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Band4

J
anuar2010
Grußwort des Dekans

Liebe Freunde der Informationstechnik


an der Hochschule Esslingen,

nun schon in der vierten Ausgabe, wird unser Werk erwachsen. IT-Innovationen, so heißt
der offiziell mit einer ISSN registrierte Titel und soll das treffend wiedergeben, wodurch sich
unsere Absolventen besonders herausheben: Überall dort, wo innovative Lösungen in der
Industrie gesucht und eingesetzt werden, sind unsere Studenten der Informationstechnik
dabei, sei es als Praktikant, als Absolvent, als Berufseinsteiger oder als Alumni. Eindrucks-
voll zeigt jeder von ihnen, wie sie, dank ihrer soliden und breiten Grundlagenausbildung, in
der Lage sind, sich in neue Themenfelder rasch und effektiv einzuarbeiten, um wertvolle
technische Lösungen zu finden und erfolgreich in bestehende Systeme integrieren zu kön-
nen. Die zahlreichen Kooperationen zwischen Industriebetreuern und Hochschulprofessoren
zeigen vorbildlich, welches Potential in der engen Verzahnung von Angewandter Forschung
und Praxis steckt. Eine Win-Win-Situation, die für beiden Seiten gleichermaßen fruchtbar
und zukunftsweisend ist.

Ich lade Sie herzlich ein, der Vielfalt der Anwendungsgebiete und der eingesetzten IT-
Technologien nachzuspüren. Vielleicht kommt Ihnen die eine oder andere Idee für weitere
interessante Aufgabenstellungen. Unsere Professoren freuen sich auf den fachlichen Aus-
tausch mit Ihnen.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen Ihr

Prof. Dipl.-Ing. J. Nonnast


Dekan Informationstechnik
IMPRESSUM
ERSCHEINUNGSORT
73732 Esslingen am Neckar

HERAUSGEBER
Prof. Jürgen Nonnast
Dekan der Fakultät Informationstechnik
der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences

REDAKTIONSANSCHRIFT
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Fakultät Informationstechnik
Flandernstraße 101
73732 Esslingen am Neckar

Telefon +49(0)711.397-4211
Telefax +49(0)711.397-4214
E-Mail it@hs-esslingen.de
Website www.hs-esslingen.de/it

REDAKTION, LAYOUT UND DESIGN


Prof. Dr.-Ing. Reinhard Schmidt
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Fakultät Informationstechnik
Flandernstraße 101
73732 Esslingen am Neckar

SATZ, ANZEIGEN und VERLAG


Prof. Dr.-Ing. Reinhard Schmidt
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Fakultät Informationstechnik
Flandernstraße 101
73732 Esslingen am Neckar

ERSCHEINUNGSWEISE
Einmal pro Semester, jeweils Januar und Juni

DRUCK
Pixelgurus
Werbung – Werbetechnik – Digitaldruck
Horbstraße 8
73760 Ostfildern

AUFLAGE
300 Exemplare

ISSN 1869-6457
IT-Innovationen
IT-Innovationen
IT-Innovationen — Inhaltsverzeichnis I

Slava Analyse, Entwurf und Realisierung eines datenbankge- 1


Archipov stützten Werkzeugs zur Unterstützung der Entwicklung
von IO-Link-Sensoren einschließlich automatischer Erzeu-
gung der Dokumentation sowie eines dynamischen Web-
interfaces zur Bedienung des Systems

Michael Konzeption und Realisierung einer Anwendung zur Unter- 2


Ayerle stützung von Prozessen in der agilen Softwareentwicklung

Erkan Konzeption und Implementierung eines echtzeitfähigen 3


Basata Host-Systems zur Funkkommunikation in C++ im medizi-
nischen Umfeld

Christian ECC mit Galoisfeldern 4


Bönnhoff

Alexander Konzeption und Implementierung einer Securityarchitek- 5


Bosler tur unter Berücksichtigung des Schutzbedarfs einer Java
Enterprise Applikation

Tobias Analyse, Evaluierung und Design eines regelungstechni- 6


Braun schen Systems zur Vorhersage von Fehlerzuständen in-
nerhalb eines Datennetzwerks

Christian Konzeption und Realisierung eines Eclipse GEF-Plug-Ins 7


Breyer zur Visualisierung von Straßennetzwerken im OpenDRIVE-
Format und zur Planung von Teststrecken für ein HiL-
System

Jennifer Entwicklung eines Styleguides zur ergonomischen Gestal- 8


Bucher tung von grafischen Benutzeroberflächen und zur Opti-
mierung der Usability von Anwendungen

John Lanvin Aufbereitung und 3D Visualisierung von Fahrzeugdaten in 9


Calo Echtzeit

Bayram Grundkurs “Einführung in die Funktechnik“ für Studieren- 10


Cataltepe de und Berufsschüler

Felix Entwicklung einer prototypischen Web 2.0 Entwicklungs- 11


Eisele, plattform im Extranet mit Wissensmanagement-, Versi-
Marek onsverwaltungs- und Team-Kommunikationsmodulen
Schmidt

Markus Planung und Realisierung einer Netzwerkmanagementlö- 12


Eißele sung zur Überwachung unternehmensweiter Voice-over-
IP- und Unified Communications-Systeme

Johannes Variantenmanagement für Lastenhefte 13


Förstner

Daniel Gestaltung und Entwicklung eines 3D User Interfaces für 14


Freimeyer eine Multimedia-Anwendung
II IT-Innovationen — Inhaltsverzeichnis

Maximilian OpenID Integration in die hybris Suite 15


Friedmann

Daniel Definition und Entwicklung von Integrationsmustern in 16


Fritz verteilten Systemen

Dennis Effiziente Parametrierung eines Ladedruck-Prozesses un- 17


Frühwirt ter Beachtung von Echtzeitanforderungen einschließlich
der Verifizierung eines robusten Luftmodells

Matthias Analyse und Konzeption eines Datenübertragungssystems 18


Glück für Aufzugssysteme zur Reduzierung der Adern im Hän-
gekabel

Aaron Entwicklung eines Enterprise-Wikis auf Java EE Basis mit 19


Grunthal Grails und Apache Jackrabbit

Jan Design und Implementierung einer XML-basierten Daten- 20


Haag struktur für ein regelbasiertes Expertensystem zur Fehler-
kennung auf Geräten in Industrial- Ethernet-Netzwerken

Michael Parallelisierung eines Codes zur Modellordnungsreduktion 21


Henzler

Raphael Sollkurvenmodellierung für die Fahrzeugleistungsmessung 22


Höll

Gabriel Auf MATLAB-Simulink basierender Entwurf eines diskreten 23


Iran Reglers zur Kollisionsvermeidung, der bei querenden Ob-
jekten eine geeignete Verstärkung der Bremskraft be-
wirkt, sowie Verifikation des Reglers über Simulation und
Erprobung durch Fahrzeugtests

Dimitrios Geschäftsprozessoptimierung am Beispiel von Lastkollek- 24


tiv-Auswertungen
Kotsekidis

Fabian Wirkprognose von aktiven Sicherheitssystemen 25


Kühn

Tobias Entwicklung eines intelligenten Startup-Controllers, für 26


einen optimierten Systemstart
Langjahr

Tobias Analyse und Bewertung von Java Enterprise Architekturen 27


Lauffer anhand der Spring Dynamic Modules Technologie

Tobias Entfernungsmessung mit zwei Kamerabildern auf einem 28


Lehmann mit Unix gesteuerter Roboter

Michael Manipulationsschutz von Software mittels kryptologischer 29


Lörcher Methoden am Beispiel von elektronischen Getriebesteue-
rungen
IT-Innovationen — Inhaltsverzeichnis III

Matthias Konzeption und Realisierung einer Enterprise Architect 30


Mayerle Erweiterung für die Nachvollziehbarkeit der Anforderun-
gen im modellbasierten Test

Viktoria Optimierung der Navigation einer komplexen webbasier- 31


Meffert ten Anwendungsoberfläche

Jörg Analyse und prototypische Realisierung von Audio- 32


Miller Systemdiensten im Kontext eines Fahrzeug-Infotainment-
systems auf Basis der Open-Source-Plattform Android

Arun Kumar Testsuite for AUTOSAR OS 33


Nagarajan

Jörg Implementation und Test eines schwellenlosen Segmenta- 34


Neuburger tionsverfahrens

Michael Konzeption der Vernetzung einer bestehenden Ferti- 35


Ordnung gungsanlage mit einem MES Leitsystem über Ethernet
und Implementierung auf einer SPS zum Monitoring der
Produktion und zum Visualisieren der Energieeffizienz

Felix Entwicklung eines Testsystems für Low-Cost Tracking 36


Ostertag Systeme

Prasanna Ven- Development of a Software Platform for a Body ECU with 37


katesh AUTOSAR Components
Ramesh

Markus Konzeption und prototypische Implementierung eines 38


Puchinger plattformunabhängigen Dienstes zur Virtualisierung von
Interfaces für automobile Bussysteme wie FlexRay und
CAN

Shayma Gho- Entwicklung eines effizienten Fahrerassistenzsystems für 39


lam Gegenverkehrssituationen mit Hilfe von Matlab
Sadeqi

Georg Offline-Fortführung von Geschäftsprozessen auf mobilen 40


Schessler Geräten

Karsten Entwicklung einer Hardwareabstraktionsschicht für ein 41


Schlender ARM-Mikrocontroller-System

Karl-Heinz Aufbereitung von CAN-Daten aus Fahrversuchen mit ei- 42


Schneider nem ADTF-Plugin und echtzeitgetreue Wiedergabe an ei-
nem HiL-System mit PROVEtech:TA

Sinan Softwareentwicklung für eine intelligente Pipette 43


Selcuk
IV IT-Innovationen — Inhaltsverzeichnis

Emil Entwurf und Implementierung eines Verzögerungsreglers 44


Stoichescu für ein Modellauto basierend auf einem ARM7 Mikrocont-
roller mit Echtzeitbetriebssystem und Fernbedienung über
ZigBee

Roman Analyse und Implementierung von Vocodern 45


Streubel für ein Software Defined Radio (SDR)

Vishnu Dashboard Module for CAROMEE 48


Nair

Tony Architekturentwurf eines über USB angeschlossenen 49


Vornicu CI-Kartenlesers mit analogem AV-Eingang sowie Schal-
tungs-, PCB-Design und Inbetriebnahme

Simon Konzeption und Realisierung eines Netzwerkprotokolls 50


Welß nach Charakteristik des LLDP zur topologieweiten Fehler-
erkennung in Industrial-Ethernet-Netzwerken auf Basis
des Echtzeitbetriebssystems VxWorks

Peter Optimierung und Implementierung von Schnittstellen zwi- 51


Wiedmann schen modellbasierten HMI-Spezifikationen und 3D-
Visualisierungstools

Matthias Entwurf und Implementierung eines Agentensystems zur 52


Zieker automatisierten oder interaktiven Überwachung sowie zur
Auswertung des Installationszustands von CAD-Clients an
verteilten Standorten

Thomas Konzept und Realisierung der Frontend-Mikrocontroller- 53


Zimmermann Software eines Bedienterminals für explosionsgefährdete
Bereiche
IT-Innovationen V
VI IT-Innovationen
IT-Innovationen 1

Analyse, Entwurf und Realisierung eines datenbankgestützten


Werkzeugs zur Unterstützung der Entwicklung von
IO-Link-Sensoren einschließlich automatischer Erzeugung der Do-
kumentation sowie eines dynamischen Webinterfaces
zur Bedienung des Systems

Slava Archipov*, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Sensorschnittstelle IO-Link ermöglicht Die Datenbank (Bild 2) ermöglicht auch die
es, auch einen einfachen binärschaltenden Erzeugung aufgabenspezifischer Geräte-
Sensor über Parameter an seine jeweilige Auf- Beschreibungen in verschiedenen Formaten
gabe anzupassen. Für die Hersteller derartiger (XML, HTML, PDF, etc.) für einzelne Sensoren
Sensoren bedeutet dies (Bild 1, links), dass und ganze Sensorfamilien.
eine Vielzahl an kundenspezifischen Varianten
aus einem Grundtyp erzeugt werden muss.
Der Anwender seinerseits (Bild 1, rechts) kann
durch Parametrierung seinen Fertigungspro-
zess optimieren und Produktionsumstel-lungen
erheblich beschleunigen.
Zur exakten Beschreibung eines IO-Link-
Sensors wird eine erhebliche Datenmenge
benötigt. Im Rahmen der vorliegenden Bache-
lor-Arbeit wurden die Arbeitsabläufe bei der
Entwicklung von IO-Link-Sensoren untersucht
und können jetzt datenbankbasiert unterstützt
werden. Das entworfene Datenbankmodell
ermöglicht die Entwicklung neuartiger IO-
Link-Sensoren und erleichtert den Entwick- Abbildung 2: Erzeugung der Dokumentation
lungsprozess durch die Wiederverwendung
bereits bestehender Module und Sensordaten.

Abbildung 1: Von der Entwicklung bis zur Benutzung

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Leuze electronic GmbH + Co. KG
2 IT-Innovationen

Konzeption und Realisierung einer Anwendung zur Unterstützung


von Prozessen in der agilen Softwareentwicklung

Michael Ayerle*, Reinhard Schmidt, Andreas Rößler

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die T-Systems International GmbH ent- wi- • Das Spring-Framework für eine standar-
ckelt bereits seit mehreren Jahren Software disierte Anbindung bestehender JavaEE-
nach agilen Vorgehensmodellen. In einem Pro- Frameworks
jekt entstanden dabei im Laufe der Jahre diver- • Der Objektrelationale Mapper Hibernate
se Tools, die Prozesse wie Projektplanung, An- zur Verwaltung der Persistenzsschicht
forderungsmanagement und Arbeitspaketver- Durch den Einsatz dieser Frameworks soll
waltung optimal unterstützen. Entwickelt und sowohl eine Entwicklung der komplexen Appli-
angepasst wurden diese Tools von einzelnen kation in möglichst kurzer Zeit aber auch eine
Projektmitgliedern mit der Skriptsprache PHP. einfache und flexible Weiterentwicklung in
Durch das große Interesse anderer T-Systems Zukunft gewährleistet werden. Für die Konzep-
Projekte an diesen Tools, sind die Anforderun- tion und Realisierung der Applikation mussten
gen allerdings enorm gestiegen. die Funktionalitäten der bestehenden Tools
Im Rahmen der Bachelorarbeit soll eine von und die Prozesse der Projekte analysiert sowie
Grund auf neue, integrierte Applikation konzi- viele neue Ideen evaluiert werden. Die ent-
piert und realisiert werden, die alle Funktionali- standene Applikation bietet dabei unter ande-
täten der aktuellen Tools in einer konfigurierba- rem die folgenden Features:
ren Applikation vereint, die existierenden Prob- • Rich-Client-ähnliche Benutzeroberfläche
leme behebt und eine einfache Weiterentwick- durch konsequenten Einsatz von AJAX-
lung ermöglicht. Als Basis für die mehrschichti- Funktionalitäten
ge Architektur der zu entwickelnden Weban- • Flexible Konfiguration und Steuerung der
wendung wurden dabei moderne Frameworks
Applikation, um einen Einsatz in unter-
der Java Enterprise Edition gewählt.
schiedlichen Projekten zu ermöglichen
• JavaServer Faces in Verbindung mit den
• Leistungsfähige Suchfunktionalitäten Be-
AJAX-fähigen Komponentenbibliotheken
richtserstellung und Exportfunktionalitäten
JBoss RichFaces und JBoss Seam zur Dar-
in die Dateiformate Microsoft Excel bzw.
stellung der Oberfläche
PDF
• Schnittstellen zu externen Systemen
(Buchhaltung, LDAP, etc.)

Abbildung 1: Screenshot der Applikation

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


T-Systems International GmbH, Leinfelden-Echterdingen
IT-Innovationen 3

Konzeption und Implementierung eines echtzeitfähigen Host-


Systems zur Funkkommunikation in C++
im medizinischen Umfeld

Erkan Basata*, Reinhard Keller, Walter Lindermeir

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Wie in allen Bereichen der Technik gibt es


auch in der Medizintechnik verschiedene
Trends. Einen neuen Trend stellt hierbei der
Einzug der Funktechnologie dar. Mithilfe die-
ser neuen Technologie erlangt der Patient Be-
wegungsmöglichkeiten, die er ohne Einsatz
dieser Patientenüberwachungssysteme mit
Funktechnologie nicht hätte. Die Sensorsys-
teme messen die Vitalwerte (z.B. Puls, Blut-
druck) des Patienten, verarbeiten diese Werte
und senden die Daten an den Patientenmoni-
tor. Beim Versand der Daten kann sowohl das
bekannte WLAN oder auch SRR (Short Range
Radio) zum Einsatz kommen. Die gemessenen
Vitalwerte werden im Patientenmonitor „sau-
ber“ dargestellt und stellen sowohl für das
Pflegepersonal, als die Ärzte einen unver-
Abbildung 2: Projektübersicht
zichtbaren Wert dar.
Das Host-System beinhaltet verschiedene
Protokolle, um die empfangenen Sensordaten
und den Weiterversand an den PC zu realisieren.
Eine wesentliche Aufgabe ist die Verwaltung der
verschiedenen Sensoren und deren Daten. Hier-
zu müssen Scheduling-Verfahren angewandt
werden, um die gerechte Verwaltung der Senso-
ren zu gewährleisten. Mithilfe dieses Host-
Systems erlangt der Anwender die Möglichkeit,
sich Sensordaten sehr einfach am PC anzeigen
zu lassen.
Abbildung 1: Patientenmonitor mit Sensor

Das Ziel dieser Arbeit ist die Konzeption und


Entwicklung eines Host-Systems zum Emp-
fang von Sensordaten per Funk. Das Host-
System soll in der Lage sein, Verbindungen zu
Sensoren aufzubauen und die Vitalwerte des
Patienten zu empfangen. Die Vitalwerte sollen
nach einer Selektion über die serielle Schnitt-
stelle an den PC versandt werden. Der PC-
Client soll die empfangenen Sensordaten in
einem lesbaren Format anzeigen und zur
eventuellen Weiterverarbeitung bereitstellen.
Abbildung 2 verdeutlicht den Sachverhalt.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Philips Medizin Systeme GmbH, Böblingen
4 IT-Innovationen

ECC mit Galoisfeldern

Christian Bönnhoff*, Andreas Rößler, Reinhard Schmidt

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

ECC ist die die Abkürzung für Elliptic Curve Die Darstellung einer Kurve über ℤp ist
Cryptography und beschreibt eine relativ junge möglich, erfüllt hier aber keinen größeren
Methode Daten zu verschlüsseln. Es handelt sich Zweck (siehe Abbildung 1). Die Mathematik
dabei um ein asymmetrisches Verschlüsselungs- zeigt, dass das Rechnen über ℤp gleich zur
verfahren, wie es beispielsweise bei dem bekann- Rechnung über ℝ ist. Es ist damit nach wie
ten und heutzutage oft eingesetzten RSA- vor sehr anschaulich, der Aufwand der Be-
Verfahren angewandt wird. Asymmetrische Kryp- rechnung ist jedoch sehr groß. Hier kommen
tosysteme haben den großen Vorteil, nicht auf die Galoisfelder Fpn ins Spiel. Benannt sind
den Austausch eines geheimen Schlüssels im diese Felder nach dem französischen Mathe-
voraus der Kommunikation angewiesen zu sein. matiker Évariste Galois. Galoisfelder sind
Die Sicherheit dieser Verfahren beruht stets auf spezielle endliche Körper, deren Elemente
einer Einwegfunktion, also einer Funktion, die anstatt aus Zahlen aus Polynomen bestehen.
relativ einfach zu berechnen ist, aber deren Um- Die Anzahl der Elemente ist hier pn. Allge-
kehrfunktion erheblich schwerer zu lösen ist. mein wird ein solches Polynom P(x) beschrie-
ben durch:
P(x) = anxn+an-1xn-1+...+a1x1+a0x0
wobei ai, i=1..n, die Koeffizienten des Poly-
noms sind. Die werden stets Modul p redu-
ziert.
Für die Kryptographie sind insbesondere
die Felder mit p=2 interessant, also F2n. Da
hier die Koeffizienten entweder nur 1 oder 0
sein können, lässt sich ein solches Polynom
binär darstellen. Nimmt man beispielsweise
Abbildung 1: Elliptische Kurve über ℝ und ℤp das Feld F28 an, dann würde sich das Polynom
x7+x4+x3+1 binär als die Zahl 1001101 dar-
Das besondere Merkmal dieser Klasse von Ver-
stellen und in nur einem Byte abspeichern
fahren ist es, dass die notwendigen Be-
lassen. Die Addition ist dann eine XOR-
rechnungen nicht direkt mit Zahlen, sondern mit
Operation (101+001=100) sogar identisch
den Punkten einer elliptischen Kurven durchge-
zur Subtraktion (101-100=001). Damit sind
führt werden. Das lässt sich grafisch sehr gut
diese speziellen Galoisfelder ideal für den
veranschaulichen (siehe Abbildung 2). Da mit der
Computer geeignet. Algorithmen die über
zugrunde liegenden mathematischen Struktur
dem Zahlenraum F2n rechnen, sind deshalb
einem potenziellen Angreifer bestimmte An-
sehr schnell und die Berechnungen sind oft
griffsmethoden nicht mehr zur Verfügung stehen,
einfacher als man das erwartet.
lassen sich die verwendeten Schlüssellängen
ohne Sicherheitseinbußen deutlich reduzieren.
Man kann mit einer Schlüssellänge von 160 Bit
eine annähernd identische Sicherheit garantieren
wie mit einem 1024 Bit RSA-Schlüssel gegeben
ist.
Die Restklassenarithmetik erlaubt hier trotz ei-
ner endlichen Menge an Zahlen, bzw. Elementen
das Rechnen innerhalb einer Gruppe. Der Index p
steht hier für das Modul oder einfacher ausge-
drückt für die Anzahl der Elemente.

Abbildung 2: Punktaddition A+B=C

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
IT-Innovationen 5

Konzeption und Implementierung einer Securityarchitektur unter


Berücksichtigung des Schutzbedarfs einer Java Enterprise Applikation

Alexander Bosler*, Dominik Schoop, Manfred Dausmann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Seit einigen Monaten entwickelt die Nova- • Auswahl geeigneter Risiko und Bedrohungs-
Tec GmbH ein Enterprise Resource Manage- behandlungen
ment System (NovaERM), um eine weitge-
hende Automatisierung interner Geschäfts-
prozesse zu erreichen. Hierbei handelt es sich
um Prozesse wie das Einstellen neuer Mitar-
beiter und die Verwaltung von Gehältern,
Projekten sowie des Fuhrparks. Aufgrund der
Sensibilität der zu verarbeitenden und zu
speichernden Daten wurde es notwendig eine
Securityarchitektur für die bestehende No-
vaERM Systemarchitektur (vgl. Abbildung 1)
zu entwerfen.
Im Rahmen dieser Ausarbeitung wurde zu-
nächst ein geeignetes Securitylevel für das
NovaERM System bestimmt, indem die zu
verarbeitenden Daten analysiert und Profile
möglicher Angreifer erstellt wurden. Nach Abbildung 2: Microsoft Agile Security
einer Untersuchung des bestehenden Systems Development Lifecycle
wurde unter Zuhilfenahme des Microsoft Agile
Security Development Lifecycle (vgl. Abbil- Anschließend wurde auf Basis der Security
dung 2) eine Securityarchitektur entworfen, Architektur ein Realisierungsplan erstellt und
die ein gleichmäßiges Securityniveau über das nach einer Analyse der Rahmenbedingungen,
gesamte NovaERM System hinweg sicher- wie dem Entwicklungsstand des NovaERM Sys-
stellt. Die Securityarchitektur beinhaltet zu- tems, ein entsprechender NovaERM Security
dem eine Risikoanalyse die sich in folgende Prototyp implementiert. Abschließend wurde um
Teilbereiche gliedert: den Prototypen zu testen ein Security Testkon-
• Klassifizierung und Bewertung der Risiken zept unter Berücksichtigung der Automatisier-
und Bedrohungen barkeit der einzelnen Tests entworfen.
• Aufzeigen möglicher Risiko und Bedro-
hungs- behandlungen

WebSphere Application Server 6.1


Glassfish 2.1 in IBM JVM 1.5
in SUN JVM 1.6
EJB Container
SUN JVM 1.6 EJB Container
Custom Interface

RMI/IIOP
Custom Interface

Ecplipse RCP
Client RMI/IIOP
Business Logic WebSphere
Process Server 6.2

JDBC/Hibernate

PostgreSQL

Abbildung 1: NovaERM Systemarchitektur

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


NovaTec GmbH, Leinfelden-Echterdingen
6 IT-Innovationen

Analyse, Evaluierung und Design eines regelungstechnischen Sys-


tems zur Vorhersage von Fehlerzuständen
innerhalb eines Datennetzwerks

Tobias Braun*, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Der Ausfall einer Netzwerkkomponente in


einem Unternehmen ist grundsätzlich mit sehr
hohen Kosten, verursacht durch die fehlende
Produktivität der Mitarbeiter oder reduzierte
Verfügbarkeit von Maschinen, verbunden. Die
derzeit am Markt angebotenen Netzwerkkom-
ponenten der Firma Hirschmann Automation
& Control GmbH verfügen über diverse Me-
thoden, um aktuell aufgetretene Fehler an-
zuzeigen und Netzwerkadministratoren somit
die Möglichkeit zu geben, spezielle Fehlerbe-
handlungsroutinen zu implementieren, die
diese Fehler schnellstmöglich beheben oder
im Falle von Ausfällen auf redundante Kom-
ponenten umschalten können. Diese Fehlerer-
kennungsmethoden basieren jedoch haupt-
sächlich auf dem Erkennen von Grenzwert-
überschreitungen. Folglich ist nur eine Reakti-
on auf bereits aufgetretene Fehler möglich.
Ziel dieser Arbeit ist es, Fehlerzustände im
Vorfeld zu erkennen, um somit die Möglichkeit
zu erhalten, proaktiv den in naher Zukunft
auftretenden Fehler zu vermeiden. Die Regel-
logik des im Rahmen dieser Arbeit entwickel-
ten Prädiktors setzt dabei auf den Ideen der
Zeitreihenanalyse auf. Der implemen-tierte
Algorithmus kombiniert die Methoden der
Regressionskanäle, der exponentiell gleiten-
den Durchschnitte und der Kor-
relationsrechnung miteinander, um daraus
eine möglichst exakte Prognose über den
zugrunde liegenden Systemprozess zu gewin-
nen. Durch zyklisches Abfragen der Daten via
SNMP (Simple Network Management Protocol)
und der anschließenden Berechnung prognos-
tiziert der Prädiktor in Echtzeit die in naher
Zukunft zu erwartenden Systemzustände.
Somit können Fehler bereits vor dem eigentli-
chen Auftreten angezeigt werden, was dem
Administrator die notwendige Zeit gibt, um Abbildung 1: Darstellung Prädiktor
Ausfälle aufgrund dieser Fehler noch zu ver-
meiden oder um andere Schritte einzuleiten,
die einen weiteren reibungsfreien Produkti-
onsbetrieb garantieren.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Hirschmann Automation & Control GmbH
IT-Innovationen 7

Konzeption und Realisierung eines Eclipse GEF-Plug-Ins


zur Visualisierung von Straßennetzwerken im OpenDRIVE-Format
und zur Planung von Teststrecken für ein HiL-System

Christian Breyer*, Reinhard Keller, Manfred Dausmann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Eine Methode zur Sicherung der Qualität für die Eingangssignale der beteiligten Steuer-
der Fahrassistenz- und Sicherheitssysteme geräte einbezieht.
sind Hardware-in-the-Loop (HiL) Testver- Dafür wurde im Rahmen der Bachelorarbeit
fahren, bei denen das zu untersuchende Test- ein Werkzeug entwickelt, der Szenarioeditor,
system oder die Unit Under Test (UUT), in der die exportierten Straßennetzwerke der
einer Simulationsumgebung gegen alle mögli- OpenDRIVE XML Datei grafisch darstellt und
chen Eventualitäten getestet wird. dem Anwender ermöglicht Pfade der Test-
Die Aufbereitung dieser Testszenarien ist in fahrzeuge durch das Straßennetzwerk zu pla-
den meisten Fällen ein sehr aufwendiger Vor- nen. Die erstellten Pfade können dann, wie in
gang. Die Hardware der Testsysteme muss Abbildung 1 gezeigt, in einem definierten XML
realitätsgetreu aufgebaut und verbunden Format exportiert und im Simulationsrechner
werden und für den Ablauf ist eine Vielzahl an importiert werden. Der Szenarioeditor ist ein
Eingabedaten erforderlich mit denen der Si- Eclipse Plug-In, das zur Darstellung der
mulationsrechner eine virtuelle Welt simuliert. OpenDRIVE Daten und zur Planung der Pfade
Für komplexe Verkehrsszenarien innerhalb der auf das Graphical Editing Framework aufbaut,
virtuellen Welt müssen Pfade der einzelnen um den Anwender mit bestmöglicher Usability
Fahrzeuge geplant werden, die der Simulati- zu unterstützen.
onsrechner in die Berechnungen

Abbildung 1: Aufbereitung einer virtuellen Welt für Testszenarien

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
8 IT-Innovationen

Entwicklung eines Styleguides zur ergonomischen Gestaltung


von grafischen Benutzeroberflächen und zur Optimierung
der Usability von Anwendungen

Jennifer Bucher*, Dominik Schoop, Manfred Dausmann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Gestaltung der grafischen Oberflächen da der Kunde die Software auf Grund ihrer
von Software-Produkten gewinnt immer mehr schlechten Bedienbarkeit werden müssen, vom
an Gewicht. Dies liegt vor allem daran, dass Imageschaden ganz zu schweigen. Um für die
sich konkurrierende Softwareprodukte, welche Spezifikation der Regeln zur Gestaltung der
den Anwender bei der Lösung eines Problems grafischen Oberflächen notwendigen Aufwand zu
unterstützen sollen, hauptsächlich durch die minimieren und um diese unternehmensweit zu
Bedienbarkeit der grafischen Oberfläche un- vereinheitlichen, werden sie in sogenannten
terscheiden. Styleguides zusammengefasst.
Aus diesem Grund soll bei der Gestaltung
der grafischen Oberflächen der Fokus mehr
auf der Sicht des Anwenders liegen. Dies war
bisher keine Selbstverständlichkeit, da meis-
tens die Entwickler diese Aufgabe über-
nehmen mussten, wodurch die technische
Sicht erwartungsgemäß in den Vordergrund
gesetzt wurde. So werden die Masken meist
unter Zuhilfenahme bereits existierender
Komponenten gestaltet. Dies minimiert den
Implementierungsaufwand, insbesondere bei
der Verwendung geeigneter Code-Genera-
toren.

Abbildung 2: Der benutzerorientierte


Gestaltungsprozess (vgl. DIN EN ISO 13407)

Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Stylegui-


de entwickelt, welcher die Konsistenz bei der
Gestaltung von Oberflächen in verschiedenen
Softwareprojekten innerhalb eines Unterneh-
mens gewähr- leisten und die Entwicklungs-
beteiligten dabei nach ergonomischen Richtli-
nien (vgl. Abbildungen 1 und 2) unterstützt.
Dieser Styleguide wird als Firmen Styleguide
bezeichnet und sollte auf webbasierte als auch
auf Standalone-Anwendungen angewendet wer-
den können.
In einem weiteren Schritt wurde mit Hilfe die-
ses Styleguides eine grafische Oberfläche entwi-
Abbildung 1: Dialoggestaltung ckelt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse
Auch fehlendes Know-how der Entwickler wurden in den Styleguide eingearbeitet. Das
im Bereich der Ergonomie von Software ist zugrunde liegende Vorgehensmodell sollte dabei
hierfür verantwortlich. Außerdem schrecken den Benutzer von Anfang an mit einbeziehen
die zusätzlichen Kosten, die für die Entwick- um besser bedienbare Software zu produzieren.
lung einer ausgereiften grafischen Oberfläche Für die Bachelorarbeit wurde dafür der benut-
aufgebracht werden müssen, viele Ver- zerorientierte Gestaltungsprozess gewählt. Als
antwortliche zunächst ab. Dies wird ablehnt Nebenprodukt entstand ein Styleguide für das
und kostenintensive Re-Designs vorgenom- sich in der Entwicklung befindende NovaERM
men jedoch mit einem höheren Preis am Ende System, welches zur Automatisierung interner
des Entwicklungsprozesses bezahlt, Prozesse dienen soll.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


NovaTec GmbH, Leinfelden-Echterdingen
IT-Innovationen 9

Aufbereitung und 3D Visualisierung von Fahrzeugdaten in Echtzeit

John Lanvin Calo*, Reinhard Schmidt, Andreas Rößler

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Seit 1988 ist es möglich abgasbeeinflus-


sende Fahrzeugdaten mit einem On Board
Diagnosesystem zu überwachen. Dieses Sys-
tem wurde zuerst im US-Bundesstaat Kalifor-
nien eingeführt, um die steigende Luftver-
schmutzung durch den Fahrzeugverkehr zu
überwachen und zu reduzieren. In den restli-
chen US-Bundesstaaten wurde dieses System
1994 eingeführt.
Mit Einführung von On Board Diagnose-
systemen der zweiten Generation, kurz OBD2,
sind für alle Fahrzeuge in den USA ab Baujahr
1996 und für alle Fahrzeuge in der EU ab Bau-
jahr 2000 Fahrzeugcomputersysteme gesetz-
lich vorgeschrieben. Dieses System ist für die
permanente Überwachung des Emissionsver-
haltens zuständig und ist gleichzeitig eine Abbildung 2: Hardwaresimulator [2]
Diagnoseschnittstelle zur Bestimmung von Als Entwicklungsplattform wurde Windows XP
fehlerhaften Aggregaten und Sensoren. In benutzt, die später durch eine Linux Distribution
Abbildung 1 ist eine OBD2 normierte Diagno- ersetzt wurde. Um die Funktionsfähigkeit der
sebuchse dargestellt. Anwendung auf verschiedenen Plattformen zu
gewährleisten, wurde mit der portierbaren Pro-
grammiersprache Java entwickelt. Das entwi-
ckelte Diagnosesystem aus der Bachelorarbeit
soll es dem Anwender ermöglichen, das Fahr-
verhalten auf Komponenten verschiedener Bau-
typen zu ermitteln. Diese können dann in einem
weiteren Schritt von der Anwendung ausgewer-
tet und als Diagramm dargestellt werden. Durch
die variable Darstellung der Diagramme kann
das Fahrverhalten beispielsweise auf unter-
schiedliche Reifentypen, aerodynamische Bau-
teile oder leistungsorientierte Komponenten
direkt analysiert werden. Dies ermöglicht dem
Anwender, während des Fahrbetriebs, Mes-
sungen aufzuzeichnen. Mithilfe des entwickelten
Abbildung 1: OBD2 Diagnosebuchse [1] Diagnosesystems wird dem Anwender die Mög-
lichkeit geboten, genauere Analysen in Echtzeit
Im Rahmen dieser Bachelorarbeit sollen aus
durchzuführen. Gleichzeitig vergrößert dies die
einem vorhandenen Hardwareprotokoll Fahr-
Diagnosevielfalt, wie zum Beispiel die Analyse
zeugdaten über die Diagnoseschnittstelle aus-
des Fahrverhaltens in Kurven, bei Steigun-
gelesen und in verschiedenen Diagrammarten
gen/Gefällen, diversen Wetterverhältnissen oder
visualisiert werden. Die zwei Bereiche, Aufbe-
Ähnliches.
reitung und 3D-Visualisierung der Fahrzeug-
Das Ziel dieser Bachelorarbeit liegt darin, den
daten, stehen hierbei im Vordergrund. Am
Endnutzern die Möglichkeit zu bieten, selbst-
Anfang der Bachelorarbeit wurde der in Abbil-
ständig Diagnosen an ihrem Kraftfahrzeug
dung 2 dargestellte Hardwaresimulator zur
durchzuführen. Gleichzeitig soll es eine kosten-
Simulation der Fahrzeugdaten eingesetzt. Der
günstige und benutzerfreundliche Alternative zu
Hardwaresimulator wurde in der Endphase der
teuren Diagnosen in Fachwerkstätten darstellen.
Bachelorarbeit durch die Diagnosebuchse im
Kraftfahrzeug ersetzt.
Bildquellen: [1] www.wikipedia.de
[2] www.obd-diag.de

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


e4motive GmbH, Stuttgart
10 IT-Innovationen

Grundkurs “Einführung in die Funktechnik“


für Studierende und Berufsschüler

Bayram Cataltepe*, Karlheinz Höfer, Walter Buck

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

In fast jedem Bereich des täglichen Lebens Diese Bachelorarbeit soll den Studierenden
hat sich die Funktechnik ihren Platz ge- und Berufsschülern als Hilfestellung dienen, ein
schaffen. Sei es beim Rundfunk, bei den Grundverständnis für die Funktechnik zu entwi-
Kommunikationssatelliten, bei der RFID- ckeln. Wenn dieses vorhanden ist, kann wäh-
Technologie oder dem Amateurfunk, immer rend einer Ausbildung oder im Studium darauf
wieder sind diverse Elemente dieser Technik zu aufgebaut werden. Für die Erstellung eines
erkennen. Viele Nutzer sind sich dieser Vor- Grundkurses “Einführung in die Funktechnik“,
gänge nicht bewusst. der dieser speziellen Zielgruppe gerecht wird,
Der Physiker James Clerk Maxwell zeigte mit braucht man im Vorfeld den Wissensstand der
seinen vier Gleichungen die Verkopplung zwi- Gruppe. Hierfür wurde ein Probetest erstellt.
schen dem elektrischen und magnetischen Inhalt dieses Tests waren Fragen sowohl zu ein-
Feld, der Physiker Heinrich Hertz bestätigte fachem Basiswissen, als auch zu fundamentalen
dies in der Praxis und legte damit das Funda- Kenntnissen der Funktechnik. Dies wird als Ba-
ment für die Funktechnik. Guglielmo Marconi sis für spätere Lerninhalte der Studierenden und
schaffte infolgedessen nach einem Jahrzehnt Berufsschülern benötigt. Die Auswertung des
die erste Funkverbindung, welche sagenhafte Tests ergab Hinweise auf die Probleme der
fünf Kilometer betrug. Geschichtlich gesehen Testpersonen. Mit diesen Erkenntnissen wurde
sind sie die ersten Funkamateure. ein speziell abgestimmter Grundkurs zusam-
mengestellt, der schlussendlich noch einmal von
den Studierenden bewertet wurde. Die daraus
erhalte Kritik wurde dann in die endgültige Ver-
sion eingearbeitet. Zur Erweiterung wurde im
Anschluss ein Übungsteil entwickelt, der die
Möglichkeit bieten soll, das zuvor erlernte Wis-
sen zu wiederholen und zu verinnerlichen. Zu-
dem dient der Grundkurs auch dazu, sich als
Studierender oder Schüler selbst zu testen und
eventuelle Wissenslücken zu schließen.
Das primäre Ziel dieser Abschlussarbeit war,
den Studierenden und Berufsschülern eine Ge-
legenheit zu bieten, sich im Voraus mit den be-
nötigten Grundkenntnissen der Funktechnik
auseinanderzusetzen. Dadurch verringert sich
die Gefahr, im Fach Funktechnik den Anschluss
zu verlieren. Der Kurs dient als Wegweiser für
die Lernenden und soll sie schrittweise an diese
Thematik heranführen. Dadurch bekommt der
Abbildung 1: Funkübertragung [1] Interessierte im Voraus einen Einblick und kann
sich für oder gegen diese Lehrveranstaltung
Die Funktechnik reicht von den elektro- entscheiden.
magnetischen Wellen, die die Informationen
vom Sender zum Empfänger transportieren, Bildquellen: [1] www.simpsonstrivia.com
bis zum demodulierten Signal, das über den
Wandler ausgegeben wird.
Um richtig mit diesem Themenfeld umgehen
zu können, bedarf es eines Mindestmaßes an
Grundlagenwissen, welches man verstehen
muss.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
IT-Innovationen 11

Entwicklung einer prototypischen Web 2.0 Entwicklungsplattform


im Extranet mit Wissensmanagement-, Versionsverwaltungs-
und Team-Kommunikationsmodulen

Felix Eisele*, Marek Schmidt*, Astrid Beck, Harald Melcher

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Durch immer schneller werdende Daten- Programm darstellt, welches lokal auf dem jewei-
leitungen wächst die Welt immer weiter zu- ligen Mitarbeiter-PC installiert werden muss.
sammen. Schon lange ist es keine Zukunfts- Genau diese Probleme und Nachteile greift
musik mehr, dass in einer Firma Mitarbeiter diese Diplomarbeit auf und versucht neue Wege
rund um den Globus an einem gleichen Pro- und Konzepte zu erarbeiten, mit welchen es
jekt arbeiten. möglich ist, den gesamten Entwicklungsprozess
Besonders in der Softwareentwicklung geht der Software „In the Cloud“ zu verlagern. Somit
der Trend immer mehr dazu über, globale erlaubt der entwickelte Prototyp jedem Mitarbei-
und internationale Entwicklerteams zu bil- ter, mithilfe eines Webbrowsers, das Ent-
den. Somit ist man schon heute in der Lage wicklungssystem zu nutzen. Der Kern der Ent-
24h am Tag die Entwicklung eines Projektes wicklungsumgebung besteht aus einem vollstän-
voranzutreiben. Dadurch ist es möglich ort- digen Quelltext-Editor der Autovervollstän-
sunabhängig zu arbeiten, da alle Änderungen digung und Code-Highlighting beherrscht. Die
zentral auf einem Server gespeichert werden. erstellten Dateien und Dokumente können ge-
Allerdings bringt diese Architektur aufgrund speichert und durch ein Versionierungs-System
der lokalen Clients auch Nachteile mit sich. verwaltet werden. Somit können gleichzeitig
Clientprogramme sind meistens betriebs- mehrere Mitarbeiter an einem Projekt arbeiten.
systemabhängig und müssen auf jedem Mit- Ein weiterer Baustein der Entwicklungsumgebung
arbeiter-PC eingerichtet werden. Zusätzlich besteht aus einem Wissensmanagement-Modul.
müssen weitere Software-Komponenten zur Damit können Dokumente, Notizen und Anmer-
Kommunikation und Wissenshaltung einge- kungen zu Dateien erstellt und verwaltet werden.
richtet werden. Heutige Entwicklungs-
Systeme arbeiten in der Regel als Client-
Server System, wobei der Client ein

Abbildung 1: Übersicht über die Entwicklungsumgebung

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
12 IT-Innovationen

Planung und Realisierung einer Netzwerkmanagementlösung


zur Überwachung unternehmensweiter Voice-over-IP-
und Unified Communications-Systeme

Markus Eißele*, Herbert Wiese

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Ziel der Arbeit ist es, eine komplexe Voice Eine Schwierigkeit besteht darin, dass die Lö-
und Unified Communications Umgebung mit sung auf einer bestehenden und zum Teil in
aktuellen Mitteln der Technik zu überwachen. fremder Verantwortung befindenden Infra-
Im Falle von unerwarteten Ereignissen oder struktur basiert.
kompletten Ausfällen von Diensten oder
Komponenten muss der Schweregrad er-
mittelt und eine entsprechende Alarmierung
ausgelöst werden. Eine Alarmierung ist z.B.
per E-Mail, SMS oder Telefon möglich, weite-
re Varianten wie Instant Messaging kommen
noch in Betracht.

Abbildung 2: Alarmierung und Eskalation

Zu einer lückenlosen Überwachung zählt neben


der Verfügbarkeit auch die Ermittlung der Ver-
bindungsqualität. VOIP-Telefonie stellt hierbei
besondere hohe Ansprüche an das Echtzeitver-
halten des Netzes. Auf technischer Seite spiegelt
sich dies in den messbaren Werten wie Jitter,
Latency und Packet Loss wieder. Aus Redun-
danzgründen müssen die Server auf zwei Stand-
orte verteilt werden. Somit kann bei einem To-
talausfall eines Standortes der Zweite den Servi-
Abbildung 1: Unified Communications ce aufrechterhalten. Im Normalbetrieb wird die
Last auf beide Standorte verteilt. Die Verbindung
Einer lückenlosen Überwachung kommt in der Standorte erfolgt durch eine WAN-
diesem Fall eine besonders hohe Priorität zu, Verbindungen, hierdurch müssen besondere An-
da die Lösung als Dienstleistung an den Kun- sprüche an die Sicherheit gestellt werden.
den verkauft wird und somit die Verfügbar- Um Wartungsaufgaben effizient erledigen zu
keit in direkter Relation zum Umsatz steht. können, ist die Möglichkeit eines Remote Zu-
Zum Abrechnungszeitpunkt muss nachgewie- gangs bereitzustellen.
sen werden, dass die Lösung eine vorher
definierte Verfügbarkeit erfüllt hat. Bei feh-
lendem Nachweis oder Nichteinhaltung der
Verfügbarkeit drohen Vertragsstrafen. Im
Laufe des Teilprojekts sind die zu überwa-
chenden Komponenten und die für den feh-
lerfreien Betrieb der Umgebung notwendigen
Funktionen und Dienste zu ermitteln. Bei
möglichen Abhängigkeiten ist darauf zu ach-
ten, dass die entsprechenden Komponenten,
Server oder Dienste mit in die Überwachung Abbildung 3: Remote Zugang
einfließen.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


NK Networks & Services GmbH, Stuttgart
IT-Innovationen 13

Variantenmanagement für Lastenhefte

Johannes Förstner*, Andreas Rößler, Kai Warendorf

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Variantenmanagement bezeichnet die Ziel der Arbeit ist es, die Möglichkeiten des
systematischen Erfassung, Verwaltung und Tools zur Verwaltung von DOORS-Lastenheften zu
Erzeugung verschiedener Varianten von Arte- evaluieren, verbessern und erweitern, um Use
fakten. Diese Artefakte umfassen im Allge- Cases der Firma Daimler damit abdecken zu kön-
meinen das Lastenheft, die Modellierung, die nen. Das eingesetzte Tool für das Variantenmana-
Implementierung der Produktfamilie und die gement ist pure::variants der Firma pure-
Testfälle. Diese Thesis befasst sich mit Vari- systems. Der Schwerpunkt der Use Cases liegt auf
antenmanagement für Lastenhefte. Konkret der Möglichkeit, die Requirements der Varianten
arbeitet die Daimler Vorentwicklung mit Te- auf der abstrakten Ebene der Fahrzeugfunktionen
lelogic DOORS als Lastenheft-Tool. verwalten zu können.

Abbildung 1: Varianten und Versionen

Abbildung 3: Modelle & Zusammenspiel

Folgende Use Case wurden implementiert:


1. Import des Lastenheftes als Family Model,
welches die Requirements repräsentiert
2. Die Fahrzeugfunktionen sind in einem Feature
Model definiert.
3. Aus Doors-Attributen heraus wird das Mapping
Abbildung 2: Requirements
zw. den Requirements und den Fahrzeug-
Bearbeitet wurde diese Aufgabe im Umfeld funktionen hergestellt.
des Bordnetzmanagement (BNM), das in den 4. Dadurch kann aus einer Auswahl von
Baureihen A, B (Kompaktklasse), M sowie der Fahrzeugfunktionen das variantenspezifische
neuen S-Klasse eingesetzt wird. Hierbei er- Lastenheft aus pure::variants heraus generiert
geben sich die Varianten aus den Baureihen, werden.
in denen BNM eingesetzt wird, da jede Bau- pure::variants basiert auf Eclipse und damit auf
reihe zum Teil unterschiedliche An- dessen umfangreicher Plugin Plattform. Für den
forderungen an das System hat. Datenaustausch mit Telelogic DOORS existiert
bereits ein einfaches Plugin, der sogenannte Doors
Connector, der im Rahmen der Thesis modifiziert
und erweitert wird.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
14 IT-Innovationen

Gestaltung und Entwicklung eines 3D User Interfaces


für eine Multimedia-Anwendung

Daniel Freimeyer*, Reinhard Schmidt, Andreas Rößler

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Normalerweise bieten Audioplayer nur die Hüllen-Objekten in dem 3D Raum. Die freie Na-
Möglichkeit, sich die entsprechenden Namen vigation durch den Raum geschieht mittels der
seiner Alben in einer Liste und dessen Cover Computermaus. Nachdem eine CD-Hülle ausge-
zweidimensional anzeigen zu lassen. Der wählt wurde, fährt diese nach Vorne und dreht
Ideengeber für diese Arbeit ist ein CD-Vorhang sich um 180 Grad, damit das Back Cover sichtbar
an einer Wand, vor dem es möglich ist, sich ist. Zusätzlich wird die Liederliste der aus-
seine Musiksammlung anzuschauen und seine gewählten CD im 2D-Teil angezeigt und kann von
Musikwahl nicht nur durch den Faktor Musik- dort aus der Playliste hinzugefügt werden. An-
geschmack sondern auch durch das CD Design schließend kann das Lied wie bei anderen Musik-
beeinflussen zu lassen. abspielprogrammen wiedergegeben und gesteu-
Im Rahmen der Bachelorarbeit wurde ein 3D ert werden. Um dem 3D Raum etwas mehr Au-
Music Player entwickelt und dessen Visualisie- thentizität zu verleihen, wurden Zusatzobjekte
rungs- und Interaktionsmöglichkeiten unter- wie beispielsweise eine rotes Sofa eingefügt,
sucht. Entstanden ist ein Musikabspielpro- welche keine Funktionalität haben und auf
gramm, das aus einer Mischung aus zweidi- Wunsch nicht mehr angezeigt werden können.
mensionaler und dreidimensionaler Benutzer- Der "3DMusicPlayer" ist in C++ geschrieben.
oberfläche besteht. Der 2D-Teil des Pro- Das gesamte Programm wurde mit Qt umgesetzt
gramms besteht aus den üblichen Bedienele- und dessen Multimedia Framework Phonon zur
menten eines Musikabspielprogramms. Der 3D Wiedergabe der Musikdateien genutzt. Der 3D
Teil entspricht einem 3D Raum, in dem sich Teil ist mit dem Szenegraphen OpenScene-
die digitalisierte Musiksammlung an den Sei- Graph, welcher auf OpenGL basiert, geschrieben
tenwänden befindet. Jede angebrachte CD und in das Programm eingebettet. Die einzelnen
Hülle erscheint als dreidimensionales Objekt, Objekte wurden mit 3DStudioMax und die Be-
mit einem Front und Back Cover und repräsen- dienelemente mit Photoshop gestaltet und er-
tiert eine Musik-CD. Die Auswahl an Musikti- stellt.
teln geschieht durch Interaktion mit den CD-

Abbildung 1: Screenshot der 3D-Oberfläche

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
IT-Innovationen 15

OpenID Integration in die hybris Suite

Maximilian Friedmann*, Andreas Rößler, Reinhard Schmidt

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Immer mehr geschützte (für anonyme Be- welche Sicherheitsstandards er verwenden will
sucher nicht sichtbare) Bereiche auf Web- (SSL-verschlüsselt, Zertifikat, Second Tokens).
seiten sind nur registrierten Benutzern zu- Die Arbeit diskutiert das Single Sign On Verfahren
gänglich, welche sich in einem Registrie- OpenID bzgl. anderer Verfahren und beschreibt
rungsprozess authentifiziert haben. Meist exemplarisch die Integration in die hybris Suite,
geschieht dies unter Angabe von einem be- einer Softwarelösung für E-Commerce Anwendun-
liebigen Benutzername, einem Passwort, der gen, welche bereits von vielen bekannten Firmen
E-Mail Adresse und weiteren persönlichen eingesetzt wird.
Merkmalen. Beim erneuten Besuch der Web- Ziel der Arbeit ist eine vollständige Imple- men-
seite kann somit die eigene Identität mittels tierung mit angepasstem Benutzermodell für die
Benutzername und Passwort verifiziert wer- Speicherung der OpenID, einer Businesslogik zur
den. Mit zunehmender Verwendung von ge- Bereitstellung der Anmeldefunktionalität unter
schützten Seiten steigt die Anzahl der Anmel- Verwendung verschiedener OpenID Bibliotheken
dedaten. Viele Anwender benutzen deshalb sowie eine Beispielanwendung, welche die An-
immer das gleiche Passwort oder schreiben meldung mittels OpenID ermöglicht.
sich die Kombinationen auf. Beiden Varianten Abbildung 1 zeigt den Vorgang, wie sich ein
gefährden die Sicherheit erheblich. Nicht nur Anwender mit seiner persönlichen OpenID an der
Benutzername und Passwort werden in den hybris Suite anmeldet. Im Gegensatz zur her-
jeweiligen Profilen gespeichert. Meistens wird kömmlichen Anmeldung übernimmt diese der
das erstellte Profil mit persönlichen Informa- OpenID Provider. Dieser kann vom Benutzer frei
tionen erweitert, welche für jede Webseite gewählt werden, wobei ein bereits existierender
getrennt gepflegt werden müssen. Provider wie beispielsweise myOpenID.com oder
Ein Single Sign On System wie OpenID bie- ein lokaler verwendet werden kann. Der OpenID
tet eine zentrale Verwaltung der Be- Standard beinhaltet Erweiterungen für verschie-
nutzerdaten und der Benutzer muss sich nur dene Anmeldungstypen (Microsoft CardSpace,
noch eine Kombination merken, welche nun Browserzertifikat, Telefonanruf u.v.m.) und stellt
wiederum ein besonders starkes Passwort Funktionen für den Austausch von Merkmalen wie
enthalten kann. Im Falle des in dieser Arbeit E-Mail, Geburtstag oder Adresse bereit.
verwendeten OpenID-Standards kommen
weitere Vorteile wie die dezentrale Speiche-
rung der Daten sowie die Erweiterbarkeit
hinzu. Auch kann der Benutzer selbst wählen,

Abbildung 1: OpenID Identifikation eines Anwenders gegenüber der hybris Suite

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


hybris GmbH, München
16 IT-Innovationen

Definition und Entwicklung von Integrationsmustern


in verteilten Systemen

Daniel Fritz*, Dominik Schoop, Manfred Dausmann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Diese Arbeit entstand bei der Daimler AG sehr hoch, daher ist es wichtig die Integration
in der Abteilung ITA / P. Sie beschäftigt sich dieser Anwendungen zu vereinfachen. Die in der
unter anderem mit der Weiterentwicklung Thesis entwickelten PAI Plattform Integrations-
und dem Support der Pro Aktiven Infrastruk- muster adressieren dieses Problem.
tur, kurz PAI. Diese bildet eine verbindliche Im Zuge dieser Arbeit wurde ein Katalog von
Basis für alle Enterprise Java basierenden Integrationsmustern entwickelt. Dieser stellt ex-
Anwendungen innerhalb der Daimler AG. emplarische Lösungen zur Integration der drei,
PAI setzt sich aus mehreren Plattformen schon genannten, Plattformen für verschiedene
zusammen, welche jeweils auf verschiedene Anwendungsszenarien bereit. Diese bilden sowohl
Kundenanforderungen zurechtgeschnitten Kommunikations-, als auch Infrastruktur- und
sind. Die Plattformen bestehen aus einer Sicherheitsvarianten ab. Im Kern werden zwei
Vielzahl an Basisprodukten, die speziell ange- wichtige Kundenanforderungen geklärt. Zum Ers-
passt und erweitert wurden, um den Daimler ten, welche Plattformen der Kunde für seine An-
spezifischen Infrastrukturanforderungen ge- wendung benötigt und zum Zweiten, wie die In-
recht zu werden. Das Hauptaugenmerk dieser tegration der Plattformen am besten funktioniert.
Arbeit liegt auf der Integration der drei Platt- Die Integrationsmuster beschreiben ein durchgän-
formen J2EE, Process Integration PI und Bu- giges Konzept, um Kundenprojekte durch das
siness Information Broker BIB. Zusammenspiel der verschiedenen PAI Plattfor-
men zu realisieren. Dieses reicht von den konkre-
ten Anforderungen bis zu den technischen Schnitt-
stellen auf Protokollebene. Des Weiteren werden
Beispielanwendungen mitgeliefert, die den Kunden
in die Lage versetzen, die Muster schnell in der
Praxis anzuwenden. Die PAI Plattform Integrati-
onsmuster unterstützen Kundenprojekte dabei, die
PAI Plattformen möglichst effizient einzusetzen
und zu kombinieren. Dadurch kann die Daimler AG
die strategische Bedeutung der PAI Plattformen,
als Basis einer Service orientieren Architektur,
weiter ausbauen.
Abbildung 1: Integration

Die J2EE Plattform bildet die Basis für alle


Enterprise Java Anwendungen, während die
PI Plattform eine Laufzeitumgebung für Ge-
schäftsprozesse darstellt. Die BIB Plattform
dient als Enterprise Service Bus im Rahmen
einer Service orientierten Architektur. In ei-
nem Großunternehmen wie der Daimler AG
werden zahlreiche, verschiedenste Software-
produkte eingesetzt. Für die hieraus resultie-
rende Komplexität muss eine gemeinsame
Lösung geschaffen werden, damit die Kunden
bei der Integration Ihrer Anwendungen best-
möglich unterstützt werden. Moderne Anwen-
dungsszenarien sind verteilt und greifen auf
eine Vielzahl an verschiedenen Systemen zu.
Die hieraus resultierende Komplexität ist

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
IT-Innovationen 17

Effiziente Parametrierung eines Ladedruck-Prozesses


unter Beachtung von Echtzeitanforderungen einschließlich
der Verifizierung eines robusten Luftmodells

Dennis Frühwirt*, Hermann Kull

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

In einem modernen Kraftfahrzeug laufen Sensorik nachbilden, um das Steuergerät zu sti-


hochdynamische, komplexe Vorgänge ab, die mulieren. Die virtuelle Regelstrecke ist hierbei in
gesteuert oder geregelt werden müssen. Matlab-Simulink realisiert. Sie besteht aus einzel-
Hierfür stellt die Firma Bosch Steuergeräte nen Teil-Modulen wie dem Einspritzsystem, der
her, die das Zusammenspiel der einzelnen Abgasnachbehandlung oder dem hier untersuch-
Teil-Komponenten koordinieren. ten Luftmodell.

Abbildung 1: Steuergerät

Bei Diesel-Pkws kommen dabei fast immer


Turbolader zum Einsatz, weshalb sie einen Abbildung 3: Blockschaltbild
besonders günstigen Wirkungsgrad besitzen. Da dieses in Echtzeit gerechnet werden muss, ist
Diese nutzen die im Abgas enthaltenen Ener- es sehr empfindlich gegenüber Abtastrate und
gie um den Ladedruck, und damit gleichbe- gewähltem Integrationsalgorithmus. Stimmt die-
deutend die Leistung, bei gleichem Motor zu ses Zusammenspiel nicht überein, so kann es zu
erhöhen. Um den Turbolader hierbei vor oszillierendem Verhalten kommen und der Regler
Überlastung zu schützen, muss dieser mit ist nicht mehr in der Lage die Strecke stabil einzu-
geeigneten Methoden geregelt werden. Zum regeln. Eine Robustheits-Verifikation des (Luft-)
heutigen Stand der Technik wird dies über Modells ist deshalb unabdingbar und Grund-
eine Turbine mit variabler Turbinengeometrie voraussetzung für weitere Simulationsvorgänge.
erreicht, welche die Eintrittsfläche und somit Das Luftmodell besitzt des Weiteren ver-
die Lader-Drehzahl für jeden Betriebspunkt schiedene Parameter, die für jedes Fahrzeug indi-
optimal einstellen kann. viduell appliziert werden müssen. Proble-matisch
ist hierbei, dass tatsächliche Daten nur selten zur
Verfügung stehen und diese somit auf geeignete
Weise bestimmt werden müssen. Direkte Messun-
gen sind hierbei aufgrund einer sehr beschränkten
Anzahl an Sensoren nur bedingt möglich. Deshalb
wurde in dieser Thesis ein Verfahren entwickelt,
wie diese Parameter effizient bestimmt werden
können und somit bereits frühzeitig eine Grund-
applikation für neue Simulations-Projekte erstellt
werden kann. Als Grundlage dienen hierfür robus-
te Inter- und Extrapolationsverfahren sowie diver-
Abbildung 2: Turbine se Gesetze der Strömungslehre, die ausgehend
von Turboladern anderer Größen die zu bestim-
Für den frühzeitigen Test des Regelkreises
menden Parameter approximieren können.
werden dabei sogenannte Laborautos ver-
wendet, die das Fahrzeugverhalten mit seiner

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Robert Bosch GmbH, Stuttgart
18 IT-Innovationen

Analyse und Konzeption eines Datenübertragungssystems


für Aufzugssysteme zur Reduzierung der Adern im Hängekabel

Matthias Glück*, Harald Melcher, Peter Väterlein

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Ein Hängekabel dient in Aufzugssystemen Eine dritte Herausforderung stellt die ständige Be-
zur Kommunikation zwischen Kabine und wegung der Kabine und die daraus resultierenden
Steuerung sowie zur Energieversorgung der Vibrationen und Erschütterungen dar.
Kabine. In derzeit verwendeten Formen des
Hängekabels befinden sich ca. 40 Einzel-
adern. Ein Großteil dieser Adern ist hart mit
sicherheitsrelevanten Schaltkreisen in der
Kabine verdrahtet. Somit stellen sie die
Kommunikation mit der Steuerung sicher.
Durch die Verwendung eines Systems zur
nachrichtenbasierten Kommunikation könnten
im Idealfall die meisten der hart verdrahteten
Adern eingespart werden.

Abbildung 2: Störeinflüsse im Schacht

Bei der Übertragung von Daten müssen, abgese-


hen von den oben genannten Hindernissen, zu-
sätzlich folgende Kriterien berücksichtigt werden:
• Bandbreite
• Übertragungsrate
• Latenzzeit
• Bitfehlerrate
• Robustheit
Abbildung 1: Schematische Darstellung eines
Aufzugsystems
Diese Kriterien müssen so gewichtet werden,
dass ein ausfallsicherer Betrieb der Anlage ge-
Eine Aufgabe dieser Arbeit bestand darin, währleistet werden kann. Sollte es trotzdem zu
die derzeit verfügbaren Technologien, die für längeren Störungen der Übertragung kommen,
die Kommunikation zwischen Kabine und muss die Anlage stillgelegt werden, um eine Ge-
Steuerung einsetzbar sind, zu vergleichen fährdung von Fahrgästen und Anlage auszuschlie-
und anhand einer Nutzwertanalyse zu be- ßen.
urteilen. Kandidaten waren dabei: Durch eine Reduzierung der Adern im Hängeka-
• Funksysteme bel kann eine deutliche Verringerung der Kosten
• Optische Übertragungssysteme und des Montageaufwandes erzielt werden. Durch
• Powerline Communication Systeme die Verwendung eines Datenübertragungssystems
• Spezielle Ethernet Applikationen anstelle der harten Verdrahtung kann eine Steige-
• Induktive Datenübertragungssysteme rung der Datenübertragungsrate zwischen Steue-
Das Hauptproblem bei der Erstellung eines rung und Kabine erreicht werden. Somit wird es in
Datenübertragungssystems in der Aufzugs- der Zukunft auch möglich sein, komplexere und
technik ist die Umgebung. In einem Aufzugs- multimediale Anwendungen in den Fahrgast-
schacht befinden sich viele Störelemente wie kabinen zu implementieren. Diese Anwendungen
z. B. Metallgitter oder Metallnetze, Laufschie- und der geringere Montageaufwand können dazu
nen oder armierte Betonpfeiler. Zusätzlich zu beitragen, den Aufbau einer Anlage einfacher und
den baulichen Hindernissen erzeugt auch der die Fahrt in einem Aufzug noch angenehmer zu
Frequenzumrichter, der für die Ansteuerung gestalten.
des Antriebes benötigt wird, hohe impuls-
artige Ladeströme, die eine Kommunikation
ebenfalls beeinflussen können.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


ThyssenKrupp Elevator Research GmbH, Stuttgart
IT-Innovationen 19

Entwicklung eines Enterprise-Wikis auf Java EE Basis


mit Grails und Apache Jackrabbit

Aaron Grunthal*, Kai Warendorf, Jörg Friedrich

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die heutzutage frei auf dem Markt erhältli- Die Abstraktion zwischen den darzustellenden
che Open-Source Wiki-Software ist oft auf Daten und den Modellen soll möglichst gering
den Bedarf von Open-Source Projekten zuge- gehalten werden, daher wird zur Speicherung der
schnitten, z.B. MediaWiki[1], das für Wikipe- Seitenbäume die hierarchische Datenbank Apache
dia eingesetzt wird. Ihnen mangelt es an Jackrabbit[5] eingesetzt, eine Implementierung
Modularität, ausgefeilter Rechteverwaltung der Java Content Repository Spezifikation. Flache
oder strikter Trennung nach Projekten. Im Datenstrukturen werden hingegen in einer relatio-
Bereich der für Enterprise-Anwendungen nalen Datenbank abgelegt. Mit Hilfe der Baum-
ausgelegten Wikis gibt es hingegen nur eine struktur des Jackrabbit Repositories können die
geringe Auswahl oder es handelt sich um aus einzelnen Elementen zusammengesetzten und
Closed Source Software, wie z.B. Atlassian durch ein separates Layout beschriebenen Seiten
Confluence[2] oder Twiki[3]. getrennt gespeichert und durch verschiedene Plu-
Die Anforderungen im Enterprise-Bereich gins dargestellt werden. Auf diese Weise lassen
sind vielfältig und von Kunde zu Kunde unter- sich Funktionen wie man sie sonst eher in Content
schiedlich. Daher ist es notwendig, dass das Management Systemen findet realisieren.
Wiki anpassbar und erweiterbar ist. Um einen
flexiblen Entwicklungsprozess zu unterstützen Quellen: [1] www.mediawiki.org
wurde das Grails Framework [4] gewählt. [2] www.atlassian.com
Grails ist in der Scriptsprache Groovy ge- [3] www.twiki.org
schrieben, welche auf der Java VM aufbaut. [4] www.grails.org
Grails unterstützt model driven development,
[5] jackrabbit.apache.org
sowie rapid prototyping durch automatisch
generierten Code und dem konsequenten
Einsatz des Model-View-Controller Musters.
Das Ziel dieser Arbeit ist es einen Proto-
typen zu realisieren, der die wichtigsten Be-
nutzerfunktionen implementiert, wie z.B. das
Anlegen und Bearbeiten von Projekten und
der dazu gehörigen Seiten. Weiterhin sollen
dabei die notwendigen Strukturen für zukünf-
tige Erweiterungen geschaffen werden.

Abbildung 1: Beziehung zwischen Datenbank und Content Repository

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
20 IT-Innovationen

Design und Implementierung einer XML-basierten Datenstruktur


für ein regelbasiertes Expertensystem zur
Fehlerkennung auf Geräten in Industrial- Ethernet-Netzwerken

Jan Haag *, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Aufgrund der Vielzahl von Funktionen und Wissenbasis


der damit einhergehenden Möglichkeiten zur
Konfiguration der Industrial-Ethernet- In der Wissensbasis (engl. rule/knowledge ba-
Produkte der Firma Hirschmann ist es sehr se) ist das zur Problemlösung benötigte Wissen in
schwer, eine vollständige Übersicht über die strukturierter Form gespeichert. Im speziellen Fall
möglichen Fehler zu behalten. Das "manuel- in Form einer XML-Struktur.
le" Erkennen von Fehlern durch einen Netz-
werkadministrator wird zusätzlich insofern
erschwert, dass ein Industrial-Ethernet- Faktenbasis
Netzwerk sich nicht auf einige wenige Geräte Ein Expertensystem muss sein in der Wissens-
beschränkt, sondern im Normalfall einen Um- basis vorhandenes Wissen auf Fakten anwenden.
fang von über 1000 Geräten umfassen kann. Fakten können aus unterschiedlichen Quellen
Einen Überblick über solch eine Anzahl von stammen und in den verschiedensten Formen
Geräten zu behalten, ist unmöglich und er- vorliegen. Die Gerätedaten werden bei der Über-
fordert die Unterstützung zum einen durch prüfung auf Fehler per Simple-Network–
die Geräte selbst, zum anderen aber auch Management-Protocol abgefragt.
durch eine Netzwerkmanagementsoftware,
die eine Fehlererkennung über ein gesamtes
Netz beinhaltet. Hier setzt die Entwicklung Inferenzmechanismus
einer softwarebasierten Fehlererkennung an.
Die Idee, die hinter einer softwaregestützten Dem Inferenzmechanismus kommt in einem
Fehlererkennung steht, ist die Unterstützung Expertensystem die wichtigste Aufgabe zu. Diese
eines Netzwerkadministrators bei der Analyse Komponente ist dafür verantwortlich, aus dem
eines nicht ordnungsgemäß funktionierenden vorhandenem Wissen und vorliegenden Fakten
Geräts. Eine Unterstützung kann in den un- eine Schlussfolgerung zu ziehen.
terschiedlichsten Phasen der Arbeit des
Netzwerkadministrators erfolgen, z.B. bei der
Realisierung eines Netzwerks, zum Vergleich
bereits installierter Geräte und zur frühzeiti-
gen Erkennung fehlerhafter oder unge-
wünschter Konfigurationen. Während des
laufenden Betriebs kann so eine Fehlerquelle
eventuell schon frühzeitig erkannt werden
und eine Fehlerbeseitigung vor dem Ausfall
wichtiger Komponenten durchgeführt werden.
Ein Expertensystem, kurz XPS, ist eine Un-
terkategorie wissensbasierter Systeme und
bezeichnet Software-Systeme, die mit Hilfe
von Expertenwissen Lösungen oder Bewer-
tungen bestimmter Problemstellungen anbie-
ten. Der Leitgedanke, der hinter einem Ex-
pertensystem steht, ist die Abbildung des
spezialisierten Expertenwissens in ein Com-
Abbildung 1: Funktionsweise eines Expertensystems
putersystem.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Hirschmann Automation & Control GmbH
IT-Innovationen 21

Parallelisierung eines Codes zur Modellordnungsreduktion

Michael Henzler*, Jürgen Koch, Peter Väterlein

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Im modernen Prozess der Entwicklung und Bei der effizienten Programmierung von paral-
Optimierung von elektronischen Produkten lelen Algorithmen ist besonders auf die gleich-
werden immer häufiger numerische Simu- mäßige Verteilung des benötigten Speichers und
lationen eingesetzt. Diese Methode bietet des benötigten Rechenaufwandes, mit möglichst
sowohl wirtschaftliche als auch technische geringem resultierenden Kommunikationsauf-
Vorteile. Durch die Simulationen kann die wand zu achten, der bei der Ausführung die Leis-
Anzahl benötigter Prototypen auf ein Mini- tungsfähigkeit des Programms begrenzen kann.
mum reduziert werden, wodurch sich der Aus diesem Grund bedarf es einer genauen Ana-
Entwicklungsaufwand verringert und so so- lyse und Umsetzung der zu entwerfenden paral-
wohl Kosten als auch Zeit eingespart werden lelen Programme.
können. Zudem liefert eine Simulation zu- Bei Simulationen im Bereich der elektro-
sätzliche Ergebnisse, die an einem realen magnetischen Feldtheorie entstehen durch Volu-
Messaufbau aufgrund technischer Gegeben- mendiskretisierungsverfahren sehr große Glei-
heiten entweder gar nicht oder nur mit un- chungssysteme, aus denen gewünschte Übertra-
verhältnismäßigen Kosten gewonnen werden gungsfunktionen berechnet werden können. Will
können. man vom Ergebnis nur einen begrenzten Fre-
Die computergestützte Simulation war je- quenzbereich in Betracht ziehen, kann das Ver-
doch nicht immer ein so aktuelles Thema wie halten mit einem Modell geringerer Ordnung
heute. Erst durch die rasante Entwicklung der nachgebildet werden, welches das Verhalten
Rechenleistung von Computern im ver- nahezu exakt widerspiegelt. Zur Modellordnungs-
gangenen Jahrzehnt ist es möglich geworden, reduktion wird das mathematische Verfahren der
einfache reale Strukturen mit der not- Krylov-Unterräume angewandt, die in Verbin-
wendigen Genauigkeit und in akzeptabler Zeit dung mit der Padé-Approximation zur Reduktion
zu lösen, wobei die sehr rechenintensiven linearer Gleichungssysteme eingesetzt werden.
und komplexen Modelle nach wie vor ohne Aber dennoch ist das Problem so umfangreich,
Hochleistungsrechner nicht zu bewältigen dass der Einsatz eines größeren Computer-
sind, oder zumindest untragbar lange Re- Clusters notwendig ist.
chenzeit beanspruchen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Machbar-
Die einfachste Lösung des Problems wäre keit der Modellordnungsreduzierung untersucht,
die Entwicklung eines Supercomputers, des- ein parallelisierter Code implementiert und an-
sen Prozessortakt und damit Rechenleistung schließend auf seine Leistungsfähigkeit hin getes-
so groß ist, dass er die an ihn gestellten An- tet.
forderungen erfüllt. Dies ist mit den aktuellen
technischen Mitteln jedoch unmöglich.
Zugleich werden Computer für den Massen-
markt immer leistungsfähiger und billiger.
Konsequenterweise werden daher heute oft
mehrere solcher handelsüblichen Rechner
vernetzt und zu einem Hochleistungs-
computer zusammengeführt, einem soge-
nannten Cluster. Für die Verteilung eines
Programms auf mehrere parallele Computer
bedarf es allerdings einer besonderen Pro-
grammierung. Die Aufgaben müssen auf-
geteilt und unter den vielen einzelnen Re-
cheneinheiten verteilt werden. Man spricht
dabei von Parallelisierung der Algorithmen
und Programme.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Robert Bosch GmbH, Stuttgart
22 IT-Innovationen

Sollkurvenmodellierung für die Fahrzeugleistungsmessung

Raphael Höll*, Rainer Doster

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Fahrzeugleistungsmessungen sind bei der


Fahrzeugentwicklung ein wichtiger Teil im
Rahmen von Produktentstehungsprozessen
und geben Aufschluss über Motorleistung,
Fahrzeuggeschwindigkeit und Verbrauch.
Um Rückschlüsse auf die Messungen zu er-
halten, werden Sollkurven benötigt. Sie lie-
fern Vergleichswerte für die Bewertung der
Messung und je nach Abweichung erfolgt die
Beurteilung des Fahrzeuges. Abbildung 1
zeigt einen Rollenprüfstand auf dem
Geschwindigkeits-, bzw. Verbrauchsmes-
sungen durchgeführt werden. Die sich auf
den Rollen drehenden Räder des Fahrzeugs
haben die gleiche Rotationsgeschwindigkeit Abbildung 1: Rollenprüfstand, Daimler AG Sindelfingen
und Antriebskraft wie bei einer Straßenfahrt. Anpassung bei geänderten Fahrzeugspezifikatio-
Damit ein Rollenprüfstand die Straße simulie- nen nicht möglich und folglich hatte der Vergleich
ren kann, müssen die gleichen Fahrwider- der realen Messung mit der ursprünglich berech-
stände erzeugt werden. Ein Vorteil von Rol- neten Sollkurve eine geringe Aussagekraft. Um
lenprüfständen ist, dass die Oberflächenei- eine bessere Vergleichsmöglichkeit zu erreichen,
genschaft der Rolle immer gleich ist und es mussten weitere Parameter wie Fahrzeugge-
keine topographischen Gegebenheiten wie wicht, Motormoment und Motordrehzahl unter-
Steigung, Gefälle und Kurven gibt. sucht und in die Sollkurven eingerechnet werden.
Im Betrieb muss das Fahrzeug stets mehr Wenn das gleiche Fahrzeug mit einer Gewichts-
Leistung aufbringen, als die Fahrwiderstands- änderung gemessen wird, resultiert daraus z.B.
leistung um es zu beschleunigen. Betrachtet eine andere Beschleunigung. Das mathematische
man die auftretenden Kräfte kann folgende Modell muss deshalb die Sollkurve neu berech-
Kräftegleichung aufgestellt werden. nen können.
Fres = Fx – Fw Bei der Gangbeschleunigungsmessung wird die
Geschwindigkeit „über einen Gang“, d.h. inner-
Die tatsächliche Antriebskraft (Fres) resultiert halb einer Gangstufe betrachtet. Durch Aneinan-
aus der Motorantriebskraft (Fx) vermindert derreihung der Gangbeschleunigungen berechnet
um die Kraft des Gesamtfahrwiderstandes das Modell eine sogenannte Durch- schaltsoll-
(Fw). kurve. Die besonderen Herausforderungen wa-
Eine vereinfachte Zusammenfassung der ren:
vier größten Fahrwiderstände: Luftwider- • variabler Zeitwert für alle Schaltzeiten
stand, Steigungswiderstand, Radwiderstand • Berechnung mit variabler Ganganzahl
und Beschleunigungswiderstand ergeben den • Berücksichtigung von zusätzlichen Ein-
Gesamtfahrwiderstand. flussgrößen
Fw = FLuft + FSteig + FRad + FBesch Das Berücksichtigen all dieser Größen führt zu
einer deutlichen Verbesserung der Aussagekraft
Außerdem unterscheidet man bei den Fahr- der Messung. Weiterhin gilt es noch die Ursa-
widerständen zwischen konstanten, linearen chen von Abweichungen zu untersuchen. Durch
oder quadratischen von der Geschwindigkeit reale Messungen, die Geschwindigkeit und Zeit
abhängigen Größen. Der Strömungswider- beinhalten, können Rückschlüsse auf das Motor-
stand steigt beispielsweise quadratisch zur moment gezogen werden.
Geschwindigkeit. Mit dem entstandenen Prototyp ist es möglich,
Ziel der Abschlussarbeit ist die Entwicklung Gang- und Durchschaltbeschleunigungen zu be-
eines mathematischen Modells zur Berech- rechnen und darzustellen.
nung fahrzeugspezifische Sollkurven im Be-
reich der Längsdynamik. Bisher war eine

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


T-Systems International GmbH, Stuttgart
IT-Innovationen 23

Auf MATLAB-Simulink basierender Entwurf eines diskreten Reglers


zur Kollisionsvermeidung, der bei querenden Objekten eine geeignete
Verstärkung der Bremskraft bewirkt, sowie Verifikation des Reglers
über Simulation und Erprobung durch Fahrzeugtests

Gabriel Iran*, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Für eine Erweiterung des radarbasierten Bei der Simulationsumgebung handelt es sich
Bremsassistenten Plus (BAS+) der Daimler um eine Nachbildung des Systemfahrzeugs mit
AG wird ein neuer Regler benötigt. Steuergerät, eine Nachbildung der Fahrzeugum-
Der Bremsassistent Plus unterstützt den gebung einschließlich der Straßeneigenschaften
Fahrer bei einer Gefahrenbremsung und for- und des Verhaltens des Objektfahrzeugs. Über
dert die in einer bestimmten Situation erfor- eine grafische Oberfläche lässt sich elegant ein
derliche Bremsverzögerung an. Anhand von neues Fahrmanöver definieren und mit Hilfe von
geschwindigkeitsabhängigen Kennlinien wird diversen Animationsfenstern (Abb. 2) auch dar-
dabei zwischen einer Gefahrenbremsung und stellen.
einer Komfortbremsung unterschieden. Bei
dem neu zu entwickelnden Regler für die
Erweiterung des Bremsassistenten Plus han-
delt es sich um einen diskreten PID-Regler
(Abb. 1), der die Differenz zwischen einer auf
Basis physikalischer Größen berechneten
Referenzverzögerung und der Ist-Verzö-
gerung des Systemfahrzeugs zu Null regelt.
Abbildung 2: Cockpit-Animationsfenster

Die klassischen Vorteile, die eine Simulations-


umgebung mit sich bringt, sind unter anderem
die Reproduzierbarkeit der Testfälle und die Mög-
lichkeit einer vergleichsweise unkomplizierten
Analyse des Gesamtmodells. Da eine Simulati-
onsumgebung die reale Welt nie exakt nachbil-
den kann und dadurch Abweichungen vom realen
Abbildung 1: Ausschnitt aus dem PID-Regler Verhalten zu erwarten sind, stößt die Vorge-
hensweise hier an Grenzen.
Besonders wichtig für die vorliegende Ar- Vor der Einführung in den Serienstand ist so-
beit war, den bestehenden und in Serie ver- mit die Erprobung im Fahrzeug unerlässlich. Für
bauten Zustandsregler zu analysieren, um die die Erprobung muss aus dem gesamten Modell
grundlegende Funktionsweise detailliert zu Autocode generiert werden. Der generierte C-
kennen. Für diesen Zweck wurde eine auf Code wird auf einen Versuchsträger (A-Muster)
MATLAB-Simulink basierende Simulationsum- übertragen und dann auf einer Testanlage er-
gebung in Betrieb genommen. So konnte zum probt. Zur Verifizierung des Reglers werden ab-
einen der bereits genannte Zustandsregler schließend die Messungen der Simulation und der
anhand verschiedener Fahrmanöver simuliert Fahrerprobung verglichen.
und getestet werden und zum anderen der
neu entworfene Regler gegen die Anforde-
rungen geprüft werden.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
24 IT-Innovationen

Geschäftsprozessoptimierung
am Beispiel von Lastkollektiv-Auswertungen

Dimitrios Kotsekidis*, Andreas Rößler, Reinhard Schmidt

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Um Dieseleinspitzsysteme für den Einsatz


im Feld auszulegen und zu erproben, müssen
die Belastungen im Feld möglichst gut be-
kannt sein. Zu diesem Zweck werden die
wesentlichen Belastungsgrößen in Serienfahr-
zeugen im Feld oder bei Testfahrten, die für
den Feldeinsatz typisch sind, gemessen. Re-
levante Messgrößen sind z.B. die Motordreh-
zahl oder das Drehmoment im Zeitverlauf.
Um aus den Messergebnissen nutzbare Last-
kollektive abzuleiten, müssen die darin ent-
haltenen Informationen auf die wesentlichen
Inhalte reduziert werden. Hierzu werden un-
terschiedliche Auswertungen durchgeführt.
Standard ist die Auswertung der relativen
Verweildauern eines Fahrzeugs in den jewei-
ligen Belastungsklassen (z.B. in Drehmo-
Abbildung 1: Ist-Situation
ment-Motordrehzahlklassen).
Der Auswertungsprozess hat sich im Lauf möglichkeiten des Geschäftsprozesses. Im zwei-
der Zeit gewandelt. Durch neue Daten- ten Teil wird die Soll-Situation konzipiert und
quellen, ein wachsendes Datenvolumen und umgesetzt.
sich ändernde Fragestellungen zu den Aus- Abbildung 2 veranschaulicht das Ziel der Ar-
wertungen ergeben sich folgende Heraus- beit. In einer neu entwickelten Matlabanwendung
forderungen: werden Lastkollektive auf dem Fileshare ausge-
• Die den Lastkollektiven zugrundeliegen- wählt und Konfigurations- sowie aufbereitete
den Daten müssen aus verschiedenen Lastkollektivdaten für die statistische Auswertung
Quellen über mehrere Schnittstellen be- generiert. Anschließend kann mit der Matlaban-
zogen, aufbereitet und aggregiert wer- wendung ausgewertet und die Ergebnisse in der
den. Das führt zu Redundanz. Oracle DB und im Wiki dokumentiert werden.
• Die Aktualisierung vorhandener Last-
kollektivauswertungen ist mit einem ho-
hen manuellen Aufwand verbunden.
• Die Dokumentation der Auswertungen ist
ebenfalls aufwändig.
Abbildung 1 gibt einen Überblick zur Aus-
wertung von Lastkollektiven. Mittels Excel DB
und Oracle DB werden Lastkollektive auf ei-
nem Fileshare ausgewählt, Konfigurations-
und Lastkollektivdaten für die statistische
Auswertung aufbereitet und mit Hilfe einer
Matlabanwendung ausgewertet. Die Aus-
wertung wird in einer Excel DB und in einem
Wiki dokumentiert. Jede Anwendung und jede
Datenquelle in Abbildung 1 muss dabei sepa- Abbildung 2: Soll-Situation
rat herangezogen werden.
Aufgrund dieser Herausforderungen wird in Diese Lösung vermeidet Redundanzen in der
dieser Arbeit der Geschäftsprozess „Lastkol- Datenhaltung, und stellt eine einheitliche
lektiv-Auswertung“ optimiert. Der erste Teil Schnittstelle zur Bearbeitung von Lastkollektiv-
beinhaltet die Analyse und Verbesserungs- auswertungen zur Verfügung.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Robert Bosch GmbH, Stuttgart
IT-Innovationen 25

Wirkprognose von aktiven Sicherheitssystemen

Fabian Kühn*, Andreas Rößler, Reinhard Schmdt

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Ziel von Sicherheitssystem in Fahrzeugen Fahrtrichtungen der Fahrzeuge, Geschwindigkei-


ist es, nicht nur die Insassen der Fahrzeuge ten und Größen, Witterungs- und Straßenver-
zu schützen, sondern auch Unfälle zu ver- hältnissen.
meiden. So wird in bereits seit einiger Zeit in
aktuellen Daimler-Modellen das Distronic
PLUS System eingebaut. Dieses anfangs nur
als Adaptive Cruise Control (Adaptive Ge-
schwindigkeitsregelung, Abbildung 1) ent-
wickelte System, wurde später um radar-
basierten Bremsassistenten erweitert. Diese
Assistenten unterstützen bei eingeleiteten
Notbremsungen mit der notwendigen Brems-
kraft bzw., falls nicht vom Fahrer die Brem-
sung eingeleitet wird, können sie das Fahr-
zeug selbstständig abbremsen.
Abbildung 2: Seitenaufprall

Die Abschlussarbeit beschäftigt sich mit die-


sem Problem. Es werden real geschehene Unfälle
nach gestellt. Dabei wird das Endergebnis neu
bewertet, wenn ein Sicherheitssystem verbaut ist
und entsprechend reagiert hat. Das Ziel ist, die
Systeme so anzupassen, das auch hier die Unfäl-
le möglichst vermieden, zumindest aber ent-
schärft werden. Da jeder Unfall einzigartig ist,
muss eine große Anzahl an Situationen bewertet
werden.
Abbildung 1: Abstandsradar Es wird ein Programm entwickelt, das diese Si-
Als nächstes werden Situationen an Kreu- tuationen nachstellt und berechnet. Da jede Si-
zungen beobachtet. Dieses sind keine klassi- tuation unabhängig von den anderen bewertet
schen Auffahrsituationen mehr, sondern Sei- werden kann, wird das Programm auf Parallelität
tenaufpralle. Hier fehlt den Fahrzeugen die ausgelegt. Weiter sollen nicht nur möglichst
natürliche Knautschzone, die sie durch Motor- schnell Ergebnisse zu vielen Fällen berechnet
und Kofferraum besitzen. Es kann sich um werden, sondern auch Situationen visualisiert
Kreuzungen im Stadtverkehr handeln, die oft werden können. So wird ein Fall aus dem vor-
mit Sichtbehinderungen einhergehen oder um handenen Pool ausgewählt und auf einer einfa-
Kreuzungen an Landstraßen, an denen na- chen, grafischen Oberfläche dargestellt (Abb. 3)
hende Fahrzeuge meist hohe Geschwin- dig- um es für weitere Fragestellungen erweitern zu
keit haben. Die bestehenden Abstands- können, ist es modular aufgebaut.
systeme blicken oft in einem kleinen Winkel
weit voraus. Während dies bei Auffahr- und
Gegenverkehrssituationen von Vorteil ist,
können sie so oft nicht sich nährende Hinder-
nisse von den Seiten erfassen (Abb. 2). Es
besteht daher Anpassungsbedarf. Die Sicher-
heitssysteme dürfen ebenfalls nicht fehlauslö-
sen, wenn sie Objekte erkennen, die sich
nicht auf die Fahrbahn des Fahrzeugs zube-
wegen. Erschwert wird dieses durch unter-
schiedliche Winkel zwischen den

Abbildung 3: Modellkreuzung

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
26 IT-Innovationen

Entwicklung eines intelligenten Startup-Controllers,


für einen optimierten Systemstart

Tobias Langjahr*, Jörg Friedrich, Peter Väterlein

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Bedeutung der Software in der Auto- Konzept zwar dynamisch auf Veränderungen der
mobilindustrie hat in den letzten Jahren der- Systemumgebung reagieren kann, ist es doch
art zugenommen, dass heute ein Großteil der weniger performant als das Konzept der stati-
Wertschöpfung bei der Entwicklung neuer schen Startup Pläne. Dieses Konzept ist zwar
Fahrzeuge neuen Softwarekomponenten zu hoch performant, da die optimale Startreihen-
verdanken ist. Der zunehmende Einsatz von folge “offline“ bei der Entwicklung berechnet
Software in Automobilen führt zu komplexe- werden kann. Jedoch kann bei dem Einsatz von
ren Anwendungen, die immer mehr Funktio- statischen Plänen nicht auf Veränderungen des
nen im Auto steuern können. Systems reagiert werden. In dieser Bachelorar-
Diese Entwicklung hat große Auswirkungen beit wurde untersucht, wie diese beiden Konzep-
auf Zulieferer von elektronischen Geräten. te ausgehend von der aktuellen Implementierung
Vor allem der Infotainment-/ Entertainment- (Statische Startup Pläne) auf dem Echzeit-
systembereich ist enorm gewachsen. Beispie- betriebssystem QNX, zu einem neuen Startup
le hierfür sind die Entwicklung von neuen Controller kombiniert werden können und wie
Fahrerassistenzsystemen oder die Verbindung sich diese neue Kombination auf das Systemver-
des Autos mit neuen Kommunikationsmetho- halten auswirkt.
den wie zum Beispiel dem mobilen Internet. In diesem Zusammenhang wurden ver-
Ein modernes Automotive Infotainment Sys- schiedene Gesichtspunkte eines dynamischen
tem besteht aus einer Vielzahl von Software- Systemstarts analysiert. Da ein solcher System-
komponenten. Da die Ressourcen der ver- start einen hohen Rechenaufwand mit sich
wendeten Hardware aber sehr begrenzt sind, bringt, mussten geeignete Methoden gefunden
ist ein intelligentes Ressourcenmanagement, werden, um die Ressourcenauslastung so gering
d.h. eine Steuerung der Softwarekomponen- wie möglich zu halten. Dies umfasste die Unter-
ten unverzichtbar. Besonders beim Starten suchung von geeigneten Algorithmen, sowie eine
eines solchen Systems besteht die Gefahr Abgrenzung, bis zu welchem Komplexitätsgrad
eine Überlastung der Ressourcen. Der Einsatz ein dynamischer Systemstart ohne Nachteile
eines Software-Startup-Controllers ist zwin- gegenüber einem statischen Systemstart möglich
gend notwendig. ist. Ferner konnte durch die dynamische Planbe-
Zur Lösung dieses Problems gibt es zwei rechnung die Fehlerbehandlung von fehlerhaften
konkurrierende Konzepte. Einerseits das Kon- Systemkomponenten verbessert werden, da die-
zept “Load On Demand“ und andererseits das se jetzt dynamisch zur Laufzeit wieder in das
Konzept der statischen Startup Pläne. Beide System eingegliedert werden können.
Konzepte haben ihre Vor- und Nachteile.
Während das “Load On Demand“

Abbildung 1: Aktuelle Automotive Infotainment Systeme (Fotos: Harman Becker)

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Harman Becker Automotive Systems GmbH, Filderstadt
IT-Innovationen 27

Analyse und Bewertung von Java Enterprise Architekturen


anhand der Spring Dynamic Modules Technologie

Tobias Lauffer*, Reinhard Keller, Manfred Dausmann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Softwareapplikationen mit Java haben sich Technologie der Spring Dynamic Modules eine
in den letzten Jahren im Enterprise Bereich Alternative zu EJB darstellen kann.
immer weiter etabliert. Durch die zu- Dabei wurde untersucht, inwieweit die neue
nehmende Größe und Komplexität von Appli- Technologie der Spring Dynamic Modules für Ap-
kationen wird der Ruf nach Modularisierung plikationen im Enterprise Bereich geeignete Funk-
und einfacherer Programmierung lauter. Es tionen wie z.B. Transaktionsverarbeitung zur Ver-
wird erwartet, dass Softwarekomponenten fügung stellt. Ein besonderes Augenmerk wurde
eine hohe Wiederverwendbarkeit, einfache dabei auf den SpringSource-DM-Server und des-
Wartbarkeit, sowie die Möglichkeit zum kom- sen angebotenen Services gelegt. Im Speziellen
fortablen Testen aufweisen. Ein Schlüssel zur sollen dabei die Möglichkeiten des DM-Servers mit
Vereinfachung von Enterprise Softwareent- denen eines gewöhnlichen JEE-Applikationsservers
wicklung ist ein Applikations-Framework, verglichen werden.
welches die Entwicklung von komplexen
Funktionen, wie z.B. Transaktionen, Sicher-
heit und Persistenz dem Entwickler erleich-
tert. Der bisherige Standard für die Software-
entwicklung von Java Enterprise-Anwen-
dungen sind Enterprise Java Beans (EJB),
welche als Teil der Java Enterprise Edition
(JEE) Spezifikation definiert wurden. Die Aus-
führungsumgebung von Enterprise Java
Beans ist dabei ein Applikationsserver, wel-
cher verschiedene Dienste, wie z.B. Transak-
tionsverarbeitung zur Verfügung stellt.
Seit einigen Jahren gibt es das Spring-
Framework, welches sich gegenüber EJB
durch seine Leichtgewichtigkeit und Trans-
parenz immer größerer Beliebtheit erfreut.
Spring findet bereits in vielfältigen JEE- Abbildung 1: Ein Vergleich: EJB vs. SDM
Anwendungen Verwendung und lässt sich
nahtlos in JEE- Applikationsservern betreiben. Zur wissenschaftlichen Analyse, werden Krite-
Ergänzend dazu steht die in Abbildung 1 dar- rien definiert, anhand derer eine objektive Bewer-
gestellte neue Technologie der Spring Dyna- tung ermöglicht wird. Dabei werden mögliche Be-
mic Modules (SDM) und dem SpringSource- wertungskriterien ermittelt. Somit können die
DM-Server zur Verfügung, welcher es ermög- beiden Technologien auch direkt miteinander ver-
licht Spring-Applikationen unter einer Open glichen werden. Die Kriterien werden dabei einer-
Services Gateway initiative (OSGi) Software- seits aus Anforderungen an Enterprise-Appli-
plattform zu betreiben. Der DM-Server ist kationen sowie aus Diensten, welche ein Applikati-
kein JEE-Server, übernimmt jedoch die Funk- onsserver anbietet, zusammengestellt. Die Krite-
tion der Laufzeitumgebung ähnlich einem rien decken dabei ein breites Spektrum der von
JEE-Applikationsserver für EJB. Es können der JEE-Spezifikation angebotenen Dienste ab.
somit die Vorteile der OSGi-Software- Entsprechend den Auswahlkriterien werden im
Plattform (z.B. die Versionierung) und des dritten und letzten Schritt die beiden Technologien
Spring-Frameworks miteinander vereint wer- SDM und EJB betrachtet und anhand ihrer Eigen-
den. Während sich EJB bereits über einen schaften und Funktionalitäten analysiert.
längeren Zeitraum weiterentwickelt und zu Abschließend werden die Ergebnisse der Evalua-
einem Quasi-Standard etabliert hat, wurden tion anhand einer Referenzimplementierung mit
die ersten Releases des Spring-Frameworks Spring Dynamic Modules veranschaulicht, wodurch
2004, die der Spring Dynamic Modules 2007, ferner ein Einblick in die modulare Architektur
veröffentlicht. Es wird untersucht, ob die dieser Plattform gegeben werden kann.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


NovaTec GmbH, Stuttgart
28 IT-Innovationen

Entfernungsmessung mit zwei Kamerabildern


auf einem mit Unix gesteuerter Roboter

Tobias Lehmann*, Nikolaus Kappen, Heinrich Weber

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Entwicklung von Robotern orientiert


sich stark am Vorbild des Menschen. Es wird
nicht nur versucht das menschenähnliche
Erscheinungsbild zu kopieren, sondern vor
allem die kognitiven Fähigkeiten zu simulie-
ren. Die kognitiven Fähigkeiten beschreiben
die Fähigkeit Signale der Umwelt wahrzu-
nehmen und weiterzuverarbeiten. Unter der
Wahrnehmung versteht man die bewusste
Informationsaufnahme durch die verschiede-
nen Sinnesorgane. In der heutigen Zeit gibt
es schon EDV Projekte und Visionen die den
Tastsinn, den Geruchssinn, den Gleichge-
wichtssinn und sogar den Geschmackssinn
einbinden. Primär kommen aber die visuelle
und auditive Wahrnehmungen zum Einsatz. Abbildung 2: Geometrie
Besonders die visuelle Wahrnehmung hat
Robotersehen behilft sich durch den Einsatz von
stark an Bedeutung zugenommen, wodurch
relevanten Merkmalen, wie z.B. in Abb. 1 zu sehen
ein präzises und umfassendes Bild der Umge-
der Stereoskopie, bei der für jedes Auge getrennt
bung aufgenommen werden kann. Das Auge
ein Halbbild erzeugt wird. Durch die zwei unter-
des Menschen ist das am weitesten entwi-
schiedlichen Projektionen der Objektebene kann
ckelte Sinnesorgan.
mit Hilfe der Mathematik eine Tiefeninformation
Wichtiger als die weit entwickelten Fähig-
gewonnen werden. In diesem kleinen Bereich ist
keiten dieses Sinnes ist die direkte Anbindung
das computerunterstützte Sehen dem menschli-
an das verarbeitende Organ, das Gehirn. Das
chen Sinnesorgan überlegen. Unter anderem kön-
Gehirn des Menschen ist dem Robotersehen
nen Barcodes in einer sehr kurzen Zeit und Bau-
weit voraus, da es fast alle bekannten Heran-
teile auf hundertstel Millimeter genau erfasst wer-
gehensweisen kombiniert. Das Gehirn kombi-
den. In Abb. 2 wird der geometrische Zusammen-
niert unter anderem unterbewusste Triangu-
hang der beiden Kamerabilder gezeigt, wodurch
lation, Untersuchung von Schattenentwürfen,
der Abstand vom Objekt zu den Kameras be-
Schärfeinformationen, Verwendung von Farb-
rechnet werden kann. In dieser Bachelorarbeit
information und vor allem wendet es erlern-
geht es um die Abstandsberechnung vom Roboter
tes Modellwissen an und stellt Plausibilitäts-
zu jedem beliebigen Objekt im Sichtbarkeits-
bedingungen auf, so dass es bei unterschied-
bereich. Durch diese Informationen wird dem Ro-
lichen Objekten bei einem gleich großen Ab-
boter ermöglicht, sich unfallfrei im Raum zu be-
bild auf der Netzhaut einen Tiefeninformation
wegen. Der erste Teil der Arbeit befasst sich
gewinnen kann.
hauptsächlich mit den Kameragrundlagen und der
Kamerakalibration, durch welche sich unter ande-
rem die Kameraparameter bestimmen lassen. Im
zweiten Teil der Arbeit geht es um die Objekt- und
Mustererkennung in den Kamerabildern. Da die
Ergebnisse der Mustererkennung und der Ab-
standsberechnung zeitnah abrufbar sein müssen
wird auf primitive Verfahren zurückgegriffen.
Für die Implementierung wurde die Open Sour-
ce Library OpenCV verwendet. Das Projekt wurde
auf einem Linux basierten Betriebssystem durch-
geführt.
Abbildung 1: Stereosystem

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
IT-Innovationen 29

Manipulationsschutz von Software mittels kryptologischer Methoden


am Beispiel von elektronischen Getriebesteuerungen

Michael Lörcher*, Andreas Rößler, Reinhard Schmidt

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Getriebe in Nutzfahrzeugen und Arbeits- den Kraftfahrzeugsektor verabschiedet, welche


maschinen haben eigene Steuergeräte, deren regelt, dass die PKW Hersteller (NFZ sollen fol-
Software einen wesentlichen Einfluss auf gen) technische Informationen für Fahrzeugrepa-
Funktion, Verbrauch und Schaltkomfort hat. raturen “jedermann“ zur Verfügung stellen müs-
Sie trägt daher für den Getriebehersteller sen. Dies betrifft damit auch die Diagnose und
zu einem wesentlichen Teil zur Wertschöpf- den Service von Steuergeräten, womit Software-
ung bei und führt bei global agierenden Fir- schutz eine noch höhere Bedeutung erhält.
men zu folgenden Herausforderungen: Zwischenzeitlich (2003) wurde mit AUTOSAR
• Schutz der Software vor unberech- eine Entwicklungspartnerschaft von Zulieferern
tigtem Zugriff und Herstellern zur Schaffung standardisierter
• Sicherstellung von Diagnose und Ser- Schnittstellen und Softwarearchitekturen (auch
vice über den gesamten Life-Cycle Schutzmechanismen) ins Leben gerufen, die den
auch an „exotischen“ Standorten (z.B. Wettbewerb bei der Umsetzung jedoch offen
Off-shore, Bergwerk, usw.) lässt. Somit kann jedes Unternehmen eigene
• Übertragbarkeit auf nachfolgende Pro- Standards entwickeln und diese konsequent in
duktgenerationen allen Bereichen über alle Prozesse einführen.
Entwickler Fahrzeughersteller
Steuergerät

Entwicklun- End of Life

Produktion Betrieb

Installation
Hacker
Fertigung Kundendienst
Abbildung 2: Life-Cycle eines Steuergerätes
Abbildung 1: Zugriffsszenarien
In dieser Arbeit sollen unter Bewertung existie-
Bei der Entwicklung, Diagnose und Service
render Verfahren Konzepte zur Sicherung des
von Steuergeräten werden bereits heute
Zugriffs auf Steuergeräte-Software erarbeitet
standardisierte Protokolle, z.B. UDS, sowie
werden. Dabei soll eine gesamtheitliche Betrach-
standardisierte Vorgänge, z.B. Software-
tung vom Lastenheft bis zur Verschrottung (Life-
update, verwendet. Für die Freischaltung
Cycle) die Entwicklung von firmeninternen Stan-
dieser Funktionen werden Authentisierungs-
dards unter Verwendung etablierter kryptologi-
verfahren (Seed&Key-Verfahren) verwendet,
scher Methoden ermöglichen. Letztlich soll ein
die bis auf die Authentisierungsschlüssel,
Handlungsablauf generiert werden, der bei allen
bekannt und öffentlich zugänglich sind. Daher
Prozessschritten Entwicklern die Möglichkeit bie-
sind sie zwar auf Sicherheit ausreichend ge-
tet, Defizite zu erkennen und Maßnahmen einzu-
testet, das Sicherheitsrisiko liegt hier aber bei
leiten.
der Schlüsselverteilung. Dies wird heute noch
Zuletzt bietet dies auch die Möglichkeit, vor-
durch den Fahrzeughersteller in Form von
handenes Know-how gesichert auf neue Steuer-
gebundenen Markenwerkstätten kontrolliert.
gerätegenerationen zu übertragen.
Im Jahr 2001 aber hat die EG die so genann-
te Gruppenfreistellungsverordnung für

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


ZF Friedrichshafen AG
30 IT-Innovationen

Konzeption und Realisierung einer Enterprise Architect Erweiterung


für die Nachvollziehbarkeit der Anforderungen
im modellbasierten Test

Matthias Mayerle*, Dominik Schoop, Manfred Dausmann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Damit die Qualität von Steuergeräten und Die Nachvollziehbarkeit der Testfallgenerierung
deren Verbund sicher zu stellen, ist eine Rei- im modellbasierten Test benötigt den Bezug zwi-
he von Tests nötig. Eine rein manuelle Test- schen der natürlichsprachlichen Anforderung und
fallermittlung und Testskriptimplementie- dem Testmodell. Hierfür wird eine sequenzielle
rung ist aufwändig und fehleranfällig. Verbes- Beschreibung der Zustandsüber-gänge im Test-
sert werden kann das Testverfahren durch modell erstellt, welche die benötigten Abläufe
eine systematische und automatisierte Vor- einer Anforderung durch das Testmodell beinhal-
gehensweise. Dadurch wird Wiederverwend- tet.
barkeit, Wartbarkeit und Nachvoll- ziehbar- Im Rahmen der Arbeit wird ein Add-In für En-
keit garantiert und zudem reduziert sich der terprise Architect erstellt, welches die Arbeits-
Aufwand um ein Vielfaches. schritte zur Erstellung einer sequenziellen Be-
Modellbasiertes Testen erlaubt die ge- schreibung von Anforderungen unterstützt und
wünschte Systematik und Automatisierung. automatisiert, sowie mit dem XML-Export von
Folgende Abbildung illustriert den modell- Enterprise Architect kompatible ist. Enterprise
basierten Testprozess. Zu Beginn dieses Architect ist ein Modellierungswerkzeug zur Er-
Testprozesses erstellt der Tester ein funktio- stellung von Testmodellen. Es erlaubt Anpassun-
nales Testmodell. Im Anschluss legt er eine gen der UML-Sprache und der Werkzeug-
Teststrategie fest und der Testfall-generator bedienung über Profile und Add-In Er-
ermittelt die Testfälle anhand des Testmo- weiterungen.
dells. Zudem übersetzt der Testfallgenerator
die Testfälle in Testskripte, die automatisch
am Testsystem ausgeführt werden. Schließ-
lich wertet der Tester die Testläufe aus.

Abbildung 1: Testprozess des modellbasierten Testverfahrens

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
IT-Innovationen 31

Optimierung der Navigation


einer komplexen webbasierten Anwendungsoberfläche

Viktoria Meffert*, Reinhard Schmidt, Andreas Rößler

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Voraussetzung für eine gute Webseite In meiner Thesis werden zwei unterschiedliche
ist, dass Besucher sie auf Anhieb und ohne webbasierte Systeme auf Benutzerfreundlichkeit
Schwierigkeiten nutzen können. Benutzer- der Navigation untersucht. Dafür wird ein eRecrui-
freundlichkeit wird im Internet großge schrie- ting bzw. Bewerbermanagement System mit Ba-
ben, denn durch die große Angebotsvielfalt ckend und Frontend für jeweils verschiedene Be-
ist es für den unzufriedenen Besucher ein nutzergruppen, sowie ein ERA Leistungsbe-
Leichtes, eine Alternative und besser bedien- wertungssystem betrachtet.
bare Möglichkeit zu finden. Um also Kunden
oder Besucher auf einer Webseite zu behal-
ten, muss diese benutzerfreundlich sein.

Abbildung 1: eRecruiting Personal Abbildung 2: eRecruiting Bewerber


Bei Webapplikationen oder auch bei Desk- Letzteres ist die neuste Entwicklung der MHM-
top-Applikationen ist die Notwendigkeit der Systemhaus GmbH, das wesentlich ältere eRecrui-
Usability meist unterrepräsentiert. Anders als ting stellt quasi im Gegensatz dazu das Problem-
bei Webseiten bekommt der Endnutzer bei kind dar. Optimierungs-vorschläge für diese zwei
Einführung des Systems eine Schulung, bei unterschiedlichen Systeme werden vorgestellt und
dem das Wichtigste erlernt werden soll, ver- intuitive Benutzbarkeit und Kundenanforderungen
meintlich das, was der Benutzer durch Erfah- diskutiert und geprüft, um auch unerfahrene, pro-
rung des Prozesses oder intuitives Handeln zessfremde Anwender instinktiv durch die Anwen-
nicht herausfinden könnte. dungen leiten zu können. Navigationsarten und
Bei den Entwicklern des Systems steht Möglichkeiten des Aufbaus verschiedener Menü-
Funktionalität im Vordergrund. Der abzu- strukturen werden beleuchtet und für die spezifi-
bildende Prozess folgt der Funktion, was noch schen Fälle betrachtet. Die Lösungsansätze, Usa-
lange nicht bedeutet, dass dieser auch benut- bility hervorzuheben und auszubauen, sollen eine
zerfreundlich ist und eine verständliche Navi- Leitlinie bilden und Denkanstöße ermöglichen.
gation mit sich bringt. Das Ziel eines Systems
ist es, den gewünschten Prozess und die täg-
liche Arbeit um ein Vielfaches zu erleichtern,
Zeitersparnis zu bringen und somit Kosten zu
senken. Das kann jedoch nur geschehen,
wenn der Benutzer mit dem System zurecht-
kommt und der Entwickler schon bei Entste-
hung einer Applikation die Hauptaspekte der
Usability mit einbringt. Schulungsaufwände
und die damit verbundenen Kosten und Zeit-
aufbringungen können massiv gesenkt wer-
den, wenn mehr auf die Benutzbarkeit geach-
Abbildung 3: Leistungsbeurteilung
tet wird.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


MHM-Systemhaus GmbH, Stuttgart
32 IT-Innovationen

Analyse und prototypische Realisierung von Audio-Systemdiensten


im Kontext eines Fahrzeug-Infotainmentsystems
auf Basis der Open-Source-Plattform Android

Jörg Miller*, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Moderne Fahrzeug-Infotainmentsysteme Ziel dieser Arbeit ist eine Untersuchung der


ähneln oder übertreffen sogar in Umfang und Audio-Systemdienste der Linux-basierten
Komplexität mobile Geräte wie Smartphones, Android-Plattform hinsichtlich der Eignung für
Mobiltelefone und Netbooks. Analog zu mobi- Fahrzeug-Infotainmentsysteme. Sie analysiert,
len Geräten existiert bei Fahrzeug- welche Anforderungen aus dem Bereich Fahr-
Infotainmentsystemen eine Vielzahl an Platt- zeug-Infotainment bereits erfüllt bzw. nicht er-
formen. Die Open-Source-Plattform Android füllt werden und zeigt, wie bereits vorhandene
kann nach entsprechender Anpassung Einzug Audio-Systemdienste modifiziert oder erweitert
in Fahrzeug-Infotainmentsysteme halten. Ein werden müssen, um aktuelle Anforderungen aus
Vorteil dieser Variante ist die Wiederverwen- dem Automobilbereich zu erfüllen. Anhand einer
dung bereits existenter Software-Kompo- prototypischen Umsetzung wird die grundsätzli-
nenten und die Chance, auf diese Weise im che Durchführbarkeit dargestellt.
Fahrzeug unmittelbar am Fortschritt der Abbildung 1 zeigt beispielhaft eine Anforderung
Plattform teilhaben zu können. Vorausset- an einen Audio-Systemdienst eines Fahrzeug-
zung für den Einsatz im Fahrzeug ist aller- Infotainmentsystems: Der Dienst muss sicher-
dings die Berücksichtigung diverser Rahmen- stellen, dass im Falle von mehreren gleichzeitig
bedingungen wie beispielsweise das Aufstart- aktiven Audioquellen immer die Quelle mit der
und Abschaltverhalten, die Verwaltung meh- höchsten Priorität im Vordergrund hörbar ist, und
rerer Audioquellen, das Speichern von An- nicht durch andere, niedriger priorisierte Quellen
wendungsdaten, der Zugriff auf Fahrzeugda- in den Hintergrund gedrängt wird.
ten, die Zuordnung von CPU-Ressourcen,
Speicherplatz und Bandbreite zu einzelnen
Anwendungen oder aber die Berücksichtigung
von Sicherheitsanforderungen.

fdf
--- IPod Playback --- Traffic Announcement --- Navigation Instruction
Volume

Pause Continue
playback playback

Time
Abbildung 1: Beispielszenario Priorisierung mehrerer Audioquellen

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG
IT-Innovationen 33

Testsuite for AUTOSAR OS

Arun Kumar Nagarajan*, Werner Zimmermann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

AUTOSAR is a consortium jointly developed


by a group of OEMs, suppliers and tool devel-
opers in order to combat the rising cost &
complexity in Electrical / Electronics architec-
ture in automobiles. MB-technology GmbH &
Co. KGaA is one of the premium members in
AUTOSAR. They provide comprehensive engi-
neering and consulting services through out
the entire automotive product development
process and product life cycle.

Figure 1: AUTOSAR Branding

The main aim of the thesis is to develop a


test suite which verifies the conformity of Figure 2: OSEK & AUTOSAR scalability classes
AUTOSAR OS as per the standards derived by
A first implementation of the test suite for both
the consortium. The test suite must be port-
OSEK OS & AUTOSAR OS was done with a Free-
able and should be able to be used for a wide
scale microcontroller S12XF as the hardware
range of processors.
platform. The S12XF has a flash memory and
The initial phase of the test suite is started
supports FlexRray, CAN & LIN interfaces. The
over with a delta analysis of OSEK OS vs.
processor is chosen on the basis of availability
AUTOSAR OS. Since the AUTOSAR OS itself is
and in house support for the processor in MB-
an extended class of the OSEK OS, thus the
technology Group. The thesis would aim to im-
analysis is done to bring out the differences
plement the same and also provide the portabil-
between the operating systems.
ity for other processors.
After the delta analysis, the test suite
The C language is chosen for the development
which is to be developed must be tested for
of the test suite, since it is widely used and the
the OSEK OS with conformity class ECC2 and
operating system specifications only provide an
AUTOSAR OS with scalability class SCC1. A
application programmers interface (API) in C.
detailed description of the conformity and
Cosmic C is used as a cross compiler for the first
scalability classes is given by Figure 2. Test
implementation of the test suite for the con-
cases are derived for both OS’es from the
formity of OSEK OS.
corresponding OS specification documents.

* This thesis has been carried out by


MB-technology GmbH & Co. KgaA, Stuttgart
34 IT-Innovationen

Implementation und Test eines schwellenlosen Segmentationsverfah-


rens

Jörg Neuburger*, Harald Melcher, Karlheinz Höfer

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Segmentierung auf Basis der Kanten- Das Ziel dieser Arbeit ist es nun, eine Lösung
detektion ist in der Bildverarbeitung und Bild- für eine zeilenweise Segmentierung eines Bildes
analyse bei weitem die am meisten verbreite- zu untersuchen und diese zu implementieren.
te Technik zur Objekterkennung. Der Grund Dazu wurden Arbeiten die sich mit Kantenerken-
dafür ist, dass Kanten die Kontur eines Ob- nung und Segmentierung beschäftigen studiert
jektes wiedergeben. Eine Kante trennt zwi- und mit den daraus gewonnen Informationen die
schen dem Objekt und dem Hintergrund, Grundzüge des Algorithmus entworfen. Zur Imp-
sowie zwischen überlappenden Objekten. lementierung wurde mit dem Softwarepaket
Falls nun die Kanten in einem Bildgenau iden- MATLAB durchgeführt.
tifiziert werden können, können somit Objek-
te lokalisiert werden und deren Eigenschaf-
ten, wie Fläche oder auch Form bestimmt
werden.

Abbildung 2: Detektierte Kanten (Nullstellen)


Abbildung 1: Antwort eines in der Antwort des Differentialperators
Differentialoperators zweiter Ordnung
Die Leistungsfähigkeit des Verfahrens wurde
Die Zielführung von autonomen Flug-
abschließend ermittelt. Dazu wurden geeignete
objekten, die auf der Identifizierung und
Maße zur Beurteilung der Geschwindigkeit, Kor-
Klassifizierung von Objekten in Bildern ba-
rektheit und Häufigkeit der vorhandenen Objekte
siert, macht es möglich ein sich bewegendes
eingeführt und diese unter Variation der Parame-
Ziel, das sich von seiner Ausgangsposition
ter ermittelt. Die Bewertung erfolgte dann quali-
fortbewegt hat, zu verfolgen. Solche Einsatz-
tativ anhand der Maße der einzelnen Parameter-
zwecke benötigen robuste und schnelle Seg-
sätze.
mentationsverfahren.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


LFK-Lenkflugkörpersysteme GmbH
IT-Innovationen 35

Konzeption der Vernetzung einer bestehenden Fertigungsanlage


mit einem MES Leitsystem über Ethernet und Implementierung
auf einer SPS zum Monitoring der Produktion
und zum Visualisieren der Energieeffizienz

Michael Ordnung*, Reinhard Keller, Walter Lindermeir

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Bei der industriellen Herstellung von Pro- Wenn sich die Untersuchen dieser Arbeit er-
dukten entstehen große Datenmengen. Ein folgreich sind, ist es möglich eine Vielzahl von
Teil dieser Daten wird langfristig auf Leit- Altanlagen kostengünstig durch zusätzliche Kom-
rechner und Datenbanken gespeichert. Daten ponenten zu ergänzen. Damit können aktuelle
von sicherheitsrelevanten Produkten, z.B. für Anforderungen erfüllt werden, ohne dass ein
den Automotive Bereich, müssen laut Gesetz kompletter Neuaufbau der Steuerungen der Fer-
bis zu 15 Jahren gespeichert werden. In die- tigungsanlagen notwendig ist.
sem Zeitraum muss eine Rückverfolgung von
definierten Fertigungsinformationen eines
Produkts gewährleistet sein
Fertigungsanlagen werden von speicher-
programmierbaren Steuerungen (kurz SPS)
gesteuert. Jeder SPS in einer Fertigungsanla-
ge sind definierte Aufgaben zugeteilt. Klas-
sisch werden die Fertigungsinformationen nur
kurzfristig auf den Steuerungen gespeichert,
wodurch keine Rückverfolgbarkeit möglich
ist. In neueren Systemen werden Fertigungs-
informationen zentral auf einem Leitrechner
bzw. in Datenbanken gespeichert. Dazu wird
eine Kommunikation zwischen den einzelnen
SPS mit einem Leitrechner benötigt. Eine
Möglichkeit, diese Kommunikation zu ermög-
lichen ist Direct Data Link (DDL).
Diese Arbeit beinhaltet die Untersuchung
von Möglichkeiten, auch für die klassischen
Steuerungen eine Kommunikation zum Leit-
rechner zu realisieren. Eine Anforderung da-
bei ist, aktuelle SPS Programme nicht zu eine
solche Kommunikation umgesetzt werden. Abbildung 1: Fertigungsanlage

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Robert Bosch GmbH, Stuttgart
36 IT-Innovationen

Entwicklung eines Testsystems für Low-Cost Tracking Systeme

Felix Ostertag*, Andreas Rößler, Reinhard Schmidt

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Durch die rasant steigende Rechenleistung werden, müssen neue, günstigere Möglichkeiten
und den starken Preisverfall werden in immer erschlossen werden. Im Low-Cost Sektor, gerade
vielfältigeren Bereichen 3-D-Anwendungen im Spielebereich, gab es in den letzten Jahren
eingesetzt. Spiele, Filme, Prototypen und ein paar Vorstöße in diese Richtung. Beispiels-
Designentwürfe sind nur einige Anwendungs- weise sind die Wii Konsole von Nintendo oder das
bereiche, die schon seit langem sowohl Vor- TrackIR von NaturalPoint zu nennen. Allerdings
berechnete als auch Echtzeit berechnete 3-D- fehlt es an Testverfahren, um die Tauglichkeit
Grafik verwenden. Durch den Preisverfall in dieser Systeme für andere Anwendungen zu er-
den letzten Jahren wird auch für Privatan- fassen. In dieser Arbeit wird ein solches Testver-
wender und kleinere Unternehmen die Hard- fahren entwickelt und an einigen Trackingsyste-
ware für stereoskope Darstellung erschwing- men getestet. Zur Entwicklung eines Testverfah-
lich. Für Interaktivität besteht allerdings die rens werden zu allererst Kriterien benötigt, nach
Notwendigkeit, möglichst intuitive Eingaben denen die Tauglichkeit eines Trackingsystems
des Benutzers zu ermöglichen. Das übliche beurteilt werden kann. Außerdem ist eine einfa-
Eingabeverfahren mit einer Kombination aus che Messapparatur notwendig, mit deren Hilfe
Tastatur und Maus ist dafür allerdings eher die Tests durchgeführt werden. Diese Apparatur
ungeeignet, da die Maus nur zwei Freiheits- sollte dabei so einfach wie möglich gehalten sein,
grade besitzt und Umschalten zwischen den um einen einfachen Nachbau zu ermöglichen.
Ebenen mit der Tastatur sehr umständlich ist. Zudem ist eine modular aufgebaute Testsoftware
Als Lösung für dieses Problem haben sich erforderlich, die die zu testende Hardware an-
im professionellen Bereich Trackingsysteme steuert und einfach ergänzt werden kann.
durchgesetzt. Diese Trackingsysteme ba- Schließlich muss ein Testprotokoll entwickelt
sieren auf verschiedenen technischen Prinzi- werden, mit dessen Hilfe die ermittelten Messda-
pien, unter anderem Beschleunigungs- ten ausgewertet und bewertet werden können.
sensoren, Magnetfeldmessungen sowie opti-
sche Erfassung von Objekten. Hier können je
nach System bis zu sechs Freiheitsgraden
bestimmt werden. Also die Position in Höhe,
Breite und Länge, sowie die Orientierung im
Raum.

Abbildung 2: Messapparatur

Die Apparatur besteht aus einer einfachen,


schiefen Ebene mit zwei Schaltern. Ein Schalter
Abbildung 1: Mehrere optische Tracker ist fest am oberen Ende der Schiene angebracht,
TrackIR, wiiMote, Firma ART der zweite beweglich ist in der Mitte befestigt.
Die üblichen Trackingsysteme sind für den Das zu trackende Objekt wird auf einem kleinen
Privatanwender oder kleinere, nicht einschlä- Schlitten befestigt, der sich auf dieser Schiene
gig spezialisierte Unternehmen verhältnis- bewegt und dabei die Schalter auslöst. Der Win-
mäßig teuer. kel der Schiene kann stufenlos von 46° bis fast
Damit interaktive Virtual-Reality-Systeme 90° verändert werden. Die Software ist in C++
auch für diesen Anwenderkreis zugänglich geschrieben und basiert auf den Microsoft Foun-
dation Classes (MFC).

* Diese Arbeit wurde durchgeführt im


Virtual Dimension Center, Fellbach
IT-Innovationen 37

Development of a Software Platform for a Body ECU


with AUTOSAR Components

Prasanna Venkatesh Ramesh*, Werner Zimmermann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

A body control module is a computer com-


ponent in an automobile that checks, regu-
lates and operates electronic devices
throughout the car. Offering standard fea-
tures such as lock control, interior/ exterior
lighting control and motor and relay drive
outputs, it is capable of interfacing with the
vehicle's instrument cluster and perform se-
curity and convenience functions.
Figure 2: Development Setup

AUTOSAR (Automotive Open System Archi-


tecture) is an open and standardized
automotive software architecture, jointly devel-
oped by automobile manufacturers, suppliers
and tool developers. AUTOSAR uses a layered
architecture that ensures the decoupling of the
functionality from the supporting hardware and
software services.
The basic Software platform consists of the
communication services, input/output services
and memory services. It includes a scheduler
which ensures timely behaviour of all services
Figure 1 : Body Control Module
of the controller. The communication services
The Body ECU used in this thesis consists include the CAN driver, LIN driver, CAN inter-
of a 32-bit RISC based NEC-V850 Microcon- face, LIN interface and PDU Router modules.
troller which provides an excellent combina- Implementing the communication modules
tion of general purpose peripheral functions takes place using the Basic Software editor and
like serial communication interfaces, tim- automatic code generators.
ers/counters, measurement and control func-
tions, with full CAN network support. With
256 KB of flash memory and various power
saving modes, it is ideally suited for automo-
tive body applications.
The debugging enviroment used is MULTI
Integrated development environment from
Green Hills Softwares. A powerful debugger,
editor, code browser and configuration man-
ager in an integrated package enables devel-
oping code for an embedded application.
A JTAG interface is used for debugging. The
required connections were made and tested
to establish the interface between the micro-
controller and the debugger. Additionally, a
separate flash interface was also setup using Figure 3: Software Architecture
the clocked serial interface to be used by a
flash programmer. Both interfaces were used
to communicate with the microcontroller.

* This thesis has been carried out by


Bosch Engineering GmbH, Stuttgart
38 IT-Innovationen

Konzeption und prototypische Implementierung eines plattformu-


nabhängigen Dienstes zur Virtualisierung von Interfaces
für automobile Bussysteme wie FlexRay und CAN

Markus Puchinger *, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Eberspächer Electronics ist Experte für au- Damit es keine Konflikte bei der Steuerung der
tomobile Bussysteme, speziell für FlexRay. In Hardware gibt, wird der Zugriff auf diese durch
diesem Bereich bietet Eberspächer Electronics den Server reguliert. Dabei kann nur eine An-
Hardware- sowie Softwarelösungen an. wendung gleichzeitig eine Hardware steuern. Alle
anderen Anwendungen können nur lesend auf die
Hardware zugreifen.

Abbildung 1 – FlexCard PMC II [1]

Ein Virtualisierungsserver, der Teil dieser


Arbeit ist, soll den Kunden eine einheitliche
Software-Schnittstelle für alle Hardware-
Plattformen bieten. Zudem ist über eine
Software-Schnittstelle das Implementieren
weiterer Komfortfunktionen, wie zum Beispiel
das Loggen von Busdaten, einfach möglich.
Der Virtualisierungsserver wurde so konzi-
piert, dass auch zukünftige Hardware-Platt-
formen leicht angebunden werden können.
Dazu werden alle Hardware-Plattformen als
externe Plugins implementiert und während
der Laufzeit des Servers geladen. Abbildung 2 – Aufbau Virtualisierungsserver
Auf Anwendungsseite muss eine Bibliothek Das Projekt wurde in C++ unter der Verwen-
geladen werden, welche die Verbindung zum dung des Klassenframeworks Qt entwickelt. Dies
Server herstellt. Dabei lag ein Schwerpunkt garantiert, dass die Anwendung sowohl unter
dieser Arbeit auf der Untersuchung und Be- Windows als auch unter Linux lauffähig ist.
wertung verschiedener IPC-Mechanismen. Die
untersuchten IPC-Mechanismen müssen un- Bildquellen: [1] Eberspächer Electronics GmbH
terschiedliche Anforderungen an die Skalier- & Co. KG
barkeit und die Performance erfüllen.
Abkürzungen: IPC Interprozesskommunikation
(inter process communication)

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Eberspächer Electronics GmbH & Co. KG
IT-Innovationen 39

Entwicklung eines effizienten Fahrerassistenzsystems


für Gegenverkehrssituationen mit Hilfe von Matlab

Shayma Gholam Sadeqi*, Reinhard Keller, Walter Lindermeir

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Das Thema Fahrerassistenzsysteme ist bei


Automobilherstellern, Zulieferern und in der
universitären Forschung seit geraumer Zeit
aktuell. Es hat in den vergangenen Jahren
auch das Interesse der Öffentlichkeit ge-
weckt. Die Zahl der am Markt verfügbaren
Systeme und ihr Funktionsumfang zur Unter-
stützung des Fahrers bei der Ausführung der
Fahraufgabe nehmen stetig zu. Bedingt durch
die jüngsten Entwicklungen, wird der Begriff
Fahrerassistenzsysteme heute zumeist mit
Systemen der aktiven Sicherheit in Verbin-
dung gebracht, d.h. Systemen, die das Ein-
treten eines Unfalls verhindern. Abbildung 2: Unfälle mit Getöteten

In dieser Diplomarbeit werden unter schiedliche


Strategien für ein Fahrassistenzsystem bei Gegen-
verkehrssituationen untersucht. Hierbei wurden
Systeme von einfachen Warnfunktionen, über
Systeme mit Verstärkung von Fahrerreaktionen,
bis hin zum autonomen Direkteingriff in die Steue-
rung des Fahrzeugs untersucht.
Auf Basis eines vorangegangenen Versuches
wurden Strategien und Eingriffszeitpunkte vorher-
bestimmt. Hierbei handelt es sich um 3 Fahrma-
növer. Im Ersten um ein aktives Überholmanöver
des Probanden. Im Zweiten um ein aktives Über-
Abbildung 1: Unfälle mit Personenschäden holmanöver des Gegenverkehrs, unmittelbar vor
In der Vergangenheit wurde bei der Suche dem Fahrzeug des Probanden und im dritten Ma-
nach Anwendungsfeldern für Assistenz- növer um ein Fahrzeug, dass in einer Kurve auf
systeme vornehmlich auf Unfälle mit ver- die Fahrbahn des Probanden getragen wird.
letzten Personen geschaut. Schaut man je- Diese kritischen Situationen wurden während
doch auf die Unfälle mit Getöteten, kommt des Simulatortests von den Probanden durchfah-
man zu einem anderen Ergebnis. Im Jahr ren. Ziel war es die Wirkung von Warnsystemen
2007 war etwa jeder 12. Unfall mit Verletzten sowie die Verstärkung von Fahrerreaktionen bis
in Deutschland ein Gegenverkehrsunfall (Ab- hin zum autonomen Direkteingriff in die Steuerung
bildung 1). Dies entspricht 6.990 Unfällen mit des Fahrzeuges zu untersuchen. Es wurden die
10.071 verunglückten Personen. Überholvor- Reaktionsmuster von 120 Probanden und ihr Ver-
gänge sind häufig die Ursache schwerer Un- halten in der Interaktion mit den eingesetzten
fälle. Von allen Unfällen im Jahr 2007 mit Systemen in acht unterschiedlichen Situationen
einer getöteten Person war etwa jeder 5. untersucht. Mit Hilfe von Matlab wurden diese
Unfall ein Gegenverkehrsunfall. Dabei starben Fälle im Detail analysiert. Dabei wurde ausgewer-
1.121 Personen (Abbildung 2). tet, inwieweit man mit den untersuchten Assis-
tenzfunktionen die Anzahl und die Schwere von
Unfällen positiv beeinflussen kann.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Sindelfingen
40 IT-Innovationen

Offline-Fortführung von Geschäftsprozessen auf mobilen Geräten

Georg Schessler*, Manfred Dausmann, Peter Väterlein

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Geschäftsprozesse dienen der ergebnis- Eine Netzverbindung ist bei Mobilgeräten je-
orientierten Beschreibung von betrieblichen doch nicht immer garantiert. Ein in der Tief-
Abläufen. Oftmals werden Geschäftsprozesse garage parkender Versicherungskaufmann kann
in einem Unternehmen gelebt, jedoch nicht beispielsweise nicht von einer funktionierenden
dokumentiert. Von einer informationstech- GSM- oder UMTS-Verbindung ausgehen. Deshalb
nischen Unterstützung ihrer Geschäftsprozesse ist die volle Funktionsfähigkeit der Anwendungen
versprechen sich viele Unternehmen Vorteile, auch ohne Online-Verbindung von entschei-
wie z.B. eine Verbesserung der Qualität der dender Bedeutung für die Akzeptanz der Nutzung
Geschäftsprozesse, da diese eindeutig doku- mobiler Endgeräte.
mentiert werden und somit eine Grundlage für Diese Arbeit analysiert die Möglichkeit einer
Optimierungen bieten. Teilnahme von Mobilgeräten an Geschäftsprozes-
Mobilgeräte wie z.B. Smartphones und No- sen, die durch ein Business Process Manage-
tebooks können durch ihre stetige Weiterent- ment-System informationstechnisch unterstützt
wicklung, dem einhergehenden Ausbau der werden. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Reali-
Kommunikationsnetze und der steigenden sierung einer Offline-Fähigkeit der am Geschäfts-
Geschwindigkeit der Netze zunehmend in die prozess beteiligten Mobilgeräte, die eine Nutzung
Geschäftsprozesse einbezogen werden. Da- der Mobilgeräte auch ohne Netzverbindung er-
durch kann ein Medienbruch verhindert wer- möglicht. Diese wird durch eine Nachbildung des
den. Servers auf dem Mobilgerät, wie in Abbildung 2
dargestellt, ermöglicht.

Abbildung 1: PDA mit PI-Data-Oberfläche

Zum Beispiel kann durch eine informations- Abbildung 2: Architektur von Mobilgerät und Server
technische Integration von Mobilgeräten in den
Dazu wird das Backend auf den zur Offline-
Prozess eines Vertragsabschlusses ein Versi-
Fähigkeit benötigten Teil reduziert und die
cherungskaufmann im Außendienst nach Ab-
selbstständige Ausführung von mobilen Prozess-
schluss eines Kundenvertrages die Daten über
schritten durch eine Business Process Engine
sein Mobilgerät an die Zentrale übermitteln
ermöglicht.
und sich danach dem nächsten Kunden wid-
men. Die Zentrale kann den Vertrag während-
dessen schon bearbeiten und dem Kunden den
Vertragsabschluss schneller bestätigen.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


PI-Data AG, Stuttgart
IT-Innovationen 41

Entwicklung einer Hardwareabstraktionsschicht


für ein ARM-Mikrocontroller-System

Karsten Schlender*, Werner Zimmermann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Für ein an der Hochschule Esslingen ent- Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Konfi-
wickeltes Mikrocontroller-System wurde eine gurierbarkeit der Abstraktionsschicht gerichtet.
Hardware-Abstraktionsschicht (HAL) ent- Für jede Peripheriekomponente lässt sich beim
wickelt. Das Mikrocontroller-System nutzt mit Erstellen der Software getrennt festlegen, ob die
dem NXP LPC2368 einen weit verbreiteten gewünschte Funktionalität mit integriert werden
und günstig verfügbaren ARM 7 Mikrocontrol- soll. Dadurch kann der Speicherplatzbedarf (Me-
ler (Abbildung 2). Beim Entwurf des Boards mory Footprint) der Abstraktionsschicht auf jewei-
wurde darauf geachtet, dass ein problemloser ligen Bedarf zugeschnitten werden und es bleibt
Umstieg auf zukünftige Mikrocontroller auf möglichst viel Platz für die Benutzeranwendung
ARM Cortex-M-Basis möglich ist. Die Abstrak- zur Verfügung.
tionsschicht implementiert Treiberfunktionen
zur Ansteuerung der Board-Peripherie (Abbil-
dung 1).

Abbildung 2: Mikrocontroller Board

Zur Erstellung der Software werden die kosten-


frei verfügbaren GNU Tools mit dem ARM Backend
verwendet. In Verbindung mit einer graphischen
Abbildung 1: Peripheriebausteine
Entwicklungsoberfläche wie Eclipse und dem auf
Durch die Vielzahl der vorhandenen dem Board bereits integrierten JTAG-Debugger
Schnittstellen kann mit dem Entwicklungs- sowie einem einfachen OSEK/VDX-ähnlichen Be-
board Software für verschiedenste Aufgaben triebssystem ergibt sich eine komfortable Ent-
geschrieben werden. Im Rahmen dieser Ar- wicklungsumgebung.
beit wird neben der eigentlichen Treiberfunk-
tion für jede implementierte Schnittstelle ein
Testprogramm entwickelt, um die prinzipielle
Funktionsfähigkeit zu demonstrieren.
Für die Ethernet Schnittstelle wurde der
uIP-TCP/IP-Stack integriert und ein Web-
server zur Demonstration einer komplexeren
Anwendung implementiert.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
42 IT-Innovationen

Aufbereitung von CAN-Daten aus Fahrversuchen mit einem ADTF-


Plugin und echtzeitgetreue Wiedergabe
an einem HiL-System mit PROVEtech:TA

Karl-Heinz Schneider*, Reinhard Keller, Walter Lindermeir

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

In den letzten Jahren ist das Verkehrsauf- und Simulation sind immer noch zwei verschiede-
kommen immer mehr gestiegen. Damit steigt ne Welten. In der Realität können Effekte auftre-
auch die Verkehrsdichte auf unseren Stra- ten, die sich im Labor nur schwer oder gar nicht
ßen. Ein erklärtes Ziel von Daimler ist es, den simulieren lassen.
Komfort und die Sicherheit der eigenen Fahr- Aus diesem Grund soll eine Möglichkeit geschaf-
zeuge dennoch weiter zu steigern. Zu diesem fen werden, aufgezeichnete Busdaten, in diesem
Zweck werden die Fahrzeuge mit immer mehr Fall CAN-Nachrichten, in einem HiL-System wie-
Funktionen ausgestattet, die einerseits die derzugeben. Dabei soll das Automotive Data and
Sicherheit auf ein Maximum heben und an- Time-triggered Framework, kurz ADTF, zum Ein-
derseits versuchen den bestmöglichen Kom- satz kommen. ADTF bietet flexible Verarbeitungs-
fort zu bieten. Solche Funktionen werden als und Speichermöglichkeiten für Busnachrichten, die
elektronische Helfer in das Fahrzeug integ- über Plugins erweitert werden kann. Über ADTF
riert. Steuergeräte übernehmen dabei essen- können die aufgezeichneten Busnachrichten auf-
ziell wichtige Aufgaben, wie z.B. das richtige ge- schlüsselt und in einem XML-Format abgespei-
Abbremsen der Räder bei ESP oder das Aus- chert werden. Hierzu wurde im Rahmen der Ab-
lösen der Airbags bei einem Crash. schlussarbeit ein entsprechendes Plugin entwi-
Tritt bei solchen Systemen eine Fehl- ckelt.
funktion auf, so werden schwerste Ver- Zur Steuerung des HiL-Systems wird PROVE-
letzungen der Fahrzeuginsassen riskiert. Da- tech:TA eingesetzt. Über die Programmiersprache
her müssen Fehlfunktionen ausgeschlossen WinWrap-Basic lassen sich eigene Scripts und
werden. Um die Funktionalität sicherzustel- Oberflächen programmieren, die eine Weiterver-
len, müssen die Steuergeräte, bevor sie in arbeitung der XML-Datei ermöglichen. So kann der
die Serienproduktion gelangen, gründlich Benutzer über eine grafische Oberfläche be-
getestet werden. Dabei helfen unter anderen stimmen, wann er welche Signale einspielen
so genannte Hardware-in-the-Loop-Tests möchte, um eine bestimmte Situation aus der
(HiL), mit denen die Einheit aus Hardware Realität zu untersuchen.
und Software der Steuergeräte getestet wird. Die Verbindung von Simulation und Messdaten
Dabei erzeugt eine Simulation eine Um- hat den Vorteil, dass das Steuergerät mittels Si-
gebung wie es das zu testende Steuergerät mulation in einen definierten Zustand gebracht
(Unit Under Test - UUT) auch in einem realen werden kann. Wenn vorgegebene Bedingungen
Fahrzeug vorfindet. Auf diese Weise kann ein erreicht wurden, z.B. gleiche Geschwindigkeit in
Steuergerät gründlich überprüft werden, oh- der Simulation und in der Aufzeichnung, kann die
ne dass dabei ein Fahrzeug bewegt werden Wiedergabe echtzeitgetreu gestartet werden. Die-
muss. Dieses steigert die Effizienz und senkt se Technik soll der eingehenden Untersuchung von
gleichzeitig die Kosten. Auffälligkeiten dienen, die während einer Probe-
Allerdings kann nicht auf die klassische fahrt aufgetreten sind. Es wird also eine Art De-
Probefahrt verzichtet werden, denn Realität bugging ermöglicht.

Abbildung 1: Messung im Fahrzeug und Einspeisung in ein HiL-System

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
IT-Innovationen 43

Softwareentwicklung für eine intelligente Pipette

Sinan Selcuk*, Peter Väterlein

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Pipetten finden sich in jedem (bio-) chemi- Seit der Einführung des iPhone OS 3.0 ist es mög-
schen oder medizinischen Labor und gehören lich, für den iPod touch spezielle Anwendungen zu
zu den wichtigsten Werkzeugen im Laborall- entwickeln, mit der die Hardware eines externen
tag. Am Fraunhofer IPA werden im For- Gerätes gesteuert werden kann. Die Kommunika-
schungsprojekt "Lab in a Pipette", kurz LiP, tion mit dem externen Gerät kann dabei über die
messtechnische und analytische Prozess- serielle Schnittstelle, USB, Bluetooth oder auch
schritte in die Pipette integriert, um so die über Wi-Fi erfolgen.
Standardfähigkeiten einer Pipette zu ergän- Die Software, die in dieser Arbeit entwickelt
zen. Damit kann nicht nur die Qualität der wurde, trägt den Namen "iLiP". Sie bietet dem
Arbeit im Laboralltag gesteigert werden, son- Benutzer der Pipette eine komfortable und inter-
dern auch die Zuverlässigkeit, Nachverfolg- aktive Bedienung. Um die tägliche Arbeit eines
barkeit und Wiederholgenauigkeit einzelner Laboranten auf die bestmögliche Art und Weise
Prozessschritte. Die Fehler, die sich durch unterstützen zu können, erledigt die Software
Routine einschleichen, lassen sich auf diese bestimmte Teilschritte eines Laborprozesses, wie
Weise auf ein Minimum reduzieren. Zudem die Analyse und Auswertung der Messergebnisse
gewinnt das Laborpersonal durch die Auto- und deren Protokollierung, automatisch im Hinter-
matisierung von Zwischenschritten Zeit, die grund.
sinnvoll für andere Zwecke genutzt werden Wie es in der Abbildung 1 dargestellt ist, findet
kann. die Datenübertragung zwischen dem iPod touch
Diese neuartige Pipette besteht aus einem und dem Mikrocontroller über die USB-
Rumpf und mehreren voneinander un- Schnittstelle statt. Der iPod touch leitet die Steu-
abhängigen Modulen. Neben einer Pipettier- erbefehle des Benutzers, die er über sein Multi-
funktion ermöglicht sie auch die Durch- Touch-Display entgegennimmt, an den Mikrocont-
führung von Analyse- und Prozessschritten roller weiter. Dieser ist wiederum mit weiteren
(z.B. photometrische Analysen, Tempe- Komponenten verbunden, die dem Steuerbefehl
rierungs- oder Pufferungsschritte). Die ein- entsprechend angesteuert werden. Das Ergebnis
zelnen Module sind so ausgeführt, dass sie je einer Messung wird vom Mikrocontroller an den
nach anstehender Laboraufgabe schnell und iPod touch übertragen, dem Benutzer angezeigt
einfach an den Pipettenrumpf angeschlossen und gleichzeitig protokolliert. Mit Hilfe eines auf
werden können. dem iPod touch verfügbaren Webservers können
Im Rahmen der Arbeit wurde die Bedien- die gemessenen Werte jederzeit kabellos an einen
schnittstelle der Pipette entwickelt, die auf entfernten Rechner übertragen werden. Der
einem eingebetteten System basiert, das als Zugriff auf diese Daten in einer sinnvoll aufberei-
übergeordnete Steuerungseinheit fungiert. teten Form ist so über einen beliebigen Webbrow-
Bei diesem eingebetteten System handelt es ser möglich.
sich um einen iPod touch der Firma Apple.

Abbildung 1: Komponenten von LiP und die Schnttstellen

* Diese Arbeit wurde durchgeführt am


Frauenhofer-Institut Produktionstechnik und Automatisierung, Stuttgart
44 IT-Innovationen

Entwurf und Implementierung eines Verzögerungsreglers


für ein Modellauto basierend auf einem ARM7 Mikrocontroller
mit Echtzeitbetriebssystem und Fernbedienung über ZigBee

Emil Stoichescu*, Walter Lindermeir

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Im Rahmen dieser Arbeit werden an einem Um die Geschwindigkeit am PC in der bereits


bestehenden ferngesteuerten Modellfahrzeug implementierten Software „Wireless Control“ an
einige Funktionalitäten für die Entwicklung einem Tachometer anzeigen zu können, werden
und Implementierung eines Verzögerungs- die Daten in die TODs (Type of Data) gepackt,
und Positionsreglers angepasst und erweitert, über die ZigBee Funkstelle an die Basisstation und
der das Bremsen des Modellfahrzeuges sowie von dort über UDP an den PC gesendet. Die Da-
das Halten auf einer schiefen Ebene ermög- ten des Beschleunigungssensors werden über
licht. eine SPI Schnittstelle an den ARM7 übermittelt
Voraussetzung für die Entwicklung eines und dort dem entworfenen Verzögerungsregler als
Reglers ist die Gewährleistung der Funk- Istwert übergeben. Darüber hinaus werden die
tionalität der Geschwindigkeitssensoren und Daten des Beschleunigungssensors ähnlich den
des Beschleunigungssensors. Eine Übersicht Daten der Geschwindigkeitssensoren ebenfalls an
über das Gesamtsystem ist in Abbildung 1 den PC übermittelt.
dargestellt. Dort werden die Geschwindig-
keitsdaten ausgewertet, integriert und dem
entworfenen Positionsregler zur Verfügung
gestellt.

Abbildung 1: Gesamtsystem

Die Geschwindigkeitssensoren sind optische Ein vereinfachter schematischer Aufbau der


Sensoren, die an den beiden vorderen Rädern Regler ist in Abbildung 2 dargestellt.
angebracht sind. Die Sensordaten werden an
einen Atmel8 Controller gesendet und von
dort per I2C Schnittstelle an den ARM7 Mik-
rocontroller weitergeleitet.

Abbildung 2: Aufbau von Verzögerungs- und Positionsregler

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
IT-Innovationen 45

Analyse und Implementierung von Vocodern


für ein Software Defined Radio (SDR)

Roman Streubel*, Karlheinz Höfer, Harald Melcher

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Abstrakt
Diese Arbeit beschreibt Schmalband-Sprachcodecs, die natürliche Sprache in kodierter und band-
begrenzter Form übermitteln und die Sprachinformation mit unterschiedlichen Ansätzen aus den über-
tragenen Werten reproduzieren. Inhalt der Arbeit ist ein Wellenformkodierer „Continuously Variable
Slope Delta” Modulation (CVSD) sowie die rein parametrischen Codecs „Linear Prediction Coding” (LPC-
10) und „Mixed Excitation Linear Prediction enhanced” Coding (MELPe).

Seit Beginn der Sprachsignalübertragung Informationsgehalt zu verlieren. Dabei entfernt


ist es das Ziel, Sprachinformationen mit man Redundanzen im Signal, behilft sich mit Mo-
höchster Qualität und dabei möglichst gerin- dellen des menschlichen Sprechtrakts, des Gehörs
ger Datenrate über einen Kanal vom Sender und nutzt die bekannten Eigenschaften des
zum Empfänger zu übertragen. Eine kaum Sprachsignals. Vocoder analysieren und paramet-
mehr zu überblickende Anzahl von Algorith- risieren das Sprachsignal im Coder, um im Deco-
men und Verfahren sind in der Zwischenzeit der mit den übertragenen Parametern ein neues
entstanden, welche immer ausgereiftere und Sprachsignal zu synthetisieren.
störungsresistentere Codecs erlauben. Im Rahmen dieser Arbeit werden „Standardiza-
Die von der „International Telecom- tion Agreements“ (STANAG) der „National Atlantic
munication Union“ (ITU) standardisierte Puls- Treaty Organization“ (NATO) in der Programmier-
Code-Modulation G.711 mit 64kbit/s (8Bit sprache C realisiert. Mit der Verwendung der Pro-
Auflösung bei 8kHz Abtastrate) ist ein Bei- grammiersprache C erfolgt eine hardwarenahe
spiel, bei dem es auf sehr gute Verständlich- Realisierung, um eine spätere Umsetzung auf ei-
keit bei der Sprachausgabe ankommt. Eine nen digitalen Signalprozessor (DSP) zu ver-
Anwendung von PCM findet sich bei der einfachen.
Sprachübertragung des ISDN Telefons. Mit den STANAGs willigen die jeweiligen NATO-
Mitgliedsstaaten ein, die darin befindlichen Richtli-
nien einzuhalten und sie auch anzuwenden. Die
STANAGs stellen sicher, dass die Interkommunika-
tionsfähigkeit besteht und ein sicherer Kommuni-
kationskanal zwischen den Einsatztruppen der Mit-
gliedsstaaten hergestellt werden kann.
Die STANAGs beinhalten teilweise Algorithmen-
und Filtervorgaben, Auflistung der Richtlinien für
Parameter, Kodier- und Dekodier-Charakteristiken
sowie Übertragungsformate und Datenraten aber
keine weiteren Hinweise zur Implementation.
Während die Wellenformkodierung CVSD mit ei-
Abbildung 1: Subjektiver ner vergleichsweise hohen Datenrate von 16kbit/s
Mean-Opinion-Score oder wahlweise mit 32kbit/s arbeitet, sind die
Im Gegensatz dazu stehen bei einem Voi- Vocoder LPC-10 mit 2,4kbit/s und der MELPe mit
cecoder (Vocoder) die Reduzierung der Da- 2,4kbit/s, 1,2kbit/s sowie mit einer sehr niedrigen
tenrate im Vordergrund und nur eine adäqua- Datenrate von nur 0,6kbit/s standardisiert. Zum
te Verständlichkeit beim Empfänger. Vocoder Vergleich: bei GSM-Mobiltelefonen ist die Datenra-
erreichen Datenraten von unter 4kbit/s und te 13kbit/s Standard.
sind somit der Schmalband-Sprachkodierung
zuzuordnen. Hintergrund ist es, Sprache äu-
ßerst effizient und sicher übertragen oder
speichern zu können ohne den

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
46 IT-Innovationen

Analyse und Implementierung von Vocodern für ein Software Defined Radio (SDR)
Roman Streubel, Karlheinz Höfer, Harald Melcher

Die CVSD Modulation ist ein nichtlineares, Der LPC-10 Coder (s. Abbildung 4) ist für die
mit Abtastwerten arbeitendes Rückkopp- Bestimmung grundlegender Sprachparameter wie
lungssystem. Die CVSD Kodierung (s. Ab- der Grundfrequenz, Formanten, Amplitude, Fre-
bildung 2) verarbeitet das mit einem „Audio- quenzspektrum und Vokaltrakt-Funktionen zu-
Filter“ bandbegrenzte Analogsignal und ko- ständig.
diert es für digitale Übertragungskanäle in Der LPC-10 Coder parametrisiert das Sprachsig-
binäre Werte. nal, quantisiert die gewonnenen Kennwerte und
überträgt bei einer stimmlosen Klassifizierung eine
reduzierte Anzahl von Parametern bitfehlerge-
schützt mit Hilfe von Gray- und Hamming-Codes.
Die notwendigen Algorithmen für die Parameter-
berechnung gibt die Norm dagegen nur grob vor,
was Freiheiten bei der Realisierung lässt. Im
stimmhaften Fall erfolgt keine Fehlerkorrektur und
erlaubt die Übermittlung einer größeren Anzahl
von Parametern, was im Decoder zu einer exakte-
ren Spektrum-Wiedergabe führt. Dabei verwendet
Abbildung 2: CVSD Coder der Coder standardisierte Quantisierungskennli-
(STANAG 4380) nien und Übertragungsformate.
Der Modulation Level Analyser (MLA) in
Abbildung 2 besteht aus einem 3-Bit-
Schieberegister. Der MLA erhöht/verringert
anhand der 3-Bit-Logik einen dynamischen
Quantisierungswert um „Slope Overhead“ zu
reduzieren. Der MLA Integrator oder auch
„Syllabic Filter“ verhält sich wie ein einfacher
Tiefpass-Filter und soll die Silbenbildung in
der Sprache nachstellen. Der „Pulse Genera-
tor“ erhält das aktuelle Ausgangsbit c vom
„Comparator“ und verwendet es als Vorzei-
chen für den zurückzuführenden Wert des Abbildung 4: LPC-10 Coder
(STANAG 4198)
MLA Integrators. Der „Comparator“ ent-
scheidet ob der aktuelle Abtastwert größer Eigenheit des STANAG 4198 ist die Verwendung
oder kleiner als der Vergleichswert ist. von Reflektionskoeffizienten anstelle von den übli-
chen Prädiktionskoeffizienten. Diese sind jeweils
voneinander ableitbar. Reflektionskoeffizienten
haben den Vorteil des begrenzten Wertebereiches
zwischen -1 und 1 und der somit sichergestellten
Stabilität des Allpol-Filters für die Synthese im
Decoder. Weiterer Vorteil ist die Vereinfachung
der Quantisierung im Coder. Das physikalische
Röhrenmodell des Vokaltrakts [1] ist die Grundla-
Abbildung 3: CVSD Decoder
(STANAG 4380)
ge für die Reflektionskoeffizienten.

Der CVSD Decoder (s. Abbildung 3) re-


produziert die Approximation des Original-
signals mit dem empfangenen binären Signal
c. Der Decoder verwendet dabei die gleichen
Algorithmen bzw. Module wie der Coder, an-
geordnet in umgekehrter Reihenfolge. Linear
Prediction Coding ist eine der bedeutendsten
Sprachanalyse-Techniken. LPC-10 gehört zu
der mit einer Grundfrequenz angeregten line-
aren Prädiktionskodierung. Die lineare Prädik-
tionsanalyse nutzt die Erkenntnis, dass sich
eine Sprachprobe durch eine lineare Kombi- Abbildung 5: LPC-10 Decoder Modell
nation von einer vorherigen Sprachprobe
approximieren lässt.
IT-Innovationen 47

Analyse und Implementierung von Vocodern für ein Software Defined Radio (SDR)
Roman Streubel, Karlheinz Höfer, Harald Melcher

Eine Herausforderung beim LPC-10 ist die Der Allpol-Filter, ein zeitvarianter Synthese-
richtige stimmhaft/stimmlos Klassifizierung. filter, formt letztendlich mit Hilfe der Reflekti-
Der LPC-10 Decoder (s. Abbildung 6) ba- onskoeffizienten die Formanten im Spektrum und
siert auf dem vereinfachten Sprachmodell in erzeugt das synthetische Sprachsignal.
Abbildung 5. Der Nasaltrakt ist Aufgrund sei- Der MELPe Vocoder basiert ebenfalls wie der
ner Unbeweglichkeit und komplizierten Ges- LPC-10 auf dem vereinfachten Sprachmodell in
talt nicht Teil des Modells. Die periodischen Abbildung 5. Der MELPe verfügt jedoch über 5
Impulse erzeugen im stimmhaften Fall die weitere Merkmale für die Synthese des Sprachsig-
Grundfrequenz und stellen somit die Schwin- nals. Diese sind: „mixed excitation“, „aperiodic
gungen der Stimmbänder dar. Der stimmlose pulses“, „adaptive spectral enhancement“, „pulse
Modus dagegen, verwendet ein Rauschsignal dispersion“ und „Fourier magnitude modelling“.
zur Anregung des Allpol-Filters. Ansonsten arbeitet der MELPe mit der gleichen
Error
Rahmenlänge und der gleichen Datenrate von
Digital
Serial to Parallel
Detection & Parameter 2,4kbit/s aber besserer Sprachqualität und Större-
Conversion &
Input
SYNC Detection
Correction Decoding sistenz verglichen mit dem LPC-10 Vocoder.
Decoding
Der MELPe Coder (s. Abbildung 7) operiert mit
exakteren Algorithmen für die Sprachanalyse und
Frame Block to Pitch Block Converter & Interpolator der Decoder (s. Abbildung 8) agiert bei der
stimmhaft/stimmlos Entscheidung weniger binär.
RMS R.C.’s PITCH V/UV Das „Bandpass Voicing Analysis“-Modul im Coder
Pitch Noise unterteilt das Spektrum in Frequenzbereiche und
Generator Generator entscheidet für jeden, ob er stimmhaft oder
stimmlos ist. Resultat ist eine naturgetreuere
Gain
Synthesizer Voicing Switch
Nachbildung des Sprachsignals im Decoder.
Calculator
Zusätzlich bietet das STANAG 4591 für den
MELPe noch zwei weitere Modi an. Die sehr niedri-
De-
D/A – A/D
Converter
Low-Pass Filter Output gen Datenraten von 1,2kbit/s und
Emphasis
8000 Hz SR
3600 Hz Speech 0,6kbit/s erreicht der MELPe mit dem Zu-
sammenfassen von Übertragungsrahmen zu soge-
Abbildung 6: LPC-10 Decoder nannten „Superframes“. Nachteil ist die dadurch
(STANAG 4198) erhöhte Verzögerung.
Die übertragenen Parameter reprä-
sentieren immer einen kompletten Rahmen.
Der „Converter & Interpolator“ interpoliert
Zwischenwerte für die übertragene Amplitude
sowie die Reflektionskoeffizienten und verteilt
sie auf kleinere Blöcke. Der übertragene Wert
für die Grundfrequenz bestimmt die Größe
der Blöcke.

Abbildung 8: MELPe Decoder


(STANAG 4591)

Dennoch erreicht der 1,2kbit/s Modus annä-


hernd die gleiche Qualität wie bei
2,4kbit/s und der 0,6kbit/s Modus übertrifft sogar
noch die Sprachqualität des LPC-10. Transkodie-
rungen zwischen den 3 Datenraten sind ebenfalls
standardisiert.

Literatur: [1] Rabiner, Schafer:


Digital Processing of Speech Signals,
Prentice-Hall
Abbildung 7: MELPe Coder
(STANAG 4591)
48 IT-Innovationen

Dashboard Module for CAROMEE

Vishnu Nair*, Werner Zimmermann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Eberspaecher Electronics GmbH & Co. KG


are introducing a new measurement and
analysis software package for bus communi-
cation called CAROMEE (CAR Open MEasure-
ment Environment), which features extreme
scalability so as to enable OEMs to adapt this
application for their specific needs. The soft-
ware currently supports CAN and Flexray bus
systems.
Dashboard is an add-on module for CAR-
OMEE, which provides a display for tracking Display 
bus signals. It is powered by Qt, a library for
platform independent graphical user inter-
faces (GUI). Dashboard consists of a Listener
and a Dashboard Console. The purpose of Figure 2: Filter Model
Dashboard Listener is to pull out bus signals
from an ongoing measurement, while it is the Some of the key features of Dashboard are the
job of Dashboard Console to display the sig- ability to drag and drop the displays (Fig.3 and
nal values in a user friendly format. In order Fig.4) anywhere inside the dashboard pane, the
to be able to receive bus signals, the user has ability to assign signals to different types of dis-
to add the Dashboard Listener to his meas- plays and also the ability to add as many
urement configuration. The measurement dashboards to the configuration. Each display has
configuration is set up in Topology Editor its own properties window so as to enable the user
(Top-Ed), which is the central application of to adjust the display specific properties.
CAROMEE (see Fig.1). The displays are implemented as pluggable
.NET/COM-components, which implies that the
dashboard is scalable to accommodate new plug-
ins by implementing the associated interfaces.

Figure 1: A Measurement Configuration in Top-


Ed
Figure 3: Digital Display and Meter
Once the configuration is set up, the
Dashboard Console can be opened to add
required displays. To connect a signal to a
display, a filtering process as explained in
Figure 2 has to be performed. Signal informa-
tion for CAN and Flexray buses are contained
in dbc and fibex files respectively that are
loaded into Top-Ed, which in turn could be
accessed by Dashboard.

* This thesis has been carried out by


Eberspaecher Electronics GmbH & Co. KG,
IT-Innovationen 49

Architekturentwurf eines über USB angeschlossenen


CI-Kartenlesers mit analogem AV-Eingang
sowie Schaltungs-, PCB Design und Inbetriebnahme

Tony Vornicu*, Walter Lindermeir

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Der Einsatz von Multimedia Systemen in Videosignal ebenfalls über USB an den TV-Tuner
Fahrzeugen ist stetig ansteigend. Es werden übertragen werden. Der externe Kartenleser dient
schon jetzt serienmäßig Infotainment Syste- als Schnittstelle für das CI-Modul, das zum Deco-
me in einer großen Anzahl von Fahrzeugen dieren des verschlüsselten Inhalts notwendig ist.
verbaut. Hirschmann Car Communications Das CI-Modul bietet die Möglichkeit, individuell
GmbH stellt aufgrund der Nachfrage zuneh- Programme zu entschlüsseln. Der Kartenleser soll
mend mehr TV-Tuner für die verschiedenen als optionales Gerät an den TV-Tuner angeschlos-
Fahrzeugmärkte bereit. Mit diesen ist es sen werden können. Da der TV-Tuner bereits über
möglich, analoge sowie digitale Fernsehsigna- eine USB Schnittstelle verfügt, soll der Kartenleser
le aufzubereiten. diese Schnittstelle auch nutzen.
Zunehmend gibt es Fernsehsendungen, die Der CI-Kartenleser musste für diese Arbeit neu
verschlüsselt ausgestrahlt werden. Hierfür entworfen werden. Das bedeutet im Einzelnen,
muss ein System bereitgestellt werden, das dass die Hardware sowie auch die Software, die
es ermöglicht, diese Sendungen bei Bedarf zu für das System benötigt wird, in dieser Arbeit er-
entschlüsseln. Es handelt sich hierbei um ein arbeitet wurden. Der Hauptteil der Arbeit lag im
so genanntes CI Plus System. Entwurf des Systems und in der Erstellung der
Hardwareplatine für den CI-Kartenleser, die in
Abbildung 2 zu sehen ist.

Abbildung 1: TV-Tuner [1]

Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Karten-


leser, der außerhalb des eigentlichen TV-
Tuners (siehe Abbildung 1) sitzt, konzipiert
und entworfen. Mit dem externen Kartenleser
soll die Möglichkeit gegeben sein, die ver-
schlüsselten Sendungen, die am TV-Tuner
ankommen, zu entschlüsseln und diese dem
TV-Tuner bereitzustellen. Basierend darauf
soll der externe Kartenleser über USB die Abbildung 2: CI-Kartenleser Platine
entschlüsselten Videosignale an den TV-Tuner
übermitteln. Zusätzlich soll der Kartenleser Bildquellen: [1] www.hirschmann-car.com
noch einen AV-Eingang besitzen, mit dem es
möglich ist, z.B. einen externen DVD-Player
anzuschließen. Dabei soll das zu übertragene

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Hirschmann Car Communication GmbH, Neckartenzlingen
50 IT-Innovationen

Konzeption und Realisierung eines Netzwerkprotokolls


nach Charakteristik des LLDP zur topologieweiten Fehlererkennung
in Industrial-Ethernet-Netzwerken
auf Basis des Echtzeitbetriebssystems VxWorks

Simon Welß *, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Fehlerfreiheit von Industrial-Ethernet- Fehler zwischen genau zwei benachbarten Geräten
Netzwerken ist immens wichtig, da ein Ausfall erfassen kann. Da sich jedoch viele der auf den
des Produktionsnetzes erhebliche Kosten zur Geräten eingesetzten Protokolle nicht auf eine
Folge haben kann. Um diese Fehlerfreiheit zu direkte physikalische Nachbarschaft beschränken,
gewährleisten und damit die Verfügbarkeit sondern topologieweit agieren, wurde die Entwick-
und Leistungsfähigkeit zu verbessern, werden lung eines Protokolls notwendig, das unabhängig
industrielle Produktionsnetze ständig mittels von einzelnen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen über
Netzwerk-Management-Systemen überwacht, die Funktionalität von LLDP hinaus Konfigurations-
die erkannte Ausfälle und Probleme lokalisie- parameter zwischen Infrastrukturgeräten austau-
ren und melden. schen kann.
Des Weiteren verfügen moderne Netzinfra- Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde die-
strukturgeräte, wie beispielsweise Industrial- ses Protokoll konzipiert und in die bestehende
Ethernet-Switches, über einen hohen Funkti- Embedded-Software der Hirschmann Industrial-
onsumfang und unterstützen eine Vielzahl an Ethernet-Switches implementiert, auf denen das
Netzwerkprotokollen. Diese Protokolle ermög- Echtzeitbetriebssystem VxWorks eingesetzt wird.
lichen unter anderem ein schnelles Umschal- Darüber hinaus wurden für eine Erweiterung der
ten bei einem Ausfall des Übertragungsmedi- vorhandenen LLDP-Fehlererkennung konkrete
ums von einem primären auf einen redundan- Einsatzmöglichkeiten und sinnvolle zu übertragen-
ten Netzwerkpfad oder eine präzise Zeitsyn- de Konfigurationsparameter ermittelt. Zudem war
chronisation. Ein solch hoher Funktionsum- in der Analysephase festgestellt worden, dass mit
fang hat einen hohen Konfigurationsaufwand Hilfe der übermittelten Nachbarschaftsinformatio-
auf den Geräten zur Folge. Bei der Konfigura- nen die Topologieerkennung innerhalb des Netz-
tion können sich daher leicht Fehler einschlei- werk-Management-Systems unterstützt werden
chen, die dann möglicherweise ebenfalls Aus- kann.
fälle oder eine Leistungsminderung des Ge- In Abbildung 1 ist ein Ausschnitt eines Netzplans
samtsystems bewirken. mit einem Netz zu sehen, in dem alle Teilnehmer
mittels Multicast ihre Konfigurationsparameter
übermitteln. Diese Konfigurationsparameter kön-
nen anschließend abgeglichen werden, um mögli-
che Fehlkonfigurationen zu erkennen.
In Abbildung 2 sind die übertragenen Konfigura-
tionsparameter aufgelistet.

Abbildung 1: Ausschnitt aus einem Netzplan

Um diese Konfigurationsfehler zu erkennen,


wird bei der Firma Hirschmann ein Fehlerer-
kennungssystem auf Basis des LLDP (Link
Layer Discovery Protocol) eingesetzt, das
Abbildung 2: Übertragene
Konfigurationsparameter

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Hirschmann Automation and Control GmbH
IT-Innovationen 51

Optimierung und Implementierung von Schnittstellen zwischen mo-


dellbasierten HMI-Spezifikationen und 3D-Visualisierungstools

Peter Wiedmann*, Reinhard Schmidt, Astrid Beck

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Firma Porsche unterhält einen virtuel- Im ersten Teil wird das bestehende KMS analy-
len Fahrerplatz für Software- und Hardware- siert und eine neue Benutzungsoberfläche entwi-
in-the-Loop Simulationen, um Funktions- und ckelt. Das neue User Interface (UI) bietet die Mög-
Usabilitytests gefahrlos durchführen zu kön- lichkeit, die eigentliche KMS Applikation remote
nen. Um eine leistungsstarke und flexible über TCP/IP zu steuern und beispielsweise CAN
Kommunikation, der in Abb. 1 abgebildeten Signale bequem über die Oberfläche zu modifizie-
Komponenten, sicherzustellen, wird ein zent- ren. Aufgrund der gewählten Softwarearchitektur
rales Kommunikationsmanagementsystem lässt sich das UI zudem variabel erweitern, indem
(KMS) eingesetzt. beliebig Plugins hinzugefügt werden können. Zur
Evaluierung des Systems wird ein Plugin entwi-
ckelt, mit welchem, in Kombination mit dem ei-
gentlichen UI, die Funktionsfähigkeit getestet
wird.
Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Aspekt
der Mensch-Maschine-Simulation (HMI). Die Idee
dabei ist, eine Flashanimation zu entwickeln, wel-
che ein UI für eine HMI-Simulation darstellt und
über ein bestehendes Logik-Framework angesteu-
ert werden kann. Als Beispielanwendung dient ein
dynamisches Flashmovie, welches über das Lenk-
rad im Fahrsimulator bedient wird.
Insgesamt wird die Einsatzfähigkeit und der
Nutzen des virtuellen Fahrerplatzes erhöht und ein
weiterer Grundstein für Weiterentwicklungen ge-
legt.

Abbildung 1: Virtueller Fahrerplatz

Die Arbeit befasst sich mit der Optimierung


und dem Ausbau des virtuellen Fahrerplatzes,
wobei zwei Hauptthemen im Fokus stehen.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart
52 IT-Innovationen

Entwurf und Implementierung eines Agentensystems zur automati-


sierten oder interaktiven Überwachung sowie zur Auswertung des
Installationszustands von CAD-Clients an verteilten Standorten

Matthias Zieker*, Herbert Wiese, Peter Väterlein

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die CAD Workstations der Firma Behr läuft auf CAD-Clients als eigenständiger Agent.
GmbH & Co.KG in aller Welt werden zentral Aufgrund der Eigenständigkeit des Agenten ist es
von Stuttgart Feuerbach aus administriert. möglich, Probleme der CAD-Clients zu erkennen,
Auf allen diesen Systemen wird die CAD- bevor der Konstrukteur darauf stößt.
Software CATIA eingesetzt. Für ein reibungs-
loses Arbeiten muss den Konstrukteuren eine
voll funktionsfähige CATIA Version bereitge-
stellt werden. Aufgrund von Abhängigkeiten,
die zwischen CATIA und anderen Software-
produkten bestehen, ist dies keine Selbstver-
ständlichkeit. CATIA benötigt zum Beispiel ein
installiertes .NET Framework in einer be-
stimmten Version.
Ziel dieser Arbeit war es, für die zentrale
CATIA Administration ein Werkzeug bereitzu-
stellen, das den Zustand der Software über-
prüft und die Auswertung zentral zur Einsicht
bereitstellt. Dadurch wird erkennbar, in wie
weit alle Computer zur Konstruktion nutzbar
sind. Um Veränderungen der CAD Software Abbildung 1: Drools Guvnor
oder der Abhängigkeiten von anderen Soft-
wareprodukten berücksichtigen zu können, Der Agent startet einen CATIA-Test, indem er
muss das Werkzeug nachträglich angepasst die lokalen Konfigurations-Files mit denen auf
werden können. Dazu kommt ein Business dem File-Server vergleicht. Liegen aktuellere
Rule Management System (BRMS) zum Ein- Signaturen vor, werden die lokalen Dateien aktu-
satz, das eine Trennung von Geschäftspro- alisiert. Anschließend werden die einzelnen Tests
zessen von der zu ihrer Realisierung einge- durchgeführt. Die Ergebnisse werden für Auswer-
setzten Software erlaubt. Dies bietet eine tungen in einer Datenbank hinterlegt. In Abbil-
höhere Flexibilität bei gleichzeitig niedrigeren dung 2 ist ein schematischer Überblick über das
Wartungskosten. Gesamtsystem dargestellt. Neue Tests, die der
Das in Java geschriebene Open-Source Agent durchführen soll, werden von einem Ent-
Produkt Drools ist ein frei verfügbares BRMS. wickler nachträglich implementiert und auf einem
Die Geschäftsregeln werden in einer "wenn- File-Server abgelegt. Der Agent bezieht die neu-
dann" Syntax geschrieben, wie in Abbildung 1 en Tests dann beim nächsten Durchgang mit ein.
dargestellt. Für die Eingabe der Geschäfts-
regeln durch das Fachpersonal, stellt Drools
eine Web-Oberfläche (Drools Guvnor)zur
Verfügung, das auch eine Schnittstelle zu
Tabellenkalkulationsprogrammen bietet. Für
Entwickler besteht die Möglichkeit, Drools als
Plug-In in die Entwicklungsumgebung Eclipse
einzubinden. Die Regeln werden von der Rule
Engine "Drools Expert" ausgewertet. Diese
stellt die Verbindung zwischen Geschäfts-
regeln und der Software dar. Die Software

Abbildung 2: Systemüberblick

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Behr GmbH & Co.KG, Stuttgart
IT-Innovationen 53

Konzept und Realisierung der Frontend-Mikrocontroller-Software ei-


nes Bedienterminals für explosionsgefährdete Bereiche

Thomas Zimmermann*, Werner Zimmermann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Technische Anlagen, die zeitweilig oder keine zusätzliche Softwareinstallation notwendig


dauerhaft einer explosionsgefährdeten Atmo- macht. Hierfür konnte die AVR USB Software-
sphäre ausgesetzt sind, z.B. in der chemi- Bibliothek von Atmel als Grundlage eingesetzt
schen Industrie oder im Bergbaustellen be- werden. Die Simulation eines virtuellen COM-
sondere Anforderungen an die Steuer- Ports am PC mit Hilfe der ebenfalls für USB spe-
elektronik. So dürfen beispielsweise keine zifizierten Communications Device Class (CDC)
Funken und nur wenig Abwärme erzeugt ermöglicht einen seriellen Kommunikationskanal
werden. Diesem Aspekt musste, neben der vom und zum PC, auf dem weitere Steuer- und
Tatsache, dass Mensch-Maschine-Schnitt- Nutzdaten ausgetauscht werden können. Auf-
stellen möglichst benutzerfreundlich sein bauend auf dieser seriellen Verbindung, wurde
müssen, beim Softwareentwurf für eine neue eigens eine Steuer- und Konfigurationsschnitt-
Generation von Bedienterminals Rechnung stelle entworfen und implementiert, die spezifi-
getragen werden. sche Anfragen und Befehle der Host-Software auf
Um sowohl eine vertraute, intuitiv bedien- dem PC an den Controller verarbeitet.
bare Oberfläche anzubieten als auch Stan- Um eine vollwertige 103/105-Tasten-PC-
dardtechnologien wie Ethernet nutzen zu Tastatur und ein umfangreiches LED-Panel zu
können, ist ein PC mit Windows-Betriebs- unterstützen, ist es notwendig, die begrenzten
system das Herz des neuen Terminals. An vorhandenen Ports des Mikrocontrollers in Form
diesen ist per USB ein AVR-Mikrocontroller von Schaltmatrizen zu kombinieren und durch
angeschlossen, der für die Steuerung der genügend schnelles und präzises periodisches
Frontplatte sorgt. Der Controller soll eine Abfragen bzw. Schreiben zufriedenstellende Er-
vollwertige Tastatur und Maus unterstützen, gebnisse zu erhalten. Dadurch kann die ge-
ein LED-Panel ansteuern, diverse analoge wünschte Zahl an Tasten bzw. LEDs erreicht
Eingangssignale verarbeiten können, und werden. Die nötige Flexibilität der Controllersoft-
eine Steuerschnittstelle zum internen PC bie- ware wird dadurch erreicht, dass alle wichtigen
ten. Entwurf und Umsetzung der Software für Parameter in einer Konfigurationsdatei im Fest-
diesen Controller waren das Ziel dieser Ar- wertspeicher des Controllers abgelegt sind. Diese
beit. Der Anschluss des Controllers an den PC können in aufbereiteter Form über die Konfigura-
soll PC-seitig möglichst ohne zusätzlichen tionsschnittstelle zum PC abgerufen und ange-
Softwareaufwand erfolgen. So wird die für passt werden.
USB spezifizierte Human Interface Device– Die Umsetzung der Mikrocontroller-Software in
Geräteklasse (HID) genutzt, um den Control- C erfolgte mit der Atmel-Entwicklungsumgebung
ler gegenüber dem PC als gewöhnliche USB- AVR Studio.
Maus und USB-Tastatur anzumelden, was

Abbildung 1: Schema für die Anbindung des Front-End-Controllers

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Pepperl+Fuchs GmbH, Wernau
54 IT-Innovationen

Raum für Notizen


I
T-I
nnovat
ionen

Band4
J
anuar2010
Grußwort des Dekans

Liebe Freunde der Informationstechnik


an der Hochschule Esslingen,

nun schon in der vierten Ausgabe, wird unser Werk erwachsen. IT-Innovationen, so heißt
der offiziell mit einer ISSN registrierte Titel und soll das treffend wiedergeben, wodurch sich
unsere Absolventen besonders herausheben: Überall dort, wo innovative Lösungen in der
Industrie gesucht und eingesetzt werden, sind unsere Studenten der Informationstechnik
dabei, sei es als Praktikant, als Absolvent, als Berufseinsteiger oder als Alumni. Eindrucks-
voll zeigt jeder von ihnen, wie sie, dank ihrer soliden und breiten Grundlagenausbildung, in
der Lage sind, sich in neue Themenfelder rasch und effektiv einzuarbeiten, um wertvolle
technische Lösungen zu finden und erfolgreich in bestehende Systeme integrieren zu kön-
nen. Die zahlreichen Kooperationen zwischen Industriebetreuern und Hochschulprofessoren
zeigen vorbildlich, welches Potential in der engen Verzahnung von Angewandter Forschung
und Praxis steckt. Eine Win-Win-Situation, die für beiden Seiten gleichermaßen fruchtbar
und zukunftsweisend ist.

Ich lade Sie herzlich ein, der Vielfalt der Anwendungsgebiete und der eingesetzten IT-
Technologien nachzuspüren. Vielleicht kommt Ihnen die eine oder andere Idee für weitere
interessante Aufgabenstellungen. Unsere Professoren freuen sich auf den fachlichen Aus-
tausch mit Ihnen.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen Ihr

Prof. Dipl.-Ing. J. Nonnast


Dekan Informationstechnik
IMPRESSUM
ERSCHEINUNGSORT
73732 Esslingen am Neckar

HERAUSGEBER
Prof. Jürgen Nonnast
Dekan der Fakultät Informationstechnik
der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences

REDAKTIONSANSCHRIFT
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Fakultät Informationstechnik
Flandernstraße 101
73732 Esslingen am Neckar

Telefon +49(0)711.397-4211
Telefax +49(0)711.397-4214
E-Mail it@hs-esslingen.de
Website www.hs-esslingen.de/it

REDAKTION, LAYOUT UND DESIGN


Prof. Dr.-Ing. Reinhard Schmidt
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Fakultät Informationstechnik
Flandernstraße 101
73732 Esslingen am Neckar

SATZ, ANZEIGEN und VERLAG


Prof. Dr.-Ing. Reinhard Schmidt
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Fakultät Informationstechnik
Flandernstraße 101
73732 Esslingen am Neckar

ERSCHEINUNGSWEISE
Einmal pro Semester, jeweils Januar und Juni

DRUCK
Pixelgurus
Werbung – Werbetechnik – Digitaldruck
Horbstraße 8
73760 Ostfildern

AUFLAGE
300 Exemplare

ISSN 1869-6457
IT-Innovationen
IT-Innovationen
IT-Innovationen — Inhaltsverzeichnis I

Slava Analyse, Entwurf und Realisierung eines datenbank- 1


Archipov gestützten Werkzeugs zur Unterstützung der Entwicklung
von IO-Link-Sensoren einschließlich automatischer Er-
zeugung der Dokumentation sowie eines dynamischen
Webinterfaces zur Bedienung des Systems

Michael Konzeption und Realisierung einer Anwendung zur Unter- 2


Ayerle stützung von Prozessen in der agilen Softwareentwicklung

Erkan Konzeption und Implementierung eines echtzeitfähigen 3


Basata Host-Systems zur Funkkommunikation in C++ im
medizinischen Umfeld

Christian ECC mit Galoisfeldern 4


Bönnhoff

Alexander Konzeption und Implementierung einer Securityarchi- 5


Bosler tektur unter Berücksichtigung des Schutzbedarfs einer
Java Enterprise Applikation

Tobias Analyse, Evaluierung und Design eines regelungs- 6


Braun technischen Systems zur Vorhersage von Fehlerzuständen
innerhalb eines Datennetzwerks

Christian Konzeption und Realisierung eines Eclipse GEF-Plug-Ins 7


Breyer zur Visualisierung von Straßennetzwerken im OpenDRIVE-
Format und zur Planung von Teststrecken für ein HiL-
System

Jennifer Entwicklung eines Styleguides zur ergonomischen Ge- 8


Bucher staltung von grafischen Benutzeroberflächen und zur
Optimierung der Usability von Anwendungen

John Lanvin Aufbereitung und 3D Visualisierung von Fahrzeugdaten in 9


Calo Echtzeit

Bayram Grundkurs “Einführung in die Funktechnik“ für 10


Cataltepe Studierende und Berufsschüler

Felix Entwicklung einer prototypischen Web 2.0 Entwicklungs- 11


Eisele, plattform im Extranet mit Wissensmanagement-,
Marek Versionsverwaltungs- und Team-Kommunikationsmodulen
Schmidt

Markus Planung und Realisierung einer Netzwerkmanagement- 12


Eißele lösung zur Überwachung unternehmensweiter Voice-over-
IP- und Unified Communications-Systeme

Johannes Variantenmanagement für Lastenhefte 13


Förstner

Daniel Gestaltung und Entwicklung eines 3D User Interfaces für 14


Freimeyer eine Multimedia-Anwendung
II IT-Innovationen — Inhaltsverzeichnis

Maximilian OpenID Integration in die hybris Suite 15


Friedmann

Daniel Definition und Entwicklung von Integrationsmustern in 16


Fritz verteilten Systemen

Dennis Effiziente Parametrierung eines Ladedruck-Prozesses 17


Frühwirt unter Beachtung von Echtzeitanforderungen einschließlich
der Verifizierung eines robusten Luftmodells

Matthias Analyse und Konzeption eines Datenübertragungssystems 18


Glück für Aufzugssysteme zur Reduzierung der Adern im
Hängekabel

Aaron Entwicklung eines Enterprise-Wikis auf Java EE Basis mit 19


Grunthal Grails und Apache Jackrabbit

Jan Design und Implementierung einer XML-basierten Daten- 20


Haag struktur für ein regelbasiertes Expertensystem zur Fehler-
kennung auf Geräten in Industrial- Ethernet-Netzwerken

Michael Parallelisierung eines Codes zur Modellordnungsreduktion 21


Henzler

Raphael Sollkurvenmodellierung für die Fahrzeugleistungsmessung 22


Höll

Gabriel Auf MATLAB-Simulink basierender Entwurf eines diskreten 23


Iran Reglers zur Kollisionsvermeidung, der bei querenden
Objekten eine geeignete Verstärkung der Bremskraft be-
wirkt, sowie Verifikation des Reglers über Simulation und
Erprobung durch Fahrzeugtests

Dimitrios Geschäftsprozessoptimierung am Beispiel von Last- 24


kollektiv-Auswertungen
Kotsekidis

Fabian Wirkprognose von aktiven Sicherheitssystemen 25


Kühn

Tobias Entwicklung eines intelligenten Startup-Controllers, für 26


einen optimierten Systemstart
Langjahr

Tobias Analyse und Bewertung von Java Enterprise Architekturen 27


Lauffer anhand der Spring Dynamic Modules Technologie

Tobias Entfernungsmessung mit zwei Kamerabildern auf einem 28


Lehmann mit Unix gesteuerter Roboter

Michael Manipulationsschutz von Software mittels kryptologischer 29


Lörcher Methoden am Beispiel von elektronischen Getriebe-
steuerungen
IT-Innovationen — Inhaltsverzeichnis III

Matthias Konzeption und Realisierung einer Enterprise Architect 30


Mayerle Erweiterung für die Nachvollziehbarkeit der An-
forderungen im modellbasierten Test

Viktoria Optimierung der Navigation einer komplexen web- 31


Meffert basierten Anwendungsoberfläche

Jörg Analyse und prototypische Realisierung von Audio- 32


Miller Systemdiensten im Kontext eines Fahrzeug-Infotainment-
systems auf Basis der Open-Source-Plattform Android

Arun Kumar Testsuite for AUTOSAR OS 33


Nagarajan

Jörg Implementation und Test eines schwellenlosen 34


Neuburger Segmentationsverfahrens

Michael Konzeption der Vernetzung einer bestehenden 35


Ordnung Fertigungsanlage mit einem MES Leitsystem über Ether-
net und Implementierung auf einer SPS zum Monitoring
der Produktion und zum Visualisieren der Energieeffizienz

Felix Entwicklung eines Testsystems für Low-Cost Tracking 36


Ostertag Systeme

Prasanna Development of a Software Platform for a Body ECU with 37


Venkatesh AUTOSAR Components
Ramesh

Markus Konzeption und prototypische Implementierung eines 38


Puchinger plattformunabhängigen Dienstes zur Virtualisierung von
Interfaces für automobile Bussysteme wie FlexRay und
CAN

Shayma Entwicklung eines effizienten Fahrerassistenzsystems für 39


Gholam Gegenverkehrssituationen mit Hilfe von Matlab
Sadeqi

Georg Offline-Fortführung von Geschäftsprozessen auf mobilen 40


Schessler Geräten

Karsten Entwicklung einer Hardwareabstraktionsschicht für ein 41


Schlender ARM-Mikrocontroller-System

Karl-Heinz Aufbereitung von CAN-Daten aus Fahrversuchen mit 42


Schneider einem ADTF-Plugin und echtzeitgetreue Wiedergabe an
einem HiL-System mit PROVEtech:TA

Sinan Softwareentwicklung für eine intelligente Pipette 43


Selcuk
IV IT-Innovationen — Inhaltsverzeichnis

Emil Entwurf und Implementierung eines Verzögerungsreglers 44


Stoichescu für ein Modellauto basierend auf einem ARM7 Mikro-
controller mit Echtzeitbetriebssystem und Fernbedienung
über ZigBee

Roman Analyse und Implementierung von Vocodern 45


Streubel für ein Software Defined Radio (SDR)

Vishnu Dashboard Module for CAROMEE 48


Nair

Tony Architekturentwurf eines über USB angeschlossenen 49


Vornicu CI-Kartenlesers mit analogem AV-Eingang sowie
Schaltungs-, PCB-Design und Inbetriebnahme

Simon Konzeption und Realisierung eines Netzwerkprotokolls 50


Welß nach Charakteristik des LLDP zur topologieweiten Fehler-
erkennung in Industrial-Ethernet-Netzwerken auf Basis
des Echtzeitbetriebssystems VxWorks

Peter Optimierung und Implementierung von Schnittstellen 51


Wiedmann zwischen modellbasierten HMI-Spezifikationen und 3D-
Visualisierungstools

Matthias Entwurf und Implementierung eines Agentensystems zur 52


Zieker automatisierten oder interaktiven Überwachung sowie zur
Auswertung des Installationszustands von CAD-Clients an
verteilten Standorten

Thomas Konzept und Realisierung der Frontend-Mikrocontroller- 53


Zimmermann Software eines Bedienterminals für explosionsgefährdete
Bereiche
IT-Innovationen V
VI IT-Innovationen
IT-Innovationen 1

Analyse, Entwurf und Realisierung eines datenbankgestützten


Werkzeugs zur Unterstützung der Entwicklung von
IO-Link-Sensoren einschließlich automatischer Erzeugung der Do-
kumentation sowie eines dynamischen Webinterfaces
zur Bedienung des Systems

Slava Archipov*, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Sensorschnittstelle IO-Link ermöglicht Die Datenbank (Bild 2) ermöglicht auch die
es, auch einen einfachen binärschaltenden Erzeugung aufgabenspezifischer Geräte-
Sensor über Parameter an seine jeweilige Auf- Beschreibungen in verschiedenen Formaten
gabe anzupassen. Für die Hersteller derartiger (XML, HTML, PDF, etc.) für einzelne Sensoren
Sensoren bedeutet dies (Bild 1, links), dass und ganze Sensorfamilien.
eine Vielzahl an kundenspezifischen Varianten
aus einem Grundtyp erzeugt werden muss.
Der Anwender seinerseits (Bild 1, rechts) kann
durch Parametrierung seinen Fertigungspro-
zess optimieren und Produktionsumstel-lungen
erheblich beschleunigen.
Zur exakten Beschreibung eines IO-Link-
Sensors wird eine erhebliche Datenmenge
benötigt. Im Rahmen der vorliegenden Bache-
lor-Arbeit wurden die Arbeitsabläufe bei der
Entwicklung von IO-Link-Sensoren untersucht
und können jetzt datenbankbasiert unterstützt
werden. Das entworfene Datenbankmodell
ermöglicht die Entwicklung neuartiger IO-
Link-Sensoren und erleichtert den Entwick- Abbildung 2: Erzeugung der Dokumentation
lungsprozess durch die Wiederverwendung
bereits bestehender Module und Sensordaten.

Abbildung 1: Von der Entwicklung bis zur Benutzung

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Leuze electronic GmbH + Co. KG
2 IT-Innovationen

Konzeption und Realisierung einer Anwendung zur Unterstützung


von Prozessen in der agilen Softwareentwicklung

Michael Ayerle*, Reinhard Schmidt, Andreas Rößler

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die T-Systems International GmbH ent- wi- • Das Spring-Framework für eine standar-
ckelt bereits seit mehreren Jahren Software disierte Anbindung bestehender JavaEE-
nach agilen Vorgehensmodellen. In einem Pro- Frameworks
jekt entstanden dabei im Laufe der Jahre diver- • Der Objektrelationale Mapper Hibernate
se Tools, die Prozesse wie Projektplanung, An- zur Verwaltung der Persistenzsschicht
forderungsmanagement und Arbeitspaketver- Durch den Einsatz dieser Frameworks soll
waltung optimal unterstützen. Entwickelt und sowohl eine Entwicklung der komplexen Appli-
angepasst wurden diese Tools von einzelnen kation in möglichst kurzer Zeit aber auch eine
Projektmitgliedern mit der Skriptsprache PHP. einfache und flexible Weiterentwicklung in
Durch das große Interesse anderer T-Systems Zukunft gewährleistet werden. Für die Konzep-
Projekte an diesen Tools, sind die Anforderun- tion und Realisierung der Applikation mussten
gen allerdings enorm gestiegen. die Funktionalitäten der bestehenden Tools
Im Rahmen der Bachelorarbeit soll eine von und die Prozesse der Projekte analysiert sowie
Grund auf neue, integrierte Applikation konzi- viele neue Ideen evaluiert werden. Die ent-
piert und realisiert werden, die alle Funktionali- standene Applikation bietet dabei unter ande-
täten der aktuellen Tools in einer konfigurierba- rem die folgenden Features:
ren Applikation vereint, die existierenden Prob- • Rich-Client-ähnliche Benutzeroberfläche
leme behebt und eine einfache Weiterentwick- durch konsequenten Einsatz von AJAX-
lung ermöglicht. Als Basis für die mehrschichti- Funktionalitäten
ge Architektur der zu entwickelnden Weban- • Flexible Konfiguration und Steuerung der
wendung wurden dabei moderne Frameworks
Applikation, um einen Einsatz in unter-
der Java Enterprise Edition gewählt.
schiedlichen Projekten zu ermöglichen
• JavaServer Faces in Verbindung mit den
• Leistungsfähige Suchfunktionalitäten Be-
AJAX-fähigen Komponentenbibliotheken
richtserstellung und Exportfunktionalitäten
JBoss RichFaces und JBoss Seam zur Dar-
in die Dateiformate Microsoft Excel bzw.
stellung der Oberfläche
PDF
• Schnittstellen zu externen Systemen
(Buchhaltung, LDAP, etc.)

Abbildung 1: Screenshot der Applikation

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


T-Systems International GmbH, Leinfelden-Echterdingen
IT-Innovationen 3

Konzeption und Implementierung eines echtzeitfähigen Host-


Systems zur Funkkommunikation in C++
im medizinischen Umfeld

Erkan Basata*, Reinhard Keller, Walter Lindermeir

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Wie in allen Bereichen der Technik gibt es


auch in der Medizintechnik verschiedene
Trends. Einen neuen Trend stellt hierbei der
Einzug der Funktechnologie dar. Mithilfe die-
ser neuen Technologie erlangt der Patient Be-
wegungsmöglichkeiten, die er ohne Einsatz
dieser Patientenüberwachungssysteme mit
Funktechnologie nicht hätte. Die Sensorsys-
teme messen die Vitalwerte (z.B. Puls, Blut-
druck) des Patienten, verarbeiten diese Werte
und senden die Daten an den Patientenmoni-
tor. Beim Versand der Daten kann sowohl das
bekannte WLAN oder auch SRR (Short Range
Radio) zum Einsatz kommen. Die gemessenen
Vitalwerte werden im Patientenmonitor „sau-
ber“ dargestellt und stellen sowohl für das
Pflegepersonal, als die Ärzte einen unver-
Abbildung 2: Projektübersicht
zichtbaren Wert dar.
Das Host-System beinhaltet verschiedene
Protokolle, um die empfangenen Sensordaten
und den Weiterversand an den PC zu realisieren.
Eine wesentliche Aufgabe ist die Verwaltung der
verschiedenen Sensoren und deren Daten. Hier-
zu müssen Scheduling-Verfahren angewandt
werden, um die gerechte Verwaltung der Senso-
ren zu gewährleisten. Mithilfe dieses Host-
Systems erlangt der Anwender die Möglichkeit,
sich Sensordaten sehr einfach am PC anzeigen
zu lassen.
Abbildung 1: Patientenmonitor mit Sensor

Das Ziel dieser Arbeit ist die Konzeption und


Entwicklung eines Host-Systems zum Emp-
fang von Sensordaten per Funk. Das Host-
System soll in der Lage sein, Verbindungen zu
Sensoren aufzubauen und die Vitalwerte des
Patienten zu empfangen. Die Vitalwerte sollen
nach einer Selektion über die serielle Schnitt-
stelle an den PC versandt werden. Der PC-
Client soll die empfangenen Sensordaten in
einem lesbaren Format anzeigen und zur
eventuellen Weiterverarbeitung bereitstellen.
Abbildung 2 verdeutlicht den Sachverhalt.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Philips Medizin Systeme GmbH, Böblingen
4 IT-Innovationen

ECC mit Galoisfeldern

Christian Bönnhoff*, Andreas Rößler, Reinhard Schmidt

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

ECC ist die die Abkürzung für Elliptic Curve Die Darstellung einer Kurve über ℤp ist
Cryptography und beschreibt eine relativ junge möglich, erfüllt hier aber keinen größeren
Methode Daten zu verschlüsseln. Es handelt sich Zweck (siehe Abbildung 1). Die Mathematik
dabei um ein asymmetrisches Verschlüsselungs- zeigt, dass das Rechnen über ℤp gleich zur
verfahren, wie es beispielsweise bei dem bekann- Rechnung über ℝ ist. Es ist damit nach wie
ten und heutzutage oft eingesetzten RSA- vor sehr anschaulich, der Aufwand der Be-
Verfahren angewandt wird. Asymmetrische Kryp- rechnung ist jedoch sehr groß. Hier kommen
tosysteme haben den großen Vorteil, nicht auf die Galoisfelder Fpn ins Spiel. Benannt sind
den Austausch eines geheimen Schlüssels im diese Felder nach dem französischen Mathe-
voraus der Kommunikation angewiesen zu sein. matiker Évariste Galois. Galoisfelder sind
Die Sicherheit dieser Verfahren beruht stets auf spezielle endliche Körper, deren Elemente
einer Einwegfunktion, also einer Funktion, die anstatt aus Zahlen aus Polynomen bestehen.
relativ einfach zu berechnen ist, aber deren Um- Die Anzahl der Elemente ist hier pn. Allge-
kehrfunktion erheblich schwerer zu lösen ist. mein wird ein solches Polynom P(x) beschrie-
ben durch:
P(x) = anxn+an-1xn-1+...+a1x1+a0x0
wobei ai, i=1..n, die Koeffizienten des Poly-
noms sind. Die werden stets Modul p redu-
ziert.
Für die Kryptographie sind insbesondere
die Felder mit p=2 interessant, also F2n. Da
hier die Koeffizienten entweder nur 1 oder 0
sein können, lässt sich ein solches Polynom
binär darstellen. Nimmt man beispielsweise
Abbildung 1: Elliptische Kurve über ℝ und ℤp das Feld F28 an, dann würde sich das Polynom
x7+x4+x3+1 binär als die Zahl 1001101 dar-
Das besondere Merkmal dieser Klasse von Ver-
stellen und in nur einem Byte abspeichern
fahren ist es, dass die notwendigen Be-
lassen. Die Addition ist dann eine XOR-
rechnungen nicht direkt mit Zahlen, sondern mit
Operation (101+001=100) sogar identisch
den Punkten einer elliptischen Kurven durchge-
zur Subtraktion (101-100=001). Damit sind
führt werden. Das lässt sich grafisch sehr gut
diese speziellen Galoisfelder ideal für den
veranschaulichen (siehe Abbildung 2). Da mit der
Computer geeignet. Algorithmen die über
zugrunde liegenden mathematischen Struktur
dem Zahlenraum F2n rechnen, sind deshalb
einem potenziellen Angreifer bestimmte An-
sehr schnell und die Berechnungen sind oft
griffsmethoden nicht mehr zur Verfügung stehen,
einfacher als man das erwartet.
lassen sich die verwendeten Schlüssellängen
ohne Sicherheitseinbußen deutlich reduzieren.
Man kann mit einer Schlüssellänge von 160 Bit
eine annähernd identische Sicherheit garantieren
wie mit einem 1024 Bit RSA-Schlüssel gegeben
ist.
Die Restklassenarithmetik erlaubt hier trotz ei-
ner endlichen Menge an Zahlen, bzw. Elementen
das Rechnen innerhalb einer Gruppe. Der Index p
steht hier für das Modul oder einfacher ausge-
drückt für die Anzahl der Elemente.

Abbildung 2: Punktaddition A+B=C

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
IT-Innovationen 5

Konzeption und Implementierung einer Securityarchitektur unter


Berücksichtigung des Schutzbedarfs einer Java Enterprise Applikation

Alexander Bosler*, Dominik Schoop, Manfred Dausmann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Seit einigen Monaten entwickelt die Nova- • Auswahl geeigneter Risiko und Bedrohungs-
Tec GmbH ein Enterprise Resource Manage- behandlungen
ment System (NovaERM), um eine weitge-
hende Automatisierung interner Geschäfts-
prozesse zu erreichen. Hierbei handelt es sich
um Prozesse wie das Einstellen neuer Mitar-
beiter und die Verwaltung von Gehältern,
Projekten sowie des Fuhrparks. Aufgrund der
Sensibilität der zu verarbeitenden und zu
speichernden Daten wurde es notwendig eine
Securityarchitektur für die bestehende No-
vaERM Systemarchitektur (vgl. Abbildung 1)
zu entwerfen.
Im Rahmen dieser Ausarbeitung wurde zu-
nächst ein geeignetes Securitylevel für das
NovaERM System bestimmt, indem die zu
verarbeitenden Daten analysiert und Profile
möglicher Angreifer erstellt wurden. Nach Abbildung 2: Microsoft Agile Security
einer Untersuchung des bestehenden Systems Development Lifecycle
wurde unter Zuhilfenahme des Microsoft Agile
Security Development Lifecycle (vgl. Abbil- Anschließend wurde auf Basis der Security
dung 2) eine Securityarchitektur entworfen, Architektur ein Realisierungsplan erstellt und
die ein gleichmäßiges Securityniveau über das nach einer Analyse der Rahmenbedingungen,
gesamte NovaERM System hinweg sicher- wie dem Entwicklungsstand des NovaERM Sys-
stellt. Die Securityarchitektur beinhaltet zu- tems, ein entsprechender NovaERM Security
dem eine Risikoanalyse die sich in folgende Prototyp implementiert. Abschließend wurde um
Teilbereiche gliedert: den Prototypen zu testen ein Security Testkon-
• Klassifizierung und Bewertung der Risiken zept unter Berücksichtigung der Automatisier-
und Bedrohungen barkeit der einzelnen Tests entworfen.
• Aufzeigen möglicher Risiko und Bedro-
hungs- behandlungen

WebSphere Application Server 6.1


Glassfish 2.1 in IBM JVM 1.5
in SUN JVM 1.6
EJB Container
SUN JVM 1.6 EJB Container
Custom Interface

RMI/IIOP
Custom Interface

Ecplipse RCP
Client RMI/IIOP
Business Logic WebSphere
Process Server 6.2

JDBC/Hibernate

PostgreSQL

Abbildung 1: NovaERM Systemarchitektur

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


NovaTec GmbH, Leinfelden-Echterdingen
6 IT-Innovationen

Analyse, Evaluierung und Design eines regelungstechnischen Sys-


tems zur Vorhersage von Fehlerzuständen
innerhalb eines Datennetzwerks

Tobias Braun*, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Der Ausfall einer Netzwerkkomponente in


einem Unternehmen ist grundsätzlich mit sehr
hohen Kosten, verursacht durch die fehlende
Produktivität der Mitarbeiter oder reduzierte
Verfügbarkeit von Maschinen, verbunden. Die
derzeit am Markt angebotenen Netzwerkkom-
ponenten der Firma Hirschmann Automation
& Control GmbH verfügen über diverse Me-
thoden, um aktuell aufgetretene Fehler an-
zuzeigen und Netzwerkadministratoren somit
die Möglichkeit zu geben, spezielle Fehlerbe-
handlungsroutinen zu implementieren, die
diese Fehler schnellstmöglich beheben oder
im Falle von Ausfällen auf redundante Kom-
ponenten umschalten können. Diese Fehlerer-
kennungsmethoden basieren jedoch haupt-
sächlich auf dem Erkennen von Grenzwert-
überschreitungen. Folglich ist nur eine Reakti-
on auf bereits aufgetretene Fehler möglich.
Ziel dieser Arbeit ist es, Fehlerzustände im
Vorfeld zu erkennen, um somit die Möglichkeit
zu erhalten, proaktiv den in naher Zukunft
auftretenden Fehler zu vermeiden. Die Regel-
logik des im Rahmen dieser Arbeit entwickel-
ten Prädiktors setzt dabei auf den Ideen der
Zeitreihenanalyse auf. Der implemen-tierte
Algorithmus kombiniert die Methoden der
Regressionskanäle, der exponentiell gleiten-
den Durchschnitte und der Kor-
relationsrechnung miteinander, um daraus
eine möglichst exakte Prognose über den
zugrunde liegenden Systemprozess zu gewin-
nen. Durch zyklisches Abfragen der Daten via
SNMP (Simple Network Management Protocol)
und der anschließenden Berechnung prognos-
tiziert der Prädiktor in Echtzeit die in naher
Zukunft zu erwartenden Systemzustände.
Somit können Fehler bereits vor dem eigentli-
chen Auftreten angezeigt werden, was dem
Administrator die notwendige Zeit gibt, um Abbildung 1: Darstellung Prädiktor
Ausfälle aufgrund dieser Fehler noch zu ver-
meiden oder um andere Schritte einzuleiten,
die einen weiteren reibungsfreien Produkti-
onsbetrieb garantieren.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Hirschmann Automation & Control GmbH
IT-Innovationen 7

Konzeption und Realisierung eines Eclipse GEF-Plug-Ins


zur Visualisierung von Straßennetzwerken im OpenDRIVE-Format
und zur Planung von Teststrecken für ein HiL-System

Christian Breyer*, Reinhard Keller, Manfred Dausmann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Eine Methode zur Sicherung der Qualität für die Eingangssignale der beteiligten Steuer-
der Fahrassistenz- und Sicherheitssysteme geräte einbezieht.
sind Hardware-in-the-Loop (HiL) Testver- Dafür wurde im Rahmen der Bachelorarbeit
fahren, bei denen das zu untersuchende Test- ein Werkzeug entwickelt, der Szenarioeditor,
system oder die Unit Under Test (UUT), in der die exportierten Straßennetzwerke der
einer Simulationsumgebung gegen alle mögli- OpenDRIVE XML Datei grafisch darstellt und
chen Eventualitäten getestet wird. dem Anwender ermöglicht Pfade der Test-
Die Aufbereitung dieser Testszenarien ist in fahrzeuge durch das Straßennetzwerk zu pla-
den meisten Fällen ein sehr aufwendiger Vor- nen. Die erstellten Pfade können dann, wie in
gang. Die Hardware der Testsysteme muss Abbildung 1 gezeigt, in einem definierten XML
realitätsgetreu aufgebaut und verbunden Format exportiert und im Simulationsrechner
werden und für den Ablauf ist eine Vielzahl an importiert werden. Der Szenarioeditor ist ein
Eingabedaten erforderlich mit denen der Si- Eclipse Plug-In, das zur Darstellung der
mulationsrechner eine virtuelle Welt simuliert. OpenDRIVE Daten und zur Planung der Pfade
Für komplexe Verkehrsszenarien innerhalb der auf das Graphical Editing Framework aufbaut,
virtuellen Welt müssen Pfade der einzelnen um den Anwender mit bestmöglicher Usability
Fahrzeuge geplant werden, die der Simulati- zu unterstützen.
onsrechner in die Berechnungen

Abbildung 1: Aufbereitung einer virtuellen Welt für Testszenarien

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
8 IT-Innovationen

Entwicklung eines Styleguides zur ergonomischen Gestaltung


von grafischen Benutzeroberflächen und zur Optimierung
der Usability von Anwendungen

Jennifer Bucher*, Dominik Schoop, Manfred Dausmann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Gestaltung der grafischen Oberflächen da der Kunde die Software auf Grund ihrer
von Software-Produkten gewinnt immer mehr schlechten Bedienbarkeit werden müssen, vom
an Gewicht. Dies liegt vor allem daran, dass Imageschaden ganz zu schweigen. Um für die
sich konkurrierende Softwareprodukte, welche Spezifikation der Regeln zur Gestaltung der
den Anwender bei der Lösung eines Problems grafischen Oberflächen notwendigen Aufwand zu
unterstützen sollen, hauptsächlich durch die minimieren und um diese unternehmensweit zu
Bedienbarkeit der grafischen Oberfläche un- vereinheitlichen, werden sie in sogenannten
terscheiden. Styleguides zusammengefasst.
Aus diesem Grund soll bei der Gestaltung
der grafischen Oberflächen der Fokus mehr
auf der Sicht des Anwenders liegen. Dies war
bisher keine Selbstverständlichkeit, da meis-
tens die Entwickler diese Aufgabe über-
nehmen mussten, wodurch die technische
Sicht erwartungsgemäß in den Vordergrund
gesetzt wurde. So werden die Masken meist
unter Zuhilfenahme bereits existierender
Komponenten gestaltet. Dies minimiert den
Implementierungsaufwand, insbesondere bei
der Verwendung geeigneter Code-Genera-
toren.

Abbildung 2: Der benutzerorientierte


Gestaltungsprozess (vgl. DIN EN ISO 13407)

Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Stylegui-


de entwickelt, welcher die Konsistenz bei der
Gestaltung von Oberflächen in verschiedenen
Softwareprojekten innerhalb eines Unterneh-
mens gewähr- leisten und die Entwicklungs-
beteiligten dabei nach ergonomischen Richtli-
nien (vgl. Abbildungen 1 und 2) unterstützt.
Dieser Styleguide wird als Firmen Styleguide
bezeichnet und sollte auf webbasierte als auch
auf Standalone-Anwendungen angewendet wer-
den können.
In einem weiteren Schritt wurde mit Hilfe die-
ses Styleguides eine grafische Oberfläche entwi-
Abbildung 1: Dialoggestaltung ckelt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse
Auch fehlendes Know-how der Entwickler wurden in den Styleguide eingearbeitet. Das
im Bereich der Ergonomie von Software ist zugrunde liegende Vorgehensmodell sollte dabei
hierfür verantwortlich. Außerdem schrecken den Benutzer von Anfang an mit einbeziehen
die zusätzlichen Kosten, die für die Entwick- um besser bedienbare Software zu produzieren.
lung einer ausgereiften grafischen Oberfläche Für die Bachelorarbeit wurde dafür der benut-
aufgebracht werden müssen, viele Ver- zerorientierte Gestaltungsprozess gewählt. Als
antwortliche zunächst ab. Dies wird ablehnt Nebenprodukt entstand ein Styleguide für das
und kostenintensive Re-Designs vorgenom- sich in der Entwicklung befindende NovaERM
men jedoch mit einem höheren Preis am Ende System, welches zur Automatisierung interner
des Entwicklungsprozesses bezahlt, Prozesse dienen soll.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


NovaTec GmbH, Leinfelden-Echterdingen
IT-Innovationen 9

Aufbereitung und 3D Visualisierung von Fahrzeugdaten in Echtzeit

John Lanvin Calo*, Reinhard Schmidt, Andreas Rößler

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Seit 1988 ist es möglich abgasbeeinflus-


sende Fahrzeugdaten mit einem On Board
Diagnosesystem zu überwachen. Dieses Sys-
tem wurde zuerst im US-Bundesstaat Kalifor-
nien eingeführt, um die steigende Luftver-
schmutzung durch den Fahrzeugverkehr zu
überwachen und zu reduzieren. In den restli-
chen US-Bundesstaaten wurde dieses System
1994 eingeführt.
Mit Einführung von On Board Diagnose-
systemen der zweiten Generation, kurz OBD2,
sind für alle Fahrzeuge in den USA ab Baujahr
1996 und für alle Fahrzeuge in der EU ab Bau-
jahr 2000 Fahrzeugcomputersysteme gesetz-
lich vorgeschrieben. Dieses System ist für die
permanente Überwachung des Emissionsver-
haltens zuständig und ist gleichzeitig eine Abbildung 2: Hardwaresimulator [2]
Diagnoseschnittstelle zur Bestimmung von Als Entwicklungsplattform wurde Windows XP
fehlerhaften Aggregaten und Sensoren. In benutzt, die später durch eine Linux Distribution
Abbildung 1 ist eine OBD2 normierte Diagno- ersetzt wurde. Um die Funktionsfähigkeit der
sebuchse dargestellt. Anwendung auf verschiedenen Plattformen zu
gewährleisten, wurde mit der portierbaren Pro-
grammiersprache Java entwickelt. Das entwi-
ckelte Diagnosesystem aus der Bachelorarbeit
soll es dem Anwender ermöglichen, das Fahr-
verhalten auf Komponenten verschiedener Bau-
typen zu ermitteln. Diese können dann in einem
weiteren Schritt von der Anwendung ausgewer-
tet und als Diagramm dargestellt werden. Durch
die variable Darstellung der Diagramme kann
das Fahrverhalten beispielsweise auf unter-
schiedliche Reifentypen, aerodynamische Bau-
teile oder leistungsorientierte Komponenten
direkt analysiert werden. Dies ermöglicht dem
Anwender, während des Fahrbetriebs, Mes-
sungen aufzuzeichnen. Mithilfe des entwickelten
Abbildung 1: OBD2 Diagnosebuchse [1] Diagnosesystems wird dem Anwender die Mög-
lichkeit geboten, genauere Analysen in Echtzeit
Im Rahmen dieser Bachelorarbeit sollen aus
durchzuführen. Gleichzeitig vergrößert dies die
einem vorhandenen Hardwareprotokoll Fahr-
Diagnosevielfalt, wie zum Beispiel die Analyse
zeugdaten über die Diagnoseschnittstelle aus-
des Fahrverhaltens in Kurven, bei Steigun-
gelesen und in verschiedenen Diagrammarten
gen/Gefällen, diversen Wetterverhältnissen oder
visualisiert werden. Die zwei Bereiche, Aufbe-
Ähnliches.
reitung und 3D-Visualisierung der Fahrzeug-
Das Ziel dieser Bachelorarbeit liegt darin, den
daten, stehen hierbei im Vordergrund. Am
Endnutzern die Möglichkeit zu bieten, selbst-
Anfang der Bachelorarbeit wurde der in Abbil-
ständig Diagnosen an ihrem Kraftfahrzeug
dung 2 dargestellte Hardwaresimulator zur
durchzuführen. Gleichzeitig soll es eine kosten-
Simulation der Fahrzeugdaten eingesetzt. Der
günstige und benutzerfreundliche Alternative zu
Hardwaresimulator wurde in der Endphase der
teuren Diagnosen in Fachwerkstätten darstellen.
Bachelorarbeit durch die Diagnosebuchse im
Kraftfahrzeug ersetzt.
Bildquellen: [1] www.wikipedia.de
[2] www.obd-diag.de

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


e4motive GmbH, Stuttgart
10 IT-Innovationen

Grundkurs “Einführung in die Funktechnik“


für Studierende und Berufsschüler

Bayram Cataltepe*, Karlheinz Höfer, Walter Buck

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

In fast jedem Bereich des täglichen Lebens Diese Bachelorarbeit soll den Studierenden
hat sich die Funktechnik ihren Platz ge- und Berufsschülern als Hilfestellung dienen, ein
schaffen. Sei es beim Rundfunk, bei den Grundverständnis für die Funktechnik zu entwi-
Kommunikationssatelliten, bei der RFID- ckeln. Wenn dieses vorhanden ist, kann wäh-
Technologie oder dem Amateurfunk, immer rend einer Ausbildung oder im Studium darauf
wieder sind diverse Elemente dieser Technik zu aufgebaut werden. Für die Erstellung eines
erkennen. Viele Nutzer sind sich dieser Vor- Grundkurses “Einführung in die Funktechnik“,
gänge nicht bewusst. der dieser speziellen Zielgruppe gerecht wird,
Der Physiker James Clerk Maxwell zeigte mit braucht man im Vorfeld den Wissensstand der
seinen vier Gleichungen die Verkopplung zwi- Gruppe. Hierfür wurde ein Probetest erstellt.
schen dem elektrischen und magnetischen Inhalt dieses Tests waren Fragen sowohl zu ein-
Feld, der Physiker Heinrich Hertz bestätigte fachem Basiswissen, als auch zu fundamentalen
dies in der Praxis und legte damit das Funda- Kenntnissen der Funktechnik. Dies wird als Ba-
ment für die Funktechnik. Guglielmo Marconi sis für spätere Lerninhalte der Studierenden und
schaffte infolgedessen nach einem Jahrzehnt Berufsschülern benötigt. Die Auswertung des
die erste Funkverbindung, welche sagenhafte Tests ergab Hinweise auf die Probleme der
fünf Kilometer betrug. Geschichtlich gesehen Testpersonen. Mit diesen Erkenntnissen wurde
sind sie die ersten Funkamateure. ein speziell abgestimmter Grundkurs zusam-
mengestellt, der schlussendlich noch einmal von
den Studierenden bewertet wurde. Die daraus
erhalte Kritik wurde dann in die endgültige Ver-
sion eingearbeitet. Zur Erweiterung wurde im
Anschluss ein Übungsteil entwickelt, der die
Möglichkeit bieten soll, das zuvor erlernte Wis-
sen zu wiederholen und zu verinnerlichen. Zu-
dem dient der Grundkurs auch dazu, sich als
Studierender oder Schüler selbst zu testen und
eventuelle Wissenslücken zu schließen.
Das primäre Ziel dieser Abschlussarbeit war,
den Studierenden und Berufsschülern eine Ge-
legenheit zu bieten, sich im Voraus mit den be-
nötigten Grundkenntnissen der Funktechnik
auseinanderzusetzen. Dadurch verringert sich
die Gefahr, im Fach Funktechnik den Anschluss
zu verlieren. Der Kurs dient als Wegweiser für
die Lernenden und soll sie schrittweise an diese
Thematik heranführen. Dadurch bekommt der
Abbildung 1: Funkübertragung [1] Interessierte im Voraus einen Einblick und kann
sich für oder gegen diese Lehrveranstaltung
Die Funktechnik reicht von den elektro- entscheiden.
magnetischen Wellen, die die Informationen
vom Sender zum Empfänger transportieren, Bildquellen: [1] www.simpsonstrivia.com
bis zum demodulierten Signal, das über den
Wandler ausgegeben wird.
Um richtig mit diesem Themenfeld umgehen
zu können, bedarf es eines Mindestmaßes an
Grundlagenwissen, welches man verstehen
muss.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
IT-Innovationen 11

Entwicklung einer prototypischen Web 2.0 Entwicklungsplattform


im Extranet mit Wissensmanagement-, Versionsverwaltungs-
und Team-Kommunikationsmodulen

Felix Eisele*, Marek Schmidt*, Astrid Beck, Harald Melcher

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Durch immer schneller werdende Daten- Programm darstellt, welches lokal auf dem jewei-
leitungen wächst die Welt immer weiter zu- ligen Mitarbeiter-PC installiert werden muss.
sammen. Schon lange ist es keine Zukunfts- Genau diese Probleme und Nachteile greift
musik mehr, dass in einer Firma Mitarbeiter diese Diplomarbeit auf und versucht neue Wege
rund um den Globus an einem gleichen Pro- und Konzepte zu erarbeiten, mit welchen es
jekt arbeiten. möglich ist, den gesamten Entwicklungsprozess
Besonders in der Softwareentwicklung geht der Software „In the Cloud“ zu verlagern. Somit
der Trend immer mehr dazu über, globale erlaubt der entwickelte Prototyp jedem Mitarbei-
und internationale Entwicklerteams zu bil- ter, mithilfe eines Webbrowsers, das Ent-
den. Somit ist man schon heute in der Lage wicklungssystem zu nutzen. Der Kern der Ent-
24h am Tag die Entwicklung eines Projektes wicklungsumgebung besteht aus einem vollstän-
voranzutreiben. Dadurch ist es möglich ort- digen Quelltext-Editor der Autovervollstän-
sunabhängig zu arbeiten, da alle Änderungen digung und Code-Highlighting beherrscht. Die
zentral auf einem Server gespeichert werden. erstellten Dateien und Dokumente können ge-
Allerdings bringt diese Architektur aufgrund speichert und durch ein Versionierungs-System
der lokalen Clients auch Nachteile mit sich. verwaltet werden. Somit können gleichzeitig
Clientprogramme sind meistens betriebs- mehrere Mitarbeiter an einem Projekt arbeiten.
systemabhängig und müssen auf jedem Mit- Ein weiterer Baustein der Entwicklungsumgebung
arbeiter-PC eingerichtet werden. Zusätzlich besteht aus einem Wissensmanagement-Modul.
müssen weitere Software-Komponenten zur Damit können Dokumente, Notizen und Anmer-
Kommunikation und Wissenshaltung einge- kungen zu Dateien erstellt und verwaltet werden.
richtet werden. Heutige Entwicklungs-
Systeme arbeiten in der Regel als Client-
Server System, wobei der Client ein

Abbildung 1: Übersicht über die Entwicklungsumgebung

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
12 IT-Innovationen

Planung und Realisierung einer Netzwerkmanagementlösung


zur Überwachung unternehmensweiter Voice-over-IP-
und Unified Communications-Systeme

Markus Eißele*, Herbert Wiese

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Ziel der Arbeit ist es, eine komplexe Voice Eine Schwierigkeit besteht darin, dass die Lö-
und Unified Communications Umgebung mit sung auf einer bestehenden und zum Teil in
aktuellen Mitteln der Technik zu überwachen. fremder Verantwortung befindenden Infra-
Im Falle von unerwarteten Ereignissen oder struktur basiert.
kompletten Ausfällen von Diensten oder
Komponenten muss der Schweregrad er-
mittelt und eine entsprechende Alarmierung
ausgelöst werden. Eine Alarmierung ist z.B.
per E-Mail, SMS oder Telefon möglich, weite-
re Varianten wie Instant Messaging kommen
noch in Betracht.

Abbildung 2: Alarmierung und Eskalation

Zu einer lückenlosen Überwachung zählt neben


der Verfügbarkeit auch die Ermittlung der Ver-
bindungsqualität. VOIP-Telefonie stellt hierbei
besondere hohe Ansprüche an das Echtzeitver-
halten des Netzes. Auf technischer Seite spiegelt
sich dies in den messbaren Werten wie Jitter,
Latency und Packet Loss wieder. Aus Redun-
danzgründen müssen die Server auf zwei Stand-
orte verteilt werden. Somit kann bei einem To-
talausfall eines Standortes der Zweite den Servi-
Abbildung 1: Unified Communications ce aufrechterhalten. Im Normalbetrieb wird die
Last auf beide Standorte verteilt. Die Verbindung
Einer lückenlosen Überwachung kommt in der Standorte erfolgt durch eine WAN-
diesem Fall eine besonders hohe Priorität zu, Verbindungen, hierdurch müssen besondere An-
da die Lösung als Dienstleistung an den Kun- sprüche an die Sicherheit gestellt werden.
den verkauft wird und somit die Verfügbar- Um Wartungsaufgaben effizient erledigen zu
keit in direkter Relation zum Umsatz steht. können, ist die Möglichkeit eines Remote Zu-
Zum Abrechnungszeitpunkt muss nachgewie- gangs bereitzustellen.
sen werden, dass die Lösung eine vorher
definierte Verfügbarkeit erfüllt hat. Bei feh-
lendem Nachweis oder Nichteinhaltung der
Verfügbarkeit drohen Vertragsstrafen. Im
Laufe des Teilprojekts sind die zu überwa-
chenden Komponenten und die für den feh-
lerfreien Betrieb der Umgebung notwendigen
Funktionen und Dienste zu ermitteln. Bei
möglichen Abhängigkeiten ist darauf zu ach-
ten, dass die entsprechenden Komponenten,
Server oder Dienste mit in die Überwachung Abbildung 3: Remote Zugang
einfließen.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


NK Networks & Services GmbH, Stuttgart
IT-Innovationen 13

Variantenmanagement für Lastenhefte

Johannes Förstner*, Andreas Rößler, Kai Warendorf

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Variantenmanagement bezeichnet die Ziel der Arbeit ist es, die Möglichkeiten des
systematischen Erfassung, Verwaltung und Tools zur Verwaltung von DOORS-Lastenheften zu
Erzeugung verschiedener Varianten von Arte- evaluieren, verbessern und erweitern, um Use
fakten. Diese Artefakte umfassen im Allge- Cases der Firma Daimler damit abdecken zu kön-
meinen das Lastenheft, die Modellierung, die nen. Das eingesetzte Tool für das Variantenmana-
Implementierung der Produktfamilie und die gement ist pure::variants der Firma pure-
Testfälle. Diese Thesis befasst sich mit Vari- systems. Der Schwerpunkt der Use Cases liegt auf
antenmanagement für Lastenhefte. Konkret der Möglichkeit, die Requirements der Varianten
arbeitet die Daimler Vorentwicklung mit Te- auf der abstrakten Ebene der Fahrzeugfunktionen
lelogic DOORS als Lastenheft-Tool. verwalten zu können.

Abbildung 1: Varianten und Versionen

Abbildung 3: Modelle & Zusammenspiel

Folgende Use Case wurden implementiert:


1. Import des Lastenheftes als Family Model,
welches die Requirements repräsentiert
2. Die Fahrzeugfunktionen sind in einem Feature
Model definiert.
3. Aus Doors-Attributen heraus wird das Mapping
Abbildung 2: Requirements
zw. den Requirements und den Fahrzeug-
Bearbeitet wurde diese Aufgabe im Umfeld funktionen hergestellt.
des Bordnetzmanagement (BNM), das in den 4. Dadurch kann aus einer Auswahl von
Baureihen A, B (Kompaktklasse), M sowie der Fahrzeugfunktionen das variantenspezifische
neuen S-Klasse eingesetzt wird. Hierbei er- Lastenheft aus pure::variants heraus generiert
geben sich die Varianten aus den Baureihen, werden.
in denen BNM eingesetzt wird, da jede Bau- pure::variants basiert auf Eclipse und damit auf
reihe zum Teil unterschiedliche An- dessen umfangreicher Plugin Plattform. Für den
forderungen an das System hat. Datenaustausch mit Telelogic DOORS existiert
bereits ein einfaches Plugin, der sogenannte Doors
Connector, der im Rahmen der Thesis modifiziert
und erweitert wird.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
14 IT-Innovationen

Gestaltung und Entwicklung eines 3D User Interfaces


für eine Multimedia-Anwendung

Daniel Freimeyer*, Reinhard Schmidt, Andreas Rößler

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Normalerweise bieten Audioplayer nur die Hüllen-Objekten in dem 3D Raum. Die freie Na-
Möglichkeit, sich die entsprechenden Namen vigation durch den Raum geschieht mittels der
seiner Alben in einer Liste und dessen Cover Computermaus. Nachdem eine CD-Hülle ausge-
zweidimensional anzeigen zu lassen. Der wählt wurde, fährt diese nach Vorne und dreht
Ideengeber für diese Arbeit ist ein CD-Vorhang sich um 180 Grad, damit das Back Cover sichtbar
an einer Wand, vor dem es möglich ist, sich ist. Zusätzlich wird die Liederliste der aus-
seine Musiksammlung anzuschauen und seine gewählten CD im 2D-Teil angezeigt und kann von
Musikwahl nicht nur durch den Faktor Musik- dort aus der Playliste hinzugefügt werden. An-
geschmack sondern auch durch das CD Design schließend kann das Lied wie bei anderen Musik-
beeinflussen zu lassen. abspielprogrammen wiedergegeben und gesteu-
Im Rahmen der Bachelorarbeit wurde ein 3D ert werden. Um dem 3D Raum etwas mehr Au-
Music Player entwickelt und dessen Visualisie- thentizität zu verleihen, wurden Zusatzobjekte
rungs- und Interaktionsmöglichkeiten unter- wie beispielsweise eine rotes Sofa eingefügt,
sucht. Entstanden ist ein Musikabspielpro- welche keine Funktionalität haben und auf
gramm, das aus einer Mischung aus zweidi- Wunsch nicht mehr angezeigt werden können.
mensionaler und dreidimensionaler Benutzer- Der "3DMusicPlayer" ist in C++ geschrieben.
oberfläche besteht. Der 2D-Teil des Pro- Das gesamte Programm wurde mit Qt umgesetzt
gramms besteht aus den üblichen Bedienele- und dessen Multimedia Framework Phonon zur
menten eines Musikabspielprogramms. Der 3D Wiedergabe der Musikdateien genutzt. Der 3D
Teil entspricht einem 3D Raum, in dem sich Teil ist mit dem Szenegraphen OpenScene-
die digitalisierte Musiksammlung an den Sei- Graph, welcher auf OpenGL basiert, geschrieben
tenwänden befindet. Jede angebrachte CD und in das Programm eingebettet. Die einzelnen
Hülle erscheint als dreidimensionales Objekt, Objekte wurden mit 3DStudioMax und die Be-
mit einem Front und Back Cover und repräsen- dienelemente mit Photoshop gestaltet und er-
tiert eine Musik-CD. Die Auswahl an Musikti- stellt.
teln geschieht durch Interaktion mit den CD-

Abbildung 1: Screenshot der 3D-Oberfläche

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
IT-Innovationen 15

OpenID Integration in die hybris Suite

Maximilian Friedmann*, Andreas Rößler, Reinhard Schmidt

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Immer mehr geschützte (für anonyme Be- welche Sicherheitsstandards er verwenden will
sucher nicht sichtbare) Bereiche auf Web- (SSL-verschlüsselt, Zertifikat, Second Tokens).
seiten sind nur registrierten Benutzern zu- Die Arbeit diskutiert das Single Sign On Verfahren
gänglich, welche sich in einem Registrie- OpenID bzgl. anderer Verfahren und beschreibt
rungsprozess authentifiziert haben. Meist exemplarisch die Integration in die hybris Suite,
geschieht dies unter Angabe von einem be- einer Softwarelösung für E-Commerce Anwendun-
liebigen Benutzername, einem Passwort, der gen, welche bereits von vielen bekannten Firmen
E-Mail Adresse und weiteren persönlichen eingesetzt wird.
Merkmalen. Beim erneuten Besuch der Web- Ziel der Arbeit ist eine vollständige Imple- men-
seite kann somit die eigene Identität mittels tierung mit angepasstem Benutzermodell für die
Benutzername und Passwort verifiziert wer- Speicherung der OpenID, einer Businesslogik zur
den. Mit zunehmender Verwendung von ge- Bereitstellung der Anmeldefunktionalität unter
schützten Seiten steigt die Anzahl der Anmel- Verwendung verschiedener OpenID Bibliotheken
dedaten. Viele Anwender benutzen deshalb sowie eine Beispielanwendung, welche die An-
immer das gleiche Passwort oder schreiben meldung mittels OpenID ermöglicht.
sich die Kombinationen auf. Beiden Varianten Abbildung 1 zeigt den Vorgang, wie sich ein
gefährden die Sicherheit erheblich. Nicht nur Anwender mit seiner persönlichen OpenID an der
Benutzername und Passwort werden in den hybris Suite anmeldet. Im Gegensatz zur her-
jeweiligen Profilen gespeichert. Meistens wird kömmlichen Anmeldung übernimmt diese der
das erstellte Profil mit persönlichen Informa- OpenID Provider. Dieser kann vom Benutzer frei
tionen erweitert, welche für jede Webseite gewählt werden, wobei ein bereits existierender
getrennt gepflegt werden müssen. Provider wie beispielsweise myOpenID.com oder
Ein Single Sign On System wie OpenID bie- ein lokaler verwendet werden kann. Der OpenID
tet eine zentrale Verwaltung der Be- Standard beinhaltet Erweiterungen für verschie-
nutzerdaten und der Benutzer muss sich nur dene Anmeldungstypen (Microsoft CardSpace,
noch eine Kombination merken, welche nun Browserzertifikat, Telefonanruf u.v.m.) und stellt
wiederum ein besonders starkes Passwort Funktionen für den Austausch von Merkmalen wie
enthalten kann. Im Falle des in dieser Arbeit E-Mail, Geburtstag oder Adresse bereit.
verwendeten OpenID-Standards kommen
weitere Vorteile wie die dezentrale Speiche-
rung der Daten sowie die Erweiterbarkeit
hinzu. Auch kann der Benutzer selbst wählen,

Abbildung 1: OpenID Identifikation eines Anwenders gegenüber der hybris Suite

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


hybris GmbH, München
16 IT-Innovationen

Definition und Entwicklung von Integrationsmustern


in verteilten Systemen

Daniel Fritz*, Dominik Schoop, Manfred Dausmann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Diese Arbeit entstand bei der Daimler AG sehr hoch, daher ist es wichtig die Integration
in der Abteilung ITA / P. Sie beschäftigt sich dieser Anwendungen zu vereinfachen. Die in der
unter anderem mit der Weiterentwicklung Thesis entwickelten PAI Plattform Integrations-
und dem Support der Pro Aktiven Infrastruk- muster adressieren dieses Problem.
tur, kurz PAI. Diese bildet eine verbindliche Im Zuge dieser Arbeit wurde ein Katalog von
Basis für alle Enterprise Java basierenden Integrationsmustern entwickelt. Dieser stellt ex-
Anwendungen innerhalb der Daimler AG. emplarische Lösungen zur Integration der drei,
PAI setzt sich aus mehreren Plattformen schon genannten, Plattformen für verschiedene
zusammen, welche jeweils auf verschiedene Anwendungsszenarien bereit. Diese bilden sowohl
Kundenanforderungen zurechtgeschnitten Kommunikations-, als auch Infrastruktur- und
sind. Die Plattformen bestehen aus einer Sicherheitsvarianten ab. Im Kern werden zwei
Vielzahl an Basisprodukten, die speziell ange- wichtige Kundenanforderungen geklärt. Zum Ers-
passt und erweitert wurden, um den Daimler ten, welche Plattformen der Kunde für seine An-
spezifischen Infrastrukturanforderungen ge- wendung benötigt und zum Zweiten, wie die In-
recht zu werden. Das Hauptaugenmerk dieser tegration der Plattformen am besten funktioniert.
Arbeit liegt auf der Integration der drei Platt- Die Integrationsmuster beschreiben ein durchgän-
formen J2EE, Process Integration PI und Bu- giges Konzept, um Kundenprojekte durch das
siness Information Broker BIB. Zusammenspiel der verschiedenen PAI Plattfor-
men zu realisieren. Dieses reicht von den konkre-
ten Anforderungen bis zu den technischen Schnitt-
stellen auf Protokollebene. Des Weiteren werden
Beispielanwendungen mitgeliefert, die den Kunden
in die Lage versetzen, die Muster schnell in der
Praxis anzuwenden. Die PAI Plattform Integrati-
onsmuster unterstützen Kundenprojekte dabei, die
PAI Plattformen möglichst effizient einzusetzen
und zu kombinieren. Dadurch kann die Daimler AG
die strategische Bedeutung der PAI Plattformen,
als Basis einer Service orientieren Architektur,
weiter ausbauen.
Abbildung 1: Integration

Die J2EE Plattform bildet die Basis für alle


Enterprise Java Anwendungen, während die
PI Plattform eine Laufzeitumgebung für Ge-
schäftsprozesse darstellt. Die BIB Plattform
dient als Enterprise Service Bus im Rahmen
einer Service orientierten Architektur. In ei-
nem Großunternehmen wie der Daimler AG
werden zahlreiche, verschiedenste Software-
produkte eingesetzt. Für die hieraus resultie-
rende Komplexität muss eine gemeinsame
Lösung geschaffen werden, damit die Kunden
bei der Integration Ihrer Anwendungen best-
möglich unterstützt werden. Moderne Anwen-
dungsszenarien sind verteilt und greifen auf
eine Vielzahl an verschiedenen Systemen zu.
Die hieraus resultierende Komplexität ist

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
IT-Innovationen 17

Effiziente Parametrierung eines Ladedruck-Prozesses


unter Beachtung von Echtzeitanforderungen einschließlich
der Verifizierung eines robusten Luftmodells

Dennis Frühwirt*, Hermann Kull

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

In einem modernen Kraftfahrzeug laufen Sensorik nachbilden, um das Steuergerät zu sti-


hochdynamische, komplexe Vorgänge ab, die mulieren. Die virtuelle Regelstrecke ist hierbei in
gesteuert oder geregelt werden müssen. Matlab-Simulink realisiert. Sie besteht aus einzel-
Hierfür stellt die Firma Bosch Steuergeräte nen Teil-Modulen wie dem Einspritzsystem, der
her, die das Zusammenspiel der einzelnen Abgasnachbehandlung oder dem hier untersuch-
Teil-Komponenten koordinieren. ten Luftmodell.

Abbildung 1: Steuergerät

Bei Diesel-Pkws kommen dabei fast immer


Turbolader zum Einsatz, weshalb sie einen Abbildung 3: Blockschaltbild
besonders günstigen Wirkungsgrad besitzen. Da dieses in Echtzeit gerechnet werden muss, ist
Diese nutzen die im Abgas enthaltenen Ener- es sehr empfindlich gegenüber Abtastrate und
gie um den Ladedruck, und damit gleichbe- gewähltem Integrationsalgorithmus. Stimmt die-
deutend die Leistung, bei gleichem Motor zu ses Zusammenspiel nicht überein, so kann es zu
erhöhen. Um den Turbolader hierbei vor oszillierendem Verhalten kommen und der Regler
Überlastung zu schützen, muss dieser mit ist nicht mehr in der Lage die Strecke stabil einzu-
geeigneten Methoden geregelt werden. Zum regeln. Eine Robustheits-Verifikation des (Luft-)
heutigen Stand der Technik wird dies über Modells ist deshalb unabdingbar und Grund-
eine Turbine mit variabler Turbinengeometrie voraussetzung für weitere Simulationsvorgänge.
erreicht, welche die Eintrittsfläche und somit Das Luftmodell besitzt des Weiteren ver-
die Lader-Drehzahl für jeden Betriebspunkt schiedene Parameter, die für jedes Fahrzeug indi-
optimal einstellen kann. viduell appliziert werden müssen. Proble-matisch
ist hierbei, dass tatsächliche Daten nur selten zur
Verfügung stehen und diese somit auf geeignete
Weise bestimmt werden müssen. Direkte Messun-
gen sind hierbei aufgrund einer sehr beschränkten
Anzahl an Sensoren nur bedingt möglich. Deshalb
wurde in dieser Thesis ein Verfahren entwickelt,
wie diese Parameter effizient bestimmt werden
können und somit bereits frühzeitig eine Grund-
applikation für neue Simulations-Projekte erstellt
werden kann. Als Grundlage dienen hierfür robus-
te Inter- und Extrapolationsverfahren sowie diver-
Abbildung 2: Turbine se Gesetze der Strömungslehre, die ausgehend
von Turboladern anderer Größen die zu bestim-
Für den frühzeitigen Test des Regelkreises
menden Parameter approximieren können.
werden dabei sogenannte Laborautos ver-
wendet, die das Fahrzeugverhalten mit seiner

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Robert Bosch GmbH, Stuttgart
18 IT-Innovationen

Analyse und Konzeption eines Datenübertragungssystems


für Aufzugssysteme zur Reduzierung der Adern im Hängekabel

Matthias Glück*, Harald Melcher, Peter Väterlein

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Ein Hängekabel dient in Aufzugssystemen Eine dritte Herausforderung stellt die ständige Be-
zur Kommunikation zwischen Kabine und wegung der Kabine und die daraus resultierenden
Steuerung sowie zur Energieversorgung der Vibrationen und Erschütterungen dar.
Kabine. In derzeit verwendeten Formen des
Hängekabels befinden sich ca. 40 Einzel-
adern. Ein Großteil dieser Adern ist hart mit
sicherheitsrelevanten Schaltkreisen in der
Kabine verdrahtet. Somit stellen sie die
Kommunikation mit der Steuerung sicher.
Durch die Verwendung eines Systems zur
nachrichtenbasierten Kommunikation könnten
im Idealfall die meisten der hart verdrahteten
Adern eingespart werden.

Abbildung 2: Störeinflüsse im Schacht

Bei der Übertragung von Daten müssen, abgese-


hen von den oben genannten Hindernissen, zu-
sätzlich folgende Kriterien berücksichtigt werden:
• Bandbreite
• Übertragungsrate
• Latenzzeit
• Bitfehlerrate
• Robustheit
Abbildung 1: Schematische Darstellung eines
Aufzugsystems
Diese Kriterien müssen so gewichtet werden,
dass ein ausfallsicherer Betrieb der Anlage ge-
Eine Aufgabe dieser Arbeit bestand darin, währleistet werden kann. Sollte es trotzdem zu
die derzeit verfügbaren Technologien, die für längeren Störungen der Übertragung kommen,
die Kommunikation zwischen Kabine und muss die Anlage stillgelegt werden, um eine Ge-
Steuerung einsetzbar sind, zu vergleichen fährdung von Fahrgästen und Anlage auszuschlie-
und anhand einer Nutzwertanalyse zu be- ßen.
urteilen. Kandidaten waren dabei: Durch eine Reduzierung der Adern im Hängeka-
• Funksysteme bel kann eine deutliche Verringerung der Kosten
• Optische Übertragungssysteme und des Montageaufwandes erzielt werden. Durch
• Powerline Communication Systeme die Verwendung eines Datenübertragungssystems
• Spezielle Ethernet Applikationen anstelle der harten Verdrahtung kann eine Steige-
• Induktive Datenübertragungssysteme rung der Datenübertragungsrate zwischen Steue-
Das Hauptproblem bei der Erstellung eines rung und Kabine erreicht werden. Somit wird es in
Datenübertragungssystems in der Aufzugs- der Zukunft auch möglich sein, komplexere und
technik ist die Umgebung. In einem Aufzugs- multimediale Anwendungen in den Fahrgast-
schacht befinden sich viele Störelemente wie kabinen zu implementieren. Diese Anwendungen
z. B. Metallgitter oder Metallnetze, Laufschie- und der geringere Montageaufwand können dazu
nen oder armierte Betonpfeiler. Zusätzlich zu beitragen, den Aufbau einer Anlage einfacher und
den baulichen Hindernissen erzeugt auch der die Fahrt in einem Aufzug noch angenehmer zu
Frequenzumrichter, der für die Ansteuerung gestalten.
des Antriebes benötigt wird, hohe impuls-
artige Ladeströme, die eine Kommunikation
ebenfalls beeinflussen können.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


ThyssenKrupp Elevator Research GmbH, Stuttgart
IT-Innovationen 19

Entwicklung eines Enterprise-Wikis auf Java EE Basis


mit Grails und Apache Jackrabbit

Aaron Grunthal*, Kai Warendorf, Jörg Friedrich

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die heutzutage frei auf dem Markt erhältli- Die Abstraktion zwischen den darzustellenden
che Open-Source Wiki-Software ist oft auf Daten und den Modellen soll möglichst gering
den Bedarf von Open-Source Projekten zuge- gehalten werden, daher wird zur Speicherung der
schnitten, z.B. MediaWiki[1], das für Wikipe- Seitenbäume die hierarchische Datenbank Apache
dia eingesetzt wird. Ihnen mangelt es an Jackrabbit[5] eingesetzt, eine Implementierung
Modularität, ausgefeilter Rechteverwaltung der Java Content Repository Spezifikation. Flache
oder strikter Trennung nach Projekten. Im Datenstrukturen werden hingegen in einer relatio-
Bereich der für Enterprise-Anwendungen nalen Datenbank abgelegt. Mit Hilfe der Baum-
ausgelegten Wikis gibt es hingegen nur eine struktur des Jackrabbit Repositories können die
geringe Auswahl oder es handelt sich um aus einzelnen Elementen zusammengesetzten und
Closed Source Software, wie z.B. Atlassian durch ein separates Layout beschriebenen Seiten
Confluence[2] oder Twiki[3]. getrennt gespeichert und durch verschiedene Plu-
Die Anforderungen im Enterprise-Bereich gins dargestellt werden. Auf diese Weise lassen
sind vielfältig und von Kunde zu Kunde unter- sich Funktionen wie man sie sonst eher in Content
schiedlich. Daher ist es notwendig, dass das Management Systemen findet realisieren.
Wiki anpassbar und erweiterbar ist. Um einen
flexiblen Entwicklungsprozess zu unterstützen Quellen: [1] www.mediawiki.org
wurde das Grails Framework [4] gewählt. [2] www.atlassian.com
Grails ist in der Scriptsprache Groovy ge- [3] www.twiki.org
schrieben, welche auf der Java VM aufbaut. [4] www.grails.org
Grails unterstützt model driven development,
[5] jackrabbit.apache.org
sowie rapid prototyping durch automatisch
generierten Code und dem konsequenten
Einsatz des Model-View-Controller Musters.
Das Ziel dieser Arbeit ist es einen Proto-
typen zu realisieren, der die wichtigsten Be-
nutzerfunktionen implementiert, wie z.B. das
Anlegen und Bearbeiten von Projekten und
der dazu gehörigen Seiten. Weiterhin sollen
dabei die notwendigen Strukturen für zukünf-
tige Erweiterungen geschaffen werden.

Abbildung 1: Beziehung zwischen Datenbank und Content Repository

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
20 IT-Innovationen

Design und Implementierung einer XML-basierten Datenstruktur


für ein regelbasiertes Expertensystem zur
Fehlerkennung auf Geräten in Industrial- Ethernet-Netzwerken

Jan Haag *, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Aufgrund der Vielzahl von Funktionen und Wissenbasis


der damit einhergehenden Möglichkeiten zur
Konfiguration der Industrial-Ethernet- In der Wissensbasis (engl. rule/knowledge ba-
Produkte der Firma Hirschmann ist es sehr se) ist das zur Problemlösung benötigte Wissen in
schwer, eine vollständige Übersicht über die strukturierter Form gespeichert. Im speziellen Fall
möglichen Fehler zu behalten. Das "manuel- in Form einer XML-Struktur.
le" Erkennen von Fehlern durch einen Netz-
werkadministrator wird zusätzlich insofern
erschwert, dass ein Industrial-Ethernet- Faktenbasis
Netzwerk sich nicht auf einige wenige Geräte Ein Expertensystem muss sein in der Wissens-
beschränkt, sondern im Normalfall einen Um- basis vorhandenes Wissen auf Fakten anwenden.
fang von über 1000 Geräten umfassen kann. Fakten können aus unterschiedlichen Quellen
Einen Überblick über solch eine Anzahl von stammen und in den verschiedensten Formen
Geräten zu behalten, ist unmöglich und er- vorliegen. Die Gerätedaten werden bei der Über-
fordert die Unterstützung zum einen durch prüfung auf Fehler per Simple-Network–
die Geräte selbst, zum anderen aber auch Management-Protocol abgefragt.
durch eine Netzwerkmanagementsoftware,
die eine Fehlererkennung über ein gesamtes
Netz beinhaltet. Hier setzt die Entwicklung Inferenzmechanismus
einer softwarebasierten Fehlererkennung an.
Die Idee, die hinter einer softwaregestützten Dem Inferenzmechanismus kommt in einem
Fehlererkennung steht, ist die Unterstützung Expertensystem die wichtigste Aufgabe zu. Diese
eines Netzwerkadministrators bei der Analyse Komponente ist dafür verantwortlich, aus dem
eines nicht ordnungsgemäß funktionierenden vorhandenem Wissen und vorliegenden Fakten
Geräts. Eine Unterstützung kann in den un- eine Schlussfolgerung zu ziehen.
terschiedlichsten Phasen der Arbeit des
Netzwerkadministrators erfolgen, z.B. bei der
Realisierung eines Netzwerks, zum Vergleich
bereits installierter Geräte und zur frühzeiti-
gen Erkennung fehlerhafter oder unge-
wünschter Konfigurationen. Während des
laufenden Betriebs kann so eine Fehlerquelle
eventuell schon frühzeitig erkannt werden
und eine Fehlerbeseitigung vor dem Ausfall
wichtiger Komponenten durchgeführt werden.
Ein Expertensystem, kurz XPS, ist eine Un-
terkategorie wissensbasierter Systeme und
bezeichnet Software-Systeme, die mit Hilfe
von Expertenwissen Lösungen oder Bewer-
tungen bestimmter Problemstellungen anbie-
ten. Der Leitgedanke, der hinter einem Ex-
pertensystem steht, ist die Abbildung des
spezialisierten Expertenwissens in ein Com-
Abbildung 1: Funktionsweise eines Expertensystems
putersystem.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Hirschmann Automation & Control GmbH
IT-Innovationen 21

Parallelisierung eines Codes zur Modellordnungsreduktion

Michael Henzler*, Jürgen Koch, Peter Väterlein

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Im modernen Prozess der Entwicklung und Bei der effizienten Programmierung von paral-
Optimierung von elektronischen Produkten lelen Algorithmen ist besonders auf die gleich-
werden immer häufiger numerische Simu- mäßige Verteilung des benötigten Speichers und
lationen eingesetzt. Diese Methode bietet des benötigten Rechenaufwandes, mit möglichst
sowohl wirtschaftliche als auch technische geringem resultierenden Kommunikationsauf-
Vorteile. Durch die Simulationen kann die wand zu achten, der bei der Ausführung die Leis-
Anzahl benötigter Prototypen auf ein Mini- tungsfähigkeit des Programms begrenzen kann.
mum reduziert werden, wodurch sich der Aus diesem Grund bedarf es einer genauen Ana-
Entwicklungsaufwand verringert und so so- lyse und Umsetzung der zu entwerfenden paral-
wohl Kosten als auch Zeit eingespart werden lelen Programme.
können. Zudem liefert eine Simulation zu- Bei Simulationen im Bereich der elektro-
sätzliche Ergebnisse, die an einem realen magnetischen Feldtheorie entstehen durch Volu-
Messaufbau aufgrund technischer Gegeben- mendiskretisierungsverfahren sehr große Glei-
heiten entweder gar nicht oder nur mit un- chungssysteme, aus denen gewünschte Übertra-
verhältnismäßigen Kosten gewonnen werden gungsfunktionen berechnet werden können. Will
können. man vom Ergebnis nur einen begrenzten Fre-
Die computergestützte Simulation war je- quenzbereich in Betracht ziehen, kann das Ver-
doch nicht immer ein so aktuelles Thema wie halten mit einem Modell geringerer Ordnung
heute. Erst durch die rasante Entwicklung der nachgebildet werden, welches das Verhalten
Rechenleistung von Computern im ver- nahezu exakt widerspiegelt. Zur Modellordnungs-
gangenen Jahrzehnt ist es möglich geworden, reduktion wird das mathematische Verfahren der
einfache reale Strukturen mit der not- Krylov-Unterräume angewandt, die in Verbin-
wendigen Genauigkeit und in akzeptabler Zeit dung mit der Padé-Approximation zur Reduktion
zu lösen, wobei die sehr rechenintensiven linearer Gleichungssysteme eingesetzt werden.
und komplexen Modelle nach wie vor ohne Aber dennoch ist das Problem so umfangreich,
Hochleistungsrechner nicht zu bewältigen dass der Einsatz eines größeren Computer-
sind, oder zumindest untragbar lange Re- Clusters notwendig ist.
chenzeit beanspruchen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Machbar-
Die einfachste Lösung des Problems wäre keit der Modellordnungsreduzierung untersucht,
die Entwicklung eines Supercomputers, des- ein parallelisierter Code implementiert und an-
sen Prozessortakt und damit Rechenleistung schließend auf seine Leistungsfähigkeit hin getes-
so groß ist, dass er die an ihn gestellten An- tet.
forderungen erfüllt. Dies ist mit den aktuellen
technischen Mitteln jedoch unmöglich.
Zugleich werden Computer für den Massen-
markt immer leistungsfähiger und billiger.
Konsequenterweise werden daher heute oft
mehrere solcher handelsüblichen Rechner
vernetzt und zu einem Hochleistungs-
computer zusammengeführt, einem soge-
nannten Cluster. Für die Verteilung eines
Programms auf mehrere parallele Computer
bedarf es allerdings einer besonderen Pro-
grammierung. Die Aufgaben müssen auf-
geteilt und unter den vielen einzelnen Re-
cheneinheiten verteilt werden. Man spricht
dabei von Parallelisierung der Algorithmen
und Programme.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Robert Bosch GmbH, Stuttgart
22 IT-Innovationen

Sollkurvenmodellierung für die Fahrzeugleistungsmessung

Raphael Höll*, Rainer Doster

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Fahrzeugleistungsmessungen sind bei der


Fahrzeugentwicklung ein wichtiger Teil im
Rahmen von Produktentstehungsprozessen
und geben Aufschluss über Motorleistung,
Fahrzeuggeschwindigkeit und Verbrauch.
Um Rückschlüsse auf die Messungen zu er-
halten, werden Sollkurven benötigt. Sie lie-
fern Vergleichswerte für die Bewertung der
Messung und je nach Abweichung erfolgt die
Beurteilung des Fahrzeuges. Abbildung 1
zeigt einen Rollenprüfstand auf dem
Geschwindigkeits-, bzw. Verbrauchsmes-
sungen durchgeführt werden. Die sich auf
den Rollen drehenden Räder des Fahrzeugs
haben die gleiche Rotationsgeschwindigkeit Abbildung 1: Rollenprüfstand, Daimler AG Sindelfingen
und Antriebskraft wie bei einer Straßenfahrt. Anpassung bei geänderten Fahrzeugspezifikatio-
Damit ein Rollenprüfstand die Straße simulie- nen nicht möglich und folglich hatte der Vergleich
ren kann, müssen die gleichen Fahrwider- der realen Messung mit der ursprünglich berech-
stände erzeugt werden. Ein Vorteil von Rol- neten Sollkurve eine geringe Aussagekraft. Um
lenprüfständen ist, dass die Oberflächenei- eine bessere Vergleichsmöglichkeit zu erreichen,
genschaft der Rolle immer gleich ist und es mussten weitere Parameter wie Fahrzeugge-
keine topographischen Gegebenheiten wie wicht, Motormoment und Motordrehzahl unter-
Steigung, Gefälle und Kurven gibt. sucht und in die Sollkurven eingerechnet werden.
Im Betrieb muss das Fahrzeug stets mehr Wenn das gleiche Fahrzeug mit einer Gewichts-
Leistung aufbringen, als die Fahrwiderstands- änderung gemessen wird, resultiert daraus z.B.
leistung um es zu beschleunigen. Betrachtet eine andere Beschleunigung. Das mathematische
man die auftretenden Kräfte kann folgende Modell muss deshalb die Sollkurve neu berech-
Kräftegleichung aufgestellt werden. nen können.
Fres = Fx – Fw Bei der Gangbeschleunigungsmessung wird die
Geschwindigkeit „über einen Gang“, d.h. inner-
Die tatsächliche Antriebskraft (Fres) resultiert halb einer Gangstufe betrachtet. Durch Aneinan-
aus der Motorantriebskraft (Fx) vermindert derreihung der Gangbeschleunigungen berechnet
um die Kraft des Gesamtfahrwiderstandes das Modell eine sogenannte Durch- schaltsoll-
(Fw). kurve. Die besonderen Herausforderungen wa-
Eine vereinfachte Zusammenfassung der ren:
vier größten Fahrwiderstände: Luftwider- • variabler Zeitwert für alle Schaltzeiten
stand, Steigungswiderstand, Radwiderstand • Berechnung mit variabler Ganganzahl
und Beschleunigungswiderstand ergeben den • Berücksichtigung von zusätzlichen Ein-
Gesamtfahrwiderstand. flussgrößen
Fw = FLuft + FSteig + FRad + FBesch Das Berücksichtigen all dieser Größen führt zu
einer deutlichen Verbesserung der Aussagekraft
Außerdem unterscheidet man bei den Fahr- der Messung. Weiterhin gilt es noch die Ursa-
widerständen zwischen konstanten, linearen chen von Abweichungen zu untersuchen. Durch
oder quadratischen von der Geschwindigkeit reale Messungen, die Geschwindigkeit und Zeit
abhängigen Größen. Der Strömungswider- beinhalten, können Rückschlüsse auf das Motor-
stand steigt beispielsweise quadratisch zur moment gezogen werden.
Geschwindigkeit. Mit dem entstandenen Prototyp ist es möglich,
Ziel der Abschlussarbeit ist die Entwicklung Gang- und Durchschaltbeschleunigungen zu be-
eines mathematischen Modells zur Berech- rechnen und darzustellen.
nung fahrzeugspezifische Sollkurven im Be-
reich der Längsdynamik. Bisher war eine

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


T-Systems International GmbH, Stuttgart
IT-Innovationen 23

Auf MATLAB-Simulink basierender Entwurf eines diskreten Reglers


zur Kollisionsvermeidung, der bei querenden Objekten eine geeignete
Verstärkung der Bremskraft bewirkt, sowie Verifikation des Reglers
über Simulation und Erprobung durch Fahrzeugtests

Gabriel Iran*, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Für eine Erweiterung des radarbasierten Bei der Simulationsumgebung handelt es sich
Bremsassistenten Plus (BAS+) der Daimler um eine Nachbildung des Systemfahrzeugs mit
AG wird ein neuer Regler benötigt. Steuergerät, eine Nachbildung der Fahrzeugum-
Der Bremsassistent Plus unterstützt den gebung einschließlich der Straßeneigenschaften
Fahrer bei einer Gefahrenbremsung und for- und des Verhaltens des Objektfahrzeugs. Über
dert die in einer bestimmten Situation erfor- eine grafische Oberfläche lässt sich elegant ein
derliche Bremsverzögerung an. Anhand von neues Fahrmanöver definieren und mit Hilfe von
geschwindigkeitsabhängigen Kennlinien wird diversen Animationsfenstern (Abb. 2) auch dar-
dabei zwischen einer Gefahrenbremsung und stellen.
einer Komfortbremsung unterschieden. Bei
dem neu zu entwickelnden Regler für die
Erweiterung des Bremsassistenten Plus han-
delt es sich um einen diskreten PID-Regler
(Abb. 1), der die Differenz zwischen einer auf
Basis physikalischer Größen berechneten
Referenzverzögerung und der Ist-Verzö-
gerung des Systemfahrzeugs zu Null regelt.
Abbildung 2: Cockpit-Animationsfenster

Die klassischen Vorteile, die eine Simulations-


umgebung mit sich bringt, sind unter anderem
die Reproduzierbarkeit der Testfälle und die Mög-
lichkeit einer vergleichsweise unkomplizierten
Analyse des Gesamtmodells. Da eine Simulati-
onsumgebung die reale Welt nie exakt nachbil-
den kann und dadurch Abweichungen vom realen
Abbildung 1: Ausschnitt aus dem PID-Regler Verhalten zu erwarten sind, stößt die Vorge-
hensweise hier an Grenzen.
Besonders wichtig für die vorliegende Ar- Vor der Einführung in den Serienstand ist so-
beit war, den bestehenden und in Serie ver- mit die Erprobung im Fahrzeug unerlässlich. Für
bauten Zustandsregler zu analysieren, um die die Erprobung muss aus dem gesamten Modell
grundlegende Funktionsweise detailliert zu Autocode generiert werden. Der generierte C-
kennen. Für diesen Zweck wurde eine auf Code wird auf einen Versuchsträger (A-Muster)
MATLAB-Simulink basierende Simulationsum- übertragen und dann auf einer Testanlage er-
gebung in Betrieb genommen. So konnte zum probt. Zur Verifizierung des Reglers werden ab-
einen der bereits genannte Zustandsregler schließend die Messungen der Simulation und der
anhand verschiedener Fahrmanöver simuliert Fahrerprobung verglichen.
und getestet werden und zum anderen der
neu entworfene Regler gegen die Anforde-
rungen geprüft werden.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
24 IT-Innovationen

Geschäftsprozessoptimierung
am Beispiel von Lastkollektiv-Auswertungen

Dimitrios Kotsekidis*, Andreas Rößler, Reinhard Schmidt

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Um Dieseleinspitzsysteme für den Einsatz


im Feld auszulegen und zu erproben, müssen
die Belastungen im Feld möglichst gut be-
kannt sein. Zu diesem Zweck werden die
wesentlichen Belastungsgrößen in Serienfahr-
zeugen im Feld oder bei Testfahrten, die für
den Feldeinsatz typisch sind, gemessen. Re-
levante Messgrößen sind z.B. die Motordreh-
zahl oder das Drehmoment im Zeitverlauf.
Um aus den Messergebnissen nutzbare Last-
kollektive abzuleiten, müssen die darin ent-
haltenen Informationen auf die wesentlichen
Inhalte reduziert werden. Hierzu werden un-
terschiedliche Auswertungen durchgeführt.
Standard ist die Auswertung der relativen
Verweildauern eines Fahrzeugs in den jewei-
ligen Belastungsklassen (z.B. in Drehmo-
Abbildung 1: Ist-Situation
ment-Motordrehzahlklassen).
Der Auswertungsprozess hat sich im Lauf möglichkeiten des Geschäftsprozesses. Im zwei-
der Zeit gewandelt. Durch neue Daten- ten Teil wird die Soll-Situation konzipiert und
quellen, ein wachsendes Datenvolumen und umgesetzt.
sich ändernde Fragestellungen zu den Aus- Abbildung 2 veranschaulicht das Ziel der Ar-
wertungen ergeben sich folgende Heraus- beit. In einer neu entwickelten Matlabanwendung
forderungen: werden Lastkollektive auf dem Fileshare ausge-
• Die den Lastkollektiven zugrundeliegen- wählt und Konfigurations- sowie aufbereitete
den Daten müssen aus verschiedenen Lastkollektivdaten für die statistische Auswertung
Quellen über mehrere Schnittstellen be- generiert. Anschließend kann mit der Matlaban-
zogen, aufbereitet und aggregiert wer- wendung ausgewertet und die Ergebnisse in der
den. Das führt zu Redundanz. Oracle DB und im Wiki dokumentiert werden.
• Die Aktualisierung vorhandener Last-
kollektivauswertungen ist mit einem ho-
hen manuellen Aufwand verbunden.
• Die Dokumentation der Auswertungen ist
ebenfalls aufwändig.
Abbildung 1 gibt einen Überblick zur Aus-
wertung von Lastkollektiven. Mittels Excel DB
und Oracle DB werden Lastkollektive auf ei-
nem Fileshare ausgewählt, Konfigurations-
und Lastkollektivdaten für die statistische
Auswertung aufbereitet und mit Hilfe einer
Matlabanwendung ausgewertet. Die Aus-
wertung wird in einer Excel DB und in einem
Wiki dokumentiert. Jede Anwendung und jede
Datenquelle in Abbildung 1 muss dabei sepa- Abbildung 2: Soll-Situation
rat herangezogen werden.
Aufgrund dieser Herausforderungen wird in Diese Lösung vermeidet Redundanzen in der
dieser Arbeit der Geschäftsprozess „Lastkol- Datenhaltung, und stellt eine einheitliche
lektiv-Auswertung“ optimiert. Der erste Teil Schnittstelle zur Bearbeitung von Lastkollektiv-
beinhaltet die Analyse und Verbesserungs- auswertungen zur Verfügung.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Robert Bosch GmbH, Stuttgart
IT-Innovationen 25

Wirkprognose von aktiven Sicherheitssystemen

Fabian Kühn*, Andreas Rößler, Reinhard Schmdt

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Ziel von Sicherheitssystem in Fahrzeugen Fahrtrichtungen der Fahrzeuge, Geschwindigkei-


ist es, nicht nur die Insassen der Fahrzeuge ten und Größen, Witterungs- und Straßenver-
zu schützen, sondern auch Unfälle zu ver- hältnissen.
meiden. So wird in bereits seit einiger Zeit in
aktuellen Daimler-Modellen das Distronic
PLUS System eingebaut. Dieses anfangs nur
als Adaptive Cruise Control (Adaptive Ge-
schwindigkeitsregelung, Abbildung 1) ent-
wickelte System, wurde später um radar-
basierten Bremsassistenten erweitert. Diese
Assistenten unterstützen bei eingeleiteten
Notbremsungen mit der notwendigen Brems-
kraft bzw., falls nicht vom Fahrer die Brem-
sung eingeleitet wird, können sie das Fahr-
zeug selbstständig abbremsen.
Abbildung 2: Seitenaufprall

Die Abschlussarbeit beschäftigt sich mit die-


sem Problem. Es werden real geschehene Unfälle
nach gestellt. Dabei wird das Endergebnis neu
bewertet, wenn ein Sicherheitssystem verbaut ist
und entsprechend reagiert hat. Das Ziel ist, die
Systeme so anzupassen, das auch hier die Unfäl-
le möglichst vermieden, zumindest aber ent-
schärft werden. Da jeder Unfall einzigartig ist,
muss eine große Anzahl an Situationen bewertet
werden.
Abbildung 1: Abstandsradar Es wird ein Programm entwickelt, das diese Si-
Als nächstes werden Situationen an Kreu- tuationen nachstellt und berechnet. Da jede Si-
zungen beobachtet. Dieses sind keine klassi- tuation unabhängig von den anderen bewertet
schen Auffahrsituationen mehr, sondern Sei- werden kann, wird das Programm auf Parallelität
tenaufpralle. Hier fehlt den Fahrzeugen die ausgelegt. Weiter sollen nicht nur möglichst
natürliche Knautschzone, die sie durch Motor- schnell Ergebnisse zu vielen Fällen berechnet
und Kofferraum besitzen. Es kann sich um werden, sondern auch Situationen visualisiert
Kreuzungen im Stadtverkehr handeln, die oft werden können. So wird ein Fall aus dem vor-
mit Sichtbehinderungen einhergehen oder um handenen Pool ausgewählt und auf einer einfa-
Kreuzungen an Landstraßen, an denen na- chen, grafischen Oberfläche dargestellt (Abb. 3)
hende Fahrzeuge meist hohe Geschwin- dig- um es für weitere Fragestellungen erweitern zu
keit haben. Die bestehenden Abstands- können, ist es modular aufgebaut.
systeme blicken oft in einem kleinen Winkel
weit voraus. Während dies bei Auffahr- und
Gegenverkehrssituationen von Vorteil ist,
können sie so oft nicht sich nährende Hinder-
nisse von den Seiten erfassen (Abb. 2). Es
besteht daher Anpassungsbedarf. Die Sicher-
heitssysteme dürfen ebenfalls nicht fehlauslö-
sen, wenn sie Objekte erkennen, die sich
nicht auf die Fahrbahn des Fahrzeugs zube-
wegen. Erschwert wird dieses durch unter-
schiedliche Winkel zwischen den

Abbildung 3: Modellkreuzung

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
26 IT-Innovationen

Entwicklung eines intelligenten Startup-Controllers,


für einen optimierten Systemstart

Tobias Langjahr*, Jörg Friedrich, Peter Väterlein

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Bedeutung der Software in der Auto- Konzept zwar dynamisch auf Veränderungen der
mobilindustrie hat in den letzten Jahren der- Systemumgebung reagieren kann, ist es doch
art zugenommen, dass heute ein Großteil der weniger performant als das Konzept der stati-
Wertschöpfung bei der Entwicklung neuer schen Startup Pläne. Dieses Konzept ist zwar
Fahrzeuge neuen Softwarekomponenten zu hoch performant, da die optimale Startreihen-
verdanken ist. Der zunehmende Einsatz von folge “offline“ bei der Entwicklung berechnet
Software in Automobilen führt zu komplexe- werden kann. Jedoch kann bei dem Einsatz von
ren Anwendungen, die immer mehr Funktio- statischen Plänen nicht auf Veränderungen des
nen im Auto steuern können. Systems reagiert werden. In dieser Bachelorar-
Diese Entwicklung hat große Auswirkungen beit wurde untersucht, wie diese beiden Konzep-
auf Zulieferer von elektronischen Geräten. te ausgehend von der aktuellen Implementierung
Vor allem der Infotainment-/ Entertainment- (Statische Startup Pläne) auf dem Echzeit-
systembereich ist enorm gewachsen. Beispie- betriebssystem QNX, zu einem neuen Startup
le hierfür sind die Entwicklung von neuen Controller kombiniert werden können und wie
Fahrerassistenzsystemen oder die Verbindung sich diese neue Kombination auf das Systemver-
des Autos mit neuen Kommunikationsmetho- halten auswirkt.
den wie zum Beispiel dem mobilen Internet. In diesem Zusammenhang wurden ver-
Ein modernes Automotive Infotainment Sys- schiedene Gesichtspunkte eines dynamischen
tem besteht aus einer Vielzahl von Software- Systemstarts analysiert. Da ein solcher System-
komponenten. Da die Ressourcen der ver- start einen hohen Rechenaufwand mit sich
wendeten Hardware aber sehr begrenzt sind, bringt, mussten geeignete Methoden gefunden
ist ein intelligentes Ressourcenmanagement, werden, um die Ressourcenauslastung so gering
d.h. eine Steuerung der Softwarekomponen- wie möglich zu halten. Dies umfasste die Unter-
ten unverzichtbar. Besonders beim Starten suchung von geeigneten Algorithmen, sowie eine
eines solchen Systems besteht die Gefahr Abgrenzung, bis zu welchem Komplexitätsgrad
eine Überlastung der Ressourcen. Der Einsatz ein dynamischer Systemstart ohne Nachteile
eines Software-Startup-Controllers ist zwin- gegenüber einem statischen Systemstart möglich
gend notwendig. ist. Ferner konnte durch die dynamische Planbe-
Zur Lösung dieses Problems gibt es zwei rechnung die Fehlerbehandlung von fehlerhaften
konkurrierende Konzepte. Einerseits das Kon- Systemkomponenten verbessert werden, da die-
zept “Load On Demand“ und andererseits das se jetzt dynamisch zur Laufzeit wieder in das
Konzept der statischen Startup Pläne. Beide System eingegliedert werden können.
Konzepte haben ihre Vor- und Nachteile.
Während das “Load On Demand“

Abbildung 1: Aktuelle Automotive Infotainment Systeme (Fotos: Harman Becker)

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Harman Becker Automotive Systems GmbH, Filderstadt
IT-Innovationen 27

Analyse und Bewertung von Java Enterprise Architekturen


anhand der Spring Dynamic Modules Technologie

Tobias Lauffer*, Reinhard Keller, Manfred Dausmann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Softwareapplikationen mit Java haben sich Technologie der Spring Dynamic Modules eine
in den letzten Jahren im Enterprise Bereich Alternative zu EJB darstellen kann.
immer weiter etabliert. Durch die zu- Dabei wurde untersucht, inwieweit die neue
nehmende Größe und Komplexität von Appli- Technologie der Spring Dynamic Modules für Ap-
kationen wird der Ruf nach Modularisierung plikationen im Enterprise Bereich geeignete Funk-
und einfacherer Programmierung lauter. Es tionen wie z.B. Transaktionsverarbeitung zur Ver-
wird erwartet, dass Softwarekomponenten fügung stellt. Ein besonderes Augenmerk wurde
eine hohe Wiederverwendbarkeit, einfache dabei auf den SpringSource-DM-Server und des-
Wartbarkeit, sowie die Möglichkeit zum kom- sen angebotenen Services gelegt. Im Speziellen
fortablen Testen aufweisen. Ein Schlüssel zur sollen dabei die Möglichkeiten des DM-Servers mit
Vereinfachung von Enterprise Softwareent- denen eines gewöhnlichen JEE-Applikationsservers
wicklung ist ein Applikations-Framework, verglichen werden.
welches die Entwicklung von komplexen
Funktionen, wie z.B. Transaktionen, Sicher-
heit und Persistenz dem Entwickler erleich-
tert. Der bisherige Standard für die Software-
entwicklung von Java Enterprise-Anwen-
dungen sind Enterprise Java Beans (EJB),
welche als Teil der Java Enterprise Edition
(JEE) Spezifikation definiert wurden. Die Aus-
führungsumgebung von Enterprise Java
Beans ist dabei ein Applikationsserver, wel-
cher verschiedene Dienste, wie z.B. Transak-
tionsverarbeitung zur Verfügung stellt.
Seit einigen Jahren gibt es das Spring-
Framework, welches sich gegenüber EJB
durch seine Leichtgewichtigkeit und Trans-
parenz immer größerer Beliebtheit erfreut.
Spring findet bereits in vielfältigen JEE- Abbildung 1: Ein Vergleich: EJB vs. SDM
Anwendungen Verwendung und lässt sich
nahtlos in JEE- Applikationsservern betreiben. Zur wissenschaftlichen Analyse, werden Krite-
Ergänzend dazu steht die in Abbildung 1 dar- rien definiert, anhand derer eine objektive Bewer-
gestellte neue Technologie der Spring Dyna- tung ermöglicht wird. Dabei werden mögliche Be-
mic Modules (SDM) und dem SpringSource- wertungskriterien ermittelt. Somit können die
DM-Server zur Verfügung, welcher es ermög- beiden Technologien auch direkt miteinander ver-
licht Spring-Applikationen unter einer Open glichen werden. Die Kriterien werden dabei einer-
Services Gateway initiative (OSGi) Software- seits aus Anforderungen an Enterprise-Appli-
plattform zu betreiben. Der DM-Server ist kationen sowie aus Diensten, welche ein Applikati-
kein JEE-Server, übernimmt jedoch die Funk- onsserver anbietet, zusammengestellt. Die Krite-
tion der Laufzeitumgebung ähnlich einem rien decken dabei ein breites Spektrum der von
JEE-Applikationsserver für EJB. Es können der JEE-Spezifikation angebotenen Dienste ab.
somit die Vorteile der OSGi-Software- Entsprechend den Auswahlkriterien werden im
Plattform (z.B. die Versionierung) und des dritten und letzten Schritt die beiden Technologien
Spring-Frameworks miteinander vereint wer- SDM und EJB betrachtet und anhand ihrer Eigen-
den. Während sich EJB bereits über einen schaften und Funktionalitäten analysiert.
längeren Zeitraum weiterentwickelt und zu Abschließend werden die Ergebnisse der Evalua-
einem Quasi-Standard etabliert hat, wurden tion anhand einer Referenzimplementierung mit
die ersten Releases des Spring-Frameworks Spring Dynamic Modules veranschaulicht, wodurch
2004, die der Spring Dynamic Modules 2007, ferner ein Einblick in die modulare Architektur
veröffentlicht. Es wird untersucht, ob die dieser Plattform gegeben werden kann.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


NovaTec GmbH, Stuttgart
28 IT-Innovationen

Entfernungsmessung mit zwei Kamerabildern


auf einem mit Unix gesteuerter Roboter

Tobias Lehmann*, Nikolaus Kappen, Heinrich Weber

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Entwicklung von Robotern orientiert


sich stark am Vorbild des Menschen. Es wird
nicht nur versucht das menschenähnliche
Erscheinungsbild zu kopieren, sondern vor
allem die kognitiven Fähigkeiten zu simulie-
ren. Die kognitiven Fähigkeiten beschreiben
die Fähigkeit Signale der Umwelt wahrzu-
nehmen und weiterzuverarbeiten. Unter der
Wahrnehmung versteht man die bewusste
Informationsaufnahme durch die verschiede-
nen Sinnesorgane. In der heutigen Zeit gibt
es schon EDV Projekte und Visionen die den
Tastsinn, den Geruchssinn, den Gleichge-
wichtssinn und sogar den Geschmackssinn
einbinden. Primär kommen aber die visuelle
und auditive Wahrnehmungen zum Einsatz. Abbildung 2: Geometrie
Besonders die visuelle Wahrnehmung hat
Robotersehen behilft sich durch den Einsatz von
stark an Bedeutung zugenommen, wodurch
relevanten Merkmalen, wie z.B. in Abb. 1 zu sehen
ein präzises und umfassendes Bild der Umge-
der Stereoskopie, bei der für jedes Auge getrennt
bung aufgenommen werden kann. Das Auge
ein Halbbild erzeugt wird. Durch die zwei unter-
des Menschen ist das am weitesten entwi-
schiedlichen Projektionen der Objektebene kann
ckelte Sinnesorgan.
mit Hilfe der Mathematik eine Tiefeninformation
Wichtiger als die weit entwickelten Fähig-
gewonnen werden. In diesem kleinen Bereich ist
keiten dieses Sinnes ist die direkte Anbindung
das computerunterstützte Sehen dem menschli-
an das verarbeitende Organ, das Gehirn. Das
chen Sinnesorgan überlegen. Unter anderem kön-
Gehirn des Menschen ist dem Robotersehen
nen Barcodes in einer sehr kurzen Zeit und Bau-
weit voraus, da es fast alle bekannten Heran-
teile auf hundertstel Millimeter genau erfasst wer-
gehensweisen kombiniert. Das Gehirn kombi-
den. In Abb. 2 wird der geometrische Zusammen-
niert unter anderem unterbewusste Triangu-
hang der beiden Kamerabilder gezeigt, wodurch
lation, Untersuchung von Schattenentwürfen,
der Abstand vom Objekt zu den Kameras be-
Schärfeinformationen, Verwendung von Farb-
rechnet werden kann. In dieser Bachelorarbeit
information und vor allem wendet es erlern-
geht es um die Abstandsberechnung vom Roboter
tes Modellwissen an und stellt Plausibilitäts-
zu jedem beliebigen Objekt im Sichtbarkeits-
bedingungen auf, so dass es bei unterschied-
bereich. Durch diese Informationen wird dem Ro-
lichen Objekten bei einem gleich großen Ab-
boter ermöglicht, sich unfallfrei im Raum zu be-
bild auf der Netzhaut einen Tiefeninformation
wegen. Der erste Teil der Arbeit befasst sich
gewinnen kann.
hauptsächlich mit den Kameragrundlagen und der
Kamerakalibration, durch welche sich unter ande-
rem die Kameraparameter bestimmen lassen. Im
zweiten Teil der Arbeit geht es um die Objekt- und
Mustererkennung in den Kamerabildern. Da die
Ergebnisse der Mustererkennung und der Ab-
standsberechnung zeitnah abrufbar sein müssen
wird auf primitive Verfahren zurückgegriffen.
Für die Implementierung wurde die Open Sour-
ce Library OpenCV verwendet. Das Projekt wurde
auf einem Linux basierten Betriebssystem durch-
geführt.
Abbildung 1: Stereosystem

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
IT-Innovationen 29

Manipulationsschutz von Software mittels kryptologischer Methoden


am Beispiel von elektronischen Getriebesteuerungen

Michael Lörcher*, Andreas Rößler, Reinhard Schmidt

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Getriebe in Nutzfahrzeugen und Arbeits- den Kraftfahrzeugsektor verabschiedet, welche


maschinen haben eigene Steuergeräte, deren regelt, dass die PKW Hersteller (NFZ sollen fol-
Software einen wesentlichen Einfluss auf gen) technische Informationen für Fahrzeugrepa-
Funktion, Verbrauch und Schaltkomfort hat. raturen “jedermann“ zur Verfügung stellen müs-
Sie trägt daher für den Getriebehersteller sen. Dies betrifft damit auch die Diagnose und
zu einem wesentlichen Teil zur Wertschöpf- den Service von Steuergeräten, womit Software-
ung bei und führt bei global agierenden Fir- schutz eine noch höhere Bedeutung erhält.
men zu folgenden Herausforderungen: Zwischenzeitlich (2003) wurde mit AUTOSAR
• Schutz der Software vor unberech- eine Entwicklungspartnerschaft von Zulieferern
tigtem Zugriff und Herstellern zur Schaffung standardisierter
• Sicherstellung von Diagnose und Ser- Schnittstellen und Softwarearchitekturen (auch
vice über den gesamten Life-Cycle Schutzmechanismen) ins Leben gerufen, die den
auch an „exotischen“ Standorten (z.B. Wettbewerb bei der Umsetzung jedoch offen
Off-shore, Bergwerk, usw.) lässt. Somit kann jedes Unternehmen eigene
• Übertragbarkeit auf nachfolgende Pro- Standards entwickeln und diese konsequent in
duktgenerationen allen Bereichen über alle Prozesse einführen.
Entwickler Fahrzeughersteller
Steuergerät

Entwicklun- End of Life

Produktion Betrieb

Installation
Hacker
Fertigung Kundendienst
Abbildung 2: Life-Cycle eines Steuergerätes
Abbildung 1: Zugriffsszenarien
In dieser Arbeit sollen unter Bewertung existie-
Bei der Entwicklung, Diagnose und Service
render Verfahren Konzepte zur Sicherung des
von Steuergeräten werden bereits heute
Zugriffs auf Steuergeräte-Software erarbeitet
standardisierte Protokolle, z.B. UDS, sowie
werden. Dabei soll eine gesamtheitliche Betrach-
standardisierte Vorgänge, z.B. Software-
tung vom Lastenheft bis zur Verschrottung (Life-
update, verwendet. Für die Freischaltung
Cycle) die Entwicklung von firmeninternen Stan-
dieser Funktionen werden Authentisierungs-
dards unter Verwendung etablierter kryptologi-
verfahren (Seed&Key-Verfahren) verwendet,
scher Methoden ermöglichen. Letztlich soll ein
die bis auf die Authentisierungsschlüssel,
Handlungsablauf generiert werden, der bei allen
bekannt und öffentlich zugänglich sind. Daher
Prozessschritten Entwicklern die Möglichkeit bie-
sind sie zwar auf Sicherheit ausreichend ge-
tet, Defizite zu erkennen und Maßnahmen einzu-
testet, das Sicherheitsrisiko liegt hier aber bei
leiten.
der Schlüsselverteilung. Dies wird heute noch
Zuletzt bietet dies auch die Möglichkeit, vor-
durch den Fahrzeughersteller in Form von
handenes Know-how gesichert auf neue Steuer-
gebundenen Markenwerkstätten kontrolliert.
gerätegenerationen zu übertragen.
Im Jahr 2001 aber hat die EG die so genann-
te Gruppenfreistellungsverordnung für

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


ZF Friedrichshafen AG
30 IT-Innovationen

Konzeption und Realisierung einer Enterprise Architect Erweiterung


für die Nachvollziehbarkeit der Anforderungen
im modellbasierten Test

Matthias Mayerle*, Dominik Schoop, Manfred Dausmann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Damit die Qualität von Steuergeräten und Die Nachvollziehbarkeit der Testfallgenerierung
deren Verbund sicher zu stellen, ist eine Rei- im modellbasierten Test benötigt den Bezug zwi-
he von Tests nötig. Eine rein manuelle Test- schen der natürlichsprachlichen Anforderung und
fallermittlung und Testskriptimplementie- dem Testmodell. Hierfür wird eine sequenzielle
rung ist aufwändig und fehleranfällig. Verbes- Beschreibung der Zustandsüber-gänge im Test-
sert werden kann das Testverfahren durch modell erstellt, welche die benötigten Abläufe
eine systematische und automatisierte Vor- einer Anforderung durch das Testmodell beinhal-
gehensweise. Dadurch wird Wiederverwend- tet.
barkeit, Wartbarkeit und Nachvoll- ziehbar- Im Rahmen der Arbeit wird ein Add-In für En-
keit garantiert und zudem reduziert sich der terprise Architect erstellt, welches die Arbeits-
Aufwand um ein Vielfaches. schritte zur Erstellung einer sequenziellen Be-
Modellbasiertes Testen erlaubt die ge- schreibung von Anforderungen unterstützt und
wünschte Systematik und Automatisierung. automatisiert, sowie mit dem XML-Export von
Folgende Abbildung illustriert den modell- Enterprise Architect kompatible ist. Enterprise
basierten Testprozess. Zu Beginn dieses Architect ist ein Modellierungswerkzeug zur Er-
Testprozesses erstellt der Tester ein funktio- stellung von Testmodellen. Es erlaubt Anpassun-
nales Testmodell. Im Anschluss legt er eine gen der UML-Sprache und der Werkzeug-
Teststrategie fest und der Testfall-generator bedienung über Profile und Add-In Er-
ermittelt die Testfälle anhand des Testmo- weiterungen.
dells. Zudem übersetzt der Testfallgenerator
die Testfälle in Testskripte, die automatisch
am Testsystem ausgeführt werden. Schließ-
lich wertet der Tester die Testläufe aus.

Abbildung 1: Testprozess des modellbasierten Testverfahrens

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
IT-Innovationen 31

Optimierung der Navigation


einer komplexen webbasierten Anwendungsoberfläche

Viktoria Meffert*, Reinhard Schmidt, Andreas Rößler

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Voraussetzung für eine gute Webseite In meiner Thesis werden zwei unterschiedliche
ist, dass Besucher sie auf Anhieb und ohne webbasierte Systeme auf Benutzerfreundlichkeit
Schwierigkeiten nutzen können. Benutzer- der Navigation untersucht. Dafür wird ein eRecrui-
freundlichkeit wird im Internet großge schrie- ting bzw. Bewerbermanagement System mit Ba-
ben, denn durch die große Angebotsvielfalt ckend und Frontend für jeweils verschiedene Be-
ist es für den unzufriedenen Besucher ein nutzergruppen, sowie ein ERA Leistungsbe-
Leichtes, eine Alternative und besser bedien- wertungssystem betrachtet.
bare Möglichkeit zu finden. Um also Kunden
oder Besucher auf einer Webseite zu behal-
ten, muss diese benutzerfreundlich sein.

Abbildung 1: eRecruiting Personal Abbildung 2: eRecruiting Bewerber


Bei Webapplikationen oder auch bei Desk- Letzteres ist die neuste Entwicklung der MHM-
top-Applikationen ist die Notwendigkeit der Systemhaus GmbH, das wesentlich ältere eRecrui-
Usability meist unterrepräsentiert. Anders als ting stellt quasi im Gegensatz dazu das Problem-
bei Webseiten bekommt der Endnutzer bei kind dar. Optimierungs-vorschläge für diese zwei
Einführung des Systems eine Schulung, bei unterschiedlichen Systeme werden vorgestellt und
dem das Wichtigste erlernt werden soll, ver- intuitive Benutzbarkeit und Kundenanforderungen
meintlich das, was der Benutzer durch Erfah- diskutiert und geprüft, um auch unerfahrene, pro-
rung des Prozesses oder intuitives Handeln zessfremde Anwender instinktiv durch die Anwen-
nicht herausfinden könnte. dungen leiten zu können. Navigationsarten und
Bei den Entwicklern des Systems steht Möglichkeiten des Aufbaus verschiedener Menü-
Funktionalität im Vordergrund. Der abzu- strukturen werden beleuchtet und für die spezifi-
bildende Prozess folgt der Funktion, was noch schen Fälle betrachtet. Die Lösungsansätze, Usa-
lange nicht bedeutet, dass dieser auch benut- bility hervorzuheben und auszubauen, sollen eine
zerfreundlich ist und eine verständliche Navi- Leitlinie bilden und Denkanstöße ermöglichen.
gation mit sich bringt. Das Ziel eines Systems
ist es, den gewünschten Prozess und die täg-
liche Arbeit um ein Vielfaches zu erleichtern,
Zeitersparnis zu bringen und somit Kosten zu
senken. Das kann jedoch nur geschehen,
wenn der Benutzer mit dem System zurecht-
kommt und der Entwickler schon bei Entste-
hung einer Applikation die Hauptaspekte der
Usability mit einbringt. Schulungsaufwände
und die damit verbundenen Kosten und Zeit-
aufbringungen können massiv gesenkt wer-
den, wenn mehr auf die Benutzbarkeit geach-
Abbildung 3: Leistungsbeurteilung
tet wird.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


MHM-Systemhaus GmbH, Stuttgart
32 IT-Innovationen

Analyse und prototypische Realisierung von Audio-Systemdiensten


im Kontext eines Fahrzeug-Infotainmentsystems
auf Basis der Open-Source-Plattform Android

Jörg Miller*, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Moderne Fahrzeug-Infotainmentsysteme Ziel dieser Arbeit ist eine Untersuchung der


ähneln oder übertreffen sogar in Umfang und Audio-Systemdienste der Linux-basierten
Komplexität mobile Geräte wie Smartphones, Android-Plattform hinsichtlich der Eignung für
Mobiltelefone und Netbooks. Analog zu mobi- Fahrzeug-Infotainmentsysteme. Sie analysiert,
len Geräten existiert bei Fahrzeug- welche Anforderungen aus dem Bereich Fahr-
Infotainmentsystemen eine Vielzahl an Platt- zeug-Infotainment bereits erfüllt bzw. nicht er-
formen. Die Open-Source-Plattform Android füllt werden und zeigt, wie bereits vorhandene
kann nach entsprechender Anpassung Einzug Audio-Systemdienste modifiziert oder erweitert
in Fahrzeug-Infotainmentsysteme halten. Ein werden müssen, um aktuelle Anforderungen aus
Vorteil dieser Variante ist die Wiederverwen- dem Automobilbereich zu erfüllen. Anhand einer
dung bereits existenter Software-Kompo- prototypischen Umsetzung wird die grundsätzli-
nenten und die Chance, auf diese Weise im che Durchführbarkeit dargestellt.
Fahrzeug unmittelbar am Fortschritt der Abbildung 1 zeigt beispielhaft eine Anforderung
Plattform teilhaben zu können. Vorausset- an einen Audio-Systemdienst eines Fahrzeug-
zung für den Einsatz im Fahrzeug ist aller- Infotainmentsystems: Der Dienst muss sicher-
dings die Berücksichtigung diverser Rahmen- stellen, dass im Falle von mehreren gleichzeitig
bedingungen wie beispielsweise das Aufstart- aktiven Audioquellen immer die Quelle mit der
und Abschaltverhalten, die Verwaltung meh- höchsten Priorität im Vordergrund hörbar ist, und
rerer Audioquellen, das Speichern von An- nicht durch andere, niedriger priorisierte Quellen
wendungsdaten, der Zugriff auf Fahrzeugda- in den Hintergrund gedrängt wird.
ten, die Zuordnung von CPU-Ressourcen,
Speicherplatz und Bandbreite zu einzelnen
Anwendungen oder aber die Berücksichtigung
von Sicherheitsanforderungen.

fdf
--- IPod Playback --- Traffic Announcement --- Navigation Instruction
Volume

Pause Continue
playback playback

Time
Abbildung 1: Beispielszenario Priorisierung mehrerer Audioquellen

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG
IT-Innovationen 33

Testsuite for AUTOSAR OS

Arun Kumar Nagarajan*, Werner Zimmermann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

AUTOSAR is a consortium jointly developed


by a group of OEMs, suppliers and tool devel-
opers in order to combat the rising cost &
complexity in Electrical / Electronics architec-
ture in automobiles. MB-technology GmbH &
Co. KGaA is one of the premium members in
AUTOSAR. They provide comprehensive engi-
neering and consulting services through out
the entire automotive product development
process and product life cycle.

Figure 1: AUTOSAR Branding

The main aim of the thesis is to develop a


test suite which verifies the conformity of Figure 2: OSEK & AUTOSAR scalability classes
AUTOSAR OS as per the standards derived by
A first implementation of the test suite for both
the consortium. The test suite must be port-
OSEK OS & AUTOSAR OS was done with a Free-
able and should be able to be used for a wide
scale microcontroller S12XF as the hardware
range of processors.
platform. The S12XF has a flash memory and
The initial phase of the test suite is started
supports FlexRray, CAN & LIN interfaces. The
over with a delta analysis of OSEK OS vs.
processor is chosen on the basis of availability
AUTOSAR OS. Since the AUTOSAR OS itself is
and in house support for the processor in MB-
an extended class of the OSEK OS, thus the
technology Group. The thesis would aim to im-
analysis is done to bring out the differences
plement the same and also provide the portabil-
between the operating systems.
ity for other processors.
After the delta analysis, the test suite
The C language is chosen for the development
which is to be developed must be tested for
of the test suite, since it is widely used and the
the OSEK OS with conformity class ECC2 and
operating system specifications only provide an
AUTOSAR OS with scalability class SCC1. A
application programmers interface (API) in C.
detailed description of the conformity and
Cosmic C is used as a cross compiler for the first
scalability classes is given by Figure 2. Test
implementation of the test suite for the con-
cases are derived for both OS’es from the
formity of OSEK OS.
corresponding OS specification documents.

* This thesis has been carried out by


MB-technology GmbH & Co. KgaA, Stuttgart
34 IT-Innovationen

Implementation und Test eines schwellenlosen Segmentationsverfah-


rens

Jörg Neuburger*, Harald Melcher, Karlheinz Höfer

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Segmentierung auf Basis der Kanten- Das Ziel dieser Arbeit ist es nun, eine Lösung
detektion ist in der Bildverarbeitung und Bild- für eine zeilenweise Segmentierung eines Bildes
analyse bei weitem die am meisten verbreite- zu untersuchen und diese zu implementieren.
te Technik zur Objekterkennung. Der Grund Dazu wurden Arbeiten die sich mit Kantenerken-
dafür ist, dass Kanten die Kontur eines Ob- nung und Segmentierung beschäftigen studiert
jektes wiedergeben. Eine Kante trennt zwi- und mit den daraus gewonnen Informationen die
schen dem Objekt und dem Hintergrund, Grundzüge des Algorithmus entworfen. Zur Imp-
sowie zwischen überlappenden Objekten. lementierung wurde mit dem Softwarepaket
Falls nun die Kanten in einem Bildgenau iden- MATLAB durchgeführt.
tifiziert werden können, können somit Objek-
te lokalisiert werden und deren Eigenschaf-
ten, wie Fläche oder auch Form bestimmt
werden.

Abbildung 2: Detektierte Kanten (Nullstellen)


Abbildung 1: Antwort eines in der Antwort des Differentialperators
Differentialoperators zweiter Ordnung
Die Leistungsfähigkeit des Verfahrens wurde
Die Zielführung von autonomen Flug-
abschließend ermittelt. Dazu wurden geeignete
objekten, die auf der Identifizierung und
Maße zur Beurteilung der Geschwindigkeit, Kor-
Klassifizierung von Objekten in Bildern ba-
rektheit und Häufigkeit der vorhandenen Objekte
siert, macht es möglich ein sich bewegendes
eingeführt und diese unter Variation der Parame-
Ziel, das sich von seiner Ausgangsposition
ter ermittelt. Die Bewertung erfolgte dann quali-
fortbewegt hat, zu verfolgen. Solche Einsatz-
tativ anhand der Maße der einzelnen Parameter-
zwecke benötigen robuste und schnelle Seg-
sätze.
mentationsverfahren.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


LFK-Lenkflugkörpersysteme GmbH
IT-Innovationen 35

Konzeption der Vernetzung einer bestehenden Fertigungsanlage


mit einem MES Leitsystem über Ethernet und Implementierung
auf einer SPS zum Monitoring der Produktion
und zum Visualisieren der Energieeffizienz

Michael Ordnung*, Reinhard Keller, Walter Lindermeir

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Bei der industriellen Herstellung von Pro- Wenn sich die Untersuchen dieser Arbeit er-
dukten entstehen große Datenmengen. Ein folgreich sind, ist es möglich eine Vielzahl von
Teil dieser Daten wird langfristig auf Leit- Altanlagen kostengünstig durch zusätzliche Kom-
rechner und Datenbanken gespeichert. Daten ponenten zu ergänzen. Damit können aktuelle
von sicherheitsrelevanten Produkten, z.B. für Anforderungen erfüllt werden, ohne dass ein
den Automotive Bereich, müssen laut Gesetz kompletter Neuaufbau der Steuerungen der Fer-
bis zu 15 Jahren gespeichert werden. In die- tigungsanlagen notwendig ist.
sem Zeitraum muss eine Rückverfolgung von
definierten Fertigungsinformationen eines
Produkts gewährleistet sein
Fertigungsanlagen werden von speicher-
programmierbaren Steuerungen (kurz SPS)
gesteuert. Jeder SPS in einer Fertigungsanla-
ge sind definierte Aufgaben zugeteilt. Klas-
sisch werden die Fertigungsinformationen nur
kurzfristig auf den Steuerungen gespeichert,
wodurch keine Rückverfolgbarkeit möglich
ist. In neueren Systemen werden Fertigungs-
informationen zentral auf einem Leitrechner
bzw. in Datenbanken gespeichert. Dazu wird
eine Kommunikation zwischen den einzelnen
SPS mit einem Leitrechner benötigt. Eine
Möglichkeit, diese Kommunikation zu ermög-
lichen ist Direct Data Link (DDL).
Diese Arbeit beinhaltet die Untersuchung
von Möglichkeiten, auch für die klassischen
Steuerungen eine Kommunikation zum Leit-
rechner zu realisieren. Eine Anforderung da-
bei ist, aktuelle SPS Programme nicht zu eine
solche Kommunikation umgesetzt werden. Abbildung 1: Fertigungsanlage

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Robert Bosch GmbH, Stuttgart
36 IT-Innovationen

Entwicklung eines Testsystems für Low-Cost Tracking Systeme

Felix Ostertag*, Andreas Rößler, Reinhard Schmidt

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Durch die rasant steigende Rechenleistung werden, müssen neue, günstigere Möglichkeiten
und den starken Preisverfall werden in immer erschlossen werden. Im Low-Cost Sektor, gerade
vielfältigeren Bereichen 3-D-Anwendungen im Spielebereich, gab es in den letzten Jahren
eingesetzt. Spiele, Filme, Prototypen und ein paar Vorstöße in diese Richtung. Beispiels-
Designentwürfe sind nur einige Anwendungs- weise sind die Wii Konsole von Nintendo oder das
bereiche, die schon seit langem sowohl Vor- TrackIR von NaturalPoint zu nennen. Allerdings
berechnete als auch Echtzeit berechnete 3-D- fehlt es an Testverfahren, um die Tauglichkeit
Grafik verwenden. Durch den Preisverfall in dieser Systeme für andere Anwendungen zu er-
den letzten Jahren wird auch für Privatan- fassen. In dieser Arbeit wird ein solches Testver-
wender und kleinere Unternehmen die Hard- fahren entwickelt und an einigen Trackingsyste-
ware für stereoskope Darstellung erschwing- men getestet. Zur Entwicklung eines Testverfah-
lich. Für Interaktivität besteht allerdings die rens werden zu allererst Kriterien benötigt, nach
Notwendigkeit, möglichst intuitive Eingaben denen die Tauglichkeit eines Trackingsystems
des Benutzers zu ermöglichen. Das übliche beurteilt werden kann. Außerdem ist eine einfa-
Eingabeverfahren mit einer Kombination aus che Messapparatur notwendig, mit deren Hilfe
Tastatur und Maus ist dafür allerdings eher die Tests durchgeführt werden. Diese Apparatur
ungeeignet, da die Maus nur zwei Freiheits- sollte dabei so einfach wie möglich gehalten sein,
grade besitzt und Umschalten zwischen den um einen einfachen Nachbau zu ermöglichen.
Ebenen mit der Tastatur sehr umständlich ist. Zudem ist eine modular aufgebaute Testsoftware
Als Lösung für dieses Problem haben sich erforderlich, die die zu testende Hardware an-
im professionellen Bereich Trackingsysteme steuert und einfach ergänzt werden kann.
durchgesetzt. Diese Trackingsysteme ba- Schließlich muss ein Testprotokoll entwickelt
sieren auf verschiedenen technischen Prinzi- werden, mit dessen Hilfe die ermittelten Messda-
pien, unter anderem Beschleunigungs- ten ausgewertet und bewertet werden können.
sensoren, Magnetfeldmessungen sowie opti-
sche Erfassung von Objekten. Hier können je
nach System bis zu sechs Freiheitsgraden
bestimmt werden. Also die Position in Höhe,
Breite und Länge, sowie die Orientierung im
Raum.

Abbildung 2: Messapparatur

Die Apparatur besteht aus einer einfachen,


schiefen Ebene mit zwei Schaltern. Ein Schalter
Abbildung 1: Mehrere optische Tracker ist fest am oberen Ende der Schiene angebracht,
TrackIR, wiiMote, Firma ART der zweite beweglich ist in der Mitte befestigt.
Die üblichen Trackingsysteme sind für den Das zu trackende Objekt wird auf einem kleinen
Privatanwender oder kleinere, nicht einschlä- Schlitten befestigt, der sich auf dieser Schiene
gig spezialisierte Unternehmen verhältnis- bewegt und dabei die Schalter auslöst. Der Win-
mäßig teuer. kel der Schiene kann stufenlos von 46° bis fast
Damit interaktive Virtual-Reality-Systeme 90° verändert werden. Die Software ist in C++
auch für diesen Anwenderkreis zugänglich geschrieben und basiert auf den Microsoft Foun-
dation Classes (MFC).

* Diese Arbeit wurde durchgeführt im


Virtual Dimension Center, Fellbach
IT-Innovationen 37

Development of a Software Platform for a Body ECU


with AUTOSAR Components

Prasanna Venkatesh Ramesh*, Werner Zimmermann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

A body control module is a computer com-


ponent in an automobile that checks, regu-
lates and operates electronic devices
throughout the car. Offering standard fea-
tures such as lock control, interior/ exterior
lighting control and motor and relay drive
outputs, it is capable of interfacing with the
vehicle's instrument cluster and perform se-
curity and convenience functions.
Figure 2: Development Setup

AUTOSAR (Automotive Open System Archi-


tecture) is an open and standardized
automotive software architecture, jointly devel-
oped by automobile manufacturers, suppliers
and tool developers. AUTOSAR uses a layered
architecture that ensures the decoupling of the
functionality from the supporting hardware and
software services.
The basic Software platform consists of the
communication services, input/output services
and memory services. It includes a scheduler
which ensures timely behaviour of all services
Figure 1 : Body Control Module
of the controller. The communication services
The Body ECU used in this thesis consists include the CAN driver, LIN driver, CAN inter-
of a 32-bit RISC based NEC-V850 Microcon- face, LIN interface and PDU Router modules.
troller which provides an excellent combina- Implementing the communication modules
tion of general purpose peripheral functions takes place using the Basic Software editor and
like serial communication interfaces, tim- automatic code generators.
ers/counters, measurement and control func-
tions, with full CAN network support. With
256 KB of flash memory and various power
saving modes, it is ideally suited for automo-
tive body applications.
The debugging enviroment used is MULTI
Integrated development environment from
Green Hills Softwares. A powerful debugger,
editor, code browser and configuration man-
ager in an integrated package enables devel-
oping code for an embedded application.
A JTAG interface is used for debugging. The
required connections were made and tested
to establish the interface between the micro-
controller and the debugger. Additionally, a
separate flash interface was also setup using Figure 3: Software Architecture
the clocked serial interface to be used by a
flash programmer. Both interfaces were used
to communicate with the microcontroller.

* This thesis has been carried out by


Bosch Engineering GmbH, Stuttgart
38 IT-Innovationen

Konzeption und prototypische Implementierung eines plattformu-


nabhängigen Dienstes zur Virtualisierung von Interfaces
für automobile Bussysteme wie FlexRay und CAN

Markus Puchinger *, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Eberspächer Electronics ist Experte für au- Damit es keine Konflikte bei der Steuerung der
tomobile Bussysteme, speziell für FlexRay. In Hardware gibt, wird der Zugriff auf diese durch
diesem Bereich bietet Eberspächer Electronics den Server reguliert. Dabei kann nur eine An-
Hardware- sowie Softwarelösungen an. wendung gleichzeitig eine Hardware steuern. Alle
anderen Anwendungen können nur lesend auf die
Hardware zugreifen.

Abbildung 1 – FlexCard PMC II [1]

Ein Virtualisierungsserver, der Teil dieser


Arbeit ist, soll den Kunden eine einheitliche
Software-Schnittstelle für alle Hardware-
Plattformen bieten. Zudem ist über eine
Software-Schnittstelle das Implementieren
weiterer Komfortfunktionen, wie zum Beispiel
das Loggen von Busdaten, einfach möglich.
Der Virtualisierungsserver wurde so konzi-
piert, dass auch zukünftige Hardware-Platt-
formen leicht angebunden werden können.
Dazu werden alle Hardware-Plattformen als
externe Plugins implementiert und während
der Laufzeit des Servers geladen. Abbildung 2 – Aufbau Virtualisierungsserver
Auf Anwendungsseite muss eine Bibliothek Das Projekt wurde in C++ unter der Verwen-
geladen werden, welche die Verbindung zum dung des Klassenframeworks Qt entwickelt. Dies
Server herstellt. Dabei lag ein Schwerpunkt garantiert, dass die Anwendung sowohl unter
dieser Arbeit auf der Untersuchung und Be- Windows als auch unter Linux lauffähig ist.
wertung verschiedener IPC-Mechanismen. Die
untersuchten IPC-Mechanismen müssen un- Bildquellen: [1] Eberspächer Electronics GmbH
terschiedliche Anforderungen an die Skalier- & Co. KG
barkeit und die Performance erfüllen.
Abkürzungen: IPC Interprozesskommunikation
(inter process communication)

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Eberspächer Electronics GmbH & Co. KG
IT-Innovationen 39

Entwicklung eines effizienten Fahrerassistenzsystems


für Gegenverkehrssituationen mit Hilfe von Matlab

Shayma Gholam Sadeqi*, Reinhard Keller, Walter Lindermeir

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Das Thema Fahrerassistenzsysteme ist bei


Automobilherstellern, Zulieferern und in der
universitären Forschung seit geraumer Zeit
aktuell. Es hat in den vergangenen Jahren
auch das Interesse der Öffentlichkeit ge-
weckt. Die Zahl der am Markt verfügbaren
Systeme und ihr Funktionsumfang zur Unter-
stützung des Fahrers bei der Ausführung der
Fahraufgabe nehmen stetig zu. Bedingt durch
die jüngsten Entwicklungen, wird der Begriff
Fahrerassistenzsysteme heute zumeist mit
Systemen der aktiven Sicherheit in Verbin-
dung gebracht, d.h. Systemen, die das Ein-
treten eines Unfalls verhindern. Abbildung 2: Unfälle mit Getöteten

In dieser Diplomarbeit werden unter schiedliche


Strategien für ein Fahrassistenzsystem bei Gegen-
verkehrssituationen untersucht. Hierbei wurden
Systeme von einfachen Warnfunktionen, über
Systeme mit Verstärkung von Fahrerreaktionen,
bis hin zum autonomen Direkteingriff in die Steue-
rung des Fahrzeugs untersucht.
Auf Basis eines vorangegangenen Versuches
wurden Strategien und Eingriffszeitpunkte vorher-
bestimmt. Hierbei handelt es sich um 3 Fahrma-
növer. Im Ersten um ein aktives Überholmanöver
des Probanden. Im Zweiten um ein aktives Über-
Abbildung 1: Unfälle mit Personenschäden holmanöver des Gegenverkehrs, unmittelbar vor
In der Vergangenheit wurde bei der Suche dem Fahrzeug des Probanden und im dritten Ma-
nach Anwendungsfeldern für Assistenz- növer um ein Fahrzeug, dass in einer Kurve auf
systeme vornehmlich auf Unfälle mit ver- die Fahrbahn des Probanden getragen wird.
letzten Personen geschaut. Schaut man je- Diese kritischen Situationen wurden während
doch auf die Unfälle mit Getöteten, kommt des Simulatortests von den Probanden durchfah-
man zu einem anderen Ergebnis. Im Jahr ren. Ziel war es die Wirkung von Warnsystemen
2007 war etwa jeder 12. Unfall mit Verletzten sowie die Verstärkung von Fahrerreaktionen bis
in Deutschland ein Gegenverkehrsunfall (Ab- hin zum autonomen Direkteingriff in die Steuerung
bildung 1). Dies entspricht 6.990 Unfällen mit des Fahrzeuges zu untersuchen. Es wurden die
10.071 verunglückten Personen. Überholvor- Reaktionsmuster von 120 Probanden und ihr Ver-
gänge sind häufig die Ursache schwerer Un- halten in der Interaktion mit den eingesetzten
fälle. Von allen Unfällen im Jahr 2007 mit Systemen in acht unterschiedlichen Situationen
einer getöteten Person war etwa jeder 5. untersucht. Mit Hilfe von Matlab wurden diese
Unfall ein Gegenverkehrsunfall. Dabei starben Fälle im Detail analysiert. Dabei wurde ausgewer-
1.121 Personen (Abbildung 2). tet, inwieweit man mit den untersuchten Assis-
tenzfunktionen die Anzahl und die Schwere von
Unfällen positiv beeinflussen kann.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Sindelfingen
40 IT-Innovationen

Offline-Fortführung von Geschäftsprozessen auf mobilen Geräten

Georg Schessler*, Manfred Dausmann, Peter Väterlein

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Geschäftsprozesse dienen der ergebnis- Eine Netzverbindung ist bei Mobilgeräten je-
orientierten Beschreibung von betrieblichen doch nicht immer garantiert. Ein in der Tief-
Abläufen. Oftmals werden Geschäftsprozesse garage parkender Versicherungskaufmann kann
in einem Unternehmen gelebt, jedoch nicht beispielsweise nicht von einer funktionierenden
dokumentiert. Von einer informationstech- GSM- oder UMTS-Verbindung ausgehen. Deshalb
nischen Unterstützung ihrer Geschäftsprozesse ist die volle Funktionsfähigkeit der Anwendungen
versprechen sich viele Unternehmen Vorteile, auch ohne Online-Verbindung von entschei-
wie z.B. eine Verbesserung der Qualität der dender Bedeutung für die Akzeptanz der Nutzung
Geschäftsprozesse, da diese eindeutig doku- mobiler Endgeräte.
mentiert werden und somit eine Grundlage für Diese Arbeit analysiert die Möglichkeit einer
Optimierungen bieten. Teilnahme von Mobilgeräten an Geschäftsprozes-
Mobilgeräte wie z.B. Smartphones und No- sen, die durch ein Business Process Manage-
tebooks können durch ihre stetige Weiterent- ment-System informationstechnisch unterstützt
wicklung, dem einhergehenden Ausbau der werden. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Reali-
Kommunikationsnetze und der steigenden sierung einer Offline-Fähigkeit der am Geschäfts-
Geschwindigkeit der Netze zunehmend in die prozess beteiligten Mobilgeräte, die eine Nutzung
Geschäftsprozesse einbezogen werden. Da- der Mobilgeräte auch ohne Netzverbindung er-
durch kann ein Medienbruch verhindert wer- möglicht. Diese wird durch eine Nachbildung des
den. Servers auf dem Mobilgerät, wie in Abbildung 2
dargestellt, ermöglicht.

Abbildung 1: PDA mit PI-Data-Oberfläche

Zum Beispiel kann durch eine informations- Abbildung 2: Architektur von Mobilgerät und Server
technische Integration von Mobilgeräten in den
Dazu wird das Backend auf den zur Offline-
Prozess eines Vertragsabschlusses ein Versi-
Fähigkeit benötigten Teil reduziert und die
cherungskaufmann im Außendienst nach Ab-
selbstständige Ausführung von mobilen Prozess-
schluss eines Kundenvertrages die Daten über
schritten durch eine Business Process Engine
sein Mobilgerät an die Zentrale übermitteln
ermöglicht.
und sich danach dem nächsten Kunden wid-
men. Die Zentrale kann den Vertrag während-
dessen schon bearbeiten und dem Kunden den
Vertragsabschluss schneller bestätigen.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


PI-Data AG, Stuttgart
IT-Innovationen 41

Entwicklung einer Hardwareabstraktionsschicht


für ein ARM-Mikrocontroller-System

Karsten Schlender*, Werner Zimmermann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Für ein an der Hochschule Esslingen ent- Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Konfi-
wickeltes Mikrocontroller-System wurde eine gurierbarkeit der Abstraktionsschicht gerichtet.
Hardware-Abstraktionsschicht (HAL) ent- Für jede Peripheriekomponente lässt sich beim
wickelt. Das Mikrocontroller-System nutzt mit Erstellen der Software getrennt festlegen, ob die
dem NXP LPC2368 einen weit verbreiteten gewünschte Funktionalität mit integriert werden
und günstig verfügbaren ARM 7 Mikrocontrol- soll. Dadurch kann der Speicherplatzbedarf (Me-
ler (Abbildung 2). Beim Entwurf des Boards mory Footprint) der Abstraktionsschicht auf jewei-
wurde darauf geachtet, dass ein problemloser ligen Bedarf zugeschnitten werden und es bleibt
Umstieg auf zukünftige Mikrocontroller auf möglichst viel Platz für die Benutzeranwendung
ARM Cortex-M-Basis möglich ist. Die Abstrak- zur Verfügung.
tionsschicht implementiert Treiberfunktionen
zur Ansteuerung der Board-Peripherie (Abbil-
dung 1).

Abbildung 2: Mikrocontroller Board

Zur Erstellung der Software werden die kosten-


frei verfügbaren GNU Tools mit dem ARM Backend
verwendet. In Verbindung mit einer graphischen
Abbildung 1: Peripheriebausteine
Entwicklungsoberfläche wie Eclipse und dem auf
Durch die Vielzahl der vorhandenen dem Board bereits integrierten JTAG-Debugger
Schnittstellen kann mit dem Entwicklungs- sowie einem einfachen OSEK/VDX-ähnlichen Be-
board Software für verschiedenste Aufgaben triebssystem ergibt sich eine komfortable Ent-
geschrieben werden. Im Rahmen dieser Ar- wicklungsumgebung.
beit wird neben der eigentlichen Treiberfunk-
tion für jede implementierte Schnittstelle ein
Testprogramm entwickelt, um die prinzipielle
Funktionsfähigkeit zu demonstrieren.
Für die Ethernet Schnittstelle wurde der
uIP-TCP/IP-Stack integriert und ein Web-
server zur Demonstration einer komplexeren
Anwendung implementiert.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
42 IT-Innovationen

Aufbereitung von CAN-Daten aus Fahrversuchen mit einem ADTF-


Plugin und echtzeitgetreue Wiedergabe
an einem HiL-System mit PROVEtech:TA

Karl-Heinz Schneider*, Reinhard Keller, Walter Lindermeir

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

In den letzten Jahren ist das Verkehrsauf- und Simulation sind immer noch zwei verschiede-
kommen immer mehr gestiegen. Damit steigt ne Welten. In der Realität können Effekte auftre-
auch die Verkehrsdichte auf unseren Stra- ten, die sich im Labor nur schwer oder gar nicht
ßen. Ein erklärtes Ziel von Daimler ist es, den simulieren lassen.
Komfort und die Sicherheit der eigenen Fahr- Aus diesem Grund soll eine Möglichkeit geschaf-
zeuge dennoch weiter zu steigern. Zu diesem fen werden, aufgezeichnete Busdaten, in diesem
Zweck werden die Fahrzeuge mit immer mehr Fall CAN-Nachrichten, in einem HiL-System wie-
Funktionen ausgestattet, die einerseits die derzugeben. Dabei soll das Automotive Data and
Sicherheit auf ein Maximum heben und an- Time-triggered Framework, kurz ADTF, zum Ein-
derseits versuchen den bestmöglichen Kom- satz kommen. ADTF bietet flexible Verarbeitungs-
fort zu bieten. Solche Funktionen werden als und Speichermöglichkeiten für Busnachrichten, die
elektronische Helfer in das Fahrzeug integ- über Plugins erweitert werden kann. Über ADTF
riert. Steuergeräte übernehmen dabei essen- können die aufgezeichneten Busnachrichten auf-
ziell wichtige Aufgaben, wie z.B. das richtige ge- schlüsselt und in einem XML-Format abgespei-
Abbremsen der Räder bei ESP oder das Aus- chert werden. Hierzu wurde im Rahmen der Ab-
lösen der Airbags bei einem Crash. schlussarbeit ein entsprechendes Plugin entwi-
Tritt bei solchen Systemen eine Fehl- ckelt.
funktion auf, so werden schwerste Ver- Zur Steuerung des HiL-Systems wird PROVE-
letzungen der Fahrzeuginsassen riskiert. Da- tech:TA eingesetzt. Über die Programmiersprache
her müssen Fehlfunktionen ausgeschlossen WinWrap-Basic lassen sich eigene Scripts und
werden. Um die Funktionalität sicherzustel- Oberflächen programmieren, die eine Weiterver-
len, müssen die Steuergeräte, bevor sie in arbeitung der XML-Datei ermöglichen. So kann der
die Serienproduktion gelangen, gründlich Benutzer über eine grafische Oberfläche be-
getestet werden. Dabei helfen unter anderen stimmen, wann er welche Signale einspielen
so genannte Hardware-in-the-Loop-Tests möchte, um eine bestimmte Situation aus der
(HiL), mit denen die Einheit aus Hardware Realität zu untersuchen.
und Software der Steuergeräte getestet wird. Die Verbindung von Simulation und Messdaten
Dabei erzeugt eine Simulation eine Um- hat den Vorteil, dass das Steuergerät mittels Si-
gebung wie es das zu testende Steuergerät mulation in einen definierten Zustand gebracht
(Unit Under Test - UUT) auch in einem realen werden kann. Wenn vorgegebene Bedingungen
Fahrzeug vorfindet. Auf diese Weise kann ein erreicht wurden, z.B. gleiche Geschwindigkeit in
Steuergerät gründlich überprüft werden, oh- der Simulation und in der Aufzeichnung, kann die
ne dass dabei ein Fahrzeug bewegt werden Wiedergabe echtzeitgetreu gestartet werden. Die-
muss. Dieses steigert die Effizienz und senkt se Technik soll der eingehenden Untersuchung von
gleichzeitig die Kosten. Auffälligkeiten dienen, die während einer Probe-
Allerdings kann nicht auf die klassische fahrt aufgetreten sind. Es wird also eine Art De-
Probefahrt verzichtet werden, denn Realität bugging ermöglicht.

Abbildung 1: Messung im Fahrzeug und Einspeisung in ein HiL-System

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Daimler AG, Stuttgart
IT-Innovationen 43

Softwareentwicklung für eine intelligente Pipette

Sinan Selcuk*, Peter Väterlein

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Pipetten finden sich in jedem (bio-) chemi- Seit der Einführung des iPhone OS 3.0 ist es mög-
schen oder medizinischen Labor und gehören lich, für den iPod touch spezielle Anwendungen zu
zu den wichtigsten Werkzeugen im Laborall- entwickeln, mit der die Hardware eines externen
tag. Am Fraunhofer IPA werden im For- Gerätes gesteuert werden kann. Die Kommunika-
schungsprojekt "Lab in a Pipette", kurz LiP, tion mit dem externen Gerät kann dabei über die
messtechnische und analytische Prozess- serielle Schnittstelle, USB, Bluetooth oder auch
schritte in die Pipette integriert, um so die über Wi-Fi erfolgen.
Standardfähigkeiten einer Pipette zu ergän- Die Software, die in dieser Arbeit entwickelt
zen. Damit kann nicht nur die Qualität der wurde, trägt den Namen "iLiP". Sie bietet dem
Arbeit im Laboralltag gesteigert werden, son- Benutzer der Pipette eine komfortable und inter-
dern auch die Zuverlässigkeit, Nachverfolg- aktive Bedienung. Um die tägliche Arbeit eines
barkeit und Wiederholgenauigkeit einzelner Laboranten auf die bestmögliche Art und Weise
Prozessschritte. Die Fehler, die sich durch unterstützen zu können, erledigt die Software
Routine einschleichen, lassen sich auf diese bestimmte Teilschritte eines Laborprozesses, wie
Weise auf ein Minimum reduzieren. Zudem die Analyse und Auswertung der Messergebnisse
gewinnt das Laborpersonal durch die Auto- und deren Protokollierung, automatisch im Hinter-
matisierung von Zwischenschritten Zeit, die grund.
sinnvoll für andere Zwecke genutzt werden Wie es in der Abbildung 1 dargestellt ist, findet
kann. die Datenübertragung zwischen dem iPod touch
Diese neuartige Pipette besteht aus einem und dem Mikrocontroller über die USB-
Rumpf und mehreren voneinander un- Schnittstelle statt. Der iPod touch leitet die Steu-
abhängigen Modulen. Neben einer Pipettier- erbefehle des Benutzers, die er über sein Multi-
funktion ermöglicht sie auch die Durch- Touch-Display entgegennimmt, an den Mikrocont-
führung von Analyse- und Prozessschritten roller weiter. Dieser ist wiederum mit weiteren
(z.B. photometrische Analysen, Tempe- Komponenten verbunden, die dem Steuerbefehl
rierungs- oder Pufferungsschritte). Die ein- entsprechend angesteuert werden. Das Ergebnis
zelnen Module sind so ausgeführt, dass sie je einer Messung wird vom Mikrocontroller an den
nach anstehender Laboraufgabe schnell und iPod touch übertragen, dem Benutzer angezeigt
einfach an den Pipettenrumpf angeschlossen und gleichzeitig protokolliert. Mit Hilfe eines auf
werden können. dem iPod touch verfügbaren Webservers können
Im Rahmen der Arbeit wurde die Bedien- die gemessenen Werte jederzeit kabellos an einen
schnittstelle der Pipette entwickelt, die auf entfernten Rechner übertragen werden. Der
einem eingebetteten System basiert, das als Zugriff auf diese Daten in einer sinnvoll aufberei-
übergeordnete Steuerungseinheit fungiert. teten Form ist so über einen beliebigen Webbrow-
Bei diesem eingebetteten System handelt es ser möglich.
sich um einen iPod touch der Firma Apple.

Abbildung 1: Komponenten von LiP und die Schnttstellen

* Diese Arbeit wurde durchgeführt am


Frauenhofer-Institut Produktionstechnik und Automatisierung, Stuttgart
44 IT-Innovationen

Entwurf und Implementierung eines Verzögerungsreglers


für ein Modellauto basierend auf einem ARM7 Mikrocontroller
mit Echtzeitbetriebssystem und Fernbedienung über ZigBee

Emil Stoichescu*, Walter Lindermeir

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Im Rahmen dieser Arbeit werden an einem Um die Geschwindigkeit am PC in der bereits


bestehenden ferngesteuerten Modellfahrzeug implementierten Software „Wireless Control“ an
einige Funktionalitäten für die Entwicklung einem Tachometer anzeigen zu können, werden
und Implementierung eines Verzögerungs- die Daten in die TODs (Type of Data) gepackt,
und Positionsreglers angepasst und erweitert, über die ZigBee Funkstelle an die Basisstation und
der das Bremsen des Modellfahrzeuges sowie von dort über UDP an den PC gesendet. Die Da-
das Halten auf einer schiefen Ebene ermög- ten des Beschleunigungssensors werden über
licht. eine SPI Schnittstelle an den ARM7 übermittelt
Voraussetzung für die Entwicklung eines und dort dem entworfenen Verzögerungsregler als
Reglers ist die Gewährleistung der Funk- Istwert übergeben. Darüber hinaus werden die
tionalität der Geschwindigkeitssensoren und Daten des Beschleunigungssensors ähnlich den
des Beschleunigungssensors. Eine Übersicht Daten der Geschwindigkeitssensoren ebenfalls an
über das Gesamtsystem ist in Abbildung 1 den PC übermittelt.
dargestellt. Dort werden die Geschwindig-
keitsdaten ausgewertet, integriert und dem
entworfenen Positionsregler zur Verfügung
gestellt.

Abbildung 1: Gesamtsystem

Die Geschwindigkeitssensoren sind optische Ein vereinfachter schematischer Aufbau der


Sensoren, die an den beiden vorderen Rädern Regler ist in Abbildung 2 dargestellt.
angebracht sind. Die Sensordaten werden an
einen Atmel8 Controller gesendet und von
dort per I2C Schnittstelle an den ARM7 Mik-
rocontroller weitergeleitet.

Abbildung 2: Aufbau von Verzögerungs- und Positionsregler

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
IT-Innovationen 45

Analyse und Implementierung von Vocodern


für ein Software Defined Radio (SDR)

Roman Streubel*, Karlheinz Höfer, Harald Melcher

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Abstrakt
Diese Arbeit beschreibt Schmalband-Sprachcodecs, die natürliche Sprache in kodierter und band-
begrenzter Form übermitteln und die Sprachinformation mit unterschiedlichen Ansätzen aus den über-
tragenen Werten reproduzieren. Inhalt der Arbeit ist ein Wellenformkodierer „Continuously Variable
Slope Delta” Modulation (CVSD) sowie die rein parametrischen Codecs „Linear Prediction Coding” (LPC-
10) und „Mixed Excitation Linear Prediction enhanced” Coding (MELPe).

Seit Beginn der Sprachsignalübertragung Informationsgehalt zu verlieren. Dabei entfernt


ist es das Ziel, Sprachinformationen mit man Redundanzen im Signal, behilft sich mit Mo-
höchster Qualität und dabei möglichst gerin- dellen des menschlichen Sprechtrakts, des Gehörs
ger Datenrate über einen Kanal vom Sender und nutzt die bekannten Eigenschaften des
zum Empfänger zu übertragen. Eine kaum Sprachsignals. Vocoder analysieren und paramet-
mehr zu überblickende Anzahl von Algorith- risieren das Sprachsignal im Coder, um im Deco-
men und Verfahren sind in der Zwischenzeit der mit den übertragenen Parametern ein neues
entstanden, welche immer ausgereiftere und Sprachsignal zu synthetisieren.
störungsresistentere Codecs erlauben. Im Rahmen dieser Arbeit werden „Standardiza-
Die von der „International Telecom- tion Agreements“ (STANAG) der „National Atlantic
munication Union“ (ITU) standardisierte Puls- Treaty Organization“ (NATO) in der Programmier-
Code-Modulation G.711 mit 64kbit/s (8Bit sprache C realisiert. Mit der Verwendung der Pro-
Auflösung bei 8kHz Abtastrate) ist ein Bei- grammiersprache C erfolgt eine hardwarenahe
spiel, bei dem es auf sehr gute Verständlich- Realisierung, um eine spätere Umsetzung auf ei-
keit bei der Sprachausgabe ankommt. Eine nen digitalen Signalprozessor (DSP) zu ver-
Anwendung von PCM findet sich bei der einfachen.
Sprachübertragung des ISDN Telefons. Mit den STANAGs willigen die jeweiligen NATO-
Mitgliedsstaaten ein, die darin befindlichen Richtli-
nien einzuhalten und sie auch anzuwenden. Die
STANAGs stellen sicher, dass die Interkommunika-
tionsfähigkeit besteht und ein sicherer Kommuni-
kationskanal zwischen den Einsatztruppen der Mit-
gliedsstaaten hergestellt werden kann.
Die STANAGs beinhalten teilweise Algorithmen-
und Filtervorgaben, Auflistung der Richtlinien für
Parameter, Kodier- und Dekodier-Charakteristiken
sowie Übertragungsformate und Datenraten aber
keine weiteren Hinweise zur Implementation.
Während die Wellenformkodierung CVSD mit ei-
Abbildung 1: Subjektiver ner vergleichsweise hohen Datenrate von 16kbit/s
Mean-Opinion-Score oder wahlweise mit 32kbit/s arbeitet, sind die
Im Gegensatz dazu stehen bei einem Voi- Vocoder LPC-10 mit 2,4kbit/s und der MELPe mit
cecoder (Vocoder) die Reduzierung der Da- 2,4kbit/s, 1,2kbit/s sowie mit einer sehr niedrigen
tenrate im Vordergrund und nur eine adäqua- Datenrate von nur 0,6kbit/s standardisiert. Zum
te Verständlichkeit beim Empfänger. Vocoder Vergleich: bei GSM-Mobiltelefonen ist die Datenra-
erreichen Datenraten von unter 4kbit/s und te 13kbit/s Standard.
sind somit der Schmalband-Sprachkodierung
zuzuordnen. Hintergrund ist es, Sprache äu-
ßerst effizient und sicher übertragen oder
speichern zu können ohne den

* Diese Arbeit wurde durchgeführt an der


Fakultät Informationstechnik
46 IT-Innovationen

Analyse und Implementierung von Vocodern für ein Software Defined Radio (SDR)
Roman Streubel, Karlheinz Höfer, Harald Melcher

Die CVSD Modulation ist ein nichtlineares, Der LPC-10 Coder (s. Abbildung 4) ist für die
mit Abtastwerten arbeitendes Rückkopp- Bestimmung grundlegender Sprachparameter wie
lungssystem. Die CVSD Kodierung (s. Ab- der Grundfrequenz, Formanten, Amplitude, Fre-
bildung 2) verarbeitet das mit einem „Audio- quenzspektrum und Vokaltrakt-Funktionen zu-
Filter“ bandbegrenzte Analogsignal und ko- ständig.
diert es für digitale Übertragungskanäle in Der LPC-10 Coder parametrisiert das Sprachsig-
binäre Werte. nal, quantisiert die gewonnenen Kennwerte und
überträgt bei einer stimmlosen Klassifizierung eine
reduzierte Anzahl von Parametern bitfehlerge-
schützt mit Hilfe von Gray- und Hamming-Codes.
Die notwendigen Algorithmen für die Parameter-
berechnung gibt die Norm dagegen nur grob vor,
was Freiheiten bei der Realisierung lässt. Im
stimmhaften Fall erfolgt keine Fehlerkorrektur und
erlaubt die Übermittlung einer größeren Anzahl
von Parametern, was im Decoder zu einer exakte-
ren Spektrum-Wiedergabe führt. Dabei verwendet
Abbildung 2: CVSD Coder der Coder standardisierte Quantisierungskennli-
(STANAG 4380) nien und Übertragungsformate.
Der Modulation Level Analyser (MLA) in
Abbildung 2 besteht aus einem 3-Bit-
Schieberegister. Der MLA erhöht/verringert
anhand der 3-Bit-Logik einen dynamischen
Quantisierungswert um „Slope Overhead“ zu
reduzieren. Der MLA Integrator oder auch
„Syllabic Filter“ verhält sich wie ein einfacher
Tiefpass-Filter und soll die Silbenbildung in
der Sprache nachstellen. Der „Pulse Genera-
tor“ erhält das aktuelle Ausgangsbit c vom
„Comparator“ und verwendet es als Vorzei-
chen für den zurückzuführenden Wert des Abbildung 4: LPC-10 Coder
(STANAG 4198)
MLA Integrators. Der „Comparator“ ent-
scheidet ob der aktuelle Abtastwert größer Eigenheit des STANAG 4198 ist die Verwendung
oder kleiner als der Vergleichswert ist. von Reflektionskoeffizienten anstelle von den übli-
chen Prädiktionskoeffizienten. Diese sind jeweils
voneinander ableitbar. Reflektionskoeffizienten
haben den Vorteil des begrenzten Wertebereiches
zwischen -1 und 1 und der somit sichergestellten
Stabilität des Allpol-Filters für die Synthese im
Decoder. Weiterer Vorteil ist die Vereinfachung
der Quantisierung im Coder. Das physikalische
Röhrenmodell des Vokaltrakts [1] ist die Grundla-
Abbildung 3: CVSD Decoder
(STANAG 4380)
ge für die Reflektionskoeffizienten.

Der CVSD Decoder (s. Abbildung 3) re-


produziert die Approximation des Original-
signals mit dem empfangenen binären Signal
c. Der Decoder verwendet dabei die gleichen
Algorithmen bzw. Module wie der Coder, an-
geordnet in umgekehrter Reihenfolge. Linear
Prediction Coding ist eine der bedeutendsten
Sprachanalyse-Techniken. LPC-10 gehört zu
der mit einer Grundfrequenz angeregten line-
aren Prädiktionskodierung. Die lineare Prädik-
tionsanalyse nutzt die Erkenntnis, dass sich
eine Sprachprobe durch eine lineare Kombi- Abbildung 5: LPC-10 Decoder Modell
nation von einer vorherigen Sprachprobe
approximieren lässt.
IT-Innovationen 47

Analyse und Implementierung von Vocodern für ein Software Defined Radio (SDR)
Roman Streubel, Karlheinz Höfer, Harald Melcher

Eine Herausforderung beim LPC-10 ist die Der Allpol-Filter, ein zeitvarianter Synthese-
richtige stimmhaft/stimmlos Klassifizierung. filter, formt letztendlich mit Hilfe der Reflekti-
Der LPC-10 Decoder (s. Abbildung 6) ba- onskoeffizienten die Formanten im Spektrum und
siert auf dem vereinfachten Sprachmodell in erzeugt das synthetische Sprachsignal.
Abbildung 5. Der Nasaltrakt ist Aufgrund sei- Der MELPe Vocoder basiert ebenfalls wie der
ner Unbeweglichkeit und komplizierten Ges- LPC-10 auf dem vereinfachten Sprachmodell in
talt nicht Teil des Modells. Die periodischen Abbildung 5. Der MELPe verfügt jedoch über 5
Impulse erzeugen im stimmhaften Fall die weitere Merkmale für die Synthese des Sprachsig-
Grundfrequenz und stellen somit die Schwin- nals. Diese sind: „mixed excitation“, „aperiodic
gungen der Stimmbänder dar. Der stimmlose pulses“, „adaptive spectral enhancement“, „pulse
Modus dagegen, verwendet ein Rauschsignal dispersion“ und „Fourier magnitude modelling“.
zur Anregung des Allpol-Filters. Ansonsten arbeitet der MELPe mit der gleichen
Error
Rahmenlänge und der gleichen Datenrate von
Digital
Serial to Parallel
Detection & Parameter 2,4kbit/s aber besserer Sprachqualität und Större-
Conversion &
Input
SYNC Detection
Correction Decoding sistenz verglichen mit dem LPC-10 Vocoder.
Decoding
Der MELPe Coder (s. Abbildung 7) operiert mit
exakteren Algorithmen für die Sprachanalyse und
Frame Block to Pitch Block Converter & Interpolator der Decoder (s. Abbildung 8) agiert bei der
stimmhaft/stimmlos Entscheidung weniger binär.
RMS R.C.’s PITCH V/UV Das „Bandpass Voicing Analysis“-Modul im Coder
Pitch Noise unterteilt das Spektrum in Frequenzbereiche und
Generator Generator entscheidet für jeden, ob er stimmhaft oder
stimmlos ist. Resultat ist eine naturgetreuere
Gain
Synthesizer Voicing Switch
Nachbildung des Sprachsignals im Decoder.
Calculator
Zusätzlich bietet das STANAG 4591 für den
MELPe noch zwei weitere Modi an. Die sehr niedri-
De-
D/A – A/D
Converter
Low-Pass Filter Output gen Datenraten von 1,2kbit/s und
Emphasis
8000 Hz SR
3600 Hz Speech 0,6kbit/s erreicht der MELPe mit dem Zu-
sammenfassen von Übertragungsrahmen zu soge-
Abbildung 6: LPC-10 Decoder nannten „Superframes“. Nachteil ist die dadurch
(STANAG 4198) erhöhte Verzögerung.
Die übertragenen Parameter reprä-
sentieren immer einen kompletten Rahmen.
Der „Converter & Interpolator“ interpoliert
Zwischenwerte für die übertragene Amplitude
sowie die Reflektionskoeffizienten und verteilt
sie auf kleinere Blöcke. Der übertragene Wert
für die Grundfrequenz bestimmt die Größe
der Blöcke.

Abbildung 8: MELPe Decoder


(STANAG 4591)

Dennoch erreicht der 1,2kbit/s Modus annä-


hernd die gleiche Qualität wie bei
2,4kbit/s und der 0,6kbit/s Modus übertrifft sogar
noch die Sprachqualität des LPC-10. Transkodie-
rungen zwischen den 3 Datenraten sind ebenfalls
standardisiert.

Literatur: [1] Rabiner, Schafer:


Digital Processing of Speech Signals,
Prentice-Hall
Abbildung 7: MELPe Coder
(STANAG 4591)
48 IT-Innovationen

Dashboard Module for CAROMEE

Vishnu Nair*, Werner Zimmermann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Eberspaecher Electronics GmbH & Co. KG


are introducing a new measurement and
analysis software package for bus communi-
cation called CAROMEE (CAR Open MEasure-
ment Environment), which features extreme
scalability so as to enable OEMs to adapt this
application for their specific needs. The soft-
ware currently supports CAN and Flexray bus
systems.
Dashboard is an add-on module for CAR-
OMEE, which provides a display for tracking Display 
bus signals. It is powered by Qt, a library for
platform independent graphical user inter-
faces (GUI). Dashboard consists of a Listener
and a Dashboard Console. The purpose of Figure 2: Filter Model
Dashboard Listener is to pull out bus signals
from an ongoing measurement, while it is the Some of the key features of Dashboard are the
job of Dashboard Console to display the sig- ability to drag and drop the displays (Fig.3 and
nal values in a user friendly format. In order Fig.4) anywhere inside the dashboard pane, the
to be able to receive bus signals, the user has ability to assign signals to different types of dis-
to add the Dashboard Listener to his meas- plays and also the ability to add as many
urement configuration. The measurement dashboards to the configuration. Each display has
configuration is set up in Topology Editor its own properties window so as to enable the user
(Top-Ed), which is the central application of to adjust the display specific properties.
CAROMEE (see Fig.1). The displays are implemented as pluggable
.NET/COM-components, which implies that the
dashboard is scalable to accommodate new plug-
ins by implementing the associated interfaces.

Figure 1: A Measurement Configuration in Top-


Ed
Figure 3: Digital Display and Meter
Once the configuration is set up, the
Dashboard Console can be opened to add
required displays. To connect a signal to a
display, a filtering process as explained in
Figure 2 has to be performed. Signal informa-
tion for CAN and Flexray buses are contained
in dbc and fibex files respectively that are
loaded into Top-Ed, which in turn could be
accessed by Dashboard.

* This thesis has been carried out by


Eberspaecher Electronics GmbH & Co. KG,
IT-Innovationen 49

Architekturentwurf eines über USB angeschlossenen


CI-Kartenlesers mit analogem AV-Eingang
sowie Schaltungs-, PCB Design und Inbetriebnahme

Tony Vornicu*, Walter Lindermeir

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Der Einsatz von Multimedia Systemen in Videosignal ebenfalls über USB an den TV-Tuner
Fahrzeugen ist stetig ansteigend. Es werden übertragen werden. Der externe Kartenleser dient
schon jetzt serienmäßig Infotainment Syste- als Schnittstelle für das CI-Modul, das zum Deco-
me in einer großen Anzahl von Fahrzeugen dieren des verschlüsselten Inhalts notwendig ist.
verbaut. Hirschmann Car Communications Das CI-Modul bietet die Möglichkeit, individuell
GmbH stellt aufgrund der Nachfrage zuneh- Programme zu entschlüsseln. Der Kartenleser soll
mend mehr TV-Tuner für die verschiedenen als optionales Gerät an den TV-Tuner angeschlos-
Fahrzeugmärkte bereit. Mit diesen ist es sen werden können. Da der TV-Tuner bereits über
möglich, analoge sowie digitale Fernsehsigna- eine USB Schnittstelle verfügt, soll der Kartenleser
le aufzubereiten. diese Schnittstelle auch nutzen.
Zunehmend gibt es Fernsehsendungen, die Der CI-Kartenleser musste für diese Arbeit neu
verschlüsselt ausgestrahlt werden. Hierfür entworfen werden. Das bedeutet im Einzelnen,
muss ein System bereitgestellt werden, das dass die Hardware sowie auch die Software, die
es ermöglicht, diese Sendungen bei Bedarf zu für das System benötigt wird, in dieser Arbeit er-
entschlüsseln. Es handelt sich hierbei um ein arbeitet wurden. Der Hauptteil der Arbeit lag im
so genanntes CI Plus System. Entwurf des Systems und in der Erstellung der
Hardwareplatine für den CI-Kartenleser, die in
Abbildung 2 zu sehen ist.

Abbildung 1: TV-Tuner [1]

Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Karten-


leser, der außerhalb des eigentlichen TV-
Tuners (siehe Abbildung 1) sitzt, konzipiert
und entworfen. Mit dem externen Kartenleser
soll die Möglichkeit gegeben sein, die ver-
schlüsselten Sendungen, die am TV-Tuner
ankommen, zu entschlüsseln und diese dem
TV-Tuner bereitzustellen. Basierend darauf
soll der externe Kartenleser über USB die Abbildung 2: CI-Kartenleser Platine
entschlüsselten Videosignale an den TV-Tuner
übermitteln. Zusätzlich soll der Kartenleser Bildquellen: [1] www.hirschmann-car.com
noch einen AV-Eingang besitzen, mit dem es
möglich ist, z.B. einen externen DVD-Player
anzuschließen. Dabei soll das zu übertragene

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Hirschmann Car Communication GmbH, Neckartenzlingen
50 IT-Innovationen

Konzeption und Realisierung eines Netzwerkprotokolls


nach Charakteristik des LLDP zur topologieweiten Fehlererkennung
in Industrial-Ethernet-Netzwerken
auf Basis des Echtzeitbetriebssystems VxWorks

Simon Welß *, Reinhard Keller

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Fehlerfreiheit von Industrial-Ethernet- Fehler zwischen genau zwei benachbarten Geräten
Netzwerken ist immens wichtig, da ein Ausfall erfassen kann. Da sich jedoch viele der auf den
des Produktionsnetzes erhebliche Kosten zur Geräten eingesetzten Protokolle nicht auf eine
Folge haben kann. Um diese Fehlerfreiheit zu direkte physikalische Nachbarschaft beschränken,
gewährleisten und damit die Verfügbarkeit sondern topologieweit agieren, wurde die Entwick-
und Leistungsfähigkeit zu verbessern, werden lung eines Protokolls notwendig, das unabhängig
industrielle Produktionsnetze ständig mittels von einzelnen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen über
Netzwerk-Management-Systemen überwacht, die Funktionalität von LLDP hinaus Konfigurations-
die erkannte Ausfälle und Probleme lokalisie- parameter zwischen Infrastrukturgeräten austau-
ren und melden. schen kann.
Des Weiteren verfügen moderne Netzinfra- Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde die-
strukturgeräte, wie beispielsweise Industrial- ses Protokoll konzipiert und in die bestehende
Ethernet-Switches, über einen hohen Funkti- Embedded-Software der Hirschmann Industrial-
onsumfang und unterstützen eine Vielzahl an Ethernet-Switches implementiert, auf denen das
Netzwerkprotokollen. Diese Protokolle ermög- Echtzeitbetriebssystem VxWorks eingesetzt wird.
lichen unter anderem ein schnelles Umschal- Darüber hinaus wurden für eine Erweiterung der
ten bei einem Ausfall des Übertragungsmedi- vorhandenen LLDP-Fehlererkennung konkrete
ums von einem primären auf einen redundan- Einsatzmöglichkeiten und sinnvolle zu übertragen-
ten Netzwerkpfad oder eine präzise Zeitsyn- de Konfigurationsparameter ermittelt. Zudem war
chronisation. Ein solch hoher Funktionsum- in der Analysephase festgestellt worden, dass mit
fang hat einen hohen Konfigurationsaufwand Hilfe der übermittelten Nachbarschaftsinformatio-
auf den Geräten zur Folge. Bei der Konfigura- nen die Topologieerkennung innerhalb des Netz-
tion können sich daher leicht Fehler einschlei- werk-Management-Systems unterstützt werden
chen, die dann möglicherweise ebenfalls Aus- kann.
fälle oder eine Leistungsminderung des Ge- In Abbildung 1 ist ein Ausschnitt eines Netzplans
samtsystems bewirken. mit einem Netz zu sehen, in dem alle Teilnehmer
mittels Multicast ihre Konfigurationsparameter
übermitteln. Diese Konfigurationsparameter kön-
nen anschließend abgeglichen werden, um mögli-
che Fehlkonfigurationen zu erkennen.
In Abbildung 2 sind die übertragenen Konfigura-
tionsparameter aufgelistet.

Abbildung 1: Ausschnitt aus einem Netzplan

Um diese Konfigurationsfehler zu erkennen,


wird bei der Firma Hirschmann ein Fehlerer-
kennungssystem auf Basis des LLDP (Link
Layer Discovery Protocol) eingesetzt, das
Abbildung 2: Übertragene
Konfigurationsparameter

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Hirschmann Automation and Control GmbH
IT-Innovationen 51

Optimierung und Implementierung von Schnittstellen zwischen mo-


dellbasierten HMI-Spezifikationen und 3D-Visualisierungstools

Peter Wiedmann*, Reinhard Schmidt, Astrid Beck

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die Firma Porsche unterhält einen virtuel- Im ersten Teil wird das bestehende KMS analy-
len Fahrerplatz für Software- und Hardware- siert und eine neue Benutzungsoberfläche entwi-
in-the-Loop Simulationen, um Funktions- und ckelt. Das neue User Interface (UI) bietet die Mög-
Usabilitytests gefahrlos durchführen zu kön- lichkeit, die eigentliche KMS Applikation remote
nen. Um eine leistungsstarke und flexible über TCP/IP zu steuern und beispielsweise CAN
Kommunikation, der in Abb. 1 abgebildeten Signale bequem über die Oberfläche zu modifizie-
Komponenten, sicherzustellen, wird ein zent- ren. Aufgrund der gewählten Softwarearchitektur
rales Kommunikationsmanagementsystem lässt sich das UI zudem variabel erweitern, indem
(KMS) eingesetzt. beliebig Plugins hinzugefügt werden können. Zur
Evaluierung des Systems wird ein Plugin entwi-
ckelt, mit welchem, in Kombination mit dem ei-
gentlichen UI, die Funktionsfähigkeit getestet
wird.
Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Aspekt
der Mensch-Maschine-Simulation (HMI). Die Idee
dabei ist, eine Flashanimation zu entwickeln, wel-
che ein UI für eine HMI-Simulation darstellt und
über ein bestehendes Logik-Framework angesteu-
ert werden kann. Als Beispielanwendung dient ein
dynamisches Flashmovie, welches über das Lenk-
rad im Fahrsimulator bedient wird.
Insgesamt wird die Einsatzfähigkeit und der
Nutzen des virtuellen Fahrerplatzes erhöht und ein
weiterer Grundstein für Weiterentwicklungen ge-
legt.

Abbildung 1: Virtueller Fahrerplatz

Die Arbeit befasst sich mit der Optimierung


und dem Ausbau des virtuellen Fahrerplatzes,
wobei zwei Hauptthemen im Fokus stehen.

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart
52 IT-Innovationen

Entwurf und Implementierung eines Agentensystems zur automati-


sierten oder interaktiven Überwachung sowie zur Auswertung des
Installationszustands von CAD-Clients an verteilten Standorten

Matthias Zieker*, Herbert Wiese, Peter Väterlein

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Die CAD Workstations der Firma Behr läuft auf CAD-Clients als eigenständiger Agent.
GmbH & Co.KG in aller Welt werden zentral Aufgrund der Eigenständigkeit des Agenten ist es
von Stuttgart Feuerbach aus administriert. möglich, Probleme der CAD-Clients zu erkennen,
Auf allen diesen Systemen wird die CAD- bevor der Konstrukteur darauf stößt.
Software CATIA eingesetzt. Für ein reibungs-
loses Arbeiten muss den Konstrukteuren eine
voll funktionsfähige CATIA Version bereitge-
stellt werden. Aufgrund von Abhängigkeiten,
die zwischen CATIA und anderen Software-
produkten bestehen, ist dies keine Selbstver-
ständlichkeit. CATIA benötigt zum Beispiel ein
installiertes .NET Framework in einer be-
stimmten Version.
Ziel dieser Arbeit war es, für die zentrale
CATIA Administration ein Werkzeug bereitzu-
stellen, das den Zustand der Software über-
prüft und die Auswertung zentral zur Einsicht
bereitstellt. Dadurch wird erkennbar, in wie
weit alle Computer zur Konstruktion nutzbar
sind. Um Veränderungen der CAD Software Abbildung 1: Drools Guvnor
oder der Abhängigkeiten von anderen Soft-
wareprodukten berücksichtigen zu können, Der Agent startet einen CATIA-Test, indem er
muss das Werkzeug nachträglich angepasst die lokalen Konfigurations-Files mit denen auf
werden können. Dazu kommt ein Business dem File-Server vergleicht. Liegen aktuellere
Rule Management System (BRMS) zum Ein- Signaturen vor, werden die lokalen Dateien aktu-
satz, das eine Trennung von Geschäftspro- alisiert. Anschließend werden die einzelnen Tests
zessen von der zu ihrer Realisierung einge- durchgeführt. Die Ergebnisse werden für Auswer-
setzten Software erlaubt. Dies bietet eine tungen in einer Datenbank hinterlegt. In Abbil-
höhere Flexibilität bei gleichzeitig niedrigeren dung 2 ist ein schematischer Überblick über das
Wartungskosten. Gesamtsystem dargestellt. Neue Tests, die der
Das in Java geschriebene Open-Source Agent durchführen soll, werden von einem Ent-
Produkt Drools ist ein frei verfügbares BRMS. wickler nachträglich implementiert und auf einem
Die Geschäftsregeln werden in einer "wenn- File-Server abgelegt. Der Agent bezieht die neu-
dann" Syntax geschrieben, wie in Abbildung 1 en Tests dann beim nächsten Durchgang mit ein.
dargestellt. Für die Eingabe der Geschäfts-
regeln durch das Fachpersonal, stellt Drools
eine Web-Oberfläche (Drools Guvnor)zur
Verfügung, das auch eine Schnittstelle zu
Tabellenkalkulationsprogrammen bietet. Für
Entwickler besteht die Möglichkeit, Drools als
Plug-In in die Entwicklungsumgebung Eclipse
einzubinden. Die Regeln werden von der Rule
Engine "Drools Expert" ausgewertet. Diese
stellt die Verbindung zwischen Geschäfts-
regeln und der Software dar. Die Software

Abbildung 2: Systemüberblick

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Behr GmbH & Co.KG, Stuttgart
IT-Innovationen 53

Konzept und Realisierung der Frontend-Mikrocontroller-Software ei-


nes Bedienterminals für explosionsgefährdete Bereiche

Thomas Zimmermann*, Werner Zimmermann

Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen – University of Applied Sciences

Wintersemester 2009/10

Technische Anlagen, die zeitweilig oder keine zusätzliche Softwareinstallation notwendig


dauerhaft einer explosionsgefährdeten Atmo- macht. Hierfür konnte die AVR USB Software-
sphäre ausgesetzt sind, z.B. in der chemi- Bibliothek von Atmel als Grundlage eingesetzt
schen Industrie oder im Bergbaustellen be- werden. Die Simulation eines virtuellen COM-
sondere Anforderungen an die Steuer- Ports am PC mit Hilfe der ebenfalls für USB spe-
elektronik. So dürfen beispielsweise keine zifizierten Communications Device Class (CDC)
Funken und nur wenig Abwärme erzeugt ermöglicht einen seriellen Kommunikationskanal
werden. Diesem Aspekt musste, neben der vom und zum PC, auf dem weitere Steuer- und
Tatsache, dass Mensch-Maschine-Schnitt- Nutzdaten ausgetauscht werden können. Auf-
stellen möglichst benutzerfreundlich sein bauend auf dieser seriellen Verbindung, wurde
müssen, beim Softwareentwurf für eine neue eigens eine Steuer- und Konfigurationsschnitt-
Generation von Bedienterminals Rechnung stelle entworfen und implementiert, die spezifi-
getragen werden. sche Anfragen und Befehle der Host-Software auf
Um sowohl eine vertraute, intuitiv bedien- dem PC an den Controller verarbeitet.
bare Oberfläche anzubieten als auch Stan- Um eine vollwertige 103/105-Tasten-PC-
dardtechnologien wie Ethernet nutzen zu Tastatur und ein umfangreiches LED-Panel zu
können, ist ein PC mit Windows-Betriebs- unterstützen, ist es notwendig, die begrenzten
system das Herz des neuen Terminals. An vorhandenen Ports des Mikrocontrollers in Form
diesen ist per USB ein AVR-Mikrocontroller von Schaltmatrizen zu kombinieren und durch
angeschlossen, der für die Steuerung der genügend schnelles und präzises periodisches
Frontplatte sorgt. Der Controller soll eine Abfragen bzw. Schreiben zufriedenstellende Er-
vollwertige Tastatur und Maus unterstützen, gebnisse zu erhalten. Dadurch kann die ge-
ein LED-Panel ansteuern, diverse analoge wünschte Zahl an Tasten bzw. LEDs erreicht
Eingangssignale verarbeiten können, und werden. Die nötige Flexibilität der Controllersoft-
eine Steuerschnittstelle zum internen PC bie- ware wird dadurch erreicht, dass alle wichtigen
ten. Entwurf und Umsetzung der Software für Parameter in einer Konfigurationsdatei im Fest-
diesen Controller waren das Ziel dieser Ar- wertspeicher des Controllers abgelegt sind. Diese
beit. Der Anschluss des Controllers an den PC können in aufbereiteter Form über die Konfigura-
soll PC-seitig möglichst ohne zusätzlichen tionsschnittstelle zum PC abgerufen und ange-
Softwareaufwand erfolgen. So wird die für passt werden.
USB spezifizierte Human Interface Device– Die Umsetzung der Mikrocontroller-Software in
Geräteklasse (HID) genutzt, um den Control- C erfolgte mit der Atmel-Entwicklungsumgebung
ler gegenüber dem PC als gewöhnliche USB- AVR Studio.
Maus und USB-Tastatur anzumelden, was

Abbildung 1: Schema für die Anbindung des Front-End-Controllers

* Diese Arbeit wurde durchgeführt bei


Pepperl+Fuchs GmbH, Wernau
54 IT-Innovationen

Raum für Notizen

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