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Horst H. Günther
Angelika Marché
REIKI –
ENERGIE
AUS EIGENER
HAND
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REIKI –
ENERGIE
AUS EIGENER
HAND
Selbstbehandlung,
Erfahrungen,
spezielle Anwendungen
KÖS E L
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INHALT
181 ANHANG
VORWORT
Dankbar habe ich gerne die Bitte von Horst H. Günther und Angelika Marché
erfüllt, diese Zeilen zur Einführung in ihr neues Buch zu schreiben.
Als ich es zum ersten Mal durchblätterte, schoss mir im ersten Moment durch
den Kopf: »Schon wieder bzw. noch ein Reiki-Buch«? Nach 13 Jahren eigener
Reiki-Praxis habe ich mich dennoch in den Text vertieft und war erstaunt. Wie
übersichtlich das Wissen über das traditionelle Reiki aufbereitet ist und wie viele
neue Einsichten und Anregungen in die einzelnen Kapitel eingeflossen sind, legt
ein beredtes Zeugnis davon ab, welch gründliche Kenntnisse über das Thema
und wie viel eigene Erfahrung der Autoren durch das vorliegende Werk den Le-
serInnen übermittelt werden. Schon diese Besonderheit des Buches wird daher
selbst viele erfahrene ReikianerInnen sehr bereichern.
Um Erfahrungen zu sammeln, benötigen wir die Wahrnehmung. Reiki stellt da-
bei einen bewährten Weg dar, feinstoffliche Energien zum Beispiel in Form von
Wärme und Kribbeln leibhaftig zu spüren. Die Wahrnehmung wird beim I. Grad
zunächst auf den Körper, beim zweiten zusätzlich auf die mentale Ebene ge-
lenkt. Auf diese Weise erfährt der Mensch sich selbst als Einheit aus Körper,
Seele und Geist. Sie verbindet Körper und Geist und weist darüber hinaus auf
unsere Verbindung mit dem größeren Ganzen hin, wie jeder Einzelne diese
Quelle der universellen Lebensenergie, gebündelt als Reiki-Kraft, auch immer
bezeichnen mag.
Die menschliche Fähigkeit, Wahrnehmung, Gedanken, Gefühle und Handlungen
sowohl als »unbewusst auftauchend« als auch »gezielt steuerbar« und dennoch
im Einklang miteinander zu erleben, wird durch Reiki gefördert.
»Krankheiten« oder Störungen des Befindens sind häufig durch Polarisierung
gekennzeichnet, die in dem vorliegenden Buch »Blockaden« genannt werden.
Während gesunde Menschen je nach Situation (bewusst) wählen, ob sie bei-
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spielsweise lachen oder weinen wollen, wird eine leidende Person etwa sagen:
»Ich kann mich nicht mehr freuen.«
Sehr eindrucksvoll beschreiben Horst H. Günther und Angelika Marché, auch in
ihrer Arbeit mit CREAMO®, wie Heilung von der schöpferischen Kraft der Ge-
danken ausgeht, die sich jeder wache Mensch nach seiner Wahl »machen« darf.
In Wirklichkeit denken freilich nur wenige Große wirklich Neues. Die meisten
Menschen wie Sie und ich erinnern sich lediglich und gewinnen Anschluss an
das unendliche, schöpferische Meer von bereits Gedachtem. Diese Öffnung für
Gedanken, welche der Entwicklung des Einzelnen und aller Menschen dienen,
wird durch Reiki gefördert. Solche Gedanken ermöglichen, in der Aufmerksam-
keit flexibel zwischen gegensätzlichen Polen, zum Beispiel zwischen eigener
Willensentscheidung und Eingebundensein in ein übergeordnetes Schicksal, hin
und her zu pendeln. Auf diese Weise wird Unterschiedliches im inneren »Archiv«
abgelegt, um es dort wieder zu vereinen und in den nächst fälligen Handlungs-
schritt einfließen zu lassen. »Normale« Erinnerungen sind dabei in Form von
»Geschichten« abrufbar, die sich in Worten beschreiben lassen.
Innere Bilder von Verletzungen, so genannten Traumen, sind dagegen oft abge-
spalten, dissoziiert nur noch im Körper präsent und melden sich dann unbe-
wusst bei Anlässen, die an das Alte anknüpfen. Diese Informationen sind, wenn
nicht völlig vergessen, dabei nur noch als Gefühl, Geruch, »Knoten« diffuser Er-
innerung usw. im Körper vorhanden, während einem »die Worte fehlen«.
An dieser Stelle setzt Reiki ein. Denn wie wir etwa aus den Büchern von Neale
Donald Walsch (Gespräche mit Gott) wissen, ist im Leben »alles eins«. Das kön-
nen wir aber nur erfahren, weil wir alle gleichermaßen auch Getrenntsein ken-
nen. Dieses Wissen lässt sich therapeutisch nutzen, indem von einem Bereich
aus – etwa durch die Arbeit mit Reiki – eine heilsame Wirkung auf den ganzen
Menschen und damit auch seine Beziehungen angestrebt wird.
Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse legen die Autoren dar, dass Reiki
gerade als Ergänzung anderer Methoden eine besonders starke, zusammen-
treffende, synergistische Wirkung entfaltet, die andere Heilmaßnahmen sinnvoll
ergänzt. Das »sanfte« Reiki kann sowohl eigenständig eingesetzt werden als auch
andere Prozesse begleiten. Dabei dient es der Harmonisierung und der notwen-
digen Erdung der TeilnehmerInnen, die sich häufig »wie neugeboren« fühlen.
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EINLEITUNG
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»Als Physiker, also als Mann, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissen-
schaft, der Erfassung der Materie diente, bin ich sicher von dem Verdacht frei,
für einen Schwarmgeist gehalten zu werden. Und so sage ich nach meinen Er-
forschungen des Atoms Folgendes: Es gibt keine Materie an sich! Alle Materie
entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwan-
kung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält.
Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente noch eine ewige (abstrakte)
Kraft gibt – es ist der Menschheit nie gelungen, das heißersehnte Perpetuum
mobile zu erfinden –, so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelli-
genten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die
sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche (denn die
Materie bestünde, wie wir es gesehen haben, ohne diesen Geist überhaupt
nicht!), sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. Da es aber
Geist an sich nicht geben kann, und jeder Geist einem Wesen zugehört, so müs-
sen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht an sich
selbst sein können, sondern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich
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Als Wunder bezeichnen wir meist etwas Großes, Ungewöhnliches, das unser
Blickfeld voll einnimmt, aber die vielen so genannten kleinen Wunder des All-
tags bemerken wir oft gar nicht. Ob groß oder klein: Wunder geschehen täglich,
doch wir machen uns kaum ernsthafte Gedanken darüber, woher sie kommen.
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Im Verlauf unseres Lebens wurden und werden wir von vielen äußeren Umstän-
den beeinflusst und geprägt und damit von der ursprünglichen Energiequelle
abgelenkt und teilweise sogar entfernt, sodass wir diesen Anschluss manchmal
verloren haben. Deshalb geht es darum, zur ursprünglichen Quelle zurückzu-
finden, um im Strom der Lebensenergie zu sein. Dieser Anschluss wird durch die
Kraftübertragungen ermöglicht, die wir bei Reiki Einweihungen nennen.
➙ Die Reiki-Kraft geht durch jedes Material wie zum Beispiel Kleidung, Gips-
verband oder Bandagen hindurch.
➙ Medizinische Behandlungen wie beispielsweise Fußsohlenreflexmassagen,
Akupunktur, Lymphdrainage, Atemtherapie oder auch Psychotherapie kön-
nen mit Reiki wirksam unterstützt werden. Daher ist Reiki auch für Menschen,
die Heilberufe ausüben, besonders hilfreich.
➙ Reiki wirkt unabhängig von einer bestimmten Glaubensrichtung, es ist un-
konfessionell.
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Reiki I. Grad
Grundsätzlich kann jeder, der den ernsthaften Wunsch hat, Reiki erlernen. Dazu
sind keine besonderen Fähigkeiten oder Vorkenntnisse erforderlich.
Im Grundkurs werden die Geschichte, das theoretische Grundwissen, die Hand-
positionen und die Reiki-Selbstbehandlung vermittelt. In der Regel wird der erste
Grad an einem Wochenende gelehrt oder auch an vier aufeinander folgenden
Tagen oder Abenden, in jeweils zirka 4 Stunden-Sitzungen, manchmal auch in
einem Ferien-Seminar.
Im Verlauf des Seminars werden vier Kraftübertragungen, die so genannten Ein-
weihungen, vom Reiki-Meister vorgenommen. Dabei wird der innere Heilungs-
kanal der Schüler für den Einstrom der Heilenergie eingestimmt. Bei jeder dieser
Kraftübertragungen geschieht eine Segnung und Heilung auf allen Ebenen. Sehr
oft kann es auch zu einer Reinigung, bei welcher Körper, Seele und Geist ange-
sprochen werden, kommen. Es ist auch möglich, dass Blockaden gelöst werden
bzw. Gifte ausgeschieden werden. Somit können sehr häufig Selbstheilungs-
reaktionen bereits während des Seminars ausgelöst werden.
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Wir möchten an dieser Stelle nochmals betonen, dass bei der Reiki-Behandlung der
Reiki-Gebende nur als Kanal für den Reiki-Empfänger dient und keine persönliche Ener-
gie verliert, sondern nur weiterleitet, was durch ihn hindurchfließt.
Dabei richtet sich die Stärke des Energiestroms nach dem Bedarf des Empfängers.
In vielen Fällen findet auch ein deutliches spirituelles Wachstum statt, denn
Reiki wirkt auf allen Ebenen. Sehr oft spüren Seminarteilnehmer, dass man Reiki
auch als bedingungslose Liebe empfinden kann. Das »Geschenk der heilenden
Hände« zu erhalten, bedeutet für viele Seminarteilnehmer etwas Einmaliges in
ihrem Leben. In unseren Erfahrungsberichten, die wir in diesem Buch wieder-
geben (Seite 130 ff.), erzählen Teilnehmer authentisch von ihren Erlebnissen
während und auch nach dem Seminar.
Wichtiger Hinweis:
Reiki ist nach der Überlieferung von Dr. Usui eine mündliche Tradition. Das
heißt, eine wahre Energieübertragung kann nur von einem lebenden, entspre-
chend korrekt eingeweihten Meister/Lehrer persönlich durch direkte Berührung
vorgenommen werden. Sie kann nicht über Bücher, Kassetten, Videos, Internet
oder über Fernübertragung erfolgen.
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Meister-/Lehrer-Grad
Phyllis Lei Furumoto ermächtigte im Frühjahr 1988 während einer internatio-
nalen Reiki-Meister-Konferenz die 55 damals anwesenden Reiki-Meister, auch
andere Reiki-Meister auszubilden und einzuweihen.
Der Weg des Reiki-Meister/Lehrers ist ein Weg der Berufung. Aus diesem Grund
wird er von Menschen, die sich dazu hingezogen fühlen, intuitiv wahrgenom-
men. Dies bedingt jedoch eine längere Zeit des Praktizierens des ersten und
II. Grades. Wer den Weg des Reiki-Meister/Lehrers gehen möchte, ist bereit, eine
entsprechende traditionsgemäße Ausbildung zu absolvieren. Es bedarf definitiv
eines individuellen Ausbildungsweges über eine längere Zeit. Dieser Zeitraum
ist vor allem ein auf allen Ebenen stattfindender Reifeprozess. Denn hierbei geht
es nicht nur um eine spirituelle Entwicklung, sondern auch um das Aufarbeiten
der eigenen Schattenseiten. Der Reiki-Meister-Anwärter muss bereit und in der
Lage sein, sein eigenes Leben zu meistern. Dabei erhält er die volle Unter-
stützung des ausbildenden Meisters bis hin zur persönlichen Betreuung.
Wir legen bei dieser Ausbildung besonderen Wert auf die praktische Vermitt-
lung aller Seminar-Lehrinhalte und auch darüber hinaus gehende theoretische
und praktische Kenntnisse. Während der Ausbildungszeit geben wir dem Meis-
ter-Anwärter die Gelegenheit, bei den Seminaren aktiv mitzuarbeiten. Zu einem
angemessenen Zeitpunkt wird er intensiv auf seine verantwortungsvollen
Aufgaben vorbereitet. Gemeinsam stellen wir mit ihm fest, wann die Sicherheit
seiner Seminartätigkeit gegeben ist und legen den Termin des eigentlichen Meis-
ter-Trainings und der traditionellen Einweihungszeremonie fest.
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In den letzten Jahren ist viel Neues über Reiki und seine Geschichte entdeckt
und geschrieben worden. Es gab auch verschiedene Nachforschungen inner- und
außerhalb Japans.
Es ist uns jedoch nicht so wichtig, ob die Recherchen dieses oder jenes ergaben,
denn was wirklich geschah, bleibt Legende. Entscheidend ist, dass alles darauf
hinausläuft, dass es Dr. Usui möglich war, das große Geheimnis der göttlichen
Heilungskraft für uns alle wiederzuentdecken und anwendbar zu machen. Dafür
sind wir der Quelle der Schöpfung und ihm sowie den nachfolgenden Meistern
sehr dankbar.
Die Geschichte des Reiki wollen wir in diesem Buch so weitergeben, wie wir sie
in der mündlichen Tradition von unseren Meistern vor uns erfahren haben. Da-
bei beziehen wir uns hauptsächlich auf die Weitergabe von Informationen aus
der Quelle von Dr. Hayashi, Mrs. Takata und Phyllis Lei Furumoto bzw. der »The
Reiki Alliance«.
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Instinktiv hielt er seine Hand darauf, die Blutung hörte innerhalb kurzer Zeit
auf und der Schmerz verging. Über diesen spontanen Erfolg wunderte er sich
sehr. Unterwegs fand er eine Herberge und bestellte sich Essen. Während er war-
tete, kam die Tochter des Wirtes mit einem verweinten Gesicht herein. Die eine
Wange war geschwollen, denn sie hatte Zahnschmerzen. Dr. Usui bat sie um Er-
laubnis, ihre Wange berühren zu dürfen. Nach kurzer Zeit hörten die Schmerzen
auf und die Schwellung ließ nach. Das Mädchen war sehr überrascht und meinte,
er sei kein gewöhnlicher Mönch.
Als er ins Kloster zurückkam, erfuhr er, dass während seiner Abwesenheit der
Abt, der ihm bei seiner spirituellen Suche geholfen hatte, an Arthritis erkrankt
war. Wie die Legende erzählt, konnte Dr. Usui zwar die Schmerzen lindern, von
einer Heilung wird jedoch nicht berichtet. Nach einem längeren Aufenthalt im
Kloster entschied sich Dr. Usui dann, in die Bettlerstadt von Kyoto zu gehen. Er
wollte damit seine Dankbarkeit über das wunderbare Geschenk bekunden, wel-
ches er auf dem Berg erhalten hatte, indem er den Ärmsten der Armen zu helfen
versuchte. Wie berichtet wird, konnte er viele Kranke heilen, sodass sie wieder
ihrer täglichen Arbeit nachgehen konnten.
Nach sieben Jahren kehrte er in dieselbe Stadt, in dasselbe Viertel zurück. Er
war sehr erschrocken, als er Menschen wiedertraf, die er zuvor geheilt hatte, die
aber nun erneut dasaßen und bettelten. Er befragte einige von ihnen und fand
heraus, dass sie gegenüber dem Leben und der Heilung keine Dankbarkeit emp-
finden konnten. Es war einfacher für sie, sich hinzusetzen und um Geld für ihre
Nahrung zu betteln. Noch einmal entschied sich Dr. Usui, in eine Meditation
zu gehen, um zu prüfen, ob es in seiner Lehre Fehler gab oder ob er etwas Wich-
tiges vergessen haben könnte.
Dabei wurde ihm klar, dass er über die rein körperliche Heilung hinaus auch
noch etwas anderes vermitteln sollte: die Dankbarkeit! Diese Erkenntnis wiede-
rum veranlasste ihn, die folgenden Lebensregeln aufzustellen:
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