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20 Winter 2005/2006
Erdöl -
wie lange noch?
friedfertig
nachhaltig
erdverbunden
Impressum:
BioVegaN-Mitteilungen Nr. 21,
Herausgeber: BioVegaN, Johann-Strauß-Gasse 33/7, 1040 Wien, Österreich
Tel.: +43/(0)676/922 14 33, Fax: +43/(0)676/922 14 34,
www.biovegan.org, e-mail: dialog@biovegan.org;
Einzahlungsmöglichkeiten:
(1) Österreich: PSK Kto-Nr: 92109452, BLZ: 60000, BIC: OPSKATWW, IBAN: AT576000000092109452,
(2) Deutschland: GLS Gemeinschaftsbank e.G. Konto-Nr: 101 108 600, BLZ: 430 609 67,
(3) TalenteTauschkreisWien Konto-Nr: 287;
Redaktion: Ronny Wytek (RW), Manfred Panagl (MP);
Lektorat: Christine Mentzel, Christine Szendi; Layout: Ronny Wytek;
Graphik: Thomas Kleinberger, Ronny Wytek;
mit 100% Ökostrom hergestellt (www.oekostrom.at);
Druck: Thienel, A-1120 Wien;
gedruckt auf 100% Recyclingpapier mit Druckfarben auf Pflanzenölbasis;
namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
©2005, alle Rechte vorbehalten
www.biovegan.org
2
Winter 2005/2006 AKTUELL Überblick
Tierhaltungsfrage im AKTUELL
Ökodorf Sieben Linden gelöst Tierhaltung im
Seite 3
schreibt der Ökodorf-Siedler Jörg Zim- halten werden, weder hier noch anderswo vor-
mermann. sätzlich getötet werden dürfen. Allen derzeitig
und zukünftig hier lebenden Nutztieren soll er- REISEBERICHT
„Sollen in Sieben Linden Tiere gehalten wer- möglicht werden, bis zu ihrem natürlichen Tod
den können, um sie zu töten und zu essen?” Leben zu dürfen. Dies muss selbstverständlich
Diese Frage hat auch bei Neuzu- Häuser aus Müll
unsere Gemein- gängen berück-
schaft jahrelang sichtigt und sicher- + Naturmaterial
beschäftigt. Es gestellt werden. Es
gibt hier sowohl ist, wie gesagt, ein
vegan lebende Kompromiss. Seite 7
Menschen als
auch solche, die Verbindendes
Fleisch und an- Die Menschen, die
dere „tierliche sich ein Zu- ANGEPASSTE TECHNOLOGIE
Produkte” essen. sammenleben mit
Letztere wün- anderen (freien)
schen sich auch Tieren ohne Lagern wie
Selbstversorgung Zäune o.ä. wün-
mit diesen Pro- schen, erkennen anno-d
dazumal
dukten. Die Veg- mit diesem Be-
anerInnen und schluss an, dass Seite 6
auch einige nicht- Sieben Linden
vegan lebenden kein rein veganes
Menschen finden Projekt ist. Die
es aus ethischen „andere Seite”
oder Nachhaltig- verabschiedet sich THEMA
keitsgründen nicht von der Vision ei-
vertretbar, Tiere nes Ökodorfs,
zu halten und zu dass sich mit „tier- Öl - wie lange
BioVegaN
Weitere Inhalte:
Editorial .. .......................................... 2 Vorstellung Sanoll .............................. 16 Wollen auch Sie den
Portrait: Jujube.. .................................. 5 BVN in Deutschland ............................ 17 REGENWURM per Post oder
e-mail druckfrisch nach
Bodentier-Analyse................................ 8 Buchbesprechungen ............................ 18 Hause bekommen? In der
Kommentar von Maria Auer ................ 10 Termine ............................................ 20 beiliegenden Karte finden Sie
Vorstellung: Vegeterra ........................ 11 Ronja’s wichtige Kontakte .................... 21 alles, um AbonnentIn oder
Mitglied zu werden!
Vorstellung: Jukss 2006...................... 16 Cartoon ............................................ 23
www.biovegan.org
REISEBERICHT Nr. 20
4 www.biovegan.org
Winter 2005/2006 PORTRAIT
www.biovegan.org 5
ANGEPASSTE TECHNOLOGIE Nr. 20
6 www.biovegan.org
Winter 2005/2006 ANGEPASSTE TECHNOLOGIE
Abbildung 7 Abbildung 5
Zu bestellen bei:
Einfälle statt Abfälle,
Hagebuttenstr. 23,
24113 Kiel,
Deutschland
Abbildung 3 Abbildung 4
Abbildung 2 Abbildung 1
www.biovegan.org 7
WISSEN Nr. 20
Erste Untersuchungen
Wir begannen 1998 mit den Bo-
schutzbund-Akademie „Gut macht den Einsatz von Mineral- denuntersuchungen. Dabei wer-
Sunder” und nahm an einem dünger, Kompost und tierischen den nicht die Nährstoffe im Bo-
Lehrgang für Naturschutz Mist überflüssig. Auch Pestizide den ermittelt, sondern der
teil. (Gifte) entfallen völlig. Damit Tierbestand, soweit er noch mit
bleibt die Erde feucht und kühl den Augen erkennbar ist. Dazu
Im Vortragssaal hing ein Plakat und man erreicht sensationelle benötigt man folgendes Werk-
an einer Wand, dass mich inter- Ergebnisse hinsichtlich der Ernte zeug: Ein Brettstück, 20 x 20 cm
essierte. Es war eine Einschät- in Qualität, Geschmack, Lager- sowie einen Holzkasten mit Tra-
zung, was auf 1 m² in der oberen fähigkeit und gegurt, dessen Innenraum 20 cm
Bodenschicht lebt (siehe Kasten). breit, lang und hoch ist. Er ge-
währleistet, dass immer die
Nach der Rückkehr an meinen gleiche Menge an Erde
Wohnort in Bad Freienwalde, am untersucht wird. Dieser Ka-
Daniel Fischer studiert an Rande des Oderbruchs, sprach sten ist seinem Volumen nach
der Fachhochschule ich zunächst mit meiner Frau Einfünfundzwanzigstel eines
Eberswalde „Landschafts- darüber. Diese Zahlen konnten Quadratmeters in 20 cm Tiefe.
nutzung und Naturschutz". wir uns nicht erklären. Sicher Darüber hinaus brauchen wir
Als Mitglied im Nabu e.V. hatte man sie durch präzise einen Zollstock, 2 Messer
engagiert er sich außerdem Mikroskopuntersuchungen er- in verschiedener Länge, 2
für Ökologie und hat in mittelt. Doch das war eine Eimer und ein größeres,
Eberswalde zusammen mit fremde Welt für uns. Aber weißes Brett, etwa 40 x
anderen Studenten einen
irgendetwas Wahres musste 50 cm groß. Die in klei-
Permakulturgarten mitbe-
daran sein, sonst hätte man sie nen Portionen darauf ge-
gründet.
nicht so auffällig bekannt ge- schüttete Erde lässt
macht. So legten wir sie erst ein- selbst noch etwa 1 mm
mal beiseite. Dann, ein paar große Bodentiere noch
Jahre später, fielen sie mir wie- gut erkennen. Außerdem
der in die Hände. braucht man einen Tisch und
2 Stühle. An den Untersuchun-
Der Mulchgarten Menge. Das Buch „Mulch total - gen sollten sich immer 2 Perso-
Nun ein paar Worte über unse- Der Garten der Zukunft „, wel- nen beteiligen. Einer sucht die
ren Mulchgarten, den wir seit 15 ches in 3. Auflage mit einem Vor- Bodentiere und meldet sie der
Jahren betreiben. Er wurde 1990 wort von Prof. Succow erschien, zweiten Kraft, die jedes Tier un-
angelegt, als die Wasserpreise informiert über dieses Prinzip. ter der jeweiligen Bezeichnung
explodierten. Deshalb bedeckten Der Mulchgarten in Bad Freien- mit einem Strich vermerkt. Nach
wir den Boden, wofür wir mit der walde, Berliner Straße 24, spielt vier Strichen erfolgt ein Quer-
Sense gemähtes Gras ebenso dabei eine entscheidende Rolle. strich, so dass sich am Ende al-
wie Kräuter und im Spätherbst Das tierische Leben im Boden ist les leicht zusammen zählen lässt.
Laub verwendeten. Auf diese die Voraussetzung für die Hu- Findet man 10 Regenwürmer, so
8 www.biovegan.org
Winter 2005/2006 WISSEN
sind dass auf 1 m² übertragen Ergebnisse über die Vielfalt und Empfehlen möchten wir hierbei
250 Stück in 20 cm Tiefe. Dass die Anzahl der Bodenorganismen die Bücher „Tiere im Boden” von
man die Bodentiere kennt, ge- erzielen. Die Bodenuntersuchun- Wolfram Dunger, das 1983 in
hört mit zu den Voraussetzungen gen beschränken sich hierbei dem A. Ziemsen Verlag erschie-
einer erfolgreichen Arbeit. Zum nicht nur auf den Freienwalder nen ist und 280 Seiten umfasst
Schluss dieses Beitrags geben Mulchgarten, sondern umfassen und „Alles über Regenwürmer”
wir Literatur zu den Bodentieren auch andere private Gärten und von Ursula Meinhardt, das 1986
an, die man im Buchhandel er- sogar landwirtschaftliche Flä- vom Kosmos-Franckh-Verlag
werben kann. chen. In weiteren Bei- mit 72 Seiten herausge-
trägen soll darauf geben wurde. Außer-
Der Ablauf näher eingegan- dem gibt es ein um-
Die Bodenuntersuchung erfor- gen werden. fassendes Buch von
dert etwa 8 bis 10 Stunden an dem Regenwurm-
Zeit. Wir beschreiben zuerst, wo Verwendete spezialisten, Otto
die Bodenuntersuchung stattfin-
Literatur Graff, das wir an die-
det, dann den Tag, die Uhrzeit Für die Vorbe- ser Stelle ebenfalls er-
und die Wetterlage. Zum Schluss reitung der wähnen möchten. Kurt Kretschmann ist
erfolgt unsere Einschätzung zu Untersu- Kriegsdienstverweigerer
dem Ergebnis. chung ist es Für mich war es sehr und Pazifist. Darüber
Mit dem 20 x 20 cm großen wichtig, sich lehrreich, unsere Erde hinaus ist er Autor
Brettstück, einem Zollstock, dem mit Literatur über unter die Lupe zu neh- des Buches „Mulch Total”
großen Messer und einem Eimer das Bodenleben aus- men. (OLV-Verlag).
gehen wir nun zu der Stelle, wo einander zu setzen. Auf diese Um Eigenschaften und Dynami-
wir das Material entnehmen wol- Weise erhalten wir ein Verständ- ken des Bodens besser zu ver-
len. Das Brettstück wird auf den nis dafür, welche verschiedenen stehen, kann ich Bodenuntersu-
Boden gelegt und mit dem Mes- Lebensformen in dem Boden un- chungen nur empfehlen!
ser senkrecht umschnitten. Ist ter unseren Füßen existieren und Kurt Kretschmann und
eine Mulchschicht vorhanden, wie wir sie zuordnen können. Daniel Fischer
entnimmt man sie mit den Hän-
den und tut sie in den Eimer. Da-
nach wird die Höhe der Mulch-
schicht mit dem Zollstock
vermessen und notiert.
Sensationelle Ergebnisse
Zusammen mit Daniel Fischer,
Student an der FH Eberswalde in
„Landschaftsnutzung und Natur-
schutz”, konnten wir spannende Lebendiger Boden - gute Ernte!
www.biovegan.org 9
KOMMENTAR Nr. 20
10 www.biovegan.org
Winter 2005/2006 THEMA: ÖL - WIE LANGE NOCH?
Peak oil -
schwarzes Gold ohne Ende?
www.biovegan.org 11
THEMA: ÖL - WIE LANGE NOCH? Nr. 20
Guten Morgen lten wir lernen, bescheidener zu gewappnet und auch die Abhän-
Unsere Gesellschaft hat sich Leben - und dürfen nicht versu- gigkeit von den ölexportierenden
daran gewöhnt, dass das Öl ein- chen, uns so lange wie möglich Ländern würde verringert. Da das
fach da ist, wie Wasser, das un- an den Lebensstandard der heu- Geld einer Steuer im Land bliebe,
ablässig unsere Flüsse runter- tigen Überfluss- und Wegwerfge- wäre kein wesentlicher Nachteil
sprudelt. Ein unerschütterlicher sellschaft zu klammern, wie dies für die Wirtschaft zu erwarten -
Technikglaube, die beschwichti- (neben uns) die USA zur Zeit der im Gegenteil: würde auf diese
genden Worte zahlreicher Politi- Welt vormacht. Ein Trend der sich Weise zu einem sparsameren Ver-
ker und Wirtschaftskreise, die nur dann brechen liesse, wenn die brauch motiviert, würden die ins
eine unbeirrt wachsende Welt- Weltkonjunktur noch stärker ein- Ausland fliessenden Mittel für die
wirtschaft zeichnen, haben dazu bricht und dadurch die Nachfrage sich verteuernden fossilen Ener-
geführt, dass das Bewusstsein sinken würde. Auch keine schöne gieträger gesenkt und der Binnen-
über die nahestehende, finale Öl- Option, aber wahrscheinlicher, als markt gestärkt werden. Als di-
krise nicht annähernd die breite dass die Abhängigkeit durch ein rekte Massnahme zur Förderung
Masse erreicht hat. „He Leute, Umsteigen auf regenerative Ener- der regenerativen Energiequellen
aufwachen!”, möchte man da ru- gien verringert würde. sollte es garantierte Mindestpreise
fen. Es ist nun endgültig an der für Strom aus erneuerbaren Ener-
Zeit in nachhaltigere Energien und Ein Lichtblick gien geben (kostendeckende Ver-
Effizienz zu investieren, um recht-
für das Klima? gütung). Desweiteren müssen
zeitig für die kommenden Um- Schlussendlich wird man froh sein strengere Vorschriften zur Be-
wälzungen gerüstet zu sein. Im müssen, dass die Zeit der um- kämpfung der Energiever-
Wissen, dass Erdöl in absehbarer weltschädlichen, fossilen Brenn- schwendung eingeführt werden -
Zeit nicht ersetzt werden kann: stoffe vorüber ist, und dass das die billigste und umweltfreund-
Literaturempfehlung: was füllt man in sein Auto, wenn Weltklima nicht gänzlich aus dem lichste Energiequelle ist die Ener-
Richard Heinberg: nicht Benzin oder Diesel? Die viel- Gleichgewicht gebracht werden gie-Effizienz! Ohne ausführlich auf
The Party's over (siehe beschworene Wasserstoffwirt- kann. Man stelle sich vor, die fos- erneuerbare Energien einzuge-
Buchbesprechung auf Seite schaft wird in Sachen Effizienz silen Brennstoffe wären unbe- hen, muss betont werden, dass
18) und Kosten wahrscheinlich nie mit grenzt vorhanden. Die Zukunft das Potential der erneuerbaren
billigem Benzin von heute gleich- sähe rabenschwarz aus! Und so Energien nicht zu unterschätzen
ziehen können. Da Wasserstoff sind wir (oder besser gesagt: un- ist. Sie werden aber nur durch ei-
ein Energieträger, jedoch keine sere Nachkommen) denn plötz- nen enormen Boom die Lücke, die
Energiequelle ist (Erdöl ist ja bei- lich froh, dass die fossilen reduzierte Erdölvorkommen
des), bleibt die Frage, woher die Ressourcen endlich sind und zur hinterlassen werden, ausgleichen
Energie kommen soll. Erdgas ist Neige gehen werden. Zynisch oder zumindest abfedern können.
wie Erdöl ebenfalls nur limitiert ausgedrückt: je eher das Ende Deshalb ist es so wichtig, heute
www.energiekrise.de
vorhanden. Strom haben wir auch des Erdölzeitalters kommt, desto die Rahmenbedingungen zu
nicht im Übermass, unter ande- besser. schaffen, dass ein solcher Boom
rem, weil Uran, so problematisch möglich sein wird. Die Zeit drängt.
es ist, ebenfalls nur für begrenzte Wirtschaftliche Impulse
Zeit verfügbar sein wird. Kohle Was sollte unternommen werden, Energieverbrauch
dürfte ökologisch gesehen auch um der finalen Ölkrise entgegen-
verringern
keine Alternative darstellen, dar- zutreten? Da die Regelmechanis- Es ist erstaunlich, dass energie-
über hinaus ist sie natürlich eben- men derzeit leider vor allem wirt- politische Lenkungsmassnahmen
falls nur endlich vorhanden (trotz schaftlicher Natur sind, müssten heute fast nur in Zusammenhang
großer Reserven). die Steuern auf fossile Energie- mit der Klimapolitik diskutiert
träger jetzt, da das Öl noch billig werden. Eine Klimaerwärmung ist
Erneuerbare Energie ist, massiv erhöht werden. Da- zwar sicherlich langfristig eine viel
So bleiben am Ende nur die nach- durch würde der Druck, frühzei- ernstzunehmendere Bedrohung
haltigen, regenerativen Energie- tig auf alternative Energiequellen als die finale Ölkrise, ihre Aus-
quellen, wie Wind, Wasserkraft, umzusteigen und Energie effi- wirkungen werden in den näch-
Sonnenenergie, Geothermie so- zienter und sparsamer zu nutzen, sten Jahrzenten jedoch (hoffent-
wie verschiedene Arten von Bio- erhöht. Der Erlös könnte in die lich) einen vergleichsweise
masse. Die geben aber nicht so Zukunft, sprich alternative Ener- geringen Einfluss auf die Welt-
viel her wie Erdöl (und Kohle/Erd- giequellen und neue Technolo- wirtschaft und den Frieden auf Er-
gas), da ihre Dichte geringer und gien, investiert werden. Wir wä- den haben. Langfristig wird man
der Platzbedarf größer ist. So sol- ren deutlich besser für die Zukunft in Europa wohl mit einem Ener-
Als in den USA der Peak Oil noch nicht erreicht war ...
12 www.biovegan.org
Winter 2005/2006 THEMA: ÖL - WIE LANGE NOCH?
gieverbrauch pro Person aus- dieselben Menschen sein, die von des „Club of Rome” aus dem Jahre
kommen müssen, der 2000 Watt der finalen Ölkrise am stärksten 1972 haben die Problematik ei-
Dauerleistung enspricht, was un- getroffen werden. Ein Preisanstieg gentlich frühzeitig offengelegt.
gefähr dem Niveau von 1960 so- wird in erster Linie in den ärme- Der Autor, Dennis Meadows, ist
wie dem Weltdurchschnittsver- ren Ländern zu einem Nachfra- heute sogar davon überzeugt,
brauch von heute gleichkommt. gerückgang führen, der wiederum dass sich angesichts der vorherr-
Heute verbraucht ein Mitteleuro- den reicheren Ländern zugute schenden politischen, ökonomi-
päer 2,5 Mal mehr, also rund 5000 kommen wird: sie werden mehr schen und kulturellen Wertvor-
Watt. Zum Vergleich: in den USA vom schrumpfenden Rohstoffku- stellungen ein Zusammenbruch -
sind es 12.000 Watt, in Bangla- chen haben und einmal mehr vom ein nicht zu kontrollierendes Ab-
desh nur 80 Watt. Die zur Verfü- Leid der andern profitieren. sinken der Weltbevölkerung und
gung stehende Energie wird also Man kann gespannt sein, zu was der industriellen Tätigkeit - nicht
deutlich geringer sein als heute. die Menschheit in ein paar hun- mehr vermeiden lässt. Solch pes-
www.novatlantis.ch/pdf/
Das ist die schlechte Nachricht. dert Jahren fähig sein wird, wenn simistische Aussagen hört man
leichterleben_dt.pdf
Die gute Nachricht ist die, dass die nicht erneuerbaren Energien nicht gerne, und das ist wohl auch
dies irgendwann, ohne allzu- weitgehend aufgebraucht sind der Grund, weshalb all die mah-
grosse Einbußen in der Lebens- und die Menschen gezwungener- nenden Worte so wenig Gehör fin-
qualität, mit nachhaltigen Ener- massen nachhaltiger leben müs- den (neben der Tatsache, dass
giequellen, höherer Effizienz und sen. Es wird bestimmt eine bes- man inzwischen ja bereits zwei
Sparsamkeit möglich sein sollte sere Welt sein - ohne die Endzeit- Ölkrisen überwunden hat...).
(siehe: Internet-Empfehlung in und Ausverkaufsstimmung in der Mit der beiliegenden
der Randspalte). wir uns heute befinden - und viel- Als VeganerIn sind Sie zumindest Bestellkarte können Sie
leicht mit Kernfusion oder ande- ernährungtechnisch schon auf sich über die Themen
Erdöl als Startkapital ren neuen Technologien. dem richtigen-sprich nachhalti- früherer REGENWURM-
Ausgaben einen Überblick
Die fossilen Brennstoffe sollten als Bis dahin müssen wir aber noch gen und energiebewussten-Weg.
verschaffen.
ein Startkapital für eine bessere den Niedergang unserer Abfall- Wenn Sie es jetzt noch schaffen,
Zukunft angesehen werden und und Konsumgesellschaft erleben Ihren sonstigen Energiekonsum
nicht als eine hübsche Beigabe zu und dies wird hart werden. Es in Richtung weniger Verbrauch
unserem Planeten, die uns für zeichnet sich ab, dass wir dies und mehr Effizienz zu optimieren,
kurze Zeit ein schönes Leben er- nicht schaffen, indem wir uns haben Sie nicht nur das reine Ge-
möglicht. Und etwas sollte man frühzeitg und vorausschauend auf wissen, Ihren Teil zu einer besse-
nicht vergessen: dieses schöne eine nachhaltigere Lebensweise ren Welt beigetragen zu haben,
Da das Thema so komplex
Leben hat nur eine Minderheit auf umstellen, sondern indem wir sondern können durch Ihr Vorbild
ist und uns alle noch
dieser Welt. Ein grosser Teil der durch Ressourcenverknappung beispielgebend für viele Ihrer Mit-
länger beschäftigen wird,
Menschheit profitiert nur wenig dazu gezwungen werden. Bücher menschen werden! können Sie in einer der
vom fossilen Segen. Es werden wie „Die Grenzen des Wachstums” MP nächsten REGENWURM-
Ausgabe einen Folgeartikel
dazu lesen.
Sie werden sich jetzt vielleicht fragen: Was kann ich als KonsumentIn
tun? Bzw. welche Verbindung besteht dabei zum Veganismus?
• Sie können die Transportenergie reduzieren indem Sie Ihre Lebensmittel bei örtlichen Bauern
mit Direktvermarktung, am Bauernmarkt oder mittels Abokisten beziehen.
• Fragen Sie Ihren Lebensmittelhändler immer wieder nach regional produzierten Produkten.
• Legen Sie nach Möglichkeit einen Garten an und ziehen Sie Ihre eigenen Lebensmittel.
• Vermeiden Sie Fertigprodukte und Tiefkühlkost. Diese verbrauchen mehr Energie und haben
überdies einen geringeren Nährwert.
• Achten Sie auf minimale Verpackung (braucht Energie zur Herstellung und Entsorgung!)
• Und am Wichtigsten: Informieren Sie Nicht-VeganerInnen über den vielfachen Mehrverbrauch
an Energie bei der „Fleischproduktion”.
Anzeige
www.biovegan.org 13
THEMA: ÖL - WIE LANGE NOCH? Nr. 20
14 www.biovegan.org
Winter 2005/2006 THEMA: ÖL - WIE LANGE NOCH?
F: Stichwort: Konfrontation Stadt- den. Wir brauchen kurzfristig ver- Missachtung von natürlichen
Land. wendbare Lösungen, um dem Kreisläufen bald an ein Ende kom-
A: Die Degradierung des Landes, Problem abrupt etwas entgegen- men. Schon heute stößt die Trag-
der Ressourcen, die im Boden zusetzen, es abzuschwächen. Wir fähigkeit einiger Systeme an
sind, nimmt erschreckende Aus- brauchen ressourcenbewusst Grenzen, z.B. in der Medizin, wo
maße an. Das Land wird miss- agierende Systeme wie z.B. die Antibiotika ihre Wirkung verlie-
braucht und übererntet, um die Permakultur, Daten zur Kosten- ren. Wichtig wäre auch eine Be- http://de.wikipedia.org/
Stadt zu erhalten. Denn dort sind wahrheit, generelle Weitsicht und steuerung des Ressourcenver- wiki/Peak_oil (deutsch)
die Menschenmassen - in Zukunft müssen bereit sein, unseren Le- brauchs oder direkt der www.powerswitch.org.uk/
noch mehr als heute. Dort ist der bensstandard zurückzuschrau- Umweltverschmutzung und nicht (englisch mit vielen Links)
Verbrauch am höchsten, dort wird ben. Mit weniger zufrieden der Arbeit. Das würde
www.endofsuburbia.com/
der größte Dreck produziert und sein. Der Standard heute ist schon eine Ände- index.htm (englisch)
dort ist auch die Macht konzen- einfach zu hoch… das hat rung herbeifüh-
triert: In Form des Kapitals, der überhaupt nichts mehr ren.
Banken und - ganz wichtig - des mit Bedürfnissen zu
Konsumenten. Denn jede Kauf- tun, die oftmals Wir müssen alle
entscheidung trägt zu einem ge- durch die Werbung zusammenhel-
wissen System bei, oder eben gezüchtet worden fen: Jeder ein-
nicht. Hier ist noch wahre Demo- sind. Man will In- zelne Mensch,
kratie möglich. Man muss sich uits einen Kühl- die Wissen-
dieser Möglichkeit nur bewusst schrank ver- schaft, die Regie-
werden und aktiver sein, nicht der kaufen, rungen. Denn die Um-
weit verbreiteten Meinung Glau- obwohl sie welt kennt keine
ben schenken, dass man als Ein- ihn gar Grenzen. Auch das Ka-
zelne(r) nichts tun könne. nicht pital, vertreten durch
brauchen. etwa die Weltbank und
„Die Verschwendung muss Darauf baut die WTO, wird irgend- „Es passiert nichts Gutes,
ein Ende finden” sich unsere wann merken müssen, ausser man tut es!”
F: Was haben wir sonst noch für Wirtschaft auf. dass sie mit uns im selben Boot Mit beiliegener
Alternativen? Der Kapitalismus in unserer 80:20 sitzen. Unser Planet ist ein Raum- Karte und Zahlschein
A: Es ist ganz einfach: Wir müs- Gesellschaft, in der 20% alles ver- schiff und da kann niemand aus- können Sie auf das
sen mit Ressourcen jeglicher Art brauchen und besitzen und 80% steigen. BioVegaN-Konto
sparsamer umgehen. Die Ver- nichts haben, wird durch seine Joe Polaischer und spenden!
schwendung muss ein Ende fin- Vernichtung von Ressourcen und Antón Nothegger
unsere Zielgruppe
=
Ihre Kundschaft!
www.biovegan.org 15
VORTSTELLUNG Nr. 20
16 www.biovegan.org
Winter 2005/2006 VORSTELLUNG
D ie Firma GSUND&
SCHÖN ist ein Groß-
handelsunternehmen
in Oberösterreich, welches sich
auf den Handel mit kontrolliert
biologischen und natürlichen
Waren spezialisiert hat.
Das Biologisch-V
Vegane Netzwerk
in Deutschland
D ieses Jahr ist unsere rungsmittelkonsum verursacht In kleinen Schritten …
Arbeitsgruppe noch werden. Erst die Verbindung aller Neben der theoretischen Diskus-
weiter geschrumpft, vier Komplexe ermöglicht ein sion über Konsumverhalten gab
was sich natürlich auch auf un- nachhaltiges Konsumverhalten. es auch praktische Tipps für per- Dipl. agrar. Ing. Jörg Zim-
ser Netzwerk ausgewirkt hat. sönliche kleine Schritte. Von den mermann ist BVN-Mitbe-
Zurzeit sind wir nur noch zwei Teilnehmenden gab es erfreuli- gründer, lebt in der „Nach-
Menschen. cherweise sehr viel positives barschaft Club99” im
Feedback. Ökodorf Sieben Linden und
gärtnert dort bio-vegan.
Die Öffentlichkeitsarbeit kam da-
durch leider viel zu kurz. Wir ha- Für den Winter planen
ben dieses Jahr immerhin zwei wir die Erweiterung
Workshops zum Thema Er- der bio-veganen
nährung und Nachhaltigkeit Hofliste (aktuelle
durchführen können: auf Version siehe Biologisch-Veganes Netz-
dem McPlanet.com in Ham- Seite 21). werk c/o Ökodorf Sieben
burg und auf dem 1. Sozi- Natürlich werden Linden,
alforum in Deutschland, das wir auch wieder Sieben Linden 1,
in Erfurt stattfand. Der auf dem diesjäh- D-38486 Poppau,
Workshop sollte das Be- rigen Jugendum- Fax: +49/(0)39000/51232
wusstsein der Teilnehmenden weltkongress (z.Hd. S. Campe),
dafür schärfen, dass es nicht (siehe Seite 17), Tel.: +49/(0)39000/90621
ausreicht, sich lediglich vegan der zum Jahresende
oder ökologisch oder regional in Bielefeld stattfin-
oder von möglichst unverarbeite- det, Workshops rund
ten Lebensmitteln zu ernähren, ums bio-vegane Thema
wenn wir die Probleme angehen anbieten. e-mail: biovegan@web.de
wollen, die durch unseren Nah- Jörg Zimmermann
www.biovegan.org 17
BUCHBESPRECHUNGEN Nr. 20
18 www.biovegan.org
Winter 2005/2006 BUCHBESPRECHUNGEN
www.biovegan.org 19
PINNWAND Nr. 20
Termine
REGELMÄSZIGE KOSTENLOSE Info und Anmeldung: KEIMBLATT ÖKODORF, gen an die Energieinnovation
VERANSTALTUNGEN: Altenmarkt 95, 8333 Riegersburg, Tel.: 15. bis 17. Feb. 2006
+43/(0)3153/8253, e-mail: Inffeldgasse 18, 8010 Graz
Permakultur-Inforunde Wien
dialog@oekodorf.or.at, www.oekodorf.or.at Weitere Info: www.IEE.TUGraz.at, e-mail:
Jeden 1. Mittwoch im Monat, Beginn: 18.00
Uhr, WUK, Währingerstr. 59, 1090 Wien SONSTIGE TERMINE: Symposium.Energieinnovation@TUGraz.at
Ökodorf-Infoabend Pflanzenöl-Einführungsseminar Bau- und Pflanzwoche
jeden ersten Montag im Monat, 19.00 Uhr, 10. Dez. 2005, 9.00 Uhr 26. Feb. bis 3. März 2006
Ökodorf-Infobüro Wien, Johann-Strauß-G. 33, Holzgasse 350, Ebene 2, Raum 9, 3400 Klo- Ökodorf Sieben Linden, Sieben Linden 1,
1040 Wien, Anmeldung erforderlich: sterneuburg 38486 Poppau, Deutschland
+43/(0)3153/8253 Weitere Info: www.biotrieb.org, e-mail: office@ Info und Anmeldung: www.oekodorf7linden.de,
biotrieb.org e-mail: verein@oekodorf7linden.de
Urkorn-Tirol Treffen
Jeden 1. Montag im Monat, 18.30 Uhr, Natur pur, die ultimative Ernährungs Dächer und Fassaden als Sonnenkraft-
Dorfwirt, 6200 Wiesing und Lebensart werke
6. März 2006, 18.00 Uhr
Wiener Solarstammtisch 17. Jän 2006, 19.00 Uhr
Flüchtlingsheim der Caritas, Robert Hamerling- "Hotel-Restaurant "Stasta", Lehmanngasse 11,
jeden 3. Donnerstag im Monat, 18.00 Uhr, Re-
gasse 7, 1150 Wien 1230 Wien
staurant Smutny, Elisabethstr. 8, 1010 Wien
Weitere Info: Wilhelm Lackner, e-mail: naturpur Erneuerbare energien 2006 und Passiv-
KEIMBLATT ÖKODORF-TERMINE Haus 2006
@gmx.at, http://members.yline.com/
Permakultur-Ausbildungs-Kurs ~naturpur 10. bis 12. März 2006
8. bis 23. April 2006 Böblingen CCB Sporthalle + Kongresshalle,
9. Symposium Energieinnovation-
Ökodorf-Planungs-Kurs Dritte Energiepreiskrise - Anforderun- 71032 Böblingen, Schönbuchstr. 20
1. bis 21. Juli 2006 Weitere Info: www.erneuerbareenergien.com
Einladung zum
2. ÖKODORF-TAG an der Universität für Bodenkultur Wien
„Von der Vision zur Realität”, am Fr, 27. Jänner 2006
Programm: Ort:
• Ökodorf-Infotische (ab 16.00) Universität für Bodenkultur Wien, Exner-Haus EH01, (19.,
• Begrüssung (um 17.15) Peter-Jordan Str. 82)
• Vortrag: „Das globale Ökodorf-Netzwerk stellt sich vor” Öffentliche Anbindung:
von Ing. Martin Kirchner 10A, 40A, 37A (Station „Dänenstrasse”)
• Vortrag: „Wie lebt sichs im Ökodorf Sieben Linden?” von Veranstalter:
Ing. Martin Stengel und Silke Hagmayer KEIMBLATT ÖKODORF und
• Vortrag und Diskussion: „KEIMBLATT ÖKODORF, von der die Östereichische HöchschülerInnenschaft
Vision zur Realität”, von Ronny Wytek Details siehe www.oekodorf.or.at
• KEIMBLATT-FEST mit Kreistanz und Lichtbildschau
• Chill-Out, im Tüwi, Jam Session und Party mit DJ-Line Eintritt gegen freie Spende!
20 www.biovegan.org
Winter 2005/2006 PINNWAND
SCHWEIZ
E+B Grünenfelder
Le Plâne
1325 Vaulion
Tel.: +41/(0)21/843 39 73
Anbau: 80 verschiedene Heil- und Ge-
würzkräuter
Düngung: Steinmehl, Kompost, Grün-
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