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Die radiometrischen Methoden

(revidiert am 30.11.05) Die radiometrischen Methoden zur Altersbestimmung ergeben sehr hohe Alter, wenn
man die Annahme macht, dass die Geschwindigkeit des Zerfalls der radioaktiven Substanzen immer konstant
geblieben ist, und dass die kurzlebigen Isotope nicht berücksichtigt werden müssen.
Grundsätzliches zur nachfolgenden Darstellung der Zerfallsreihen: Die Elemente sind die Grundbausteine
des Universums. In der Natur kommen etwa 90 verschiedene Elemente vor. Von allen Elementen gibt es
Isotopen. Isotopen vom selben Element haben untereinander dieselben chemischen Eigenschaften, jedoch
eine unterschiedliche Atommasse. In der Darstellung der Zerfallsreihen stellt jede Zahl mit einem
anschliessenden Buchstaben oder Buchstabenpaar ein Isotop eines Elementes dar. Die Zahl bezeichnet die
Atommasse; der oder die Buchstaben bezeichnen den abgekürzten Namen des Elementes.
Nachfolgend drei wichtige Zerfallsreihen, in denen auch der Zerfall der kurzlebigen Isotope berücksichtigt
wird. Dann folgt ein Kommentar dazu.

Kommentar zu den Zerfallsreihen von Uran und Thorium

Die geologischen Alter der Erde werden vor allem auf der Grundlage solcher Zerfallsreihen bestimmt. Die
Elemente Uran und Thorium zerfallen sehr langsam in mehreren Stufen zu Blei. Jedes Isotop von Uran oder
Thorium zerfällt in einer anderen Reihenfolge zu Blei. So zerfällt zum Beispiel 238 Uran in folgender
Reihenfolge und mit den daneben stehenden Halbwertszeiten zu 206 Blei:

238 Uran 4,46 Milliarden Jahre


234 Thorium 24,1 Tage
234 Protactinium 6,69 Stunden
234 Uran 245 000 Jahre
230 Thorium 75 400 Jahre
226 Radium 1599 Jahre
222 Radon 3,82 Tage
218 Polonium 3,04 Minuten
214 Blei 27 Minuten
214 Bismut 19,9 Minuten
210 Polonium 0,16 Millisekunden
206 Blei stabil

Die Zeitangaben bedeuten Halbwertszeiten, welche angeben, in welcher Zeit das betreffende Isotop zur
Hälfte zerfallen ist. Massgebend für die konventionelle Altersbestimmung ist nur der höchste Wert, hier der
von Uran 238. Alle andern Halbwertszeiten in der selben Reihe sind um mehrere Grössenordnungen kürzer.
Bei der Entstehung (Schöpfung) der Isotope ist nicht nur 238 Uran entstanden, sondern
wahrscheinlich auch einige wenn nicht sogar jedes der angegebenen Isotope. Und jedes ist mit der ihm
charakteristischen Halbwertszeit schliesslich zu Blei zerfallen. Daher könnte ein Teil des Bleies nicht vom
Uran stammen, sondern von kurzlebigen Isotopen. Die Altersangaben, die sich nur auf die langlebigen
Isotopen beziehen, sind ausserdem davon abhängig, ob in der fernen Vergangenheit der Zerfall ebenso
“langsam“ wie heute stattgefunden hat. Nimmt man an, dass die Zerfallsgeschwindigkeit vorübergehend
höher gewesen ist, so ist ein Erdalter zwischen 6'000 und 10'000 Jahren ohne weiteres möglich. Es gibt nun
tatsächlich neue Hinweise darauf, dass vorübergehend ein sehr schneller Zerfall stattgefunden hat:
D. DeYoung beschreibt in seinem Buch „Thousands… not Bllions“ fünf Befunde, die auf einen
beschleunigten Zerfall in der Vergangenheit schliessen lassen. Es sind dies: Der Gehalt von Kohlenstoff 14
in Diamanten (Seite 60), der hohe Heliumgehalt von Zirkonkristallen (Seite 73), die statistische Verteilung
der Strahlungshöfe in den geologischen Formationen (Seite93), die Anzahl von Spaltspuren in
Zirkonkristallen (Seite 106), die unterschiedlichen Resultate bei unterschiedlichen Bestimmungsmethoden
(Seiten 117, 126).

Die Häufigkeitsverteilung der Elemente zeigt ausserdem, dass nur einige radioaktive Elemente aus der
üblichen Reihe tanzen, also ausserhalb des strichliert angegebenen Bandes sind. Weil es im ganzen 52
kurzlebige Isotopen gibt, die alle zu 206 Blei zerfallen konnten, ist es möglich, dass ein wesentlicher Anteil
des vorhandenen radiogenen Bleies von kurzlebigen Isotopen stammt. Wie viel Blei von welchem Isotop
stammt, kann man nicht feststellen. Fazit: Die radiometrische Altersbestimmung mit 238 Uran kann
angezweifelt werden. Dieses Prinzip gilt für alle radiometrischen Methoden:
Die Anzahl der kurzlebigen Isotope, welche zum selben Tochterisotop zerfallen wie das langlebige
Mutterisotop, sind aus folgender Aufzählung ersichtlich:
Kalium-Argon 3
Rubidium-Strontium 4
Samarium-Neodym 13
Lutetium-Hafnium 10 Die Zahl zeigt, wie viele kurzlebige
Rhenium-Osmium 9 Isotope jeweils zum selben Tochterisotop
Thorium Blei 26 zerfallen, wie das langlebige Mutterisotop
235 Uran-Blei 45
238 Uran-Blei 52

Die stärksten Argumente für eine Milliarden Jahre alte Erde waren bisher die Resultate der radiometrischen
Methoden. Man hat dabei den möglichen Einfluss eines vorübergehend schnelleren Zerfalls und der
kurzlebigen Isotope bewusst ausgeklammert. Wenn man diese jedoch berücksichtigt, ist ein kurzer
Zeitrahmen für die Schöpfung auch vom wissenschaftlichen Standpunkt aus möglich.

Überschüssiges Blei
Wenn es Tochterisotope gibt, die von kurzlebigen Isotopen abstammen, müsste es mit grosser
Wahrscheinlichkeit mengenmässig mehr von diesen Tochterisotopen geben, als allein von den langlebigen
Isotopen möglich ist. Diese Voraussage kann man anhand der Bleivorkommen überprüfen. Denn man kennt
die Häufigkeit der Isotope von Uran, Thorium und Blei, mit der sie in der Erdkruste vorhanden sind. Aus der
Halbwertszeit und der Häufigkeit eines Isotops lässt sich die ursprünglich vorhandene Menge des
Mutterisotops berechnen. Daraus lässt sich ableiten, wie viel vom daraus entstandenen Tochterisotop heute
vorhanden sein müsste. Die Berechnung zeigt, dass mehr radiogenes Blei vorhanden ist, als die
Mutterisotope hervorgebracht haben können: Beim 238-Uran-Zerfall beträgt der Bleiüberschuss 56 %, bei
235-Uran 155 % und bei Thorium sogar 319 %. Für dieses überschüssige Blei gibt es unter anderem vier
verschiedene Erklärungsmöglichkeiten:
a) das Bleiisotops ist schon ganz am Anfang entstanden
b) das Bleiisotop stammt von kurzlebigen Isotopen
c) teilweise a) und teilweise b)
d) die Erde ist wegen einem vorübergehend beschleunigten radioaktiven Zerfall viel jünger als bisher
angenommen.
Mir scheinen die Varianten c) und d) am plausibelsten. Es gibt über 120 kurzlebige Isotope, welche
unmittelbar nach ihrer Entstehung das selbe radiogene Blei erzeugen konnten wie die langlebigen Isotope.
Damit wird die Voraussage des Schöpfungsmodells, nämlich dass die Erdgeschichte in einem kurzen
Zeitrahmen abgelaufen ist, plausibel.

Referenzen:
- D. DeYoung, Thousands… not Billions, Challenging an Icon of Evolution, Master Books, 2005, 190
Seiten, Green Forest, AR 72638 USA.
- Dr. Charles W. Lucas, JR, Radiohalos – Key Evidence for Origin/Age of the Earth. Proceedings der
Kosmologie-Konferenz 2003, Oktober/November in Columbus, Ohio USA.
- RATE-Team: L. Vardiman et. al, Radioisotope und das Alter der Erde, Hänssler, 2004, Seite 233:
Experimente zur Helium-Diffusion.
- http://nucleardata.nuclear.lu.se/nucleardata/toi/sumframe.htm
(Atommasse angeben und auf „show drawing“ klicken)

Tausende.. nicht Milliarden

Eine kritische Betrachtung der radiometrischen Altersbestimmungen. Ein Beispiel von wissenschaftlicher
Forschungstätigkeit von Kreationisten.

Im Jahr 1997 trafen sich sieben Wissenschaftler in San Diego, um das Alter der Erde zu diskutieren. Sie
bezweifelten die 4,7 Milliarden Jahre, die heute gelten und sammelten Gegenbeweise. 2003 trafen sie sich
erneut und besprachen die Messresultate die sie in der Zwischenzeit erarbeitet hatten. Im August 2005
veröffentlichten sie die Ergebnisse ihrer Arbeiten in zwei Büchern, das allgemein verständliche mit dem
Titel „Tausende… nicht Milliarden“. Sie haben darin fünf verschiedene Untersuchungsresultate beschrieben,
die alle auf eine sehr „junge“ Erde hinweisen:
1. Messungen mit der Radiokarbonmethode ergeben für sehr alte Proben im Durchschnitt nur 35'000 Jahre.
2. Das Heliumvorkommen in Zirkonkristallen weist auf einen beschleunigten Zerfall und eine sehr junge
Erde im Bereich von 6'000 Jahren hin.
3. Die Häufigkeit der Strahlungshöfe im Paläozoikum/Mesozoikum weist auf ein ausserordentliches Ereignis
hin, nämlich auf einen vorübergehend beschleunigten radioaktiven Zerfall.
4. Spaltspuren in Zirkonkristallen weisen ebenfalls auf einen vorübergehend beschleunigten Zerfall hin.
5. Die Resultate von verschiedenen Messmethoden stimmen nicht miteinander überein. Sie zeigen, dass die
Voraussetzungen, nämlich bekannte Anfangsbedingungen, geschlossene Systeme und konstante
Halbwertszeiten nicht gegeben sind.

Die Voraussetzungen
Bei den radiometrischen Messmethoden gibt es drei wichtige Voraussetzungen, die beachtet werden müssen.
Die erste besteht darin, dass man den ursprünglichen Zustand der Proben genau kennen sollte. Das schliesst
die Tochterisotope ein, die schon bei der Bildung der Gesteine dabei gewesen sind. Mit Hilfe der Isochronen
kann der Gehalt von Tochterisotopen bei der Erhärtung des Gesteins bestimmt werden. Die zweite
Voraussetzung besteht darin, dass man wissen sollte, ob das Gestein nach seiner Bildung mit seiner
Umgebung Atome ausgetauscht hat oder nicht. Auch das lässt sich mit der Isochronenmethode feststellen.
Die dritte Voraussetzung besteht darin, dass man annimmt, die Halbwertszeit des Mutterisotops sei seit der
Bildung des Gesteins konstant geblieben.
Die Untersuchungen der Wissenschaftler haben ergeben, dass alle drei Voraussetzungen nicht erfüllt werden.

Die Radiokarbonmethode
In den Proben, die Kohlenstoff enthalten, zerfällt das Kohleisotop C-14 in 5'730 Jahren zu Stickstoff. Durch
messen des Verhältnisses von C-14 zu C-12 kann daher das Alter der Probe bestimmt werden. Proben die
älter als 100'000 Jahre sind, dürften keine messbare Menge von C-14 enthalten. Trotzdem hat man bei 10
verschiedenen Proben von Kohle zwischen 0,10 und 0,46 % C-14 gemessen. Das entspricht einem Alter von
höchstens 40'000 Jahren. Das geologische Alter, das man aber für diese Proben angibt, liegt zwischen 34 und
311 Millionen Jahren.
Ein besonders interessanter Fall sind die Diamanten. Sie bestehen aus reinem Kohlenstoff, könnten also auch
C-14 enthalten. Diamanten entstehen bei Vulkanausbrüchen, sie sind angeblich Millionen oder Milliarden
Jahre alt. Man hat 12 verschiedene Diamanten gemessen, die aus fünf verschiedenen Fundorten stammen.
Der durchschnittliche Gehalt an C-14 war 0,09 %, das entspricht einem Alter von 40'200 Jahren. Man
schätzt, dass diese Diamanten gemäss den Angaben der Geologen drei Milliarden Jahre alt sein könnten.
Dann dürften sie aber keine Spur mehr von C-14 enthalten.

Helium in Zirkonkristallen
Granit enthält unter anderem Zirkonkristalle. Diese enthalten Uran, das zu Blei zerfällt. Dabei entsteht
Helium, ein Edelgas. Dieses hat die Tendenz, aus dem Kristall zu entweichen, braucht dazu aber etwas Zeit.
Man hat nun die Geschwindigkeit gemessen, mit der das Helium entweicht. Unter Zuhilfenahme des
Urangehaltes, dem Heliumgehalt und der Austrittsgeschwindigkeit des Heliums berechnete man das Alter
des Kristalls; dieses ist etwa 6'000 Jahre. Das geologische Alter des Gesteins, aus dem man die Zirkone
entnommen hatte, beträgt 1, 6 Milliarden Jahre. Der riesige Unterschied lässt sich am besten durch
beschleunigten radioaktiven Zerfall kurz nach der Entstehung der Mineralien erklären.

Strahlungshöfe im Granit.
Granit enthält unter anderem auch Biotit (Glimmer) und in diesem ganz wenig Uran. Wenn dieses Uran
punktförmig konzentriert ist, können sich durch den Zerfall des Urans Strahlungshöfe bilden. Diese sind
jedoch nur mit einem Mikroskop sichtbar. Man hat drei Gruppen von Granitproben gesammelt. Die erste
Gruppe stammt aus dem Präkambrium, die zweite aus dem Paläozoikum-Mesozoikum, die dritte aus dem
Känozoikum. Man glaubt, dass die erste Gruppe während der Schöpfungswoche und in der Vorflutzeit
entstanden ist, die zweite während der Flut und die dritte in der Nachflutzeit. Es fällt auf, dass die Häufigkeit
der Strahlungshöfe im Paläozoikum ganz markant höher liegt als in den übrigen Formationen. Das deutet auf
einen beschleunigten radioaktiven Zerfall während der Flut.

Spaltspuren in Zirkonkristallen
Die Spaltspuren entstehen durch die Spaltung von Uranatomen. Aus der Anzahl Spaltspuren, die man auf
einer geschliffenen und polierten Oberfläche von Zirkonkristallen zählt, kann das Alter des Minerals
ermittelt werden. Man hat 12 Gesteinsproben untersucht, die aus denselben drei geologischen Regionen
stammen wie die oben genannten Strahlungshöfe. Aus kreationistischer Sicht bestätigen die Messresultate
den beschleunigten Zerfall, vor allem den während dem Flutereignis.

Voneinander abweichende Messresultate


Es gibt verschiedene Methoden der Altersbestimmung, die auf Radioisotopen beruhen. Wenn diese
Methoden stimmige Resultate liefern, müssten sie miteinander übereinstimmen. Doch das tun sie nicht. Also
kann an den Messmethoden oder der Auswertung etwas nicht stimmen. Die Abweichungen der
Messresultate sind systematisch und wiederholbar. Also muss ein systematischer Fehler vorhanden sein. Zur
Überprüfung dieser Beobachtung wurden die Resultate von vier verschiedenen Messmethoden miteinander
verglichen. Dann wurden weitere Proben mit fünf verschiedenen Messmethoden untersucht. Einige
Messresultate streuen so stark, dass eine Auswertung nicht möglich war. Andere wieder liessen sich gut
auswerten, ergaben aber markante Unterschiede. Die beste Erklärung für die systematischen Unterschiede ist
die eines vorübergehend beschleunigten Zerfalls.
Die vorläufige Bilanz für die grossen Mengen von Tochterprodukten, die man heute auf der Erdoberfläche
findet, besteht in zwei Episoden von beschleunigtem radioaktivem Zerfall. In der ersten, nämlich während
der Schöpfungswoche, sind etwa 90% der Tochterprodukte entstanden; der Rest während der Flut. Die
Einzelheiten müssen nun ausgearbeitet werden, wobei es nicht leicht sein wird, die angeblichen 4,56
Milliarden Jahre in 6'000 Jahre hineinzupacken.

Referenzen:
- Don DeYoung, Thousands… not Billions, Challenging an Icon of Evolution, Master Books, 2005, 190
Seiten, Green Forest, AR 72638, USA
- L. Vardiman et.al. Radioisotopes and the Age of The Earth, 2005, 876 Seiten, Volume 2, ICR, El Cayon,
CA 92021-0667, USA
www.masterbooks.net

Milliarden Jahre alte Sterne und Galaxien?

Die Astronomen berichten, dass die weitest entfernten Himmelskörper bis 18 Milliarden Lichtjahre weit weg
seien. Das würde bedeuten, dass das Universum mindestens 18 Milliarden Jahre alt ist. Stimmt daher die
Schöpfungsgeschichte der Bibel doch nicht, in der steht, dass Gott Himmel und Erde in nur 6 Tagen gemacht
habe?

Dieser Widerspruch lässt sich auf verschiedene Art lösen. Eine Möglichkeit ist folgende: Man macht
folgende Annahmen: Die Lichtgeschwindigkeit ist unendlich gross, wenn das Licht auf uns zukommt, aber
nur die Hälfte des konventionellen Wertes, wenn es sich von uns entfernt. Dann sieht man die sehr weit
entfernten Sterne sofort, sobald sie geschaffen wurden. Die gemessene Lichtgeschwindigkeit bleibt
unverändert. Daher ist es möglich, dass das Weltall nur 6000 Jahre alt ist, dessen Ausdehnung aber 18
Milliarden Lichtjahre sein kann. Die ersten Menschen haben daher auch die weit entfernten Sterne sofort
gesehen, trotzdem diese viele Lichtjahre entfernt sind. Die Annahme einer richtungsabhängigen
unterschiedlichen Lichtgeschwindigkeit ist zwar schwer verständlich. Aber die übliche Annahme einer von
der Geschwindigkeit der Lichtquelle unabhängigen konstanten Lichtgeschwindigkeit ist ebenso
unverständlich.
Nähere Einzelheiten zu dieser Theorie siehe: Robert Newton: Distant Starlight and Genesis: conventions of
time measurement. TJ Vol. 15(1), 2001, Seiten 80-85 und Letters, TJ Vol. 15(3), 2001, Seiten 53-57.
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Sonne, Mond und Kometen sind „jung“

Prof. Dr. Faulkner


Dr. Faulkner ist Professor für Astronomie und Physik an der Universität von Südkarolina, Lancaster. Er hat
in der Bob Jones-Universität der B.S. für Mathematik erworben, den M.S. für Physik in der Clemson
Univerität, den M.A. und den Doktor in Astronomie erhielt er in der Indiana Universität. Dr. Faulkner’s
primäres Interesse gilt der Astronomie der Sterne, insbesondere der Doppelsterne. Auf dem Gebiet der
astronomischen Forschung hat er 38 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht.

Welche Voraussetzungen?

Die meisten Menschen haben den Eindruck, dass alle Wissenschaftler methodisch logische Leute sind, die
keine vorgefasste Meinung haben und dass sie daher zu rationalen Folgerungen kommen, die von
Vorurteilen unbelastet sind. Leider ist dies nur die halbe Wahrheit, wie das meistens mit
Klischeevorstellungen ist. Wissenschaftler mit all ihren Schwächen und Fehlern beurteilen die Dinge
nämlich so wie ganz gewöhnliche Menschen. Die Voraussetzungen, die wir am Anfang machen, ob wir das
realisieren oder nicht, sind unter den Wissenschaftlern wahrscheinlich der am wenigsten beachtete Faktor.
Wir alle machen immer wieder besondere Voraussetzungen, unabhängig davon, ob wir uns dessen bewusst
sind, oder nicht. Im Gegensatz zur öffentlichen Meinung müssen aber Vorurteile nicht zum vornherein
schlecht sein. Es ist in Wirklichkeit gar nicht möglich, gar keine Vorurteile zu haben. Wir können
herausfinden welche Annahmen wir selber machen, unsere Vorurteile erkennen und dies in manchen Fällen
sogar berücksichtigen. Es kann grosse Probleme geben, wenn wir uns nicht bewusst sind, welche
Voraussetzungen wir machen, denn dann sind wir der irrigen Ansicht, keine Vorurteile zu haben.
Sehr vieles in der heutigen Wissenschaft beruht auf der Annahme, dass die materielle Welt die einzige
Realität sei. Den meisten Leuten entgeht dies. Es war nicht immer so. Als die Wissenschaft, wie wir sie
heute kennen, vor mehr als drei Jahrhunderten sich zu entwickeln begann, realisierten die Wissenschaftler,
dass die Welt bestimmten Regeln folgt. Isaac Newton und viele seiner Zeitgenossen glaubten, dass Gott
diese Regeln gegeben habe und dass sie anlässlich der Schöpfung vom Schöpfer bestimmt worden seien.
Heute glauben die Wissenschaftler, dass die Naturgesetze schon immer existierten und dass man sie daher in
die Vergangenheit extrapolieren dürfe, sodass wir erfahren können, wie die Schöpfung abgelaufen ist. Mit
anderen Worten: Gott selbst hat in Bezug auf die Fragen des Ursprunges keine Bedeutung mehr. Das will
nicht heissen, dass die meisten Wissenschaftler Atheisten sind, denn ich habe herausgefunden, dass die
meisten es nicht sind. Unglücklicherweise bedeutet der Ausschluss Gottes aus der Wissenschaft, dass die
Wissenschaft trotzdem zum grössten Teil zu einer atheistischen Unternehmung geworden ist. Es ist traurig,
dass man feststellen muss, dass die meisten Wissenschaftler bestenfalls Deisten (Gottgläubige) sind oder sich
schlimmstenfalls einfach der vorherrschenden Meinung anpassen.
Welche Annahmen mache ich nun? Ich nehme an, dass es einen Schöpfer gibt (ich kann ohne diesen die
Welt nicht ergründen). Ich nehme ausserdem an, dass er sich für die Welt interessiert und sich für sie
einsetzt. Ich nehme an, dass er sich der Menschheit durch die Bibel selbst offenbart hat. Es ist interessant,
dass die Bibel nie versucht, Gottes Existenz zu beweisen, oder angibt, Gottes einzige Offenbarung zu sein.
Sie macht nur die Annahme, dass ihre Position stimmt. Bejaht man diese Annahmen, so muss auch die
biblische Schöpfungsgeschichte wahr sein. Das erste Buch Moses sagt uns, dass die Schöpfung in sechs
Tagen vollendet wurde. Diese sechs Tage sind nur einer von vielen Aspekten der biblischen
Schöpfungsgeschichte, der nicht mit dem übereinstimmt, was die moderne Wissenschaft über den Anfang
der Welt sagt. Beachten Sie, dass sich meine Argumente nicht auf die ganze Wissenschaft beziehen, sondern
nur auf die Behauptung, dass uns allein die Wissenschaft eine gültige Antwort zu den Fragen des Ursprunges
geben könne.
Waren die sechs Schöpfungstage nur symbolische Tage? Wie alt ist das Universum? Die Antworten zu
diesen zwei Fragen sind voneinander abhängig. Die beste Auslegung der Schöpfungsgeschichte im ersten
Buch Mose ist die, dass es 24-Stunden Tage waren. Viele Christen versuchen, diese Tage als lange
Zeitperioden zu verstehen, aber ich glaube, dass die Ansicht, die Welt sei sehr alt, nicht auf
wissenschaftlichen Voraussetzungen beruht. Denn es ist nicht eine Interpretation der Schöpfungsgeschichte,
sondern ein hineininterpretieren der eigenen Meinung. Die Chronologien des alten Testamentes vermitteln
uns eine recht vollständige Geschichte der Menschheit und ermöglichen es auch, die Zeit, die seit der
Schöpfungswoche abgelaufen ist, grob abzuschätzen. Es dürften etwa 6000 Jahre sein.
Das ist eine radikale Idee, und viele Leute verwundern sich, dass es Wissenschaftler gibt, die diese Idee sehr
ernst nehmen. Es ist die Aufgabe der Schöpfungswissenschaftler, zu denen ich mich zähle, die Welt unter
dieser Voraussetzung zu studieren und zu interpretieren. Gibt es Tatsachen in unserer Welt, die auf eine
junge Schöpfung hinweisen? Ich meine Ja. Man muss dabei bedenken, dass einige der Beobachtungen, die
für eine junge Schöpfung sprechen, lediglich die obere Grenze des möglichen Alters bedeuten, und dass
daher das wirkliche Alter geringer sein kann. Es bedeutet, dass die Welt kaum älter sein kann, wohl aber
jünger.

Das Erde-Mond-System

Nehmen wir als Beispiel das System von Erde und Mond. Die meisten Leute nehmen an, dass der Mond seit
der Entstehung der beiden Himmelskörper um die Erde kreist. Für die meisten Wissenschaftler gilt, dass die
einzelnen Himmelskörper vor etwa 4,5 Milliarden Jahren entstanden sind; für die Schöpfungsvertreter
geschah dies vor etwa 6000 Jahren. Vor mehr als einem Jahrhundert entdeckte der Astronom George
Darwin, Sohn des berühmten Charles Darwin, dass sich der Mond in einer Spirale langsam von der Erde
entfernt. Der Grund dafür liegt in der gegenseitigen Gezeitenwirkung von Erde und Mond. Diese bremst die
Erdrotation langsam ab (der Tag wird verlängert). Wir können die theoretische Entwicklung dieser
Gezeitenwirkung nicht voraussagen, weil sie von der komplizierten Wechselwirkung der Gezeiten der
Ozeane mit den Kontinentalplatten abhängig ist. Immerhin können wir die gegenwärtige Umdrehungszeit der
Erde messen. Der Tag wird um 0,0016 Sekunden pro Jahrhundert länger, und jedes Jahr entfernt sich der
Mond um 4 cm von der Erde. Das sind sehr geringe Werte, aber über lange Zeiträume sind sie nicht
vernachlässigbar. Interessant dabei ist, dass die Gezeitenwirkung eine sehr steile Funktion der Erde-Mond-
Distanz aufweist. Daher war in der Vergangenheit, als der Mond noch näher bei der Erde war, die
Veränderung viel grösser als heute. Wenn wir annehmen, dass die heutige Veränderung in der Vergangenheit
gleich gross wie heute war, und rückwärts rechnen, wann der Mond (theoretisch) Kontakt mir der Erde hatte,
so ergibt das nur 1,3 Milliarden Jahre. Das ist etwa ein Drittel des angeblichen Alters vom Erde-Mond-
System. Vor einer Milliarde Jahre wäre dann der Mond so nahe an der Erde gewesen, dass er ungeheuer
hohe Gezeiten ausgelöst hätte. Niemand glaubt, dass es auch in Wirklichkeit so war.
Bedeutet dies nun, dass das Erde-Mond-System nur 6'000 Jahre alt ist? Nein, aber es stimmt mit einem Erde-
Mond-System überein, das nur 6'000 Jahre alt ist. Es bedeutet, dass die Möglichkeit besteht, dass das Erde-
Mond-System nicht 4,5 Milliarden Jahre alt sein kann. Was sagen jene dazu, die an ein Milliarden Jahre altes
Erde-Mond-System glauben? Sie versichern uns, dass die Gezeitenwirkung in der Vergangenheit viel
schwächer gewesen ist. Das ist eine Möglichkeit, aber hält sie einer Prüfung stand? Wir machen zunächst die
Annahme, dass die Welt Milliarden Jahre als sei und dass die Gesteinsschichten so abgelagert wurden, wie
es viele Wissenschaftler behaupten. Es gibt verschiedene Untersuchungen von fein geschichteten
Ablagerungen, welche angeblich eine tägliche Ebbe und Flut zeigen. Dies ermöglicht die Bestimmung des
Verhältnisses von Tageslänge und Monat. Daraus kann die Entwicklung der Gezeitenwirkung abgelesen
werden. Diese Studien erstrecken sich über eine halbe Milliarde Jahre und sie ergeben, dass die gegenwärtige
Gezeitenwirkung in der Vergangenheit gleich stark war wie heute. Das bedeutet, dass auf Grund der
Angaben der Evolutionisten selbst die heutige Gezeitenwirkung nicht stärker ist, als sie in der fernen
Vergangenheit war und dass es (auf Grund von Berechnungen) vor etwas mehr als einer Milliarde Jahre ein
grosses Ereignis gegeben haben muss. Das ist für die Kurzzeitkreationisten kein Problem, hingegen schon
für die, die glauben, dass Erde und Mond mehr als eine Milliarde Jahre alt seien.

Die Sonne

Ähnliches gilt für die Sonne. Wir glauben, dass die Sonne ihre Energie von der thermonuklearen Fusion von
Wasserstoff zu Helium in ihrem Innern bekommt. Gemäss der Theorie hat die Sonne genug Kernbrennstoff,
um für 10 Milliarden Jahre zu brennen. Wenn sie 4,5 Milliarden Jahre alt ist, ist etwa die Hälfte ihrer
möglichen Lebenszeit abgelaufen. Während den 4,5 Milliarden Jahren hat sich die Sonne langsam verändert.
Im Kern der Sonne hat die Umwandlung von Wasserstoff zu Helium die Kernzusammensetzung verändert.
Das hat zu einer langsamen Schrumpfung des Sonnenkernes geführt und zu einer Erhöhung der Temperatur.
Das vergrösserte die Fusionsrate und damit auch die Helligkeit der Sonne. Berechnungen zeigen, dass die
Sonne heute 40 % heller sein müsste als sie vor den angeblichen 4,5 Milliarden Jahren war, und dass die
Sonne 30 % heller sein müsste, als vor 3,5 Milliarden Jahren, als das Leben angeblich auf der Erde
erschienen ist. Viele sorgen sich wegen der globalen Erwärmung, wenn wir weiterhin den Treibhauseffekt
verstärken; man müsste sich auch fragen, welchen Einfluss die langsame solare Erwärmung in der
Vergangenheit gehabt hat. Wenn es während Milliarden Jahren keine Veränderungen in der Atmosphäre
gegeben hat, hätte es zu einer 16-18 C höheren durchschnittlichen Temperatur geführt. Die heutige mittlere
Erdtemperatur ist etwa 15 C, also müsste damals die durchschnittliche Erdtemperatur unter dem
Gefrierpunkt gelegen haben. Niemand glaubt, dass das wirklich so war. Man nimmt allgemein an, dass sich
die durchschnittliche Erdtemperatur während der Erdgeschichte nicht stark veränderte, wenn überhaupt.
Wie erklären wir nun dieses Paradoxon einer früher schwächeren Sonne? Evolutionisten, die glauben, dass
Erde und Sonne mehrere Milliarden Jahre alt sind, müssen die Annahme machen, dass die Atmosphäre der
frühen Erde viel mehr Treibhausgase enthielt, als die heutige. Während die Sonne dann heller wurde, musste
die Erdatmosphäre sich so verändern, dass sie immer weniger Treibhausgase enthielt und so der
zunehmenden Helligkeit entgegenwirken konnte. Wie sich zwei vollständig unzusammenhängende Prozesse
so entwickeln können, dass sie sich während Milliarden Jahren genau kompensieren, ist schon
ausserordentlich. Die Annahme scheint mir glaubwürdiger, dass nämlich die Erde vor einigen Tausend
Jahren geschaffen wurde und zwar mit ziemlich genau derselben Atmosphäre, wie wir sie heute haben, und
dass die Sonne heute nur unwesentlich heller ist, als sie es bei der Erschaffung vor einigen tausend Jahren
war.

Die Kometen

Kometen sind extrem zerbrechlich. Sie können durch einen Zusammenstoss mit einem Planeten verloren
gehen. Wir konnten das 1994 beobachten, als ein Komet auf den Jupiter abstürzte. Eine weitere Möglichkeit
für den Verlust eines Kometen besteht in seiner Ablenkung durch die Gravitation der Planeten, sodass er aus
dem Sonnensystem hinaus katapultiert wird. Dies hat man schon einige male beobachtet. Wahrscheinlich
kommt es noch öfters vor, denn die Kometen nützen sich bei jedem Durchgang ab. Der Schweif der
Kometen besteht aus Staub und Gas, die aus dem Kometenkern entwichen sind. Der Verlust wiederholt sich
jedes Mal wenn der Komet bei seinem Umlauf bei der Sonne vorbeikommt. Weil der Kometenkern dabei
immer mehr Material verliert, hat er bei jedem Durchgang weniger Material zur Verfügung. Weil sich die
Kometen abnützen, können wir die obere Grenze der Zeit abschätzen, während der sie noch die Sonne
umkreisen können. Auch wenn man die günstigsten Voraussetzungen macht, bleiben nach einigen 10-
Millionen Jahren keine Kometen mehr übrig. Das ist viel weniger als die angenommenen 4,5 Milliarden
Jahre für das Alter des Sonnensystems. Das bedeutet, dass das Sonnensystem kaum Milliarden Jahre alt sein
kann. Hingegen stimmt es mit einem nur einige tausend Jahre alten Sonnensystem überein.
Natürlich haben die Astronomen dieses Problem schon lange erkannt und auch eine Lösung gefunden. Sie
sagen, dass Kurzzeitkometen aus dem Kuiper-Belt kommen, das ist eine Ansammlung von Kometenkernen,
die ausserhalb der Neptunbahn die Sonne umkreist. Langzeitkometen kommen angeblich aus der Oort’schen
Wolke, einem Schwarm von Kometen, der sich viel weiter draussen befindet. Störungen in der Gravitation
können den Kometen Energie rauben, sodass sie ins Innere des Sonnensystems fallen. Sie ersetzen damit
ältere Kometen, welche laufend sterben. Daher gab es während Milliarden Jahren eine nahezu
kontinuierliche Lieferung von neuen Kometen. Seit man 1990 mit den Beobachtungen begann, wurden an
der Stelle, wo der Kuiper-Belt sein müsste, viele grosse Objekte entdeckt. Die meisten Astronomen nehmen
an, dass es sich dabei um die grösseren Objekte des Kuiper-Belt’s handle. Allerdings sind diese Objekte um
Grössenordnungen grösser als irgendein Kometenkern, der je beobachtet wurde. Daher muss man sich
fragen, ob dies nun tatsächlich Kometenkerne sein könnten. Weit problematischer ist die Oort’sche Wolke.
Man hat noch nie ein Objekt entdeckt, das eindeutig zur Oort’schen Wolke gehört. Und da die Distanz zur
hypothetischen Oort’schen Wolke sehr gross ist, wird man kaum je ein Objekt finden. Ohne ein beobachtetes
Objekt und ohne eine realistische Chance, ein Objekt zu finden, kann man die Oort’sche Wolke kaum als
wissenschaftliches Konzept gelten lassen.

Weitere Fragen

Man glaube nun nicht, dass die Kreationisten auf alles eine Antwort haben. Es gibt viele verblüffende
Probleme, die wir innerhalb unserer Voraussetzungen zuerst noch studieren müssen. Das grösste ist das
Problem der Fortpflanzung des Lichtes. Einfach ausgedrückt scheint die Grösse des Universums mehrere
Milliarden Lichtjahre zu umfassen. Wie können wir aber so weit entfernte Objekte beobachten, wenn das
Universum nur einige tausend Jahre alt ist? Es wurden mehrere Lösungen dieses Problems vorgeschlagen,
aber keine davon befriedigt mich ganz. Mein primäres Interesse ist die stellare Astronomie, das Studium der
Sterne. Die Schöpfungswissenschaftler haben bisher sehr wenig Zeit damit verbracht, um genau zu
diskutieren, was das Schöpfungsmodell über die Sterne zu sagen hat. Ich freue mich auf diese Aufgabe.
Quellen:
- Danny Faulkner, The young faint Sun paradox and the age of the solar system, TJ 15(2): 3–4, August
2001, http://www.answersingenesis.org/tj/v15/i2/faintsun.asp
- D.R. Faulkner, The current state of creation Astronomy, Proceedings of the fourth international
Conference on Creationism, 1998, Seiten 201-216.

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