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Das Thema Tierversuche wird seit vielen Jahren sehr kontrovers diskutiert. Ethische Aspekte
ebenso wie wissenschaftliche Argumente stehen im Raum und die Meinungen könnten kaum
mehr auseinandergehen. In der Regel dienen Tierversuche der Untersuchung von Effekten
von Produkten und Substanzen auf den menschlichen Körper. Ein Standardfall für
Tierversuche sind Kosmetika. Auch bei der Entwicklung neuer Medikamente spielen
Tierversuche eine wichtige Rolle. Dabei wird untersucht, wie bestimmte Stoffe auf die Tiere
wirken, um daraus Rückschlüsse auf ihre Wirkung bei Menschen ziehen zu können.
In Deutschland machen Versuche an Mäusen und Ratten 80 Prozent aller Tierversuche aus.
Fische folgen mit 10 Prozent und mit kleineren Anteilen sind beispielsweise noch Vögel,
Affen, Hunde und Katzen zu finden. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa drei Millionen
Tierversuche im Jahr.
Medizinische Relevanz
Die Struktur des Körpers eines Tieres unterscheidet sich stark von der Struktur eines
menschlichen Körpers. Das bedeutet, dass Tierversuche unzuverlässig sein können. Zum
Beispiel wurde das Schlafmittel Thalidomid vor seiner kommerziellen Markteinführung an
Tieren getestet, aber wenn es von Menschen verwendet wurde, verursachte es die Geburt von
10.000 Babys mit schweren Missbildungen. Das bedeutet, dass die Ergebnisse, die
Tierversuche hervorbringen können, möglicherweise nicht gültig sind.
Teuer
Ein weiterer Nachteil bei Tierversuchen ist der Preis. Tierversuche kosten typischerweise viel
Geld, weil die Tiere gefüttert, untergebracht, gepflegt und mit Medikamenten oder ähnlichem
Versuchsmaterial behandelt werden müssen. Zudem können Tierversuche über Monate
mehrfach stattfinden, wodurch zusätzliche Kosten entstehen. Einige der Versuchstiere
werden versteigert oder aus der Natur entnommen, was zusätzliche Kosten in den Prozess
bringt. Beispielsweise können die Gesamtkosten für die Pflege eines einzelnen Hundes über
9.000 Euro pro Jahr betragen.