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ÄGYPTEN Handouts in Klartext

Ankh Handout #1: Zeitungsartikel

Mumie gestohlen – dreister Grabraub vor den Toren Kairos


Diebe entwenden Mumie und wertvolle Grabbeigaben eines altägyptischen Priesters
KAIRO – Wie unserer Zeitung soeben bekannt wurde, haben Diebe bereits in der vorletzten
Nacht die Mumie und alle wertvollen Grabbeigaben einer Ausgrabung in der Nähe Gizehs
gestohlen. Dr. Cyril Cockswayne von der amerikanischen Miskatonic-Universität, der Leiter
der Ausgrabung, meint dazu: „Ich bin entsetzt. Die Mumie war ein Unikat: Ein Priester der
Göttin Bast [eine altägyptische Katzengottheit – die Red.], der, wohl um seinen Tod zu
verschleiern, in einem fremden Grab eines unbedeutenden Beamten aus der Zeit der 29.
Dynastie beigesetzt wurde. Ein spektakulärer Fund, der einige meiner Theorien hätte
beweisen können. Ich befand mich zur Tatzeit in Kairo, um vor der Veröffentlichung des
Fundes noch einige Quellen zu tudieren. Warum die Diebe neben den vergoldeten und mit
Edelsteinen versehenen Grabbeigaben, wie etwa einem Priesterzepter aus der Zeit der 18.
Dynastie, auch noch die außer ihrem wissenschaftlichen Wert ansonsten wertlose Mumie
stahlen, will mir nicht in den Kopf!“
Zu seinen Theorien befragt, gab sich Dr. Cockswayne zugeknöpft: „Ohne die Mumie kann ich
nichts beweisen. Ich möchte mich nicht der Lächerlichkeit des Fachpublikums preisgeben.“
Die Redaktion geht davon aus, dass die Grabbeigaben nach einiger Zeit ihren verschlungenen
Weg auf die Märkte Kairos finden werden und warnt ihre Leserschaft ausdrücklich vor dem
Kauf von Hehlerware.

Ankh Handout #3: Nefer-Hotep erwacht

Du bist Nefer-Hotep, Hohepriester der Gottkatze Bast aus dem ehrwürdigen Ägypten. Du
schlägst die Augen auf. Etwas ist falsch. Du solltest jetzt Deinen wunderbaren geschmeidigen
Körper bewundern, wie er abermals von den Toten zurückgekehrt ist, um Dich herum Deine
Priester, Anhänger und Sklaven, die Dir etwas zur Stärkung reichen. Stattdessen steckst Du
hier, in diesem unangenehmen fremden Fleisch, und noch jemand ist hier. Du schickst ihn
fort, und er gehorcht. Er ist Deiner Macht nicht gewachsen. Nicht alles hat sich geändert! Du
kannst in ihm lesen. Er und seine Freunde kommen aus einem fernen Land, das zu Deinen
Lebzeiten unbedeutend war. Du warst sehr lange tot, länger als je zuvor, ja länger als Du
gelebt hast, und das waren immerhin fast eineinhalb Jahrtausende.
Sebek-Emsaef, dieses dreimal verfluchte Krokodil, auch er hat überlebt! Nicht genug, dass er
Deinen Kult aus der heiligen Stadt Bubastis hinauswerfen ließ, dieses Reptil mit seinen
Intrigen, auf der Flucht bist Du Deinen Strapazen erlegen – aber es wäre ohnehin bald Zeit für
eine abermalige Erneuerung Deines Körpers geworden, denn Du warst schon alt und hinfällig.
Immerhin hat nicht Sebek-Emsaef Dich gefunden, dafür haben Deine Diener und Leibsklaven
gut gesorgt. Also weiß er immer noch nicht, wie man aus der sterblichen Hülle die Salze
extrahiert, wie man die Mumien herstellen muss, damit eine Wiederkehr aus dem Totenreich
im eigenen Fleische möglich ist. Das ist gut! Das bedeutet, dass er immer noch als
verwesendes Krokodil umherziehen muss. Und er ist schwach. Wenn das, was er bis jetzt
diesen fremden Söldlingen angetan hat, alles ist, was er und seine Diener vermögen, kannst
Du ihn Dir endlich vom Hals schaffen. Das ist noch besser!
Du müsstest nur diese Fremden dazu bringen, Dich zu unterstützen. Am wirkungsvollsten
wäre eine Herbeirufung Deiner Göttin Bast, direkt im Heiligtum des schändlichen Sebek! Das
hat noch niemand gewagt, aber SIE würde ihn vernichten – gänzlich, nicht so, dass er sich
wieder im nächsten Krokodil inkarnieren kann, wie er es schon so oft getan hat, als Du ihn
besiegtest. Alles, was Du dazu bräuchtest, wäre ein Menschenopfer, mit dem Du Bast ins
Diesseits locken kannst. Einen elenden Fellachen wird es dafür schon geben – dieses Land
und diese Stadt, die sie wohl Kairo nennen, hat sich nicht so weit verändert, als dass es nicht
genug Abschaum gäbe, der gerade einmal gut genug wäre, um mit seinem Blut IHREN Durst
zu stillen. Oder gleich einen der Söldlinge? Du musst es ihnen ja nicht sagen.
Doch wo ist das Heiligtum? Früher, da war es im Fayyum, aber dort kann es nicht mehr sein,
dafür agiert der alte Sebek-Emsaef aus viel zu großer Nähe. Es muss jemanden geben, der es
gesehen hat, der es weiß. Die Katzen, ja, Deine Verbündeten, sie werden es Dir erzählen. Frag
sie nur, sie schnurren ja um Deine Füße, wann immer sie Dich sehen.
Und auch Deine Magie wird Dir wieder gute Dienste leisten. Seien es die Pranken Basts, die
den Gegnern das Fleisch vom Leib ziehen, oder die Schönheit IHRES Angesichts, mit denen
Du Zweifler beeindrucken kannst. Sieh Dich aber vor, Dich nicht zu sehr zu verausgaben. Du
willst SIE doch noch rufen können, und das kostet Kraft, Kraft und Konzentration.
Wenn er erst einmal besiegt ist, kannst Du Dich um diesen anderen kümmern, dessen Körper
Du bewohnst. Ihn austreiben, zu vernichten, sollte dann ein Leichtes sein. Auch er ist
schwach. Um Dich dann schlussendlich an die Spitze eines neuen Kultes zu Ehren Deiner
Göttin zu setzen, mit dem Du dieses Land beherrschen kannst, dieses Land, das Dein sein
sollte.
Achte nur darauf, dass Du nicht zu Tode kommst – offenbar weiß niemand mehr, wie man die
Toten präparieren muss, um sie wieder zu beleben. Dein nächster Tod wäre wohl endgültig,
denn diesen Söldlingen das Geheimnis preiszugeben, das Dir von Bast persönlich offenbart
wurde und Du durch die Jahrtausende vor Neidern wie Sebek-Emsaef hütetest, das ist es nicht
wert.
Doch jetzt ist es an der Zeit, mit ihnen zu reden – sie sehen Dich erwartungsfroh und auch
irgendwie ängstlich an. Willst Du Dich ihnen als Nefer-Hotep offenbaren – oder die Rolle
dessen weiterspielen, der diesen Körper vor Dir bewohnte? Es liegt an Dir!

Nil Handout 1:

Die Maße von P13 ergeben immer noch keinen Sinn, aber immerhin scheint die Ostflanke von
P13 normalen Gesetzmäßigkeiten zu folgen. Ich riet Blackwell, diese Seite genauer zu
inspizieren. Heute um 14.33 Uhr fanden die Arbeiter dort einen zugemauerten Eingang. Die
Steine und der Mörtel dort sind offenkundig jüngeren Datums. Ich nehme an, dass die Mauer
von MacIntyre 1905 angefertigt wurde. Doch warum? Wenn MacIntyre einen Eingang zu P13
fand, warum gilt er heute als verschollen? Was stieß ihm möglicherweise im Innern der
Pyramide zu?

Nil Handout 2:

Ich habe ein seltsames Gefühl in der Pyramide. Muss immer wieder an die falschen Maße
denken. Da drinnen passt nichts wirklich zusammen; vermisst man die Gänge und trägt sie
ordentlich auf einem Reißbogen ein, müssten sie sich gegenseitig durchdringen.

Nil Handout 3:

Immerhin: Die ganze Pyramide ist voller Schätze. Wir fanden heute eine Kammer voll mit
Goldschmuck. Blackwell schwebt im siebten Himmel. Aber es gibt auch Kammern mit
Mumien. 8 haben wir bislang gefunden. Was jedoch fehlt, ist ein Pharaonen-Sarkophag.
Vielleicht finden wir ihn noch.

Nil Handout 4:

Sie können es nicht sehen. Niemand kann es. Die Krümmung ist jenseits des n-Kontinuums.
Harold vielleicht. Er muss etwas gesehen haben. Als er verschwand. Die Arbeiter sagen: Er
bewegte sich in eine Raumecke – und war weg! Stunden später kam er zurück, an einem
anderen Ort. Hat er sich bewegt? Oder wir? Oder die Pyramide? Oder die Zeit? Alles ist
möglich an diesem furchtbaren Ort. Blackwell muss die Expedition abbrechen! Ich fürchte
sonst um unser aller Seelenheil!

Nil Handout 5:

Es reißt seinen Rachen auf und wird uns alle verschlingen. Es wird kommen – niemand kann
es hören, außer vielleicht Harold.

Nil Handout 6:

Die Reliktenfunde von Mehud lassen nur einen Schluss zu, nämlich, dass der Leichnam des
dort bestatteten Pharaos keineswegs gesegnet, sondern vielmehr verflucht wurde. Das geschah
auf dreierlei Weise: Das „Ba“ des Pharao wurde nach üblichem Brauch vom Körper getrennt
und in einer Statuette verankert. Die Mumie selbst umwickelte man mit Bändern aus
Elektrum, die dafür sorgen sollten, dass sich der Körper nicht erhebe. Das wichtigste aber war
die goldene Tafel, die man in den Leinen der Mumie fand und die den Bannspruch
beinhaltete, welcher das Ka und auch das Ba in der diesseitigen Welt halten sollte. Auf dieser
Banntafel war der Name des Pharao eingraviert, doch anschließend ausgemeißelt worden, so
dass man unmöglich den Bann rückgängig machen könnte, ohne den Namen zu kennen.
Wollte man nun den Bann brechen, so hätte man die Elektrum-Bänder durchschneiden
müssen. Die Ba-Statuette müsste zertrümmert werden und der Bannspruch mit dem
vollständigen Namen des Pharao erneut gewirkt werden, während man den Körper mit den
Händen berührt. Dieser Aberglaube scheint sich nicht lange gehalten zu haben; alle bekannten
ähnlichen Funde beschränken sich auf die 3. bis 6. Dynastie.

Nil Handout 7:

Keine Spur von englischem Archäologen


Offenbar wurden die Grabungsarbeiten nur wenige Wochen nach Beginn abgebrochen.
Seitdem fehlt jede Spur von ihrem Leiter, J. MacIntyre, und seinem Kompagnon Hugh
Philips. Nachforschungen seitens der englischen Verwaltung im Protektorat Ägypten brachten
kaum Ergebnisse. Über dunkle Kanäle gelangten immerhin die Ergebnisse der ersten
Vermessungen des Pyramidenfelds in die Hände der Beamten und konnten nach London
weitergeleitet werden. Nach Aussage der Royal Geographic Society enthielten sie jedoch
keinen Hinweis auf den Verbleib der beiden Männer.

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