Sie sind auf Seite 1von 19

PASSIV

Die Kategorie der Genera Verbi ist in vollem Umfange nur den tr. Verben
(Handlungsverben) eigen. Hier bilden das Aktiv und das Passiv zwei einander
gegenuebergestellte Mikroparadigmen, die alle anderen Mikroparadigmen des
Verbs ueberlagern:

Vt

Aktiv Passiv

1.Infinitiv 1.Infinitiv

2.Infinitiv 2.Infinitiv

1.Partizip Aktiv 2.Partizip Passiv

Indikativ Konjuktiv Indikativ Konjuktiv

Eine Ausnahme sind nur einige wenige genusunfaehige transitive Verben,


z.B. etw. haben, besitzen, umfassen, anhaben, erhalten, bekommen, kriegen,
erfahren, erleiden, wissen, kennen, enthalten, etw. gelten, kosten, wiegen,
d.h.Verben, die transitiv sind, aber keine Handlung bezeichnen.

Die intransitiven ein-und zweiwertigen Verben (Vorgangs-und


Zustandsverben) kennen die Gegenueberstellung von Aktiv und Passiv nur in der
3. Person Sg. in dem sogenannten subjektlosen Satz:

Es wurde die ganze Nacht marschiert.

Ihm wurde sofort geholfen.

Ueber diesen Fall wurde viel gesprochen.


Das subjektlose Passiv bilden nur diejenigen intransitiven Verben, die die
Taetigkeit oder den Zustand eines Menschen bezeichnen. Die anderen intransitiven
Verben sind genusunfaehig.

Diathesen

Diathesen charakterisieren die Beziehungen des Verbs zum Subjekt und


Objekt. Diese Beziehungen sind zweifach.

1) Die Form des tr- Verbs kann eine handlung ausdrücken, die vom
Subjekt ausgeht und auf das direkte Objekt gerichtet ist, z.B. Arbeiter bauen
Maschinen. Er erwartet den Freund. Die Schüler schreiben einen Aufsatz.Der
Sturm beschaedigte das Dach des Hauses.In dieser Form stehen auch intransitive
Verben: Der Knabe läuft. Der Zug hält.
Das ist nach W- Admoni “Ruheform” des Verbs.

2) Das Verb kann aber auch solche Handlung ausdrücken, die nicht vom
Subjekt, d.h. nicht von dem Täter, dem Agens der Handlung erzeugt wird, sondern
auf das Subjekt gerichtet ist: Das Dach des Hauses wurde durch den Sturm
beschaedigt. Die Maschinen werden gebaut, Der Freund wird erwartet. Der
Aufsatz wird geschrieben.Das Agens kann nicht erwähnt bleben.
Das Aktiv zeigt, dass der Sachvehalt vom Agens aus gesehen und dargestellt wird.
Das Subjekt des Satzes ist wirkend (der Handlungstraeger, das Agens).

Das Passiv zeigt, dass der Sachverhalt vom Patiens aus gesehen und dargestellt
wird.

Die ein-und mehrwertigen intransitiven Verben setzen sinngemäß kein


Patiens voraus. Daher steht der Aktiv-Diathese eine subjektlose Passiv-Diathese
gegenueber. Z.B. Der Lehrer half dem Schueler.

vgl. Dem Schueler wurde (vom Lehrer) geholfen.

Die Aktiv / Passiv – Opposition fuer intransitive Verben sieht so aus: vom
Agens aus gesehen / von der Handlung aus gesehen.
Das subjektlose Passiv kann auch von transitiven Verben gebildet werden,
das auch die Bedeutung: “von der Handlung aus gesehen” hat.

Der subjektlose Passivsatz wird oft das “unpersoenliche Passiv” genannt, da


die entsprechenden Saetze nach den ueblichen Wortstellungsregeln mit es
beginnen koennen.

Vgl. Es wurde gesungen. Hier wird nicht geheizt. Es wird hier nicht geheizt.

Wenn die subjektlosen Passivsaetze mit transitiven Verben meistens


eingliedrig sind, sind die subjektlosen Saetze mit intransitiven Verben oft auch
zweigliedrig (mit Angabe des indirekten Objekts) oder dreigliedrig (mit Angabe
des Agensobjekts).

“Ueber die Sache selbst wurde nicht mehr gesprochen, weder von uns, noch von
ihm”. (Joho)

Da im unpersönlichen Passiv sowohl das Agens (der Täter) als auch der
Träger des verbalen Vorgangs fehlen, wird bei seiner Bildung die ganze
Aufmerksamkeit auf den Vorgang selbst kozentriert.

Das Zustandspassiv (Stativ).

An der Seite des werden-Passivs steht im Deutschen das sein-Passiv, auch


Zustandspassiv (im Gegensatz zum Vorgangspassiv) und Stativ genannt.

W.Schmidt sagt: “Es gibt im Deutschen ohne Zweifel noch ein weiteres
Genus verbi, naemlich das sogenannte Zustandspassiv…” Vom Passiv
unterscheidet sich dieses Genus verbi dadurch, dass es nicht einen Vorgang
ausdrueckt, sondern einen Zustand, der sich aus einem Vorgang ergeben hat.

Beispiele: Die Sperre ist aufgehoben; Er ist an dem Geschaeft beteiligt; Die Tuer
war geoeffnet. (W.Schmidt, Jung, Brinkmann, Erben, Boost, Schendels, Helbig,
Heidolph / Flaemig / Motsch).
Das Zustandspassiv bilden nur diejenigen Verben, die nach ihrer Bedeutung
entweder perfektiv-mutative Verben sind, z.B. Er ist aufgerufen; die Antwort ist
gefunden, aber nicht: Er ist gerufen; Die Antwort ist gesucht (vgl. Erben, Flaemig)
oder wenigstens eine so starke Affizierung des Subjekts bezeichnen, dass infolge
ihres Vollzugs ein zeitweilig bleibendes Resultat, eine Art Qualitaetsveraenderung
moeglich wird, wie: verletzen, ernten, pflastern, beleuchten, schreiben usw.

Wenn sich die Zustandsform mit dem Perfekt und Pluquamperfekt des
Passivs berührt, so ist das eine Folge davon, dass diese Zeitformen überhaupt
resultativ, perfektiv gefärbt sind. Doch ist gewöhnlich der Unterschied zwischen
Zustandsform und Passiv ganz offensichtlich: im gegensatz zu der
Zustandsformbezeichnet das Perfekt des Passivs nicht nur das Ergebnis der
Handlung, sondern auch den Prozess, der zu diesem Ergebnis geführt hat: Die Tür
ist geöffnet. ß Die Tür ist geöffnet worden.

Beim zustandspassiv wird die Handlung als stattgefundene dargestellt yum


Unterschied von den Konstruktionen „Kopula + Adjektiv“: Die Tür ist offen.

Nach Admoni ist das Zustandspassiv keine analytische Form: „Das


Zustandspassiv ist eben eine der grammatischen Erscheinungen, die zugleich zu
zwei grammatischen Fweldern als ein gemeinsames Segment gehören, zu dem
verbalen System der Genera verbi und zu dem Satztyp mit dem adjektivischen
Prädikativ.

Das Passivfeld

Das Passiv ist Anziehungspunkt fuer mehrere Typen von Wortfuegungen


sowie fuer einige Wortbildungsmodelle, die eine passivaehnliche Bedeutung
haben.

Eine passivische Bedeutung haben die Wortfuegungen bekommen +2.


Partizip und seine Synonyme erhalten +2. Partizip, umgangssprachlich auch
kriegen + 2. Partizip. Z.B. Er bekommt ein Buch von mir geschenkt (seinen Lohn
ausgezahlt / die Wahrheit gesagt.
Diese Struktur ist fuer dreiwertige Verben charakteristisch, die einen Dativ
der Person und einen Akkusativ der Sache fordern, z.B. schenken, mitteilen,
zeigen, anbieten, auszahlen u.a.

Die Verbindung der passivischen Bedeutung mit modalen Bedeutungen


weisen folgende Strukturen auf:

a) Sein +zu+ Infinitiv (Moeglichkeit, Notwendigkeit). Das Buch ist in allen


Buchhandlungen zu kaufen (kann gekauft warden). Möglichkeit Das
Geraet ist sofort zu reparieren (muss repariert werden). Notwendigkeit
b) Bleiben + zu+Infinitiv. Es bleibt nichts zu machen (kann nichts gemacht
werden).
c) Lassen + sich + Infinitiv (Moeglichkeit). Das laesst sich regeln (kann
geregelt werden). Der Text lässt sich leicht übersetzen. (Der Text kann
leicht übersetzt werden).
d) Reflexivkonstruktion+Adjektiv / Adverb (Moeglichkeit). Das erklaert
sich leicht (kann erklaert werden).
e) es gibt + zu + Infinitiv (Moeglichkeit). Es gibt viel Neues zu berichten
(kann berichtet werden).
f) Sein + Adjektiv auf -bar, -faehig, -lich. Die Wohnung ist ausbaufaehig
(kann ausgebaut werden). Die Schrift ist kaum lesbar (kann kaum gelesen
werden).
PERFEKT

1. Als direktes Tempus bezeichnet das Perfekt dasselbe Zeitverhaeltnis zwischen


dem Geschehen und dem Redemoment wie das Praeterirtum: den Ablauf des
Geschehens vor dem Redemoment. Aber es gibt andere Meinungen. So nennt
Suetterlin das Perfekt und das Plqu der modernen deutschen Sprache
“Zeitformen der Vollendung”. Auch O. Erdmann (103) Grundzuege der
deutschen Syntax nach ihrer geschichtlichen Entwicklung dargestellt. Abt. 1., 2.
Stuttgart, 1886 – 1898.
Auch W. Jung nennt das Perfekt “die Vollendungsform”.

Die Duden-Grammatik unterscheidet zwei Verwendungsbereiche des Perfekts,


und zwar als Ausdruck fuer ein vollendetes Geschehen und als Ausdruck
einfach vergangenen Geschehens (Grebe, 81 f.).

Der grosse Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache Hrsg. Von


P.Grebe. Mannheim, 1959, 1966, 1973…

Eine andere Meinung haben unsere Germanisten (Admoni, Sinder, Stroewa,


Schendels, Moskalskaja) und die meisten deutschen Grammatikforscher
(Brinkmann, W. Schmidt, Flaemig, Loepte, Seidler, W.Kluge u. a. m.). H.
Glinz nennt das Praeteritum und das Perfekt “Konkurrenten fuer Inhalt”.

Die meisten modernen Sprachforscher sehen die Eigenart des Perfekts


gegenueber dem Praeteritum darin, dass das Perfekt das Geschehen der
Vergangenheit mit der Gegenwart verknuepft. Es ist “eine Rueckschau auf das
Vergangene vom Boden der Gegenwart aus” (Seidler).

Der Bedeutungsgehalt des Perfekts waere danach:

Grammem Bedeutungskomponenten (Seme)

Perfekt “Ausbleiben des “Ablauf vor dem “Aktualitaet im


Geschehens im Redemoment” Redemoment”
Redemoment”
Brinkmann betont, dass das Perfekt das Geschehen nicht nur unter dem
Gesichtspunkt der Gegenwart schildert, sondern auch als isoliertes Faktum von
selbstaendiger Bedeutung hinstellt, z. B. “Handwerker trugen ihn. Kein Geistlicher
hat ihn begleitet”. (Leiden des jungen Werthers).

Vor allem anderen ist das Perfekt das Vergangenheitstempus des Dialogs.

2. Die zweite Bedeutung des Perfekts ist der Aussdruck der Vorzeitigkeit.
a) Das relative Perfekt dient zum Ausdruck der Vorzeitigkeit eines Geschehns in
Bezug auf ein anderes im Redemoment gueltiges Geschehen, es wird also in
Verbindung mit dem Praesens gebraucht, z. B.: Luise: Ferdinand! Dich zu
verlieren! – Doch man verliert ja nur, was man besessen hat, und dein Herz
gehoert deinem Stande (Schiller).
Der Bedeutungsgehalt des relativen Perfekts ist also:

Grammem Bedeutugskomponenten (Seme)

Perfekt “Ausbleiben des “Ablauf vor einem im


Geschehns im Redemoment gueltigen
Redemoment” Gesch.
b. Das relative Perfekt erscheint in Verbindung mit dem 1. Futur oder mit dem
futurischen Praesens als Synonym des 2. Futurs und verdraengt das 2. Futur fast
voellig.

Diese Verwendung des Perfekts hat einen syntagmatischen Charakter. Sie beruht
auf der Transposition des relativen Perfekts auf die Zukunftsebene. Da aber diese
Vervendung immer groessere Ausdehnung im modernen Deutsch gewinnt, kann
man von der Tendenz zur Universalisierung des Perfekts als allgemeines Tempus
der Vorzeitigkeit reden.
DER DEUTSCHE SATZ
1. Die grammatische Form und die grammatischen Kategorien des
Satzes.
Der Satz besitzt ein System von Formen, die Oppositionen bilden:
 Aussage-, Frage- und Aufforderungsform des Satzes. Zugrunde dieser
Opposition liegt die grammatische Bedeutung der Redeabsicht oder die
grammatische kategorie der kommunikativen Intention. Diese Kategorie hat
mehrere Ausgestaltungsmittel: Intonation, Wortstellung und Verbalformen.
 Affirmative und negative Satzform. Ihr liegt die Kategorie der
Affirmation und Negation zugrunde.
 Wirklichkeitsform und Nichtwirklichkeitsform. Zugrunde liegt die
Kategorie der Modalität. Die Kategorie der Modalität hat mehrere
Ausdrucksmittel, sie bilden das Modalfeld.
Nicht jeder Satztyp ist am ganzen Paradigma vertreten wie auch in der
Morphologie. Kein vollständiges Paradigma haben Einwortsätze, die Sätze mit
idiomatischer Satzstruktur und Aufforderungssätze.
2. Typische Satzformen
Traditionell wird der zweigliedrige nominativische Satz mit verbalem
Prädikat als klassische Form des deutschen Satzes betrachtet. Dieser Satztyp aber
kommt verhältnismäßig selten vor.
Entsprechend dem Ziel der Äußerung werden drei Arten von Satz
unterschieden: 1) Aussage (Mitteilung), 2) Interrogation, 3) Befehl.
Entsprechend der emotionalen Färbung des Satzes: Ausruf- und Nicht-
Ausrufsätze.
Nach der Modalität, d.h. nach dem Charakter der Beziehung zur
Wirklichkeit, werden positive und negative Sätze ausgeteilt. "Es gibt kein Glück
auf der Welt, aber es gibt Frieden und Willen."
Der Struktur nach werden folgende Sätze ausgegliedert:
1) Nach der Anzahl der prädikativen Teile werden die Sätze als einfach und
zusammengesetzt ausgeteilt. In einfachen Sätzen gibt es eine prädikative Einheit.
2) Einteilig und zweiteilig. Die Art der Prädikatbasis. Die zweiteilige
Struktur hat zwei Hauptsatzglieder (Subjekt und Prädikat), der Einteilsatz hat nur
ein Hauptsatzglied (entweder das Subjekt oder das Prädikat).
3) Nach der Anwesenheit oder Abwesenheit der Nebensatzglieder
unterscheidet man erweiterte und nicht erweiterte Sätze. In erweiterten Sätzen gibt
es neben den Hauptsatzgliedern noch Nebensatzglieder. "Mit einer einzigen
Hoffnung kann man seine Ziele nicht erreichen." Nicht erweiterte Sätze bestehen
nur aus den Hauptsatzgliedern: "Es ist Nacht und Ruhe".
LITERATUR

1. Смирнова, А.Г. Основы теории немецкого языка: практикум


[Электронный ресурс] : учебное пособие. — Электрон. дан. — Кемерово :
Издательство КемГУ (Кемеровский государственный университет), 2014. —
96 с. — Режим доступа: http://e.lanbook.com/books/element.php?pl1_id=58347
ЭБС «Лань»

2. Москальская О.И. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache / O.I.


Moskalskaja. M.: Академия, 2004. – 352 S.

3. Абрамов Б.А. Теоретическая грамматика немецкого языка.


Сопоставительная типология немецкого и русского языков. М.: ВЛАДОС,
2004. – 286 с.

1. WORTBILDUNG (Словообразование)
1.1. Definition
Die Wortbildung (Wb.) ist fuer die deutsche Sprache der wichtigste Weg zur Erweiterung
ihres Wortbestandes. Unter Wb. versteht man:
a) Die Bildung neuer Woerter aus/mit vorhandenen Elementen nach Mustern und
Modellen. Diese Neubildungen erhalten dann eine andere morphologische Struktur und eine
neue lexikalische Bedeutung, die sich daraus ergibt. Praktisch und theoretisch ist die
Moeglichkeit, neue Woerter zu bilden, unbegrenzt. Zum Beispiel, die Substantive
Mutterwille, Muttergesicht, Muttertraenen koennen sofort verstanden werden. Durch Ersatz
des ersten Telles dieser Woerter werden Neubildungen geschaffen: Vaterwille, Vatergesicht,
Vatertraenen usw.
б) Wortbildungslehre
Die Wortbildungslehre wurde und wird als Teilgebiet der Syntax, der Morphologie und der
Lexikologie. Das ergibt sich aus den folgenden Gegenstaenden:
- die Prozesse der Wortbildung,
- das zur Bildung neuer Woerter vorhandene Inventar an Wortbildungsmitteln,
- die genutzten Muster und Modelle,
- die Resultate der Wortbildungsprozesse – Wortbildungskonstruktionen.
Die enge Beziehung der Wortbildungstheorie zur Lexikologie und Semantik erklaeren ihre
Gegenstaende: die Prozesse der Wortbildung und die Resultate der Wortbildungsprozesse
– Wortbildungskonstruktionen. Sie haben semantische Konsequenzen: es entsteht eine
neue lexikalische Einheit, das Syntagma wird lexikalisiert. Durch die Lexikalisierung
wird die semantische Selbststaendigkeit der Konstituenten partiell oder ganz aufgehoben.
Mit ihr sind Prozesse der Idiomatisierung verbunden: die Bedeutung einer Einheit
unterscheidet sich von der Summe der Konstituentenbedeutungen: Grossvater ist kein
grosser Vater; ein Handschuh ist kein Schuh; ein Handtuch ist kein Tuch.
Die Wortbildungselemente ordnen die Wortbildungskonstruktionen in semantische
Kategorien ein. So mit der Hilfe der Verbalpraefixen bildet man die Verben
verschiedener Aktionsarten, z.B. verbluehen, zerlegen, loslaufen bezeichnen Ende,
Beginn der Handlung oder des Prozesses; mit bestimmten Nominalsuffixen koennen
Nomina agentis, wie Lehrer, Lehrling, Friseur, gebildet werden. Die Produkte der
Wortbildung gehen mit dem Prozess der Lexikalisierung und Idiomatisierung sowie auch
Motivierung und Demotivierung (z.B. Halbpraefixe, Halbsuffixe) in den Wortschatz ein,
sie haben Inventarcharakter und gehoeren damit zum Gegenstand der Lexikologie.
Die Wortbildungslehre behandelt sдmtliche Probleme, die mit der Entwicklung der
W o r t b i l d u n g s a r t e n , W o r t b i l d u n g s m i t t e l n und
W o r t b i l d u n g s r e g e l n verbunden sind.
Die W o r t b i l d u n g s a r t e n sind die Hauptverfahren bei der Bildung neuer
Wцrter. Dies sind fьr die deutsche Sprache folgende: Zusammensetzung (oder
Komposition), Ableitung (oder Derivation), Zusammenbildung, Ab(kьrzung). Zu
den W o r t b i l d u n g s m i t t e l n gehoeren verschiedene Affixe (Suffixe und
Prдfixe); historischer Lautwechsel (Ablaut, Umlaut, Brechungen).
Die Wortbildungsregeln sind Modellen(oder Muster)
und Fugen (соединительные элементы)

1.2. Wortbildungsarten (Типы словоoбразования)


1.2.1. Zusammensetzung (Словосложение)
Das Wort „Zusammensetzung" wird in der Wortbildungslehre in zwei Bedeutungen
gebraucht:
a) als wortbildender Prozeß, durch den zusammengesetzte Wörter geschaffen werden (oder
Komposition);
b) als Resultat dieses Prozesses, als zusammengesetztes Wort selbst (oder Kompositum, -a
(pl.)). – соединения - по В.М. Жирмунскому
Die Zusammensetzung als Prozeß ist in der modernen deutschen Sprache produktiv. Die
Zusammensetzung besteht darin, daЯ sich zwei oder mehr Wortstдrnme zu einer Worteinheit
vereinigen (vgl. Maifeier, Leichtathlet, stattfinden, vierzehn, auЯerdem).
Obwohl aus mehreren Wortstдmmen bestehend, bildet die Zusammensetzung e i n e
b e s o n d e r e b e g r i f f l i c h e E i n h e i t , denn ihre Bedeutung ist keine einfache
Addierung der Komponenten.
Die zusammengesetzten Wцrter kцnnen unter verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden:
* nach der Art des logischen Verhдltnisses der Komponenten;
** nach der Wortart des Grundwortes und des Bestimmungswortes;
*** nach der formellen Struktur der Zusammensetzung.

*Betrachtet man die logische syntaktische Verbindung der Komponenten, so kann man
dreierlei Verhältnisse feststellen:
а) D e t e r m i n a t i v e s Verhältnis, bei dem das Grundwort von der vorangehenden
Komponente näher bestimmt oder ergänzt wird. Solche Wörter werden determinative
oder Bestimmungszusammen setzungen genannt – определительно -подчинительные
сложные слова (Autorennen, Kaufhaus, schwarzumrahmt, silbergrau, wiederholen). Die
determinativen Zusammensetzungen machen die ьberwiegende Mehrheit der
zusammengesetzten Substantive und Adjektive aus.
b) K o p u l a t i v e s Verhдltnis, bei dem die Komponenten logisch einander
gleichgeordnet sind. Solche Woerter werden als kopulative Zusamenetzungen genannt -
cочинительные сложные слова (Hemdhose, Dichter-Komponist, naßkalt, bittersüß, blaurot,
dreizehn, römisch-katholisch).
c) E r s t a r r t e s Verhältnis einer syntaktischen Wortverbindung, bei dem man
sowohl Verhältnisse eines ganzen Satzes als auch einer kleineren Wortgruppe
unterscheiden kann Solche Woerter heissen syntaktische Wortberbindungen – сложно-
синтаксические слова (Stelldichein, Vergißmeinnicht, Hans-guck-in-die Luft,
Langeweile, währenddessen, infolge). Zum Unterschied von a) und b) wird hier das gram-
matische Charakteristikum nicht von der letzten Komponente bestimmt.

**Innerhalb der Zusammensetzung als einer Wortbildungsart koennen die Komposita nach
verschiedenen Wortbildungsmodellen gebaut werden
a) Substantiv + Substantiv (sehr hдufig): Ball/haus, Schuh/absatz, Fenster/brett; Variante:
Substantiv+Fuge +Substantiv(e): Tageszeitung, Pferdehuf, Voelkerrecht
b) Adjektiv+Substantiv: Hochgebirge, Altmeister, Warmwasser
(hдufig)
c) Zahlwort + Substantiv: Einbaum, Dreikampf, Viereck, Erstauffьhrung, Halbinsel
(selten)
d) Pronomen + Substantiv: Selbstverteidigung, VielfraЯ, Mehrzahl
(sehr selten)
e) Verb + Substantiv: Schlafzimmer, Reisegesellschaft, Schneidezahn, Schweigepflicht
f) Praeposition (Adverb)+Substantiv: Vorabend, Nachmittag, Gegenmassnahme, Beiwort

*** Betrachtet man die formelle Struktur der Zusammensetzungen, so spricht man von
1. eigentlichen Zusammensetzungen,
2. uneigentlichen Zusammensetzungen,
3. Zusammenrьckungen (сдвиги - по В.М. Жирмунскому).
Die e i g e n t l i c h e n Zusammensetzungen - полносложные соединения - sind
solche, deren Komponenten einfach aneinandergekoppelt sind (Tisch-tuch, Reis-
pudding, wasser-dicht).
Die u n e i g e n t l i c h e n Zusammensetzungen – неполносложные соединения -
sind solche, deren Komponenten miteinander durch eine Fuge verbunden sind (Freiheit-s-
kampf, Hund-e-wetter, Auge-n-blick, hilf-s-bereit, rabe-n-schwarz, maus-e-tot).
Als Fuge treten folgende Laute bzw. Silben auf: -(e)s-, -(e)n-, -er-, -e-.
Fьr die Bedeutung der Zusammensetzung ist die Fuge belanglos, aber in manchen Fдllen dient sie
zur Sinnunterscheidung, vgl.:
Landmann „Bauer“ und Landsmann „Heirnatgenosse";
Wassernot „Mangel" und Wassersnot „Ьberschwemmung".
Die Fuge ist manchmal mit den territorialen Sprachebesonderheiten verbunden; vgl.: sьdd.
Schweinsbraten, nordd: Schweinebraten.
Die Zusammenrueckungen – сдвиги - sind die Zusammensetzungen, die die Komponente in
syntaktisch bedingter Form enthalten (Tischleindeckdich, zugunsten, Zügrundeliegen, Arbeiter-
und-Bauern-Fakultät, Nordrhein-Westfalen, außerdem).
Sie unterscheiden sich — formell gesehen — gar nicht von den eigentlichen Zusammensetzungen.
Der Unterschied besteht lediglich in ihrer genetischen Nдhe zu Wortverbindungen, vgl.:
Zu (seinem) Gunsten = ihm zugunsten;
Nordrhein und Westfalen = Nordrhein-Westfalen;
auЯer dem (Dat.) = auЯerdem (Konjunktion);
Tischlein, deck dich (Satz) = das Tischleindeckdich.
1.2.1.1. Zusammenbildungen (синтаксические сращения).
Die Zusamrnenbildungen sind Wortgebilde, die den Zusammensetzungen sehr ähnlich sind. Sie
bestehen aus zwei oder mehr Wortstämmen und enden mit einem Suffix (Gesetzgebung,
Machthaber, sanftäugig). Betrachtet man genau das letzte Glied, so merkt man, daЯ es wie
eine Ableitung aussieht, jedoch kein ist („Gebung", „Haber", „дugig" existieren nicht). Das
beweist, daЯ die letzte Komponente keine Ableitung ist und daЯ das Suffix dem
zusammengesetzten Wort-stamm angehдngt wird.
Die Zusammenbildung entsteht durch gleichzeitige
a) Zusammensetzung und Suffigierung (rotwangig, Bereitwilligkeit, Freilassung, Besserwisser),
b) Zusammensetzung und Substantivierung (Beschlagnahme, Inangriffnahme).
Im Gegensatz zur Zusammensetzung kann die Zusammenbildung fast immer in ihre
Bestandteile aufgelцst werden, vgl.: achtmonatig (aus: acht Monate); AuЯerachtlassung (aus:
auЯer Acht lassen), Schaustellung (aus: zur Schau stellen).

1.2.2 Ab(kuerzung)

Die Abkьrzung der Wortgruppen und Wцrter als solche ist nicht erst eine Erscheinung der
Gegenwartssprache, doch heute hat sie einen sehr groЯen Umfang angenommen und neue
Formen die Abkьrzungen geschaffen. Man kann drei Tendenzen in der Bildung der
Kьrzungswцrter (oder Abkuerzungen, oder Abbreviaturen- сложносокращенные слова)
feststellen:
1) Wortbildung aus Buchstaben und Teilen von Wörtern;
2)Verkürzung zusammengesetzter oder langer Wörter;
3) graphische Abkürzungen.

Zu 1:
Wortbildung aus Buchstaben und Teilen von Wörtern ist heute nicht nur in der deutschen
Sprache produktiv. Auf dem Gebiet der Presse und Politik findet man fast in allen europдischen
Sprachen Abbreviaturen (einheimische und entlehnte). Man unterscheidet dabei

a) Abkьrzungen, deren Einzelbuchstaben als Laute gesprochen werden: DEFA [de:fa] (Deutsche
Film-Aktiengesellschaft); DAK [dak] (Deutsche Akademie der Kьnste) Agfa [akfa]
(Aktiengesellschaft fьr Anilinfabrika tion).
b) Abkьrzungen, bei denen die Buchstabennamen gelesen werden: DSF [de:es'ef] (Deutsch-
Sowjetische Freundschaft); OB [o:'be:] (Oberbьrgermeister); NVA [enfдo'a] (Nationale
Verteidigungsarmee).
Es werden — wie bereits aus den Beispielen hervorgeht — auf diese Weise Abkьrzungen von
zusammengesetzten Wцrtern und von Wortgruppen geschaffen.
c) Wortbildung aus Teilen von Wцrtern, die eine Zusammensetzung bilden: Wema
(Werkzeugmaschinenfabrik) Benelux-Staaten (Belgien—Niederlande—Luxemburg)
Hierzu kommen noch unvollstдndige Abbreviaturen wie: D-Zug (Durchgangszug) U-Boot
(Unterseeboot) Krad (Kraftrad)

Zu 2:
Oft werden längere deutsche und entlehnte Wörter verkürzt, wobei sogenannte
K o n t r a k t u r e n ( oder K l a p p w ö r t e r ) - у с е ч е н н ы е с л о в а
entstehen. Die häufigsten Formen der Kontrakturen sind:
a) Kontrakturen mit Verkürzung der Endsilben (Kopfwцrter):
Akku (Akkumulator) Kilo (Kilogramm) Ober (Oberkellner) Steno (Stenographie)
Abi (Abitur); Labor (Laboratorium), Kuli (Kugelschreiber); Pulli (Pullover); Uni
(Universitaet).
b) Kontrakturen mit Verkьrzung des Wortanfangs (Schwanzwцrter): Bus (Omnibus), Rad
(Fahrrad), Funk (Rundfunk). Solche Kontrakturen kцnnen selbst wieder Bestandteile von
Zusammensetzungen und Ableitungen werden (Steno-Unterricht, Busstation, Дutler). Die
Kontrakturen sind im Deutschen wenig populдr, wenn man sie mit der Fьlle von Abkьrzungen
des Buchstabentyps vergleicht, die sehr verbreitet sind. Es werden heute viele englische
Abbreviaturen gebraucht: USA [u:esa: ] — „United States of America"; UNO [uno], UN
[u:en] — „United Nations Organisation."

Zu 3:
Graphische Abkьrzungen sind die дlteste Art der Abkьrzungen. Es sind Zeichen der
Schnellschrift und keine neuen Wцrter. Sie werden meist im vollen Wortlaut gelesen:
a.a.O = am angefьhrten Ort
usw. = und so weiter
u.a.m. = und anderes mehr
Dr. = Doktor
ebd. = ebenda
ggf. = gegebenfalls
o.g. = obengenannt

1. 2.3. Ableitung (auch Derivation) – Словопроизводство.

Die Ableitung ist eine der 3 Hauptarten der Wortbildung neben Zusammensetzung
(Zusammenbildung) und Kuerzung.
Als Ableitung bezeichnet man gleichzitig den Prozess und das Resultat dieser Wortbildungsart
(abgeleitete Woerter, auch Derivate - производные слова, или дериваты).
Die Ableitung geschieht in der deutschen Sprache durch:
a) Affigierung (аффиксация). Dazu gehoert Suffigierung und Praefigierung
(суффиксация и префиксация)
b) affixloses Verfahren (безаффиксное словопроизводство). Dazu gehoert
- Wortartwechsel (auch Konversion) – переход одной части речи в другую, или
конверсия.
- Veraenderung der Wortwurzel durch innere Flexion (Umlaut, Brechung und Ablaut).
Synonyme
Der Terminus „Synonym“ tritt für „sinnverwandte Wörter“ zum Ersten Mal in der
Sammlung „Deutsche Synonyme oder sinnverwandte Wörter“ 1794 auf.
Mit dieser sprachlichen Kategorie arbeiten Grammatik, Lexikologie und Stilistik (z.B.
Synonymie von Satzstrukturen: (Er fordert mich auf zu gehen = Er fordert mich auf, dass
ich gehen soll = Er fordert mich zum Gehen auf). Von daher war es ein grosses Problem,
die objektive Definition zu erarbeiten. In der Vielfältigkeit der Definitionen widerspiegelt
sich die praktische und theoretische Bedeutung dieser sprachlichen Kategorie.
Als Synonyme betrachtet man somit Lexeme, die Benennungen des gleichen
Denotats sind, sich aber durch periphere denotative Seme oder konnotative Merkmale
oder durch beides unterscheiden können (vgl. Ufer-Küste-Strand- Kai) Was ist ähnlich -
Grenze zwischen Land und Wasser; Unterschiede: Fluss, See, Platz zum Liegen und
Braunwerden, mit einer architektischen Gestaltung, vgl. weiter Scheuertuch und
Scheuerhader (Erzgebirge)
Daraus ergeben sich die wichtigsten Merkmale
1. Einheitliche begriffliche Bedeutung (vgl. Er nahm die Katze und
streichelte das Tier- referenziell identisch, aber als Systemelemente sind sie nicht
synonym, sondern stehen in einer Hyperonym-EIyponym-Beziehung zueinander.
Vgl. Die Eltern haben sich verabschiedet. Es war selten, daß Vater und Mutter
gemeinsam zu ihnen kamen.
2. Kontextuelle Ersetzbarkeit (Substitution)
Unterschiede:
denotative Merkmale (Löwenzahn, Kuhblume, Milchstengel)
Emotionalität (Gesicht-Schnauze) - betrunken-benebelt (vermildert);
fliehen - ausreißen, auskratzen - Vermächtigkeft.
3. Regionale Konnotationen (Samstag-Sonnabend, Brötchen-Semmel)
Soziale Konnotation: speisen - essen
Sehr oft fallen der Sinn und Emotionalität zusammen.
Als Ergebnis bilden die Synonyme verschiedene synonymische Reihen:
(Synonymgruppen), die durch Zentrum und Peripherie gekennzeichnet sind. Sie
umfassen alle Synonyme, die sich durch Nebenmerkmale der denot. Bedeutung oder
konnotative Merkmale vom Leitsynonym (Archilexem) abheben.
Die Ursachen der Entstehung der Synonyme sind extralinguistisch: (Bedürfnisse der
Leute, die Denotate anders zu nennen)
a) Die politische Entwicklung (Wiedervereinigung – Feierabendheim, Altersheim,
Altenwohnheim, Seniorenwohnheim);
b) Bedürfnisse der Leute, neue Wertvorstellungen ausdrücken zu wollen:
Schuhgeschäft – Schuhsalon; Raumgestaltung – Raumdesign;
c) Übernahme der Fachwörter in die Alltagsrede: ökonomisch – wirtschaftlich,
rationell – sparsam
d) Kommunikationsgründe: LKW – Lastkraftwagen
c) Fremdwörter: Entschuldigung – Pardon, Stockwerk - Etage
Homonyme

Lexika1ische Einheiten mit g1eichem Formativ werden auch a1s Homonyme betrachtet;
(vom griech. „homonymes“ = gleichnamig),
Es gibt zwei Arten der Homonyme: lexikalische und lexikalisch-grammatische.
Zu lexikalischen Homonymen gehören diejenigen, die etymologisch verwandt sind: der Bock
ружье, der Bock „гимнастический снаряд», der Bock „козел»; die Feder „nepo“ und die Feder
„пружина»; der Lauf „бer“ und der Lauf „ствол ружья».
Die lexika1isch-grammatischen Homonyme unterscheiden sich

durch ihre grammatischen Formen:


1. Substantiv und Adverb: Morgen-morgen
2. Praposition und Präfix; auf dem Hof – aufschließen
3. Verb und subst. Infinit: essen - das Essen
4. Adjektiv und Substantiv: das gute (Benehmen) - das Gute
5. Substantiv und Präposition: Dank—dank
6. Adverb und Konjuktion: da — da
7. Zahl und Substantiv und Verb (sogenannte homonymische Triaden: Durch sieben Sieben
sieben
(vgl. im Russ.: попугай — попугай! )

II. Sie haben unterschiedliche grammatische Kategorien, z.B.:


1. Genus: das Band „лента“– der Band „том“; der Erbe „наследник“– die Erbe
„наследство“.
2. Pluralform: Stock – Stöcke/Stockwerke; Wort – Wörter/Worte
3. Starke und Schwache Konjugation der Verben: hängen-hing-gehangen; hängen-hängte-
gehängt

III. Verschiedene Formen verschiedener Wörter: die Wüste – (ich) wüßte


Antonymie

Antonyme sind Wörter mit gegensätzlicher Bedeutung. Man nennt sie auch als Gegensatzwörter.
Der Terminus ist griechischen Ursprungs und bedeutet „GegenName“.
Die Antonyme bezeichnen Gegenstände und Erscheinungen, die zu ein und derselben
Kategorie der objektiven Wirklichkeit gehören und in Paaren auftreten, da ihnen die logische,
kognitive Kategorie der Polarität, des Gegensatzes zu Grunde liegt. Die Antonyme haben im
Wesentlichen die gleichen Seme, sie stimmen in einem Kern von Bedeutungselementen überein,
unterscheiden sich aber durch eine Negation: gesund — krank (nicht gesund), verheiratet —
ledig (unverheiratet). Manchmal ist es durch ein Präfix oder ein Suffix ausgedrückt: dankbar —
undankbar, Erfolg — Misserfolg, gefallen — missfallen, bewässern — entwässern, fehlerhaft —
fehlerlos.
Die Antonymie als semantische Beziehung zwischen Gegensatzwörtern kommt viel
seltener als die Synonymie vor, dafür aber bilden die Antonyme schärfer umrissene Gruppen als
die Synonyme. Wo in der Wirklichkeit eine gewisse Polarität nicht möglich ist, kann es auch
keine Antonyme geben. Es wäre sinnlos, nach Antonymen von Gegenstandsbezeichnungen
(Möbel — Tisch, Bett', Gebäude — Haus, Kino; Gerätenamen — Hammer, Schere), Kollektiva
{Herde, Gebirge) oder Stofifbezeichnungen zu suchen.
Normalerweise gehören die Antonyme ein und derselben Wortart an. Die kognitive
Grundlage der Antonymie bildet das Vorhandensein von Qualitäten, Eigenschaften, Merkmalen
der Begriffe und die damit verbundene Graduierungsmöglichkeit {+/-, mehr —
Norm/Nullpunkt — weniger). Daher ist die Antonymie für die qualitativen Adjektive/Adverbien,
die von diesen Adjektiven abgeleiteten Substantive und eine Reihe von Verben kennzeichnend:
kalt— warm, Kälte — Wärme, rechts — links, geben — nehmen. Die Antonyme bilden nicht nur
Paare, sondern auch ganze Gruppen: kalt — lau — warm — heiß. Auch Substantive (oft sind es
Wurzelwörter) können Antonympaare bilden: Anfang — Ende, Leben — Tod, Vater — Mutter,
Tag — Nacht.
In der deutschen Sprache gibt es viele Antonyme unter:
. Adjektiven und Adverbien: früh – spät; rechts – links
Substantiven: Reichtum – Armut
. Verben: leben – sterben
nicht viel unter Präpositionen: vor – nach
Viele Wörter können Antonyme haben, aber nicht alle, z.B. Buch, Zimmer haben keine
Gegenwörter.
Die Hauptquelle der Entstehung von Antonymen ist die Wortbildung. Dabei spielen eine
wichtige Rolle Präfixe und Halbsuffixe: Un – Ordnung; miß- gefallen; ab/zu- nehmen;
gedanken-voll/los, wasser- arm/reich.
Es gibt verschiedene Grundlagen, nach denen Antonyme klassifiziert werden, z.B. nach
dem Bereich der Untersuchung. Sie werden in der Wortbildung, in der Phraseologie
(Sprichwörter: Fleiß bringt Brot, Faulheit – Not; Reden ist Silber – Schweigen ist Gold;
Zwillingsformeln: früh und spät; Berg und Tal, Für und Gegen) und in der Textstilistik, zum
Beispiel zum Ausdruck der Antithese (die kleinsten Hunde und die größten Gelehrten)
untersucht. Oft werden die Antonyme als ein starkes stilistisches Mittel in den Kunstwerken
verwendet, z. B. Kabale und Liebe, Krieg und Frieden, Zeit zu leben und Zeit zu sterben usw.
1. Основная и дополнительная литература

Количество
№ Выходные данные
экземпляров1
Основная литература2
1 И.Г. Ольшанский, А.Е. Гусева. Лексикология. Современный немецкий язык. 25
2005, Москва
2 В.Д. Девкин. Немецкая лексикография. 2005, Москва. 15
Дополнительная литература3
1 М.Д.Степанова, И.И.Чернышева. Лексикология современного немецкого 22
языка. 1962, Москва
2 Thea Schippan. Lexikilogie der deutschen Gegenwartssprache. 1992, Tübingen 14
3 О.А. Бурукина. Коннотативное поле слова. 2005, Москва 4
4 Lexikon der Redensarten. Издательство АРЕА. 2007, Erfstadt. 2
5 Городникова М.Д., Розен Е.В. Лексикология современного немецкого языка 12
(на немецком языке). 1967, Москва
6 Розен Е.В. На пороге XXI века новые слова и словосочетания в немецком 1
языке. 2000, Москва
7 Hrsg. H: Henne, H: Kämper, G. Objartel. Hermann Paul Deutsches Wörterbuch. 1
Bedeutungsgeschichte und Aufbau unseres Wortschatzes. 2002, Tübingen
8 Hrsg. Günter Drosdowski. Duden Deutsches Universalwörterbuch. 1989, 2
Mannheim
9 Helmut Glück. Metzler Lexikon Sprache. 1993, Stuttgart 2

2. Перечень ресурсов информационно-телекоммуникационной сети


«Интернет»

№ Выходные данные
1 Денина О.. Grundlagen des Bauwesens : учебное пособие по немецкому языку: учебное
пособие [Электронный ресурс] / Оренбург:ОГУ,2013. -165с. ЭБС «Университетская
библиотека он-лайн»
2 Пилюгина О. П., Шарафутдинова Н. С.. Немецкий язык: учебно-практическое пособие
[Электронный ресурс] / Ульяновск:УлГТУ,2012. -186с. ЭБС «Университетская библиотека
он-лайн»
3 Черновол М. П.. Texte mit Tests und Aufgaben (Lesen, Grammatik, Wortschatz) [Электронный
ресурс] / Елец:Елецкий государственный университет им И.А. Бунина,2011. -54с. ЭБС
«Университетская библиотека он-лайн»
4 Литвинов, П.П. Говорите по-немецки правильно : учебное пособие / П.П. Литвинов. - М. :
АЙРИС-пресс, 2011. - 299 с. - (Ступени к успеху). - ISBN 978-5-8112-4272-6 ; То же
[Электронный ресурс]. - URL: http://biblioclub.ru/index.php?page=book&id=79023
(10.05.2016). ЭБС «Университетская библиотека он-лайн»
5 Л.А. Чересельская ; Министерство образования и науки Российской Федерации, Северный
(Арктический) федеральный университет имени М.В. Ломоносова. - Архангельск : САФУ,
2012. - 468 с. - Библиогр. в кн. - ISBN 978-5-261-00738-8 ; То же [Электронный ресурс]. -
URL: http://biblioclub.ru/index.php?page=book&id=436367 (10.05.2016). ЭБС
«Университетская библиотека он-лайн»

3
6 Разова, Е.В. Deutsche Hauslektüre: Erich Kästner «Emil und die Detektive» : практикум по
немецкому языку / Е.В. Разова. - М. ; Берлин : Директ-Медиа, 2015. - 50 с. : ил. - ISBN 978-
5-4475-4835-3 ; То же [Электронный ресурс]. - URL: http://biblioclub.ru/index.php?
page=book&id=363025 (10.05.2016). ЭБС «Университетская библиотека он-лайн»
7 Практическая грамматика немецкого языка: учебное пособие [Электронный ресурс] /
Тамбов:Издательство ФГБОУ ВПО «ТГТУ»,2014. -96с. ЭБС «Университетская библиотека
он-лайн»
8 Иванова Л. В., Снигирева О. М., Талалай Т. С.. Немецкий язык для профессиональной
коммуникации: учебное пособие [Электронный ресурс] / Оренбург:Оренбургский
государственный университет,2013. -153с. ЭБС «Университетская библиотека он-лайн»
9 Лысикова, И.В. От звука к речи: Учебное пособие по практической фонетике немецкого
языка для студентов первого курса [Электронный ресурс] : учебное пособие / И.В.
Лысикова, И.Б. Бойкова. — Электрон. дан. — М. : Прометей (Московский
Государственный Педагогический Университет), 2015. — 124 с. — Режим доступа:
http://e.lanbook.com/books/element.php?pl1_id=64781 ЭБС «Лань»
10 Костеневич Е. В., Кузьмичева И. А., Смирнова Н. С.. Теоретическая фонетика: учебно-
методическое пособие [Электронный ресурс] / Архангельск:САФУ,2014. -108с.
11 Смирнова, А.Г. Основы теории немецкого языка: практикум [Электронный ресурс] :
учебное пособие. — Электрон. дан. — Кемерово : Издательство КемГУ (Кемеровский
государственный университет), 2014. — 96 с. — Режим доступа:
http://e.lanbook.com/books/element.php?pl1_id=58347 ЭБС «Лань»
12 Скорнякова Р. М.. Лексикология современного немецкого языка: учебное пособие
[Электронный ресурс] / Кемерово:Кемеровский государственный университет,2013. -114с.
ЭБС «Университетская библиотека он-лайн»
13 Солодилова И. А.. Лексикология немецкого языка [Электронный ресурс] /
Оренбург:ОГУ,2014. -133с. ЭБС «Университетская библиотека он-лайн»
14 Учурова С. А.. Лексикология немецкого языка = Lexikologie der deutschen Sprache :
vorlesungsskripten: конспект лекций [Электронный ресурс] / Екатеринбург:Издательство
Уральского университета,2014. -53с. ЭБС «Университетская библиотека он-лайн»

3. Перечень программного обеспечения


№ Наименование программного обеспечения4
1 Microsoft Office
2 www.russobit-m.ru (мультимедиа)
3 Wikipedia

4. Перечень информационно-справочных систем


№ Наименование информационно-справочных систем
1 www.area-verlag.de
2 http://www.metager.de
3 http://www.alleng.ru
4 http://www.elibrary.ru

Das könnte Ihnen auch gefallen