem
qdbo.'<^ hause kommt, dann packe in an!«
10 Markäsdy nagti ninki Ebran kii tidi: Die frau sagte nun zum mann von
»ninkaygi ayya debedda tagan e mahdynu Ebran: »Mein mann steht draußen: was
samdyna? * stellen wir nun an?«
Markäsdy nagti ninki Ebran sandüq Da gab die frau den mann von Ebran
wayn kü riday ö qdrisay. in einen koflfer und verbarg in dort.
15 Markäsü ninki nagta qdbay dqqalki Der ehegatte betrat nun das haus,
so galay ö 'id-na kü drki wäy ö is kd sah da niemanden und legte sich schlafen.
sehday. Isdgo hürda ayya ninki Ebrän Wie er schon schlief, da kratzte der mann
sandüqi kd sanqdday. von Ebran am kotfer.
Markäsü ninki nägti küyidi: -»maha Nun sagte der gatte zur fi-au: »Was
20 sandüqa kd sanqddaya'^ i. kommt denn vom kofifer für ein ge-
räusch?«
Markäsdy nägti tidi: »dqqalku icah Die frau erwiderte ; »Es gibt ja so
kd jtr badant ö wali-bä nägti sandüqi vile mause im hause« und dann klopfte
tüntuntay. sie auf den kotfer.
Markäsü ninki rünted möday ö is kd Der mann glaubte ir und schlief
25 sikday. Mdrki ninki gdm'ay, ayya nägti dann ein. Wie er nun schlief, da öffnete
ninki sandüqi kd furtay ö draktay ninki die frau den koffer und bemerkte dann,
ö sandüqi kü bahtiyay. daß der mann im koffer schon tot war.
Markäsdy sandüqi liidday ö is kd Sie verschloß nun den koffer und
sehatay. legte sich schlafen.
30 Arörti ayyä ninki nagta qdbay kdla- Ammorgen ging der ehegatte früh
liay ö ninkay tcälälo aliaytn ü tagay ö aus, begab sich zu seinem bruder und
kü yidi: >beyn-bäd segtay e nagtaydu nin sagte zu im: »Du hast mich belogen und
la md-sähib ahä.«^ meine fi*au hat keinen liebhaber.<>
Markäsü ninki icälalki yidi: >wäd Der bruder erwiderte im : »Du wirst
35 di'ki dönta, inay nagtädu nin Id sähib es schon sehen daß deine frau einen
tahdy. « liebhaber besitzt.«
Markäsdy nägti arörti sandüqi kd Die frau aber öffnete am morgen den
fürtay ö sandüqi ninki bahtiyay ka so koffer, zoff den toten mann heraus, zer-
bihisay ö mddaha dogdh ka gd difatay ö schlug mit einem stein seinen köpf,
40 qdylisay ö tidi: »ega, ninka Ebrän ayyä schriedann und sagte: »Seht, dieser
mänta l yimi ö t yidi: an kü galmödo. manu von P^bran kam heute zu mir und
«

II. ORIOraALTEXTE. 219

Markasdn dagdh mädaha ka gd diftay ü sagte zu mir möchte dich beschlafen.


: ich
hahtiyay. « Da schlug ich mit einem stein auf seinen
köpf und tötete in.«
Markäsä dddki wdda yäbay ö rdnted Die leute staunten alle und glaubten
niöday. Ma7'käsd ncigti lyyo nägö kale ir. Nun wickelte die frau mit anderen
5 ninki bahtiyay mdro kü tutuhhi ö bddda frauen den mann in ein kleid und warfen
kii ttiren. in ins meer.

83. Der schwachsinnige ehegatte.

W. l. y. Nim-hä nag qabay, ninku-se Ein mann nam ein weib, der mann
ivä nctas, nagtu-se wä näg fiYm ; ninku- aber war schwachsinnig und das weib
haddn ayyü Id-yahay.
se Iiölo gescheidt; der mann war ser begütert.
10 Mdrki nagtu draktay, inU nfnku nobas Als dasdaß der mann
weib sah
yahdy, ayydy wdhay donto-bä sdmaysay ö schwachsinnig war, so tat sie, was sie
säfiib kale yilatay. nur wollte und nam sich einen geliebten.
Mälinti ddmbe ayyü ninki nagta qd- Eines tages ging der ehegatte auf
bay so^däl tagay. Markäsdy nägti-na 7iinki eine reise. Da berief das weib den ffe-

15 /a sähib ahd ti y^dday ö kü tidi: »nin- liebten und sagte zu im: »Mein mann ist

kaygi so^däl ayyü tagay e "äiva i kälay!« auf eine reise gegangen, komm' also
Markäsu kü yidi: »ivä yahay!« abends zu mir!« Dieser erwiderte: »Es
sei !

Markäsdy ninki iyyo nagti is Id soli- Der manu und das weib schliefen nun
den. Markäsu ninki nagta qdbay gürigi beisammen. Da kam aber der eheg^atte
20 yimi ö dqqalki so galay ö drkay ninka nach hause und als er das haus betrat,
iyyo nägtlsi ö is Id fatrda. sah er den mann und das weib beisammen
schlafen.
Markäsu ninki yäbay ö nagti ü qdy- Da verwunderte er sich, rief dem
liyay ö kü yidi: »wd dyyo ninka dqqalka weibe zu und sagte: »Wer ist der mann,
hilrda ? « der im hause schläft?«
25 Markäsdy nagti tidi: »wä loälalkay ö Das weib erwiderte: »Es ist meiu
"äwa marti l gü yimi.«- bruder, der abends als gast zu mir ge-
kommen ist.«

Markäsu ninki rünted möday ö kü Der gatte hielt ire aussage für war
yidi: »wä yahay. «. und sagte: »Es sei!«
Markäsdy nagti ninki qdbay kü tidi: Nun sagte das weib zum gatten:
30 »'aiü« debedda seho, berrito-na dqqalka »Schlafe du die nacht über draußen,
seho!« morgen aber schlafe hier im hause!«
Markäsu ninki yidi' »wa yahay Iv. Der mann erwiderte: »Es sei!« Am
Markäsu ninki nagta la sä/äb aha arörti morgen ging dann der geliebte der frau
is kd tagay. Ninka nagta qabd-se wühü von dannen. Nun hatte der ehegatte
35 Id-yahay ivcUal ß'dn. einen bruder mit richtigem verstand.
28*
« :

220 II. Originaltexte.

Markästi nhiki naaska ahä ivälalki Der schwachsinnige gatte ging nun
ü tagay ö ü icaramay. zum bruder und erzähe im den Vorfall.
Markäsn ivälalki kü yidi: »Ülaynnaas Da sprach der bruder: i-Eiu dumm-
wdh-ba md-gärto ö haddi nagtlsa nin la kopf begreift eben nichts und wenn sein
5 sähib tahdy md-gdrto.a weib einen geliebten hat, so merkt er

es nicht.«

Markäsü ninki naaska ahä yidi: »ma- Da sagte der schwachsinnige mann:
hdn samdya?^ Markäsü wälalki kü yidi: »Was habe ich zu tun?« Der bruder
>mdrka ninku dqqal-käga ad kü draktid erwiderte im: »Wenn du den mann in
dü.U deinem hause siehst, so töte denselben I«
10 Markäsü ninki naaska aha yidi: »sidi Nun sag'te der schwachsinnige mann:
wall 16 dilaf« »Wie wird jemand getötet?«

Markäsü wälalki gdhiyay ö ku yidi: Da sang der bruder und sagte zu im


>NinU ad dÜi »Dem mann den du töten willst
qamunydda kd daur,^ verberge den zoru
15 földsa ü qäwi!' und lächle im freundlich zu!
qamunydda-na damit er den zorn
yü kü gü arkiifie an merke,
dir nicht

földsa ü qäwi!<^ lächle im freundlieh zu!«

84. Weiber sind esel.

W. l. y. Nim-hä nag qabay, nagturse Ein mann nam eine frau, die frau

20 wä nag hun ö tcdhä ninku yidähdo, rnd- aber war schlecht und hörte nicht auf
mdqaso. das was der mann sagte.

Markäsü ninku -na dUd dengaddya. Da schlug und prügelte sie der man
Markäsdy nagti wähä ninku yidähdo ay und nun hörte sie auf das was der mann
mdqasa. sagte.

25 "Asadi dambe ayya ninki nin kale ü Eines tages kam ein anderer mann
yimi ö kli yidi: »mahad "^dsa wdlba nag- zu im und sagte zu im: »Warum schlägst

täda a disa?« du denn alle tage dein weib?«


Markäsü ninki nagta qdhay yidi: Da erwiderte der ehegatte: »Weiber
»nägo wä damero ö nink-dn dilin md- sind esel und wenn der mann sie nicht

30 maqldn. damero-hü-na hadddnad denge- schlägt, so folgen sie nicht: auch die
din md-so'odän.< esel gehen nicht, wenn du sie nicht
prügelst.

Markäsü ninki kale yidi: »wä riinta.« Da erwiderte der andere mann: > Das
Wä dda. ist die warheit.« So ist es.

' Wörtlich: vor dem beißen auf die lippen (im zorn) nimm dich in acht! - Wörtlich: entblöße im die

(deine) scbneidezäne ! Wenn man nemlicb jemand znlacht.


II. Originaltexte. 221

$5. Im lieißhiiuger.

W. l. y. Nim-hä hdri rer u marti yimi. Einst kam ein mann als fremdling
Markäsä rirki kü yidi : »anndgo wdh kale in ein dorf. Da sagte zu im das dorf:
md-hdysanno^ has'-ahäte hadddd nö so »Wir haben nichts anderes, wenn du
huyato, Müh ayydnnu
kü sin.« Markäsü aber einkerst, so geben wir dir fleisch.«
5 ninki yldi:»wa yaliay.« Der mann erwiderte: »Es sei!«
Ninku-se äd ayyü ü gäjaysdn yahay. Der mann aber war ser hungrig.
Markäsä rBrki ninki hilbo siyay. Markäsü Da gab das dorf dem manne vil fleisch.
ninki 'ünay ö 'ad ku mergaday. Der manu aß nun und da blib im ein
stück fleisch im Schlund stecken.
Markäsü ninki yidi: »illayn hungü- Nun sprach der mann: »Die kele in
10 rigi walj, kd ivayn Id gasa wo, dilla'a, il- die etwas größeres hineingestopft wird,
layn häta-na 'ad mergdso Ml iyyo geri wä platzt, und nun tötet dich über das fleisch-
kü dila.« einwürgen schände und tod.«

86. Ein gefräßiges weib.

W. Nim-bä nag qabay, adi haddn


l. y. Ein mann heiratete eine frau; sie
yay Id-yihin, ädiga-na wändn wawdyn besaßen vil kleinvih und unter demselben
16 ayyä ku jiray; nagtu-se wä nag hungilri befanden sich große hammel die frau ;

wayn. aber war ser gefräßig.


'Asadi ddmbe yay ninki ö hürda wän Eines tages schlachtete sie wärend
wayn qdsay ö kdrisay, arorti ayydy ninki der mann schlief, einen großen hammel,
'ad wayn sisay. kochte denselben und gab am morgen
ein großes stück fleisch dem gatten.
20 Markäsü ninki yidi: »haggad 'ddka Da sagte der mann »Woher brachtest
:

kd kentay?« Ninku-se adiga md-tiriyo ö du das fleisch?« Der mann aber zälte
nägtü küyidähda: y>ädiga firi!« lyyddu- das vih nicht und sagte stets nur zur
na nägti wdhay tidahda: yadigu wä ddn frau: »Zäle das vih!« Sie sagte dann:
yahay. « »Das vih ist ja vollzälig.«
25 Mdrki nägti 'ddki sisay e ü yidi: Als die frau das fleisch im gab und
»haggad 'ddka kd kentay « ydy tidi » qo-
;? • er zu ir sagte: »Woher brachtest du das
Idda innö ddw ayya halayto wän qdlatay fleisch?« da sprach sie: »Eiu benach-
ö 'ddka inna sisay.« bai'ter stamm hat gestern einen hammel
geschlachtet und uns das fleisch ge-
geben.«
Markäsü ninki rdnted möday ö 'ddki Da glaubte ir der manu und aß
30 'ünay. Nagtu Jjiyänadas ayydy wänka kü das So hatte die frau für sich
fleisch.

qdlatay. durch list den hammel geschlachtet.


Bdri ddmbe yay häta-na wahögä yar Eine zeit darauf hatte sie ein wenig
: « :

222 II. Originaltexte.

gäjotay,markasdy tidi: »hdta-na icän


'ts hiiugerund sprach bei sich: »Schlachte
kale hiyänädädl hü qalo!« dir nun abermals in deiner hinterlist
einen andern hammel!«
'Asadi ddmbe ayyä ninki gilt raay. Aui folgenden tag weidete der mann
Markäsäy nägti ayydy wän qdlatay ö die kamele. Da schlachtete und kochte
5 kdrisay. sie einen hammel.
Mdrki ninki habsnki gibrigi yimi, ayyü mann am abend heim kam,
Als der
drkay loähögä dlg'a ö nagta marddeda bemerkte er am kleide der frau etwas
kd yäl. blut.

Markäsü ninki yid,i: »wä mah^dy diga Da sprach der mann : »Was ist's denn
10 marddäda kü yäl?« mit dem blut auf" deinem kleide?«
Markasdy tidi: »naga-bä wah ka dlg Die frau erwiderte: »Die frauen haben
badan e mahad mödday?« ja menstruation ; was denkst du denn?«
Markäsü ninki nägtlsi kü yidi: -»ani- Der mann erwiderte: »Ich dachte
gu icdh-bä md-an mödin'e diga un hän weiter au nichts und bemerkte ja nur
15 drkay.«- das blut.«
Markasdy nagti tidi: »antgio mantan Die fravx sagte dann: »Ich habe heute
diga helay.« die periode bekommen.«
Markäsü ninki rünted möday, nagtu Der mann erlaubte ir nun und so
Jj,iyänadäs ayydy loän kdna kü qdlatay. schlachtete sich die frau diesen hammel
in hinterlist.
20 'Asadi ddmbe ayydy hata-na gäjotay Eines tages bekam sie wider hunger
ö is tidi: »hiyänddädi manta-na ivän kü und sagte bei sich: »Auch heute schlachte
qalo.« dir in hinterlist einen hammel!«
Markäsü "asadi ddmbe ninkedi geli Als nun am folgenden tag ir gatte

raay, markasdy nägti ädigi ü tdgtay ö mit den kameleu auf die weide zog, ging
25 wän qdbsatay. sie zum kleinvih und packte einen hammel.
Markasdy ädi-jirti draktay ö kü tidi Da bemerkte sie die hirtin und sagte
»siddd wänka oddnaysaf« zu ir: »Was hast du mit dem hammel
vor ?
Markasdy nägti ndhday ö wdhay ti- Die frau erschrack und wußte sogleich
4ähdo gardn wdyday ö mdr ddmbe tidi: nichts zu erwidern; hei'nach aber sagte sie:
30 ^ninkaygi ayyü t yidi: örod ö ädigSni »Mein gatte sagte zu mir: geh' und hole
wän innö ka sö kahdy, an qaldnne'e.U uns von unserem kleinvih einen hammel
zum schlachten!«
Markasdy ädi-jirti rünted modday ö Die hirtin glaubte ir und erwiderte
kü tidi: ^wa yahay.«. »Es sei!«

Markasdy nägti loitnki so kahdysay ö Die frau nam nun den hammel,
35 gürigi kentay ö qdlatay ö kdrisay. brachte in heim, schlachtete und kochte
denselben.
Mdrki habsnki ä^i-jirti timi, ayydy Als am abend die hirtin heimkam,
nägti kü tidi: »anigu mänta icänka an sprach zu ir die frau: »Mein mann weiß
II. Originaltexte. 223

qdSay, ninkaygu mä-öga; ha ü segin! had- nichts vom liammel, den ich heute ge-
ddd u segto icü l Sryi.« schlachtet habe ; sage im nichts davon,
sonst jagt er mich fort!«
Markäsdy adi-jirti tidi-' »wa yahay.^ Die hirtin erwiderte: »Es sei!« Als
Märki ninki gUrigi yimi, ayyu yidi: »a- dann der gatte heim kam, sagte er zur
5 nigu ivä gäjönaya, wähan donaya inan frau »Ich habe hunger und will mir ein
:

ädiga nef kd qaso.« schal' schlachten.«

Markäsdy nagti ü didday. Mdrki Die frau verweigerte im das. Als


nägti s^liatay, ayyä adi-jirti ninki kü tidi: dann die frau einschlief, sagte die hirtin
»nägtii mänta wän hay qdlatay.« zum mann: »Die frau hat sich ja heute
einen haramel geschlachtet.«
10 Markäsü ninki beynted möday ö dq- Der mann glaubte ir nicht und
qalki haday ö hilib baddn kd Mlay. durchsuchte das haus. Da fand er vil

fleisch vor.

Markäsü nägti öhuruddd dengaddyay Da {prügelte er die schlafende frau


ö eriyay 6 furay. Markäsa nägti lö be- auf, jagte sie fort und gab ir die Scheidung.
htiyay: sdddeh ivän kelidid liq'a. Die frau bekam dann den nameu drei :

hammel allein schluckend.

87. Ein sefräßiaes weib.

15 W.l.y. Nim-bä inan gürsaday, indntu- Ein mann heiratete ein mädchen,
se wä inän \m6 badan. dasselbe war aber ser gefräßig.
Mdrki ninka inanta lö raray wdhä Als das mädchen dem mann verladen
lö siyay labd ubbo ö muqmdd'a. worden, da wurden im auch zwei gefäße
dürrfleisch gegeben.
Mdrki gürigödi yimaden, yay i'ibbo Wie sie nun heim gekommen waren,
20 muqmdd'a füren. da öffneten sie ein gefäß voll dürrfleisch.
Markäsu ninki yidi: ^ubbddäs an Nun sagte der mann : » Wir wollen
mdrka höre \inno, itbbdda kale-se hd fu- zuerst dieses gefäß auseßen, öffiie das
rin!« Mdrkäsdy nägti ninkedi kü tidi: andere srefäß nicht!« Die frau erwiderte:
»wä yahay!<: »Es sei!«

25 Markäsdy nagtu, mdrkü ninkedi debed- Die frau aber öftnete, als der mann
da ü baho, ayydy ubbdda kale fürta ö ausging, auch das andere gefäß und aß
"ünta. es allmählich aus.
Mdrkü ninku yimäda-na, ubbdda kale Wenn der mann heim kam, so aß
Id Ymta. sie mit im aus dem andern gefäß.
30 Mdrkay bil gürigi jögen, ayyä labddi Als sie einen monat zu hause zu-
ubbo-bä maddtay. Markäsü ninki näg- gebracht hatten, da waren beide gefäße
tlsikü yidi: »haddi übbo maddtay, ub- leei". Nun sagte der mann : »Da ein gefäß
bdda kale für!« leer ist, so öffne das andere!«
Markäsdy nägti ticii: »labddi übbo-bä Die frau erwiderte: »Beide gefäße
« «

224 II. Originaitexte.

maddtay.« Markäsü ninki yidi : ^ayya sind schon leer.« Da sagte der mann:
uhbädi kale 'ünay?* »Wer hat das andere gefäß ausgegeßen?«
Markäsäy nagti tidi: ^inndga ayyä Die fraii erwiderte: »Wir haben es

%nnay. ja ausgegeßen.«
5 Markäsü ninki uhbddi kalt kgay Nun besichtigte der manu das andere
drkay. inay labddi übba-bä maddn tahay. gefäß und sah, daß beide gefäße leer waren.
Markäsü ninki nagti dagalay ö dir- Da geriet der mann mit der frau in
bähay ö nagti 16 bihiyay : übbo Hq'a.^ streit, orfeigte sie und nun bekam die
frau den namen: gefäßschluckerin.

88. Ein srefräßises mädchen.

W. l. y. Bari ayya, inan inän wänäg- Ein Jüngling sah einst ein schönes
10 san drkay, inantih-se wä inan hunguri mädcheu, das mädchen aber war ein
icayn. vilfraß.

Markäsü inanki inanti kuyidi: ^ivd- Der Jüngling sagte nun zum mädchen:
han dönaya inan kü gürsado.« Inänti-bdy »Ich wünsche dich zu heiraten.« Das
tidi: »tvä yahay.« mädchen erwiderte » Es sei : !

15 Mai'käsü inanki inanta höyadsd ü ta- Der Jüngling ging nun zu des mäd-
gay ö ku yidi: yivdhan dönaya inad inan- chens mutter und sprach zu ir: »Ich
täda l sisa!«- Markäsäy inanta höyaded wünsche daß du mir deine tochter gebest.«
tidi: »wä yahay!« Des mädchens mutter erwiderte: »Es sei!«
Markäsü inanki tdgay ö rtrködi ü Der Jüngling ging dann heim, nam
20 tagay ö höh baddn ka so kahdyay ö vil vili zusammen und brachte es der

inanta höyadsd ü kinay. mutter des mädchens.


Markäsäy inanta höyaded inanki arda Diese errichtete im nun die hütte
ä digtay ö haMnki inanti muqradd ü gu und am abend übergab sie dem mäd-
so dibtay. chen dürrfleisch für den Jüngling.
25 Markäsäy inanti muqmdddi so qatay Die tochter nam das dürrfleisch, aber
mdrkay jidka däha jögtay, ayydy fadi- auf halbem wege setzte aß und
sie sich,

satay ö muqmdddi 'dntay ö kd därektay sättigte sich am dürrfleisch und nachdem


ö mdrkay kd därektay ayydy inanki mti sie sich satt gegeßen hatte, brachte sie

kale ü geysay. den Überrest dem jüngling.


30 Markäsü inanki drkay, inay inantu Da daß das
es der jüngling merkte,

muqmddda jidka däha ku so 'üntay, ayyü mädchen auf dem wege davon gegeßen
inanti muqmdddi ku so %liyay ö kü yidi: hatte, so gab er es dem mädchen zurück

»anigu muqmddda 'üni mayo.« und sagte » Ich eße kein dürrfleisch. «
:

Markäsü inanki arörti bdlisaday ö Am morgen entfloh der jüngling, die


35 inanti höyadsd disay ö dirbdhday ; illayn mutter des mädchens aber schlug und
hökunku Sömälidu haddi inan inän höh orfeigte dasselbe denn nach dem Somali-
;

' Vgl. pag. 207, 15 «.


: :

II. Originaltexte. 225

ka hihiyo ü inänti giü'sän wayo, hölihi recht erliiilt zwar ein Jüngling, wenn er
dib ü md-helo, liase-aliate incmtu nin kale für ein mädchen vih zalt und dann das-
mä-Mso, dddka ö dan ayyä is ä siga. selbe nicht heiratet, das vih nicht wider
zurück, abermädchen bekömmt
das
keinen anderen mann, da alle leute ein-
ander davon erzälen.

sy. Ein abgewi.sener.

Inan-ha 'dso labd gabdod o dqqal Ein Jüngling- kam eines tages zu zwei
5 hdrda ü yimi, inü ü galmodo. mädchen die in einem hause schliefen iim
sie zu beschlafen.
Markäsdy gahdihi diden inanki de- Als die mädchen es verweigerten,
bedda ii hahay. ging er hinaus.
Markäsu inanki gabiyay ö yidi: Da sang der jüngling und sagte:
»Mahdn ka Id hddla, näg'ihi ka Id »Was soll ich reden mit den weibern
10 gumhdysn'a sidi gela gdhas daqay, äqqal- die dick sind wie die kamele welche
köda withü so üra sidi addgga nayld'e. gahaschblätter fraßen und in deren hause
es stinkt wie im lämmerstall?
Mahdn ka Id, hddla, tvihi höydded Was soll ich reden mit diesen, die
hösta^ galin aysay 9« ire mutter unten hineinsteckte?«
Markäsä arörti gabdihi Msen ö yi- Die mädchen aber sanken am morgen
15 dähden: also
»Ina Dtihul, bxlr-hä la gd hUay iyyo » Sou Duhuls einem gras-
! der in
büro dabddöd'e, rdgga kale ha nö so schopf hinter dem berg aufgefunden
gabiy&'e gdnti yaho ämüs! wurde, laß' das singen über uns andern
männern, du bankert, und schweige!«

90. Ein raiibziiff zu den Dulbahanta.

W. l. y. Bdri-bä leh man loälälo iyyo Einst gingen sechs Jünglinge welche
20 tlma-ader thi dtden ö bilad Dulbahanta brüder und vettern waren auf raub ins
tagen, ö gil badan ka so qaden. land der Dulbahanta und namen vile

kamele weg.
Mdrkay jidka ddha jögen, ayyä rdggi Auf dem heimweg kamen die eigen-
gela laha so rad'dyay ö u yimi ö Id di- tümer kamele nach, gerieten mit
der
riray ö labd Id qdbtay, dfarti kale bdh- inen in streit, zwei wurden gefangen,
2.5 satay ö güryöliödi tagen. die vier andern entflohen in ire heimat.
Markäsu küwi so nöqday mid gabiyay Da sang einer von den zurUckge-
6 yidi: kerten also

' D. i. in den after, .statt sie wie andere kinder auf dem arm zu tragen.
Beiniscb, Somalitexte. 29
: «<:

226 II. Originaltexte.

»Nin icdlälki la Id hculay »Der bruder ist mit zurückyehalteu,


ö qofal la gü hdysto; und in den bock gespannt:
qösol mä-ü handn yahay, da ffibt's für in kein lachen.
äfku qariyo möyani.^ und den mund zu halten versteh' ich nicht.

91. Der raiifbold.

5 W. L y. Labd nim-bä icälälo aha, mid Es waren zwei brüder, der eine war
wä haträn ö ivah kd dirir badan. ein raulTjold und ein ewiger streithan.
"^Asadi ddmbe ayydy icälalki is layen; Einst stritten sich die l:)rüder; da
markdsü ninki batränka aha wälalki wär- stach mit der lanze und prügelte der
wärämay ö budäyay 6 yidi: bruder des raul'bolds diesen und sagte
10 -»Dab ma kd belbelay, »Hat dich nun ein teuer gebrannt
wadigi^ diday nabdddi'e? der du keinen frideu wolltest?
sidi döni dahdlki kd jabay wie auf ein schiff der mastbaum nidei--

bricht,

jig ma kd yeduy'?« hat es endlich auf dich (deinen rücken)


nidergekracht ? «

92. Der mutige iiiidgan.

W. l. y. Rer-bd markäsü har-


inel yll, Es war eine gemeinde, diese litt

15 rdday, markäsü is yidi: »hatan an dan- waßermangel, und dann sagten sie zu
sänno. « einander: »Wir wollen waßer holen.«
Markäsä rdggi ö dami wdda bdqday, Da
aber alle männer furcht hatten,
markäsü midgan Büggul la yidahda yidi: dann ein midgan, namens Buggul:
so sagte
»an ö keli'a ayya daminaya.« »Ich werde allein nach waßer gehen.
20 Markäsü labd aur yü so kalidystay ö Er nam nun zwei lastkamele und
so damiyay. Mdrku so nöqday geräray fürte sie hin zum waßer. Als er heim-
ö yidi: kerte, sang er also
»Rdggi ddnka kd dartay »Die männer die das zum waßer gehen
verschworen haben,
ö wa badbddo qäbna'e und nachdem wir glücklich wider da sind,

25 sisan ma-ü-hiirudän?« schlafen sie wol gut?«

9:J. Der uuuliiekliehe lieljhalier.

W. l. y. Nvm-bä inan loänagsan drkay Ein mann sah ein schönes mädchen
ö ja'ldday, markäsdy inanti-na jaHdtay. und es verliebten sich beide in einander.
Alarkäsü yidi: »tcdhan dönaya inan Da sagte er: »Ich wünsche dich zu

' Für ü adigi diday.


« ! « «

II. Originaltexte. 227

kü gtü'sado.« Markäsdy incintl tidl: >icä heiraten.« Das mädchen erwiderte dann:
yahay !<i »Es sei!«

Markäsä inanta ahbähed tt diday inü Da war aber des mädchen s vater da-
gürsado. gegen daß er das mädchen heirate.
5 Markäsä mnkl rjahiyay 6 yidi: Da sanor und sagte der mann:
'^Hatiyoy! haggan so mard »0 Hatijo! wohin soll ich gehen
hedän aibabki'e da die türe verschloßen ist,
ö wä Id inna ka Id hüaya und es uns verwert ist

hasidyd baddni?« durch vile neider?


10 Markäsä ninki bdri ddmbe drkay in- In späterer zeit sah der mann das
änti ö Id qabo. Markäsdy inantl ninki kü mädchen als es schon verheiratet war.
tidi: -»anlgu nin hün ayyä abbdhay i siyay.« Da erzälte sie im: »Mein vater hat mich
einem schlechten mann gegeben.«
Markäsä ninkl gabtyay 6 yidi: Hierauf sang der mann also:
y>Hürta^ Webi, htiko gel kä Ytddoy »0 die du weißer bist als der hur vom
Webi und als kamelfett,

15 Hatryoy ! ma nin liun bay ku siyen?«i Hatiyo ! einem bösen mann hat man dich
gegeben ?

94:. Furcht Tor ratten.

W. l. y. Nin fukVa ayyä hahsnki ica- Ein feigling fürchtete sich bei nacht
Idda kd bdqda ö yidahda : » lodloy, wäläl- vor ratten und sprach : » Ratte ! ich habe
dhay ayydn icddda ö san lüärdn ayydn meinen bruder bei mir und der trägt
sidda!^ fünf lanzen bei sich!«

95. Anrede an ein pferd.

20 W. l. y. Bdri-ba tnan Sömaliyed fdras Ein Somali-jüngling hatte ein schönes


wänägsan lahd. Markasd Id yidi: »ica Id pferd. Da hieß es einst: »Es wird ein
dülaya. krieg.
Markäsä inanka färasktsi durduriyay; Das pferd des Jünglings hüpfte [vor
markäsü inanki yidi: lust auf der weide]. Da sprach der
Jüngling:
25 ^>Ha durdurinin, :> Hüpfe nicht,

'6l-bän kü Id ddm'ayay.' ich will mit dir in den krieg!


ha ditrdurinin, hüpfe nicht,
misän "ol yä nialähi jögay ein harter kämpf steht wol bevor!
ha durdurinin, hüpfe nicht,
30 döhöyinkäs dül-bä dogöbyo ßfän'el^ in dieser prärie ligt vil holz auf dem
boden!«
: ! :

228 II. Originaltexte.

96. Ein fflciches.

W.
l. y. Inan ayyä fdras wänagsan Ein jüugliug hatte ein schönes pferd.
lahä. Markäsä fdraski hatran nöqday. Dasselbe wurde schlimm. Da sprach der
Markäsü inanki yidi: Jüngling
»Iladddn^ an hir la dabay~ »Wart' nnr bis ich den eisenzaum
dfka kü gü damäyn! in das maul dir lege

hadddn 4<^rörka kä tffiqlayn, und der geifer von dir tropft,

hadddn an debi qaday^ und mit der harten peitsche


dag intan kü gü styo, ich klatschende hiebe dir versetze,
düha kä gd arorin, daß sie dir bis ins mark dringen,
10 hadddn delantmka damheto und am abendlichen heimgang-
hadddn slg ditinaya du für ein hinkendes hartebeest
iyyo la gü mödin druivd!«^ und für eine hj'äne angesehen wirst!«

^
97. Die besorgte miitter.

W. Bari ayyä nägi inan loänäg-


l. y. Einst hatte eine frau eine hübsche
san lahdyd. MarkäsAy inanti "asadi ddmbe tochter. Dieselbe nun weidete das klein-
15 ädigi raday. vih.

Markäsä nin ti yimi ö kü yidi: »'ä'wa Da kam ein mann zu ir und sagte:
ma idin so "ayyär güdnaf« »Werden wir heute abend bei euch
tanzen?«
Markäsdy inänti tidi: »hä!« Markäsä Das mädchen erwiderte: »Ja wol!«
habinki rdggi so guday. Da kamen des abends die mänuer.
20 Markäsdy inänti höydded kil tidi: Nun sagte die tochter zur mutter:
•i>kya höyol wdlian dönaya man habSnki »Mütterchen! ich möchte heute abend mit
rdgga lä "ayyäro.« den männern tanzen!«
Markäsdy höydded ü dtdday. Mar- Da verwerte es ir aber die mutter.
käsä nin nimdnki "^ayyäraya ihi h^say 6 Darauf sang der mann der mit den
25 yidi: männern zum tanze kam, also
»Eddoy gabddda s6 da! »Tante, laß' doch das mädchen!
Wä dad ö qal dn mayne'e,^ wir sind ja keine kannibalen,
dal sisdyay geyn mayne'e, und entfüren es nicht in die ferne,
dünyo md'ahä ö daqdn mayn4'e. es ist ja kein vih und wir behalten es nicht.
30 eddoy gabddda su da, doch das mädchen,
tante, laß'
ha na Id 'ayyärte'e!« und daß es nur mit uns tanze!«

' had-dan jetzt. ^ Das festgemachte eisen = liakünia zaiim, Ein trocken gewordener = harter
zweig vom grewiabaum. '
Vgl. K. Bergliold, in WZKM. XIII, 14G, nr. 5. ^ Wörtlich: (wir) sind leute die
schlachtend nicht sind = wir sind keine leute welche (menschen) schlachten.
:

II. Originaltexte. 229

98. I)er lecke schlauch.

W. l. y. Bdri-hä dad hadnl ö rag Einst begaben sich vile leiite be-
iyyo nägö-hä lihi habdg dönten ö mel fog stehend aus mäunern und weibern auf
qdbten. Wähay qätin labd sibrär ö mid die suche von gummi und entfernten sich

"äno yahdy, m'id-na biyo yahdy. weit. Sie hatten zwei schlauche bei sich,
den einen voll von milch, den andern
voll mit walier.
5 Mdrkl liabmld dihnay, ayyäy libah Als es abend geworden, bekamen
kd bdqten. Markäsdy ged wayn yimaden sie furcht vor einem löwen. Sie kamen
ö wdlmy samaystSn gedka düslsi ayyay rar nun zu einem großen bäum und bereiteten
kd samaystSn, markäsdy glddigöd sBhden. auf demselben eine lagerstätte und legten
sich alle dort schlafen.
Mdrkay sehcUn ayya libah u ylmi ö Wärend sie schliefen, kam ein löwe
10 gsdka liöstisi fadistay. und setzte sich unter den bäum.
Markäsä näg kadi qdbatay, markäsdy Nun bekam ein weib not zum pissen
nägti kd bdqatay, inay dfdka ü degto, und weil dasselbe sich fürchtete auf den
markäsdy nägti gedka düslsi kädidi ka st boden hinabzusteigen, so ließ sie von
ddysay. dem bäum herab den urin aus.
15 Markäsä nin mdqlay ö moday, in sib- Das hörte ein mann und meinte,
rärki 'dno aha qitbtay. Markäsü qayliyay daß der milchschlauch geworden
leck
hl yidi: »na! sibrarki "ano aha wä sei. Er rief also und sagte: »Weib! der
qubdnaya. « schlauch mit milch rinnt aus.«
Markäsdy nägti ndhday ö kü tidi: Das weib erschrack und sagte dann
20 -nsibrärki "äno aliä md-qubdrie, wä wäh »Der milchschlauch rinnt ja nicht aus,
kale. « es ist das etwas anderes.«
Markäsu ninki gdrtay, markäsü amü- Der mann begriff nun, schwig und
say ö is kd sehday. entschlief Avider.
Mdrki tvägi bdryay ayyä libahi kd Als es moro-en geworden war, ent-

25 tagay. Markäsdy dddki gedki ka so de- fernte sich der löwe. Nun stigen auch
gin ö güryohüdi yimäden. Markäsä nägti die leute vom Ijaum herab und begaben
16 bihiyay : sibrär quha. sich heim. Jenes weib aber bekam den
namen : lecker schlauch.

99. Wertvolles gut der frauen.

W. l. y. Bdri-bä abär ivdyni daday Es trat einst große dürre ein. alle

ö dddki Ö dawi gäjöday ö hölihi 'idladen. leute hungerten und das vih verendete.
30 Markäsä nin iyyo nägfisi issa so röbkn Da gingen ein mann und seine frau

ö is yidähden: »an Berbera ü högsi dö- mit einander und sagten: »Wir wollen
ndnno.t in Berbera arbeit suchen.«
«

230 IL Originaltexte.

Markäsäij nfnki iijyo nagtlsi issa so Der mann und seine trau zogen mit
röbtn ö Berhtra yimaden. einauder und kamen nach Berbera.
Markäsü ninki süqul wäy ö gajöday; Da fand aber der mann keine arbeit
markäsay nagtlsi-na qahabdha gäsay ö und liungerte ; seine frau aber ging in
5 l}ölo badän hesay. ein bordel und erlangte vil geld.
Markäsü nmki nagtlsi to yiini ö ay Nun kam der mann zu seiner frau
Mag baddn ü stsay. Markäsü ninki yidi: und diese gab im vil geld. Da sprach
»illayn nago wdliay haystän hölo ü han- der manu: »Warlich, die frauen haben
tfa ö an ''ol qädin, an hdhal qädin, an ein vermögen das inen gehört und das
10 abäri düin.« kein räuber und kein wildtier nimmt uud
keine dürre verdirbt.«

100. Der mann und der If5we.

W. l. y. Bdri-ha rer nin sdhan ü di- Ein dorf schickte einst einen mann
ray, markäsü mel fog qdhtay. auf kundschaft aus und der begab sich
nach einem fernen ort.

Markäsü lahd 'dso mdqna, markäsü Nach einer entferuung von zwei tagten
mälinti ddmbe is yidi: -»güryihi dib ü gü sagte er am folg-enden tage bei sich: »Ich
15 noqo.^ werde mich wider in die heimat begeben.
Markäsü dmbaday ö mel ü qdbto ga- Er hatte sich aber verirrt und wußte
rdn wäy. Mälinti ddmbe ayya libah is nicht, wohin er sich wenden müISie. Da traf
helen ö is Id hadlen. er am folsfenden tao'e mit einem löwen
zusammen uud sie redeten mit einander.
Markäsü ninki yidi: -»icdlian ahdy Nun sagte der manu: »Ich bin zwar
20 nin dmbad'a, hase-ahatee wdht,an dönaya, ein verirrter mann, aber ich wünsche
indnad l 'unin!« doch, dass du mich nicht freßest.«
Markäsä libahi yidi: »wa yahay!« Der löwe erwiderte: »Es sei!« Sie
Markäsdy ga'dnta is u diben ö issa so ra- gaben einander die band, gingen mit
'en ö is yidahden: ^mel dad jögo an dö- einander und sagten: »Wir suchen uns
25 7idnno!« einen bewonten ort auf!«
Markäsdy issa so ra^en ö mälinti ddmbe Sie gingen niin mit einander und
ayydy arken rer mel yäl ö dab wdyn si- sahen am folgenden tag einen bewonten
daya. ort, welcher ein großes feuer unterhielt.
Markäsdy ag yimaden ö libahi yidi: Als sie nun in die nähe kamen, sagte
30 »örod 6 rerka ü tag ö rdgga ü toaran ö der löwe: »Geh' du ins dorf und bringe
mdrkad rdgga ü wärdmayso icdhad tidah- den leuten künde und wenn du denselben
da: war badan ayydn dg ahaye rdgga ö künde bringst, sprich also ich weiß eine :

4an is ü gd ysda! ö mdrka rdggu mel wichtige und rufet mir alle
nachricht
is ü gu yimddo, anigu-na rerka ayydn männer zusammen wärend dann die
!

35 gesta kale ü ga so 4^i ö wän wdyn ka männer an einem orte zusammenkommen,


so qädi, adigu-na mdrkad rdgga ü wd- da faHe ich auf einer andern seite ein
' :

II. Originaltexte. 231

ränto, wild la gü s'iyo iyyo wild ad kd und neme einen groL^en hammel. du aber
liadi kdrto so qäd an wunka iyyo wild wenn du den münncrn künde sagst, nimm
la gü siyo-bä an qaybsdnne.« Markäsü dann was man dir giljt imd was du
ninki yidi: -moa yahay.«- Stelen kannst und wir wollen dann den
bamniel und was man dir gibt, unter
unsteilen.« Der mann erwiderte: »Es sei!«
5 Markäsü ninki rerki ü yimi ö ü wil- Der manu kam dann ins dorf, bracbte
ramay ö Jcd yidi: »libäh-bä immika rSrka meidung und sagte: »Ein löwe wird jetzt
ü SU dii e is kd rawa!« im dorfe einfallen, setzt eucb also zur
were
Markäsä »wäyo?« Mar-
rerki yidi: Das Dorf erwiderte: »Ja wie so denn?«
käsü ninki yidi: »halayto mdrkan an liur- Da sprach der mann: »Als ich in dieser'
10 day, ayydn ku d<idabay in rerklna libali nacht schlief, da träumte ich daß ein
ü so di^i.« löwe euer dorf überfallen würde.«
Markäsä rerki beynti moday ö is kd Das dorf hielt das für eine erfindung
sehday ö ninki "äno siyay ö dqqal selii- und begab nachdem man
sich zur ruhe,
dem mann milch und ein haus zum
schlafen gegeben hatte.
15 Mdrkay abbär yar Imrden, ayya li- Als sie nun eine kurze weile ge-
bähi ü so da'ay rerki ö wän icdyn kd schlafen hatten, fiel der löwe ein und
qätay. nam mit sich einen großen hammel.
Markäsä rirki yidi: »wä ninku wä Nun sagte das dorf: »Der mann da
nin rün badan.« ist ein mann der warheit.«

20 Markäsü libähi ninki sügay ü mdrkü Der löwe wartete nun auf den mann
'idi-na ü imdn wdyday, ayyü wanki is und da niemand kam, so fraß er den
kd ^"äuay ö yidi: ^illayn rag la is ku md- hammel für sich und sagte: »Auf die
halldyo ö wä wd'ad qdbay. « menschen ist eben kein verlaß und sie
halten kein versprechen.«
Markäsä rerki ninki fäliya raöday ö Das dorf aber hielt den manu für
25 holo baddn siyay ö güriyohödi ddugi ti einen warsager, gab im vil vih und zeigte
ssgay. im den weg zur heimat.
Markäsä ninki mdrkü güriyohödi yimi, Als der mann heim gekommen war,
ü sekayay. Markäsä ninki 16 bihiyay erzälte er davon. Du gab man dem
libäli qädiyay.~ Wä sida. manne den namen : löwenverkürzer.

101. Die alte frau und der löwe.

30 W. l. y. Habdr-bä inän lalidyd. Mar- Erzälung. Eine alte frau hatte eine

käsä inänti nin Dülbaliänta ihi ayydy gür- tochter. Diese heiratete dann ein mann
saday. von Dulbahanta.
1 Wörtlich; das versprechen packen, rauben. ^ Würtlith: er hat einen lüwen [das im gebärende] vor-
enthalten.
«

232 IL Originaltexte.

Uahärti-hä bäri ddmbe is tidl: »inan- Eine zeit daruach sprach bei sich
taydi ayydn ü wa/i döndnaya.oi Markä- die frau: »Ich werde meine tochter be-
säy tägtay. suchen« und machte sich auf.
Jidki so'otö-bä ayydy kü harrädday ö Als sie des weges wanderte, wurde
5 kü gäjötay. sie durstig- und huno^rig-.

Markäsä libäh helay, UbäJii-bä kü yidi: Da traf sie ein hhve und derselbe
»habdr-ay, habdr! liaggt kü soota'?^ sasrte zu ir: »Du alte! wohin gjehst du?«

Habdrti-bdy tidi: »libaho, libäh isla- Die frau erwiderte dem löwen » O :

med! aniga wän gäjönAya lyyo harräd- lieber löwe! ich bin hungrig und dur-
10 sdn ahay.oi stig. «

Libähi-bti yidi: »na, an bdlli biycia Da sagte der löwe: »Weibchen! komm'
kü ttisee inna ken!« nur mit, ich will dir eine waüierlache
zeigen.
Markäsdy robday, markäsü biydha tü- Sie folgte im mm, er zeigte ir das
say, markäsdy biyihi kd Yibtay ö libähu waßer, sie trank daraus und sagte dann
15 kü tidi: »libaho, libäh islämed! tcän gä- zum löwen: »0 löwe, lieber löwe! ich
jdysn akdy.« bin hungrig.«
Libähi-bu yidi: »na! an dsro kü s6 Der löwe erwiderte: »Frauchen! ich
qdbte'e hdlka l gü süg!& Habdrti-bdy tidi: will dir eine gazelle fangen, warte nur hier
:!>hdyye!« auf mich!« Sie erwiderte: »Ganz recht!«
20 Markäsü libähi tdgay ö diro so qdb- Der löwe ging nun. fing eine gazelle
tay ö ü kenay. und brachte sie ir.

Markäsdy habdrti derddi qdlatay ö Die frau schlachtete und kochte sich
bisldysatay ö 'üntay ö ddriktay. die gazelle, al!> und wurde satt.

Markäsdy ku tidi:
libähi »libä/io, li- Hierauf sagte sie zum löwen: »Löwe,
25 bäh islämed! wdhan dönaya man biläd lieber löwe! ich beabsichtige nach dem
Dülbahänta ü kä'o.« land der Dülbahänta aufzubrechen.«
Markäsü libähi kü yidi: »na! aniga Der löwe erwiderte ir: »Frauchen!
biläd Dülbahänta md-aqärie adiga ma-i- wirst du mir wol das Dülbahänta zeigen,
tüsta?« da ich es nicht kenne?«
30 Habdrti-bdy tidi: »ha, inna ken!« Sie antwortete: »Ja wol, komm' nur
Markäsdy is raen. Ayydy so'odän-bä gel mit!« Sie g-ing'en nun mit einander. Wie
arksn biddnti. Markäsdy habdrti kü tidi sie so dahin zogen, da erblickten sie von
libähi: »xmr-ya, wä kd bilädka Dülba- ferne kamele. Da sagte die frau zum
hänta. « löwen: »Da ist das land Dülbahänta.«
35 Markäsü libähi kü yidi: »habdr-ay! Nun sagte der löwe: »Matrone! wir
wd!ad bdynu Id-nahay.« Habdrti-bdy tidi: stehen doch wol in ti-eue zusammen!«
»wä yahay.« Die frau erwiderte: »Ja wol!«
Libähi-bü yidi- »habdr-ay, habdr! icd- Da sacfte der löwe: »Ich will ein stück
han dönaya, inan gela hal kd 'üno; mdr- von den kamelen eßen; wenn du also zu
40 kad gila-jir ü tdgto, hä oddnin: libäh-bä den hirten kommst, so sage ja uicht:
hdlka Joga!« »Es befindet sich da ein löwe!«
II. Originaltexte. 233

Habdrü-bdy tidi: »wä yahaij.« Mar- Die frau erwiderte: »Ganz recht.«

käsü häta-nd yidi: ^adiga mdrkad re- Nochmal sagte der löwe zu ir: »Wenn
rdha ü tdgto, hd oddnin: lihäh-hä hdlka du zu den leuten kommst, sage ja nicht:

j6ga/< ein löwe ist da!«


5 Hahdrti-hdy tidi: i>wä yahay!« Mar- Die frau erwiderte: 5>Ganz recht!«

käsü libähi kd yidi hahdrti: »wd'ad Allah Da sprach der »Wir stehen
löwe: in

ydynu Id-nahay.« Hahdrti-hdy tidi: »wä eidlicher treue zusammen.« Die frau er-

yahay. « widerte: »Ja wol.«


Markäsä hahdrti dddki gSla Id jögay Nun ging aber die alte zu den karael-
10 ayydy ü tdgtay ö kü tidi: »libah-bä hdlka hirten und sagte zu diesen: »Ein löwe
ßga.^ befindet sich hier.«
Markäsä rdggi gila Id jögay geli dih Da jagten die kamelhirten den löwen
ü gd '^eliyay libäha. zurück von den kamelen.
Markäsä hahdrti rerki ü tdgtay ö kd Darnach ging die alte ins dorf und
15 tidi: ^lihäh-hä hdlka jöga.« meldete auch dort: »Ein löwe ist hier.«

Markäsä hahsnki hahdrti dqqal seha- In der nacht schlief nun die alte in
tay. Markäsü libähi rerki ü yimi, mar- einem hause. Da kam der löwe ins dorf,
käsü hahdrti ö dqqalki hürudda qätay 6 pakte die alte die im hause schlief und
"ünay. Libähi -hä yidi: »hahdro tvd'ad fraß sie. Und da sagte der löwe: »Alte
20 md-haysän.« Wä sida. weiber halten kein versprechen.«

103. Der löwe und die greisin.

W. y. Libäh-hä hahsn rer ü yimi,


l. Ein löwe kam nachts in ein dorf um
inü ü dä'o; markäsä rerki 6 dan icdda einen Überfall zu machen; das ganze dorf
skhday. schlief.

Markäsä hahdri sehdn wdyday ö st Eine alte frau aber konnte nicht
25 äda ü qdylisay. schlafen und machte großes geschrei.
Markäsu libähi tdgay, 'asddi damhe- Da ging der löwe, kerte aber am
na so nöqday. folgenden tage zurück.
Markäsdy hahdrti sehdn wdyday ö st Auch da schlief die alte frau nicht

äda ü qdylisay. und machte ein großes geschrei.

30 Markäsü libähi tdgay 6 yidi: »illayn Da ging der löwe und sprach: »Frei-
hahdri icä tohöre ö md-sehato.« lich, ein altes weib ist eine Schwatzbase,
die nicht schläft.«

103. Grroß- uud kleinvih.

W. l. y. Gel iyyo fdrdo lyyo lö' iyyo Kamele, pferde, rinder und kleinvih
ädi yay sikaysten. redeten mit einander.
Gel-bä yidi: i>ädiyo! mdrkad geddha Das kamel sprach: »Schaf! wenn du
35 'ünayso, mahäd is tidähda9<^ gras frißt, was denkst du?«
Reiniscb, Somalitexte. 30
234 II. Originaltexte.

Adigi-bä yicU: »wdhan is i(lähda: Das schaf sagte: »Ich deuke mir:
berrd daran e bi'ir däf^ ö an burha ti morgen [herrscht villeicht] maugel, geh'
däfaya. « am schöplchen vorüber und ich gehe
dann vom grasschopf vorbei.«
Gsli-bä yidi: »lö'e! märlcad geddha Dann sprach das kamel zum riud:
5 'ünayso, mahad is tidahda'i^ »Rind! wenn du grasest, was denkst du?«
Ludi-bä tidi: »ivdhan is icjahda: berrt- Das rind erwiderte: »Ich deuke mir:
bä gedühu wä l füfir e fuqso.< morgen wächst mir gras in fülle, friß
dich [heute] nur voll an!«
Geli-bä yidi: »fäi'asö! mdrkad geddha Nun sprach das kamel: »Du pferd!
'ünayso, mahad is tidähda?« wenn du grasest, was denkst du dir?«
10 Fdraski yidi: »wdhan is idäJida, Das pferd ermderte: »Ich sage zu
qäylo yMay'e^ qurdüm!« mir: kriegsruf erschallt [villeicht bald],

daher friß dich an!«


Fdraski-bd yidi: »gslo! hadddd ge- Da sprach das pferd: »Du kamel!
ddha 'unayso, mahad is tidahda?« wenn du grasest, was denkst du dir?«
GMi-bä yidi: »wdhan is idahda: Allah Das kamel erwiderte: >Ich sage zu
15 büh'e, 'irku büJ/e, dülku büh'e, rdggu büh'e,'^ mir: Gott ist voll, der himmel ist voll,
'dnka bühso!« Wä sida. die erde ist voll, die menschen sind voll;
fülle dir auch au die backen!« Ende.

104. Das kamel, das pferd und der esel.

W. l. y. Aur iyyo fdras iyyo damer ErzUlung. Eiu kamel. ein pferd und
ayyd is ü fänen. ein esel pralten sich.
Markäsä aürki yidi: ^anigu icdhan Das kamel sprach: »Ich bin im stände
20 qädi kdra dfar dqqal ö nag icdnagsani vier häuser zu tragen, wenn ein ordent-
l gü rdrtay, hase-ahate haddi näg hdmi liches weib mich beladet, aber wenn ein
dqqal keli'a l gü rdrto, anigu md-qadi unordentliches weib mich beladet, kann
käro.<i: ich ein einziges haus nicht tragen.«
Markäsä fdraski yidi: -^ anigu wdhan Das pferd sprach: »Ich kann einen
25 qädi kdra nin fülin yaqän, hase-ahate manu tragen welcher reiten kann, aber
liaddi nin an fülin aqönini, md-qadi kdro. « einen mann der nicht zu reiten A'ersteht.

Markäsä dam^rki yidi: > anigu nin kann ich nicht tragen.«
fülin yaqän iyyo nin an fülin aqön la- Der esel sprach: »Ich kann einen
bdda-bä wä qädi kdra ö mdr un-bän biq- mann der reiten, auch einen der nicht
30 laya, ninka hörtayda kü, türa.t reiten kauu. tragen und wenn ich aus-
schlage, werfe ich den vor mich hin.«

' Kleinvih eilt beim grasen oft am besten gras vorbei und nimmt bald hier bald dort ein scliöpfchen gras.
' Rindvih frißt eine stelle kal und geht erst weiter, wenn kein gras mer vorhanden ist. ' Pferde freßen

unabläßig; im kriege müßen sie eilmiirsche machen one freßen zu künnen. * Wo alles sich sättigt, warum soll

nicht auch ich es tun ?


«

II. Originaltexte. 235

105. Der mauii, der scliakal, der löwe und tlie lijäne.

W. l.
ij.
Nlm-bä dfar inan laha. Mar- Ein mann hatte vier söne. Der mann
käsä ninki markäsa abari
tndo btlay, erblindete später. Darnach fiel dürre ein
cWday, markäsa höWii 6 dami kd idläden. und alles vili ging zu gründe.
Markäsa mältnti ddmbe la gahay, mar- Da lief eines tages alles davon und
5 käsä abböhöd e inddha-Ui'a inamddisi kd auch die söne des blinden vaters liefen

'draren. von im weg.


Markäsa ninki inddha-lä'a is kd oyay Der blinde mann weinte nun für sich

6 yidi: »ülayn nin Indd-kt'i md-'drari und sagte: »Ein blinder mann kann ja

karo.« nicht laufen.«


10 Markäsa ninki ö mSsi fadiya dawcfo Nun kam zum manne, wie er so da-
ü timi kd bdqatay. Markäsdy daivaddi
ö saß, ein Schakal und fürchtete sich vor

tkli: -»libäli-bän ü qaylinaya ninka hd im. Da sagrte der schakal: »Ich rufe einen
'Uno ö wall hd kü siyo!« löwen herbei daß er den mann freße und
auch dir (mir) etwas gebe!«
Markäsdy üb ah ü qdylisay ö tidi: Er rief nun einen löwen und sagte:
15 »tvdr-ya libuh, libaho! icdhan kü haya »0 löwe! ich habe für dich unbewachtes
hilbö tagdn.« fleisch.

Markäsa libalii rünted möday ö so Der löwe glaubte im, ging mit im
raay ö ninki ü yimi. und kam zum manne.
Markäsa libalii kd yidi datüdddi: »ma Da sprach der löwe zum schakal:

20 wdJiad hdysa ninka kan ö keli'a?« Mar- »Hast du nur diesen allein?« mann da
käsdy tidi: »ha, ninkäs ö keli'a ayydn Dieser erwiderte: »Ja wol, diesen mann
hdya.« lllayn libaho dddka dd'da wdyn- allein habe ich.« Der löwe aber ißt be-
la ma-ü Ymo. kanntlich keine alten leute.
Markäsa libalii "ädöday ö dawa'ddi Nun wurde der löwe zornig und or-
25 dirbähfiy. Markäsu libähi is kd tagay ö feigte den schakal. Er ging dann fort.
daiodddi tidi: »wdhan ü qaylinaya "U- Nun sag-te der schakal: »Ich rufe den
viar-lug-ydra. « kleinbeinigen Omar herbei.«

Markäsdy daiva'ddi druwd ü qdylisay Er rief nun die liyäne herbei und die

ö druwdgi yimi. hyäne kam.


30 Dawa'^ddi-bä kü tidi: »wdlian kü hdya Nun sagte zu ir der schakal: »Ich

hilbu tagdn, hasc-ahate'e hilbuhu tva nin habe für dich unverwartes fleisch, aber
e ninka ma bad mise bad? Bad adigäla, dieses fleisch ist ein mann; wir eßen den
bdd-na anigäla.« mann wol halb und halb? Eine hälfte
ist dein, die andere ist mein!«

Markäsu druivdgi yidi: »wd yahay.« Die hyäne erwiderte: »Es sei!« Wie
35 Mdrkay dawaYidi druwdgi ninki tüstay, nun der schakal der hyäne den mann
ayyü druicdgi qöslay ö dawa'ddi tüntumay gezeigt hatte, da lachte die hyäne, klopfte
ö hl yidi: »daiud'o loänagsan ayydd ta- dem schakal auf die schulter und sagte
30*
236 II. Originaltexte.

hay, hase-ahdte'e ninku an ö keli'a ayyü zu Im: »Uli bist ein netter scliakal, aber
l gü fildn yahay e örod ö hilhä kale Ild- der mann da genügt gerade mir allein;

hay ha kü siye'e dönolii geh' nun und suche dir anderes fleisch
das dir Gott geben möge!«
Markäsdy daicdädi 'ädötay ö tidi: Da wurde der schakal böse und
5 yülayn druwd icd'ad md-hajiyo.<i sagte: »Freilich wol, eine hyäne hält ja
kein wort.«
* Markäsu druwdgi ninki kelidls is kd Die hyäne fraß nun allein den mann
^ünay ö dawa'ddi-na is kd tdglay. auf und der schakal ging seine wege.

106. Eine nnterrcdnng der raul)tiore.

W. Libäh iyyo sabel iyyo hä-


l. y. Der löwe, panter, gepard, wolf, die

rem'dd iyyo druwdgi iyyo dider iyyo da- h\ äne und der schakal unterhielten sich
10 w<ffo yä sekaystay. unter einander.
Markäsä Uhald dawdddi kü yldi: -»na Da spi-ach der löwe: »Du schakal!
dawd^oy, adigu ayydd dddka ü gü ja'dsa- wen unter den menschen magst du am
hayf« besten leiden?«
Markäsdy dawa'ddi tidi: »gabddha.« Der schakal sagte: »Die mädchen!«
15 Markäsü libäJii yidi: »wayo?« Der löwe sprach: »Wai-um denn?«
Markäsdy datoa'ddi tidi: »mdrka ga- Da sagte der schakal: »Wenn ein

bdddo timdha tida'dnayso, ayydy ged fa- mädchen die haare flicht und bei einem
disata, markäsdn aniga iddha kd bddiya bäume sitzt, da schneide ich mir von den
gosta. « Schafen fettschwänze ab.«
20 Markäsä libähi ytdi : »druwd-o, adigti Nun sprach der löwe: »Du wolf! wer
äyydd dddka ü gü ja'dsahay?« Ist den menschen am liebsten?«
dir unter

Markäsä druwdgi yidi: »oddyga.« Dieser sagte: »Der OTels.« Der löwe
Markäsä libähi yidi: •»vcayo'i«. sprach: »Warum denn?«
Markäsu druwdgi yidi: ^mdrka oddy Da sagte der wolf: »Wenn ein greis

25 ädiga Id jogo, yan kd tidiyd, wänka ü gü beim kleinvih dann treibe


sich beflndet,
wayn yan kd qäta; oddygu-se l md Briyi und neme mir den
ich es in die flucht
kdro. « größten hammel; der greis aber kann
mir nicht nachsetzen.«
Markäsä libähi yidi: »sabslo! adigu Nun sprach der löwe: »Du panter!
ayydd dddka ü gü ja'dsahay?« Markäsä wer ist dir unter den menschen am
30 sabüki yidi: »aniga dddku xcä is ü gü liebsten?« Der panter sagte: »Mir sind
kd l mid. Darärti hid-bän kü dünta, mdrka die leute alle gleich. Wenn Ich bei tag

adigu so galo, yan rl hmdha qäbsadd, im dickicht versteckt bin und das klein-

'idi-na l md ögdto; habsnki-na rSr-bän ü vih hereinkommt, da packe ich eine zige
imäda, aniga god-bän qoda had iyyo ädiga an der gnrgel und kein mensch bemerkt
ab an örgiga ü gü wayn qäta, %di-nd l md- mich; bei nacht aber komme ich ins dorf.

ögdto. « grabe ein loch bis ziim kleinvih und


««

II. Originaltexte. 237

neme mir den größten bock one daß


mich jemand bemerkt.«
Libähi-hä yidi: -»dider-o! adigu ayydd Nun sprach der löwe: »Du hyäne!
dddka ü gü ja'dsahay 9 « Markäsü dider-ki wer ist dir am liebsten unter den men-
yidi: »anigu dddku wä is ü gü kd l mid schen?« Diese sagte: »Mir sind die leute
ö dddka hoWilsa anigu ü gu md-tago. alle gleich, denn Ich gehe nicht ans vih

5 Mdrkan-se adi bahsdnaya drko, änd is kd der menschen; wenn aber kleinvih sich
wdda-la. « verlauft und ich es sehe, dann gehört
alles mir.«

Markäsü diderkiyidi: i>libäho.' adigu Darnach sprach die hyäne: »0 löwe!


ayydd dddka ü gü ja'asahay?« Markäsü wer ist denn dir am liebsten unter den
libuhi yidi: »aniga dddku wä is ü gu kd menschen?« Der löwe sagte: »Mir sind
\Q i mid, illayn anigu loahan döna, ayydn alle menschen einerlei, denn ich tue was

samdyn; habdrta-se lihdan jirka'a md- ich will; ein altes weib von sechzig jaren

jd'ali. « aber mag ich nicht.«


Markäsdy häta-na sekaystSn libdh iyyo Nun redeten weiter unter sich der
sabel iyyo härerndd iyyo druwd iyyo dider löwe, der panter, der gepard, der wolf,
15 iyyo daivä'o. die hyäne und der schakal.
Markäsü libahi dawa^ddi kii yidi: »na Der löwe sprach: »Du schakal! wenn
dawa'oy! adigu adi hadaya haddi la gü du beim schafestelen gefangen wirst,
qdbto, illayn hög mä-lihid'e, adigu mahäd denn du bist ja schwach, was machst
samdyn f « du dann?«
20 Markäsdy daioa'ddi tidi: »wän jlf- Da sagte der schakal: »Ich lege mich
sadd qayliya.« nider und schreie.«
Markäsü libahi yidi : » dider-o ! haddi Nun sprach der löwe: »Du hyäne,
la gü qdbto, illayn hög mä-lihid'e, mahäd wenn du gefangen wirst,denn auch du
samdyn?« hast keine kraft, was machst dann du?«
25 Markäsd diderki yidi: »haddi bud Die hyäne sagte: »Wenn ein knüttel

ddbarka l ga gd dd^o, markäsd tdlo l gd mir auf den rücken und rat mich
fällt

'dtäta ö wdhan samdyo gardn waya ö verläßt und ich nicht weiß, was ich tun
ninkan dib ü ega, inu ninku l Id ^ayya- soll, dann sehe ich mich um, ob der

rayo, iyyo inü i dilayo ; haddi ninku wa- manu mit mir sein spil treibt oder mich
30 ran sido, markäsdn'drara ; haddü-s-dn ayyü töten will. Trägt nun der mann eine

ninki waran siddn, markäsdn qosld da- lanze, so laufe ich fort; hat er aber
qäqa. « keine lanze, dann lache ich und spaziere
weiter.

Markäsü libahi yidi: ^druwd-yo, haddi Hierauf sprach der löwe: »Du wolf!
la gü qdbto, illayn hög md-Uhid'e, mahäd wenn du erwischt wirst, denn du hast
35 samdyn f« ja keine stärke, was machst dann du?«
Markäsü druwdgi yidi: »mdrka la i Der wolf sagte: »Werde ich erwischt,
qdbto, anigu dddka ö (^ara här-bän kü ta- dann spritze ich auf alle leute meinen
leja. « dreck.
238 II. Originaltexte.

Alarkäsü libähi yidi: ^härem'ddo! had- Nun sprach der löwe: »Du gepard!
di la gü qdbto, ülayn Iiög mä-lihid'e, ma- wenn du erwischt wii-st, denn auch du
liäd samayn'?« hast keine kraft, was machst dann du?«
Markäsü ^ärem'ddJci yfdi: >haddi la Der gepard sagte: »Wenn ich ge-

5 i qdbto, had iyyo mdrkan dimdnayo, wah- packt werde, dann kratze ich nur so

bän kdghagfa.« lange, bis ich tot bin.«


Markäsü libähi yfdi: »sabelo! haddi Hierauf sprach der löwe: »Du pantcr!
lagü qdbto, ülayn hög md-UMd'e, mahäd wenn du angefaßt wirst, kraft hast du
samdyn?« ja keine, was machst dann du?«
10 Markäsü sabsiki yidi: »had iyyo mdr- Der panter sagte: »Ich raufe bis ich
kan dimdnayo, loän dirii'a.« tot bin.«

Markäsäy druwdgi iyyo


daica'ddi iyyo Hierauf sprachen 7>u einander der
sabelki iyyo diderki iyyo härem'ddki ayydy Schakal, der wolf, der panter, die hyäne
is yi4dhden: »ki libaha waydiya wü dili.« und der gepard und sagten: »Wer von
uns den löwen fragt, den haut er.«

15 Markäsäy dawa'ddi tidi: »inna kena Da sprach der schakal : » Kommt,


kuliigen waydinee. « Markäsäy issa so rä- wir alle wollen in befragen.« Sie gingen
%n, ö mel ü däw yimäden. Markäsäy is nun mit einander und kamen in seine

yiddhden: »haddäynu ü tdgno, ivü inna nähe. Da sprachen sie unter sich: »Wenn
läyn. « wir hingehen, so schlägt er uns nider.«
20 Markäsü diderki yidi: »mid-ba mar Da sagte die hyäne: »Ein jeder gehe
ha ü tago.'< Markäsäy yiddhden: »ica einmal hin!« Sie antworteten hierauf:
yahay!« »So sei es!«

Markäsü diderki libähi ü yimi; mar- Da kam hyäne zum löwen; der
die

käsü libähi dirbähay. Markäsü "draray 6 aber orfeigte Sie lief dann lachend
sie.

25 qöslay ö kuwi kale ü yimi ö kti yidi: von danuen und sagte zu den andern:
»libähi ivd hürda.« »Der löwe schläft.«
Markäsü ü tagay libähi, mar-
sabelki Darnach ging der panter zum löwen,
käsü isdgi-na dirbähay. Markäsü sabelki aber auch diesem gab der löwe eine or-
''draray ö qöslay ö küwi kale ayyü ü tagay feige. Der panter lief lachend fort und
30 ö kü yidi: »libähi hilib-bü'ünaya, i lä hddli saffte zu den andei'u: »Der löwe frißt

wä.t gerade fleisch und wollte mit mir nicht


reden.«
Markäsü druwdgi ü yimi libähi. Mar- Nun kam der wolf zum löwen; diesem
käsü tantömay, markäsü druwdgi "draray grab der löwe einen faustschlao:. worauf der
6 qöslay ö küwi kale ü tagay ö kü yidi: wolf lachend fortlief und zu den andern
35 »libähi loahögä 'äd'a i siyay.« saofte:»Der löwe onab mir etwas fleisch.«
Markäsü häremYidki libähi ü tagay. Hieraufging der gepard zum löwen. Da
Markäsü libähi dirbähay, markäsü härem- crab im der löwe eine orfeige. Weinend

'ädki is kd 'draray ö öyay ö küwi kale ü lief nun der fort, kam zu den andern

tagay ö kü yidi: »libähi wä "^ädaysdn ya- und saffte: »Der löwe ist schlecht auf-

40 hdy, ivü i dirbähay. ii gelegt und hat mir eine orfeige versetzt.«
«

II. Originaltexte. 239

Markäsdy daica'ddi lihähi ü timi ö Nun kam .scliakal zum löwen,


der
kd fogdtay ö ku tidi: »libuho, liaddi la und sagte dann zum
hielt sieh eutternt

gü qdbto, Ülayn wali hög wayn yad ta- löwen: »0 löwe! wenn du ertappt wirst,
hdy'e, mahad samdyn?« denn du hast große stärke, was machst
dann du?«
5 Markäsü yidi libahi: -»an kü sSge'e Der löwe sprach: »Komm doch
sö däwo.U näher, damit ich mit dir reden kann!«
Markäsdy dawa'ddi tidi: »hörta t seg Der Schakal sagte dann: »Sage mir
wdhad samdyn /« nur zuvor, was du machen wirst!«
Markäsü yidi: »aniga haddi nin ke- Dieser erwiderte: »Wenn ein einzel-

10 li'i i qdbto, wä dirira had iyyo radrka ner mann mich dann raufe ich,
erwischt,

mid dimdnayo ; liase-ahate haddi sagdl nin bis einer von uns tot ist; werde ich aber

l qdbato, ma ninka fidd'a mi-se ninka von neun männern ertappt, dann schaue
ffda, wän ega, ega. Ninka fid'd mdrka und schaue ich, welcher mann ein f'eig-
hure yan dila, ninka fidd ihi-se isdgu-bä ling und welcher beherzt ist. Wenn ich

15 wä 'di'ara.« dann vorerst den mutigen töte, so läuft


der feigling ja fort.«
Markäsü libahi dawa'ddi ku yidi: »s6 Nun sprach weiter der löwe zum
däwö häta-bä!« schakal: »Komm also jetzt näher!«

Markäsdy dawa'ddi tidi: »hadddn kü Hierauf sasrte der schakal: »Wenn


sö däioddo, adiga mi-ydd i dirbahi la- ich dir in die nähe ginge, würdest du

20 hdyd?«. mich wol beorfeigen?«


Markäsü libahi qöslay dawa'ddi Da lachte der löwe und sprach zu
kü yidi: '^ayyä hiyänadäs wänagsan ya im: »Wer hat dir denn diese schlaue

kü baray.« vorsieht beigebracht?«


Markäsdy dawa'ddi tidi: »ivdhä i ba- Darauf erwiderte der schakal: »Die
25 ray ohinta härem'ddka kd däddnaysa.« habe ich gelernt aus den tränen die der
Wä sida. gepard vergoßen hat.« Ende.

107. Der löwe, der panter, der gepard, der wolf und der scliakal.

Libäh iyyo druwd iyyo sabel iyyo Ein löwe, ein wolf, ein panter, ein

harem'dd iyyo daioä'o ayya bdri höre da- gepard und ein schakal verbündeten sich

ivaystay. einst.

30 Markäsä issa so ra'en ö rer ü yimaden. Sie gingen nun mit einander und
Markäsdy yidähden: »an rerka ü ivdda kamen in ein dorf. Da sagten sie: »Wir
dd'no ö nin wdliba wühü helo hdlkan hd wollen alle das dorf überfallen und was
keno! ö ninki loah hüa e an hdlkan ke- ein jeder fängt, soll er hieher bringen!
nin e 'üna, wd'ad Allah ha qdbto!'!- wer aber etwas bekömmt und es nicht
hieher bringt, sondern frißt, den strafe
Gott ob des treubruches !

35 Markäsdy rerki ü so tcdda da'en o Sie überfielen nun gemeinschaftlich


:

240 II. ORIOraALTEXTE.

sabelki n qdbsaday ö güriga güdihisi kü das dorf und der jjanter erbeutete eine
'unay. zige und fraß sie in der seriba.
Markäsä druwdgi mahae küwi kale Die übrigen alle mit ausname des
wäl^-bä so wäyen; markäsü druwdgi Idhdi Wolfes bekamen nichts ; der wolf aber
5 kenay 5 libahi qöslay ö kulligöd ü y^day brachte ein schaf und da lachte der löwe
ö lähdi qayhiyay. und rief alle herbei und der löwe zer-
teilte es.

Markäsü libahi yidi: »idinkti mid-bä Nun sprach der löwe: »Ein jeder
mar "ad ha qato ö wdhä so hada ana- neme sich ein stück fleiscli und was
la.<s. übrig bleibt, gehört mir.«
10 Markäsü druicdgi yimi ö manderti Da kam der wolf und uam die ein-
qätay, markäsü harem'ddki yimi ö mddahi geweide, es kam der gepard und nam
qätay, markäsü sabelki yimi ö loqünti qä- sich den köpf, da kam auch der panter
tay, markäsü sabslki mergeday ö libahi und nam den hals, würgte aber daran
yidi: »maha kü hslay?« Markäsü sabslki und der löwe sprach: »Was ist dir wider-
15 yidi- »wän mergeday.« faren?« Der panter sagte: »Ich habe
mich gewürgt.«
Markäsü libahi gdrtay inü sabelku Da merkte der löwe, daß der panter
güriga wah kü %nay. im gehöfte schon etwas gefreßen hatte.
Markäsü libahi stdäsi yidi: »illayn Sä- Der löwe sprach dann: »Der panter
bel wä wd'ad Allah qdbay ö la la md-dä- hat das gelöbniß gebrochen und mit im
20 waysto.« ist kein bund mer.«
Markäsä dawa'ddi timi ö badidi qa- Darauf kam der schakal und nam
datay. Markäsü libahi dirbahay ö kü yidi sich den fettschwanz. Da orfeigte in der
»dawaoy! wdh yar ayydd tahdy'e ayyä löwe und sagte zu im: »Schakal, du bist
Mlibka kü na Id baray?« doch der kleinste und wer lerte dich das
fleisch zu unterscheiden?«

25 Markäsdy dawa'ddi tidi: ^inddhayga Der schakal erwiderte: »Meine äugen


l ka Id baray.« lerten es mich.«
Markäsü libahi hilibki ö dan ayyü Nim fraß der löwe das gesammte
%nay. fleisch.

108. Der löwe, der wolf und der scliaka).

W. l. y. Bdribä libah iyyo druiod iyyo Einst unterhielten sich durch ge-
30 dawao skkaysten. spräch der löwe, der wolf und der schakal.
Markäsä libahi yidi: »drtcivd-o! tod- Da sprach der löwe: »Du wolfl was
had "^ünto mahäd ü gü jddsahay^^ ißt du am liebsten?«
Markäsä druwdgi yidi: n^aniga wdhan Der wolf sagte: »Was mich nicht
i llqin mahä'e wi]}.i kali wä Itqa.« schluckt, schlucke ich alles.«
35 Markäsä libä/ä yidi: »daiväoy! wd- Dann sprach der löwe! »Du schakal!
had 'ünto mahäd ü gu ja'dsahay?* was ißt du um liebsten?«
; « « « :

II. Originaltexte. 241

Markäsä dawa'ddi tuli: >>wähan 'üno Der .scliakal sagte: »Was ich am
märka höre wähan ü ja dl ahay, hadi liebsten eße, ist ein fettschwanz; wenn
haddäy bad/du t dkql wäydo, legg-an kü aber der fettschwanz mir nicht genügt,
hiegsiya. Mdrkan labdda tvdda Ycno, aniga dann laße ich dem das weichenf'ett folgen.
5 liqdnyo duged ycm ged höstlsi ü sEhda.« Habe dann beides gegeßen, so lege
ich
ich mich der verdanung wegen unter
einen bäum.«
Markäsdy dawa'ddi lihal^i kü tidi: Hierauf sagte der schakal zum löwen
»ivar libäho! ad/go wdhad 'ünto mahäd »0 löwe ! was ißt denn du am aller-

liebsten '?«
ü gü jadsahayf«
Markäsä libahi yidl: »anfgic wdhan Der löwe sprach: »Mir ist alles eins

10 '^i?^a loä is ü gü kd l mid; hase-ahatc was ich eße; wenn ich aber ein altes

habdr todobdtan jir'a hadddn 'üno, mar- weib von sibenzig jaren eße, dann be-
käsdn dabdda kd qübta.« komme ich diarrhoe.

109. Der löwe, der wolf und der schakal.

ir. Libäh iyyo druwd iyyo da-


l. y. Ein löwe, ein wolf und ein schakal
icao ayyä sskaystay. Markäsä libähi ykll : redeten mit einander. Da sprach der
15 ^druwd-yo! ad ö gäjaysdn hadddd hölo löwe: »Du wolf! wenn du huuger hast
rag Id jogo ärakttd adiga mahäd samdy- vind du vih bei leuteu siehst, was machst

sa?« du ?
Markäsä druwdgi ykli: »anfgu höldha Der wolf erwiderte: »Wenn ich vih
rag Id jogo ü gu md-tago, hase-ahätee kd bei leuten sehe, gehe ich nicht hin,
so
20 ma-nd tago, ivä ega ges tagdn ayydn ü ich gehe aber auch nicht fort, sondern
so dünta, däbaded nef kd qdbsada ö Id schaue aus nach einer unbewachten seite
''drara.<s. wo ich mich verstecke, neme mir dann
ein stück vih und laufe damit fort.«

Markäsä libähi yidi: »dawaoy! adigu Hierauf sprach der löwe: »Du scha-
gäjaysdn hadddd hölo rag Id jögo äraktid kal! wenn du huuger hast und vih bei

25 mahäd samdysaf« leuten siehst, was machst du?«


Markäsä dawa'ddi tidi: »hadddn drko Der schakal erwiderte: »Sehe ich
hölo rag Id jögo wä kd 'drara ö lodhan leute beim vih, so laufe ich weg und
dönta idö baddn ö inän aberi Id jögta. suche mir vile schafe, bei denen sich

Markäsdn iddha kd häda, kd bddiya gösta, eine Jungfrau befindet. Da stele ich nun
30 kd llqanyöda. Markäsä gäjddo wdda l gd Schafe weg, reiße fettschwänze ab bis

bu'da. zur Übersättigung; so weicht dann der


hunger von mii-.

Markäsdy dawa'ddi tidi- »libäho! had- Hierauf sprach der schakal: »Du
ddd drakto ad 6 gäjaysdn hölo rag Id jögo, löwe! wenn du hungrig bist und vih bei

mahäd samdysa?« leuten siehst, Avas machst dann du?«


3^ Markäsü libähi yidi: »anigtt rdggan Der löwe erwiderte: »Ich raufe mit
Keiniscb. Somalitoxte. 31
« «

242 II. Originaltexte.

Id dirira, mdrkan nin dilo, aijya rdgga den leiiteu und wenn ich einen mann
kale 'drara, an höldha loähan döna-bä kü töte, so laufen die andern davon: dann
samdya. « mache ich mit dem vih, was ich will.«

110. Der löwe und der sehakal.

W. l. y. Bdri-bä dawcCo iyyo Uhäl), si- Ein sehakal und ein löwe schwatzten
6 kaysten. Alarkäsa libähi yidi: »anigu tö- einst mit einander. Da sprach der löwe:
bdii nin ö wdda sffoda icä htni kdra ö »Ich kann zehn männer die zusammen
läyn kdra ; hase-ahate nin keli'a anigu tca gehen, überfallen und freuen, aber mit
la dirira liad iyyo mdrka midkayo di'nid- einem einzelnen mann kämpfe ich bis
nayo. « einer von uns stirbt.«
10 Markäsä datva'ddi ttdi: ^ anigu töbdn Der sehakal sagte darauf: »Mit zehn
nin la mä diriri kdro ö loäa kd "drara, männern kann ich nicht streiten und ich
hase-ahäte'e töbdn nin ivän ka gd oMn laufe da davon; aber ich bin im stände,
kdra. « zehn männer zum weinen zu bringen.«
Markäsä »wäyo?« Mar-
libähi yidi: Da sprach der löwe: »Wie so denn?«
15 käsdy dawa'ddi tidi: »wä ega, mdrka tö- Der sehakal erwiderte: »Ich beobachte
bdn nin sehato ayydn il imäda, nin wdlba und wenn zehn männer sich schlafen
kab kd häda, kab ü däya. Mdrkay arörti legen, so komme ich, stele einem jeden
tosän, nin wdliba kabiklsi inid iväya. Mar- mann einen schuh weg, den andern aber
käsdy is kd oyän ö kdbta kale illdn käri hinterlaße ich. Wenn sie dann am morgen
20 tcäyän. Markäsdy ayydy nimdn i daga- aufstehen, vermißt jeder einen seiner
län ö i habärän ö is kd oyän ö anigu-na schuhe. Da weinen sie denn, da sie den
qosla. andern schuh nicht anziehen können. Da
drohen sie mir, schimpfen auf mich und
jammern, ich aber lache.«
Markäsä libähi yidi: »adigu hög wayn Da sprach der löwe: »Du hast zwar
mä-lihid, hase-ahäte'e wali hiyäna baddn keine kraft, aber du bist voll von tücke
25 ayydd tahay.v. und hinterlist.

111. Der löwe nnd der sehakal.

W. l. y. Libäh iyyo dawao ayyä lö' Ein löwe und ein sehakal hatten zu-
wdda lahä. Asd-bä mid-bä lö'da rä'^a, kan sammen rinder. Jeden tag weidete nun
kaU-na l),äbag yü döna. einer die rinder, wärend der andere
gummi suchte.
Asadi ddmbe yä libähi lö'di rc^ay ö Eines tages weidete der löwe die
30 dibigi lö'da ü gü sisld "^ünay. rinder und fraß den fettesten jungstier
der herde.
Markäsä habsnki daica'ddi gürigi timi Amabend kam der sehakal heim
ö lö'di tirisay, markäsdy dibigi lö'da U und zälte die rinder und da ging im der
gü sisld rodyday. fetteste jungstier der herde ab.
II. Originaltexte. 243

Markasäy dawa'ädi libdhi ku ticU: Der Schakal sagte mm zum löwen:


»diblgi lö'da ü gü sUld mB?« »Wo ist denu der fetteste j imgstier der
herde?«
Markäsü liba/ii yidi: »mald mantü Der löwe sprach: »Er ist heute wol
halläway. « in verhist geraten.«
5 Markasäy dawa'ädi tfdi: »an hirrito Da sagte der schakal : » Ich -nill

dihigi döne'e adigu lö'da ra .U Markäsu morgen den stier suchen; geh' also du
libdhi yidi: »wä yahay!« mit der herde aus!« Der löwe sprach:
»Es sei!«

Dawa'ddi-bä arörti tdgtay ö dfbigi Am morgen ging der schakal und


döntay ö wdhay hesay mesi libähu dfbigi suchte den stier; da fand er die stelle

10 kü 'unay. wo der löwe den stier gefreßen hatte.


Markasäy dawa'ddi is tidi: »mahan Da sprach bei sich der schakal: »Was
samäyaf< Markasäy dagdh so qatay ö tue ichnun?« Er nam dann einen stein,
häbag marmärisay ö libalii ü kentay ö kü umschmirte denselben mit gummi, brachte
tidi: »anfgu dibigi wäy, hase-ahate mel dann den stein dem löwen und sagte zu
15 häbag baddn yan manta, ärkay.« im: »Den stier fand ich zwar nicht, aber
ich entdeckte einen ort wo es vil gummi
gibt.«
Markäsü libähi yidi: »mahad häbag Da sprach der löwe: »Warum hast
i gü kSni iväydayf« du mir keinen gummi gebracht?«
Markasäy dawa'ädi kü tidi: »häbag Der schakal sagte zu im: »Ich bringe
bän kü sida, habägtu-se wä häbag 'ada- dir ja gummi mit, aber dieser gummi ist

20 ded haddi la "^ünago, la mä '^alaliyo.« vom 'aday-baum der verschluckt aber


Markäsü libalii dawa'ädi kü yidi: »wä nicht gekaut wird.« »Ja wol!« erwiderte
yahay. « der löwe.
Markäsü libähi habägti liqay ö kü Der löwe verschluckte nun den gummi,
mergeday ö kü dintay. erstickte aber daran und starb.
25 Markäsä dawa'ädi qösosay 6 färah- Da lachte der schakal und freute sich
day, markäsä 16 bihiyay »libah dÜ'a«. darüber und er erhielt davon den namen
Wä sida. »der löwentöter«.

113. Der wolf imd der schakal.

W. l. y. Dawao
duruwä yä se-
iyyo iung. Ein schakal und ein wolf
kaystay. Druwägi-ba yidi: »dawaoy! wä- plauderten zusammen. Da sagte der wolf:
30 had mänta hiso, ad/ga mahad ü gü ja'ä- »Du schakal! was möchtest du heute er-
sahayf« reichen?«
Markasäy datva'ädi druwägi kü tidi: Da erwiderte der schakal: »Ich
»wähan ü gü, ja'^äl ahay adi badän ö inan wünschte mir vile schafe und ein er-
wayni lä jögta ö sähihkM lä sekaysä- wachsenes mädchen dabei in Unterhaltung
35 naysa.K mit irem geliebten begrifien.«
31*
« :

244 II. OKIGrNALTEXTE.

Alarkäsü druicdgi daicaddi kü yidi: Der wolt" sagte daraut: Warum?«


iwäyo^t Markäsäy daica'ddi tidi: >had- Da erwiderte der schakal : » Wenn sie

däy sähibksd Id sekaysdnayso adiga ö , mit irem geliebten plaudert, vergißt sie
dan loä illöda, anigu-na wä ü imäda, hd- auf sämmtliche schafe und da komme
5 diyo gösia.« ich und schneide mir fettschwänze ab.«
Markäsdy daicaddi tidi: »druivdyo! Hierauf sagte der schakal: »Du wolf!
wdh.ad mänta heso mahad ü gii ja'äsahay'?^ was möchtest du heute am liebsten haben ? «
Markäsü druwdgi yidi: »adi baddn Der wolf erwiderte: »Vile schafe und
ö näg ür-lahi ö siddsd bilöd ihi Id jög- als hirtin ein weib im achten monat der

10 to.« Markäsdy dawa'ddi druwdgi kü tidi-' Schwangerschaft. «Der schakal sagte dann
» icdyo ? « » Warum ?
Markäsü druwdgi yidi: »hadddn loan- Da erwiderte der wolf: »Wenn ich
ka ü gü xcayn qato, nagtu i md-Sriyi mir den größten hammel daraus hole, so
kdrto.^ Wä sida. kann das weib mir nicht nachsetzen.«
Ende.

11:}. Der schakal und sein weil).

15 W. l. y. Dawä^o iyyo ddua" ayyay is Eine schakalin und ein schakal waren
qabi jiray, adi baddn yay Id-yihin, da- verheiratet, sie besaßen vil kleinvih und
mer-na tvä Id-yihln. einen esel.

Markäsdy 'asadi ddmbe güren, mar- Sie traten dann eine Wanderung an
käsü ddwdi yidi: »dmma adiga kahäy und da sprach zum weibe der schakal:
20 dmma damerka kalidy!«- »Nimm entweder das vih oder den esel.«
Markäsdy tidi : » anigu damerk-an fü- Das weib sasrte: »Ich will reiten und
laya kahdynaya.^ Markäsü yidi: »ica ya- den esel nemeu.« »GutI« sagte der
hay.t- schakal.
Markäsdy damerki füsay,
daioa'ddi Die schakalin bestig nun den esel,
25 damerka-s^ dfar qitmbo ö siibag'a yä kü auf diesem befanden sich auch vier
rardn tahay. schlauche schmalz.
Markäsdy sübaggi fürtay ö "üntay ö Da öffnete sie das schmalz, fraß es

qumböyinki kü hartay ö kü mantdgtay ö und in die schlauche schieß, spie und


kü kädiday. pißte sie dann hinein.

30 Markäsü ddicaH icühü drkay difiq Der schakal sah nun die schmalz-
stibag'a. Markäsü ddwai möday, inay tropfen und meinte daß die schakalin
nägtlsa ö daica'ddi ahdyd öyayso ö kü weine. Er saffte nun zu ir: »Warum
yidi: *Mafyäd ü öyaysa?«- weinst du?«
Markäsdy daica'ddi kü tidi: -nbarärki Sie erwiderte: »Ich weine über ein
35 rer dbtigay ö bähal läyay yan ü barö- lamm meines oheims das ein wildtier

rdnaya. « getötet hat.«


Markäsäy kd bdhsatay ö sdddeh da- Hierauf entfloh sie und kam zu drei

w(Co ö mel Joga ö harrdr samaysdnaya Schakalen welche einen teppich webten
««:

II. Originaltexte. 245

rjay ü tdgtay ö kü tidi: »daiva'oyin- 6, und sagte zu diesen : » ir lieben Scha-


dawa'oyin islamed! daivadyln l qariya kale! seid ir solclie schakale, die mich
md-tihin?< verstecken können?«
Markäsäy dawa'öyinki yidähden : »na, Die Schakale erwiderten: »Ja wol,
5 ha, 'e.' daioao hagge kd timif iyyd ta- weiblein! woher kommst du und ^ver
hay?«- bist du?«
Markäsdy tidi: »ddwa' kulül ayya i Sie erwiderte: »Ein reizbarer schakal
qabay, viarkäsdn ka so bdfisaday.« hat mich geheiratet und dem entfloh ich.

Markäsdy dawa'oyinki qariyen. Mar- Die Schakale versteckten sie. Tags


io käsä ddiva'i 'asd ddmbe ü yimi ö kü yidi: darauf kam der schakal und sprach: >Ir

»daioaYiyin-a, dawa'^öyin islamed! dawao lieben guten schakale! habt ir eine


i gd bdhsatay, md-arakten?« schakalin gesehen, die mir entflohen ist?«
Markäsdy dawdoyinkl yidahden: »war, Die schakale erwiderten: »Ja wol
ha 'e/ siday ü ig tahay?« mann! wie aber sieht sie denn aus?«
15 Markäsfi yidi: »gardn mdyo.« Mar- Er sagte dann » Das weiß ich nicht.
:

käsü häta-na yidi: »na! dab bän sldayd^e Darnach sprach er: »Weiblein, ein brenn-
ö matdne äfartina-bä fü-
yaii gaVlnayd'e, eisen legre ich ins feuerund füre es dann
tad-dn idinka gallnayd'e, wä egaya ma-ti euch vieren in den after und werde sehen,
ü dimdta mi-se ti ü nöldta. Ti ü dimdta welche daran stirbt und welche leben
20 wä tdydi, ti ü nöldta- se ndgtaydi md- bleibt. Die daran stirbt, ist die meine,

'ahä.« die leben bleibt, ist nicht die meine.«


Markäsü matanihi yü futddi mid ivdl- Er steckte es nun jeder den after,in

ba kd galiyay, sdddeh-bä nöldtay, ö affddi- drei bliben am leben, sein weib aber
si-bä ü dimdtay. starb.

25 Markäsü yidi: »wä tdn taydi!« Wä Da sprach er: »Das war die meine.«

stda. Ende.

114. Die schakale.

W. l. y. Rer-bä mU
Markäsa tagay. Ein dorf wanderte. Da kam eine

dawao ü timi. Markäsdy qdmbo sübag'a schakalin dazu, stal einen topf schmalz
kd hddday 6 'üntay ö intay Ymi kdri icäy- und fraß davon und da sie nicht mer
30 day kd subkatay ö kü dasatay. Markäsdy freßen konnte, so bestrich sie sich mit
dawaöyin mel jöga ü timi. schmalz und rib sich das gesicht damit
ein. Sie kam dann au einen ort wo
schakale waren.
Markäsdy yidahden: »dawu'oy! haggS Diese sprachen: »Schakalin! woher
sübagga kd hesayf« hast du das schmalz?«
Markäsdy tidi: »rerka hdlka tdgaya den
Sie sagte dann: »Ich baute mit

35 ya7i nägdha äqqaldda Id disay, ay siibag weiberu des dorfes das hieher kommt,
l siyen.« häuser und da gaben sie mir schmalz.«
Markäsa daioao kale kü tidi: »had- Da sprachen die andern schakale
;

246 II. Originaltexte.

dämm aqqaldda Id d(sno, sähag md na »Wenn wir beim hnuserbau helfen, geben
sinayän mise md na dÜayän?<!. sie uns auch schmalz oder töten sie uns
etwa?«
Markäsdy tidi: »idin diu mayani, Sie erwiderte : » Sie töten euch nicht,

subag yay idin sinayän.* sondern geben euch schmalz.«


5 Markäsü dawS yidi: »an/gu haddän Da sag'te ein schakal : »Wenn ich

rägga ödda yan lä giiro, yay sühag ma i mit den männern das bauholz lierbei-

sinayän ? « schaflfe, geben sie mir wol schmalz?«


Markäsdy tidi: »Aä/« Sie erwiderte: »Ja wol!«
Markäsä ddwa iyyo davjli'o issa so Da ainofeu ein männlicher und ein
10 raen, markäsä dawa^ddi nägö dqqal di- weiblicher schakal mit einander hin und
saya ü timi. kamen zu den hausbauendeu weibern.
Markäsdy nägihi dawdädi diUn; mar- Da töteten die weiber die schakalin

käsü ddwa'i Öd wayn so qäday ö rag mel der schakal aber nani einen großen baum-
Joga kü yidi: »ödda haggdn diga?« stamm und sagte zu den männern des
ortes: »AVohiu soll ich den baiimstamm
legen?«
15 Markäsä rdggi ddwaH dilen o wär- Da töteten die miinner den schakal
wärdmen. Wa sida. und durchborten in mit lanzen. Ende.

115. Der ralie. der asseier und der adlor.

W. l.Tükka iyyo hünso iyyo görgor


y. Ein rabe, ein asgeier und ein adler

ayyä sBkaystay. Markäsä gorgörki tukkihi redeten mit einander. Da sprach der
ku yidi: »tükko! hadddd adigo gäjaysdn adler: »Du rabe! wenn du hungrig bist

20 hal bdhtiday hsso, siddd icah ü gd "üni und zu einem verendeten kamel kommst,
kdrta?* wie vermagst du davon zu eßen?«
Markäsä tukkihi yidi: »aniga mdrka Der rabe erwiderte »Ich setze mich
:

höre inddha ayydn ka Id bihiya dg fadista; darauf und reiße zuerst die äugen her-
mdrka hdsa libäfji ü yimädo, e Yino ayydn aus; kommt dann ein löwe zum kamel
25 Id böba.« und frißt, dann plündere ich auch mit.«
Markäsä gorgörki yidi: »Imnsoy! had- Hierauf sprach der adler: »Du as-

ddd hal bdhtiday u timaddo, mahäd sa- geier! wenn du zu einem veri-eckten

mdysa?« kamel kommst, was machst du?«


Markäsä hünsddi tidi: »anigu mdrkan Der asgeier erwiderte: »Wenn ich

30 hdsa bdhtiday drko ayydn kd 'drara ö ein verendetes kamel sehe, so laufe ich

wdhan här ayydn donta.« fort und suche mir uurat.«

Markäsä hunsddi tidi: »gorgorö! had- Darnach sprach der asgeier: »Du
ddd hal bdhtiday ü timdddo, mahäd sa- adler! wenn du zu einem verendeten
mdysa9<ii kamel kommst, was machst du dann?«
35 Markäsä gorgörki hünsddi ku yi4i' Der adler erwiderte: »Wenn ich und
« '

II. Oriöinaltexte. 247

^an(gu nhi kästa hadddnnu hal hdhtiday irgend ein mann zu einem toten kamel
is U gti nimädno, markäsdntm wä Id böbi kommen, dann können wir gemeinschaft-
kdra. « lich rauben.«

116. Die fcttschwäuzise Ajischa.

Sömälido Lcdhay tidähda: »'asa-badido Die Somali sagen: »Die fettschwän-


5 habSnki-na icä dad, mälinti-na wä '^dsa- zige Ayischa ist bei nacht ein mensch,
bad^. bei tag aber eine fettschwänzige Ayischa.«
Bdrigi dämbe ayyä habtn nin mel so Einst kam ein mann nachts an einen
maray ; markäm drkay inan wänägsan, ort; da sah er ein schönes mädchen, er
markäsü Id hddlay ö Id sskaystay ö kü redete und scherzte nüt demselben und
10 yidi- ^wdhan dönaya^ inan kü gursada.« sagte dann: »Ich möchte dich heiraten.«
Markäsdy tidi: i>wä yahay, hase-ahate Sie exnviderte: »Es sei, aber ich be-
döni mäyo, maynu mälinti is dragno, lia- gere daß wir uns bei tage nicht sehen,
binki mahd'e.« sondern nur in der nacht.«
Markäsü ninki kü yidi: »wä yahay. i- Er sagte: »Es sei!« Das mädchen
15 Markäsdy inänti gürigödi ü skgtay ö u meldete das der familie und beschrib ir
tilmäntay. (den mann).
Markäsü niiiki mälinti ddmbe ayyü is Eines tages sprach bei sich der mann :

yidi: »nägti s6 eg/« Markäsü ninki da- »Beobachte doch die frau!« Er begab
rärtäs gürigödi ayyü yimi ö 'id-na kü sich alsonach hause, sah aber da keinen
20 drki iväy. menschen.
Markäsü ninki drkay ''äsa-badi god Da bemerkte er eine fettschwänzige
ka so jedda. Markäsü il id ka gd müday. Ayischa vor einem loch und stach ir mit
Markäsü ninki is kd tagay ö habenki so einem stock in ein äuge. Er ging dann
noqday. weg und kerte abends heim.
25 Markäsü drkay nägti o bükta, mar- Da fand er die frau krank und sagte
käsü kü yidi: »mahä kü helay?« dann zu ir: »Was ist dir?«
Markäsdy nägti tidi : » wdhad l yesay Die frau erwiderte im: »Außer dir
maJme wdh kale l mä-hilin.« hat mich niemand verletzt.«
Markäsü ninki yäbay ö kü yidi: »hdd- Der mann erstaunte und sagte zu ir:

30 man' ivah kü yelayf« »Wann habe ich dir denn etwas ange-
tan ? «
Markäsdy tidi: »wätan kü idi, mälinti Sie erwiderte: »Ich sagte dir doch
güriga hd iman ! e ad mänta güriga timi damals : komm' bei tage nicht nach hause
e anigo dqqalka ka so jeda, ad isa üsa und heute kamst du heim und wie ich
i ga gd müdday.« aus dem hause herausschaute, da stachst
du mir mit dem stock ins äuge.«
36 Markäsü ninki yäbay ö kü yidi: »anigo Der mann erstaunte und sagte dann :

' Eine landkrabbengattung. - Für hdd-ma-an.


« :: « !:

248 II. Origesaltexte.

wdhan manta ärkay 'asa-badi godka ha »Ich sah heute nur eine fettschwänzige
s6 jedda, markäsdn isa ul ayydn ka gä Ayischa aus dem loch herausschauen und
mvday. « da stacli ich ir mit einem stock ins äuge.«
Markäsäy nägti kü tidi: -»ani ayyäy Die frau erwiderte im »Das war eben :

5 ahdyd.« Markäsü ninki ndhay ö 'draray. ich.« Da erschrack der mann und heffort.

IIT. Der iiiPiisdi 1111(1 die schwarzameise.

W. l. y. Sömälido wdkay tidahda: Die Somah erzälen: Einst sagte ein


hdri-hä nin jind kü yidi: »jma'-6, ärtu mann zur schwarzameise » O anieise :

wäyof« warum stinkst du so?«


Markäsä jinaH yid^: ^umül qüduntay^ Die ameise erwiderte : »Ich saß neben
10 ayydn mel Id fadiyi jiray. « einer frau wärend der entbindungr.
Markäsü ninki yidi: »jina'-6, dfku^ Da sagte der mann >0 ameise
tväyo?« warum hast du einen solchen mund?«
Markäsä jinaH yidi: -»harbdr öriya Die ameise erwiderte: »Als die Jüng-
ayydn ü hordy jiray.« linge schrieen, da war ich anfürer.«
15 Markäsü ninki yidi: »jina'-ö, lüktu^ Da sagte der mann >0 ameise
wäyo9<i warum hast du solche beine?«
Markäsä jindi yidi: »fdrda fül-hä Die ameise erwiderte: »Das reiten
sida i digay.« auf pferden brachte mir das ein.«
Markäsü ninki yidi: »jiiia'-o, ddhdu^ Da sagte der mann: »0 ameise!
20 lodyo?« warum hast du eine solche taille?«
Markäsä jindi yidi: »hdyli fdraq-la Die ameise erwiderte: »Mit dem fran-
ayydn kü jiqsm jiray.« sigen festkleid habe ich micli zu stark
geschnürt.

118. Aussprüche.

1. W. l. y. Ninki sdddeft wali bdrtay, 1. Ein mensch kann von drei Sachen
la ga md-elin karo: ninki tügo bdrtay, die er sich angewöut hat, nicht ablasen
25 in kdsta ö ü hölaysto la ga md-elin karo; ein mensch der das stelen sich ang-ewrmt
häta-na haddi inäni inan jdaldto, minü und dadurch geld erworben hat; ferner
gürsado mdhae la ga md-elin karo ; häta- ein mädchen das sich in einen Jüngling
na haddi nägi dillo ahän jirtay ö bdri verliebt hat, kann nicht davon abstehen,
ddmbe nin gürsado, dUlanimddi la ga ehe er sie heiratet; ferner ein weib das
30 md-elin karo. eine hure war, und dasselbe ein mann
heiratet, kann vom huren nicht ablalJen.

' Würtlich: {ah) die wehemutter stinkend wurde (bei der entbindung). - Uer mund der .Tnieise ist ser

breit; sie motivirt d.is so: wie die Jünglinge zum tanz die mädchen .lus den hänsern rufen, da bin icli vorsclireier,
vorrufer und muf; daher den mund am weitesten aufreißen; vgl. p.Hg. 113, "2 ' Die ameise hat lange krumme
ft".

beine. * Die äußerst dünne taille wird motivirt durch zu starkes schnüren.
;

II. Originaltexte. 249

2. SömäUdo icdhay tidähda: sdddeh 2. Die drei männer


Soniiili sagen :

nin md-nöladän: ninki nago dilan md- leben nicht, Der manu den
nemlich:
nölddo; ninld libah ddbarka qdbsado md- weiber schlagen, der lebt nicht; dann
nölddo; häta-na ninki Sardddlsu gdsay in der mann, den ein löwe am rücken packt,
5 kdsta ö däwo la siyo ö häta-na icädddku der lebt nicht mer ferner der mann der
;

qor\ln ku dhriyo md-nölddo. einen schlaganfall erleidet, wenn man


im auch arzenei gibt uud ein priester
über in den koran liest, er lebt doch
nicht mer (lauge).
Wädädka Sömälida dddka dalinta
3. 3. Der Somalipriester sagt zu den

yar wühü küyidahda: sdddeh nin lldhay jungen leuten Drei mänuern verzeiht
:

md-sdmaho : ninki tügo baddn md-sdmaho Gott nicht : dem dieb ; wenn der stirbt
10 ö mdrkü cUnto e ahiro tago yä wühü ha- und ins jenseits dann wird alles
geht,

day 6 dan jidklsa mindi df badan la ga was er gestolen hat, von seinem leib mit

gd göya; häta-na ninki sindysta md-sd- einem scharfen meßer abgeschnitten


maho : mdrkü dinto e ahirö tago yä güs- ferner dem hurer weun dieser stirbt und
:

kisa la wdynaya, dduga dddku mdro Id ins jenseits geht, danu wird sein scham-

15 cliga, nin wdliba ku jögsada, häta-na ninki glid groß und leuten die des weges zie-

nin dila md-sdmaho: mdrkü dinto e ahirö hen, vorgelegt und jeder tritt dann dar-
tago, ayyü ninkü dilay, fdras ü nuqda ö auf; ferner dem mörder wenn dieser :

füla. stirbt und ins jenseits geht, dann wird

er für den mann den er getötet hat, zum


pferd und dieser reitet auf im.
Ninki sdddeh loah samdya isdga
4. 4. Der mann kommt ums leben durch

20 ü dinta : ninki tügo baddn mdr ün-ba Id drei sachen die er macht: Wenn er als
qdbta Id dila; mi-sd-na ninki nag üs-dn^ dieb ertappt vmd dann sofort getötet
lahdyn u galmöda ; hadddn nagtu dillo wird; ebenso der mann, der eine frau
ahdyn, mdr ün-bdy ninkeda sSgta, Id dila; die nicht sein ist, beschläft : ist die frau

mi-sd-na ninki beyn badan mdr Un - bü keine hure und sagt sie es ii-em mann,
25 beyn sega Id dila. so wird er getötet; ebenso der lügner,
der wenn er eine lüge erzält, sogleich
erschlagen wird.
5. Wädädka Sömälida wiihü nägdha 5. Der Somalipriester sagt zu den
kilyidähda: nägti sindysata mdrkay di- frauen: Die frau welche die ehe bricht,
mdto, 'adäbta Id geya, dab Id sida, bir wird wenn sie stirbt, in die hölle ge-

Id gdliya nägti sinaysatd-bä silka la gd bracht, dort wird feuer angezündet, da-
30 gdliya. hinein ein eisen gesteckt und ir dann in

die schäm eingefürt.


6. Wädädka Sömälida dddka icithü 6. Der Somalipriester sagt zu den

kü yidähda: ninki titkada e lldhay kd leuten: Der mann welcher betet und Gott

' D. i. ü-se-an er aber nicht.


Eeiniscb, Somalitexte. 32
:

250 II. Originaltexte.

haqa. hahhi dhiro icdhä Id geya dfar tug fürchtet, wird bei uaclit ins jenseits und
ö mdlaUa iyyo dfar tug ö 'anda yä Id zu vier strömen voll lionig- und zu vier
geya ö loühü döno-bä Id siya. strömen von milch gefürt, wo im gegeben
wird, was er nur wünscht.
7. Sdddeli töna lö md-hiio : lihäli ged 7. Gegen drei folgende brüste dich
5 fadiya lö md-bfio ! tvä, intü 1cü gu so nicht:gegen den löwen der bei einem
böda, labd gd ka diga. Misd-na: irinki bäume sitzt! denn indem er auf dich
kä hög ivdyn lö md-hi£o! wä, mtü 'undha springt, reißt er dich entzwei! Ferner:
kii qdbta kü bahtrya. Hata-na: 'ol lö md- gegen einen stärkeren als du bist, brüste
bu'o! wä, inta nin wäran kü gu so rida, dich nicht! denn er packt dich an der
10 ivädndha ka taga, ad climdta. gurgel und tötet dich. Brüste dich auch
nicht gegen eine bände! denn da wirft
einer eine lanze auf dich, die in das herz
dringt und du stirbst.

8. Sdddeh nin lodhay \iskadän md- 8. menschen finden keine


Dreierlei
helän: nhiki libali ddbarka qdbsado iciihü stütze : Der mann, den der löwe am
üskado md-hilo ; hata-na ninki däd qado rücken packt; ferner der welchen der
wühü ''üskado md-Mlo hata-na ninki icäd-
; ström erfaßt; ferner der mann, dem eine
15 ndha iväran ka gd dao wiihü ^dskado lanze ins herz trifft, findet ebenfalls

md-helo. keine stütze.


9. Sömäl'ido wdhay tidähda: nin had- 9. Die Somali sagen: Ein mann wenn
du-s-an hub hdysan, md-dirtri kdro; had- er keine wafFen hat, kann nicht kämpfen;
dü 'arard-na, Sömälülo icdhay tidähda wenn er aber lauft, sagen sie : er ist ein

20 wä fäla. Häta-na haddi nin gäjodo ö feigling. Ferner: wenn mann hun-
ein
mel gel däqaya ü yimado, haddü hdlka gertund an einen ort kommt, wo kamele
Iiädo, Ülayn nin keWihi hal md-qalaii kdro, weiden und er dann eine stufe stilt und

haddü is yidahdo: gela 'ano kd mal, ü-s-dn da er als einzelner ein kamel nicht
hadüb hdysan, dfku kd mdla. Haddi isdga schlachten kann, zu sich sagt melke nur
:

25 ö dflza kü mdlaya Id qdbto, haddi 7iinku die kamele, er aber keinen topf hat, so
nin sisdya'a yahdy, tvä Id dila; haddi melkt er den mund. Wenn er nun
in

ninku nin sokdya'a yahdy, icdhä lö bihi- in den mund melkt und dabei erwischt
ya: darär mal iyyo dfku mal. wird, so wird er wenn er ein fremder
ist, getötet; ist er aber ein verwanter,
so erhält er den Spitznamen: beim tag
und in den mund melker.
10. Haddi nin gajÖdo ö tugo tdgo ö 10. Wenn jemand hungert, dann auf
30 nef ädi'a dmma gü'a hado ü gdura'^o, ü- diebstal ausgeht und ein schaf oder ka-

s-dn kabrtd lidysan, ü-s-dn maddgta bihin mel und schlachtet, aber kein Zünd-
stilt

aqön, haddü 'Bdmka 'üno ö isdga ö '6dmki holz hat und feuer anzureiben nicht ver-
'ünaya Id qdbto, haddü ninku nin sisdyda steht, und nun das fleisch roli ißt, alier

yahdy, wä Id dila; haddü nin sokdyda dabei beim eßen ertappt wird, so Avird
35 yahdy, tcdJiä lö biliiya "Sdln-ydhan. er wenn er ein fremder ist, getötet; ist
: :

II. Origimaltexte. 251

er aber ein verwauter, so bekommt er


den Spitznamen : roheßer.
11. Iladdi inan inän \Uaqo, ü-s-dn 11. Wenn ein Jüngling einem mäd-
inanku hulo hdysan,^ tcdfiä lö h'iMya: ke- chen den hof macht, aber kein geld hat,
lidi qöq. so erhält er den Spitznamen: allein be-
gerlich (brünstig).
12. Sömälido ninki manjdha 'üna, 12. Die Somali heißen den mann
5 tcdliay n bihiyän : manjd ^un. Hata-na welcher fuße ißt, füße-eßer; ebenso nen-
ninki 'alösa 'una, icdhay ä bihiyän: "alölo- nen jemanden der eingeweide ißt,
sie

ydhan. Hata-na ninki hidmdha 'una, icd- eingeweide-eßer.Deßgleichen den mann,


hay ü bihiyän: Mdma-ydhan. Häta-na der den langdarm ißt, nennen sie: lang-
ninki diya 'dbba, wdhä lö bildya: digya darm-eßer. Den mann welcher blut trinkt,
10 \djh. Ninki sambdbka'üna, wdhä lö bihiya: nennt man
bluttrinker. Den mann der
:

samhaho "^un. Ninki mddaha \ina^ icdhä die hinge ißt, nennt man lungen-eßer. :

lö biliiya: madahyd \in dmma mddah- Den mann der den köpf ißt, nennt man
ydhan. ^ köpfe-eßer.
13. Ninki fidd'a ludhä lö bi}},iya: had 13. Einen feigling nennt man: Be-
15 hiid-la,^ dmma had kd 'drar. 'esa schatten habend oder: der vor vögfeln
fortlauft.
14. Sömälidu ninki masüg'a wdhay 14. Die Somali sagen von einem geiz-
tidähda: /mnso här ü ga nid-ka'ay. hals : Er ist ein asgeier der vom dreck
nicht aufsteht (weggeht).
15. Sömälido nägti masüg'a icdhay 15. Von einer geizigen frau sagen
tidähda: kelided liq'a. die Somali: Sie ist (eine person) die allein
schluckt.
20 16. Ninki sdddeh wahi, samdya md- 16. Der mann, welcher eines von
nölddo: ninki agon daa ö höldhöda \ina dreien tut, lebt nicht (lange) Der mann :

md-nölddo; häta-na ninki habdr armdWa welcher eine waise beraubt und ir habe
ka gd oliiya, way habärta ü md-nölddo; verzert ; ferner der mann der eine greise
häta-na ninki \dimdda Hdrar daa e hö- wittwe zum weinen bringt und diese im
25 Idhöda 'una md-nölädo^ dann flucht; dann wer den priestern von
Härär ir vih raubt und verzert.
11. Sdddeh
dddka ka md-ndhdo
icah 17. Drei dinge haben kein erbarm-
haddi dab güri qdbsado, min biyo la git niß mit den menschen Wenn feuer ein :

subo mahä'e, lua icada guba; häta-na haus ergreift one daß waßer darauf g-e-
haddi däd wdyni yimädo, dad iyyo liöla- goßen wird, so verbrennt es alles; ferner
30 bä luä qäda, bahtiya; häta-na libäh nin wenn eine große Überschwemmung kommt,
kdsta ö ß'dn icä qäta, Yma. so nimmt sie leute und vih und bringt

* D. i. um sie zu heiraten. - Füße, köpf, eingeweide zu eßen ist nur den fraxien und mädchen gestattet,
gilt aber für miinner als große schände. ^ Die antilope Be'esa ist ser scheu; der feigling ist wie ein schatten
dieser antilope d. i. gleicht ir ganz. * Vgl. pag. 193, 5 ff.

32*
:

252 II. Originaltexte.

sie ums lebeu ; dauu ein löwe. der auch


jeden braven manu nimmt und frißt.

18. "Olka Sömälida haddü dülo, wühü 18. Wenn eine räuberbande der So-
hü du'aysta: »Ildho! lahd wah qaylddöd mali auszieht, so betet sie: »0 Gott, laß
na damer qayldded na maqdsi,
inaqdsi: uns eines von zwei geschreien hiJren
häta-na nag na inaqdsi
kultd^ qayldded .'«i das geschrei einer eselin oder auch das
eines zornmütigen weibes!«
5 19. Sömälido wdhay tidähda: nägo 19. Die Somali sagen Weiber welche:

ninkay ligdän ka md-ka'än;'~ dawau-na den mann zu boden werfen, stehen nicht
hdlkay badi kii daddmisay, ayydy mdalul mer davon auf (ab) und ein schakal der
ü gii hdhtlda.^ von einem fettschwanz gekostet hat, stirbt
hungers.
20. Sömälido icdhay tidähda: Arab'^ Die Somali sagen: Einem Arab
20.
10 iyyo arör go'ondö-la^ wä la gd ag gura; und einem mit stachelgras bewachsenen
häta-na Samdna iyyo Sanbür wäda td- hügel weicht man aus; wenn Samaua
gay, loä la gd sddqaystaf' und Sambur mitsammen gehen, so wird
irer wegen geopfert.
21. wdhay tidähda: sdd-
Sömälido 21. Die Somali sagen: Durch drei
deh icah wä la gü badädäwa suqul Iddn: umstände kann man reich werden one
15 ninki qorrdh güdaysa drka,' ayyu höh arbeit, nemlich: der mann welcher die
baddn heia; misd-na: ninki hünso uklidn- soune bei nacht ziehen sieht, erlangt
ted heia, ayyti hölo baddn heia; misd-na: großen reichtum; deßgleichen der mann
ninki diu dln wäsaya drka, hölo baddn- welcher die eier von einem adler findet
bü hila.^ und dann der mann welcher eine Schild-
kröte eine andere beo'atten sieht.
20 22. Sömälido wdhay tidähda: nägo 22. Die Somali sagen : Weiber sind
wä wisih ö lödäwddo. Haddi nägi md schmutzig und man geht inen nicht in
kü 'äydo ö ad diso ö nägtu nin Id-dahay, die nähe. Wenn ein weih dich schimpft
mdrka höre hal ayyü kä qäta ö mdrka und du schlägst es dann, so nimmt zu-
ddmbe kü Id dirira. Markäsa dmma ü erst h- gatte bixße von dir und kämpft
25 kn dila dmma-se ad disa. Häta-na haddi auch noch mit dir. Hierauf tötet ent-
ad ö mel mdraya, inäni kü drakto ö kü weder er dich oder du tötest in. Ferner:
tidähdo: galmödf ö ad ü galmöto ö ad
i wenn du irgendwo gehst, und ein mäd-
garäyso in kdsta dnad höla hdysan, hölo chen dich sieht und zu dir sag^t: be-
ayyä la gü todydista ö häta-na la gü yi- schlafe mich! und du es beschläfst und
30 dähda: inanta gürso! ein uneheliches kind zeugst, so wird in
jedem fall auch wenn du kein vih hast,

' Wörtlich: ein heißes weib. Durch eines dieser geschreie wird am leichtesten ein dorf entdeckt. * Die

einmal tätlich geworden, bleibt es so. ' Weil er sonst nichts mer freßen will. *Ein geschlecht der Haber-
Awwal, als streitsüchtig verschrien. ^ Go'ondo ist eine ser stachlige grassorte, welche das gehen ser gefärdet.
* Man opfert aus angst vor inen. ' Man glaubt, die sonne kere versteckt zur uachtzeit nach dem osten
zurück. 8 Vgl. ii.-ig. 78, 12 und K. Bergliold in WZKM. XIII, 172, nr. 28.
II. Originaltexte. 253

vili von dir gefordert imd dann nocli


gesagt: heirate das mädchen!
23. Säddeh^ wä golYid tahay : göray 23. Drei sind am leibe weiß : ein

häl dilasadey; gtirigi däyrta la gä ba- Strauß der die flügel ausgespannt hat;

fiay;'' gedki näga dirten. eine hätte in der regenzeit verlaßeu; der
bäum den weiber abgeschält haben.

Sdddeh icä gürgürtän : däd ivayn 24. Drei (dinge) kriechen : ein großer
24.
5 ö d/'h so maray; bähaUca dln Id yidahdo ; Strom der im Strombett dahin zieht; das
adimäda "arür'a. tier, scliildkröte genannt; von kindern
die Säuglinge.

25. Sömälfdo wdhay tidahda sdddeh : 25. Die SomaU sagen: Drei (dinge)

dulöda : aur wänagsan ö dqqal wdlba werden verdorben: ein gutes lastkamel
icä
qädi kära, haddi nag Mmi rdrto wä du- das jedes haus tragen kann, wenn ein
10 Idwa ö wdh-bä mä-qadi kdro; hata-na schlampiges weib es beladet, wird ver-
haddi nin icänagsani ö fiini nag hun dorben und kann nichts tragen; ferner:
gürsado, hun ayyäy sisa ö mU hun
sör wenn ein guter und wackerer mann ein
sehisa, markäsü didcava; hata-na fdras schlampiges weib heiratet und dieses im
ivänägsan ö deraya haddi nin an füUn schlechte kost bereitet und in schlecht

15 aqönini ftdo wä harämiya ö duläya. bettet, so wird derselbe verdorben; fer-


ner: ein gutes pferd das schnell läuft,
wenn es ein mann reitet, der nicht reiten
kann, so verdirbt er es und richtet es

zu gründe.
26. Sdddeh loa hl tuka: rag lyyo 26. Um drei (sachen) wird gebetet:

fdrdo lyyo gel;^ hata-na sdddeh wä la Um männer, pferde und kamele; deß-
gleichen drei werden gesteinigt das böse
türtüra: nägti hun iyyo tüka^ iyyo tüg :

böba. weib, der rabe und der räuber.


20 27. Sdddeh-töna la mä-hado: hartor 27. Drei (dinge) werden nicht ge-

gel ö heddigdha kd muq der;" hata-na la stolen: Weiße kamele Avelche über die

md-hädo gabddha hedid'^ ö way hamilawän; Sterne leuchten ferner mädchen der ver-
;

häta-na l},umdys diimar. wantschaft und solche welche schwanger


werden; ferner schlechte weiber.
28. Sömälido icdhay tidahda: ninki 28. Die Somali sagen: Der mann

25 nag dlg qdbta kd taläbsata' dmmase ü über welchen eine frau in der meustrua-
galmuda, ivä nin jilhis qaninay 6 kale.^ tion hinüberschreitet oder welcher eine

solche beschläft, ist wie ein mann den


eine viper gebißen hat.

1 Vo-l. P, Faulitsclike, Ethnogr. 167. * An der stelle wo die hütte stand, befindet sich stets weiße asclio.
mannschaft, dann in herden.
8
Das ansehen und die stiirko eines geschlechtes besteht in zali-eicher werfähiger
wenn er jemandem nahe kommt.
* Der rabe gilt als unglückbringer und wird mit steinen verscheucht,
weit und breit bekannt sind. " Vgl. pag. äöö, nr. 36.
6 Weil solche ser selten und deren eigentümer
* Mau glaubt,
beiue hinüber.
'
D. i. wenn er auf dem boden sitzt und eine solche frau steigt über seine
das blut des niannes werde so vergiftet.
254: II. Originaltexte.

29. Sömälido icdhay sidäs tidähda: 29. Die Somali sagx-n: Wer seiiieu

bandnklsa mdray marddisa gtd-na md- geebneten weg geht, deßen kleid verfängt
qdbsado. sich an keinem bäum.
30. Sömälido ivdhay tidähda: bdri-bä 30. Die Somali erzälen ; Einst schickte
5 qölo Hayäg la yidahdo nin sdhan^ u dir- ein tribus Hayag genannt einenmann
tay. Markästi ninkäs so noqön loäy ö icühü auf kundschaft aus. Dieser manu nun
n6qday saldl-rndd-la." kerte nicht mer zurück und wurde eine
trappgans.
Häta-na Sömälido haddäy nin sdJian Wenn jetzt die Somali einen mann auf
dirto, ü wdh-badan maqnddo ö "^asöyin
tt, kundschaft aussenden xmd derselbe lange
10 baddn so nöqdo wdliay ku tidähda: »adigu ausbleibt und erst nach vilen tagen zurück-
mä ivdhad tahdy sdhanki Hayäg diray ö kommt, so sagen sie zu im: »Bist du einer
mä lodhad noqotay saldl-mdd-la?« den die Hayag auf kundschaft schickten
und bist wol eine trappe geworden?«
31 . Sömälido wdhay tidähda : bdri-bä 31. Die Somali sagen: Einst sprach

Iläh dddka hi yidi: »dmma geri dmma Gott zu den menschen: »Wälet euch
15 qäwandn mid dörta!« eines aus, entweder tod oder nacktheit!«
Markäsdy dddku yidi: »geri.« Had Da menschen: »Den
ei'widerten die
iyyo märkäs dddku wä dimdnaya. tod.« Seither sterben die menschen.
32. Sömälido tcdhay tidähda: bdri 32. Die Somali erzälen: In der Vor-
höre ayyä nin 'el yimi. Markästi ^elka gü- zeit ging ein mann zu einem brunnen. Da

20 dihlsi inan yar ku helay. Markäsü %lk.i fand er im brunnen einen kleineu kuaben.
ka so bahiyay ö s6 kahdystay gürigödi Er zog in aus dem brunnen, nam in mit
kenay. Markäsü wayndday, markäsä lö sich und brachte in heim. Der knabe er-
bihiyay 'Ebrän. Immika Sömälido wdhay wuchs und man gab im den namen Ebran.
tidähda "Ebran %l-bä la gd helay, "artirta
: Jetzt sagen die Somali Ebran wurde :

25 Sömälido hadddy god qödayso wdhay si- bei einem brunnen gefunden, und wenn
däs tidähda: 'el-o, 'elaya "Ebrän, 'Mo biyo die Somalikiuder ein loch aufgraben, so
ken! sagen sie: brunnen, ir brunnen Ebran's,
o brunnen, bringe walier!
33. Sömälido wdhay dddka
tidlähda: 33. Die Somali sao'en: Die leute die
mddaha kü sSda^ iyyo dddka manjdha auf dem köpf gehen und die leute die
30 kü sö'da, wä is Id yäbän. Dddka mddaha auf den fußen gehen, die verwundern
kü sö'da wdhay yidähdän: maliä dddka sich über einander. Die leute die auf
manjdha kü s&da liär ku ü ga so däddn dem köpf gehen, diese sagen : Warum
wäy? Häta-na dddka manjdha kü sö'da, fließt den leuten die auf den fußen gehen,
wdl),ay sidäs yidähdän: maha dddka md- nicht der dreck aus? Ebenso sagen die
3& daha kü sSda maskdhdu n ga so däddn leute die auf den füßcn gehen: Warum
u-dyday ? rinnt den leuten die auf dem köpfe gehen,
nicht das liirn aus?
> Vgl. pag. 118, 6. - D. i. die trappe gilt als ein verzauberter mensch. ' D. i. unser: mit dem köpf
iliircli die wand rennen.
II. Originaltexte. 255

34. Sömälido haddi mesldn däwärsado 34. Wenn den Somali ein armer
bei

ö nägi wall, siso, icühü yidähda: sdray^ bettelt und ein weib im etwas gibt, dann

ö iärig^ ö sinta teil sär^ ö sMkägu kü sagt er: Sei oben und satt und trage

deq! Häta-na haddi mesUn rdgga däicär- einen buben auf den hilft en und dein
5 sado intan wah lä sin, wiihü yidähda: anteil sei dir reichlich! Wenn er bei

faridki \nankis-6'. libah kä vid-jugsiyo ö mäunern bettelt, so sagt er bevor im


gamün ka md-jagsiyo, hahdl höse gugga noch etwas gegeben wird: son des
ka md-jdqado! Faridki \nankis-6 ivän starken mannes, dich schlucke kein löwe,
u-dyn ö fad Id modo fagära kan adiga ü und kein pfeil treffe dich und kein reptil

10 st) rid! sauge an deiner brüst! son eines star-

ken mannes, wirf im (dem bettler) im


anlitz der leute einen hammel zu groI!>

wie eine wölke!


35. Sömälido uxüiay tidahda: ninki 35. Die Somali sagen: Einem mann
loqünta iyyo mädaha iyyo manjdha iyyo der den riudskamm, den köpf, die fiiße,

''alösa iyyo kelydha iyyo loädndha iyyo den magen, die nieren, das herz und die

sambdbka Yma tvä kü 'eb. Mddaha iyyo lunsre ißt, dem g-ereicht das zur schände.

15 loqiinta habdrta adiga rada ayya-la, man- Der köpf und der kämm gehört einer
jdha-na iyyo kelydha habldha büryo qdb- und die nieren
alten schafhirtin, die fuße

kda ayyä-la, lüädndha-na inanta wayn gehören unbeschnittenen mädchen, das


ayyä-la, 'alösa-na nägta ayyä-la. herz gehört dem erwachsenen mädchen
und der magen gehört der frau.

Sömälido haddi nin ddm'o inu


36. 36. Wenn bei den Somali ein manu
20 gürsado, qolädlsa ka md-gursado ö qolö heiraten will, so heiratet er nicht aus

knie ayyü kd gürsada. Wdhay yidähdän: seinem geschlecht, sondern aus einem an-
nin tvdliba gabddha qolddlsa md-gcyo ö dern. Sie sagen: Kein mann fürt mädchen
icühü dönta gabdö qolö kale ü geya. Haddi seines geschlechtes heim, sondern sucht

qölo baddn tahay ö gabdö badan Id-dahay, sich mädchen eines andern aus und fürt

25 qolddu gabddha md-gürsato e qolö kale ö sie heim. Wenn ein geschlecht auch zah-eich
geydd ayyä gursata. Wä stdäs h&rka Sö- ist und vile mädchen besitzt, so heiratet

mälida. Haddi nin qolddlsa inan kd gür- man keines daraus, sondern man wält sich

sado, wä 'eb. mädchen aus einem andern und fürt es

heim. So ist es sitte der Somali. Würde


jemand aus seinem geschlecht ein mäd-
chen heiraten, so wäre das eine schände.
:'>!. Sömälido kölkay safdrto e durta 37. Wenn die Somali eine reise an-

30 rdrayso, icdhay ü gü hesta: war "add-ico,* treten und das lastkamel beladen, so
labd gdlab arautin ! iyyo gud innö hadayJ' siug-en sie diesem zu: du weißl! zwei

D. i. möge es dir am nütigen zum leben nie feien!


"^ = D. i. möge
'
mögest du in eren stehen!
D. i.

kinder auf irem rücken mittelst eines tuches an-


dir kindersegen besehiden sein Die Somalifranen tragen Ideine
!

^ Man reist stets vom magrib an bis zum nächsten vor-


gebunden. * Name des kameis, 'oo!'« das weiße,
mittag wenn die sonne beiß zu werden beginnt.
;

256 II. Originaltexte.

nachmittage niuiit du gelten und dann

bleibt unsnoch eine nachtreise übrig.


38. Sömälido haddi nin nin kaleto 38. Wenn bei den Somali ein mann

wah ü ka gd nöqdo, wdhay tidähda:


siyo ö einem andern etwas gibt vmd es dann
stya kü noqöy^ wä sll fdro kit düg} von diesem wider zurücknimmt, so sagt
man Wer gibt und zurücknimmt, ist
:

ein vulva-schlecker.

39. Nägdha Sömälido hadddy umu- 39. Wenn die frauen der Somali
5 layän, tvdhay kü duaystän: Allah lyyo entbinden, dann rufen sie betend : Gott
Hdwa iyyo Fadümoy % so 'idansa! und Eva und Fatma stehet mir bei!

40. Sömälido icdhay tidähda: ninki 40. Die Somali sagen : Der mann
qahdbaha näg kä gürsada, djar baddn welcher eine frau aus dem hurenhaus
ayyü heia. weg heiratet, bekommt vil geld.
10 Bär igt höre ayyd nin ddm'ay inü Einst wünschte ein manu zu heiraten.
gürsado. Markäsü ninki mdqlay, ninki Da hörte der mann daß wer eine hure
näg qabhdd'a qahdbaha kd sara e gürsada aus dem hurenliaus herausnäme und sie

djar baddn ayyü heia. heirate, vil reichtum erlange.


Markäsü ninki qahdbaha ü tagay ö Er ging sodann ins hurenhaus, sah
15 näg qurüh badan kü drkay ö gürsaday. dort eine schöne frau uud heiratete sie.

Markasä nagti dillanimddi is kd dayn Die frau ließ aber hernach nicht ab
wäyday. Markäsü ninki yidi: »illayn nagi von der hurerei. Da sagte der mann:
hadddy dillo ahan jirtay. tveliged is ka »Nun ja, eine frau die ehemals hure war,
md-däyso ; illayn nin hungm'i wdyni-nd läßt nie mer davon ab; denn auch ein
20 in kdsta ö sör lö s6 sido mä-sügi kdro freßsack sobald im nur speise vorgesetzt
illayn nin dega-lä'i-na in kdsta ö Id ha- wird, kann sich nicht gedulden; auch
mdnayo loah md-mdqlo ; illayn nin eddin- ein tauber, so oft auch über in geschimpft
Id-i-na 'ädügis ka md - bdhsado ; illayn wird, der hört es nicht; ebenso entgeht
ninki Inda - lä - i - na min Id hagö mahae ein lamer seinem feind nicht ; deßgleichen
25 mel ü qdbto md-yaqan.« findet auch der blinde, außer wenn er ge-
fürt wird, den ort nicht wohin er strebt.«

119. Gogoyin (Kätseln).

1. Inam-bä yidi: »dundümo yar dtimo Ein knabe sprach: »Von einem
1.

ka so türtay.« ameisenhügel stürztest du im fall herab.«


Inan kaU ya yidi: »wä rdnta, wä Der andere sagte: »Das ist war, das
lülo.« ist (geschieht im) der Schlummer.«

30 2. Wdh (lala an ddmbar lahdyn; wd- 2. Es gebärt und hat doch keine
]},äsu wä mahay? milch; was ist das?
Wä simbiro. (Antwort): Das sind vögel.

' Eigentlich : «i iyyo kü noqo gib und nimm dann zurück ! Dies gilt für ebenso hälilich und schändlich, wie
wenn jemand u. s. w. ' D. i. schlecke mittelst des fingers, wie m.in z. b. honig schleckt.
'

II. Originaltexte. 257

3. Mssa mar ö rädka 16 wä. Wähasu 3. Geh' dahin und die spur ist weg!
lod mahayf Was ist das?
Wä isugu röb daa. Das trifft zu wenn regen fällt.
4. Wall kun bäl-la,^ an had kd hödin. 4. Etwas das tausend flügel hat und

5 Wdhäsu im mahay? nicht über das meer springt (fliegt). Was


ist das?
Wä kitäb. Das ist ein buch.
Ddh Id siday, an damhds
5. lalidyn. 5. Feuer wird angezündet und es

Wdhäsu wä mahayf hinterläßt keine asche. Was ist das?


Wä darimo.^ Das ist das daremo-gras.
Wah
6. Id Itqay 6 misd-na s6 nöqday. 6. Was vex-schluckt wird und wider
10
Wdhäsu wä maliay? zurückkommt. Was ist das?
Wä "dlal-ndqsi. Das widergekäute gras.

7. "Ol kü dil ö '61 kü 'idami. Wd- 7. Ein feind verletzt dich und ein
häsu wä mahayf feind hilft dir. Was ist das?

15 Wä qödah.^ Das ist ein dorn.

Gärig dnnu kd gurrd-bä lüahdnmo


8. 8. Wohin immer wir bei unserer

ka gd gürra sdddeh sabenöd ö shio md- Wanderung da ziehen wir weg


ziehen,

däw. Wdhäsii, wä mahay? von drei schafen mit schwarzer hüfte.


Was ist das?
Wä sdddeh därdär} Das sind die drei herdsteine.

20 9. Nin labd imran^ iyyo dfar gäsän^ 9. Ein manu der zwei lanzen und
stda ö nin fdro maddn mdrkü drko kd vier Schilde und wenn er einen
trägt,

'drara. Wdhäsu wä mahay? unbewaffneten mann sieht, davon lauft;


was ist das?
Wä biid. Es ist die be'esa-antilope.
10. Buhal yar 6 wah dn birri goynin Ein kleines wildtier welches zer-
10.

2^ ka Id göya. Wdhäsu u'ä mahay? schneidet (zerstört), was selbst eisen nicht
schneidet; was ist das?
Wä abör. Es ist die termite.

130. Liebeslied.

Sdqlan Gsdi-bä sdra-äl-dy Zur Schaqlan, Gedi's tochter, fürwar!

16 sir tagayd-yay.' zu ir wallen scharen;


wdhan hdmar sakamddda auch ich legte einem roten pferd
30 ü gü hiday. die Zügel an (zu reiten)
.

sdmis rägtödi-yay nach der wonung der sonne.

' (vom buch). » Dieses gras ist ser zart, das angeziiiidet verschwindet one sicht-
häl feder, flügel; blatt
" Ein eingetretener dorn wird mittelst eines dornes gelockert und herausgezogen.
bare asche zu hinterlassen.
wo das feuer brannte, schwarz ^ Die zwei spitzen wie lanzen anzusehenden
*
Diese sind an der stelle
hörner der be'esa-antilope. Die haut eines männlichen be'esa reicht hin für anfertigung von vier Schilden.
«

'
Für i/dhay es ist, nemlioh es ist (der fall) da(i zu ir eine menge (von bewerbern) zieht.
:

33
Rein seh, i Somalitexte.
; ! ; ;

258 II. Originaltexte.

sehyäda %lmiga sSga-ydy^ Die sclieche welche wißenschaft leren,


-
sdraf icädagän-i. haben anteil an irer bilduug-.
Gäsänka i saqal,^ Verhülle mir den schild,
mid-dan segayd timid-i. diese von der
einzige ich rede, ist an-
gekommen.

1-21. Liebeslied.

Alaräkihta badäha mdrta Die schiffe bet'aren die meere


e mdlahka dtqaysa; und bringen kostbarkeiten
icdha l ga gd muq der Ijo ich schaue aber lieber nach Idscho
an meher kü tübäyay.* der ich den nackenpreis gab.

123. Lied auf eine kamelstiite.*

Ddyyah so hahay, Der mond ist aufgegangen,


10 dah Id siday möd halte in für ein angezündetes feuer
ö kü hagäg Sühay und gehe gerade dahin o meine Sub!
sarardha sergdddayda die hüften kratzen dir mein stock
iyyo seri ka hagay. und das gebüsch.

133. Spottlied auf die stadt Berbera.

Bülahär haddän tägi laha, Wenn nach Bulahar zu gehen habe,


ich

15 heledka rer- Tunis das ist ein ort der Beni-Yunis


Berbera hadddn ü st ddhi laha, reise ich aber nach Berbera,
hardsu wä ad'a, so ist die schule daselbst wol gut;
hdhti yay \inän sie eßen aber aas
ö dfka l gü hukönaya. und davon eckelt es mir im nmnd.

' S. pag. ibl, note 7. ^ An bildung ist sie Anrede an den diener: ver-
den geiertesten überlegen. ^

hülle mir den (geputzten) schild, daß er mir auf dem wege * D. i. meine
zur geliebten nicht bestaubt werde.
geliebte geht mir über alle schätze der weit. * Der sänger treibt abends seine kamelstute auf die weide und

redet mit folgendem dieselbe an: Silh-ay o du prächtige, vortrefi"liche süh vortrefflichkeit, häufig auch als eigenname
!

von personen und tieren gebraucht.


'

III. ÜEBERSETZUNGEN AUS DEM ARABISCHEN.

1. GeschicMe zweier brüder.

W. l. y. Nim-hä gtirsaday lahä nagöd, Eiu manu heiratete zwei frauen, die
raiddi loa '^'Arah, iniddi-na wa biddäd Äm- eine war eine Araberin, die andere eine
hard'a; habinkü gürsaday ayyu lahädi-hä abessinische sklavin; in derselben nacht,
% galmoday ö ay ür y&sen ö sagal hilod da er geheiratet hatte, beschlief er beide

5 jögsaden. frauen, sie wurden schwanger und bliben


so neun mouate.
Markäsäy bldddddi ddsay 6 dimdtay. Darnach gebar die sklavin und starb.
Ninki-hä inanki qaday ö nagtisi kale e Der mann nam den knaben und legte
"Arabiyddda ahdyd hösteda digay, mar- denselben der andern frau, der Araberin,
käsü nmki kü yldi: »nagtaydi-dy! fmmika unter und sagte zu ir: »Mein weib! nun
10 mam-häd dasay ö hata-na ümo kale ayydd wirst du noch einen andern knaben ge-
dulaysa.« Markäsäy nagti tidi: »hdddi Allah bären.« Die frau ei'widerte im dann:
yidähdo, mid kale oyyd imdn.i- »So Gott will, wird noch ein zweiter
nachkommen.«
Markäsäy inan ddsay ö ay kürisay ö Sie gebar dann einen son und zog
Inamddi waynadl'n, mai'käsäy qor'dnki die knaben auf und diese erwuchsen und

15 harten. Bari ddmhe ayyä nagti habdri u lernten den koran. Eine zeit dai'nach
timi ö däwärsatay. Markäsäy nagti did- kam zur frau ein altes weib und bettelte.
day ö kü tidi: »anigu sör md-hdysto.« Die frau wies sie ab und sagte: »Icli
habe keine kost.«
Markäsäy habdrti tidi: »nägta 'Arhed- Da sprach die alte: »Du Araberin!
ay ! ha harragön! ö labdda inan mid denn einen von beiden
sei nicht so stolz,

20 md-ad ddliii.« knaben hast nicht du geboren!«

• Die folgenden zwei märchen sind von Jusnf 'Ali aus einem vulgär-aiabisclien text übersetzt, welchen pro-
fessor D. H. Müller aus Südarabicu mitgebracht hat. Das erste märchen erinnert ser au das altegyptische des
Papyrus Orbiney.
33*
: «

260 III. Uebersetzüngex.

Markäsäy nagti tkli: •>kälay ö inahad Nun sagte die trau: »Komm' uud
dönaysa?« Markäsäy habdrti tkli: »icdhan was begerst du?« Die alte erwiderte:
dönaya dar iyyo sör.< »Ich wünsche kleiduug und speise.«
Markäsäy nagti icähay waydisatay Die frau gab ir was sie verlangt
5 sisay ö mdrkay sisay ayyäy kü tidi: >ha- hatte und sagte dann zu ir: »0 greisin!
hur-yahäy ! mahad märki höre i gü tidi? was hast du vorhin denn zu mir oresao:t
ö mahdd modaysayf« und was meintest du?«
Markäsäy habdrti tidi: »labdda inan Die alte erwidei*te: »Von beiden
mid mä-ad lihid.i knaben gehört einer dir nicht an.«
10 Markäsäy nagti ti(li: »icayo?« Mar- Da sagte die frau »Wie so ?« Die alte
:

käsäy habdrti tidi: »labdda inan mid erwiderte: »Einen von den beiden knaben
biddäddi Amharddda ahdyd ayyd ddsay.<s- hat die abessinisehe sklavin geboren.«
Markäsäy nägti tidi: »sldän u gdrta Nun sagte die frau: »Wie soll ich

inank' an dalay?< den son den ich geboren habe, erkennen?«


15 Markäsäy habdrti kü tidi: »qäicanän Die alte erwiderte ir: »Lege dich
dqqalka hortlsa kü jifso ö mdrka labäda nackt vor das haus und wenn die zwei
inan yimadän, inanka wah kü huiciya, knaben kommen, so ist derjenige der
lüä inan-kägi ö ga'^änta qön ü gd yel, ad dich zudeckt, dein son-, bring' im an der
gardtid'e.^ Markäsäy nägti sidi habdrti hand eine wunde bei, daß du in erken-
20 kü tidi, dqqalka afdfkisi qäwandn kü nest.« Die frau legte sich nach irem
ßfsatay. geheiß nackt vor die füre des hauses.
Markäsä labädi inan dqqalki yimaden Es kamen hierauf die beiden knaben
ö ay arken höyddöd ö dqqalka afdfkisi nach hause und sahen ire mutter vor der
qäivandn jifta. haustüre nackt daligen.
25 Markäsä inanki bidddddu ddsay wä- Da sagte der knabe, den die sklavin
lälki kü yidi: »höyädm icah hüwi!« Mar- geboren hatte, zum bruder: »Decke doch
käsü wah huwiyay, markäsäy höyddis ga- etwas auf unsere mutter I« Dieser deckte
'dnta qön kd y&say. sie dann zu und da brachte im seine
mutter an der hand eine wunde bei.
Markäsäy kii tidi: »ga'dnt-an qön kd Sie sagte nun zu im »Ich habe dich
:

30 yslay.« Markäsü yidi: »wdJi-bä md-jiran, an der hand verwundet.« Er erwiderte:


aniga qöni l md-gädin.<s. »Es ist nichts, ich bin nicht verwundet.«
Markäsü inanki höyddi kü yidi: »ma- Er sprach dann zu ir: »Was ist dir
hä kü hUay?«. Markäsäy tidi: >wdfi-bä zugestoßen?« Sie erwiderte: »Es ist
i md-helin.« nichts.
35 Markäsü kü yidi: »mi-yad biikta?^ Und er sagte zu ir: »Bist du krank?«
Markäsäy tidi: »anigit md-btcko.i: Sie erwiderte: »Ich bin nicht krank.«
Markäsü inanki höyddi kii yidi: ^ma- Und er sagte zu ir: »Wariun legtest

had qäicanän dqqalka afdfkisi ü jifsa- du dich denn nackt vor die haustüre?«
tay?« Markäsäy höyddi inanki kü ti4i Sie erwiderte: »Ich bin nur scliläfrig ge-
40 »wän lülöday.« worden. «
Markäsü "artcrta äbbuhöd dqqalki ylmi Hierauf kam der vater der kinder
« « « «

III. Uebersetzungen. 261

ö labddi inan labd mhidiyöd ü kenay ö heim und brachte beiden kuaben zwei
nägtlsiü tagay ö kiiyidi: »haddi 'arurtu melier, ging zu seiner frau und sagte zu
kü timdddo affurdda hd sln.U ir: »Wenn die kinder zn dir kommen,
so gib inen kein frühstück !

Markäsdy kü tidi: »wayo, mahän af- Sie erwiderte im : » Warum soll ich
b furdda ü sin wäyfi. Markäsü ninkl yidi: inen kein frühstück geben?« Der mann
äaniyu llbah yan müfdda galiyay ö mdr- sagte dann: »Ich gab einen löwen in
kay "arürti kü yiraadän ö affurdda kü den ofen und wenn nun die kinder kom-
icaydiyän, icdhad tidahda : affurddi abhi- men und das frühstück begeren, so sage
hin yä hdya.«- du : das frühstück hat der vater.
10 Markäsü inanki "Arabiydddu ddsay p]s kam dann der knabe, den die
hoyddis ü yimi ö kü yidi: »eya li6yo!< Araberiu geboren hatte, zu seiner nmtter
Markäsdy kü tidi: »mahad donaysaf« und sagte zu ir: »Mütterchen!« Sie er-
Markäsü kü yidi: »mg day aff\irddaydif widerte: »Was willst du?« Er sagte dann:
Markäsdy kü tidi: -»affurddädi abbdha »Wo ist mein frühstück?« Sie erwidei'te:
15 ayyä hdya.« »Dein frühstück hat der vater.«
Markäsü inanki abbihls ü yimi ö kü Der knabe kam nun zum vater und
yidi: -»eya dbba! mkday affurddaydif«. sagte: »Väterchen! avo ist mein früh-
Markäsü abbihi kü yidi: ^affurddädi and stück?« Der vater erwiderte im: »Dein
hdya. « fi'ühstück besitze ich.«

20 Markäsü inanki yidi: -»eya dbba! Da sprach der knabe: »Väterchen!


wdlian dönaya affurddaydi.« Markäsü ab- ich wünsche mein frühstück.« Der vater
bihi kü yidi: »affurddädi mitfdda güdd- erwiderte: »Dein frühstück befindet sich
heda ayydy kü jirta. « im ofen.«
Markäsü inanki müfddi dabölki kd Der knabe nam dann den deckel
25 qäday, markäsa libahi sare ü so böday vom ofen ab und da sprang der löwe
ö gddnta kd qaninay. empor und biß im in die hand.
Markäsü inanki '^draray ö höyddi ü Der knabe lief nun weg, ging zur
tagay ö kü yidi: »eya höyo! libahi ayyä mutter und sagte zu ir: »Mütterchen!
l "ünay. « Markäsü abbihi kü yidi » silka
: der löwe hat mich angefreßen.« Da
30 höydda gal ö kü dumo!« sprach zu im der vater: »Verkrieche dich
nur in den schoß der mutter!«
Markäsü biddddda \nankedi höyddi Nun kam der son der sklavin zur
ü yimi ö kü yidi : » eya höyo ! « Markäsdy mutter und sagte zu ir: »Mütterchen!«
kü tidi: y>iöä mahay'^« Sie erwiderte im: »Was gibt es?«
Markäsü kü yidi: -»mtday affurd- Da sagte er: »Wo ist mein früh-
35 daydi?<^ Markäsdy kü tidi: affurddädi
i> stück?« Sie erwiderte im: »Dein früh-
abbdha ayyä hdya.<^ stück hat der vater.«
Markäsü inanki abbihls ü tagay ö kü Der Jüngling ging nun zu seinem
yidi: »iya dbba! meday affurddaydif« vater und sagte zu im » Väterchen wo : !

Markäsü kil yidi: »möfdda güddheda ay- ist mein frühstück?« Dieser erwiderte
40 ydy kü jirta. im: »Es befindet sich im ofen.«
«

262 III. Uebersetzungen.

Markäsü inanki möfddi dabolki kd Der Jüngling uam nun den deckel
qäday, markäsü lihähi sar^ ü so hoday. des ofens ab und da sprang der löwe
Markäsü inanki lihäld mddahi qdhtay ö gegen in empor. Hierauf packte der
kd göyay ö abhihls kü yi(}' : »»'^ fand Jüngling den löwen am köpfe, riß den-
5 aßurddaydi? selben ab und sprach zu seinem vater:
»Ist das da mein fi-ühstück?«
Markäsü abhihls kü yidi: -»adigu nin Da sprach zu im sein vater: »Du
äd'a ayydd tahay< ö genyo hddli taqan bist wirklich ein mann« und er schenkte
siyay. Markäsü inanki yidi: »anigu wän im eine redende stute. Der son erwiderte:
kü fdrliay.i. »Ich bin darüber erfreut.«
10 Markäsdy nagti 'Arab/yddda ahdyd Da wurde die arabische frau zornig,
"ädötay, illayn wdhay draktay, in \nan- denn sie sah daß ir son kraftlos, der
kidi tag dardn yaliay ö inanki hidddddu Jüngling aber, den die sklavin geboren
d-dsay hög wdyn yahay. hatte, von großer stärke war.
Markäsdy nägtl habdrti kü tidi: »ha- Die frau sagte nun zur alten: »Du
15 bdray ! dunkal hdimdda i so tbi!« Mar- greisin! kaufe mir gift vom meister!«
käsdy habdrti tdgtay ö dmikäl ü so tbisay Die alte ging dann hin, kaufte ir gift

ö äqqalkedi ü kentay. und brachte es ins haus.


Markäsdy nagti habdrti kü tidi: »ma- Nun sagte die frau zur greisin: »Wie
hän kü samdya dunkasa ? « Markäsdy soll ich es mit dem gift machen?« Diese
20 habdrti h'i tidi: »dunkäsa sörta kü icaläq erwiderte ir: >'Rüre das gift in die speise
ö dqqalka gey!<i Markäsdy nagti stdäs und bringe diese ins haus!« Die frau
samdysay. tat nun also.
Markäsdy nagti habdrti kü tidi: >in.a- Nun sagte die frau zur alten: »Was
hän immika samdya?« Markäsdy habdrti soll ich jetzt tun?« Die alte erwiderte
25 nagti kü tidi: ^hadddy Inamddi kü yi- ir dann: »Wenn die knaben zu kom-
dir
mädän, wdhad sidäs kd tidahda: idinku men, dann sagst du: ir seid nun er-
ivimika waynattn ö sorta mid-bä kelidi wachsen und nun soll ein jeder seinen
qdybtisa hd 'üno!« Markäsdy nagti stdäs teil an der kost abgesondert eßen.« Die
samdyay. frau tat nun also.

30 Markäsü \nankedi kü yidi: y>(iya höyo! Ir son aber sagte zu ir: »Mütter-
anndgu sörta wa icada 'ünay7ia, stdi liöre chen! wir eßen wie bisher beide zu-
ö nim-bä kelidis '^üni mayo.«. sammen und keiner von uns ißt allein.«
Markäsdy höyddls kü tidi: »mänta 6 Seine mutter erwiderte im: »Nur
keWd nim-bä sOrt^a göni hd ü 'üno.'« heute allein soll jeder abgesondert für
35 Markäsü \nanMdi kü yidi: »icä tahay, sich eßen!« Ir son sagte dann »Es sei :

hase-ahdte berritu iyyo gor icdlba sorta denn so, aber von morgen an eße ich
toälälkay ayydn Id ''ünaya.<s- Markäsdy für immer mit meinem bruder. « Seine
höyddls kii tidi: »sidi Ildhay yidahdo ay- mutter erwiderte: »Wie Gott will, so soll
ydy noqon.U es geschehen!«
40 Markäsü inanki bidddddu ddsay nagti Der son der sklavin kam dann zur
ti yimi ö kit yidi: »eya höyo! mMay sör- frau und sasrte zu ir: »I\[üttercheu! wo
« « « «

III. Ubbersetzungen. 263

taydif« Markäsdy nagti kil tidl: »sör- istmein eßen?« Die fraii erwiderte im:
tädi dqqalka ayijäy täL< »Dein eßeu befindet sich im hause.«
Mdrkästt, inanki dqqalkl gdlay ö sör- Der Jüngling ging nun ins haus und
tlsi kd Mlay; markäsü nldmo qäday ö fand dort sein eßen ; er nam davon einen
5 dinndd ägtlsa jögtay ü turay. Markäsdy bißen und warf diesen einer katze neben
dlnndddi untay ö d(^bso ü dd'day ö bdh- sich vor. Die katze fraß, stürzte sogleich

tiday. nider und verendete.


Markäsü inanki sörti ^iini wäy ö ga'- Der Jüngling aß dann nichts von der
mihlsi mdyday ö genyddlsi hddli tiqin ü speise, wusch seine bände, begab sich

10 yimi ö mdrkü ü yimi ayyü drkay, inay zu seiner sprechenden stute und wie er
oyayso. dort ankam, so sah er daß sie weinte.
Markäsü inanki genyddlsi kd yidi: Er sagte nun zu ir: »Warum weinst
•i>mah,äd ü oyaysaf« Markäsdy genyddi du?« Sie erwiderte im: »Ich weine weil
kil tidi: »ivdhan ü öyaya ad dn kü illä- ich deiner vergeßen habe.« Er sprach
15 way.« Markäsü inanki ku yidi: »mahad dann zu ir: »Was meinst du?« Sie er-
mödaysa?« Markäsdy genyddi kü tidi: widerte im: »Sie haben für dich gift
i>wdhay kü ibiyen dunkäl.« gekauft.
Markäsü inanki ku yidi: »ma \mtdda Der Jüngling sagte dann: »Ist auch
habsnki ayya dunkal-la?« Markäsdy kü das abendeßen vergiftet?« Sie erwiderte
20 tidii: »mdya.« im » Nein
: !

Markäsü inanki genyddi kü yidi: Der Jüngling sprach dann zu ir:


»msday huitdda hahenki?« Markäsdy gen- »Wo ist das abendeßen?« Sie erwiderte
yddi kü tidi: »'ujitdda habenki dqqalka im: »Das abendeßen befindet sich im
ayydy täl.« hause.
25 Markäsü kü yidi: »ica mahdy hmtd- Er sagte »Woraus be-
dann zu ir:

duf« Markäsdy kd tidi: »hmtdda habenki steht das eßen?« Sie erwiderte im: »Das
wdhä todyi burdd iyyo Mlib.« abendeßen besteht aus butter und fleisch.
Markäsü inanki dqqalki gdlay ö sör'ti Der Jüngling ging nun ins haus, aß
Ymay ö debedda ü ga so bahay. das eßen und ging dann hinaus.
30 Markäsdy nagti habdrti kü tidi: »ma- Nun sagte die frau zur greisin: »Was
l^dynu immika samdyna?« machen wir jetzt?«
Markäsdy habdrti kü tidi: »wdhaynu Diese erwiderte ir: »Wir bereiten
samdyna irbddo tcabäyö-la.« Markäsdy vergiftete nähnadeln.« Da sagte zu ir

nägti kü tidi: ^slddynu samdyna?« die frau: »Wie machen wir das?«
35 Markäsdy habdrti kü tidi: »salanka Die greisin erwiderte: »Mit ausname
löhyddlsa kan u sardya iyyo kan ü hösdya der obersten und der untersten stufe der
mahae inta ddha \rbaddha wabäydda-la treppe schlage in die dazwischen befind-
kü tun! ö häta-na sörta dunkäl kale ha lichen stufen die vergifteten nadeln ein,
ü gü dariii.'a in die speise aber mische fernerhin kein
giftmer ein!«
40 Markäsü inanki bidddddit ddsay gen- Der son der sklavin kam darnach
yddlsi ü yimi. mdrkü ü yimi, ayyü drkay zu seiner stute und wie er ankam, sah
264 III. Uebersetzunges.

hmy öyayso. Marko sti kü yidi »mahad : er sie weinen. Er sagte mm zu ir:
ü öyaysa?« Markäsdy kü tidi: »ad an »Warum weinst du?« Sie erwiderte:
kü öyaya.« »Ich weine über dich.«
Markäsü kü yidi: » wayo ? « Markäsay kü Er sagte dann: »Warum denn?«
5 tidi: »adigu wabayo ayya la gü martyay.^ Da erwiderte sie: »Dir ist gift gelegt.«

Markäsü küyidi: ywabäyddib tca rna- Er sagte dann: »Worin besteht das
hayf^ Markäsay kil tidi: »irbddo waba- gift?« Sie erwiderte: »In vergifteten
yaysan.'- nadeln.«
Markäsü kü yicli: ^timmisa löh ayya Er sagte dann zu
»Wie vil stufen
ir:

10 icabäyä-la9 Markäsdy kü tidi: -»dfar


1^ sind vergiftet?« Sie erwiderte im »Vier- :

iyyo töbdn löh salanka Vi ayya, icahäya- zehn stufen sind vergiftet; wenn du es
la hadddd samdyn kdrtid, löha höse had
; zu tun vermagst, so springe du von der
tyyo löha sdre ü bödf« untersten auf die oberste stufe empor!«
Markäsü kü yidi: »md sörta dunkal- Er sagte dann : » Ist auch das eßen
15 la?«^ Markäsdy kü tidi: »sorta ivä sör vergiftet?« Sie erwiderte: »Das eßen ist
tcdnägsan ö dunkali ku md-jn^to.« genießbar und nicht vergiftet.«
Markäsü inanki bidddddu ddsay sa- Der son der sklavin sprang nun von
lanka kd böday löha hose had iyyo 16ha der untersten auf die oberste stufe der
sdre ö sörtlsi '^ünay ö hata-na salänki löhi treppe, aß seine malzeit, sprang dann
20 sdre had iyyo lö/ii höse kd böday ö is kd von der obersten auf die unterste stufe
tagay. der treppe und ging weg.
Markäsay nägti 'Ärabiydd ahdyd ha- Darnach sprach die arabische frau
bdrti ku tidi: »habdr-ay! slddynu inanka zur greisin : »0 greisin! Avie töten wir
immika u dilla f « jetzt den Jüngling?«
25 Markäsdy hahdrti ku tidi: »inanka Die greisin erwiderte ir: »Der son
bidddddu dimdn mäyo.<!- Markäsdy nägti der sklavin stirbt nicht. <: Da sagte zu
kü tidi: »iväyo, muhü ü dimdn tcäy?« ir die frau: »Warum stirbt er nicht?«
Markäsdy habdrti kü tidi: y>inanku dimdn Die greisin erwiderte: »Der Jüngling
mdyo had iyyo inta genyddu nösahay,«. stirbt nicht, so lange die stute am leben
30 ö häta-na kü tidi: »is bukay ö jifso ö bleibt,« und sagte ferner: »Stelle dich
mdrkü ninkägu yimädo. ü kü yidahdo: krank und lege dich und wenn dann
mahd ku hslay? wdhad kü tidahda: anigu dein gatte kommt, und er zu dir sagt:
JEni-wärdn ayya i hdya, hasS-ahäte'e ha- was hat dich getroffen? so sage zu im:
bdr-bä i gü tidi: hadddd hiankaga gen- ich habe eine rippenfell-entzüuduug. aber
35 yddisi hddli taqan bsrkeda 'ünto, wäd eine alte frau sprach zu mir: wenn du
bögsan.< von der leber der redenden stute deines
sones ißest, so wirst du gesund werden.«
Mdrki ninki dqqalki yhni, ayydy nägti Als der mann nach hause kam, so
tidi, ninkedi ü shgtay ö
stdi habdrtu kil machte die frau, wie die alte zu ir g-e-
kü »wdhan dönaya inanka genyddlsa
tidi: sagt hatte, irem manne bericht und sagte
40 b&rkeda inan 'üno.« Markäsü ninki kü zu im: Icli will nun von der leber der

yidi: »wdymc drki sida Ildhay yidähdo.^ stute des kuaben eßen.« Der mann er-
« «

III. Uebersetzunges. 265

widerte ir: »Wir werden sehen, wie Gott


will.«

Markäsü ntnki inanki hiddäddu ddsay Der mann rief nun dem sone der
a yiday, markäsü inanki yimi ahbiliis Sklavin und als dieser gekommen war,
hl yidl: »Itya dbha! wa mahdy9<s- sagte er zu seinem vater: »Väterchen!
was gibt es?«
Markäsü ahhilii kii yidl: fwdhan dö- Der vater erwiderte im : » Ich möchte
5 naya fnan genyddäda kä ibsada.« Mar- dir deine stute abkaufen.« Der son
käsü inanki kü yidi: -"maliäd genydda ü sprach dann zu im: »Warum wünschest
dönaysaf«. du dirdenn die stute?«
Markäsü abbfhi inanki kü yidi: »tcd- Der vater erwiderte im: »Ich brauche
han bBrkeda ayydn ddwo ü dönaya.« ire leber als medizin.« Da sprach zu
10 Markäsü inanki abbiJii kü yidi: »hadddd im der son: »Wenn du ire leber als ar-

btrkeda ddwo ü dönayso, todobd böqol 6 zenei benötigst, so gib mir dafür siben-
qdrsi i sl!« hundert taler!«
Markäsü abb/hi kü yidi: »mahad mi- Der vater erwiderte im: »Was ver-
sdna donaysaf« Markäsü inanki kü yidi: laugst du noch außerdem?« Da sprach
15 »ivdhan hata-na donaya ivllran iyyo bila- der son » Ich wünsche fei-ner noch eine
:

iva.« Markäsü abbihi inanki kü yidi: »wa lanze und ein schwiert.« Der vater er-
yahay. « widerte » Es sei
: !

Markäsü inanki kü yidi: »eya dbba! Darnach sprach noch zu im der son:
wdhan dönaya inad i Markäsü
sügta.« »Väterchen ich wünsche daß du mir noch
!

20 abbihi kü yidi: »immisan kü sügaf<.< Mar- zuwartest.« Der vater erwiderte: »Auf wie
käsü inanki yidi: »ivd^an dönaya inad lange?« Da sagte der son: »Ich wünsche
sdddeJi jirne i sügta. « Markäsü abbihls kü daß du mir noch drei wochen zuwartest.«
yidi: »haddi Allah yEdi.<i^ Sein vater erwiderte im: »So Grott will!«
Markäsü inanki la'dgti qätay ö gen- Der son nam dann das geld zu sich
25 yddi ö öyaysa ü yimi ö kü yidi: »mahad und kam zur stute welche weinte und
ü öyaysa?« Markäsdy tidi: »wä öyaya.« er sagte zu ir: »Worüber weinst du?«
Markäsü inanki kü yidi: »adigu hd öyin.« Sie erwiderte: Er sagte
»Ich weine.«
Markäsdy genyddi kü tidi: »nöldsädo wä dann zu ir: »Weine doch nicht!« Da
nölasddaydi. »IDrach sie: »Dein leben istmein leben.«
30 Markäsü inanki bidddddu ddsay jim- Der son der sklavin ffing dann am
""ihi masdjidda tukdso ü tagay ö mdrkü freitagzum gebet in den tempel und
tükaday abbihi dabddlsa kd bahay. Kol- nachdem er gebetet hatte, ging er hinter
käsü abbihi kü yidi: »mäntdynu genydda seinem vater heraus. Da sagte zu im
gaurd^ayna.«- Markäsü inanki yidi: »wä der vat6r: »Heute schlachten wir die
35 yahay, dbba!« stute.« Der son erwiderte im: »Es sei
so, mein vater!«
Markäsü inanki yidi: »i da mdrka Darnach sprach der son: »Vater,
höre an genydda füle, dbba!« Markäsü laße mich noch vorher die stute reiten!«
abbihi kü yidi: »iva yahay.« Der vater erwiderte im: »Es sei!«
Keiuisch, Somalitexte. 34
266 III. Uebersetzünges.

Inanki-hä genyddi fölay ö laYigti ah- Der son bestig mm die stute und
hihi siyay genaydda hörtedi dulka ayyü streute vor ir das geld aus, das im der
kü quhay. vater gegeben liatte.

Markäsü inanki genyddi ivdh hadan Der son tummelte nun gewaltig die
5 hardaftyay 5 genyddi dälay ö hianki gen- Stute und sie ermüdete; da jjeischte sie
yddi dengaddyay. Markäsäy genyddi gü- der Jüngling. Darnach stürzte die stute
riga afdfk'isi kü cWday. vor dem tore der seriba zusammen.
Markäsü inanki genyddi kü yidi: »gen- Nun sagte der Jüngling zur stute:
yoy, genyo islamed ! miy-dn-ad gardn »0 Stute, liebe stute! kennst du denn
10 ahdyn ninki kü füli jiray?« Inanki-hä deinen reiter nicht?« Der jüngliug ver-
ödda dahddeda is tägay ö ged yar ayyu weilte dann vor der seriba und pflanzte
Mray. dort einen kleinen bäum ein.

Markäsü inanki "Arahiydddu ddsay Da kam der son der Araberiu, sein
wälälki kd dahd tagay ö ay debedda icdda bruder, im nach und sie setzten sich
\b fadisten ö is kd 6yen. draußen zusammen und weinten.
Inanki 'Arabiydddii ddsay ivälalki kü Da zum
sprach der son der Araberin
yidi: »ivär-ya wälal, wälal islamed! lud- bruder: »0 bruder, lieber bruder! wir
haynu dönayna, inaynu rerkeni kü no- wollen nun wider nach unserer gemeinde
qönno!«. zurückkeren!«
20 Markäsü inanki hidddddu ddsay wä- Der son der sklavin aber erwiderte
lälki kü yidi: »anigu kii noqön mäyo.« dem bruder: »Ich kere nicht zurück.«
Markäsü inanki kale yidi: »ivayo?« Der andere Jüngling sagte: »Warum?«
Markäsü inanki hidddddu ddsay wä- Da erwiderte der son der sklavin
lälki kzl yidi: »dih ü noqo ad 6 keli'i, dem bruder: »Kere nur du allein zu-
25 add dddkägu kü ja dl yaliayU'. rück, denn dich lieben deine leute.«
Markäsü inanki "^Arahiydddu ddsay Der son der Araberin sprach nun
loälälki kü yidi: ^liadddd dönto höydday ziun bruder: »Wenn du willst, so schneide
ayydn mddaha kd göyn. « Ki kale yä yidi: ich meiner mutter den köpf ab.« Der
y>döni mäyo.« andere erwiderte: »Das will ich nicht.«
30 Markäsü inanki "Arahiydddit ddsay Nun sagte der son der Araberin zum
wälälki kü yidi: »haggäd dönaysa, inad bruder: »Wohin willst du denn gehen?«
tdgtof« Ki kale yä yidi: »ivdhan tdgaya Der andere erwiderte: »Ich gehe nach
mesa inddhaygu i tusän;« misdna kü yidi: dem orte den mir meine äugen weisen;«
»wär-ya wäläl, wälal islamed! hadddd t er sagte dann noch: »Bruder, lieber
Sb ja'dsahay, gedkäs jim'ihi wälha mar eg! bruder! wenn du luicli gern hast, so
ö haddü gsdku qoyänddo, ögö inan laddn besichtige jede woche einmal diesen
aliay, haddü-se gedku qdllalo, wähad ögdta, bäum ! wenn der bäum grünt, so wiße
inan dintay.«. daß ich wolauf bin wenn aber der bäum
;

welkt, so weißt du daß ich tot bin.«


Markäsü inanki hidddddu ddsay is kd Der son der sklavin zog nun von
40 tagay ö wüJf.ü yimi dqqal ö loühü kd he- danneu und kam zu einem haus, wo er
lay inan dad wawdyni ddlay ö kd yidi: ein mädchen vornemer leute traf und er
« . «

III. Uebersetzungen. 267

»wäfian dönaya man kü gursado.i. Inanti- spraoh zu diesem : »Ich möchte dich hei-
hä ayyäy kil tidi: ^aniga i gürsdn käri raten.« Das mädchen erwiderte: »Mich
mdysid. « kannst du nicht heiraten.«
Markäsü yi^i: »wayof« Indnti-bä tidi: Er sagte: »Warum?« Das mädchen
5 ^>an(ga icähan ahdy inän dad wawdyni erwiderte: »Ich bin ein kind vornemer
ddlay.« Markäsü yidl:»abbdhame?« Mar- leute.« Er sagte dann: »Wo ist dein
käsdy tidi: Mar-
-^ahhdhay hdlku juga.« vater?« Sie erwiderte: »Mein vater ist

käsü yidi: »ti yed abbdha!« Markäsdy ü liier.« Da sagte er: »Rufe deinen vater!«
yMday. Da rief sie denselben.
10 Markäsü abbdhed ü yimi ö kü yidi: Ir vater kam dann und sagte zu im :

»mahäd dönaysa^«- Inanki-ba abbdhed kü »Was wünschest du?« Der Jüngling er-
yidi: »wdhan dönaya -inan inantäda gür- widerte: »Ich möchte deine tochter hei-
sado.« raten. «

Markäsü abbdhed kit yidi: yinantaydu Da sprach zu im ir vater: »Meine


15 wä inän dad loawdyni ddlay ö inanta tochter ist kind vornemer leute und
auged mdrki höre boqol nin ayya la gü wegen sind schon hundert
dieser tochter
dilay. männer umgekommen.
Inanki-bä inanta abbdhed kü yidi: Der Jüngling erwiderte nun dem
»aniga dddkayga ayydn la tasdnaya.« Mar- vater des mädchens: »Ich will mich mit
20 käsü inanki genyädisi ü tagay ö kü yidi: meiner familie beraten.« Er ging dann
»aniga inantäs dddka watodyni ddlay md- zu seiner stute und sagte zu ir: »Soll
gürsada?« Markäsdy genyddi inanki kü ich die tochter dieser vornemen leute
tidi .'
»gurso heiraten?« Die stute erwiderte im: »Hei-
rate nur!«
Markäsü inanki dqqalki inanta abbd- Der Jüngling ging ins haus des vaters
25 hed tdgay ö ninki diyafad samdyay ö sör vom mädchen und dieser bereitete ein
badan siyay. Markäsdy inänti wdh yar gastmal zu und gab vile speisen. Das
sörti kd Ymtay, ayyü inanki-se wä ddrgi mädchen aß nur wenig davon, der Jüng-
wäy. ling aber wurde nicht satt.
Markäsdy inänti sare ü bödday had Das mädchen sprang dann hinauf
30 iyyo dahdlka 'arddisa, markäsü inanki-nd auf die spitze des mastbaumes, darnach
sare ü böday ö inänti ddbtedi kü fadistay. sprang auch der jttngling hinauf und
Markäsdy labddi-bä inanki iyyo inänti setzte sich dem mädchen in den schoß.
hös ü so böden. Nun sprangen wider alle beide herab.
Markäsü inanki yidi: »lüdlian dönaya Darnach s^jrach der Jüngling: »Heute
35 inan 'äwa inanta ü galo.« Inänta-se ab- abend will ich zum mädchen eintreten.«
bdhed ayyü yidi: »sdddeh bilöd ayydn, Des mädchens vater aber sagte: »Ich
'dso wälba diyäfad idin sin.« Inanki-se bereite euch täglich durch drei monate
kü yidi: kü noqön, hadddnad "äwa
-»"ol-bän ein gastmal zu.« Aber der jüngliug sprach:
inanta X oggoldn an ü gale'e.« Inanta »Ich überziehe dich mit krieg, wenn du
40 abbdhed-na inanki kii yidi: »Iläh-bä yS- mich die nacht nicht bei der tochter ein-
di'e, 'äwa ü galf« treten läßt.« Da sagte des mädchens vater:
34*
« « « «

268 III. Uebersetzuxgen.

»Da es Gott so will, so trete diese nacht


bei ir ein!«
Markäsü inanki dqqalka nagtisi u ga- Der Jüngling trat nun ein zu seinem
lay ö ay icdda sShden had ryyo haben weibe und sie schliefen beisammen bis
hddkisi. mitternacht.
Markäsü inanki mel fog wänag-
iläys Da erblickte der Jüngling von fern
5 san kii drkay ö nagtisi tcaydryay ö kü ein schönes feuer und er fragte seine
yidi: »«fä mahdy iläyskäsü?« Nagti-bä frau: »Was ist denn das für ein feuer?«

tidi: »ildysku wä näg.« Die frau erwiderte : » Dieses feuer ist ein
weib.
Markäsü inanki kü yidi: »kaddf ildys- Nun sprach zu ir der jüngliug:
käsü nag yahay, nagtu adiga kd icänag- »Wenn dieses feuer ein weib ist, so ist
10 san.« Markäsdy kü tidi: »ildyskäsü wä dieses weib noch schöner als du.« Sie
inänti qorrdhda-ka-sö-bdha.« Markäsü kü erwiderte: »Jenes feuer ist die tochter
yidi: »immisa "dso ayyä 16 daha?« Mar- des Sonnenaufganges.« Da sagte er: »Wie
käsdy nägti inanki kü tidi: »san bilöd-bä vile taffereisen beträft dahin der weg;?«
16 daha.« Sie erwiderte im: »Fünf monate.
15 Markäsü kü yidi: »ayyä Id j6ga?« Nun sprach er: »Wer befindet sich
Nägti-bä kü tidi: ^iyydda "ifrid ayyä Id bei ir?« Die frau erwiderte im: »Ein
j6ga.« Markäsü kü yidi: »mahd "ifridku dämon.« Da sprach er: der »Was macht
iyydda ka dg samdynaya'i « Markäsdy kü dämon neben ir?« Sie erwiderte: >Das
tidi: »inänta "^ifridk-äla. « Markäsü kü mädchen gehört dem dämon.« Er sagte
20 yidi: »iyyd-ma ü ddkan?« Markäsdy dann: »Wer überwältigt diesen?« Sie
nägti kü tidi: »nin-na ka md-adka lldhay erwiderte im »Niemand überwältigt diesen
:

mahae. außer nur Gott.«


Markäsdy häta-na tvdda sehden, isdgi Darnach schliefen sie wider, er und
iyyo nägtlsi. Mdrkay nägtn egto-bä, ninku seine frau. Da nun die frau sich im zu-
25 wä ka si jesta ö ddbar-kisa tüsa. Sidäsdy wendete, so drehte er sich zur seite und
labddi-bä isdgu iyyo nägtlsi kü loada zeig-te ir seinen rücken. So schliefen sie

sShden had iyyo arorti. bis zum morgen.


Mdrkü tüägi bdryay inanki genyddisi Als es morgen geworden war, bestig
fülay ö dfar bil6d si dahay. Markäsü der Jüngling seine stute uud reiste vier
30 inänti qorrdlida-ka-s6-bdha äqqalkedi yimi monate. Darnach kam er zum hause der
ö afdfka hörtlsi isdgu kd qayliyay 6 yidi: tochter des Sonnenaufganges und schrie
»albäbka l gd fura!« dann vor dem tore: »Oeffnet mir die
pforte !

Markäsdy inänti qorrdhda-ka-sö-bdha Die tochter des Sonnenaufganges er-


kü tidi: -»anigu kä furi mäyo.«. Markäsü widerte im: »Ich ütfue dir nicht.« Er
B5 kü yidi: r>mahäd l gd furi wdyday?« sasrte dann: »Warum ötfnest du mir
Markäsdy kü tidi: »aniga Hfrid ayyä i nicht?« Sie erwiderte im: »Ein Dämon
hdysta. « hat mich im besitz.«
Markäsü inanki debcdda fadistay ö Der jüngliug setzte sicli nun draußen
« ::

III. Uebersetzungex. 269

qor'än ähriyay ö fdtahu ähriyaij dararti nider und den ganzen tag und die
las
ö dem iyyo habenki ddmbe u dan had tyyo lialbe nacht bis gegen mitternacht den
hahtn hädki, markäsü iyyddi ü yimi koran und das fatilia und darnach kam
inänti. er hinein zu der tochter.
5 Markäsdy inanta qorrdhda-ka-sö-haha Nun sagte sie zu im : »Wer hat dich
kü tidi: ^>ayyä hdlkan kü kenay?« Inanki- liieher gebracht?« Der jüngling erwiderte:
hä yidi: -»Udhay-bä hdlkan t kenay.« ly- »Gott brachte mich hieher.« Da sagte
yddi-se inanki kü tidi: »wä mal),dy wd- sie: »Wie geschah das?« Der jüngling
häsuf« Inanki-bä inanta kü yidi: »sidu erwiderte: »Das ist so weil ich keine
10 wä sida ö loän-dn haqan.« furcht habe.«
Markäsdy kü tidi: »Hfrtdku wü inna Da sprach sie zu im: »Der dämon
'üni.« Inanki-bä yidi: »ilahklka l yü qari wird uns freßen. « Der jüngling erwiderte
ö haddü 'ijridku kü y/dahdo: uxihä i ü- »Verberge mich im winkel und wenn
raya dad, wdhad 'ifridku kü tidähda: der dämon zu dir spricht: ich rieche
15 »sdlayto ayyü böqorka inan-ktsi hdlkan menschen, so sagst du zu im: gestern ist
däfay. « der königsson vorbeigegangen.«
Markäsdy inanta qori'dhda-ka-sö-baha Sie tat dann, wie ir der jüngling an-
wühü kü yidi inanki ay samdysay. Mar- gesagt hatte. Da kam der dämon zur
käsü Hfridki inänti ü yimi ö dad ü üräy tochter,schnupperte mit der nase nach
20 ö ä sdnka Id rä^ay ö kü yidi: »dad menschengeruch und sagte: »Ich rieche
ayyä i üraya.« menschen.
Inänti-bä tidi: »sdlayto ayyü bnqo7'ka Die tochter sprach: »Gestern ist der
\nanktsi hdlka kau däfay.« königsson hier vorübergegangen.«
Markäsü Hfrtdki kü yidi inänti: »ma- Darnach sagte der dämon zur toch-
25 hdynu mänta "ünif« Inänti-bä tidi: »"un ter: » Was werden wir heute eßen ? « Sie
lüdhad döntid!« erwiderte im: »Iß was du willst!«
Markäsü Hfridki kü yidi inänti: »wd- Hierauf sagte der dämon zur tochter
han donaya man ddbtäda kü sehdo,« ö »Ich möchte auf deinem schoß schlafen«
ddbtedi kü jifsaday. und streckte sich auf iren schoß hin.
30 Markäsdy inänti mdrkü Hfridki gdm'ay Als der dämon eingeschlafen war,
äd yar lugdhedi kd bdhisay ö "^ifrtdka zog die tochter sachte ire schenke! her-
mädahisa qori ü bdrkisay ö kd tdgtay ö aus und legte das haupt des dämon auf
ilahidki albäbkisi fürtay ö inanki ü so ein holzstück, ging dann hin, öffnete den
ddysay. wandverschlag und ließ den jüngling
heraus.
35 Markäsü inanki yidi: »inäntay., inanta Hierauf sprach der jüngling: »O
qorrdhda-ka-sO-bdh^a-ay ! tcdh kalesamdyn mädchen, tochter des Sonnenaufganges!
kdri mdyno, "^ifrtdka dymo dillo mahae.« wir können nichts anderes tun als daß
hiänti-bä kü tidi: »nin-na dili kdri mäyo wir den dämon töten.« Die tochter er-
"^ifridka. « widerte: »Niemand vermag den dämon
zu töten.«
40 Markäsü inanki kü yidi: »loäyo, ma]).ä Da sprach der jüngling: »Wanmi
«

270 III. Uebersetzungen.

16 diu kdri wäi/9<' Inänti-hä inanki kü kaun in niemand töten?« Sie erwiderte:
tidi: »büäwihlsa 6 keli'd ayya la gü dili »Nur durch sein eigenes schwert kann
kära. er getötet wei'den.«
Markäsü inanki inanta qorrdhda-ka- Nun sagte zu ir der Jüngling: »Wie
5 sö-baha kü yidi: »slde-bä biläwihlsa lö kann man sein schwert herausziehen?«

gd bahin kdra?« Inanti-ba inanki kit Sie erwiderte Der dämon hat das schwert
: »

tidi: »^iß'idku däbarktsu biläwdha kü hid- auf seinem rücken aufgebunden und man
day ö wdlia la ga gd baJiin kara mänqas- kann es nur mittelst seiner scheere los-
kisa 6 keWa. machen.«
10 Markäsü inanki wdda samdya wihi Der Jüngling tat nun alles, was im
indntu kü tidi ö dan ö biläwihi "ifrtdka die tochter angesagt hatte und bekam
ü Mlay. das schwert des dämon.
Inänti-hä kü tidi: -»lodr-ya "Ahmad, Da »O Ahmed,
sprach die tochter:
"Ahmad islamed! äd ü eg, ayydnad ^if- lieber Ahmed! gib acht daß du den dä-
15 ridka tosinin!« Markäsü inanki yidi: mon nicht aufweckst.« Der Jüngling
»side "^ifrid ü sehda?« Inänti-bä tidi: sagte: »Wie schläft ein dämon?« Sie er-
»HJHdku tvtlhü u sehda dfar indöd, labd widerte: »Der dämon schläft mit vier
ydryar iyyo labd xcavcdyn.« äugen, zwei kleinen und zwei großen.«
Markäsdy inanti »hadddd drak-
tidi: Und sie sagte ferner: »Wenn du
20 tid isdgo labdda indöd e loaivdyn is kü siehst, daß er die zwei großen äugen zu
hdya, md-ü hürdo, hadddd äraktid-se, hat, so schläft er nicht, siehst du aber
isdga ö labdda indöd e ydryar is kü hdya, daß er die zwei kleinen äugen geschloßen
icä htirda,« ö häta-na kü tidi: »ga'dnta hat, dann schläft er,« und sie sagte noch:

midig ha kü dilin e ga'dnta bideh kü dil »Schlage nicht mit der rechten, sondern
26 "ifridka, illayn Hfrid gddnta bideh ayya mit der linken band auf den dämon,
la gü dili kdra.« denn ein dämon w4rd nur mittelst der
linken band getötet.«
Markäsdy inanti sidäs kü tidi inanki: dann ferner: »Haue nur
Sie sprach
»'ifridka biläwdha mar keli'd kü difo! einmal mit dem schwert auf den dämon,
illayn hadddd labd gor 'ifrid kü difatid, denn schlägst du ein zweites mal auf
30 wü nöldda.« denselben, so wird er wider lebendig.«
Markäsü inanki 'ifridki biläivihi mar Der Jüngling schlug nun mit dem
keli'd kü diftay ö sidäs Hfridka mädahisi schwert ein einziges mal auf den dämon
kd göyay, markäsä Hfridka mädahisi sard und trennte sein haupt ab und das haupt
ü böday had iyyo dfar iyyo töbdn nin de- des dämon sprang empor bis zu vier-
35 rerköd. zehn manneshöhen.
Markäsü "^ifridki sidäs inanki kü yidi: Nun sprach der dämon: »Du son
»wdr-ya biddddda Amhara inan-ked-ay, l der abessinischen sklavin, schlage mich
gü difo mdr kale!« Inanki-bä 'ifridki kü noch einmal!« Der Jüngling aber sagte:
yidi: »aniga miy-dn höydday i kurin? »Hat mich nicht meine mutter erzogen?
40 anigu Hfridka hilibkisa mar kaleto ludh-bä icli schlage nicht ein zweites mal auf das

kü difdn mayo.« fleisch des dämons.«


:

III. Uebersetzüngen. 271

Markäsdy inänta qo7'rähda-ka-sO-hdha Hierauf sprach die tocliter des Sonnen-


inanki kü tidi: >^ayyä 'ifridka bähtigisa aufganges zum Jüngling: »Wer wrd nun
st qädi dönaf« Inanki-bä yidi: -»and st den leichnam des dämon wegtragen?«
qädi döna« ö häta-na ifridka mädahtsi Der Jüngling erwiderte: »Ich trage in
5 qäday ö türay had iyyo mel sdddeh hilod fort« und er nam das haupt des dänion
lö so'do. und schleudei'te es bis auf eine entfernungc
von drei monaten.
Markäsdy inänta qörrdlida-ka-sö-hah^a Darnach sprach die tochter des Sonnen-
kü tidi inanki: -»Ildliay ha kü bärakdyo!« aufganges zum Jüngling: »Gott segne
Markäsdy labddi-bä wdda jögen töbdn dich!« und nun bliben sie beisammen
10 sannadöd. zehn jare.

Bdri ddmbe ayydy nagtl, inänta qor- Einst badete die frau, die tochter
rahda-ka-sö-bäha ahdyd, diirdur kü may- des Sonnenaufganges, im fluße und kämmte
ddtay ö timihi mddaha feddtay. Markäsa darnach ire haupthaare. Da fielen ir

timdhedi icahögä ydri ka so gden ö ay einige haare aus und sie tat dann die-

15 ohli kü riday. Markäsdy öhligi dürdurki selben in einen lederbeutel. Diesen beutel
kü illöday. vergaß sie beim fluß.

Markäsä däd wdyni yimi ö öhligi Da kam eine waßerflut und nam den
qätay had iyyo magälddi böqorka. Mar- beutel mit sich bis zur königsstadt. Ein
käsä öhligi nin sdre ö böqorka Id jöga kämmerling des königs fand den beutel
20 helay ö böqorki ü geyay. und brachte denselben dem könig.
Markäsä furay ö timihi la
öhligi Id Der beutel wurde geöfinet und man
gd helay dddki 6 dami yabay timdho. fand darin die haare über deren Schön-
wänägödi ö häta-na dddki iyyo hdimddi heit sich alle leute verwunderten und
ö dami ivdda sidäs yidähden: »timdhäsu sämmtliche gelerten erklärten: »Diese
25 wä timihi mddaha inänta qorrdhda-ka-sö- haare da sind haare vom haupte der
bdha. « tochter des Sonnenaufganges.«
Markäsu böqorki san iyyo töbdn kun Der könig dann fünfzehu-
schickte
ö dskar'a u diray ö kii yidi » inänta qor-
: tausend Soldaten ab und befahl inen
rdhda-ka-sö-bdha i Mna!« »Bringt mir die tochter des sonnenauf-

30 Markäsdy askdrti töbdn bilöd ü st Die Soldaten marschirten zehn mo-


dahin ö därti inänta qorrdhda-ka-sö-bdha nate und kamen dann zur bürg der
yimäden. tochter des Sonnenaufganges.
Mdrkay därti yimuden, ayydy qayli- Als sie bei der bürg angelangt waren,
y&a ö ü yeden ö yidähden: ywar-ya inanko, schrien und riefen sie also: »O Jüngling,
35 inanka Amhärdddu ddsay-o ! debedda ü so son der Abessinierin, komm' heraus!«
bah!« Markäsu yidi: »haddi Allah yedi.« Er erwiderte: »So Gott will!«
Markäsu inanki Amhärdddu ddsay gen- Der son der Abessinierin bestig dann
yddlsi fftlay ö kü yidi: »gönyoy, genyo seine stute und sprach zu ir: »0 stute,
islämed! wäd gardnaysa ninki kü füli liebe stute! du kennst ja wol deinen
iO jiray.« Kolkäsü biläwihlsi so bahiyay ö reifer.« Er zog dann sein schwert, kam
« «

272 III. Uebersetzungen.

därti ka so hahay ö qayliyay 6 yidi: hervor aus der bürg, schrie und sprach:
»Allähu dkbar!« ö askdrti wdda layay »Gott ist der größte« uud machte dar-
mid mahä'e. nach alle Soldaten nider, einen ausge-
nommen.
Markäsü dayay degäha göyay ö
ki ti Er schnitt dann dem mann, den er
5 kti yidi: »örod 6 böqorki ä tag ö kü deh: übrig gelaßen hatte, die oren ab und
inanki Amhärdddu ddS^y salan kü s6 di- sprach zu im: »Greh zum könig uud sage
ray ö kü gü yidi: haddäd dskar kale 6 im : der son der Abessinierin sendet dir
hadan hdysatid, l so dir!«- grüß und spricht zu dir : wenn du noch
mer Soldaten liast, so schicke sie mir
nur !

Markäsü böqorki labdtan kun ö ds- Der könig schickte hierauf" zwanzig-
10 kara ü so diray. Markäsdy inanki ü yi- tausend Soldaten ab. Diese kamen nun
mäden ö qayliyen ö kü yidahden: »halkad hin und schrien also: »Wo befindest du
jögta inanka Amhärdddu ddsay-6!« Inan- dich, son der Abessinierin?« Dieser er-
ki-se yidi: »hdlkan jöga,« o hafa-na kü widerte: »Da bin ich!« und sprach dann
yidi: »salamaWcum!« ferner zu inen: »Gruß für euch!«
15 Markäsdy kü yidahden: »debedda iL Diese erwiderten: »So komme doch
so bah!« Markäsü genyddlsi fülay ö de- heraus!« Er bestig nun seine stute, kam
bedda ü so bahay ö genyddlsi Id hddlay hervor, redete mit seiner stute und sprach
ö kti yidi: »gSriyoy, ginyo islamed! miy- zu ir: »Stute! liebe stute! kennst du
dn-adgardn ahdyn ninka kü füsan ?« denn deinen reiter nicht?« Er zog dann
20 Kolkäsü biläwihlsi so bahiyay ö yidi: sein Schwert und sprach: »Gott ist der
»Allähu dkbar!« ö askdrti wdda dilay allmächtige« uud machte dann alle Sol-
mid mahae. daten nider, einen ausgenommen.
Markäsü inanki ninki askdrta kd ha- Er dann dem Soldaten den
schnitt
deiy sdnka gOyay ö kü yidi: »orod 6 bö- ab und
er übrig- gelaßen hatte, die nase
25 qorki icdhad kü tidahda: inanki Amhä- sagte zu im: »Geh zürn könig und sprich
rdddu ddsay kü so diray salam badan ö zu im der son der Abessinierin sendet
:

kü git yidi: hadddd dskar kale 6 badan dir vile grüße und sagt zu dir: wenn
häysatid i so dir!« du noch mer Soldaten hast, so schicke
siemir nur!«
Markäsdy habdri böqorki ü timi ö kü Eine alte frau kam dann zum könig
30 tidi: »mahäd askdrtädaissagdlaynaysaf« und sprach zu im: »Warum läßt du deine
Böqorki-bä ayyü habdrti kü yidi: »icdhan Soldaten vernichten?« Der könig erwi-
dönaya inan inanta qorrdhda-ka-sö-bdha derte : »Ich möchte die tochterdes Sonnen-
helo.« aufganges bekommen.
Markäsdy habdrti kü ti4i: »böqor-ö! Da sagte die alte: »0 könig, wenn
35 hadddn inanta qorrdhda-ka-sö-bdlia kü ich die tochter des sonnenaufg:ano-es dir
keno, mahdd i sin f « Böqorki-bä habdrti bringe, was gibst du mir dann?« Der
kü yidi- »icdhad dülka ö dan kd donta könig erwiderte: »Was du nur in der
ayydn kü sin.« ganzen weit wünschest, das gebe icli dir.«
« :

III. Uebersetzuxgen. 273

Markäsuy hahdrtl tagtay ö timi därti Die alte ging und kam zur bürg der
inänta qorrdhda - ka - sä - bä/ia ö albabki tochter des Sonnenaufganges, klopfte au
> tdntuntaij ö qdylisay. die pforte und schrie.

Markäsdy inanti qorrdh,da-ka-sö-hdh,a Da sagte zu ir die tochter des Sonnen-


5 alidyd kit tidi: >mahäd dönaysa?« Ha- aufganges : »Was begerst du?« Die alte

bdrti-hä tidi: »ivä gäjönaya.« Inanti-bä erwiderte: »Ich bin hung-rig.« Die tochter
tidi: »kä furi mayo.<s. sagte dann: »Ich öfiue dir nicht.«
Markäsii hianki Amhärdddu dämy Da sprach der son der Abessinierin
nägtlsi kü yidi: »albäbka kd für, wuy zu seiner frau : »Oeffne ir doch die türe,

1 yäjaysdn tnliay. sie ist ja hungrig.«


Markäsdy nägtlsi kü tidi: -»anigu ha- Da sagte seine frau zu im: »Ich
bdrta albahka kd furi mayo habdrtu öffne der alten die türe nicht, denn sie

misktn md-aha e wa dälin ö anigic loän ist keine arme, sondern eine gaunerin
kd hdqaya.« vor der ich furcht habe.«
15 Ninkbdi-nd habarti ayyü kd nahay ö Ir manu aber hatte mitleid mit der
därti güddhedi so galiyay. Habdrti-bä därti alten und fürte sie ins haus ein. Die
so gasay ö tidi: »icdhan dönaya tnan alte trat nun ein und sagte: »Ich wünsche
bunn samdyo.« kafe zu machen.«
Markäsdy nägti ninkedi kd tidi: »ha- Da sprach die frau zu irem gatten
20 bdrtu yay bünka hd samdyn e adiga ndf- »Die alteden kafe nicht machen,
soll

täda 6 keli'd bisldy!« ö häta-na nägtlsi sondern koche du selbst allein den kafe!«
kü tidi: »nabdd md-la haddt habdrtu und sagte ferner: »Es ist kein heil wenn
bünka bislayso.« die alte den kafe kocht.«
Ninkedi'Se hahdrti kü yidi: »bzmka Ir gatte aber sagte zur alten: »Koche
25 Mslay!« Markäsdy habdrti bünki bislay- nur den kafe!« Da kochte die alte den
say bünki dimkäl kü ddrtay. Markäsdy kafe und mischte gift darunter. Sie gab
ninki bünki stsay ö ninki bünki \ibbay ö dann dem manne den kafe, er trank den-
dintay. selben und starb dann.
Markäsdy habdrti inänti qorrdhda-ka- Hierauf sprach die alte zur tochter
30 sö-bdha ahdyd kü tidi: »därfa kd bah, des Sonnenaufganges: »Geh' heraus aus
ülayn augd ayyü böqorku ddd badan kü der bürg, denn deinerwegen hat der könig
halläyay ! & vile leute eingebüßt.«
Markäsdy inänti qorrdhda-ka-s6-bdha Die tochter des Sonnenaufganges
ahdyd kü tidi habdrti: »^t'a yahay, hase sagte dann zur alten: »Es sei, warte mir

35 ahäte'e t süg, had tyyo mdrkan werka is aber zu, bis ich die trauer abgelegt
kdfürayo!<ü Habdrti-bdy tidi: -»wä yahay. «- habe!« Die alte erwiderte: »Es sei!«

Markäsdy nägti ninkedi dintay sandüq Die frau legte dann iren toten gatten
kii ridday ö kü hidday ö därti digtay ö in einen schrein, verschloß denselben
habdrti ayydy ü raday had iyyo boqorki und verwarte in in der bürg und folgte
AO ü timi. dann der alten zum könig.
Markäsü inanki ^Ärabiydddu ddsay Der son der Araberiu ging dann am
Yiso jim'e mesäjiddi tdgay inü kü tukddo. freitag in den tempel um zu beten. Als
Reinisch, Somalitcxte. 35
274 III. Uebersetzüngen.

Mdrkü tukasddi damajjay, a.yyü mesä- er das gebet beendigt hatte, ging er aus
jiddi dehtdda ü gd hahay ö tt hosüstay dem tempel und gedachte des Verspre-
loihi wälälki ku Id hdllamay ö gsdki wä- chens das er dem bruder gegeben hatte
lälki Mray ü tagay. Mdrkü u yimi, ayyü lind ging hin zum bäum den der bruder
5 drkay, rnü gsdkt ingegay. MarkäsU gdrtay gepflanzt hatte. Als er hinkam, sah er
in wälälkisi dintay. daß der bäum verdorrt war. Nun wußte
er, sein bruder sei gestorben.
Markästt kd'ay ö inänti dddka wa- Er erhub sich dann und kam eines
wdyni ddlay e nagta wälälkisi ahdyd dar- abends zur bürg der tochter der vor-
tödi haben yimi. nemen leute, der frau seines bruders.
10 Markäsdy inänti dddka waivdyni dd- Da sprach zu im die tochter der vor-
lay ku tidi: »salam!« ö häta-na ayydy nemen leute: »Gruß!« und sagte ferner:
kü tidi: »md ^ gd wdrdnta ninkaygi?« »Bringst du mir botschaft von meinem
Markäsü inanki Arahiydddu ddsay ayyü gatten?« Da aber schwig der son der
is kd ämüsay. Araberin.
15 Markäsdy sörti hahenki ü gd ysden Man rief hierauf den jüngliug zum
inanki. Murkay sörti "^unhi, ayyä inanki abendeßen. Als sie gegeßen hatten, da
''Arahiydddu ddsay iyyo inänti dddka wa- erhoben sich der son der Araberin und
wdyni ddlay keitn ö haben bddki wdda die tochter vornemer leute und ffiengren

hürda tagen ö sehden. Inänti-na wejiga um mitternacht schlafen und sie schliefen.

20 inanki 'Arabiydddu ddsay ü so jedisay, Die tochter wendete im das gesicht zu,
isdgu-na ddbarka ü so jediyay ö wdda er aber drehte ir den räcken und so
sShden had iyyo mdrki heddigta wä-bdri schliefen sie beisammen bis zum aufgaug
so bdhday. des morgensterns.
Mdrkü wägi hdryay ayyü inanki "Ara- Als es morgen geworden war, ging
25 biydddu ddsay tdgay ö därti inänta qor- der son der Araberiu fort und schlug
rdhda-ka-sö-bdha qdbtay ö därti sandüqi den weg ein zur bürg der tochter des
tcälälklsi kii jiray hslay. sonnenaufo-aug'es und fand dort den
Schrein, in welchem sein bruder sich
befand.
Markäsü loälalki hdlitiyay sandüqi ka Er nam dann den leichnam des bru-
so bahiyay ö ddhtlsa säray ö kü 6yay ders aus dem schrein, legte in auf seinen
30 icdh, hadan. schoß und beweinte in ser.
Isdgu hdlki fadiya ayyü drkay tükka Wäreud er so dasaß, sah er wie ein
tükka kaU ö bdhti'a sida ö dürdurki lä rabe einen andern toten raben brachte
galay. Markäsdy lahddi tükka ö nöli bi- und mit diesem in den fluß tauchte. Da
yihi ka so bähen. kamen nun beide raben lebend aus dem
waßer hervor.
35 Markäsü inanki "Arahiydddu ddsay is Der son der Araberin sprach nun
kü yidi: »wdhad yisa sldi tukkühu tukkihi bei sich: »Du wirst es genau so anstellen,
kaU kd samdyay^ ö icälälki ddbarka kü wie es der rabe mit dem andern raben
qäday ö diirdurki Id galay. gemacht hat,« nam dann seinen bruder
III. Uebersetzüngen. 275

auf den rücken und tauchte mit im in


den fluß.

Markäsäy lahädi man nölöl biyihi ka Da kamen denn beide Jünglinge


ga so ballin ö inanki '^Arahlyäddu ddsay lebendig aus dem waßer und der son der
wulälki wayd^yay ö kü yidi: »md-runtd- Araberin fragte den bruder und sprach
bä V mf-yad nösahay?« zu im: »Bist du wirklich bei leben?«
5 Markäsü ki bdrigi höre dintay e icä- Da erwiderte im der bruder, der
lälki aha kil yi4i: »wä rüntay ö tmmika vorher tot war und sagte: »Ich lebe jetzt
toä nöl aliay.« in Wirklichkeit.«

31arkäsü inanki "Arabiydddu ddsay Der son der Araberin sprach nun zu
kü yidi: »anfgu ayyan ahay?« Wälalki- im: »Wer bin ich?« Der bruder erwi-
10 bä yidi: »wdhad tahdy wälalkay 'Arabi- derte im: »Du bist mein bruder und der
ydddu \nanMdi.«. son der Araberin.«
Markäsü inanki 'Arabiydddu ddsay Hierauf sagte der son der Araberin
lüäldlki k€i yidi: »mahad donaysa ö an zum bruder: »Was willst du nun daß
kü samäya?« ich dir tue?«

15 Wäldlki-bä kü yidi: -»v-dhan dönaya Der bruder erwiderte im: »Ich wün-
inan nagtaydi, inanta qorrdhda ka sö- - - sche zu meinem weibe, der tochter des
bdha ahuyd ü taga.« Sonnenaufganges zu gehen.«
Markäsü inanki 'Arabiydddu ddsay Da sprach der son der Araberin zum
kü yidi loälälki: »mahäynu samdyna had- bruder: »Wie sollen wir es anstellen,

20 ddynu hälko tdgno indnü boqorku inna wenn wir dahin gehen, daß uns der könig
diliji?« nicht töte?«
Wälälki-bä yidi: »wdhaynu ddrka Der bruder »Wir verklei-
erwiderte:
huwdnna sldi derwtso ö tvdhayna qäddnna den uns als derwische und nemen auch
hm qdrsi.« tausend taler mit uns.«
25 Markäsäy raen had iyyo ma-
issa so Sie ffinffen nun mit einander bis sie

gälddi böqorka ü yimaden. Mdrkay yima- zur königsstadt kamen. Als sie dort an-
den, ayyäy ü tagen habdrti ö kün qdrsi gekommen waren, gingen sie zur alten
kuldballamen ö kü yidahden: -»ivähaynu frau, versprachen ir tausend taler und

dönayna, inannu dragno inanti qorrdhda- sagten zu ir: »Wir möchten die tochter

30 ka- so - bdha. « Habdrti ba- tidi : » haddi des Sonnenaufganges sehen.« Die alte

'Allah yedi.« erwiderte: »So Gott will.«


Markäsäy habdrti kü tidi: »hälkafa- Die alte sprach nun zu inen : » Setzt

dista, an sör idin kenee!« Markäsäy fa- euch hier, ich will euch ein eßeu brin-
distSn ö god qoden (^öre?" le'eg labd iyyo gen!« Sie setzten sich und gruben dann
35 töbän nin. ein loch von zwölf manneslänge aus.

Markäsäy labddi - bä icälalki gödki Hierauf legten sie über das loch eine
dirmo särSn ö dirmddi mid-bä ges kä matte und jeder setzte sich auf eine seite
fadistay ö dirmddi künki qdrsi ayyäy dul der matte und auf die matte legten sie
sären. die tausend taler.

40 Märkay habdrti sörti ü kentay, ayyäy Nun brachte die alte das essen und
35*
276 III. Uebersetzungen.

kii yidähden: »kabdr-ai/, habdr islamed! sie sprachen zu ir: »Matrone, stelle nur
sörta gesta dig ö mdrka höre kdlka fa- das eßen zur seite, setze dich vorerst her
diso ö Iddgta tiri!« und zäle das geld!«
Markäsdy habdrti dirmddi ku fadtsa- Die alte setzte sich dann auf die
5 tag {nag Iddgti tfriso. Kolkäsdg labddi matte um das g-eld zu zälen. Da erhoben
nin dirmddi kd ka'en ö habdrti gödki ku sich beide männer von der matte und
dd^dag. die alte fiel sodann in die grübe.
Markäsdg labddi nin %ddi iygo dagah- Die beiden männer schütteten hier-
gddi ag mdrki höre gudka kd qodSn ha- auf die erde imd die steine, welche sie

10 bdrti diisa ka gd subin ö gödku aggdg vorher aus der grübe herausgegraben
kd äsen. hatten auf das alte weib und begruben
so dasselbe.
Mdrkag labddi nim-bä habdrti ag kd Nachdem sie nun so an der alten ire

ärsadsn, aggdg darti buqorka galen ö mesi räche genommen hatten, gingen sie in
sörta böqorka lö gd bisldgn jirag aggdg die könig'sburg- und begaben sich in den
15 gimäden. Sör bisldgsku-se baris aggü bis- räum wo für den könig gekocht wurde.
lagag ö dülka icahögä baris'a kü däjag. Der koch bereitete eben reis zu und
hatte etwas reis auf den boden verstreut.
Markäsdg labddi nin sidi miskino Die beiden männer setzten sich nun
dtdka fadisten ö bariski qubtag gierten ö als arme auf den boden, lasen den ver-
'^iinEn. streuten reis auf und aßen.
20 Igydgu hdlki fadiga aggdg inanti qor- Wie so sie dasaßen, kam die tochter
rdhda-ka-sö-bdha u timi nimdnki ö nin- des Sonnenaufganges herbei zu den niän-
kedi gardtag. nern und erkannte da iren galten.
Markäsdg kii fdrahdag ö qososag, Da lachte sie vor freude. ir gatte
ninkedi-na wulm kii gidi: »na, amüs!« aber sagte zu ir: »Weib, schweige doch!«
25 Markäsü böqorki ü, gimi ö drkag, inag Darnach kam der könig und sah die
bariski qdbtag guranagan, aggü sör bis- männer, wie sie den verstreuten reis auf-

Idgski kd gidi: ^nimdnka hkdo bart^a s'i lasen. Da sagte er zum koch: »Gib den
hd 'unin'e/« männern doch eine schüßel voll reis!«
Markäsü sör bisldgski Mdo Mlib iggo Der koch brachte inen dann, wie
30 baris kd bühan ü Mnag, sidi boqorku ku der könig befohlen hatte, eine schüßel
dmrag, iggdgu-na h^dddi aggdg af rogSn voll fleisch und reis, sie aber stürzten die
ö bariski hal icdlba mar dülka kd qaten schüßel um und lasen den reis kernweise
ö 'unßn. von der ei'de auf und aßen so.

Mdrkag dargen, aggü böqorki kd gidi: Als sie satt waren, sprach zu inen
35 y>anigu bdri höre dskar baddn agydn hal- der könig: »Ich habe vormals vile Sol-
lägag, icdhan dönaya, man dskar idtnka daten verloren und wünsche euch zu
digto. « Soldaten zu machen.«
Markäsdg kü gidahden: »bbqorö! wd- Sie erwiderten im: »0 könig! wir
hagnu nahdg xoädado misakiria ö füldnka sind derwische und verstehen nicht zu
40 md-naqän ö misdna dirirta md-naqän.« reiten und auch nicht zu kämpfen. <
III. Uebersetzungen. 277

Markäsü buqorJä Jai yicU: »fidänka Da sprach der köuig: »Lernet nur
iyijo dirirta hdrta, ülayn aniga sidäsän reiten und kämpfen, denn so verlange

dönaya. « ich es!«

Markäsü böqorki labädi nin golihi far- Er dann die beiden männer in
flirte

5 däha g6yay ö kü yidi: »qdhsada farddha den Pferdestall und sagte: »Nemt euch
kila döntän« ö hata-na ayyü geyay mah- die pt'ei-de welche ir wollt!« und fürte

sinki hübhi yll ö kü yidi: »qula Imhka kd sie auch ins waffenniagazin und sprach:

»Nenit euch die waft'en die ir wollt!«


döntän !<^
Markäsü inanki hidddddu Amhärdddu Der son der Abessinierin nam sich
10 ahdyd ddmy qdhsaday genyddisi hddli ti- dann seine stute welche sprechen konnte,
qin ö qanjkliyay ö ad yar degteda kü yidi: zwickte sie und sagte ir leise ins or:
i>gtnyoy, g&nyo islamed, ämus, ha i kasi- »0 stute, liebe Stute! schweige und ver-
fin'e!<i
rate mich nicht!«
Kolkäsü loäldlki "Arahiydddu ddsay Zu gleicher zeit nam sich auch der
15 qdhsaday gtnyo kale ö wänagsan; kolkäsäy bruder, der son der Araberin eine an-
mahsinki hübku kü jiray kd qaten icdkay dere schöne stuteauch namen sie sich
;

donen. aus dem waifenmagazin die waften, die


sie wollten.

Markäsdy labddi wdlalki hübködi qa- Mit diesen ireu waflfen bestigen sie

ten ö fardohödi fiden ö boqurki 'öl ü noq- dann ire pferde und wendeten sich nun
20 dBn ö böqorki ayydy dilhi ö askärtlsi ö gegen den könig, töteten diesen
als feinde

dan läyen. und machten alle seine Soldaten nider.


Markäsü inanki Amhärdddu ddsay Hierauf nam der son der Abessinierin
nägtlsi ahdyd inanta qorrdhda-ka-s6-bdha sein weib, die tochter des Sonnenauf-

ahän jirtay kahdystay ; markäsdy isdgi ganges zu sich und er, sein weib und
25 iyyo nägtlsi iyyo ivälalki issa so raen der bruder zogen nun zusammen und
h yimäden dqqalki inanta dddka wawdyni kamen dann nach dem hause der vor-
ddlay. nemen leute.
Markäsü inanki bidddddit Amhärdddu Der son der Abessinierin gab hier-

ahdyd ddsay nägtlsi ahän jirtay e dddka auf sein früheres weib, die tochter der

30 wawdyni ddlay loälalklsi 'Arabiydddu dd- vornemen leute seinem bruder, dem sone
say ü güriyay. der Araberiu, zur ehe.
Markäsdy kulligöd dülködi is ü raen Alle zogen hierauf mit einander und
ö ü so'dälen ö gürigödi fadisten ö haddd- reisten in ire heimat und ließen sich da-

nay dimdn immika tvä nol yiJiin. Wä selbst nider und wenn sie nicht gestorben

35 sidäs. sind, so leben sie noch heute.

2. Der lebensbrunnen.

Bari höre ayyä nin näg gürsaday. Einst heiratete ein mann eine frau.

Nägti-bä inan ü dasay ö sdnnad ddmbe Die frau gebar im einen son und nach
inän n dasay. Markäsdy nägti dimdtay. einem jare eine tochter; darnach starb sie.
«

278 III. Uebersetzüngen.

Markäsü inanki kü yidi ahhihi: »eya Da sprach einst der sou zum vater:
äbba! mahad a gürsdn wdydayf« »Väterchen, warum heiratest du nicht?«
Markäsü ahhihi kü yidi: »anigu döni Der vater erwiderte im: »Ich mao-
mäyo, hian äyo kulül idin siyo.« euch keine böse Stiefmutter geben.«
5 Markäsü raanki ahhfhi kü yidi: »tva- Da sagte der knabe : »Ja wie so?«
yo?« Ahhihi-bä inanki kü yidi: ^wä sida.«: Der vater aber erwiderte: »Es ist ein-
Markäsü inanki yidi: ^eya dhha, wdhan mal so.« Der son aber sprach: »Ich
donaya inad gürsatid.< Markäsü ahhihi wünsche daß du heiratest. « Nun heiratete
gürsaday. der vater.
10 Markäsäy hisi "Arafa timi ö hata-na Es kam der monat Arafa und der
ninki tvan ü gdurdo döntay, markäsü mann sah sich um einen hammel um
wäy. zum schlachten, bekam aber keinen.
Nägti-hä kü tidi: »ad/gu ndftäda Da sprach zu im die frau: »Du mar-
wäd kulüläynaysa.« Markäsü yidi: fwä terst dich ab.« Er erwiderte: »Du hast
16 rünta ö ndftayda ivän kulüldynaya. recht, ich plage mich ab.«
Markäsdy nagtlsi kü tidi: »wdhan kü Da sagte sie zu im: »Ich verschaffe
kenaya sadqöyin, hase ahate'e lldhay gü i dir schlachtopfer, schwöre mir aber einen
däro!« Isdgi-hä yidi: Ildhay-hän kü gü eid bei Gott!« Er erwiderte ir: »Ich
därtay. « habe es dir bei Gott geschworen.«
20 Markäsü ninki nagtlsi ka yidi: »sad- Darnach sprach er zu ir: »Wo ist

qddi me-day?« lyyddi-ha ninkedi kü tidi: das schlachtopfer?« »Das


Sie erwiderte:
»sadqddi wä tan.« Isdgi-hä nagtlsi kü schlachtopfer ist hier.« Da »So
sagte er:
yidi: »i tus!« lyyddi-ha tidi: »wä inan- zeige es mir!« Sie erwiderte: »Es ist
täda.« Isdgi-hä nagtlsi kn yidi: »aniga deine tochter.« Da sagte er: »Du hast
25 loäd i qdbatay.« mich gefangen.«
Markäsü kü yidi: »mt-day sadqddi Darnach sprach er zu ir: »Wo ist das
kale?« lyyddi-hä tidi: »mankaga.« Isd- andere schlachtopfer?« Sie erwiderte: »Das
gi-hä yidi: »loä yahay.<s. ist dein son.« Er sagte dann: »Es sei!«
Inanki-bä-se hddalki ay kü icdda had- Der son aber hörte, was sie zusammen
30 len ayyü mäqlay, markäsü inanki wäläsi geredet hatten und sagte dann zur
kü yidi: »wdhan immika kü idähdo ha di- Schwester: »Verweigere es mir nicht, was
dinf^ Inänti-hä wulälkedi kil tidi: »sidi ich dir jetzt sagen werde!« Das mädchen
"Allah ySdi-< erwiderte: »Wie Gott will!«
Markäsü inanki wäläsi kü yidi: »mdr- Hierauf sprach der Jüngling zur
35 kay timdha mädahäga kü fidayän, ayydn Schwester: »Wärend sie dir die haupt-
genydda kördynaya; mdrkay timdha had haare kämmen, sattle ich die stute; wenn
kü fiden, ayydn kü imdn ö saqdfda kä sie dir die haare halb gekämmt haben,
qädi ö Id 'drari, adigu-na l so dabo örodf so komme ich zu dir, ueme den kämm
ö haddi äydden kd'do, wdhad tidähda: weg und laufe damit davon ; du laufe
40 ha kdHn e is kd fadi! ö hadddy kü ti- mir dann nach und wenn unsere Stief-

dähdo : wäyo 9 tvdhad tidähda : anigu wu- mutter sich ei'hebt, so sagst du: erhebe
lälkay sidü yahdy wän gardnaya.^ dich nicht, sondern bleibe sitzen! uud
« « «

III. Uebersetzungen. 279

saot sie zu dir: warum? so sagst du


dann : ich weiß schon, wie sich mein
bruder benimmt.«
Mdrkay inanti tvälalked ü timi, ayyü Als dann das mädchen zu irem bru-
genyddi füliyay. Markäsdy labddl-hä so^den der gekommen war, setzte er sie auf die
had fyyo habSnki ö mel ay hhjo kd heUn Stute. Sie wanderten, bis sie am abend
ü höyden. an einem ort übernachteten avo sie waßer
fanden.
5 Mdrkü wägi hdryay, ayyäy lahddi-hä Am nächsten morgen reisten beide
so'^dtn ö mdrkay dduga ddha jögen, ayyä weiter; auf halbem weg sagte dann das
inänti kil tkli wälälked: i>anigu meiayiM mädchen zum bruder: »Ich habe am orte
ti höydnnay , saqdfdaydi ayydn kü il- wo wir übernachteten, meinen kaumi ver-
laici. geßeu.
10 Markäsü manki kü yidi wäläsi: »an Da sagte der jüngling zur Schwester:
dib ü noqde'e hdlka i gu süg!« »Ich gehe zurück, erwarte du mich hier!«
Mdrkü dib ü so nöqday, hdlkay p]r ging nun zurück und wie er an
habsnkl n hoyden, yimi, ayyü drkay 'ifrid den ort wo sie übernachtet hatten, ge-
saqdfdi ga'^dnta kü hdysta. kommen war, erblickte er einen dämon
der den kämm in der band hielt.

15 Markäsü inanki kü boday 'ifridki ö Da sprang der jüngling auf den dä-
saqdfda kd diftay ö ivdidsi dib ü gü mon zu, entriß im den kämm und kerte
nöqday. zur Schwester zurück.
Markäsü inanki wäläsi ü yimi, ayydy Der jüngling kam nun zur Schwester
is ra'in ö so'^din ö dar yimaden. Mdrkay und sie gingen weiter und kamen dann
20 yimädem-bä inanki tükaday ö mdrkü tü- zu einer bürg. Wie sie dort angekommen
kaday ayyü labd gor sujüday, ö häta-na waren, so betete der jüngling und nach-
därta albäbkedi kelided fürmay. dem er p-ebetet und zwei verbeua'ungen
gemacht hatte, da öffnete sich die pforte
der bürg von selbst.

Markäsdy darti galen ö kd helen dd- Sie betraten die bürg und fanden
hab lyyo la^dg badan ö häta-na kü arMn da vil gold und silber und ebenso einen
25 'ifrid Joga. dämon der dort sich aufhielt.
Markäsü'ifridki kü yidi inanki: ^>liaggt Der dämon sprach dann zum jüng-
kd timi?« Inanki-bä yidi: »anigu icähan ling: »Woher kommst du?« Der jüng-
ahdy dad 'arärti.« ling erwiderte: »Ich bin ein menschen-
kind.
Markäsü Hfridki kü yidi inanki: -»mdr- Da sagte der dämon zum jüngling:
30 kay afdrtan sannadöd i däfän, ayydn döh »Wenn vierzig jare mir vorüber sind,

noqon,« ö häta-na kü yidi: »i däro indnad dann werde ich großjärig« und sagte
i liiyändynayn! 1. Inanki-bä yidi: »anigu ferner: »Schwöre mir daß du mich nicht
kü därtay, indnan kü liiyändynayn.« Mar- betrügst!« Der jüngling erwiderte: »Ich
käsdy khlligod därti icdda fadisten. habe es dir geschworen, dich nicht zu
«

280 III. Uebersetzusgex.

betrügen.« So bliben sie alle beisammen


in der bürg.
Markäsü fnanki "ifridki qölqol kii hi- Der Jüngling dann den dämou
sperrte
day ö kü qdfilay ö meftähi wälaiP ü dt- in ein zimiiier, verschloß
es, gab den
hay ö kü yldi: »qblqolkas ha furin, had- schlüßel der Schwester und sagte: »Oeftne
däd fürtid tcad diman.« Wulasi-hay kü dieses zimmer nicht, denn öffnest du es, so
5 tidi: ^wä yahay.« stirbst du. « Die Schwester erwiderte » Gut c : I

Markäsü hianki 'dso icälha diro ü Der iünoflinor cnngr dann täglicli aus
gabrär tagay ö wäläsi ü kBnay. Mälfn eine gazelle zu jagen und brachte sie
ddmbe ayyü lahd diro helay ö maqnddey der Schwester. Einst trat' er zwei gazellen
had iyyo mdrki gdhbalki dd'^ay. und blib bis sounenuntersanof aus.
10 Mdrkü rnanki icdh badan maqndday, Als nun der jüugliug lang ausblib,
ayyä inänti 'ifridki albäbki kd fürtay da öffnete das mädchen dem dämon die
kü tidi: *l Id sSho!« türeund sagte zu im: Schlafe mit mir!«
i>

Markäsü 'ifridki inänti küyidi: »mdya, Der dämon erwiderte: »Nicht doch,
amga iyyo toälälkd icd^ad ayydnnu is ü denn ich und dein bruder wir stehen in
15 mdrray.« eidlichem versjjrechen zu einander.«
Markäsdy inänti kü tidi: ^hadddnad Das mädchen aber sagte zu im: »Wenn
i imdn ö l Id stlian, wälälkay ayydn kü du nicht kommst und mit mir schläfst,
oddn, {nü kü gaüra'o.« Markäsü 'ifrtdki so sage ich zu meinem bruder daß er
ü yimi ö Id sehday. dich schlachte.« Da kam der dämon und
beschlief .sie.

20 Markäsdy inänti ür yilatay ö tvälal- Das mädchen wui-de schwanger und


ked kd bdqatay. scheute sich dann vor dem bruder.
Markäsdy "ifridki kü tidi: »mahäynu Da sagte sie zum dämon »Wie stellen
:

samdyna inü zcälälkay dinfo9« "Ifridki-bä wir es an, daß mein bruder stirbt?« Der
kü yidi: ncälälkd 'id kale md-dili kdrto dämon erwiderte: »Deinen bruder kann
25 abesdda gedka jögta maha'e« ö häta-na niemand töten außer der hayva. die bei
kü yidi: -»siddyau samdyna (nü gedkäs jenem bäum sich aufhält« und sagte fer-
tago?< ner: »Wie machen wir es. daß er zu
diesem bäum hingeht?«
Markäsdy inänti kü tidi: »wän is bu- Das mädchen erwiderte: »Ich stelle
kaysin ö qdylin.^ "Ifridki-ba yidi: »wä mich krank und schreie.« Der dämon
30 yahay.< sagte: »Es sei!«
Markäsü inanki habSnki yimi ö ärkay Als nun am abend der Jüngling ge-
inänti ö öyaysa ö häta-na kii yidi: »mahä kommen war, sah er das mädchen wei-
kü hslayfe nen und er fragte: »Was ist dir wider-
faren ?
Markäsdy kii tidi: »wän büka.« Isdgi- Sie erwiderte: »Ich bin krank.« Da
35 bä kü yidi: »ddivo mahdy'a ayydn kü sagte er: »Was für arzenei soll icli dir

' Für meßah-hi.


« « «

III. Uebersetzungen. 281

kina?« lyyddi-ba ku f/'di : » dawädai/du bringen?« Sie erwiderte: »Meine arzenei


wä län gSdkäsa.« ist ein zweig von jenem baiim dort.«

Markäsü inanki labddl dho dtdka Der Jüngling legte nun die beiden

digay ö hiläioihlsi qätay ö gedki qdbtay gazellen auf die erde, nam sein schwert
5 ö mdrkü jidka dd^a jögay, ayyü qdd- und schlug den weg nach jenem bäum
qaday. ein und wie er auf dem wege war, da
begann er zu wanken.
Markäsü inanki yidi: ^Uigtayd-dy, Da sagte er: »0 mein bein, halt'
ad yar jög, dmma-se wän kü gil göyn bilä- still oder ich haue dich ab mit diesem
wd-han!« schwert !

10 Markäsü dtdka äd ü git jögsaday had Da fand er festen stand im boden.


iyyo mdrki 'iddi rüga^ so gadday. obzwar im der sand bis an das knie
reichte.

Markäsdy abesddi ü timi ö ü biläwi- Nun kam über in die hayyaschlauge,


hlsi so baMyay ö abesddi dilay. Markäsü er aber zog sein schwert und tötete sie.
gedki län ayyü ka so göstay ö wälasisi ü Er schnitt dann einen ast vom bäume
15 kinay. und brachte denselben der schwester.
Mälinti dämbe ayyü inanki dsro ü Am folgenden tage ging er auf jagd
gabrär tagay. Mdrkü inanki tdgay, ayyä nach einer gazelle. Als er fortgegangen
inänti kd'day ö 'ifridki albabki kd fdrtay war, erhob sich das mädchen, öffnete dem
ö ku tidi: »immika siddymo wcdalkay ü dämon die türe und sagte zu im: »Wie
20 dÜlaf<< töten wir nun meinen bruder?«
Markäsü 'ifridki inänti kü yidi: i>mar Der dämon erwiderte: »Stelle dich
kal'Ho is bukdysi ö iväldlkägu lodliad kü nochmal krank vmd sage dann zu dei-
tidähda: dawddaydu wä biyo %lka nö- nem bruder Meine arzenei ist waßer aus
:

lösa. « dem lebensbrunnen.


25 Mdrkü inanki yiini ayyü drkay inänti Als der Jüngling ankam und das
ö öyaysa, kolkäsü kü yidi: »mahä kü he- mädchen weinen sah, sprach er: »Was
lay^« lyyddi-bä inanki kü tidi: »wän ist dir widerfaren?« Sie erwiderte im:
buka. »Ich bin krank.«
Älarkäsü kü yidi: »wä mahdy daicd- Da sagte er zu ir: »Was ist dein
30 dädu?« lyyddi-bä tidi: »dawddaydu wä. heilmittel?« Sie erwiderte »Meine arzenei :

biyo 'Mka nölösa.« istwaßer vom lebensbrunnen.«


Markäsü yidi: »Udhay tcä qdybfay Nun sprach er: »Gott ist mein anteil
ö ivä wahelkay.« Markäsü genyddlsi kö- und mein helfer. « Er sattelte dann seine
räyay ö fülay ö tagay ö sö'day dj'ar iyyo Stute, bestig sie, ging ab und reiste tag

35 töbdn bilöd, haben iyyo mään-bä sö'day. und nacht durch vierzehn monate.
Markäsü habdr ü yimi ö kü yidi: Er kam dann zu einer greisin und
» habdr-yakdy ! icaköga b)ya'd i sif« lyyd- sprach zu ir: »Matrone! gib mir etwas
di-bä waliögä b\ya'd ü sisay. waßer!« Sie gab im ein wenig waßer.

' Für riuj-fja; zu erwarten wäre: ruijyuda die kniee.


Keinisch, Somalitexte. 36
« : «

282 III. Uebersetzdngex.

Markäsü kit yidi: »maha hhjuhu fi Er sagte zuir: »Warum ist das walJcr
yär yihinf<'^ lyyddi-hä tidi : » biyäha "ifrid so käro'lich V« Sie erwiderte: »Daswaßer
ayyä-la ö jim^ihi tcdlba \iJür yä Ja gd gehört einem dämon uud jeden freitag

stya. « wird diesem ein tribut gegeben.«


ö Markäsü hahärti kü ykli : » maha lä Da sagte er zur greisiu: »Was wird
siyaf« lyyddi-bä tidi: »todhä Id siya j(m'e im denn g-eg-eben?« Sie erwiderte: »Jeden
lodlha inän höqor cldlay iyyo lahdtan lö'a freitag werden im eine königstochter,

iyyo lahdtan äd€a tyyo töhdn jöniyadod dann zwanzig rinder, zwanzig schafe und
ö baris'a;« ö hata-na hianki ku tidi: zehn Säcke reis gegeben,« und sagte fer-

10 »mänta ayya "ifridka inanta böqorka Id. ner: »Heute wird dem dämon die tochter
sinaya. des königs gegeben.«
Markäsü inanki mesi inanta böqorka Der jünghiig ging nun zum orte, wo
Hfridka la gü sinayo tdgay ö hdlka kü die königstochter o-egeben Averden soUte
sügay had iyyo mdrka inanta böqorka Id und wartete dort, bis man dieselbe bringen
15 kenayo. würde.
Markäsdy inanti böqorku ddlay iyyddu Die königstochter Avurde dann ge-
heddn debedda lö so säray ö durhanki Id bunden voro-efürt und es ward dietrommel
ddba tümay had iyyo misi "ifridku imd- «•eschlao-eu bis an den ort wohin der da-
nayay. mon kam.
20 Markäsü inanki inanti mdrki Id kenay Als die tochter gebracht wurde, da
kü yidi: »ayyad tahayf<i- Inanti-ha tidi: sagte zu ir der Jüngling: »Wer bist du?«
»wdhan ahdy inän höqor *ddlay ö abtir- Sie erwiderte: »Ich bin eine königstochter

siniyo wayn.« ans hohem stamme.«


Markäsü inanki inanti kü yidi: ^maha Und er sagte zu ir: »Warum bist

25 la gü heday'?« Inanti-ha inanki kü tidi: dugefeßelt?« Die tochter erwiderte : »Ich


»wdhä, la i heday Hfrtdka;«. ö hata-na kti bin für den dämon gefeßelt,« und sagte
tidi: »ayyäd adigu tahdy'?«- Inanki-ba ferner: »Wer bist denn du?« Der Jüng-
yidi: »lodhan ahdy inan höqor ddlay ü ling erwiderte: »Ich bin ein königsson
abtirsiniyo wayn.« von hohem stamme.«
30 Markäsdy inanti böqorku ddlay kü Da sprach die königstochter zu im:
tidi: »örod 6 is kd tag, ayydn "ifridku »Geh' fort, damit nicht der dämon uns
labddena ha - 'ünirie ! « Inanki bä - yidi beide frißt!« Der Jüngling erwiderte:
»nölösaydu nölösäda ka md-wänagsana.« »Mein leben ist nicht beßer als dein leben.«

Inänti-bä tidi: »na/ k4li ihi kd yar labd Die tochter sagte dann: »Eine einzige
35 naföd.« seele ist weniger als zwei seelen.

Markäsü inanki kü yidi inanti: »na, Da sprach der jüugling zur tochter:
inän-ay, inän islämedf wä däldn ahay e »Liebes mädchen, ich bin müde, laß'
t da, an ddbtäda kü sehde had iyyo mich auf deinem schoß schlafen bis der
mdrka 'ifridku imdnayo ö mdrka ^ifridku dämon kommt und wenn er dann kommt,
40 yimädo, i ka'if« so wecke mich auf!«
Markäsü inanta ddbtedi kti sehday ö Er legte sich dann auf den schoß
kü gdm'ay. Inanti-se toay illöday mdi^ki des mädchens und schlief ein. Das mäd-
«:

III. Uebersetzusgen. 283

"^ifridki yimi, inay inanki ka'iso. Markä- eben aber vergaCs als der clämon gekom-
sAy inänta haqnin äuged ü öyday ö ilmo men war, iu zu wecken. Da weinte sie

kd timl ö dißqi tnanka icejigisi ka gä vor äugst und es fiel von ir eine träne
dd^day. auf das antlitz des Jünglings.
5 Markäsü inanki tösay ö sare ü so hö- Da erwachte der jüngling, sprang
day ö kil yidi: »maltad ü oyaysaf« Inänti- auf und sagte zu ir: »Warum weinst du?«
bä tidi: -»Hfridki ayya yimi.«- Sie erwiderte: »Der dänion ist gekommen.

"Ifridki-hä kü yidi inanki: i>e,g ayyd- Der dämon sagte nun zum iünfflino-:
nan toejigäga u imäninieli- Inanki-hä kil »Paß auf daß ich nicht über dein oresicht

10 yidi "ifridki: •!>ioUr-ya, "ifrid yahdu! 'ar, komme!« Der jUugling erwiderte im: »So
hdlkan kalay!« komm" nur her, du dämon!«
Markäsü "ifridki ku sö höday, inanki- Da sprang der dämon auf in los, der
nd biläwihlsi sö hahiyay ö '^ifHdki mddaha jüngling aber zog sein schwert und hieb
kd goi/ay. dem dämon den köpf ab.
15 Markäsü 'ifridki inanki kü yidi: »^ Nun sagte der dämon zu im: »Haue
gu difo mdr kale!« Inanki -ha -se ayyü auf mich noch einmal!« Der jüngling
'iß'idki kil yidi: »höydday ayya i hdrtay, aber erwiderte: »Meine mutter hat mich
indnan 'ifrtdka lälibkisa labd gor ndbar ku belert. daß ich auf das fleisch des dä-
difan.« mons nur einmal hauen soll.«
20 Markäsü "ij'ridki dintay ö inanki indnta So starb der dämon und der jüng-
büqorka darti abbdhed Mnay ö dduga ling fürte die köuigstochter in die bürg
ddha ayyü inanki inänta böqo7'ka kü ires vaters und auf dem wege sagte er zu
yidi: n gü ddro, indnad nin kaleto gür- ir: »Schwöre mir, daß du keinen andern
sdnin!«. Inanti-hä ü gü daratay, indnay manu heiratest!« Das mädchen schwor
25 nin kaleto gürsdnin. im, keinen andern mann zu lieiraten.
Markäsdy inänta boqorka inanki kü Nun sprach die kijnigstochter zu im:
tidi: »\äämad i yel!« Kolkäsü inanki digi »Mache mir ein zeichen!« Der iüno-lina"
'ifrtdka farihisi mariyay ö darti saray. dann mit seinen fingern blut vom
strich
dämon auf die bürg.
Markäsdy inänta boqorka kü tidi: Die köuigstochter sagte dann zu im
30 »anigu icä dönaya inad jim'dha ddmbe »Ich wüusche daß du nächsten freitag
adigu hdlka kan ad timadid«, ö liäta-na hieher kommest« und sagte ferner: »Wo-
kü tidi: »haggäd immika tdgaysa?« hin gehst du jetzt?«
Markäsü kü yidi: »ivdhan dönaya, Er erwiderte: »Ich will zum lebens-
inan 'elka biydha nölosa tdgo.« lyyddi-bä brunnen gehen.« Sie erwiderte im: »Das
35 kü tidi: »sidäs noqön mdyso.« Isdgi-bä soll nicht geschehen!« Er aber sprach:
yidi: »icä dönaya inan tage.« lyyddi-ba »Ich will doch dahin gehen.« Sie sagte:

tidi: Awäyo'? 1. Inanki -ha yidi: -»icdhan »Warum?« Der jüngling sprach: »Ich
dönaya, inan icäläsayda bükta 'slkäs biyo will von jenem brunnen waßer meiner
ü gd kßno.« kranken Schwester bringen.«
40 Markäsü inanki tdgay ö habdrti ü Er ffinff dann, kam zur greisiu und
yimi ö ku yidi: »habdr-ay, habdr islamed. sagte zu ir: »Matrone. 2'ib mir waßer!«
8i;*
« « :

284 III. Uebersetzungen.

Myo i sl!« Habdrti-hä hiyo haddn sisay Sie gab im vil waßer uud sprach zu
ö kü tid^i: -»heddigtädu wä wänägsän tahay im: »Dein stern ist gut und du wirst [eiu
ö anndg-ad na gd gtirsan.« mädclien] von uns heiraten. <

Markäsü tnanki tdgay ö dduga dähu Der Jüngling ging dann uud trat
5 ayytt Mlay nin 4&g6 waiodyn ö degihlsi auf dem wege einen mann mit großen
huwdday. oren der sich iu seine oreu einhüllte.
Inanki-hä yidi: »Ildhay wah icdlha Da sprach der jüugling: »Gott der
samdyn kdra wä Id dmina!« allmächtis'e sei o-elobt!«
Markäsü inariki ninka degihlsi ka Id Der Jüngling tat nun die oren des
10 hal).iyay ö gdlay ö degihlsi huwdday. Mar- mannes auseinander uud hüllte sich darin
käsü ninki kd'ay ö ku yidi: »anigtt kü eiu. Da staud der mann auf und sagte
gardn mäyo.i. Inanki-hä yidi: »wdh,an zu im: »Ich kenne dich nicht.« Der Jüng-
ahdy inaiikägi. ling erwiderte: »Ich bin dein son.«
Markästi ninki inanki ku yidi: »via- Der manu sprach dann zu im: »Was
15 häd dönäysaf« Inanki-hä ninki kü yidi: willst du?« Der jüngliug erwiderte: »Ich
»icdhan dönaya, inan %lka hiydha nölösa will zum l)runnen des lebenswaßers ge-
tago. « hen.«
Markäsü ninki inanki stdäs kü yidi: Da sagte der manu: »Geh nur hin
»örod 6 so'o, lodhad heli wälalkay ö degö uud du wirst meinen bruder mit großeu
20 wawdyn ö äd yar so'6 ö degihisa gdl ö oren treffen ; schleiche an iu heranund
hüwo.U hülle dich in seine oren!«
Markäsü inanki tdgay ö ivühü Mlay Der Jüngling ging, fand des mannes
ninka wdlälkis ö wühü samdyay sldi ninki bruder und tat, wie im der frühere mann

höre kü yidi. gesagt hatte.


25 Alarkäsü ninki kü yidi inanki: »ma- Da sagte der mann zum jüngliug:
häd d6naysa9« Inanki-hä ninki kü yidi: » Was willst du? « Der j üugling erwiderte
»wdhan dönaya, inan '^elka hiydha nölösa »Ich will zum brunnen des lebenswaßers
tdgo. « gehen.
Markäsü ninki inanki tiisay 'el hiyiihu Da zeio'te der mann dem jüugling
30 ka s6 fdlfal-ld yihin. Inanki-hä tdgay ö eine quelle woraus das waßer hervor-
wühü ü yimi dskar 'elka dgtlsa hiirda. quoll. Der Jüngling ging und fand neben
Markäsü hiläwa höqorku-ld-yahay kd qä- der quelle Soldaten schlafeu, nam inen
tay ö 'elki todohd iyyo töhdn qoräradöd ö ein Schwert weg, das dem könig gehörte,
Ulydd kd hühsaday, markäsü inanki dlh füllte sich aus der quelle sibeuzehu fla-

35 M nöqday. schen waßer an und kerte dann um.


Markäsdy askdrti isdgi ddha örodday, Nun liefen im die Soldaten nach, er
isdgu-na ninki degdha wawdyna ü yimi aber ging zum mann mit den großen
ö degihlsi gdlay ö kü düntay. oren und versteckte sich darin.
Markäsdy askdrti ninki ü timi ö kü Die Soldaten kamen nun zum manne,
40 tidi: »nö sö sär martidäda!« Ninki-hä sagten zu im: »Gib uns heraus deinen
yidi: »mdya.« Markäsdy askdrti is kd gast!« Der mann erwiderte: »Nein!« Da
tdgtay. gingen die Soldaten von dauneu.
« «:

III. Uebbrsetzungex. 285

Markäsü inanki dqqalki iLahdrtl dib Der Jüngling kerte dann ins baus
ü gu nöqday ö habdrti kü tidi: »salam.'t der greisin zurück und diese sasrte zu im
Inanki-bä dqqalki habdrti ayyü fadistay. »Heil!« Er ließ sieb nun bei ir nider.
Mälhi ddmbe ayyü bvqorki qaylisiyay Am folcrenden tag: ließ der könisT öf-
ö ö dddki magälddi giddigöd ayyü kü yidi: fentlicb ausrufen: »Der mann welcber bis
»ninki had iyyo sttmdddäs bödi kdra, ayya zu diesem stricb springen kann, soll
inäntayda gürsan.« Markäsä nin-na mtäs meine tocbter beiraten.« Niemand konnte
bödi kdri iväy.^ so hocb springen.
Markäsü böqorki yidi: »magäldda rdg- Nuu
spracb der könig: »Sind denn
10 gedi wd ludda kanf« Markäsä Id yidi: allemänuer der gegend an\Yesend?« Es
»inan martfa ayya hahdrta äqqalktda wurde erwidert: »Ein Jüngling weilt nocb
Joga. als gast im bause der greisin.«
Markäsü böqorki ü diray ö ü ye-
'id Der könig sandte nacb im und be-
day. Inanki-bä yimi. Markäsü böqorki kü rief in. Der jüngling kam. Da sagte zu

15 yidi: »bödf« Inanki-bä böday ö sümdddi im der könig: »Springe!« Der jüngling
ga'dnta kü täbtay. markäsü ayyü böqorki sprang, beriirte mit der band den stricb
inäntlsi siyay ö inanki gürsaday hab&nki. und der könig gab im seine tocbter und
Markäsü inanki nägtlsi Id jögay San iyyo der jüngling beiratete in jener nacbt. Er
töbdn 'dso. blib dann bei seinem weibe fünfzebn tage.

20 Görtäs däbadid oyyü kü yidi nagtisi: Nacb dieser zeit sagte er zu seiner
»wdhan dönaya, inan loäläsay drko.« Nag- frau : »leb will meine scbwester besucben. <

tlsi-bä kü tidi: »hadddd ü tdgto wäd ay- Seine frau erwiderte: »Wenn du dabin
yän dardn dönta.« Isugi-bä yidi: »ivdlä- gebst, wirst du scbaden erleiden.« Er
say icay bükta.« sagte dann » Meine scbwester ist krank.
:

25 Markäsü leh iyyo töbdn qoräradod ö Er übergab hierauf secbzebn flascben


biydha nölösa nägtlsi ü dibay ö mid-na lebenswaßer seinem weibe, eine aber nam
qätay ö qdbtay had iyyo därti tväläsed er mit sieb und ging bin zur bürg der
ü yimi. scbwester.
Mdrkay inanti ivdlalki biddntlsi drak- Als das mädcben den bruder von
30 tay ayydy 'ifridki qölqolki kü hidday ö ferne sab, scbloß es dendämou in das
wälälked ka hör tdgtay ö saläntäy ö dq- zimmer ein, ging dem bruder entgegen,
qalki so gdlisay. begrüßte in und fürte in ins baus.
Markäsü inanki fadistay ö icäläsi qo- Der jüngling setzte sieb und gab dann
rärdddi biydha nölösa styay ö kü yid,i: der scbwester die flascbe lebenswaßer und
35 »Vf66/« lyyddi-bä 'dbtay. spracb zu ir: »Trinke!« Sie trank.
Markäsü kü yidi: ^sidäd tahay, md- Darnacb sagte er: »Wie bist du,
bükfa mi-se wä bid qdbta?« lyyddi-ba krank oder gesund?« Sie erwiderte: »leb
tidi: »lud bid qaba.^ bin gesund.«
Markäsü inanki wälased kü yidi: Nun sagte der jüngling zur scbwe-
40 -»anigu wä däldn ahay,« ö ü jifsaday, icä- ster: »leb bin müde« und er legte sieb
läsi-na wejiga ü saldhday, markäsü inanki bin, die scbwester aber streicbelte im das
gdrfiay. gesiebt und da scblief er ein.
286 III. Uebersetzuxgen.

Mdrkü gäm^ay ayya loälasi "ifridki Als er eingeschlafen war, öffnete die
albäbJd kd fürtay ö kti tidi: y>immika ivä- scliwester dem dämou die türe und sagte
lälkay düf« zu im: »Jetzt töte meinen bruder!«
'Ißidki-bä inänta ku yidi: »aniga tyyo Der dämon erwiderte: »Ich und dein
5 wälälka lüaad ayya nö dahdya. « Inanti-hä briider stehen ja in eidlichem gelöbuilJ.«

"ifridki kit tidi: .>dmma ivälalkay dil dm- Die Schwester erwiderte: »Entweder töte
ma-se an tostyo!« Markäsü "^ifridki inanki meinen bruder oder ich wecke in.« Da
dÜay. tötete er denselben.
Mdrkü inanki ayya inanti o
dintay, Als der Jüngling tot war, legte in
10 iväläsisi alidyd sandtiq kü ridday ö bddda das mädclien in eine truhe und warf
kd türtay sandtiqi. Markäsü sandüqi to- diese ins meer. Die truhe schwamm siben-
dobd iyyo tobdn mälmöd sabbdyay ö 'asadi zehn tage und wurde dann in der gegend,
ddmbe mSsi därta 7iägtlsu jögta ka so wo sich die h\w^ seines weibes befand,
'äriyay. an das land gespült.
15 Markäsdy nägtisi sandüqi draktciy ö Seine frau sah die truhe und schickte
bidddddedi U dtrtay, inay sandüqa dqqalka ire Sklavin ab, dieselbe zu bringen. Die
kinto; markäsdy bidddddi sandüqi dq- Sklavin brachte dann die truhe in das
qalki kentay. haus.
Markäsdy nägti sandüqi fürtay ö nin- Die fraii öffnete die truhe, fand darin
20 kedi kd liesay ö ka so bdl),isay ö loh kn iren o-atten, nam in dann heraus und
itfisay. legte in auf ein brett.
Markäsdy biyihi nölösa e ü ü dibay Hierauf goß sie das lebenswaßer,
kd sdbtay, markäsü ninki nöldday. Nägti- welches er ir übergeben hatte, über in
bä kit tidi: »ma rün-bä inad nösahayf« aus und der mann wurde lebendig. Die
25 Isdgi-bä yidi: »wä rüntay ö immika tvä frau sprach dann zu im: »Lebst du wirk-
nöl ahay.ii lich?« Er erwiderte: »Warhaftig, ich lebe.«
Markäsdy ku tidi: »ayyan ahdy?« Dasagte sie zu im: »Wer bin ich?«
Isdgi-bä yidi: »wdhad tahdy nagtaydi is- Er erwiderte: »Du bist mein liebes weib.«
lämed. « Markäsdy wdda jogen siddsd Yiso. « Sie bliben dann beisammen acht tage.
30 Markäsü inanki darti wälasi kd nöq- Darnach kerte der jüngliug zur bürg
day. Mdrkay iväläsi biddntlsi draktay, ay- der Schwester zurück. Als diese in von
ydy 'ifridki qolqolki kd qdrisay ö icäläl- ferne erblickte, versteckte sie den dämon
ked ka hör tdgtay ö saläntay ö dqqalki im zimmer, ging irem bruder entgegen,
so gdlisay. beo^rüßte denselben und s^eleitete in hin-
ein ins haus.
35 Markäsü inanki icälasisi kd yidi: »iva- Nun sagte zu ir der Jüngling: »Bringe
hUkäga hdlkan km/« lyyddi-bä kd tidi: deinen gehilfen her!« Sie erwiderte im:
saniga 'idi-na l Id md-jögto.« »Es ist niemand bei mir.«
ja
Markäsü inanki loälasisi kd yidi: Da sagte er: »Entweder du bringst
»dmma hdlkan ken, dmma-se an mddahan in lier oder ich schlage dir den köpf ab.«
•1(1 kä göyn!«. Markäsdy inanti albabki fürtay Da öffnetemüdchen die
das türe und
ö 'ifridki kBntay. brachte den dämon herbei.
III. Uebersetzcngen. 287

Markäsü "ifridkl kil ijidi inanki: »anign Der dämou sprach hierauf zimi iüng-
'ifrid miskhia ydn aJuiy ö tcdh-hä kn md- ling-: >Ich bin ein anner teutel und tue

ySlin. « dir ja nichts au.«


Markäsü manki kä yidi: »so
'ifridkl Der Jüngling erwiderte im: »Ziehe
5 bahi biläwdhäga!« "^Ifridki-ha ayyü inanki dein sch\A'ert!« Der dämon sagte dann:
ki'i yidi: »labddena loü'ad oyya innö da- »Wir beide stehen ja zu einander in eid-
hdya. « lichem gelöbnilS.«
Markäsü inanki Hfridki kii yidi: »adiga Da erwiderte im der jüugliug:
»Du
tüd'adki ayydd jdbisay«, ö hata-na ayyü und sagte
hast das gelöbniß gebrochen«
10 'ifrtdki kü yidi: »qädo hiläwähäga ö nag- ferner zu im: »Nimm dein schwert und
täda kil dil!« "^Ifridki-hä mdrki-hä ayyü töte dein weib damit!« Da tütete der
nägtisi dilay. dämon sein weib.
Mdrkü 'ifridki nägtisi dilay, inanki- Nachdem der dämon sein weib g-e-

na '^ifridki dilay ö harmil bärüd'a labddi- tötet hatte, tötete der jüugling auch den
15 bä kii lüdda riday ö dab kil siday ö dämon, legte dann die beiden zu einem
labddi-bä gübten. faß 23ulver, zündete dasselbe an und so
verbrannten beide.
Markäsü inanki nägtisi ayyü ku nöq- Der Jüngling kerte dann zu seiner
day dülki ö dan buqor ü noqday. Wä frau zurück und wurde hierauf köniff
sida. über das o-auze land. So war es.
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