m gesunde und hygienisch einwandfreie Speisen und Lebensmittel
herzustellen, bedarf es neben einer gut geplanten Produktionsstätte und
Küche sowie gut ausgewählten Rohstoffen und Rezepturen natürlich gut ausgebildeten Personals, das die Hygienevorschriften verinnerlicht und auch uneingeschränkt praktiziert. Gute Personalschulung und einige organisatorisch wichtige Grundsätze wie die Erstellung von Hygiene- und Reinigungsplänen, Lagerungs- und Kühlkettendokumentationen (Aufzeichnung Kühltemperaturen) sowie die Festlegung der Rezepturen sind nur einige wichtige Komponenten zur Einhaltung der Hygienevorschriften. Dreh- und Angelpunkt in allen Hygienesystemen ist der Mensch. Er ist nicht nur Hauptkeimträger in der Produktionskette, sondern auch ein eminent wichtiger Faktor zur Beherrschung der Hygienerisiken. Die Arbeitskleidung der Mitarbeiter erfüllt nicht nur eine Schutzfunktion für den Mitarbeiter, sondern soll auch verhindern, dass Fremdkörper, ekelerregende Stoffe oder Keime in das Lebensmittel eingetragen werden. Einige uneinsichtige Unternehmen glauben ohne eine strukturierte Hygieneplanung auskommen zu können, sie werden spätestens dann eines Besseren belehrt, wenn sie mit der Gesetzeslage konfrontiert werden. Der Gesetzgeber hat nicht ohne Grund eine Reihe von Gesetzen erlassen, die den Verbraucher besser schützen und die Lebensmittelhygiene fordern. Neben den allen bekannten Gesetzen wie dem Infektionsschutzgesetz hat der Gesetzgeber das alte LMBG novelliert und ergänzt, und dies hat sich im Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetz (LFGB) niedergeschlagen. Viele EU-Richtlinien wie z. B. 93/43 Lebens- mittelhygiene wurden ergänzt durch die Regularien 178/2004 und 852–854/2004 EU, die in nationales Recht umgewandelt wurden. Auch die Regularien für Lebensmittelbedarfsgegenstände wurden in der EU-Norm 1935/2004 neu definiert. Es geht hierbei nicht um ursächliche Bürokratisierung, sondern um den Schutz des Verbrauchers und auch der Produzenten. Die zusätzliche Organisation und Dokumentation der Hygienemaßnahmen helfen bei der Beweispflicht, dass der Lebensmittel- produzent seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist. Was viele nicht wissen: Seit dem Jahr 2006 gilt die sogenannte Beweis- lastumkehr. Der Lebensmittelhersteller muss beweisen, dass er seine Ware sorgfältig und hygienisch hergestellt hat. Damit ist der Käufer oder Kunde aus der Beweispflicht herausgelöst! Aus juristischer Sicht muss man wissen, dass bei Verstößen gegen die Hygienepraxis bereits „einfache Fahrlässigkeit“ ausreicht, um bestraft werden zu können. Bei diesen Delikten handelt es sich um Antragsdelikte, die durch eine dritte Person nach Bekanntwerden des Verstoßes angezeigt werden können. Von einer Ordnungswidrigkeit ist der Schritt zur Straftat schnell fließend. Eine nachlässige Reinigung der Behältnisse kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen (z. B. Salmonellen, Kreuzkontaminationen). Dies kann den Tatbestand der fahrlässigen Körperverletzung (Lebensmittelver- giftung oder Unwohlsein), aber auch den Tatbestand der fahrlässigen Tötung erfüllen. Bei gesunden Personen kann eine Kontamination einen abgemilderten Verlauf nehmen, bei Kranken, alten Menschen oder Kindern ist ein drastischer Verlauf der Vergiftung schnell möglich und kann mit dem Tode enden. Dieses Beispiel ist sicherlich nicht die Regel, jedoch können auch hohe Schadensersatzansprüche einen Betrieb empfindlich treffen. Bei sorgfältiger Dokumentation lässt sich hier die Beweiskette schließen. Dies kann man nur dann lückenlos erbringen, wenn man seine Arbeits- abläufe standardisiert, reorganisiert, kontrolliert und dokumentiert. Dokumentation heißt, dass Abläufe, Reinigung und Kontrollen schriftlich und wahrheitsgemäß niedergelegt werden müssen. Dies stellt dann eine Urkunde dar. Ein kurzzeitiger Ausfall des Kühlhauses muss nicht unweiger- lich eine Vernichtung des Warenbestandes nach sich ziehen – es ist jeweils abzuwägen, ob man die Lebensmittel noch verarbeiten kann oder nicht. Auch hierüber ist eine Dokumentation zu erstellen. Der Sofortverbrauch oder die schnelle Weiterverarbeitung müssen mit der Dokumentation der getroffenen Entscheidung einhergehen. Hier einige Dokumentationsbeispiele: Reinigungspläne, Checklisten, Auf- zeichnungsdiagramme oder Kontrolllisten für die Kühltemperatur – aber auch der Anlieferungsbeleg des Kühlwagens, auf dem die Kühltemperatur mit vermerkt werden kann, Wareneingangsbericht oder Vermerk auf dem L