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Jakub Maier

8.B
2008/2009

Kernkraftwerke
Spezialgebiet - Physik
Österreichisches Gymnasium Prag o.p.s

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Inhalt

Das Kernkraftwerk...................................................................................................................................7
Die Einleitung..........................................................................................................................................4
Die Reaktortypen...................................................................................................................................11
INES Tabelle..........................................................................................................................................14
Kernkraftwerkhavarien..........................................................................................................................16
Quellen..................................................................................................................................................18
Treibstoff – Brennstoffzyklus – Lagerung.................................................................................................8
Übertragung der Wärme, Sicherheit, Teile des Kraftwerks.....................................................................13

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Einleitung

Die erste nachgewiesene Erwähnung, dass die Masse aus isolierten


Teilchen bestehen könnte, kommt aus dem 5. Jh. vor Christus von dem
griechischen Philosophen Leukipp aus Milet. Diese Idee wurde von seinem
Schüler Demokrit entwickelt, der als der erste für diese Teilchen den
Terminus Atom (griechisch= unteilbar) verwendet hat.
Anfangs des neunzehnten Jahrhunderts ist dieser Begriff wieder durch
den englischen Physiker John Dalton (1766-1884) in Verwendung gekommen.
Er hat die einfache Vorstellung der alten Griechen wissenschaftlich gestützt.
Nach ihm war das Atom die grundlegende und nicht weiter teilbare
Baueinheit der Masse, die noch an der chemischen Reaktion teilnehmen
kann. Dalton´s Atommodell trat Im Jahr 1897 außer Kraft, als John Thomson
(1856-1940) erforschte, dass Atome noch weitere Teilchen emittieren
können, die negativ geladen und viel kleiner als das Atom sind, und die
später Elektronen genannt wurden. Daraus ist hervorgegangen, dass das
Atom ein eigenes inneres Gefüge haben muss, und da das Atom alleine
elektrisch neutral ist, muss auch die positive Ladung anwesend sein.
Ein Jahr vor Thomson hat der französische Physiker Henri Beckquerel
(1852-1908) die Radioaktivität entdeckt und später auch ein Modell des
Atoms konstruiert. Er ist darauf gekommen, dass manche schwere Elemente
eigenmächtig eine Art von Strahlung aussenden. Er legte einen Stein mit
Uranspuren auf eine unbelichtete Fotoplatte, die nach dem Entwickeln
allerdings einen stark überbelichteten Streifen aufwies, genau an der Stelle
wo die Uranspuren am dichtesten waren.
Weitere radioaktive Elemente fanden Marie und Pierre Curie im Jahr
1898 mit Thorium sowie zwei neue um ein Vielfaches stärker strahlende
Elemente, die mittels komplexer chemischer Separation von dem Uran (U)
isoliert wurden und als die Quelle der radioaktiven Strahlung festgestellt
wurden. Sie wurden Radium (Ra) und Polonium (Po) benannt.
Im Jahr 1900 untersuchte der Berliner Physiker Max Planck die
Schwarzkörperstrahlung. Bei der Begründung seiner Formel führte er die so
genannten Quanten ein und wurde somit zum Begründer der Quantenphysik,
die das Verhalten der Materie im atomaren und subatomaren Bereich
beschreibt.
Dem neuseeländischen Atomphysiker Ernest Rutherford (1871-1937) ist es
1906 gelungen zu entdecken, dass Atome nicht massiv, sondern aus Kern
und Hülle zusammengesetzte Systeme sind. Aus dem Experiment leitet er bis
1911 die Größe eines Atoms, also der Atomhülle, und die Größe des
Atomkerns ab. Ferner konnte er ermitteln, dass der Atomkern die positive
Ladung, die Atomhülle eine entsprechende negative Ladung trägt; so
entdeckte er das Proton.
Aus dem rutherfordschem Atommodell entwickelte der dänische
Physiker Niels Bohr ein planetenartiges Atommodell. Danach bewegen sich
die Elektronen auf bestimmten Bahnen um den Kern, wie Planeten die Sonne
umkreisen. Die Bahnen werden auch als Schalen bezeichnet. Das Besondere
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daran war, dass die Abstände der Elektronen nur bestimmte Werte
annehmen können, während nach der klassischen Physik beliebige Abstände
möglich sein müssten. Jede Schale besitzt eine maximale Kapazität für
Elektronen. Atome streben Bohr zufolge an, dass alle Bahnen komplett
besetzt sind. Damit haben sich sowohl viele chemische Reaktionen erklären
lassen als auch die Spektrallinien des Wasserstoffs. Da sich das Modell für
komplexere Atome als unzureichend erwies, wurde es 1916 von Bohr und
dem deutschen Physiker Arnold Sommerfeld insofern verbessert, als man nun
für bestimmte Elektronen exzentrische, elliptische Bahnen annahm. Das
Bohr-sommerfeldsche Atommodell erklärt viele chemische und physikalische
Eigenschaften von Atomen.
Am Ende der 30er Jahren (1939) hatten die deutschen Wissenschaftler
unter Laborbedingungen erfolgreich künstliche Isotope durch
Neutonstrahlung erzeugt. Das Uran dabei, entgegen der bisherigen
Erfahrungen, zerfiel in zwei wesentlich leichtere Kerne. Diese Reaktion wurde
Kernspaltung genannt. Es wurde auch der energetische Gewinn dieser
Reaktion berechnet: aus 1m3 wird Energie frei, die die Masse von 109 Tonnen
Wasser in die Höhe von 27km umpumpt.
Im Jahr 1939 haben die Mitglieder der physikalischen Konferenz auf der
Columbia Universität von dieser Erscheinung erfahren und wollten probieren
ob die Neutronen noch weitere Kerne spalten könnten und dadurch eine
Kettenreaktion auslösen. Nach zwei Monaten war überprüft, dass aus jeder
Spaltung 2 bis 3 schnelle Neutronen entstehen. Als Moderator wurde
schweres Wasser verwendet (später auch Graphit).
Der erste Testreaktor wurde im Stadion Stagg Field in Chicago
aufgebaut und hatte die Kapazität von 50 000 kg Uran. Als Moderator wurde
reines Graphit verwendet und als das Spaltstoff das Uran U235. Am
2.12.1942 kam die Stunde. In Anwesenheit von George Weil und weiteren
Wissenschaftler wurden 4 Kadmiumstäbe eingesteckt und herausgezogen bis
es endlich zur Spaltreaktion kam.
Im Jahr 1951 wurde in USA der Erste Kernreaktor in Betrieb gesetzt, der
aber vor allem zur Plutoniumherstellung, nicht von Energie, diente. Das erste
zivile Kernkraftwerk der Welt wurde 1954 im russischen Obninsk erfolgreich
in Betrieb genommen, es hatte eine elektrische Leistung von 5 MW, nach
einigen Jahren wurde es aber abgeschaltet und diente nur noch zu
Forschungszwecken.
Heutzutage ist der größte Kernenergiegigant Frankreich, obwohl es
nicht das größte Kraftwerk besitzt. Dieses steht in Japan und hat eine
Leistung von etwa 9000MW.

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Thomsonsches Rutherfordsches Bohrsches Stagg Field
Atommodell Atommodell Atommodell
(e- - Schallen)

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Das Kernkraftwerk

Die Kernkraftwerke teilt man nachdem wie die Wärme aus dem Reaktor
abgeleitet wird in 3 Gruppen ein:

1. Mit 1 Kreislauf: der Dampf aus dem Reaktor wird direkt in die Turbinen
abgeleitet
2. Mit 2 Kreisläufen: die entstandene Wärme wird durch Wärmeträger, die
im primären Kreislauf enthalten sind, in Wärmetauscher abgeleitet.
Dort entsteht der Dampf, der dann durch den sekundären Kreislauf zur
Turbine geleitet wird.
3. Mit 3 Kreisläufen: Solche Kraftwerke haben sehr schnelle Reaktoren,
deshalb ist aus Sicherheitsgründen zwischen den primären und den
sekundären Kreislauf noch ein weiterer eingeführt.

Die Mehrheit der heutigen Kernkraftwerke sind die mit 2 Kreisläufen. Das
vereinfachte Schema:

Im Reaktor verläuft die sogenannte Spaltungsreaktion. Es ist eine


Wechselwirkung des Kernes und eines Neutrons. Bei dieser Interaktion wird
der Kern deformiert und nach Überwindung der abstoßenden elektrischen
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Kernkräfte zwischen den Teilchen springen die Atomkerne auseinander und
gewinnen riesige kinetische Energie. Anschließend stoßen sie mit weiteren
Atomen des Elements (U, Pu, usw.) zusammen, denen sie die Elektronen
„abnehmen“ und es bilden sich neue Elektronenhüllen. Die kinetische
Energie wird in Wärme umgewandelt, die in dem Kraftwerk verwertet wird.
Das ist die Basis der Kettenreaktion.
In den Kernkraftwerken wird als Kraftstoff Uran verwendet, Bei der
Kettenreaktion dieses Elements werden meistens 2-3 Neutronen frei.
Die können entweder an andere Atomkerne stoßen und damit eine
weitere Spaltung auslösen oder sie können durch den Moderator verlangsamt
werden, ihre kinetische Energie wird in die Wärme umgewandelt und die
Elektronen werden von einem anderen freien Atomkern aufgenommen, wo
sie die Elektronenhülle bilden.
Bei der dritten Möglichkeit werden die Neutronen absorbiert und die im
Reaktor verlaufende Kettenreaktion wird, im Unterschied zur Atombombe,
regulierbar und steuerbar.
Zur Reaktorsteuerung dienen die Steuerstäbe. Die sind während des Betriebs
im aktiven Raum eingesteckt und werden vor allem aus Bor und Kadmium
hergestellt, weil diese Elemente sehr gut die Neutronen absorbieren.

Je nachdem, wie viele Elektronen die kinet. Energie in die Wärme umwandeln
und wieviel eine weitere Spaltung auslösen, teilt man die Reaktionen auf:

1. Unterkritische Reaktion: der Atomkern zerfällt, jedes Neutron wird


absorbiert (natürlicher Zerfall). Leistung des Reaktors sinkt und die
Reaktion bleibt stehen.
2. Kritische Reaktion: Ein Neutron wird nicht aufgeschnappt, spaltet
weitere Atomkerne. Regelmäßige Spaltung  konstante Leistung
3. Überkritische Reaktion: 2 Neutronen werden nicht aufgeschnappt.
Leistung wird größer.
4. Superkritische Reaktion: Ungesteuerte Kettenreaktion (Atombombe).

Kernbrennstoff – Brennstoffzyklus – Lagerung

Bevor der Kernbrennstoff in das Kraftwerk kommt und anschließend


ausgebrannt bearbeitet wird, muss es zu dem sgn. Brennstoffzyklus kommen.
Der ist bei den Kernkraftwerken ziemlich kompliziert, weil das Uran nicht
unmittelbar als Kernbrennstoff verwendet werden kann. Es muss noch durch
eine Reihe von industriellen Prozessen gehen, trotzdem sind die
Kernkraftwerke viel weniger Kernbrennstoffbedürftig. 1 kg umgeformten
Urans gleicht der Energie aus 100 Tonnen Kohle.
Dieser Zyklus beginnt mit der Gewinnung des Uranerzes. 1 Tonne des
Bodens enthält etwa 3g des reinen Urans. Das Uranerz wird zerquetscht und
reagiert mit Schwefelsäure, wobei eine Lösung entsteht. Nach ihrer
Ausflockung entsteht das Oxid U3O8, das etwa 75% Uran enthält. Es wird
dann zu reinem Metall verarbeitet, das aber überwiegend das Isotop 238U
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enthält, das nicht zur Spaltung verwendet werden kann – spaltbar ist nur das
Isotop 235U, das durch Diffusion für die Verbrennung zu diesem
Kernbrennstoff addiert wird. Damit erhöht sich die Konzentration von 235U und
es kann als Kernbrennstoff verwendet werden (In manchen Kraftwerken wird
auch nicht angereichertes Uran verbrannt und gespaltet. Als Moderator wird
schweres Wasser-D2O verwendet. Beispiel: slowakisches Kernkraftwerk
Bohunice. Reaktortyp = ein Prototyp KS 150. Im Jahr 1977 kam es zu einem
Umfall.)
Das angereichte Uran wird in luftdichte Brennstoffstäbe
eingeschlossen, die den sgn. Brennelementkasten bilden. Sie werden eng
nebeneinander gestellt und bilden den Aktivraum des Reaktors. Für Erhöhung
des Wirkungsgrads wird der Aktivraum oft mit einem Reflektor ummantelt.
Dieses Material reflektiert die Neutronen und wirft sie zurück in die Reaktion.

Jedes Kraftwerk erzeugt verbrannten Kernbrennstoff, der aus 95% 238U,


1% U, 3% Spaltprodukte und ca. 1% neu entstandenem Plutonium besteht.
235

Den wirklichen, weiter nicht verwendbaren Abfall, bilden nur die restlichen
3%.
Es hängt vom Reaktortyp ab, wie oft der Kernbrennstoff gewechselt
wird und welcher Anteil des alten Kernbrennstoffes mit dem neuen ersetzt
wird. Der ausgebrannte Kernbrennstoff wird unter der Wasseroberfläche aus
dem Aktivraum herausgenommen und im Wasserbecken gelagert, das in der
Nähe des Reaktors liegt, weil aus dem ausgebrannten Kernbrennstoff dank
dem natürlichen Zerfall noch einige Jahre Wärme frei wird.

Dann wird der Kernbrennstoff ins Zwischenlager transportiert, von dem


es 2 Arten gibt:
- Trockenes Lager: weniger verbreitet, Kernbrennstoff in
Stahlbetoncontainern, ziemlich teuer
- Nasses Lager: poolartig, Kernbrennstoff in Kaltes Wasser getaucht –
Ableitung der Wärme, Erniedrigung der Aktivität. Das Wasser muss rein
und kalt sein  flüssige rad. Stoffe.

Als den Nachfolger des Zwischenlagers plant man die Tiefdeponien


einzuführen. Ihr Prinzip ist einfach. Der ausgebrannte Kernbrennstoff wird tief
untertags gelagert, wo er ca. 1000 Jahre stehen gelassen wird. Während
dieser Zeit sinkt die Aktivität des ausgebrannten Urans auf den normalen
Wert.
Schwieriger ist es aber den passenden Platz zu finden. Eine Tiefdeponie
darf sich nicht im Gebiet häufiger Überschwemmungen, Erdbeben usw.
befinden. Es ist auch ein Grund, warum es mittlerweile nur eine solche
Deponie gibt (Asse II, 700m tief, Niedersachsen). Vier weitere sind im Bau.

Außer der Lagerung des Kernbrennstoffes gibt es noch die Möglichkeit


ihn umzusetzen. 97% können weiter benutzt werden. Den
Brennelementkästen werden ihre Schutzhüllen entfernt und das Uran in

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Salpetersäure (HNO3) aufgelöst. Anschließend werden die Isotope 235U und
238
U durch Zentrifugen getrennt. 235U kann direkt als Kernbrennstoff
verwendet werden, beim 238U muss wieder der Anreicherungsvorgang
verlaufen. 1% des entstandenen Plutoniums wird als Kernbrennstoff für die
schnellen Reaktoren eingesetzt und 3% der Spaltprodukte werden in Glas
gegossen.
Der Brennstoffzyklus endet mit dem Wiedertransportieren des
Kernbrennstoffes in das Kraftwerk. Meistens sind aber die Zwischenlager und
die Umsetzungsanlagen in der Nähe des Kraftwerks gebaut.

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Die Reaktortypen
Wie schon gesagt wurde – im
Aktivraum des Reaktors wird meistens
235
U gespaltet. 238U kann nur dann
gespaltet werden, wenn die Neutronen
größere Energie als 1 MeV
(Megaelektronvolt) haben. Das
Elektronvolt entspricht der kinetischen
Energie, die ein durch Spannung eines
Volts beschleunigtes Elektron gewinnt.
(1 eV = 1,602 176 53 × 10−19 J).
Die Spaltung von 235U verläuft dank
der Thermoneutronen. Ihre Energie beträgt ca. 0,025 eV, bei der Reaktion
werden aber Elektronen mit Energie von ca. 2 MeV frei. Diese Energie muss
also verlangsamt werden. Das wird durch den Moderator erreicht. (Wasser,
schweres Wasser, Graphit, …)

Die Moderatoren und die Art der Wärmeableitung ist auch eines der Kriterien,
nach dem die Reaktoren unterschieden werden:
1. Druckwasserreaktor (PWR): Es ist der am meisten verbreitete Typ des
Reaktors. Als Kernbrennstoff dient angereichertes Uran, davon muss
aber nach 15 Monaten ausgetauscht werden. Als Kühlungsmittel und
Moderator wird Wasser verwendet. Das fließt unter hohem Druck im
Primärkreislauf. Im Dampfgenerator erwärmt das Wasser aus dem
Sekundärkreislauf, das verdampft und die Turbine treibt. Der
Wirkungsgrad solchen Kraftwerks ist ca. 33%. Bild: siehe oben.

2. Siedewasserreaktor (BWR): Als Kernbrennstoff wird mäßig


angereichertes Uran verwendet. Während des Austauschens, das nach
jeweils 6 Monaten verläuft, muss der Reaktor voll abgestellt werden.
Die Kraftwerke, die mit diesem Reaktor betrieben werden sind
Einkreisläufig und als Moderator und Kühlungsmittel dient wieder
Wasser. Es wird direkt in der Druckkammer erwärmt und der Dampf
wird direkt in die Turbine geleitet. Der Wirkungsgrad ist wieder 33%.

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3. Magnox-Reaktor: (engl. Magnesium Alloy Graphite Moderated Gas
Cooled Uranium Oxide Reactor) Es wird natürliches Uranoxid verbrannt.
Der Kernbrennstoff wird während des Reaktorbetriebs ausgetauscht.
Als Moderator werden Graphitblöcke verwendet und als Kühlungsmittel
wird CO2 genutzt. Das Kohlendioxid erwärmt sich und im
Dampfgenerator gibt es die Wärme dem Wasser aus dem
Sekundärkreislauf ab. Der Wirkungsgrad ist 33%.

4. Hochtemperaturreaktor (HTGR): Gehört zu den zuverlässigsten


Reaktoren und als Kernbrennstoff wird
hochangereichertes Uran in der Form von Kügelchen
verwendet. Die werden während des Betriebs in den
Reaktor geschüttet und nach dem Durchzug durch
den Aktivraum werden sie wieder herausgenommen.
Als Moderator dienen wieder die Graphitblöcke, als
Kühlungsmedium dient Helium. Dieses Element überträgt gut die
Wärme und gibt sie wieder dem Wasser im Sekundärkreislauf ab.
Wirkungsgrad – 39%

5. Druckschwerwasserreaktor (PHWR): Als Kernbrennstoff dient


natürliches, nicht angereichtes Uran. Das schwere Wasser wird als
Moderator und auch Kühlungsmedium verwendet, es wird auch in den
Dampfgenerator zugeleitet, wo es das Sekundärkreislaufwasser
erwärmt. Wirkungsgrad – 30%

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CANDU-Reaktor (CANada Deuterium Uranium), Calandria: Moderatorbehälter

Übertragung der Wärme, Sicherheit, Teile des Kraftwerks


Es ist auch von der Leistung des Reaktors abhängig, nach welcher Art
wird die Wärme aus den Brennelementen ins Wasser des Sekundärkreislauf
übertragen wird (bei 2 Kreisläufigen Kraftwerken).
Wenn die Temperatur des Brennstoffes niedriger als die
Wassertemperatur ist, verläuft die Wärmeübertragung durch einen
Teilchenstrom. Eine weitere Art entsteht, wenn die Temperatur der
Brennstoff höher als der Siedepunkt der Flüssigkeit ist. Die Zellen laufen heiß
und es kommt zum Oberflächensieden. Die entstandenen Bläschen trennen
sich und werden von dem Kühlungsmedium aufgenommen, das von ihnen
erwärmt wird, wobei die Bläschen kondensieren.
Zu einer weiteren Art kommt es, wenn die Wassertemperatur den
Siedepunkt überschreitet. Die Oberflächensiede wird zur Volumensiede und
die Bläschen hören auf zu kondensieren.
Meisten kulminiert die Temperatur des Kühlungsmediums am Reaktoroutput
um 300 °C. Die Absicherung der Abführung der im Aktivraum entstandenen
Wärme ist für den richtigen Lauf des Kraftwerks sehr wichtig. Das Kraftwerk
muss fähig sein die Wärme sowohl beim Normalzustand, als auch in der
Notlage abzuführen. Die Wärmeleistung darf nur so groß sein, dass es nicht
zum Schmelzen der Brennstoffzellen kommt. Das ist wichtig im Fall des
Kühlungsmediumverlustes.

Im Fall, dass es zum Umfall kommt, muss der Reaktor einen Schutz
haben. Dieser Teil des Kraftwerks wird in den Sicherheitsbehälter
eingeschlossen. Der Sicherheitsbehälter schützt den Reaktor von den
Außeneinflüssen und es funktioniert natürlich auch umgekehrt. Deshalb muss
dieser Schutz eine ordnungsmäßige Struktur haben, die die Radioaktiven
Stoffe und Strahlungen aufhält. Er muss auch z.B. den Stoß eines Flugzeugs
aushalten.
Durch den Sicherheitsbehälter ist der ganze Primärkreislauf geschützt.
Dieser Kreislauf hat die Aufgabe die Kettenreaktion zu steuern und die
entstehende Wärme abzuführen. Mit dem Reaktor sind einige

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Zirkulationsschleifen verbunden, in denen das erwärmte Kühlungsmedium
fließt. Jeder Schleife besteht aus einer Pumpe, die das Wasser antreibt und
aus einem Dampfgenerator, der den Austausch des Wassers zwischen
Primär- und Sekundärkreislauf vermittelt. Diese sind nicht verbunden und das
Wasser wird nicht gemischt. Nächster wichtiger Teil des Primärkreislaufes ist
der Kompensator des Volumens des Kühlungsmediums. Das Wasser, das den
Reaktor abkühlt und die Wärme weiterführen soll, würde nach Erwärmung im
Reaktor sieden, was der Kompensator vermeiden soll. Der Kompensator
kontrolliert und reguliert ständig den Druck so, dass das Wasser nicht siedet
und verdampft. Käme es zur Störung der Kühlungsmeduimzirkulation, würde
eine Havariekühlungsanlage in den Betrieb gesetzt, deren Aufgabe ist den
Aktivraum zu kühlen und das Zerschmelzen der Brennstoffzellen zu
vermeiden.
Man muss auch das Kühlungsmedium sauber halten (durch Filtration oder
fraktionierte Destillation reinigen).
Im Sekundärkreislauf kommt es in der Turbine zur Umwandlung der
Wärme in mechanische Energie und weiter in elektrische Energie. Bei den 3-
Kreisläufigen Kraftwerken wird die Wärme aus dem Sekundärkreislauf in den
Tertiärkreislauf weitergeleitet. Im Sekundärkreislauf gibt es keine
radioaktiven Stoffe mehr. Der Kreislauf beginnt mit der Weiterleitung des
Wassers aus dem Dampfgenerator in den Sekundärkreislauf. Das Wasser
beginnt zu sieden, geht in die Turbine, die zusammen mit dem Generator
einen Turbogenerator bildet. Das Wasser, das durch die Turbine weiterkommt
kondensiert in Kondensatoren, wird gereinigt und dann wieder in den
Dampfgenerator geführt.
Ein notwendiger Teil des Kraftwerks ist der Kühlungskreislauf. Wenn
der Dampf kondensiert, häuft sich die ungenützte thermische Energie. Die
Kondensatoren werden durch Wasser abgekühlt. Das erwärmte Wasser wird
in den Kühlturm geleitet, wo es durch kalte, strömende Luft abgekühlt wird.
Dann fließt es zu den Pumpen herab, die es wieder zu den Kondensatoren
pumpen. Dabei verdampft aber einige Menge des Wassers (die Schwaden)
und muss ständig nachgefüllt werden.
Der letzte selbstständige Teil des Kraftwerks ist die Generatoranlage,
die als Notquelle der Elektrizität beim Betriebsausfall der Hauptquelle dient.
Diese Anlage speist aber nur die Systeme, die für den sicheren Betrieb des
Kraftwerks notwendig sind.

INES Tabelle

Bei jedem Kraftwerk gibt es die Gefahr von nuklearer Havarie. Die
Gefahr ist aber heutzutage ganz minimalisiert. Jede Störung des
Kernkraftwerks hat andere Auswirkungen. Deshalb wurde eine Skala des
Havariegewichts und ihrer Umweltkonsequenzen geschafft. Die INES Skala
ordnet die Ereignisse in sieben Stufen:

INES (The International Nuclear Event Scale) Tabelle


- Stufe 7: Katastrophaler Unfall
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o Auswirkungen außerhalb der Anlage: Schwerste Freisetzung,
Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt in einem weiten
Umfeld, Gesundheitliche Spätschäden über große Gebiete, ggf. in
mehr als einem Land.
o (Beispiel: Die Havarie des Kernkraftwerks Tschernobyl, Ukraine –
damals UdSSR, 1986)
- Stufe 6: Schwerer Unfall
o Auswirkungen außerhalb der Anlage: Erhebliche Freisetzung,
voller Einsatz der Katastrophenschutzmaßnahmen
o (Beispiel: Kerntechnische Anlage Majak, Russland – damals
UdSSR, 1957)
- Stufe 5: Ernster Unfall
o Auswirkungen außerhalb der Anlage: Begrenzte Freisetzung,
Einsatz einzelner Katastrophenschutzmaßnahmen
o Auswirkungen innerhalb der Anlage: Schwere Schäden am
Reaktorkern / an den radiologischen Barrieren
o (Beispiele: Brand des Kernreaktors der Produktionsstätte für
Plutonium Windscale/Sellafield, Großbritannien, 1957; Harrisburg
- Unfall im Kernkraftwerk Three Mile Island, USA, 1979)
- Stufe 4: Unfall
o Auswirkungen außerhalb der Anlage: Geringe Freisetzung,
Strahlenexposition der Bevölkerung etwa in der Höhe der
natürlichen Strahlenexposition
o Auswirkungen innerhalb der Anlage: Schwere Kontaminationen
und/oder Strahlenbelastung des Personals, die zu akuten
Gesundheitsschäden führen kann (Größenordnung 1 Sievert)
o (Beispiel: Greifswald/Lubmin, Deutschland – damals DDR, 1975,
Kernkraftwerk Bohunice, Slowakei, 1977)

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- Stufe 3: Ernster Störfall/Beinahe-Unfall
o Auswirkungen außerhalb der Anlage: Sehr geringe Freisetzung,
Strahlenexposition der Bevölkerung in Höhe eines Bruchteils der
natürlichen Strahlenexposition
o Auswirkungen innerhalb der Anlage: Schwere Kontaminationen
und/oder akute Gesundheitsschäden beim Personal
o Merkmal hinsichtlich der Beeinträchtigung der
Sicherheitsvorkehrungen: Weitgehender Ausfall der gestaffelten
Sicherheitsvorkehrungen
o (Beispiel: Freisetzung von Uran und Plutonium in Sellafield,
Großbritannien, 2005)
- Stufe 2: Störfall
o Auswirkungen innerhalb der Anlage: Erhebliche Kontamination
und/oder unzulässig hohe Strahlenexposition beim Personal
o Merkmal hinsichtlich der Beeinträchtigung der
Sicherheitsvorkehrungen: Begrenzter Ausfall der gestaffelten
Sicherheitsvorkehrungen
o (Beispiele: Unterweser, 1998; zwei Störfälle Kernkraftwerk
Philippsburg, 2001; Kernkraftwerk Forsmark, Schweden, 2006)
- Stufe 1: Störung
o Merkmal: Abweichung vom normalen Betrieb der Anlage
- Stufe 0: Ereignis unterhalb der Skala
o Merkmal: Keine oder nur sehr geringe sicherheitstechnische
Bedeutung.

Kernkraftwerkhavarien

Der größte Unfall in einem Kernkraftwerk (Tschernobyl) geschah am


26. 4. 1986 auf dem Gebiet der heutigen Ukraine, in der Nähe der Stadt
Prypjat. Zur Havarie kam es beim zusätzlichen Testen der Turbine auf eine
Notfallsituation. Wegen des Tests musste die Leistung auf den minimal
erlaubten Wert gestellt werden, die restliche Turbinen und der
Notkühlungskreislauf wurden abgestellt. Bei der Erniedrigung der Leistung
kam es zu den ersten Komplikationen und durch den Fehler des Operators
sank die Leistung auf einen Wert, der 30x kleiner als die unterste Grenze
war. Das Testverfahren ging aber weiter. Es wurden weitere Fehler gemacht:
Steuerstäbe wurden höher herausgezogen als erlaubt war und die
Kreislaufpumpe wurde eingeschaltet.
Die starke Abkühlung führte zu hohem
Druckverlust und die Leistung wurde noch kleiner. Der
Durchfluss der Kühlungsflüssigkeit sank und ihre
Temperatur und der Druck stiegen. Es stieg auch die
Menge der Neutronen im Aktivraum, die schon nicht
beeinflusst werden konnte, weil die Steckbahnen der
Steuerstäbe durch die Hitze deformiert wurden und

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nicht in den Reaktor eingesteckt werden konnten. Kurz darauf folgten zwei
Explosionen und der Reaktor war offen. Es ist gleich eine radioaktive Wolke
entstanden, die bis zu den Alpen ging. Bei der Explosion hat die Radiation bis
zu 20 000 R(Röntgen)/Stunde erreicht (Letal: 500R/Stunde).

Die Evakuierung begann erst nach einem Tag und es wurden ca.
135 000 Menschen evakuiert. Bei der Rettungsaktion wurde der Reaktor mit
tausenden Tonnen von Sand und Beton bedeckt und es wurden Menschen
ohne Schutzanzüge eingesetzt.
Die Meisten des Kraftwerkpersonals und der Eingesetzten starben ca.
drei Wochen nach dem Ereignis. Als erste haben schwedische Techniker am
Reaktor Forsmark die erhöhten Strahlungswerte am 28.4.1986 entdeckt. Die
INES Tabelle klassifiziert diese Havarie mit der höchsten Stufe 7!

Im Three Miles Island Kraftwerk (Pennsylvania, USA) kam es am


28.3.1979 zu einer Havarie, die mit der Stufe 5 der INES Tabelle bezeichnet
ist. Durch den Bruch eines Druckventils, welches zur Kühlung diente, ist
folglich die Kühlung ausgefallen und radioaktiver Dampf ausgetreten. Das
Gefährliche daran war, dass die Reaktoren nicht mehr ausreichend gekühlt
wurden und somit die Hälfte der Regelstäbe schmolz. Der Reaktorkern
begann zu schmelzen und es kam zu einer riesigen Explosion. Radioaktivität
strömte durch die Ventilation aus und kontaminierte das Wasser.

Die Radioaktive Strahlung geht durch das Gewebe, zerstört die


Moleküle und zerbricht die Atombindungen. Wegen dieser Wirkung entstehen
bei den Betroffenen viel häufiger Tumore und weitere tödliche Syndrome.
Alles hängt von dem Maß der Irradiation ab. Es wird in Sv (Sievert) gemessen.
Maximale schadlose Dosis ist ca. 350 mSv. Man kann auf zwei Arten
Bestrahlt werden: von Außen und von Innen (durch Einatmen der rad. Stoffe,
Essen, Getränke, …)
Wegen dieser Drohung wurde die Organisation ICPR (International
Commission for the Protection of the Rhine) gegründet, deren Aufgabe ist die
Krisensituationen zu lösen, präventive Maßnahmen einzuführen und auch das
sicher Umgehen mit den Radioaktiven Stoffen zu besorgen.

Obwohl die Gefahr des Kernkraftwerkunfalls immer noch existiert, sind


heute die Kernkraftwerke mehr eine Notwendigkeit. Es gibt zwar alternative
Ressourcen, die umweltfreundlicher sind, sie sind aber nicht für Bedarfe
heutiger Gesellschaft ausreichend.

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Quellen

Quellen-Internet:
- en.wikipedia.de
- wikipedia.de
- http://astronuklfyzika.cz/Fyzika-NuklMed.htm
- http://www.vesmir.cz/clanek.php3?CID=6433
- http://www.kernenergie.de/r2/de/
- http://leifi.physik.uni-muenchen.de/
- http://www.cez.cz/cs/uvod.html
- http://wapedia.mobi/de/Kategorie:Reaktortyp
Quellen-Andere:
- Martin Macháček – Encyklopedie Fyziky, ISBN 80-204-0237-3, 1996
- Ivan Šantavý, Aleš Trojánek – Fyzika, ISBN 80-7196-138-8, 2000
- Heinz Gascha, Stefan Pflanz – Großes Buch der Physik, 2003
- Die Broschur: Jaderné reaktory, ČEZ

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