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Das literarische Schaffen der deutschsprachigen Autoren zur Zeit des

Nationalsozialismus wurde durch den Einfluss des Nazi-Regimes stark geprägt. Die
Entstehung solcher Diktatur ist mit der Ernennung Adolf Hitlers zum deutschen
Reichskanzler verbunden. Für Regimegegner, also oppositioneller Schriftsteller,
bedeutete das ständige und systematische Verfolgung und politische Säuberung.

Mit Beginn des Dritten Reiches 1933 emigrierte Leonhard Frank nach kurzem
Aufenthalt in München nach Paris. Das war seine 2. Emigration.

Im Mai 1933 gingen seine Bücher in Flammen auf. Diese Bücherverbrennung in


Deutschland am 10. Mai 1933 war eine geplante und inszenierte Aktion, bei der
Studenten, Professoren und andere Mitglieder nationalsozialistischer Parteiorgane
die Werke von bestimmten Autoren ins Feuer warfen.

Im März 1933 wurde Leonhard Frank aus der Preußischen Akademie der Künste
ausgeschlossen, deren Mitglied er seit 1928 war.

Am 3. November 1934 wurde ihm mit der Veröffentlichung der dritten


Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs die deutsche Staatsbürgerschaft
rechtskräftig aberkannt. Das bedeutet Folgendes: die nationalsozialistisch geführte
Regierung machte ihn somit staatenlos.

1936 machte er eine Reise gemeinsam mit Thomas Mann nach Wien. Diese Reise
fand anlässlich de 80. Geburtstags von Sigmund Freud.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 wurde er wie alle deutschen Exilanten
(von den französischen Behörden) in Paris interniert. Interniert bedeutet staatlich
organisierte Isolierung von der Bevölkerung in speziellen Internierungslagern.

Nach seiner Freilassung wurde er (mit dem Überfall von Nazi-Deutschland auf
Belgien und die Niederlande) im Mai 1940 wieder (von der französischen Polizei)
verhaftet. Seine zweite Internierung verbrachte er mit ca. 1000 anderen Exilanten in
einer ehemaligen Sardinenfabrik (in Audierne bei Quimper, Bretagne).

Kurz vor Eintreffen der deutschen Truppen gelang ihm das, sich durch Flucht zu
retten. Das war nicht leicht und unter ständiger Lebensgefahr, aber zuerst zu Fuß,
später mit dem Fahrrad und zuletzt mit dem Zug flüchtete Frank nach Marseille.
Dieses Erlebnis hat er später in seinen biografischen Romanen „Mathilde“ und
„Links, wo das Herz ist“ ausführlich beschrieben.

Der Roman „Mathilde“ ist seiner damaligen Geliebten Maria Meinen gewidmet. Sie
war schweizerische Schriftstellerin und Tänzerin, die ihn während seiner Flucht
finanziell unterstützte.
Tatsächlich war es gefährlich, in Marseille ohne Einkommen und ohne gültige
Papiere zu bleiben. Leonhard Frank war in Furcht vor der (französischen) Polizei und
der Auslieferung an die Gestapo. Wenn er gefangen worden wäre, wäre er zur
Gestapo gebracht worden. Zum Glück hatte er engen Kontakt mit den einflussreichen
Menschen in New York. Deswegen klappte es ihm, mit Hilfe von einem gefälschten
Reisepasses in die USA zu flüchten. Das war im Jahre 1940.

In den Vereinigten Staaten war Leonhard Frank als Drehbuchautor tätig. Er arbeitete
doch ohne Erfolg und Anerkennung zu finden. Sein Leben war immer noch nicht
ruhig, weil er von der zentralen Sicherheitsbehörde der Vereinigten Staaten
permanent überwacht wurde. Man hielt ihn für einen gefährlichen Kommunisten.
Zudem entsprach sein Privatleben nicht den damals in den USA herrschenden
Moralvorstellungen.

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