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Der Zirkel der Zinne ist die grösste - zumindest in der Theorie - unabhängige
Organisation des Kaiserreichs Selenia. Seine Mitglieder haben sich der Forschung
verschrieben, hauptsächlich der Erforschung magischer Künste und arkaner Mysterien.
Damit sind natürlich nicht die kleinen alltäglichen magischen Tricks und Spielereien
gemeint, die fast jeder auf Lorakis beherrscht: Der Zirkel widmet sich mächtigen
Zaubern, grossen Ritualen, magischen Bestien, mysteriösen Phänomenen und uralten
geheimnisvollen Artefakten.
Seine Mitglieder teilen sich in fünf Gruppen, die sogenannten Häuser: Geist, Körper,
Kosmos, Elemente und Natur. Jedes neu aufgenommene Mitglied kann seine
Zugehörigkeit frei wählen und im Laufe seines Lebens die Häuser auch wechseln. Es
gibt innerhalb der Gemeinschaft keine strikte Ordnung, kaum Regeln und nur in
geringes Mass an Organisation - Freiheit ist den Zirkelmagiern ein hohes Gut. Und
immer wider sind Hierarchien gewohnte fremdländische Zauberer verwirrt von der
scheinbaren „Anarchie“ des Bundes.
Die Art der Herangehensweise an das Wirken von Magie, die der Zirkel der Zinne
geprägt hat, ist als Myrische Tradition bekannt. Sie zeichnet sich vor allem durch
elaborierte Hand- und Armbewegungen sowie deutlich gerufene Formeln auf
Dracurisch oder Dragoreisch aus. Diese Tradition hat auch auf das einfache Volk in
Selenia grossen Einfluss ausgeübt, der sie in verballhornter Form imitiert - und auch
jenseits der selenischen Grenzen wird eine einfache Form der Myrischen Tradition
mitunter genutzt.
Der Morkai-Kult
Schon seit der Gründung des Zirkels herrscht eine ausgeprägte Konkurrenz zwischen
den Priestern des Gottes der Neugier und den Forschern des Ordens. Die Gelehrten des
Zirkels folgen immer noch der ursprünglichen Maxime der Organisation: Mächtige
Magie, besonders jene der Drachlinge, muss zum Schutz aller streng kontrolliert und im
Zweifel unter Verschluss gehalten werden. Nur wer einen bestimmten Grad der
Zauberei erlangt hat, sollte nach Ansicht der meisten Zirkelmagier überhaupt Zugang zu
bestimmten Artefakten und Orten haben.
Die Priester des Morkai hingegen werden getrieben von der Neugier und dem
unbändigen Drang, alles zu ergründen und offenzulegen. Lernen durch schlichtes
ausprobieren ist dabei in zentraler Bestandteil ihrer Forschung. Nicht verwunderlich
also, das Zirkelmagier und Morkai-Priester immer wieder in Streit geraten, wenn sie
sich begegnen. Und dies ist nicht selten der Fall, da beide Organisationen in einer Art
Wettlauf versuchen, magische Besonderheiten vor anderen „Interessenten“ zu erreichen
oder an sich zu bringen.
Asmus Jalander
Zu den angesehensten Magiern in der Arwinger Mark gehört Zirkelrat Asmus Jalander,
was nicht alleine auf seinen magischen Fähigkeiten beruht, sondern vor allem auf
seinem umfassenden Wissen über alle möglichen und unmöglichen Themengebiete -
und auf der Tatsache, dass er mit dem wallenden Bart und dem hohen, spitzen Hut
aussieht, wie man sich einen Zauberer aus dem Märchen vorstellt. Allgemein gilt
Jalander war als ein wenig wunderlich, hat sich aber auch einen Namen als Wohltäter
und Gönner gemacht, der dadurch im ganzen Osten von Selenia hohes Ansehen
geniesst. Inzwischen ist Jalander in die Jahre gekommen und zieht gutes Essen und den
Komfort seines Anwesens strapaziösen Forschungsreisen und Expeditionen vor. Seine
Neugier ist jedoch immer noch ungebrochen, und so ist er häufig bereit, wagemutige
Unternehmungen mit Wissen und seinem beträchtlichen Vermögen zu unterstützen,
solange es dem Allgemeinwohl oder der Bildung dient.
Kleidung
Im Zirkel der Zinne gibt es keinerlei Vorschriften zu Auftreten und Kleidung der
Mitglieder. Jeder trägt, was ihm am besten gefällt oder am praktischsten erscheint,
weshalb die meisten Zirkelmagier nicht von anderen Seleniern zu unterscheiden sind.
Viele besitzen daher als Erkennungszeichen eine metallene Brosche, die in dracurischen
Ziffern die Zahl des Hauses zeigt und die jedem neuen Mitglied überreicht wird. Der
einzige Anlass, zu dem die Magier verpflichtet werden, einer Kleiderordnung zu folgen,
sind die Räte: die grossen Versammlungen des Zirkels. Zu diesen muss jeder zumindest
das Zeichen seines Hauses tragen. Ausserdem wird dort um ordentliche Kleidung
gebeten. Es hat sich in den letzten Jahren zu einer Mode entwickelt, zu solchen
Versammlungen in weiten Roben zu erscheinen, um der Veranstaltung eine besondere
Würde zu verleihen.
Auch die Turnierkämpfer haben einen eigenen Kleidungsstil entwickelt, der aus
wallenden Überwürfen oder zumindest auffällig bestickten Umhängen besteht. Speziell
angefertigte Armreife und Schmuck in Form magischer Symbole sind bei den
Kämpfern ebenfalls sehr beliebt.