Sie sind auf Seite 1von 6

Baugipse DIN

Begriff, Sorten und Verwendung


Lieferung und Kennzeichnung 1168

Gypsum plasters; term and definition, types and application, delivery and marking
Plâtres de construction; terme et définition, types et application, livraison et marquage

Unter Berücksichtigung des üblichen Sprachgebrauchs der Anwender dieser Norm wird Gewichtsprozent
(Gew.-%) gleichbedeutend mit Massenanteil in % verwendet.

Inhalt
Seite
1 Begriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1
2 Sorten und Verwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1
2.1 Baugipse ohne werkseitig beigegebene Zusätze . . . . . . . . . . . . .1
2.2 Baugipse mit werkseitig beigegebenen Zusätzen . . . . . . . . . . . .2
2.3 Verwendung und Verarbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2
3 Lieferung und Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2
3.1 Baugipse in Säcken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2
3.2 Lose Baugipse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2

1 Begriff 2.1 Baugipse ohne werkseitig beigegebene Zusätze


Baugipse sind anorganisch-mineralische Stoffe; sie beste- 2.1.1 Stuckgips
hen mindestens zu 50 Gew.% aus Dehydrationsprodukten Stuckgips besteht aus Dehydrationsprodukten des
des Calciumsulfat-Dihydrats, denen werkseitig Zusätze Calciumsulfat-Dihydrats im Niedertemperatur-Bereich. Er
beigegeben sein können. wird für Stuck-, Form- und Rabitzarbeiten, für das
Sie werden aus Rohgips (Gipsgestein oder anderen gips- Herstellen von Innenputzen (Gipsputz, Gipskalkputz)
reichen Rohstoffen, z.B. Nebenprodukten der chemischen sowie zum Erzeugen von Gipsbauplatten und -körpern
Industrie) in geeigneten Aufbereitungs- und verwendet.
Brennverfahren hergestellt. Im Werk beigegebene
2.1.2 Putzgips
Zusatze dienen dem Erzielen bestimmter Eigenschaften.
Zusätze sind Stellmittel, d.h. Stoffe, welche die Putzgips besteht aus Dehydrationsprodukten des
Eigenschaften des Gipses, z.B. die Konsistenz, die Calciumsulfat-Dihydrats im Hoch- und Niedertemperatur-
Haftung oder die Versteifungszeit in der gewünschten Bereich. Er wird insbesondere für das Herstellen von
Innenputzen (Gipsputz, Gipssandputz, Gipskalkputz)
Weise beeinflussen, und Füllstoffe, z.B. Sand, Perlite.
sowie für Rabitzarbeiten verwendet. Er beginnt im allge-
Baugipse erhärten nach Anmachen mit Wasser.
meinen früher zu versteifen und ist dennoch länger zu
bearbeiten als Stuckgips.
2 Sorten und Verwendung
Die Norm behandelt folgende Baugipssorten. 2.2 Baugipse mit werkseitig beigegebenen Zusätzen
Stuckgips Fertigputzgips Ansetzgips 2.2.1 Allgemeines
Putzgips Haftputzgips Fugengips Baugipse mit werkseitig beigegebenen Zusätzen beste-
Maschinenputzgips Spachtelgips hen, gewichtsmäßig bezogen auf die bindefähigen
Bestandteile, überwiegend aus Stuckgips und/oder
Als Baugipse nach DIN 1168 dürfen nur solche Gipse Putzgips, denen im Herstellwerk Stellmittel zum Erzielen
bezeichnet werden, die den Festlegungen dieser Norm bestimmter Eigenschaften zugesetzt sind. Füllstoffe dür-
entsprechen. fen, je nach Baugipssorte, werkseitig zugesetzt sein

Kurhessische Gipswerke • Peter Orth GmbH & Co. KG


37215 Witzenhausen - Hundelshausen, Tel. 0 55 42 / 60 07 -0, Fax 0 55 42 / 60 07 -30
E-mail: info@orth-gipse.de, Internet: http://www.orth-gipse.de
(siehe Abschnitte 2.2.2 bis 2.2.6). 3.1.3 Bei Fertigputzgips, Haftputzgips, Maschinen-
putzgips, Ansetzgips, Fugengips und Spachtelgips müs-
2.2.2 Fertigputzgips sen neben der Kennzeichnung nach Abschnitt 3.1.2 auf
Fertigputzgips versteift langsam und wird für das den Rückseiten der Säcke Hinweise für die Verarbeitung
Herstellen von Innenputzen verwendet. Stellmittel dienen aufgedruckt werden.
zum Erzielen der besonderen Verarbeitungs-
eigenschaften; Füllstoffe sind werkseitig zugesetzt. 3.1.4 Bei Lieferung in Säcken mit Ventil müssen zusätzlich
deren schmale Längsseiten die Benennung der
2.2.3 Haftputzgips Baugipssorte nach Abschnitt 3.1.2 und einen Hinweis auf
Haftputzgips wird vorzugsweise für das Herstellen einlag- das Herstellwerk (gegebenenfalls auch die
iger Innenputze verwendet. Stellmittel sind zugesetzt, Markenbezeichnung) tragen. Höhe des Aufdrucks min-
Füllstoffe dürfen zugesetzt sein. destens 50 mm.

2.2.4 Maschinenputzgips 3.2 Lose Baugipse


Maschinenputzgips wird besonders für das Herstellen von 3.2.1 Loser Baugips darf nur in sauberen, innen trockenen
Innenputzen unter Einsatz von Putzmaschinen verwen- und von Rückständen früherer Lieferungen freien
det. Stellmittel ermöglichen ein kontinuierliches maschi- Transportbehältern befördert werden und muß während
nelles Verarbeiten. Füllstoffe dürfen zugesetzt sein. des Transportes gegen Verunreinigungen und
Feuchtigkeit geschützt sein. Der Frachtführer ist für den
2.2.5 Ansetzgips Zustand des Transportbehälters verantwortlich.
Ansetzgips wird zum Ansetzen von Gipskarton-
3.2.2 Bei der Lieferung von losen Baugipsen muß das
Bauplatten als Wand-Trockenputz verwendet. Stellmittel
Herstellwerk (Lieferwerk) bei Abgabe dem Abholer einen
bewirken langsames Versteifen, erhöhtes
Lieferschein aushändigen, auf dem die in Abschnitt 3.1.2
Wasserrückhaltevermögen und verbessern die Haftung
genannten Angaben enthalten und außerdem vermerkt
an Gipskarton-Bauplatten.
sind:
Tag der Auslieferung
2.2.6 Fugengips
Auftraggeber
Fugengips wird insbesondere zum Verbinden von Empfänger
Gipsbauplatten verwendet. Stellmittel bewirken erhöhstes Kennzeichen des Abholfahrzeuges
Wasserückhaltevermögen und langsames Versteifen. Hinweis auf den Zustand des Transportbehälters (siehe
Abschnitt 3.2.1)
2.2.7 Spachtelgips Der Lieferschein muß deutlich lesbar den Hinweis tragen:
Spachtelgips wird insbesondere zum Verspachteln von ,,Dem Auftraggeber oder seinem Beauftragten auszuhän-
Gipsbauplatten verwendet. Stellmittel bewirken erhöhtes digen’’.
Wasserückhaltevermögen und langsames Versteifen.
3.2.3 Beim Eintreffen der Lieferung beim Empfänger ist
2.3 Verwendung und Verarbeitung der Lieferschein dem Auftraggeber oder seinem
Bei der Verwendung und bei der Verarbeitung von Beauftragten unverzüglich auszuhändigen.
Baugipsen sind die jeweils maßgeblichen Normen, z.B.
DIN 18 550 Teil 1 und Teil 2, DIN 18 181, und die
Verarbeitungsanweisungen der Herstellwerke zu beach-
ten.

3. Lieferung und Kennzeichnung


3.1 Baugipse in Säcken
3.1.1 Zur Lieferung von Baugipsen können Säcke mit oder
ohne Ventil verwendet werden.
****
3.1.2 Die Vorderseiten der Säcke müssen in deutlicher 1)
In technischer Hinsicht, z.B. bei der Nutzung des ange-
Schrift (z.B. nach DIN 30 640 Teil 1) mit folgenden gebenen Sackgewichts als Abmeßgröße, können
Angaben versehen sein: Abweichungen von dem Bruttogewicht bis zu 2% nicht
a) Benennung der Baugipssorte nach Abschnitt 2 beanstandet werden.
b) Name und Ort des Herstellwerkes
c) Brutogewicht in kg1)
d) Hinweis ,,nach DIN 1168’’
Außerdem dürfen die Markenbezeichnung, ein Über-
wachungsvermerk und ein Gütezeichen angebracht sein.

Kurhessische Gipswerke • Peter Orth GmbH & Co. KG


37215 Witzenhausen - Hundelshausen, Tel. 0 55 42 / 60 07 -0, Fax 0 55 42 / 60 07 -30
E-mail: info@orth-gipse.de, Internet: http://www.orth-gipse.de
Zitierte Normen
DIN 18 181 Gipskartonplatten im Hochbau; Richtlinien für die Verarbeitung
DIN 18 550 Teil 1 Putz; Begriffe und Anforderungen
DIN 18 550 Teil 2 Putz; Putze aus Mörteln mit mineralischen Bindemitteln; Ausführung
DIN 30 640 Teil 1 Schriften für die Beschriftung technischer Erzeugnisse; Schriftschnitte, Bezeichnung,
Platzbedarf, Lesbarkeit

Weitere Normen
DIN 1168 Teil 2 Baugipse; Anforderungen, Prüfung, Überwachung

Frühere Ausgaben
DIN 1168: 06.41; DIN 1168 Teil 1: 03.55, 05.75

Änderungen
Gegenüber der Ausgabe Mai 1975 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
- Die Angabe der zulässigen Abweichungen zur Vermeidung von Mißverständnissen hinsichtlich der Festlegung in der
Fertigpackungsverordnung vom 18. Dezember 1981 umformuliert und als Fußnote 1 angeordnet.
- Aktualisierung der Norm-Zitate.
- Aufnahme eines Hinweises bezüglich der Anwendung von Gew.-% als Vorbemerkung.

Internationale Patentklassifikation
C 04 B 11/00
C 04 B 28/14
G 01 N 33/38
B 65 D 85/00

Kurhessische Gipswerke • Peter Orth GmbH & Co. KG


37215 Witzenhausen - Hundelshausen, Tel. 0 55 42 / 60 07 -0, Fax 0 55 42 / 60 07 -30
E-mail: info@orth-gipse.de, Internet: http://www.orth-gipse.de
Kurhessische Gipswerke • Peter Orth GmbH & Co. KG
37215 Witzenhausen - Hundelshausen, Tel. 0 55 42 / 60 07 -0, Fax 0 55 42 / 60 07 -30
E-mail: info@orth-gipse.de, Internet: http://www.orth-gipse.de
Auszug aus DIN 4102 Teil 4
Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen;
Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter Baustoffe, DIN 4102
Bauteile und Sonderbauteile (Seite 51)

Tabelle 38: Mindestdicke d nichttragender, raumabschließender Wände aus Mauerwerk oder


Wandbauplatten ( 1seitige Brandbeanspruchung)
Die ()- Werte gelten für Wände mit beidseitigem Putz nach Abschnitt 4.5.2.10

Zeile Konstruktionsmerkmale Mindestdicke d in mm für die

d1 d d1
Feuerwiderstandsklasse-Benennung

Wände mit Mörtel (1)2)3) F30-A F60-A F90-A F120-A F180-A


1 Porenbeton-Blocksteine und
Porenbeton-Plansteine nach DIN 4165 754) 75 1005) 115 150
Porenbeton-Bauplatten und (50) (75) (75) (75) (115)
Porenbeton-Planbauplatten DIN 4166
2 Hohlwandplatten aus Leichtbeton nach DIN 18 148
Holblöcke aus Leichtbeton nach DIN 18 151
Vollsteine und Vollblöcke aus Leichtbeton nach DIN 18 152 50 70 95 115 140
Mauersteine aus Beton nach DIN 18 153
(50) (75) (75) (75) (115)
Wandbauplatten aus Leichtbeton nach DIN 18 162

3 Mauerziegel nach
3.1 DIN 105 Teil 1 Voll- und Hochziegel, 115 115 115 140 175
DIN 105 Teil 2 Leichthochlochziegel,
DIN 105 Teil 3 hochfeste Ziegel und hochfeste Klinker, (70) (70) (100) (115) (140)
DIN 105 Teil 4 Keramikklinker

3.2 Mauerziegel nach


115 115 140 175 190
DIN 105 Teil 5 Leichtlanglochziegel und
Leichtlangloch-Ziegelplatten (70) (70) (115) (140) (175)
4 Kalksandsteine nach
DIN 106 Teil 1 Voll-, Loch-, Block- und Hohlblocksteine
DIN 106 Teil 1 A1 (z.Z. Entwurf) Voll-, Loch-, Block-, 70 1156) 115 115 175
Hohlblock- und Plansteine (50) (70) (100) (115) (140)
DIN 106 Teil 2 Vormauersteine und Verblender

5 Mauerwerk nach 115 115 115 165 165


DIN 1053 Teil 4 Bauten aus Ziegelfertigbauteilen (115) (115) (115) (140) (140)
6 Wandbauplatten aus Gips nach DIN 18 163 für
Rohdichten ≥ 0,6 kg/dm3 60 80 80 80 100
1) Normalmörtel 4) Bei Verwendung von Dünnbettmörtel: d ≥ 50 mm
2) Dünnbettmörtel 5) Bei Verwendung von Dünnbettmörtel: d ≥ 75 mm
3) Leichtmörtel 6) Bei Verwendung von Dünnbettmörtel: d ≥ 70 mm

Kurhessische Gipswerke • Peter Orth GmbH & Co. KG


37215 Witzenhausen - Hundelshausen, Tel. 0 55 42 / 60 07 -0, Fax 0 55 42 / 60 07 -30
E-mail: info@orth-gipse.de, Internet: http://www.orth-gipse.de
Kurhessische Gipswerke • Peter Orth GmbH & Co. KG
37215 Witzenhausen - Hundelshausen, Tel. 0 55 42 / 60 07 -0, Fax 0 55 42 / 60 07 -30
E-mail: info@orth-gipse.de, Internet: http://www.orth-gipse.de

Das könnte Ihnen auch gefallen