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Die potentiell natürliche Megafauna Europas1

RENÉ KRAWCZYNSKI

„Logical consequences are the scarecrows of fools


and the beacons of wise men.” HUXLEY (1874)

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Der Begriff „potentiell natürliche Vegetation“, an den der Titel dieses Aufsatzes angelehnt
ist, beschreibt einen hypothetischen Zustand der Vegetation für den Fall, dass der Mensch
nicht vorhanden und die Vegetation einzig von Böden und Klima bestimmt wäre und sich
unter Ausschluss jeglicher Sukzession schlagartig eingestellt hätte. Sie ist damit per
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also nicht erfasst. Nur aufgrund dieser eingeschränkten Parameter gelangt man zu der
Erkenntnis, dass Deutschland fast vollständig mit Wald bedeckt wäre. Für die potentiell
natürliche Megafauna soll ebenfalls angenommen werden, dass der Mensch keinen Ein-
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Ausrottung von Arten wie Auerochse oder Tarpan illustrieren. Doch während man sich an
in historischer Zeit ausgerottete Arten meist noch erinnern kann, fehlt das Wissen über
in früherer Zeit ausgerottete Arten. An dieser Stelle soll nun der Versuch erfolgen, die
Megafauna Europas in Teilen zu rekonstruieren.

Für den im Naturschutz engagierten Laien und noch mehr für den Experten ist es ein
Fakt, dass eine Reihe von Großtieren in Deutschland vorkommen müssten: Wisent, Elch,
Rothirsch, Reh, Auerochse, Tarpan, Wolf, Luchs und Bär. Damhirsche hingegen gelten als
sogenannte „Archäozoen“, da sie erst mit den Römern nach (Mittel-) Europa gelangt sein
sollen (CSANYI & LEHOCZKI 2010), während sie schon im Neolithikum auf dem Balkan ange-
siedelt wurden (BECKER GHHIJ6(CK.(D+'9$.-89!($-%(1'B+--!# (3!,!0%E( +--(-$!(+,-(9!$,$0!(
Tiere etwa der griechischen Jagdgöttin Diana schon in frühester Zeit vom Menschen auf
Mittelmeerinseln eingebürgert wurden (APPOLONIO et al. 2010). Gleichzeitig ist aber bekannt,
dass Damhirsche während der Interglaziale auch in Mitteleuropa vorkamen (KOENIGSWALD
2002). Zeitgleich lebten in Mitteleuropa auch Wasserbüffel, Flusspferd, Waldelefant und
mindestens zwei Arten von Nashörnern (BUNZEL-DRÜKE 1997). Solche Tiere kennen wir
heute nur aus tropischen Regionen. Doch das Klima während der Eem-Warmzeit und
anderer Interglaziale in Europa war keineswegs tropisch, sondern dem heutigen sehr
ähnlich (KOENIGSWALD 2002). Wenn diese Tiere aber trotzdem vorkamen, muss es sich
nach gängiger Lehrmeinung um andere Arten gehandelt haben. So gilt der „Europäische
Wasserbüffel“ (Bubalus murrensis) als eine andere Art als der rezente Wasserbüffel
(B. arnee). Ebenso gilt der „Europäische Waldelefant“ (Elephas antiquus) als eine andere
Art als der Asiatische Elefant (Elephas maximus). Die an gemäßigtes Klima angepassten

1 Vortrag, gehalten auf der Tagung „Wildnis in Mitteleuropa – Bewahren, Entwickeln, Zulassen“
am 21. September 2012 in der Brandenburgischen Akademie „Schloss Criewen“.

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Arten der Megafauna sollen durch die nächste kalte Phase der Eiszeit ausgerottet worden
sein (KOENIGSWALD 2002). Doch möglicherweise ist die gängige Lehrmeinung nicht länger
zu halten.

Wie schnell unser Wissen über tatsächlich oder vermeintlich ausgestorbene Arten schwindet,
sollen die folgenden Beispiele illustrieren. In GESSNERs Vogelbuch von 1667 gibt der Autor
einen Vogel mit dem lateinischen Namen Hirundo sylvestris an. Eine „Waldschwalbe“ kennt
man heute nicht mehr, sie muss also ausgestorben sein. Doch es gibt ein schwalbenähnliches
Tier, das in Baumhöhlen in lichten (Eichen-)Wäldern wie den „Tauerschen Eichen“ nördlich
von Cottbus brütet. Weitere Kleinstpopulationen soll es noch im Spessart und Ostharz geben.
Wir kennen dieses Tier heute jedoch unter einem anderen Namen: Apus apus, der Mauerseg-
ler. Als es in der Naturlandschaft noch große lichte Wälder gab, brütete der Mauersegler in
besonnten Baumhöhlen. Dieses Verhalten spiegelt sich in seinem alten lateinischen Namen
wieder. Erst später mit Ausbreitung von Gebäuden aus Stein, Devastierung der Wälder und
schließlich dem Erscheinen dunkler Forste siedelte der Vogel in Gebäude um. Weil also
dieselbe Tierart unter zwei verschiedenen Namen bekannt ist und scheinbar verschiedene
ökologische Ansprüche hat, könnte man den Schluss ziehen, dass es sich um zwei Arten
handeln muss und eine der beiden in historischer Zeit ausgestorben sein muss.

Im gleichen Werk wird für Süddeutschland der Waldrabe beschrieben, es handelt sich
dabei um den weltweit akut vom Aussterben bedrohten Waldrapp (Geronticus eremita).
Lange schien es sich beim Waldraben um ein Fabelwesen zu handeln. Die letzten beiden
Brutpopulationen in Nordafrika und im Nahen Osten sind trotz Auswilderung von Vögeln
aus Zuchtprogrammen akut von Vernichtung bedroht. Die Population im Bürgerkriegsland
Syrien, die aus drei Brutpaaren bestand, ist möglicherweise schon nicht mehr vorhanden.
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brandenburgischen Beeskow auf (SCHMIDT GHHIJ6(LMGL(!.-89$!#(!$#(N+, .+AA($#(O3!.3+P!.#(
(SPIEGEL ONLINE 2011). Beide Vögel stammen aus einem Auswilderungsprogramm in Öster-
reich, um diese seit dem 30jährigen Krieg in Mitteleuropa ausgerottete Vogelart (BAUER et
al. 2005) wieder anzusiedeln. Hinsichtlich der instabilen politischen Umwelt in Nordafrika
und dem Nahen Osten kann der Waldrapp wohl nur im stabilen Europa überlebensfähige
Populationen aufbauen. Dieses Beispiel zeigt, dass eine Tierart, die heute nur außerhalb
Europas vorkommt, zur natürlichen europäischen Fauna gehört, auch wenn das Wissen
darum verloren gegangen sein mag.

Bis in die 1920er Jahre soll als halbmystisches Wesen der „Rohrwolf“ am Neusiedler See
vorgekommen sein. Inzwischen weiß man, dass es sich dabei um den Goldschakal (Canis
aureus) handelt. Bereits 2002 wurde von meinen Kollegen ein Goldschakal in einem Tage-
bau der Niederlausitz gesehen. Später wurde dieser gewildert (SEBALD 2012). Es ist davon
auszugehen, dass der Wilderer nicht wusste, dass es sich um einen Goldschakal handelt,
der in der FFH Direktive geführt wird. Vielmehr dürfte es sich wieder um einen Fall gehandelt
haben, in dem ein vermeintlicher Wolf beseitigt werden sollte. Im Sommer 2012 wurde ein
Goldschakal im Bayerischen Wald von einer Fotofalle erfasst (SEBALD 2012). Seit einigen
Jahren breiten sich Goldschakale von Reliktpopulationen auf dem Balkan nach Norden
aus, in Österreich reproduziert sich die Art bereits erfolgreich und auch aus der Schweiz
und Italien liegen Nachweise vor (KUMMER 2012). Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des

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Goldschakals reichte vom tropischen Westafrika über Europa bis nach Thailand (GRZIMEK
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ropa auszubreiten, deutet wie beim Waldrapp auf Wiederbesiedlung des ursprünglichen
Lebensraums hin. Ein Zusammenhang mit dem Klimawandel kann angesichts der großen
ökologischen Plastizität des Goldschakals, der afrikanische Wüsten und europäische
Gebirge ebenso besiedelt wie tropischen Wald, ausgeschlossen werden. Ohne strenge
Schutzmaßnahmen Bulgariens in den 1960er Jahren (GENOV & WASSILEV GHIHJ(<F.!(+189(
diese Art wohl aus Europa verschwunden und wir wüssten nicht mehr, dass der Goldschakal
zur natürlichen Fauna zählt.

Kaum bekannt ist ebenfalls, dass es im 19. Jahrhundert, also nur gute 200 Jahre nach seiner
Ausrottung in Polen, in Deutschland kein Wissen mehr um den Auerochsen gab. Der damals
noch in Osteuropa vorkommende Wisent wurde für die einzige heimische Art von Wildrind
gehalten und alle Spekulationen um zwei Rinderartige abgelehnt. Erst die Auswertung
historischer Quellen belegte, dass tatsächlich zwei Arten von Wildrindern vorkamen (VAN
VUURE 2005). Einen ähnlichen Ansatz wählte ANTUNES (2006) im Fall des Wildesels (s. u.).

Diese Beispiele zeigen, dass mangelndes Wissen um die ehemalige Verbreitung von Tier-
arten und die Verwendung unterschiedlicher Namen dazu führt, dass eine ganze Reihe
von Tierarten in den gängigen Wildniskonzepten bzw. Renaturierungsmaßnahmen keine
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der europäischen Fauna zu unerwünschten Exoten erklärt werden bzw. deren Populati-
onen durch Jagd in Nationalparks künstlich niedrig gehalten wird im Fall des Wisents in
Polen (PUCEK(LMMLJ6(D$!-(0!-89+9(A!.(S+.,+'!#%-3!-89,1--(!3!#B+,,-($#(T89<! !#(GHIME(
als nach ca. 300 Jahren Wildschweine wieder nach Schweden einwanderten und diese
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gemacht (LIBERG et al. 2010). In den vereinfachenden Modellen zum Prozessschutz bzw. in
der aktuellen Wildnisdebatte wird leider ebenfalls ausgeschlossen, dass bestimmte Tierar-
ten wie Rind, Pferd oder Wisent ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet nutzen dürfen. Von
alleine können diese Arten nicht einwandern, ein aktives Einbringen der fehlenden Arten
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Tropische Fauna in Mitteleuropa

Der Europäische Esel (Asinus hydruntinus) gilt seit ca. 7.000 Jahren als ausgestorben, da
seitdem keine Knochen mehr gefunden wurden (PUCHER 1991, BÖKÖNYI & BARTOSIEWIECZ 1997,
NINOV GHHIE(DAVID(GHHIE(BARTOSIEWICZ(GHHIE(WILKENS(GHHIJ6(R!$( !.(/$!,5+9,( !.(U#%!.-1891#0!#(
und Funde, die sich von Italien und Österreich sowie von Spanien über Frankreich bis nach
Rumänien ziehen, sollte man annehmen, dass die Erkenntnisse über das Aussterben des
Europäischen Esels als gesichert gelten können. Inzwischen weiß man Dank genetischer
Analysen, dass dieses „europäische“ Tier über die Türkei und Palästina bis mindestens Iran
verbreitet war (ORLANDO et al. 2006). Zwar ist der als hypothetischer Aussterbegrund genannte
klimatische Wandel von trocken-kaltem zu warm-feuchtem Klima spätestens seit PUCHER
(1991) widerlegt, der Wildesel im feucht-warmem Atlantikum am Neusiedler See nachwei-
sen konnte. Am Verschwinden der Tierart gab es jedoch mangels jüngerer Knochenfunde
keinen Zweifel. Leider wird immer wieder übersehen, dass ein nicht Vorhandensein von

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Knochen einer Tierart nicht bedeutet, dass diese Tierart nicht vorkam. Es bedeutet
lediglich, dass keine Knochen gefunden wurden. A NTUNES (2002) konnte entsprechend
anhand von Jagdstatistiken und der Auswertung von Handelsbüchern sehr detailliert
belegen, wann der Europäische Esel wo ausstarb. Das letzte Vorkommen gab es im
neuzeitlichen Spanien, wo die Art durch Überjagung im 16. Jahrhundert ausgerottet
wurde. Inzwischen gehen ORLANDO et al. (2009) aufgrund weiterer genetischer Analysen
davon aus, dass der Europäische Esel A. hydruntinus und der Kulan A. heminonus zu
einer Art gehören. Sucht man in der Literatur nach Vorkommen des Kulan in Europa, ist
das Tier in Osteuropa erst in der Neuzeit ausgestorben, wie es ANTUNES (2006) bereits für
die Iberische Halbinsel belegte: In der Ukraine soll der Kulan im Mittelalter ausgerottet
worden sein (BECKER 1998). In Moldawien ist er hingegen erst zwischen dem 14ten und
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Daraus folgt, dass der Europäische Esel nicht nur keineswegs später als gedacht aus-
gestorben ist, sondern mit Namen „Kulan“ (A. hemionus) weiterhin existiert und für eine
Wiedereinbürgerung in Europa prioritär ist, um ihn unter stabilen politischen Verhältnissen
zu erhalten. Ähnlich wie beim Waldrapp müsste sich Europa auch im Fall des Esels sei-
ner Verantwortung bewusst werden und Esel in geeigneten Wildnisgebieten etablieren.

Wird eine Tierart wie im Fall des Esels in unterschiedlichen Regionen und unterschied-
lichen Schichten gefunden, wird diese meist als eigene Art beschrieben, wodurch
Missverständnisse zur Artzugehörigkeit entstehen mit den skizzierten Folgen für den
Natur- und Artenschutz. Dabei handelt es sich aber lediglich um sogenannte „Chro-
nospezies“, die eine Einordnung in bestimmte geologische Epochen erlauben, jedoch
nichts über die Artzugehörigkeit zu rezent lebenden Arten aussagen. DAWKINS (2010)
beschreibt am Beispiel der menschlichen Evolution sehr genau, warum sich Chrono-
spezies nicht eignen, um Arten im systematischen Sinne zu trennen. Die fehlerhafte
Nutzung dieser paläontologischen Methode für die zoologische Systematik lässt sich
heute durch genetische Untersuchungen belegen. Allerdings ist der Wissenstransfer
aus der genetischen Paläontologie in den angewandten Naturschutz bescheiden. Und
selbst wenn der Wissenstransfer stattgefunden hat, muss bezweifelt werden, dass die
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diese Erkenntnisse bestehende Paradigmen.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Europäische Waldelefant (Elephas antiquus), der seit der
letzten Warmzeit in Folge des Klimawandels zur Weichselkaltzeit vor ca. 100.000 Jah-
ren ausgestorben sein soll. MOL et al. (2007) fanden jedoch in Sedimenten der Nordsee
Knochen vom Elefanten, die nur ca. 45.000 Jahre alt sind. Da die Doggerbank damals
eine Steppenlandschaft auf dem europäischen Festland war (der Meeresspiegel lag
damals ca. 120 Meter niedriger als heute) kommt eine Umlagerung der Knochen etwa
durch Flüsse nicht in Frage. Stattdessen sind die Knochen Zeugnis dafür, dass mitten
während der Eiszeit Elefanten in der europäischen Kältesteppe lebten. Sie starben
offensichtlich nicht wegen des Klimawandels aus. Es ist sogar sehr unwahrscheinlich,
dass große Säugetiere klimatische Probleme bekommen. Je größer ein Säugetier ist,
desto mehr Probleme hat es, Wärme abzugeben. Kaltes Klima ist daher weniger prob-
lematisch als warmes Klima. Dies soll später am Beispiel des Wasserbüffels genauer

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beleuchtet werden. Für Europa interessant ist, dass es neben dem Waldelefanten noch
eine ganze Reihe von Zwergelefanten und Zwergmammuts auf den Mittelmeerinseln
gab. Die Verzwergung von Säugetieren auf Inseln ist ein lange bekanntes, wenn auch
noch nicht restlos geklärtes Phänomen (BURNESS et al. 2001).

POULAKAKIS et al. (2006) wollten anhand genetischen Materials klären, auf welchen Inseln
Mammuts oder Elefanten lebten. Sie nahmen genetisches Material von Asiatischem
Elefant (Elephas maximus), Afrikanischem Elefant (Loxodonta africana), Afrikanischem
Waldelefant (Loxodonta cyclotis), Mammut (Mammutus primigenius), Amerikanischem
Mammut (Mammut americanum) und anderen entfernten Verwandten von Elefanten sowie
dem der verschiedenen „Zwergelefanten“ der Mittelmeerinseln. Im Ergebnis zeigte sich,
dass die Elefanten der Mittelmeerinseln mit dem Asiatischen Elefanten identisch sind. Es
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Grenzen Europas nicht überschritten haben sollten. Asiatische Elefanten kamen also
mindestens am Mittelmeer vor. Europa ist schließlich nur eine Halbinsel Asiens. PUSHKINA
(2007) konnte darlegen, dass Elefanten der Gattung Elephas vom Atlantik bis zum Chi-
nesischen Meer vorkamen. Spätestens, wenn genetisches Material von Elefanten vom
europäischen Festland vorliegt und mit dem Asiatischer Elefanten verglichen werden
kann, wird sich der Status von „Asiatischen Elefanten“ als Teil der natürlichen Fauna
Europas endgültig belegen lassen. Bereits BAUMGART (1997) hatte vermutet, dass es sich
bei den „beiden“ Elefantenarten um nur eine einzige, heute noch lebende Art handelt.

Beim Europäischen Wasserbüffel (Bubalus murrensis) gab es noch keine genetischen


Untersuchungen zur Klärung der Verwandtschaftsbeziehungen zwischen ausgestorbenen
Büffeln in Europa und rezenten Büffeln in Asien. Wie beim „Europäischen Waldelefan-
ten“ galt, dass der Europäische Wasserbüffel mit Ende der letzten Warmzeit aufgrund
des Klimawandels ausgestorben sei. Zwar gab es Funde von Büffeln aus dem Holozän
Europas (BÖKONYI 1957, PUCHER 1991), diese wurden von anderen Paläontologen jedoch
angezweifelt (BARTOSIEWICZ(GHHIJ6(:$#(U' !#)!#('1--(*! &89(+189( !-9+,3(-%+%%"# !#E(
weil in der französischen Höhle Fourneau du Diable (Department Dordogne) Steingravuren
gefunden wurden, die Wasserbüffel zeigen. Die typischen Merkmale eines Rinderartigen
mit rückwärts gebogenen Hörnern, Wamme und typischer Rückenlinie sind gut sichtbar.
Das Relief wird auf ca. 16.000 Jahre geschätzt. Inzwischen rät auch BARTOSIEWICZ (2012,
per Email) dazu, Knochen von vermeintlichen Auerochsen und Wisenten auf Merkmale
von Wasserbüffeln zu untersuchen.

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resspiegel liegen, doch während der letzten Eiszeit Festland waren. In einer Unterwas-
serhöhle auf einer griechischen Insel wurden Überreste von Flusspferden gefunden, die
während der letzten Warmzeit über den Rhein bis zum heutigen London vorkamen. Auf
Kreta wurden die jüngsten Knochen von Flusspferden auf 11.000 Jahre geschätzt und
zusammen mit Steinwerkzeugen gefunden, was deren plötzliches Verschwinden erklärt
(SONDAAR & VAN DER GEER 2002). Noch zur Eisenzeit lebten Flusspferde im heutigen Is-
rael (HAAS 1953). Im Schwarzen Meer konnte ein Löwenskelett aus dem Meeresboden
geborgen werden (BARTOSIEWICZ 2009). Die moderne Unterwasserarchäologie lässt
weitere Entdeckungen erwarten.

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Kaltzeitfauna

Als klassisches Element der Kaltzeitfauna gilt das Wollnashorn (Coelodonta antiquitatis).
Bis zum Ende der letzten Eiszeit lebte es in weiten Teilen Eurasiens. In einer ganzen Reihe
von Fundstätten kam es jedoch mit Elementen der warmzeitlichen Fauna wie Auerochse,
Rothirsch und „Waldelefant“ vor (VAN DER MADE 2010). Offenbar ist es keineswegs Mitglied
der „Kaltzeitfauna“ gewesen, sondern wie alle großen Säugetiere extrem plastisch bei
der Besiedlung verschiedenster Klimaregionen. Die Vielzahl der gemeinsamen Funde
mit Elementen der „Warmzeitfauna“ spricht gegen die im Fall des Mammuts publizierte
Lehrmeinung, dass gemeinsame Funde von Mammut und „Waldelefant“ nur durch eine
Umlagerung von Sedimenten entstanden sein können (KOENIGSWALD 2002). Als nächster
lebender Verwandter des Wollnashorns gilt das Sumatra-Nashorn (Dicerorhinus sumatren-
sis). Beide Arten haben rot-braunes Fell und zwei Hörner. Das heute nur noch auf Sumatra
vorkommende Sumatra-Nashorn ist akut vom Aussterben bedroht. Noch in historischer
Zeit kam es aber bis in die Region um Peking und den Gelben Fluss vor. In mehreren
Ausrottungswellen, die ZHENGTANG et al. (1993) anhand historischer Quellen recherchieren
konnten, verschwand es in dem Maße, in dem sich die chinesische Hochkultur ausbreitete,
aus den Regionen kontinentalen und gemäßigtem Klimas und kommt heute nur noch in
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der nach ökologisch relevanten Maßstäben zeitgleich beide Arten von Nashörnern mit
rot-braunem Fell vorkamen. Das als Wollnashorn bekannte Tier soll dort vor ca. 10.000
Jahren ausgestorben sein, das als Sumatra-Nashorn bekannte verschwand vor ca.
3.300 Jahren. Wie im Fall des Eurasischen Elefanten Elephas antiquus/maximus könnte
angenommen werden, dass es sich bei beiden Arten nur um eine einzige Art handelt. Im
Gegensatz zum Elefanten sind aber noch keine akzeptierten genetischen Untersuchungen
durchgeführt worden, die diese Hypothese belegen würden. Während die Untersuchun-
gen von ORLANDO et al. (2003) eine Abspaltung von Wollnashorn und Sumatra-Nashorn
vor bereits 21 Millionen Jahren nahe legen, zweifelt eine neuere Untersuchung dieses
Ergebnis an (WILLERSLEV et al. 2009). Abschließende genetische Untersuchungen sollten
in der Lage sein, die Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Wollnashorn, dem ebenfalls
für ausgestorben gehaltenen Waldnashorn (Stephanorhinus kirchbergensis) und Sumatra-
Nashorn aufzuklären.

Den Vielfraß (Gulo gulo) kennen wir heute nur aus der borealen und arktischen Region.
Abweichend davon wurde aber im 17. Jahrhundert ein Vielfraß im Erzgebirge erlegt (BUTZEK,
pers. Mittlg.). Dieses Ereignis erscheint zunächst unwahrscheinlich. Da Vielfraße jedoch
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und zuvor noch weiter südlich (KRAKHMALNAYA 1999), erhält dieser Jagdbericht Plausibilität.

Selbst der Elch, der eigentlich gut dokumentiert Teil der mitteleuropäischen Fauna ist, gilt
einigen inzwischen als „invasive exotische Art“ (GUHLAN 2012). Noch mehr Verwunderung
ruft hervor, dass Rentiere bis vor ca. 2.000 Jahren in Deutschland und noch vor ca. 1.000
Jahren in Polen vorgekommen sein sollen. HERZOG (2007) interpretiert CÄSARS „De Bello
Gallico“ dahingehend, dass auch Rentiere in der Antike noch in Deutschland vorkamen.
Falls diese Interpretation richtig wäre, müsste Germanien nach HERZOG (2007) größere
Anteile Offenland aufgewiesen haben als bislang dargestellt.

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Großkatzen

Zumindest diejenigen, die Latein oder griechisch in der Schule erleben durften, sollten
wissen, dass es bis mindestens ins zweite Jahrhundert nach Christus in Griechenland
Löwen gab. Weniger bekannt ist, dass zeitgleich Löwen auch in Ungarn, der Ukraine
und Südrussland vorkamen (BIBIKOVA 1973, VÖRÖS(GHI]E(KRAKMANALYA(GHHIE(BARTOSIEWICZ
2009). BARTOSIEWICZ VLMMHJ(0!9%(-&0+.(=&#( !'(7+9.(_IM(+,-(0.&3!'(21--%!.3! +%1'(
BK.(:1.&A+(+1-6(?!9%('+#($#( !.(W!$%(3$-($#-(B.K9!(^&,&5F#(51.K8)E("# !%('+#(`X<!#(
im frühen Holozän noch in der Toskana (BOSCHIAN et al. 1995) und auch im spanischen
Baskenland (BARTOSIEWICZ 2009).

Nacheiszeitliche Vorkommen von Leoparden sind sehr lange bezweifelt worden. Selbst
ARISTOTELES ging davon aus, dass Leoparden in Europa nicht heimisch waren, sondern nur
in Kleinasien (JENNISON 2005). Anerkannt hingegen sind je ein Fund aus dem Spätglazial
(17.000–11.600 v. heute) (SOMMER & BENECKE 2006) für Deutschland und Frankreich, so-
wie fünf Funde aus dem Peniglazial (> 17.000 v. heute) aus Spanien. Drei dieser Funde
stammen aus dem Baskenland, woher auch die ältesten subfossilen Löwenknochen
stammen. Da auch jüngere Leopardenknochen (11.600–9.000 v. heute) aus demselben
Gebiet stammen (SOMMER & BENECKE 2006), müssen die Lebensbedingungen für große
Raubkatzen günstig und relativ stabil gewesen sein. Jüngere Knochenfunde widerlegen
jedoch die Annahme, dass Leoparden danach aus Europa verschwanden (z. B. SOMMER &
BENECKE 2006). ZURAVLEV (1999) gibt für die jüngsten Funde von Leoparden in der Ukraine die
Epoche zwischen dem ersten und siebten Jahrhundert n. Chr. an. Bislang sind Leoparden
von mindestens drei Fundstellen aus dem Holozän der Ukraine bekannt, von denen nach
KRAKHMALNAYA(VGHHIJ( !.(*K#0-%!(+1-( !.(:$-!#5!$%(-%+''%6(2189(ZURAVLEV VGHHIJ(0$3%(+#E(
dass Leoparden bis mindestens in die Zeit des antiken Griechenlands Teil der Ukrainischen
Fauna waren. Nach PIDOPLICHKO (1951) erwähnen schriftliche Aufzeichnungen aus dieser
Zeit die Anwesenheit des Leoparden. Eine natürliche Wiederbesiedlung Europas durch
Leoparden scheint nach erfolgreichen Schutzmaßnahmen in Aserbeidschan inzwischen
möglich (DER STANDARD, 31.10.2012).

Es gibt auch für den Tiger Autoren, die ihn im holozänen Europa verorten. Für die Antike
geht JENNISON (2005) davon aus, dass das nächste Vorkommen von Tigern in der Region
1'( !#(R!.0(2.+.+%(51("# !#(0!<!-!#(<F.!E(<&(GHaM(!$#(Y+-A$-89!.(>$0!.(!.,!0%(<1. !(
(CAN 2004). CAN (2004) geht davon aus, dass es in der Türkei bis mindestens Anfang der
1990er Jahre noch Tiger gab. Militärs berichten von Sichtungen bis mindestens 2001. Zwar
gibt es in der klassischen Literatur auch Hinweise, dass noch im ersten Jahrhundert Tiger
westlich der Wolga vorkamen. JENNISON (2005) hält dies jedoch für Fehlinterpretationen
der antiken Autoren. LONG (2003) gibt ebenfalls das Gebiet zwischen Kaspischem und
Schwarzen Meer in Süd-Russland als historisches Verbreitungsgebiet des Tigers an. SEN-
NEPIN (ohne Jahr) gibt für die Epoche um 1.000 n. Chr. „wahrscheinlich die Ukraine an und
=$!,,!$89%(3$-(51( !#(D&#+151;K--!#b6(D+(*! &89(+189( $!(Y#&89!#B1# !(=&#(`!&A+. !#(
in Europa relativ neu sind und die morphologische Ähnlichkeit zwischen Tiger und Löwe
sehr groß ist (BARTOSIEWICZ 2009), sollte in Zukunft verstärktes Augenmerk auf eventuelle
Tigerspuren gelegt werden. BARTOSIEWICZ (2009) hält ein Vorkommen von Tigern in Europa
aufgrund des ehemals großen Verbreitungsgebietes von Tigern für plausibel. Insgesamt

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ist die Datenlage für holozäne Vorkommen von Tigern in Europa vergleichsweise spärlich
und diskussionswürdig.

Implikationen für den praktischen Naturschutz

In der Diskussion um die Rolle von Megaherbivoren in der Naturlandschaft stößt man sehr
oft auf folgende Argumente, die ich auch 2005 in einer Diskussion mit dem damaligen
Direktor des Nationalparks Harz hören durfte.

1. „Deutschland wäre weitgehend Buchenwald.“

2. „Daraus folgt, dass Megaherbivoren nur in sehr geringer Dichte vorhanden gewesen
sein können, da dort kaum Nahrung vorhanden ist.“

3. „Daraus folgt wiederum, dass die heute viel zu hohe Dichte künstlich auf das natürlich
niedrige Niveau geführt werden muss.“

Bislang gab es kaum Möglichkeiten, auf die natürliche Dichte von Herbivoren in Europa
zu schließen. Inzwischen liegen uns jedoch aus mindestens einem Gebiet Daten vor, die
einen Rückschluss erlauben. In der Ukraine kamen zeitgleich die großen Beutegreifer Bär,
Luchs, Wolf, Vielfraß, Löwe und Leopard sowie Streifenhyäne vor (KRAKHMALNAYA 1999),
eventuell auch Tiger. Streifenhyänen leben heute noch in der Türkei (CAN 2004), aber Tiger,
Leopard und Gepard sind dort ausgerottet (GROSS 2012). Eine ähnliche Zönose großer
Beutegreifer kennen wir heute nur noch aus afrikanischen Nationalparks. In asiatischen
Nationalparks fehlt inzwischen die Kombination der Großkatzen Löwe, Leopard, Gepard
und Tiger im gleichen Gebiet, weswegen Rückschlüsse aus Asien weniger hilfreich sind.
Das Vorkommen großer carnivorer Arten in Afrika ist eng gekoppelt an das Vorhanden-
sein ihrer Beute in großer Zahl. Da nachgewiesen eine vergleichbare Artenkombination
großer Beutegreifer in Europa vorkam, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass ihre Beute
in vergleichbarer Dichte wie in Afrika vorgekommen sein muss.

Dieser Wildreichtum war auch nicht auf die Ukraine oder Ungarn beschränkt, wie die ho-
lozäne Verbreitung von Löwen und Leoparden von der Iberischen Halbinsel bis Südruss-
land nahe legt. Entsprechend sollte man sich vor oben geschildertem Fehlschluss in der
Diskussion zur vermeintlich natürlichen Dichte von Herbivoren in Europa hüten. Generell
ist es nicht hilfreich, anthropogen bedingte Buchenwälder (KÜSTER 2010) als Referenz für
Natürlichkeit zu wählen.
„History warns us, that it is the customary fate of new truths to begin as heresies and to
end as superstition.” HUXLEY VGIIMJ

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Abb. 1: Kulan mit Fohlen im Tierpark Berlin (Foto: Klaus Rudloff)

Abb. 2: Der ehemals auch in Europa vorgekommene Indische Löwe (Panthera leo persica)
im Bannerghatta National Park. (Foto: Bartosz Lysakowski)

37
Literatur

Antunes, M. T. (2006): The Zebro (Equidae) and its extinction in Portugal, with an Ap-
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Anschrift des Verfassers:


DR. RENÉ KRAWCZYNSKI
BTU Cottbus
Lehrstuhl Allgemeine Ökologie
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