Sie sind auf Seite 1von 14

ERDGESCHICHTE

Zusammenfassung
Einführung

 Der Planet Erde funktioniert las komplexes System durch das Zusammenspiel von
physikalischen, chemischen und biologischen Komponenten. Diese Komponente sind
miteinander verknüpft und können nicht getrennt betrachtet werden.
 Vulkanismus und Klima: Vulkan stößt Asche, CO 2, HCL, S O 2, HF und H 2 SO 4 aus,
welches dazu führt, dass Sonneneinstrahlung wieder zurück ins All reflektiert wird.
 Abkühlung der Erde

 Das System Erde zeichnet sich durch verschiedene Stoffkreisläufe aus CO 2, usw.
Solche Kreisläufe sind oft ein Zusammenspiel von geologischen und biologischen
Prozessen. Veränderungen in den Kreisläufen können starke Auswirkungen haben
(Zum Beispiel: Veränderungen im CO 2Kreislauf wirken sich auf die globale
Temperatur aus)
 Pflanzen entnehmen für die Photosynthese CO 2aus der Atmosphäre und geben O2
an die Atmosphäre ab. Tiere nehmen O2bei der Atmung auf und geben CO 2ab.
Destruenten wie Mikroorganismen bauen abgestorbene Pflanzen ab und geben CO 2
in die Atmosphäre.
 Dies Prozesse stehen im Gleichgewicht, der CO 2und der O2Gehalt in der
Atmosphäre bleiben konstant.
Wenn Pflanzenmaterial in einem Sedimentbecken eingebettet wird, so kann es nicht
von Destruenten abgebaut werden und es wird weniger CO 2an die Atmosphäre
abgegeben  CO 2Gehalt der Atmosphäre sinkt  Abkühlung des globalen Klimas
Im Ober Karbon wurde durch die Bildung von Kohlelagerstätten der Atmosphäre viel
CO 2entzogen.

 Durch die Versenkung von organischen Material in Sedimentbecken (Bildung von


Kohle), nahm der CO 2Gehalt in der Atmosphäre im Karbon ab. Durch die Abnahme
des CO 2 Gehalts sank die globale Temperatur und zusammen mit der Südpol-Lage
von Gondwana führte dies zur Bildung einer großen Inlandeiskappe. (Karbon-Perm
Vereisung)

 Verwitterung: Bei der Verwitterung wird der Atmosphäre CO 2entzogen. CO 2aus der
Atmosphäre bildet mit Wasser Kohlensäure H 2 CO 3. Kohlensäure greift Karbonat-
−¿ ¿
und Silikatgestein an  Ca 2+¿ ¿ und HCO 3 - Ionen werden gelöst und in die Ozeane
transportiert, dort bildet sich daraus CaCO3. Unter der Verwitterung lösen sich
Karbonate viel rascher als Silikate. Die biotische Karbonatfällung geschieht durch
−¿ ¿ −¿¿
Entzug von Ca 2+¿ ¿ und HCO3 aus dem Meerwasser: Ca2+¿ ¿ + 2 HCO 3  CaCO3 +
H 2 CO 3. Die marinen Organismen verursachen durch die Fällung von
Kalziumkarbonat eine Verschiebung des Meerwasser-pH-Wertes nach sauer. Durch
die Fällung von Calcit nimmt der Kohlensäurengehalt und damit auch der Gehalt an
gelöstem CO 2 zu.

1
 CO 2Kreislauf:
1. Bei der Verwitterung kommt es zu Wechselwirkungen zwischen Klima
und Lithosphäre.
2. Schwankungen des Kohlendioxidgehalts (CO 2) in der Atmosphäre
führen zu entsprechenden Schwankungen der
Verwitterungsgeschwindigkeit.
3. Bei der Verwitterung von Silicaten, wie beispielsweise Feldspat, wird
der Atmosphäre Kohlendioxid (CO 2) entzogen.
4. Bei Vulkanausbrüchen gelangt CO 2in die Atmosphäre.
5. Kohlendioxid (CO 2) löst sich in Wasser ( H 2 O ) unter Bildung von
Kohlensäure ( H 2 CO 3).
6. Die Kohlensäure dissoziiert unter Bildung von Wasserstoff-Ionen ( H +¿¿ )
und Hydrogencarbonat-Ionen ( HCO 3−¿¿ )
7. Die Hydrogencarbonat-Ionen reagieren mit Feldspat; dadurch
verwittert dieser zu Kaolinit und Kieselsäure, wobei
Hydrogencarbonat-Ionen und Kalium-Ionen freigesetzt werden.

5 6 7
 … Eine verringerte Verwitterungsgeschwindigkeit führt zu einer Zunahme des CO 2
Gehalts in der Atmosphäre und zu einer Erwärmung des Klimas, die wiederum die
Verwitterungsgeschwindigkeit beschleunigt. Durch die Verwitterung verringert sich
−¿ ¿
der CO 2Gehalt der Atmosphäre, da CO 2in HCO 3 übergeht. Ein niedriger CO 2Gehalt
der Atmosphäre führt zur Abkühlung des Klimas. Niedrige Temperaturen und eine
Abnahme des CO 2 Gehalts der Atmosphäre führen zu einem Rückgang der
Verwitterung. …

 Karbonatsedimentation: Durch
Verwitterung auf dem Festland wird
Hydrogenkarbonat ins Meer
eingetragen und dort in pelagische
marine Karbonate eingebaut. Werden
diese Karbonate später subduziert, so
wird das CO 2 wieder frei und in die
Atmosphäre abgegeben.
 Werden die Karbonate flachmarin auf
Karbonatplattformen gebildet, so wird das
CO 2 der Atmosphäre lange entzogen, da die
Plattform selten subduziert werden 
liegen meist auf kontinentaler Kruste.

2
 Es gibt auf der Erde verschiedene Steuerungs- und Rückkopplungsmechanismen, die
in das System erde eingreifen. Rückkopplungen sind das Funktionsprinzip von
Regelkreisen. Bei Rückkopplungen wirken sich Änderungen der Ausgangsgrößen auch
auf die Eingangsgrößen aus. Es gibt Mitkopplung (positive Rückkopplung) und
Gegenkopplung (negative Rückkopplung). Positive Rückkopplungen verstärken einen
Prozess, negative Rückkopplungen limitieren einen Prozess. Durch negative
Rückkopplung wird in einem System ein stabiler Zustand erreicht.
 Positive Rückkopplung: Mit Gletschern bedeckte Flächen reflektieren mehr
Sonnenlicht als unbedeckte, dadurch kommt es zu einer Abkühlung und die Gletscher
wachsen weiter, was wiederum die Abkühlung verstärkt.
 Negative Rückkopplung: Steigt der CO 2 Gehalt der Atmosphäre, so steigt die
Temperatur. Steigende Temperaturen beschleunigen die chemische Verwitterung
und dabei wird der Atmosphäre CO 2 entzogen und die Temperatur fällt. Durch die
niedrigere Temperatur wird die chemische Verwitterung gebremst.

 Erdgeschichte ist eine Teildisziplin der Geologie und beschäftigt sich mit der
Erforschung der Entwicklungsgeschichte der Erde. Erdgeschichte wird auch als
Historische Geologie bezeichnet. Sie ist mehr als das Beschreiben von Gesteinen oder
das Katalogisieren von Fossilien, sondern bedeutet die Interaktion von geologischen
und biologischen Prozessen über die Zeit. Die Aufgabe der erdgeschichtlichen
Forschung ist es die Interaktion geologischer und biologischer Prozesse analysieren
um daraus Entwicklungstrend abzuleiten. Erdgeschichte hilft die oben genannten
Rückkopplungsprozesse zu erkennen und zu verstehen, das hilft wichtige
Vorhersagen für die Zukunft zu machen (z.B. Anstieg des globalen Meeresspiegels).
Gleichzeitig bietet die Kenntnis der Erdgeschichte und ihrer Prozesse und Produkte
auch ökonomische Vorteile (z.B. Lagerstättenbildung).

 Wachstum und Zerfall von Superkontinenten: In der Erdgeschichte hat es wiederholt


Phasen gegeben in denen alle Kontinente zu einem Superkontinent zusammengefügt
waren. Durch den Zerfall eines Superkontinents bildeten sich Ozeane, die später
durch Subduktionsprozesse wieder verschwanden. Anschließend kollidierten die
Kontinente und bildeten einen neuen Superkontinent. Die rezenten Ozeane wie der
Atlantik sind das Produkt des Zerfalls von Pangäa.  Dieses werden und vergehen
von Superkontinenten wird Superkontinent-Zyklus oder Wilson-Zyklus genannt.

 Die Entstehung von Lagerstätten ist oft ein Zusammenspiel von geologischen und
biologischen Prozessen. Das gilt für Kohle, Erdöl, Erdgas, und teilweise auch für Erze.
Viele Faktoren müssen für die Bildung einer Lagerstätte zusammenkommen.
 Aus Gesteinen und Fossilien kann man die Vergangenheit rekonstruieren. Hinweise
über Klima, Vegetation, Organismenverbreitung und Beschaffenheit der
Erdoberfläche (Ozean, Gebirge). Das System ist nicht statisch, zieht man die
gesamten Daten zusammen erhält man die Veränderungen über die Zeit. Ableiten
der Entwicklung des Lebens  Evolution!

 Uniformismus bedeutet, dass sich Naturgesetze nicht verändern und somit zu jeder
Zeit gültig waren und sein werden. Z.B. sind physikalische Gesetze wie das
Gravitationsgesetz zu jeder Zeit gültig gewesen und gelten auch in der Zukunft. In der

3
Geologie wird der Aktualismus als ein dem Uniformismus vergleichbares Prinzip
verwendet.
 Aktualismus besagt, dass geologische Prozesse, die heute ablaufen, auch in gleicher
Form in der Vergangenheit abgelaufen sind. Geologie basiert auf physikalische
Prozesse, die sich nicht verändert haben. Geologische Prozesse lassen sich. Heute
beobachten und man kann dabei das Produkt des Prozesses direkt sehen (z.B.
Bergrutsch: man sieht den Prozess und die dabei gebildeten Ablagerungen). Wenn
man nun das beobachtete Produkt fossil findet, kann man ableiten, dass der gleiche
Prozesse in der Vergangenheit abgelaufen ist.
 „Die Gegenwart ist der Schlüssel zur Vergangenheit”
 „Die Vergangenheit ist der Schlüssel zur Zukunft“
 Das Prinzip des Aktualismus ist erweitert worden. Durch Laborexperimente und
Computersimulationen kann man heute Dinge nachstellen, die sich nicht direkt
beobachten lassen. In Experimenten lässt sich die Entwicklung von Gebirgen
simulieren, in Computermodellen kann man die Temperaturentwicklung von
Sedimentbecken nachstellen. Solange diese Experimente auf physikalischen Gesetzen
basieren, ist das Ergebnis genauso gültig wie andere Beobachtungen.
 Probleme des Aktualismus: Es gibt geologische Phänomene, deren Entstehung heute
nicht beobachtet werden kann (z.B. Kieselkalke). Lösung: In der Vergangenheit
herrschten lokal andere chemische Bedingungen (so eine Lösung ist zulässig, solange
keine Naturgesetze verletzt werden). Viele Organismen sind komplett ausgestorben
und es kann nur bedingt ein Vergleich mit rezenten Organismen durchgeführt
werden  z.B. Dinosaurier. Es wurde noch z.B. ein nie großer Meteoriteneinschlag
direkt beobachtet, aber man findet die Krater.

 Klassifikation von Gesteinskörpern: Gesteinsabfolgen werden zu Einheiten


zusammengefasst. Diese Einheiten heißen Formationen. Eine Formation umfasst
Gesteine in einem Gebiet, die auf gleiche Art entstanden sind oder sehr ähnliche
Merkmale aufweisen. Benannt wird eine Formation nach einer geographischen
Gegebenheit (Fluss, Stadt) in deren Nähe sie ideal ausgebildet ist, heute müssen
Formationen immer nach einer Stadt benannt werden (z.B. Jena Formation,
Hannover Formation). Innerhalb einer Formation werden teilweise Untereinheiten
ausgewiesen  Subformation/ Member. Subformationen bestehen aus noch
kleineren Einheiten wie Bänken (z.B. Spiriferina Bank, Gigas Schichten). Formationen
werden zu Gruppen zusammengefasst. Gruppen bilden Groß- oder Supergruppen.

 Fazies ist der Habitus eines Sedimentgesteins, den es bei seiner Bildung durch den
petrographischen Aufbau und den Fossilinhalt bekommt. Die Fazies eines Gesteins ist
die Summe der charakteristischen Merkmale (Korngröße, Bankmächtigkeit,
Sedimentstrukturen, Fossilinhalt, etc.). Aus der Fazies lassen sich Rückschlüsse auf
die Ablagerungsbedingungen treffen.
 „Als Fazies bezeichnet man die Gesamtheit der Merkmale eines geologischen
Körpers, unter dem bei Sedimenten und Sedimentgesteinen eine Schicht oder
Schichtfolge zu verstehen ist. Die Fazies eines Sedimentes oder
Sedimentgesteins wird neben der Mächtigkeit und Korngröße durch das
Interngefüge, z.B. Schrägschichtung, ihre Geometrie und Farbe und ihren
Fossilinhalt bestimmt, da sie direkte Indikatoren der Ablagerungsbedingungen
sind.“ – Grundlagen der Geologie, S.179
4
 Grundprinzipien der Überlagerung: Sedimentgesteine sind besonders wichtig für die
Erdgeschichte. Sie enthalten viele Informationen über die Entwicklung der Erde. In
Zusammenhang mit Sedimentgesteinen gibt es drei Grundprinzipien, die von N.
Steno im 17. Jahrhundert aufgestellt wurden.

1. Steno Prinzip 1: Lagerungsgesetz:


Bei ungestörter Lagerung liegen die ältesten Ablagerungen unten. Jede
Bank ist jünger als die darunter.
2. Steno Prinzip 2: Horizontale Lagerung:
Alle Ablagerungen waren bei ihrer Bildung ursprünglich horizontal.
Verkippte Bänke wurden nachträglich verstellt (durch tektonische
Kräfte). Ausnahme: Schrägschichtung.
3. Steno Prinzip 3: Laterale Kontinuität:
Ursprünglich wurden die Sedimente als geschlossene Gesteinskörper
abgelagert. Durch Erosion (z.B. Taleinschnitt) kann diese Kontinuität
gestört sein. Zu beachten ist: Sedimentpakete können auch auskeilen
(ein Sedimentpaket ist nicht unendlich groß).

 Relative Altersabfolge von Gesteinen: Aus der


geometrischen Beziehung von Gesteinen kann eine
relative Altersabfolge abgeleitet werden. Z.B. sind
Intrusionen jünger als das Umgebungsgestein, da die
Schmelze in vorhandenes Material eingedrungen sein
muss. Das gleiche gilt auch für Verwerfungen oder
Faltenstrukturen, sie können sich nur in bereits
existierendem Material bilden.

 Diskontinuität der Sedimentation: Die Ablagerung von Sedimenten erfolgt nicht


kontinuierlich. Es gibt Sedimentationsunterbrechungen. Sedimente können
abgelagert werden, danach aber teilweise erodiert werden und später können
wieder neue Sedimente daraus abgelagert werden. Eine zeitliche Lücke in der
Überlieferung von Sedimenten wird als Hiatus bezeichnet. Das physische fehlen von
Sedimenten ist eine Diskordanz. Eine Diskordanz geht immer mit einem Hiatus
einher. In der Trennfläche zwischen den beiden Bänken kann eine lange Zeitspanne
stecken, in der keine Sedimentation stattgefunden hat. Schichtlücken gehen oft
einher mit Kondensation. In Zeiten von Sedimentationsunterbrechungen sammeln
sich gehäuft tote Organismen am Meeresboden an.

 Erosionsdiskordanzen entstehen meist nach Unterbrechungen der Sedimentation


und sind durch das Einschneiden der jüngeren, hangenden Schicht in die ältere,
liegende Schicht gekennzeichnet. Oft greift dabei das Hangende über unterschiedlich
alte Schichten des Liegenden hinweg.
 Findet in dem Hiatus nur Erosion aber keine Verstellung der älteren Schichten
statt, liegt eine Erosionsdiskordanz vor.
 Winkeldiskordanzen entstehen, wenn durch tektonische Kräfte Sedimentpakete
verkippt werden, dann Teile der Abfolge erodiert werden und darüber neue

5
Sedimente flach abgelagert werden. Winkeldiskordanzen sind wichtig, weil sie
tektonische Aktivität anzeigen.

 Walthersche Faziesregel: Es können nur solchen Faziestypen übereinander liegen, die


bei der Ablagerung nebeneinander lagen. Durch eine Verlagerung der
Ablagerungsräume können die verschiedenen Faziestypen gestapelt
werden. Ablagerungen werden nun nicht mehr nur als räumlich
übereinander, sondern auch als zeitlich nebeneinander betrachtet.

 Alle erdgeschichtlichen Analysen sind nur dann zu gebrauchen, wenn sie in ein
zeitliches Gerüst eingehängt sind (nur durch die zeitliche Einordnung werden Trends
und Zyklen ersichtlich). Ohne zeitliche Einordnung kann man nicht feststellen wie
lange geologische Prozesse (z.B. Gebirgsbildung, Erosion, etc.) gedauert haben. Die
geologische Zeitskala wurde im 19. Jahrhundert erstmals aufgestellt und seitdem
immer weiterentwickelt. Ursprünglich war die Zeitskala nur relativ und die einzelnen
Einheiten wurden durch das Auftreten bestimmter Organismen definiert. Durch
radiometrische Datierungen kann man nun auch absolute Alter bestimmen. Die
geologische Zeitskala ist in verschiedene Einheiten untergliedert: Äon
(Phanerozoikum), Ära (Känozoikum), Periode (Neogen), Epoche (miozän) und Stufe
(Messinium).
 Um das Alter von Gesteinen zu bestimmen, gibt es verschiedene Methoden. Einige
Methoden liefern relative Alter (z.B. die Biostratigraphie). Radiometrische Methoden
liefern dagegen absolute Alter. Nicht jede Methode ist auf jedes Datierungsproblem
anwendbar.

 Stratigraphie ist die Wissenschaft von der zeitlichen Einordnung der Gesteine.
Stratigraphische Einheiten sind Sedimentgesteine oder ganze Pakete von
Sedimentgesteinen, die sich durch ihre physikalischen, chemischen und
paläontologischen Merkmale von anderen Abfolgen unterscheiden. Wenn
geographisch auseinander liegende Sedimentgesteine zur gleichen stratigraphischen
Einheit gehören, dann wird dies als Korrelation bezeichnet. Die Korrelation von
Sedimentpaketen ist eine wichtige Methode bei den erdgeschichtlichen Analysen.
 Eine chronostratigraphische Einheit umfasst weltweit alle Ablagerungen, die
innerhalb eines bestimmten Zeitabschnittes abgelagert wurden. Eine
geochronologische Einheit umfasst den Zeitraum, in dem eine chronostratigraphische
Einheit entstanden ist.

 Biostratigraphie ist die am häufigsten angewandte Methode zur Korrelation basiert


auf Fossilien. Sie ist sehr hochauflösend und schnell durchzuführen. Biostratigraphie

6
beruht auf dem zeitlich begrenzten Auftreten bestimmter Organismen 
Leitfossilien. Die Grundeinheit der Biostratigraphie ist die Zone.
o Zone: ein Gesteinskörper, dessen Unter- und Obergrenze auf der Reichweite
eines Taxons oder eventuell auch mehrerer Taxa (in der Regel Arten) beruht,
sie ist die erdgeschichtliche Lebensdauer eines Leitfossils. Jede Zone ist nach
dem typischen Taxon benannt (z.B. Endemoceras noricum Zone).
Trotz der Limitierungen ist die Biostratigraphie die wichtigste Datierungsmethode von
Sedimentgesteinen. So lässt sich mit den Ammonitenzonen im Mesozoikum teilweise
eine zeitliche Auflösung von 100 000 Jahren erreichen. Biostratigraphie lässt sich
auch ohne komplexe Maschinen durchführen.

 Magnetstratigraphie: Wenn Fossilien fehlen, wie das oft in terrestrischen


Sedimentgesteinen der Fall ist, braucht man andere Datierungsmethoden, wie z.B.
die Magnetstratigraphie. Sie basiert auf der periodischen Umpolung des
Erdmagnetfelds. Das Magnetfeld der Erde hat seine Polarität in der Vergangenheit
mehrfach geändert. Diese Änderung tritt global zeitgleich auf. Gesteine können bei
ihrer Bildung die aktuelle Polarität des Erdmagnetfelds speichern (z.B. Erstarren von
Lava, die Magnetit enthält, oder die Ablagerung von Hämatit in Sedimentgesteinen).
 Die zusammen mit den anderen Sedimenten in die Ozeane
transportierten magnetischen Minerale werden beim Absinken durch
die Wassersäule entsprechend dem herrschenden Magnetfeld
eingeregelt. Diese Ausrichtung wird im diagenetisch verfestigten Gestein
überliefert, das somit eine Aufzeichnung der Feldrichtung während der
Ablagerung bewahrt.
 Die Zeitintervalle zwischen den Umpolungen heißen Chrone und sind unterschiedlich
lang. Ihre Dauer wurde an Referenzprofilen radiometrisch datiert. Anhand der
Magnetisierungsmuster lassen sich unbekannte Profile datieren. Zeitabschnitte mit
der gleichen Polarität wie heute heißen normal magnetisierte Chrone (schwarz
dargestellt). Zeitabschnitte mit umgekehrter Polarität wie heute heißen invers
magnetisierte Chrone (weiß dargestellt). Die Chrone sind im Känozoikum im Schnitt
ca. 500 000 Jahre lang. Die Daten aus einem Aufschluss werden mit dem globalen
Muster verglichen und auf diese Weise datiert.

 Lithostratigraphie: Mit Hilfe der lithologischen Ausbildung von Sedimentgesteinen


lässt sich in begrenztem Maß Stratigraphie betreiben  Lithostratigraphie. Bei der
Lithostratigraphie wird davon ausgegangen, dass lithologische Wechsel, die in zwei
voneinander entfernt liegenden Profilen auftreten, gleichzeitig stattgefunden haben.
Abschnitte mit gleicher Lithologie werden zeitgleich korreliert.

 Sequenzstratigraphie: Meeresspiegelschwankungen beeinflussen die Ablagerung


klastischer Sedimente an den Rändern von Sedimentbecken. Ursachen für
Meeresspiegelschwankungen sind Eustasie, Tektonik und Sedimenteintrag.
 Neue seismische Technologien ermöglichen
die Darstellung seismischer Profile, die die
Grundlagen der Sequenzstratigraphie bilden
und sie ermöglichen darüber hinaus, selbst
einzelne Schichten einer Sequenz zu
erkennen. Die seismischen Sequenzen
7
bilden Änderungen der Sedimentationsbedingungen ab, wie sie beispielsweise
in einem Flussdelta auftreten. Über den älteren Schichten A, kommt es zur
Ablagerung der aus Deltasedimenten bestehenden Sequenz B. Der
Meeresspiegel steigt und die Küste verlagert sich landeinwärts. Eine neue
Sequenz C, überlagert diskordant die Sequenz B.

 Eventstratigraphie basiert auf zeitgleichen (isochronen)


Leithorizonten, die in einem großen Gebiet auftreten. Oft sind Lagen
auf Vulkanasche gute Leithorizonte
 Ein Vulkanausbruch ist meist ein kurzes Ereignis und
die Asche wird weit verteilt.
 Laacher See: Ausbruch vor ca. 13 000 Jahren in der Nähe von
Andernach. Phreatomagmatische Explosion  wenn externes Wasser, also nicht
zusammen mit Magma oder Lava gefördertes Wasser, in direkten Kontakt mit
Magma, Lava oder heißen pyroklastischen Dichteströmen gerät. Der schlagartig
entstehende Wasserdampf mit dem 1000- fachen bis 3000- fachen Wasservolumen
zertrümmert das umgebende Gestein und sprengt einen Krater in den
Gesteinsuntergrund. Das ausgeworfene Nebengestein wird rings um den Krater als
Wall abgelagert. In der Regel enden die phreatomagmatischen Explosionen, wenn
der Zustrom von externem Wasser versiegt und/ oder der Nachschub von Magma
zum Erliegen kommt.  der Laacher See ist eine Caldera. Es wurde doppelt so viel
Bims ausgeworfen wie beim Ausbruch des Pinatubo 1991. Der Bims ist weit
verbreitet und dient als Leithorizont.

 Leitfossilien sind Fossilien, die zur stratigraphischen Einstufung von


Sedimentgesteinen benutzt werden können. Solche Fossile müssen eine Reihe von
Kriterien erfüllen:
1. Müssen häufig sein
2. Müssen gut von anderen Fossilien unterscheidbar sein
3. Müssen geographisch weit verbreitet sein
4. Sollten in unterschiedlichen Gesteinen vorkommen
5. Sollten eine geringe stratigraphische Reichweite haben
Nicht alle Leitfossilien haben alle diese Merkmale. Organismen treten nicht global
schlagartig auf, sie wandern in ihre Habite ein (das bedeutet sie treten nicht überall
exakt zur gleichen Zeit auf). Fossilüberlieferung ist oft lückenhaft. In der
Erdgeschichte gab es ganz unterschiedliche Leitfossilien.

 Radiometrische Datierungen liefern absolute Alter. Sie basieren auf dem Zerfall
natürlicher instabiler radioaktiver Isotope. Der Zerfall erfolgt spontan unter Bildung
eines neuen Elements, bei dem Zerfall wird Strahlung in Form eines - oder -
Teilchens frei. Das zerfallende Isotop ist das Mutterisotop, das Zerfallsprodukt wird
als Tochterisotop bezeichnet. Manche radioaktive Isotope zerfallen wieder zu
radioaktiven Isotopen, in einigen Fällen finden mehrere Zerfallsschritte statt, bis ein
stabiles Isotop entsteht.
 Jedes radioaktive Element zerfällt mit einer nahezu konstanten Geschwindigkeit. Ist
die Zerfallsrate bekannt, so kann die Zeitspanne ermittelt werden über die der Zerfall
stattgefunden hat, dies geschieht durch die Messung der Menge der im Gestein
verbleibenden Mutter- und Tochterisotope. Die meisten radioaktive Elemente finden
8
sich in magmatischen Gesteinen. Sie werden bei der Kristallisation der Schmelze in
den Mineralen eingeschlossen. Kennt man das gegenwärtige Mutter-
Tochterisotopenverhältnis im Gestein und die Zerfallsrate, so lässt sich der
Bildungszeitpunkt des Gesteins bestimmen.
 Die meisten radiometrisch datierbaren Gesteine sind magmatischer Herkunft. Auch
radiometrische Datierungen haben Fehler (der wird größer, je älter das Gestein ist).
Gesteine sind oft kein abgeschlossenes System (Tochterelemente können aus dem
Gestein heraus diffundieren. Mit Fossilien lässt es sich oft einfacher arbeiten.
Radiometrische Datierungen sind wichtig, da man mit ihrer Hilfe die relativen
biostratigraphischen Einteilungen mit absoluten Zahlen versehen kann. In der
Kombination der verschiedenen Datierungsmethoden erhält man eine belastbare
zeitliche Einstufung.

 Dendrochronologie basiert auf Jahresringen von Bäumen. Durch die überlappenden


Lebensalter von Bäumen konnte eine lückenlose Jahresringchronologie erstellt
werden, die mehrere Tausend Jahre umfasst. Anhand von Vergleichen mit der
Jahresringchronologie lässt sich das Alter von Holz ermitteln.

 Warven sind dünne Sedimentlagen in Seen, die innerhalb eines Jahres abgelagert
wurden. Klastische Warven umfassen eine helle Lage (grobes Material, abgelagert
nach der Schneeschmelze und im Sommer) und eine dunkle Lage (feines Material,
abgelagert im Winter, wenn der See zugefroren ist). Helle und dunkle Lage
zusammen umfassen ein Jahr. Durch Auszählen der Warven konnte gezeigt werden,
dass seit Ende der Weichsel Eiszeit 10 000 Jahre vergangen sind.

 Erdgeschichtliche Zustandsbilder: Der heutige Zustand der Erdoberfläche wird in


geographischen Karten dargestellt. Die Geographie in der Vergangenheit wird in
paläogeographischen Karten dargestellt. Die Rekonstruktion von
paläogeographischen Karten beginnt mit der Erstellung von Fazieskarten.
Fazieskarten zeigen die flächenhafte Verbreitung von Gesteinsmerkmalen (z.B.
Korngröße) und sie geben teilweise die Mächtigkeit der Gesteine in Form von
Isolinien an. Fazieskarten enthalten mitunter auch Richtung des Sedimenttransports.
Paläographische Karten enthalten zusätzlich auch Informationen über Vereisung und
Gebirgsgürtel. Ehemalige Küstenlinien können aus der Fazies der Gesteine
rekonstruiert werden. Aus den Fazieskarten wird dann die Land/ Meer- Verteilung für
einen bestimmten Zeitabschnitt abgeleitet. Die Lage der Kontinente verändert sich
über die Zeit  Kontinentaldrift. Die Paläobreite zu einer bestimmten Zeit lässt sich
über die Inklination bestimmen (die Inklination ist breitenabhängig und der Wert der
Inklination ist in Gesteinen gespeichert).
 Ein Kontinent wandert von der Südhalbkugel auf die Nordhalbkugel.
Auf der Südhalbkugel wurden Gesteine magnetisiert. Diese
Magnetisierung bleibt erhalten und weicht von der Inklination auf der
Nordhalbkugel ab. Dadurch lässt sich die Wanderung ableiten. Über
das Alter der Magnetisierung kann man auch die Driftgeschwindigkeit
ermitteln.

 Vorgeologische Entwicklung der Erde: Die Entstehung des Universums war vor 15- 20
Milliarden Jahren. Das Universum entwickelte sich auch einem sehr dichten und
9
heißen Anfangszustand. 1 Sekunde nach dem Urknall hatte das Universum eine
Temperatur von 10 Milliarden K. Nach wenigen Minuten bildeten sich bei einer
Temperatur von 1 Milliarde K erste Atome von Wasserstoff, Deuterium und Helium.
Nach ca. 1 Million Jahre entwickelten sich die Strukturen des Universums (Galaxien,
Sterne). Seit dem Urknall dehnt sich das Universum aus. Dopplereffekt 
Rotverschiebung der Spektrallinien des Lichts ferner Sterne. Aus der
Fluchtgeschwindigkeit lässt sich auf den Zeitpunkt des Urknalls schließen.
 Der Doppler Effekt beschreibt die Veränderung der Wellenlänge durch die
Bewegung der Quelle. In Bewegungsrichtung wird die Wellenlänge verkürzt,
hinter der Quelle findet eine Dehnung statt. Aus der Veränderung der
Wellenlänge lässt sich ableiten, ob sich ein Objekt auf einen Beobachter zu-
oder von einem Beobachter wegbewegt.

Unser Sonnensystem umfasst 8 Planeten und eine Vielzahl von Monden und
Asteroiden. Das Sonnensystem gehört zu einer spiralförmigen Galaxie, die sich in ca.
250 Ma einmal um sich selbst dreht. Es entstand aus der Verdichtung einer
kosmischen Wolke, mit der Sonne im Zentrum. Durch zunehmende Verdichtung
stiegen Druck und Temperatur solange, bis es zur Fusion von Wasserstoff- und
Heliumkernen kam. Die Planeten und Monde entwickelten sich aus lokalen
Dichtekonzentrationen in der die Protosonne umgebenden Materie. Die inneren
Planeten (Merkur, Venus, Erde, Mars) sind vom Internaufbau gleich und werden als
terrestrische Planeten bezeichnet. Die äußeren Planeten (z.B. Jupiter, Saturn) sind
Gasplaneten. Die terrestrischen Planeten entstanden durch Akkretion von festen
Partikeln aus der kosmischen Wolke und die andauernde Anlagerung von Material
ließ Planetisimale entstehen. Kollisionsvorgänge und Einschläge kleiner Körper
heizten die Planetisimale auf. Bis vor 3,5 Milliarden Jahren gab es ein erhöhtes
Meteoritenbombardement, das ein völliges Durchschmelzen der Erde auslöste. Dabei
sammelten sich Eisen und Nickel im Kern, die leichteren Elemente blieben im
Erdmantel.
1) In der mittleren bis späten Phase der Akkretion der Erde vor etwa 4,5
Milliarden Jahren schlug ein Himmelskörper von der Größe des Mars
auf der Erde auf.
2) Dieser Aufprall erzeugte eine ungeheuer große Menge Schuttmaterial,
das sowohl von dem aufschlagenden Asteroiden aus auch von der Erde
stammte und das in den Weltraum hinausgeschleudert wurde.
3) Der Aufprall beschleunigte die Rotationsgeschwindigkeit der Erde und
kippte die Rotationsachse der Erde um 23° gegen die Senkrechte zur
Ebene der Erdumlaufbahn.
4) Die Erde wurde zu einem Körper, dessen äußerer Bereich aus einem
Magmaozean bestand und aus dem Schuttmaterial akkredierte der
Mond.
5) Die von den Apollo- Astronauten zur Erde gebrachten 4,47 Milliarden
Jahre alten Mondgesteine bestätigen diese Impakt- Hypothese.

 Die frühe Kruste wurde durch Meteoriteneinschläge und durch Recycling Prozesse
zerstört und ist nicht mehr erhalten. Sie hat wahrscheinlich eine ähnliche
Zusammensetzung gehabt wie die Kruste des Mondes. Da alle frühen Gesteine
recycelt wurden, lässt sich das Alter der Erde an irdischen Gesteinen nicht
10
bestimmen. Das Alter wird anhand von Meteoriten bestimmt. Sie wurden zur selben
Zeit wir die Erde gebildet und haben sich danach nicht mehr verändert. Aus
Meteoriten und Mondgestein ergibt sich ein radiometrisches Alter von 4,5- 4,6 Ga.
Das älteste Gestein der Erde ist der Acasta Gneis aus Kanada mit ca. 4 Milliarden
Jahre.

 Plattentektonik: Das besondere an der


Erde ist die Plattentektonik. Die
Oberfläche der Erde wird durch
plattentektonische Prozesse umgestaltet
(Bildung von Ozeane und Gebirgen).
Diese Prozesse hatten in der
Erdgeschichte auch immer einen
Einfluss auf die Entwicklung des Lebens.
Auf den anderen erdähnlichen Planeten
findet keine Plattentektonik mehr statt.
 Plattentektonische Prozesse hängen von
der Wärmemenge eines Planeten ab  Mantelkonvektion. Ist ein Planet zu stark
abgekühlt so finden keine Mantelkonvektion und somit keine Plattenbewegung statt.
Die Abkühlung/ Wärmeverlust eines Planeten ergibt sich aus dem Verhältnis seiner
Oberfläche (o) und zu seiner Masse (m)  o/m

 Plattentektonik und Chemismus der Meere: In der Erdgeschichte gab es Phasen, in


denen Ooide und Skelette vieler Rifforganismen aus Kalzit bestanden und es gab
Phasen, da waren sie überwiegend aus Aragonit. Es gab zwei „Kalzit-„ und drei
„Aragonitmeere“ im Lauf der Erdgeschichte. Welche Karbonatmodifikation gebildet
2+ ¿¿ 2+ ¿¿
wird hängt vom Mg 2+¿/Ca ¿ Verhältnis ab. Hohe Mg 2+¿/Ca ¿ Verhältnisse führen zur
2+ ¿¿
Bildung von Aragonit, niedrige Mg 2+¿/Ca ¿ Verhältnisse zur Bildung von Kalzit.
2+ ¿¿
Veränderungen im Mg 2+¿/Ca ¿ Verhältnis werden durch das Volumen der
mittelozeanischen Rücken gesteuert. MORs sind Ionenaustauscher, die im
Meerwasser Mg entziehen und Ca zuführen. Je größer das Volumen der MORs, desto
rascher der Ionenaustausch.

 Plattentektonische Prozesse
greifen über Umwege auch
in die in die Biologie der
Lebewesen ein. Das
bedeutet, die
Plattentektonik ist ein
wichtiger
Steuerungsmechanismus.

11
 Entwicklung von Atmosphäre und Hydrosphäre: Die „Uratmosphäre“ ist ein
Entgasungsprodukt des Erdmantels. Diese präbiotische Atmosphäre wird
wahrscheinlich aus CO 2 und H 2 O Dampf bestanden haben. Auch Venus und Mars
haben eine CO 2 Atmosphäre.

 Entstehung der Atmosphäre: Der O2 Gehalt der „Uratmosphäre“ lag vermutlich unter
1% des heutigen Werts ( 1% PAL  present atmospheric level. Belege für eine
anoxische Uratmosphäre sind Pyrit- ( Fe S 2) und Uraninit- Gerölle (UO 2) in
präkambrischen (2,2 -2,2 Ga) kontinentalen Sedimentgesteinen. In einer oxischen
Atmosphäre wären diese Minerale nicht stabil.
 Anoxische Atmosphäre: wenn die Atmosphäre vollständig von
Sauerstoff verarmt.

 Entstehung der Hydrosphäre: Beweise für eine Hydrosphäre finden sich bereits in
3,85 Ga alten Sedimentgesteinen der Isua Group (Grönland). Sedimentstrukturen
zeigen Wasserbewegung an. Die Hydrosphäre ist durch Kondensation von
Wasserdampf aus der Atmosphäre entstanden.

 Atmosphärischer Sauerstoff: Die Hauptmenge des atmosphärischen Sauerstoffs der


Erde wird auf Photosynthese zurückgeführt. 6 CO 2+ 6 H 2 O→C6 H 12 O6 +6 O2. Die
ersten Sauerstoffproduzenten waren Cyanobakterien. Ab 3,5 Ga gab es
stromatolithische Strukturen. Ab 2,7 Ga gab es große Stromatolith Kolonien.
o Auf der Oberfläche der Stromatolithen
wachsen Mikroorganismen. Auf diesen
Mikroorganismen wird Sediment
abgelagert, als Reaktion wachsen die
Mikroorganismen durch die
Sedimentschicht nach oben und bilden
neue Lagen.
Der anfänglich im aquatischen Milieu gebildete Sauerstoff ist wahrscheinlich zu
einem geringen Teil in die Atmosphäre gelangt. Oxidationsvorgänge im Ozean haben
den Sauerstoff verbraucht. Von den Kontinenten wurde Fe2+ ¿¿ in die Ozeane
transportiert. Im Schelfbereich wurde Fe2+ ¿¿ zu Fe3 +¿¿oxidiert und ausgefällt.
 Vor 2 Ga bewirkte der Anstieg des atmosphärischen Sauerstoffs einen Rückzug in der
Anlieferung von Fe2+ ¿¿ und die Bändereisenerze wurden nicht mehr gebildet. Ab 2 Ga
gab es weltweit rote kontinentale Sandsteine (die rote Farbe wird durch Hämatit
Fe2 O3 hervorgerufen). Es war genügend Sauerstoff in der Atmosphäre um Eisen zu
oxidieren. Beispiele für präkambrische rote Sandsteine sind der Jotnische Sandstein
(baltischer Schild) und der Torridon Sandstein (Schottland). Ab 2 Ga war 1% PAL
erreicht. Das Überschreiten dieses Levels war die Voraussetzung für die Entwicklung
eukaryotischer Organismen (der O2 Level ist nötig um Gerüsteiweis zu produzieren).
Mit dem Erscheinen der Metazoa vor 700 Ma waren 7% PAL erreicht. An der Grenze
Präkambrium/ Kambrium dann 10% PAL. Heutiger O2 Level ab ca. 480 Ma
(Ordovizium) erreicht.

12
 Bändereisenerze: Bei diesem Prozess entstanden die
präkambrischen Bändereisenerze. Bändereisenerze
sind Wechsellagerungen aus gefälltem Hämatit oder
Magnetit und Hornstein ( SiO2). Es sind die größten
Erzlagerstätten der Welt. Bändereisenerze treten auf
in der Gunflint Formation (Nordamerika), Itabiri
Formation (Brasilien), Hamersley Group (Australien).

13

Das könnte Ihnen auch gefallen