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Angst - und Panikstörungen

Wann werden Ängste zur Krankheit?


Wenn
 Sie unangemessen stark und/oder zu häufig auftreten
 Sie zu lange andauern
 Sie mit Kontrollverlust verbunden sind
 angstauslösende Situationen vermieden werden müssen
 Sie starkes Leid verursachen

Formen (primäre Angststörungen)

1. phobischen Störungen

Phobie: unbegründete und übertriebene Angst vor einem bestimmten Objekt


oder einer Situation

1.1. Agoraphobie (Platzangst)


Angst in Situationen, in denen sich der Patient außerhalb der gewohnten
Umgebung aufhält
z.B.: Aufenthalt auf öffentlichen Plätzen/Straßen
Aufenhalt in Menschenmengen, Geschäften
Alleiniges Reisen in Zügen, Bussen, Flugzeugen

- etwa 5 - 6% der Bevölkerung


- in der Regel im 3. Lebensjahrzehnt
- bei Frauen häufiger

1.2. soziale Phobie


Angst vor Situationen, in denen die Person im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit
steht (Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen)
z.B. klar abgegrenzt beim Essen oder Sprechen in der Öffentlichkeit oder
Treffen mit dem anderen Geschlecht
bzw. unbestimmt in fast allen sozialen Situationen außerhalb der Familie

typ. sind Erröten, Vermeiden von Blickkontakt, Händezittern, Übelkeit, Drang


zum Wasserlassen,
meist mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik verbunden

1.3. spezifische Phobie


anhaltende Angst vor einem umschriebenen Objekt oder einer umschriebenen
Situation
z.B. Zoophobie (Angst vor Tieren)
Klaustrophobie (Angst vor geschlossenen Räumen)
Akrophobie (Angst vor Höhe)
Flugangst
Ansteckungsangst
Merke: die Diagnose wird nur gestellt, wenn, die Angst den normalen
Tagesablauf, die üblichen sozialen Aktivitäten oder Beziehungen beeinträchtigt
bzw. erhebliches Leiden verursacht,
(durch Vermeidungsverhalten meist lang zu verbergen !)

2. Panikstörung
Def.: Auftreten von schweren Panikattacken in Situationen ohne objektive
Gefahr , dabei keine Begrenzung auf spezifische Situationen und somit nicht
vorhersehbar

Symptomatik einer Panikattacke: Herzklopfen, Brustschmerz,


Erstickungsgefühle, Schwindel, Entfremdungsgefühle, Furcht zu sterben,
Kontrollverlust, Angst wahnsinnig zu werden, häufig Zunehmen der Angst im
Verlauf

Dauer: meist 2 - 3 Minuten max. 10 - 30 min

3. Generalisierte Angststörung
Def.: anhaltendende Angst, ohne daß eine Gefahr oder Bedrohung vorhanden
ist, d. h. sie ist „frei flottierend“,
die Person kann sich nicht von den Ängsten ablenken oder distanzieren,
oft verbunden mit Befürchtungen, dem Pat. oder Angehörigen könne etwas
schlimmes zustoßen
zusätzliche körperliche Symptome: Zittern, Atemnot, Schweißausbruch,
hechelnde Atmung, Durchfall, Magendruck
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Dg.:
Anamnese ergänzen durch spezielle Fragebögen
Frage nach organischen Ursachen ?

Ther.:
Vermittlung von Krankheitswissen
Entspannungsverfahren
med. Therapie (Benzodiazepine, Antidepressiva)
Psychotherapie, vor allem Verhaltenstherapie

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