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Magie der Mehrdeutigkeit - Jugend-Sprache, reduziert auf magische Formeln, versteckt sich vor Welt
- jugendlich Sprachabstinenz entspricht angehäuften inneren Erleben, das der Spezialwörter
emotional in Farben, Klängen, Lauten und Zeichen abläuft Kürzel, die chemischen Formeln gleichen = Parodie auf abstrakte
Sprache leistet Entlastung des Menschen von Trennung des Innen und Lautmusik der Erwachsenen
Außen; - Sprache "meint" nicht mehr, ist Klang und Laut
Distanzierungsakt von den geltenden Konventionen
Formelwerk der Erwachsenen hält sie eigenes Formelwerk entgegen - Wie halten sie's mit dem Glück, diese Jungen?
sie sind Ankläger und Opfer zugleich, uns ein ganzes Stück voraus in ihren Glück ist die Droge, Woanders ist es nicht anzutreffen
Verlusten und in unartikulierter Anklage Drogenrausch scheit, als ob alles ist möglich ist
- Selbstbestrafung in der Trivialität anstatt Flucht in die hohe Kunst man wird zum Gott
(genießen der Leistungsfähigkeit der Sprache gedanklich und ästhetisch) alles ist da
Glücksangebote der Dichter ruhen weitgehend ungenutzt kein Grund mehr sich aufzuregen. Cool bleiben
- Beginn bereits in 60er Jahre: Bild- und Schriftfetischismus (Idole und - Jugend-Sprache zeigt Sehnsucht nach Rauschzuständen:
Feinbilder hingen an Wänden, Transparente und Wandzeitungen, "Pycho-Trip", Trip ins Innere oder ins Transzendente Naher Osten, Sekten
Flugblätter, Resolutionen lagen herum) Jugend steht unter stärkeren Druck der Objektwelt: Information hat
man gebraucht noch Sprache bedingt durch verehrte Übergewicht
Gesellschaftsphilosophen, Sprache war hochreflektiert, sie zu Bild der Jugend, wie es von den Medien vermittelt wird ist in Gefahr
benutzen war Signal für Denkzusammenhänge, dür Theorie; gestanzt zu werden
Glücksverlust: "Frustration" genannt, Vergeblichkeit des Hoffens und - sprachlich gepanzert, können sie tief innen sprachlos ausharren in
Wünschens Zuständen, über die sie sich oft tagelang selbsrtkeine Nachricht zumuten
man dachte in Wörtern, nicht in Sätzen - "Chaotisch": das kann herrlich oder schrecklich sein
mit Gefühl beladene Losungen in denen sich Gruppe erkannte, ihre der Ton gibt an, was man meint, aber er legt nicht gänzlich fest, was
Identität gegenüber den Feinden gemeint sein soll
- heute ist selbstverantwortete Sprache der Jugend nicht mehr Eben diese Sollen will man abschütteln: frei bleiben, sich nicht festlegen
ausgeliehen von Erwachsenen - Bedeutungswandel des Wortes "Terror" zeigt, was seit 60er Jahren passiert
zeigt nicht mehr Gedachtes, sonders Gefühltes ist:
berührt nur flüchtig anstatt zu benennen Trivialisierung des Begriffs auf kleine Formate (Terror zu Hausem wenn
Ebene des Trivialen hat sich ausgebreitet Eltern tadeln, verbieten, bestrafen)
Glück wird gesucht in Unterhaltung anstatt Analyse; Fremdbestimmung Verharmlosung des wahren Inhalts
durch Unterhaltung statt Selbstverwirklichung ohne eigene Coolness = Technik des Verharmlosens
Erlebnisstoffe
Quelle:
G. Höhler, Das Glück, Düsseldorf 1981, S. 164-186