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OESTERREICHISCHE WASSERWIRTSCHAFT
Schriftleiter: Professor Dipl.-lng. Dr. J. Kar, Wien, XVIII., Gregor-Mendel-Stra6e 33 Springer-Verlag in Wien
Die offene Frage nach dem "optimalen B. Ausgestaltung des Dränversuchsfeldes und
Dränahstand" in schwer durchlässigen Böden Beobachtungselemente
wurde bei der Durchführung einer größeren Drä-
Das Versuchsfeld (Ahh. ] ) umfaßt 2,2 ha und
nung in Purgstall an der Erlauf, NÖ., aufgewor·
ist 2 bis 5 °/0 geneigt. Die Dränung erfolgte in drei
fen. Da die Behandlung dieses Problemes für die
Systemen mit 14, 18 hzw. 22m Dränabstand.
zweekmäßige Verwendung von öffentlichen Bei-
Jedes System besteht aus vier 90 m langen Sau-
hilfen für Dränungen vordringlich erschien, be-
gern (Tonrohrdurchmesser 6,5 cm) und dem Sy-
auftragte das Bundesministerium für Land- und
stemsammler ( (/) 8 cm). Das Dränwasser aus der
Forstwirtschaft im Einvernehmen mit dem Amt
Bodenfläche der ungleich großen Systeme wird mit
der NÖ. Landesregierung das Institut, ein Drän-
dem großen Dränwasserschreiber, Bauart Janert·
versuchsfeld anzulegen.
Ganser\ gemessen. Diese Schreiher sind in Beton·
Nach der Kartierung des Bodens erwies sich schächten untergehracht und besi\jen Meßüber·
ein Teil rler Dränfläche, die der Dr. Florianschen fälle für die Wassermengenmessung bis 1.11/s
Gutsverwaltung in Purgstall angehört, für V er- ("kleiner Meßüherfall") hzw. bis 5,5 1/s ("großer
suche geeignet. Meßüherfall"). Nach Bedarf kann der kleine oder
Der Umfang dci! Versuchsprogrammes mußte große Meßüberfall in die Wassermesser eingese\jt
einerseits wegen der erforderlichen gleichartigen werden.
Bodenbeschaffenheit, anderseits wegen
der bereits durchgeführten Drän-
0 20 7J 40 50m
arbeiten auf zwei für die Praxis wich- - Savgdröno
I)
F Bodenfevchlemessvng
• GrCJt>d"'1Sser· BeobodWngsrohr e (5"10 )
tige Fragen beschränkt werden: • ~chr.;W
o Klimasfar;on
Stelle a b, ~2 c ~. b, a
200: J'50 ' J'50 ' J'SO ' 3'50 :zoo
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Abb. 2. Schacht für die Dränwassermeasuog (die ursprüog
lieh e Schachtwand an der Ablaufseite ist strichliert einge
zeichnet
• ·~·
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0
I
6 0 6 6
Grun dwa sserrohr11
Grundwasserrohre und im mittleren Beet jedes
Systems je ein Schreibpegel mittels einer Bohr· Abb. 4. Schema der Entnahmestellen für Bodenf~uchte·
bestimmungen. Angabe der Abstände in Meter
schappe eingebaut.
Die Rohre sind 2 m lang und reichen 1,20 m
(Stationsthermometer), der rela ti"en Luftfeuch-
tief in den Boden. Die lnnendurchmesser betra-
gen 10 cm (Beobacht.ungsrohre) bzw. 15 cm tigkeit (Hygrometer, System Sauberer, Bauart
(Schreihpegelrohre). Ein System von Löchern Hanson), der Verdunstungskraft (Wild'sche Waage
und Verdunstungsapparat nach Ramsauer) und
der Bodentemperatur in 0, 5" 15 und 30 cm Tiefe
(Quecksilberthermometer). Bei den Terminablesun.
gen um 7 Uhr, 14 Uhr und 21 Uhr werden überdies
die Beobachtungselemente: lustand des Erdbodens,
Heif, Nebel, Sichtweite, Windrichtung und -stärke
heriieksichtigt.
Die Bearbeitung und Bestel1ung der Versuchs·
fläche besorgte die Dr. Floriansche Gutsverwal·
tung in Purgstall nach ihrem Fruchtfolgeplan.
Auf die Gleichmäßigkeit der Bearbeitung und
Düngung des gesamten Versuchsfeldes wurde sorg-
fältig geachtet.
C. Der Boden des Versuchsfeldes
Der Boden des Versuchsfeldes ist in den we·
Abb. 3. (;rundwasserrohre, Schreihpe~el und Wetterhülle für sentlichen Merkmalen glt>ich hzw. so ähnlich, daß
die Verdunstung,;messung mit der Wild'•chen Waa~e er einer einzigen "Lokalform" gemäß dem System
der "Lokalformenkartierung'' angehört.
( (/; 10 mm) am unteren Rohrende (60 cm lang) er- Bei der Bodenaufnahme im Jahre 1948 2 wurde
möglicht den Druckausgleich des Bodenwassers. ~ Die Bodenaufnahmen, hodenkundliehen Ausarheitun·
Im gelochten Bereich sind die Grundwasserrohre gen und l'' ärhversuche des Hodenwassers wunlen von Dipl.-
zur Vermeitlung ller Einschlämmung von Fein- Ing. Dr. F . Blümel durdageführt.
Jahrgang 6, Heft 10 Die Dränung tagwasservernä6ter Böden 239
festgestellt, daß in dem höher gelegenen Teil der gestellte Kraft. Organe des lnstilutes überprüften
V crsuchsfläche die Merkmale der Tagwasserver- durchschnittlich dreimal monatlich die Funktion
nässung, wie die Bildung von Eisen- und Mangan- der Apparate.
konkretionen und die Dichte der Lagerung, Während die meteorologischen sowie Grund-
gegenüber dt>m mittleren Teil zurücktreten. Im wasser-Beobachtung en und Bodenfeuchtebestim -
unteren Teil der Versuchsfläche (bei System 1) mungen anfangs klaglos verliefen, bereitete die
sind in 100 bis 130 cm Tiefe Grus- und Schutt· Ermittlung der Dränwassermengen schon bald nach
einlagerungelt (Flysch) vorhanden. Beobachtungsbegin n Schwierigkeiten.
Tabelle 1. Bodenanalysen 1948 (Auszug)
Dränwassermess ungen
Horizont A B,/G Tro1jdem der Dränrohr-Bemessun g statt der
hei Dränungen in der Umgehung angenommenen
Bereich cm ............. 0-·20 20-110 110-(130) Abflußspende von 0,65 l/s . ha eine solche von
----
2 l/s . ha zugrunde gelegt wurde, traten nach eini-
Organische Substanz o;o .• 1,5 - -
gen Starkregen so erhebliche Wasserstauungen
Pa················· ···· 6,2 6,6 6,4 in den Dränschächten auf, daß die Dränwasser-
---- messer überschwemmt und verschlämmt wurden.
CaC0 3 0/o .•... : ..•...... 0 0 0 Das gestaute Dränwasser stieg sogar bis über die
...
Q)
2,0 -0,2 mm 5 2 1 Schachtoberkante hinaus.
00
00
Als lTrsadum für diese Erscheinungen wurden vermutet:
Q)
0,2 -0,05 30 22 21 l. Verstopfung der Abflußleitungen und Fehllage der
E
..Qo
" Dränrohre inft.lge von Boden~et;nngen .
<>~
... o 0,05-0,02 22 21 16 2. Stauung des Dränwasoers, das unter Druck fließt,
0 " -- ------- infolge plöt;licher . Druckentlastung und Geschwindigkeits·
"0
...0
~ 0,02-0,002 35 42 40 verminderung sowie Turbulenz im SchaclJ.t, d. h. ÜbersclJ.rei ·
" --· -- ---- tung der für die ßereclJ.nung des Dränrohrdurcl!.messers
~ <0,002 8 13 22 angenommenen Rohrleistung infolge noch höherer Hektar·
" spenden.
Plastizität .............. 10 21 20 Zur Überprüfung, ob die Dränrohre verstopft wären,
wurde der SclJ.acht 3 IUlclJ. Abdiclltung des Zu- und Abflusses
Spezifisches Gewicht .... 2,66 2,77 2,78 ca. 70 cm tief mit Was~er gefüllt. Das Wasser lief gut ab
---- ~ ---
und die durcllsclJ.nittliche AbfluBmcnge betrug 4 l/s. Da bei
Votumgewicht .......... 1,48 1,54 1,52 den Wasserstauungen, die zur Überschwemmung der Drän-
wasserschreiber geführt hatten, erheblich größere Druck-
Porenvolumen .......... 44 44 45 höhen als hei der Überprüfung aufgetreten waren, mußten
----- damals noch größt>re Wassermengen angefallen sein. Somit
toniger war erwiesen, daß die Abflußrohre niclJ.t verstopft, sondern
Bodenart ............... Lehm Lehm Lehm der vorhandene AhflußquersclJ.nitt zu gering bemessen war.
Die Dränrohre der Abflußleitung von 10 cm
Zur Kennzeichnung der Lokalform wird das
Durchmesser wurden deshalb durch solche von
Bodenprofil zwischen Sauger 10 und ll beschrie· 20 cm Lichtweite erse1jt. Zur Herabse1jung der
ben und die Analysenergebnisse (s. Tab. 1) aus-
Turbulenzerscheinu ngen heim Ablauf wurde vor
zugsweise wiedergegeben: dem Abflußrohr eine 17 °/ 0 geneigte Rinne ange-
A-Horizont: 0--20 em; grauock.erbrauner, humoser, ordnet, der Eintritt trompetenförmig ausgebildet
karhonatfreier, schwach saurer
Lehm; gute Durchwurzelung; und die Schachtwand auf der Ablaufseite um 60 cm
loses Krümelgefüge; lockere abgese1jt (s. Ahh. 2). Seit der Durchführung der
bis mitteldichte Lagerung; beschriebenen Maßnahmen fließt das Wasser aus
leichter Stichboden. dem Schacht gut ab.
B 1 /G-Horizi)Jlt: 20- HO cm; ockerbrauner, rost- und dun·
Die DränwassersclJ.reiber waren wiederholt infolge man·
kelbraunfleckiger und -körni· gelhaften Streifentransportes, zu wenig empfindlicher
~;er, karbonatfreier, neutraler
Scllwimmer und zu hoher Luft feuchte gestört. Die Verbes·
Lehm; ge·ringe Durchwurzelung; serung des Streifentransportes gelang durcll Herahset;ung
dichte Lagerung; schwerer der Federkraft, die auf die Ablaufrolle des Registrierpapiers
Sticllhoden. wirkt. Die Emvfindlicllkeit der Schwimmer wurde durclJ.
B 2 -Horizont: 110-(130) cm; rotockerfarbiger, mit hellgrauen den Einban von Scllwimmern mit dreimal so großer Quer-
Adern durchzogener, karbonat- schnittsflä~he als friiber wesentlich erhöht. Der Einfluß der
freier, schwacll saurer, toniger W"assernäbe auf die Luftfeuchte beim Registrierwerk konnte
Lehm; keine Durchwurzelung; durch Höherstelhmg dessdb1m mittels 20 cm langer Trag-
sehr dichte Lagerung; schwerer stangen und durch eine Verlängerung der Schwimmerstan·
gticllhoden. gen abgeschwächt werden.
Der Wasserhaushalt des Bodens wird durch die
dichte Lagerm•g des tTnterbodens stark beein- Gruudwasserh e oha c h tung cn
trächtigt. Die tokalform gehört dem Typus ,.Mar- Der Grumlwasserstand wurde bis Dezember
morierter Pseudogley"' (vermutlich aus Braun- 1950 täglich, hierauf nur mehr einmal wöchentlich
lehm entstanden) an. und ab Jänner 1953 nicht mehr beobachtet. Es
wurde nämlich die von Donae im Jahre 1936
D. Betrieb der Versuchsanlage beleuchtete Erscheinung wahrgenommen, wonach
Die laufenden Beobachtungen und die Betreu- 3 Don a t, J,: Die Wirkung der Dränungen. Wasserkraft
ung der Apparate besorgte eine vom Gutshof bei- und Wasserwirtscl!.&ft, 31, H. 7, 1936.
240 H. Schleifer und F. Feichtinger: Oeterreiehi1ehe Waeterwir&lebaft
in dichten Böden mittels Standrohren ein Grund· wassers dringt in den Krumenboden ein, sickert
wasser~piege] nicht feststellbar ist. V ergleiehe des von dort auf dem wasserstauenden Unterboden
Grundwasserstandes und des gleichzeitig bestimm~ entsprechend der Schwere und der Durchlässig-
ten Bodenfeuchtegrades in den entsprechenden keit in den lo<keren Drängrahen-Füllboden und
Bodentiefen zeigten dies offensichtlich auf. gelangt durch die Stoßfugen in die Dränrohre. Der
Auch der namfolgcnd gesmilderte Versum bestätigt die Unterboden ist an der Wasserführung zum Drän-
Möglimkeit von Fehlschlüssen aus Grundwasserbeobam· rohr ganz unbedeutend beteiligt (Abb. 5).
tungen:
Einige Löcher wurden in unmittelbarer Nähe mehrerer
Grundwasserrohre (im Umkreis von 2m) bis 2m Tiefe ge· Abflußvorgänge
bohrt. Während in den Rohren das Wasser 1m unter Ober-
fläche stand, war in den Kontrolllömern selbst nadt einigen Aus der beispielsweise gehrachten Abbildung
Tagen kein Wasser festzustellen. {Abb. 6) von Dränabflüssen erkennt man die Reaktion
der Dränung auf den Niederschlag bei gesättigtem
E. Die Bodenwasserbewegung im Dränfeld und trockenem Boden. Während im ZeitraUiiil vom
Aus dem Abschnitt Boden geht hervor, daß der 23. April bis 24. Mai 1952 98 mm Niederschlag
Profilaufbau durch eine humose und durchlässige fielen, floß erst nach dem ergiebigen Niederschlag
von 31 mm am 24. Mai zum erstenmal Dränwasser
ab. Die Abflußverzögerung bei gesättigtem Boden
I
I
wurde in Abh. 6 an zwei Zeitpunkten durch strich-
l k·Wert lierte Ordinaten gekennzeichnet. Vergleicht man
~lll!lllllliit·:·,;;;.;~.., ;.',:: ·,,~:.,·,':Jt7~c:+-,..,.JL.._tl (cmfuc} die Höchst- und Tiefstwerte von Niederschlag und
z·1. 1o· 2 Abfluß, so fällt die gleiche zeitliche Verschiebung
auf.
Die von Boden und Pflanze nicht aufgenom-
menen Niederschlagswässer fließen -- falls eiu
Dränabfluß stattfindet - durchschmttlich binnen
drei Tagen nach dem Niederschlag llh. Zur Klärung
der Frage, warum das Wasser so rasch zum
Abb. 5. Schematische Darstellung der Bodenwasserbewegung Dränrohr gelangt, wurden folgende Überlegun·
zum Dränrohr
gen durchgeführt:
Krume und einen dichten, fast undurchlässigen B- Die Durchlässigkeit der Krume und des
bzw. G-Horizont gekennzeichnet ist. Dieser Profil- Drängrahen-Füllmaterials beträgt im Mittel
aufbau und die kurze Zeit nach Niederschlagsbe- 2,7. 10· 2 cm/s und ist lOOOmal größer als jene des
o·•
o·J
E•U.m
o·2
f·S~l.,.'
System 1
01
u•
(JJ
E=18m
V2
F•7Uo ,.• System 2
o·t
0
o·J
E=22m
o·2
f•8•••"'' o·t
Abb. 6. Niederschlag und Ganglinien des Dränabflusses in den 3 Dränsystemen im Zeitraum 23. bis 25. Mai 1952
ginn festgestellten Dränabfliisse führten zu folgen- Unterbodens {2,5. 10"5 cm/s). Das Niederschlags-
der Vorstellung über die Bodenwasserbewegung wasser bevorzugt den Weg des geringsten Widerstan-
im Dränfeld: Die Hauptmenge des Niederschlag· des und benötigt zur V ersickerung im Drängraben-
Jahrgang 6, Hel\ ~0 Die Dränung tagwasservernäliter Böden 241
Füllmaterial von Bodenoberfläche zum Drän für bei Rohren mit 6,5 cm Dur<'hmesser schon nach
den Weg s = 1,20 m im Porenraum (n) von 44 Ofo, 1.0 m Rohrlänge soviel W asst'r aufnehmen als das
da die Filtergeschwindigkeit (v) bei lotrechter Rohr abführen kann.
Bodenwasserbewegung gleich der Durohlässig- Da jedes System aus 90 m langen Saugern
keit (k) ist, die Zeit (t): ( (/) = 6,5 cm) besteht, deren Gefälle durchschnitt-
lich 2,5 P / 0 beträgt, kann angenommen werden,
t =-;-=T=
sn sn 120.0,44 1960 sec~ 33 M'mu t en. daß die Wassermenge von 6 1/s zu gleichen Teilen
2, 7 • 10_2 =
aus jedem Sauger zufließt, also jeder Sauger 1,5 1/s
Im dichten Boden bei k =
2,5 . l()-'5 cm/s würde
der Regen für die Durchsickerung von s = 1,20 m
24 Tage benötigen. Diese V ersickerungszeiten gel-
ten für wassergesättigten Boden.
Die beobachteten Zeiträume zwischen Regen·
und Abflußbeginn weichen Yon den oben berech-
neten um ein his drei Stunden ab. Diese verhält-
nismäßig kleinen Abweichungen dürften am der
unterschiedlichen Sättigung des Bodens vor dem
Regen, aus dem im Jahreslauf verschiedenen Ge-
fiigezustand des A<kerbodens und den Unterschie-
den in der Regeninten!lität entstehen. Unsere
Kenntnis über die Wasse-rbewegung in Böden, die
nicht gesättigt sind, ist noch gering.
Ein anderer Schluß auf die Bodenwasserbewe· Abb. 8. Druckverhältnisse und Füllung im Sauger 9 bei
gung in Purgstall ergibt sich aus den größeren Q = 1,51/s und Q = 61/s im Sammler
Dränabflüssen von einigen Stunden Dauer. Die
Höchstwassermengen (61/s), die in den drei
ungleich großen Systemflächen gleich hoch sind, in den Sammler liefert. Nach der Gleichung von
deuten darauf hin, daß die Dränrohrleistung Kutter muß das Sohlengefälle des Saugers für
entweder bei dieser Wassermenge erschöpft ist. die Abfuhr von 1,51/s 1,5 Ofo betragen, somit kann
der Zufluß mm Dränrohr durch die Bodendurch- der heim Dränausfluß im Schacht festgestellte
lässigkeit begrenzt oder der Wassereintritt Überdruck nur im Sammler entstehen. Tatsäch-
bei den Stoßfugen gehemmt wird. Einem Drän- lich ersieht man aus der in Abb. 7 nachgewiesenen
abfluß von 6 1/s entsprechen die Abflußspenden Drucklinie5 für den Sammler ( C/J 8 cm) des Sy-
10,31/s . ha im System 1 (Fläche= 5824 m 2 ), stems 3 bei J == 3 ~/0 und für die aus den vier Sau-
8,3 l/s . ha im System 2 (Fläche= 7280 m 2 ) und gern zufließende W aRsermenge von je 1,5 l/s etwa
in der unteren Hälfte einen geringen Überdruck.
Zumal eine weitere Steigerung des Druckge-
fälles möglich wäre (um rd. 100 cm bis zur Gelände-
V oberfläche) könnte die Leistung des Sammeldräns
noch hö.h er werden.
Der Überdruck im Sammler wirkt sich nur auf
eine kurze Strecke im Sauger 9 aus (s. Abb. 8),
weil für das Vollaufen der Saugerrohre bei 1,5 1/s
nur eine Sohlenneigung von 1,5 °/0 notwendig ist,
aber eine solche von 3,9 Ofo vorliegt.
Zule~t soll der gemäß der Durchlässigkeit
des Bodens m\igliche Zufluß zu den Dränen behan-
delt werden:
Bei der V ersickerung im gesättigten, lockeren
Fiillmaterial des Drängrabens könnte bei vier
Abb. 7. Druckverhältnisse und Füllung im Sammler des Saugern von je 90 m I.änge, bei nur 0,15 m Drängra·
Systems 3 bei Q = 61/s benbreite, der Durchlässigkeit k= 2,7 .10S2 cm/s
und der Filtergeschwindigkeit v = k . J, wenn
6,71/s. ha im System 3 (Fläche= 8944 m 2 ). Bei die- J = 1 (lotrechte Versickerung) sind, eine Wassel'·
ser Wassermenge ist der Meßbereich des Dränwas- menge
serschreibers nach J anert bereits überschritten, Q = v.F=2,7 .10· 2 .15.9000.4=
jedoch läßt sich die Abflußmenge von 6"1/s noch = 2,7 .15. 90. 4= 14600 cm3 /s ~ 151/s
schäyen. in den Dränsammler gelangen. Im Drängraben
Einfließschwierigkeiten bei den Stoßfugen der selbst können daher 6 1/s ohne weiteres versi<kern.
Dräne lagen. wie eine Überprüfung ergab, nicht
vor. Nach Fried.rich4 können Drän-Stoßfugen 6 Beredmet nach der Formel v = k. Ro,sa. JO.S4 von
Ehrenberge r, R.: Mitteilungen der Versuwsanstalt für
' Fr i e d r ich. A. Kultnrtedmiscll.er Wasserbau. Berlin Wasserbau im Bundesministerium für Land- und Forstwirt-
1912. swaft, 22. Folge. Wien 1936.
242 H. Schleifer und F. Feichtinger: Öaterreichitcbe Waseerwirtachnft
Dagegen bot eine nach holländiRchem Beispiel angefer- Bei der Ausführung des Versuches wurde dem Unter-
tigte Küvette Gelegenheit, den Stt·ömungsverlauf ohne Bo- schil!d der DurchlässigkP.it (Krnwe und Füllmaterial hzw.
den darzustellen. Durch die lotrechte Anordnung von zwei Unterboden) durch Verringerung des Plattenahstandes von
1,0 mm auf O,:L mm ll.ecbnung getragen. Die Vereogung
wurde durch Einkleben einer 0,8 mm starken Zelon-
platte erreicht. Die Abb. 11 gewährt eine Ansicht der
Versuchsanordnung. Das Modell der sy~tematischen
Dränung (Oberßächenneigung 5 Ofo, D•·äntiefe 1,20 m,
Oränentfernung 22m) zeigt die "Dränrohre" in der
Mitte der Glasplatte (Bohrungen und Entwä•>erungs-
stutzen in der rückwärtigen Platte).
F. Wasserhaushalt im Dränfeld
Meteorologische Beobachtungs-
ergebnisse
Die meteorologischen Beobachtungs-
ergebnisse bringt auszugsweise Tab. 3.
Abflußhöhen
Die Tab. 4 gibt die Abflußhöhen (mm)
der einzelnen Monate der Wachstumszeit
(April bis September), der Vegetationsruhe
(Oktober bis März) und die Jahressummen
Ahh. 11. Modellversuch zur Ermittlung des Strömungsbildes. Die
Grenze des Unterhodens und der Krume bzw. des Füllbodens ist 1951 bis 1953 in den drei Dränsystemen
durch einen dunklen Streifen markiert. Die gefärbten Stromfäden wieder.
treffen sich über den drei Dränrohren Der bedeutende Unterschied der Wasser·
abfuhr im Jahreslauf kommt beim Vergleich
Spiegelglasplatten in geringem Abstand {0,2 hzw. 1 mm) der Summen der Abflußhöhen in der Wachstumszeit
konnte die Durchlässigkeit des Bodens zwischen diesen und derVegetationsruhe zum Ausdrude So flossen
beiden Platten gemäß der Formel~
im Jahre 1951 in beiden Zeitabschnitten annähernd
k = d'.y die Hälfte, im Jahre 1952 im Sommerhalbjahr
1211 rd. 10 °/0, im Winterhalbjahr dagegen 90% der
entsprechend der Dichte (Y) sowie der Zähigkeit ('l) det Jahresabflußmenge ab. Im Jahre 1953 worden so-
Versuchsflüssigkeit und dem Abstand (d) der Glasplatt ~n gar im Sommer nur 5% und im Winter 95 ~i.> der
künstlich nachgebildet werden.
Die Platten sind 40 X 100 em groß. Die Flüssigkeit Jahresabflußmenge abgeführt.
tropft aus 82 Düsen, die au einem waagrechten V.erteilungs-
rohr angeordnet sind, zwischen die Glasplatten. Einzelne Abflußbeiwerte
Stromfäden wurden mit Sudanrot angefärht. Als Flüssigkeit Die Tab. 5 gewährt eine Übersicht über die
diente Motoröl. Abflußbeiwerte und die Niederschlagszahlen. Die
s Gus t afsson, Y.; Untersuchungen über die Strö- Niederschläge sind als Verhältniszahlen zu den
mungsverhältnisse in gedräntem Boden. Stockholm 1946. ·Normalwerten angegeben.
Lufttemperatur (° C)
Normal 1-1,81-0,5 I 3,9 I 8,4 113,4 I 16,4 1 18,3 117,3 113,6 I 8,3 I 3,3 1-0,21 8,4
1948 - 2,3
1949 0,1 0,6 2,2 11,0 13,5 15,2 18,1 17,1 15,8 9,9 4,3 2,3 9,2
1950 -3,2 1,8 5,9 9,1 16,4 19,8 20,8 19,3 14,4 7,6 3,6 - 1,3 9,5
1951 0,1 2,2 3,3 9,3 13,2 17,1 18,9 18,8 15,7 8,0 6,1 0,8 9,5
1952 -0,3 - 0,5 2,0 12,0 13,0 17,3 20,2 20,1 12,0 8,5 2,3 - 1,4 8,8
1953 -1,4 - 0,3 5,2 10,4 13,4 17,0 20,0 17,4 15,3 10,6 2,8 0,7 9,3
244 H. Schleifer und F. Feichtinger: Ölterreichische '\V aMerwirteehaft
1948
1949 I I I 82 I 84 90 90 89 87
1950 89 84 87 66 57 57 64 66 75 83 87 86 75
1951 86 82 74 58 71 72 69 76 85 83 84 88 77
1952 74 82 73 65 68 66 61 62 73 77 79 85 72
1953 83 I 76 62 63 68 I 71 68 68 71 I 78 80 I 88 73
Bodentemperatur in 15 cm Tiefe (° C)
1948 0,1
1949 0,1 I 0,6 2,0 I 9,7 13,7 I 16,2 18,2 17,7 16,5 11,0 5,1 I 2,4 9,4
1950 0,5 1,3 5,5 9,1 15,7 20,2 21,4 19,3 15,3 9,4 4,1 1,1 10,2
1951 0,3 1,8 3,6 8,5 13,4 17,9 19,4 19,2 16,5 8,7 6,2 1,9 9,8
1952 1,1 0,6 2,5 10,8 13,4 17,4 19,7 19,9 13,3 9,1 3,8 0,5 9,3
1953 0,4 1,2 I 4,1 9,9 I 13,7 17,5 19,4 16,9 15,1 11,6 4,6 1,8 9,7
1 34,8 8,3 7,6 3,1 78,1 1,1 - - - - 0,9 22,1 82,3 53 73,7 47 156,0
2 34,8 7,3 7,1 3,4 81,2 3,8 - - - 0,1 0,6 11,7 88,4 59 61,6 41 150,0
3 34,8 2,6 7,4 1,6 44,1 2,5 0,2 - - - 1,1 12,0 48,4 46 57,9 54 106,3
I 1952
1 1,1 I 89,5l73,8 4,5 11.4 5,5 - - 0,3 - 15,6 9,6 21,7 10 189,6 90 211,3
2 1,9 87,2 95,3 13,8 11,8 10,1 - - 0,6 - 19,8 8,8 36,3 15 213,0 85 249,3
3 0,41 64,4 I 54,3 1,6 7,0 2,5 - - 0,6 2,3 14,3 2,3 11,7 8 138,0 92 149,7
1953
1 88,0 . . ., 1,6 - - 0,3 0,5 1,1 (,,3 - - - 2,2 3 82,3 97 84,5
2 38,0 46,0 7,2 - - 2,1 0,9 0,3 - - - - 3,3 3 91,2 97 94,5
-
1
1 0,03 0,821 0,75 0,16 0,081 0,05 - - - - 0,22 0,31 0,04 0,44 0,22
2 0,06 0,80 0,97 0,49 0,08 0,09 - - 0,01 - 0,28 0,29 0,07 0,50 0,26
3 0,01 0,59 0,55
I 0,06 0,05 0,02 - - 0,01 0,02 0,20 0,07 0,02 0,32 0,15
1953
1 0,391 0,651 0,451 0,281 0,8611.251 0,941 0,821 0,321 0,441 0.10 1 0,241 0,79 1 0,38 1 0,63
Die Abflußbeiwerte sind nach der Schneeschmelze System 2 mit der stärksten Geländeneigung den
am größten und nehmen im Sommer bis Null ab. höchsten Abfluß auf.
Die abflußlose Zeit dauerte im Jahre 1953, in dem
nur 63 °/0 des ~ormalniederschlages fielen, beson· Bodenfeuchte
ders ·lang. Die Ergebnisse der gravimetrischen Boden-
Aus den Niederschlagszahlen des Jahres 1952 feuchtebestimmung wurden mit Hilfe der meteoro-
(Sommer 0,90, Winter 1,09)
geht hervor, daß ·der Nieder·
schlag in der Vegetations-
ruhe und Vegetationszeit an· mm
nähernd beim Normalwert lag.
150-·~---~n7~7-n77/________~~n7.T/7T/7~--
NIEDERSCHLAG
In den le\jten beiden Jah-
ren führten die Dränungen
im Winterhalbjahr rd. die 1oo -1---~J::I~.~~--==--I-i~~~~"t-:l---------:~:51'~~777:?:------l
~
Hälfte des Niederschlages
ab. Diese Wassermengen konn-
ten von Boden und Pflanze
nicht gespeichert bzw. ver-
braucht werden (s. Tab. 4 und
5). Im Sommerhalbjahr tra-
ten in keinem System nen-
nenswerte Abflüsse auf, ob-
gleich die Nied-erschlä.ge nicht
gering waren. Die Pflanzen
verbrauchten also in der V e-
getationszeit das anfallende
Niederschlagswasser und ver-
ringerten überdies die Boden-
feuchte (s. Abb. 12).
1 451,8 1 4,35 1
2 493,8 1,09 5,36 1,23
3 318,9 0,71 3,26 0,75
1951
Monat Summen
I
4.-9. 1.-3., 10.-12.
System
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. II 9. 10. 11. 12. 1.-12.
I I I1.-12.
/o V.
0, I1.-12.
o/o v.
I I
1 15,9 25,1 41,5 90,9 73,2 99,4 115,5 93,8 45,7 41,4 21,5 12,5 518,5 77 157,9 23 676,4
2 23,5 20,6 34,4 83,7 84,6 109,2 111,2 90,4 44,1 51,7 28,3 16,5 523,2 75 175,0 25 698,2
3 24,6 22,9 38,3 92,4 92,6 117,6 113,9 92,5 45,0 56,0 30,8 18,0 554,0 74 190,6 26 744,6
i
1952
1
2
22,3
29,2
14,3 36,3 111,3169,9 113,7 35,2
18,8 24,2 110,3 68,3 126,1 150,1 119,2 37,1
109,2113~3 27,5 38,2 16,2 574,6
29,0 41,4 17,4 611,1
79
79
154,8
160,0
21
21
729,4
771,1
3 31,9 20,5 39,7 119,31 76,2 119,6 149,9 127,8 39,8 32,0 51,8 21,4 632,6 76 11:J7,3 24 829,9
1953
1 9,6 17,9 63,8 75,6 106,4 93,4 97,3 73,5 45,4 22,8 9,1 3,9 491,6 80 127,1 20 618,7
2 8,6 16,0 57,2 69,7 101,4 91,2 104,8 79,1 45,6 22,2 8,8 3,8 491,8 81 116,6 19 608,4
3 8,6 16,0 57,2 72,0 108,2 96,5 107,3 80,8 48,4 23,9 9,6 4,1 513,2 81 119,4 19 632,6
1951
1 0,35 0,93 0,55 13,38 0,51 1,14 0,87 1,12 0,78 24,39 0,23 0,18 1,01 0,50 0,82
2 0,52 0,76 0,46 12,31 0,59 1,25 0,84 1,08 0,75 30,40 0,30 0,24 1,02 0,56 0,85
3 0,54 0,85 0,51 13,59 0,65 1,35 0,86 1,10 0,76 33,00 0,32 0,26 1,08 0,63 0,90
1952
1 0,67 0,13 0,37 3,92 0,49 0,92 2,74 1,23 0,31 0,32 0,53 0,53 1,05 0,36 0,75
2 0,88 0,17 0,25 3,88 0,47 1,07 3,06 1,28 0,32 0,34 0,58 0,57 1,12 0,37 0,79
3 0,96 0,19 0,41 4,21 0,53 1,02 3,06 1,38 0,35 0,38 0,72 0,70 1,16 0,46 0,85
1953
1 0,36 0,44 2,38 3,46 1,24 0,69 0,79 0,82 1,66 0,70 1,36 0,26 1,02 0,85 0,98
2 0,32 0,39 2,14 3,20 1,18 0,68 0,84 0,88 1,67 0,68 1,31 0,25 1,02 0,78 0,96
3 0,32 0,39 2,14 3,30 1,26 0,72 0,86 0,90 1,77 0,73 1,43 0,28 1,06 0,80 1,00
14
18
System 1
2 I
26,2
25,7
I 185
246 I
16,0
13,5
I -
- I
37,4
36,3
22 " 3 24,4 I 208 14,0 -
37,5
" I I I I I
N - N - N - N - N -
P 200 kg/ha P 200 kg/ha P 200 kgiha P 200 kg/ha P 700 kg/ha
Düngung K100 K 100 K 100 K 100 K300
" "
Stallmist " " "
200 dzjha
Jabr@:an~ 6, Heft 10 Die Dränung tagwasservernäl3ter Böden 247
==============================
nämlich in den Wintermonaten Widersprüche auf, weise die varianzanalytischeu ~ .aersuchungen, die
die durch unvermeidliche Fehler der Bodenfeuchte- zur Beurteilung der Teilergebnisse herangezogen
hestimmung und die örtlich sehr ungleiche Feuchte- wurden , im folgenden wiedergegeben:
verteilung hervorgerufen wurden.
Der Gang der Bo·d enfeuchte (Summe von 0 his Ernte 1949
120 cm Tiefe) in den drei Systemen zeigt nur un- In jedem System wurden willkürlich zwischen
wesentliche Abweichungen (Abb. 12). In jedem den Saugern fünf Fläehen von je rd. 30 m 2 abge·
.T ahr erreicht die Feuchte beim V egetationsbe- erntet.
ginn ihren Größtwert (Feldkapazität) und sinkt Die Erträge er einzelnen V ersuchsparzelleu
hi~rauf ab. Nur ergiebige Niederschläge vermögen sind in Tab. 10 zusammengestellt.
für kurze Zeit den Bodenfeuchtegrad zu heben Tabelle 10. Erträge (dz/ha) der Versuchsparzel-
(s. z. B. Juni 1952). Nach der Ernte nimmt der len 1949; Hafer
Boden die Herbstniederschläge auf, bis die Feld-
I
kapazität erreicht ist. Im Herbst 1953 wurde der System
Block B
Bodenfeuchtegrad der Vorjahre infolge der
Trockenheit nicht vorgefunden.
1
I 2
I 3
G. Ertragsbestimmungen
Die Ergebnisse der Ertragsbestimmungen
in den verschiedenen Jahren und die aufge-
brachten Düngermengen gibt Tab. 9 wieder.
Die unregelmäßigen Erträge der einzelnen
Jahre lassen ohne statistische Prüfung keinen
Schluß zu, welche Dränentfernung für den be-
schriebenen Boden optimal ist. Der auffallend Abb. 13. Weizenernte 1953
hohe Kornertrag im Jahre 1953 rührt offen-
sichtlich von der gesteigerten Düngergabe in die- chen, wurden im Jahre 1953 die Ernteproben par-
sem Jahre her. allel zu den ~augern in Dränbeetmitte und Drän-
Für die Jahre 1949 und 1953 werden auszugs- nähe genommen, zumal sich in der Mitte eine un·
248 H. Schleifer und F. Feichtinger: Öeterreichiecbe Wasserwirtschaft
. V
Ernteertrages konnte während der bisherigen Ver-
suchstlauer noch nicht gelöst werden.
78,39 _ 0,61 . 111 0 50 Die Ergehnisse beweisen, daß nach den ge·
M1ttlere Streuung sd = 18 . 17 ""'· , .
hräuchlichen Verfahren zur Ermittlung des Drän-
Jahrgang 6, Heft 10 Die Dränung tagwasservernäl3ter Böden 249
ahstandes (z. B. Dränanweisung DIN 1185) der 6. Die Frage nach dem Bodenwasserhaushalt
"optimale" Abstand nicht bestimmt werden kann. in trockenen und nassen Jahren konnte bisher
3. Aus den Beoba<;htungsergehnissen geht nicht geklärt werden, doch dürfte dies mit den
überdies hervor, daß ein wesentlich weiterer Drän- Beobachtungsergebnissen des heurigen, extrem
abstand als 22 m keine Ertragsverminderung her- nassen Jahres möglich werden.
vorrufen würde . .Ta sogar ein doppelt so großer Ab- 7. Neben der bereits angeführten zeitgerech-
stand kann bei tagwasservernäßten Böden, so- ten Abfuhr des schädlichen Bodenwassers wird
ferne diese noch entsprechende Neigungsverhält- durch die Dränung in dichten Böden auch eine
nisse aufweisen, · ausreichen. Demnach erscheint Verbesserung der Durchlüftung erzielt. Da diese
die verbreitete Ansicht, daß tagwasservernäßte Besserung bei der Röhrendränung nur langsam
Böden eng zu dräuen sind, durchaus anfechtbar. eintritt, erhebt sich' die Frage, ob nicht der Maui-
Vielmehr wird eine der Geländeform augepaßte wurfdränung9 der Vorzug eingeräumt werden soll.
Dränung, analog einer Bedarfsdränung, in vielen Bekanntlich bewirkt die Maulwnrfdränung die an-
Fällen ausreichen. zustrebende Lockerung des Unterbodens weit ra-
4. Aus der Bodenwasserströmung ergibt sich scher und im größeren Ausmaß als die Röhren-
die zwingende Folgerung, daß die Dränrohre, zu- dränung. Überdies würde die Melioration tag-
mal im praktisch undurchliissigen Unterboden wasservernäßter Böden (wasserstauender Unter-
keine nennenswerte Wasserbewegung zum Drän- hoden) wesentlich verbilligt werden.
rohr stattfindet, in geringerer Tiefe als 1,20 m Diese iiberaus wichtige Frage wird im Rahmen
verlegt werden können. eines Parallelversuches . seit Mai 1950 in unmit-
5. Die für die Pflanze tragbare V ernässungs- telbarer Nähe der Röhrendränversuchsanlage
zcit darf durch die Fließdauer des schädlichen Purgstall behandelt. Die bereits vorliegenden auf-
Wassers allein in der Krume zum Füllboden schinUreichen Teilergebnisse werden in Ergänzung
des Drängrabens nicht überschritten werden und zu diesem Bericht veröffentlicht.
erscheint demnach als wichtiges Kriterium für die
Festlegung des Dränabstandes bei Röhrendränun- & Ramsaucr. B.: Die Manlwurfdränung. "Die Boden-
gen in tagwasservernäßten Böden. kultur", 6, H. 2, 1952.