Eugenie Heckers
Matrikel-Nr. 1110000
BG00-PMA-PH1-220630
Eugenie Heckers -Matrikelnummer 1110000-
Inhaltsverzeichnis Seite
1.1 .. . .1
1.2 ...
2.2 ...... 3
4 Personalmanagement .. ... 6
4.3 Führungstheorie 7
......9
...10
6.1 .
... 12
6.3.2 ... 14
6.4.2 18
7 Nachwort ...
Anlagen .. 37
Literaturverzeichnis. 48
Eigenständigkeitserklärung 49
Tabellenverzeichnis: Seite
Anlagenverzeichnis: Seite
Anhang 6: Belastungs-Beanspruchungsmodell
Anhang 16: Mögliche Maßnahmen zur Einhaltung und Gestaltung von Pausen..36
Anhang 17: Mögliche Impulse, um den Anreiz der Akquisition und die
Mitarbeiterbindung zu erhöhen 7
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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Hausarbeit die männliche Form verwendet. Grundsätz-
lich sind jedoch beide Geschlechter gemeint.
1 Einleitung
Es wird vielfach in der Öffentlichkeit sowie auch in der Literatur auf die Auswir-
kungen des demografischen Wandels hingewiesen. Fast jeder setzt diesen Begriff
gleich mit der Vorstellung einer alternden und schrumpfenden Gesellschaft. Der
Wandel führt zu einer Vielzahl an Veränderungen und stellt insbesondere das Per-
sonalmanagement vor große Herausforderungen (vgl. Bundesanstalt für Arbeits-
schutz und Arbeitsmedizin [BAuA], 2010, S.3).
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
Mit Blick auf den demografischen Wandel und die damit verbundenen Auswir-
kungen stellt sich die -
fische Wandel auf das Personalmanagement in stationären Altenpflegeeinrichtun-
gen In dieser Hausarbeit soll die Fragestellung untersucht sowie mögliche
Handlungsansätze beschrieben werden.
2.1 Fachkräftemangel
Unter dem Begriff Fachkraft werden Personen verstanden, die einen anerkannten
akademischen Abschluss erlangt oder eine mindestens zweijährige Berufsausbil-
dung absolviert haben.
Ein Fachkräftemangel oder auch Fachkräfteengpass besteht, wenn die Nachfrage
nach diesen Fachkräften über einen längeren Zeitraum nicht gedeckt werden kann.
Das bedeutet, dass die Betriebe mehr Stellen zu besetzen haben als Fachkräfte zur
Verfügung stehen (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung [bpb], 2014, o. S.).
Der demografische Wandel beschreibt alle Veränderung in der Struktur einer Ge-
sellschaft. Der Begriff fasst folgende Komponenten in der Bevölkerung zusam-
men:
Fertilität (Geburtenrate)
Mortalität (Lebenserwartung) und den sogenannten
Wanderungssaldos (Differenz zwischen den Zuzügen und Fortzügen von
Menschen), (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung [bpb], 2016, o. S.).
Pandemie für das demografische Geschehen sind bisher noch nicht eindeutig er-
kennbar. Aktuell ist ein leichter Rückgang der Lebenserwartung sowie der Fertili-
tätsrate zu verzeichnen (vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung [BIB],
2021, o. S.).
Mit Rückblick auf den demografischen Wandel verringert sich die Anzahl der Ar-
beitskräfte sowie ihre Qualifikation. Somit entsteht ein Nachwuchs- und Fach-
kräftemangel (vgl. IW, 2018 a, S.21). Zudem wächst der Pflegebedarf mit dem
Anstieg der Lebenserwartung und somit auch der Bedarf an Pflegeheimen. Die
Zahl der Pflegebedürftigen im Sinne des SGB XI ist im Vergleich der Jahre 2019
und 2017 um 21 Prozent gestiegen. Im Dezember 2019 waren 4,1 Millionen Men-
schen pflegebedürftig (vgl. Statistisches Bundesamt [Destatis], 2020, S.9).
Besonders in den Fokus geraten ist der Pflegeberuf im Zuge der Corona-Pande-
mie. Trotz eines Anstiegs der beschäftigten Pflegefachkräfte kann ihr Bedarf be-
reits heute nicht gedeckt werden (siehe Anhang 2). Ein Teil dieses Anstiegs wurde
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(siehe Anhang 3). Das Berufsbild der Pflege ist geprägt von atypischen Arbeits-
zeiten wie Wochenend- und Nachtdiensten, Überstunden, Zeitdruck, zu wenig
Personal, psychische und physische Belastung, mangelnde Möglichkeiten zur
Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie der fehlenden gesellschaftlichen
Wertschätzung (vgl. BAuA, 2010, S.9 ff.).
24 Prozent der Altenpflegekräfte verlassen bereits innerhalb der ersten fünf Jahre
nach der Ausbildung ihren Beruf. Damit gehört der Pflegeberuf zu den Berufen
mit begrenzter Tätigkeitsdauer (vgl. Arbeitnehmerkammer Bremen & [SOCIUM]
Forschungszentrum für Ungleichheit und Sozialpolitik, 2021, S.7).
Im Jahr 2019 befanden sich über 50 Prozent der Pflegekräfte (Pflegefachkräfte so-
wie Altenpfleger) in Teilzeitbeschäftigung. Dies ist im Vergleich zu anderen Be-
rufsgruppen überdurchschnittlich hoch. Einerseits reduzieren Vollzeitkräfte ihren
Stundenumfang aufgrund der hohen Arbeitsbelastungen, andererseits wird von
den Teilzeitbeschäftigten im großen Umfang Mehrarbeit erwartet. Hinzu kommt,
dass der Arbeitgeber häufig nur Teilzeitverträge anbietet, um so flexibler auf die
Personaleinsatzplanung reagieren zu können (vgl. Deutscher Berufsverband für
Pflegeberufe [DBfK], 2019, S.6 ff.).
Die Reaktion der Pflegekräfte auf die schlechten Arbeitsbedingungen ist ein früh-
zeitiger Berufssaustieg, ein Berufswechsel und allgemein eine hohe Fluktuation.
Vor allem ältere Pflegekräfte nutzen die Möglichkeit der Teilzeitbeschäftigung
zur Reduktion der Arbeitsbelastungen (vgl. Arbeitnehmerkammer Bremen &
SOCIUM, 2021, S.7 f.).
Angesichts einer immer älter werdenden Belegschaft sowie des Nachwuchs- und
Fachkräftemangels werden die stationären Pflegeeinrichtungen nicht nur aus hu-
manen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen dazu angehalten, die Arbeits-
kraft ihrer Mitarbeiter über die gesamte Lebensspanne hinweg zu erhalten (vgl.
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege [BGW], 2014,
S.9). Weitere Einflussfaktoren auf die Personalarbeit ergeben sich aus dem Span-
nungsfeld Markt-, Technologie-, Organisations- und Wertedynamik sowie der
Globalisierung. Somit steigen die Herausforderungen an das Personalmanagement
enorm (vgl. Scholz, 2000, S.7).
4 Personalmanagement
-
genen Gestaltungs- und -Loh-
mann; Lohmann & Schirmer, 2016, S.1).
beschränken sich somit nicht nur auf den Funktionsbereich des Personalwesens,
sondern werden für alle betrieblichen Funktionsbereiche und damit für jeden Mit-
arbeiter relevant (vgl. Holtbrügge, 2018, S.1 ff.). Zudem berücksichtigt das Perso-
nalmanagement verschiedene konzeptionelle Managementansätze, wie beispiels-
weise das Employer Branding (siehe Abschnitt 2.3).
Eine der bekanntesten Ansätze zur Führung von Menschen stammt von McGre-
gor. Grundsätzlich liegen den unterschiedlichen Bedürfnismodellen unterschiedli-
che Menschenbilder zugrunde. McGregor differenzierte diese zwischen zwei pola-
ren Menschenbildern, nämlich der Theorie X und der Theorie Y (vgl. Scholz,
2000, S.118).
Bei dem Menschenbild der Theorie X haben Menschen eine angeborene Abnei-
gung gegen Arbeit und versuchen diese zu vermeiden. Deshalb müssen sie kon-
trolliert und geführt werden. Außerdem drohen ihnen Sanktionen.
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Bei dem Menschenbild der Theorie Y arbeiten die Menschen gerne und selbstver-
pflichtend, auch ohne die Aussicht auf Belohnung oder Strafe. Die Menschen
übernehmen gerne Verantwortung und haben das Bedürfnis nach Selbstverwirkli-
chung. Dieser Führungsansatz dient als Richtschnur im Hinblick auf eine Huma-
nisierung der Arbeit (vgl. Scholz, 2000, S.119 f.).
Psychische Belastungen werden nach der DIN EN ISO 10075-1:2018 definiert als
erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zu-
kommen und psychisch auf ihn einwirken.
Stress gesprochen werden (siehe Anhang 6), (Richter & Hacker, 2017, S. 23 ff.).
In der nachfolgenden Tabelle 1 werden Belastungen aufgeführt, die Stressreaktio-
nen auslösen können (vgl. Richter & Hacker, 2017, S.16).
Tabelle 1: Belastungen, die die Qualität potentieller Stressoren annehmen können (eigene Darstel-
lung nach Richter & Hacker, 2017, S.17)
Betriebsklima
Wechsel der Umgebung, der Mitarbeiter und
Belastungen aus der des Aufgabenfeldes
sozialen Umgebung strukturelle Veränderungen im Unternehmen
Informationsmangel
5.2 Ressourcen
Ressourcen werden definiert als Mittel, die eine Person nutzen kann, um die An-
forderungen zu bewältigen mit der Absicht, eigene Ziele sowie das Wohlbefinden
und somit die Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern (vgl. Schubert & Knecht,
2015, S.3 f.).
5.3 Stressfolgen
Stress beschreibt eine negative körperliche und psychische Reaktion eines Men-
schen, auf eine für ihn nicht zu bewältigende wahrgenommene Situation (vgl.
Richter & Hacker, 2017, S.125).
Stress ist nach diesem Verständnis ein negativer Zustand (vgl. BGW, 2012, S.7).
Stressfolgen können kurz- oder langfristig entstehen und zeigen sich auf vier Ebe-
nen (siehe Anhang 7), (vgl. BGW, 2012, S.11 ff.).
So zeigen Ergebnisse des DGB-Index Gute Arbeit , dass sich nur 20 Prozent der
Beschäftigten in der Pflege unter ihren derzeitigen Arbeitsbedingungen vorstellen
können, bis zum Eintritt ins Rentenalter arbeitsfähig zu bleiben (vgl. Institut
DGB-Index Gute Arbeit & Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft [ver.di]
(2018), S.22).
steigern. Dies schlägt sich in einer stärkeren Verbundenheit der Beschäftigten zur
Pflegeeinrichtung nieder. Zahlreiche Umfragen zeigen, dass es den älteren sowie
jüngeren Beschäftigten nicht nur um materielle Vorteile geht, sondern auch um
die Zufriedenstellung immaterieller Motive (sinnvolle Arbeit, gutes Betriebs-
klima). Somit dient das BGM als Stellschraube, um als attraktiver Arbeitgeber
wahrgenommen zu werden (vgl. Winter & Grünewald, 2016, S.225 ff.).
6.1 Altersstrukturanalyse
Das Ziel ist es aufzuzeigen, welcher Handlungsbedarf sich für die Personalarbeit
durch altersstrukturelle Veränderungen abzeichnet (vgl. Adenauer, 2015, S.64).
Das Ziel ist es, geeignete Strukturen und Prozesse zu entwickeln, die langfristig
und nachhaltig für die Erhaltung der psychischen und physischen Gesundheit so-
wie der Leistungsfähigkeit der Beschäftigten sorgt. Das BGM ist sowohl
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Verhältnisorientiert bezieht sich auf Maßnahmen, die vom Arbeitgeber bei der
Gestaltung von Arbeitsbedingungen (Arbeitsabläufe, Arbeitsorganisation, Ar-
beitsumgebung) getroffen werden müssen (vgl. Winter & Grünewald, 2016,
S.230).
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement stützt sich auf drei Säulen, nämlich den
Betrieblichen Arbeitsschutz, die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und
die Betriebliche Wiedereingliederung (BEM) (siehe Anhang 13), (vgl. Kiesche,
2013, S.19). Die Säulen verfügen über zahlreiche Schnittstellen, können so mitei-
nander verknüpft werden und münden in das BGM (vgl. GKV-Spitzenverband,
2021, S.109). Dadurch können Fehlbelastungen reduziert werden und möglichst
viele Ressourcen (siehe Abschnitt 6.4) entstehen, um gute Arbeitsbedingungen in
der Pflege zu erhalten (vgl. Adenauer, 2015, S.5 f.).
Der Geltungsbereich des BEM ist nicht nur auf den Personenkreis schwerbehin-
derter Menschen begrenzt, sondern bezieht sich auf alle Beschäftigten in einem
Betrieb. Im Jahr 2004 trat der §84 Abs. 2 SGB IX zum BEM in Kraft. Seither ist
der Arbeitgeber dazu aufgefordert, für Beschäftigte, die länger als 6 Wochen bzw.
42 Kalendertage ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig sind, ein betrieb-
liches Eingliederungsmanagement durchzuführen. Zudem ist die Interessenvertre-
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Das oberste Ziel ist es, die Arbeit Menschengerecht zu gestalten sowie die Ge-
sundheit der Beschäftigten umfassend zu fördern und zu schützen (vgl. §§ 1- 3
ArbSchG).
Der betriebliche Arbeitsschutz ist für jedes Unternehmen verpflichtend. Die Un-
fallversicherungsträger und die dafür zuständigen Behörden haben die Aufgabe
zur Beratung und Überwachung (vgl. § 20 SGB VII). Die wichtigsten Rechts-
grundlagen sind das Arbeitsschutzgesetz und das Arbeitssicherheitsgesetz. Details
sind in Verordnungen und in den technischen Regeln konkretisiert. In dem Pro-
zess kann der Betriebsarzt und die Fachkraft für Arbeitssicherheit Unterstützung
leisten. Zudem ist der Betriebsrat mit einzubeziehen, da er Informations- und Mit-
Die Aufgabe der Gefährdungsbeurteilung ist es, die von der Arbeit und den Ar-
beitsbedingungen ausgehenden Gefährdungen zu identifizieren und zu beseitigen
(vgl. GDA, 2017, S.5). Beschäftigte können bei ihrer Tätigkeit unterschiedlichen
Gefährdungsfaktoren ausgesetzt sein (vgl. § 5 ArbSchG). Im Jahr 2013 fand eine
Novellierung des Arbeitsschutzgesetzes statt. Seitdem gehören durch die Tätigkeit
ausgelöste psychische Belastungen zu den arbeitsbedingten Gesundheitsgefähr-
dungen. Somit ist der Arbeitgeber dazu angehalten psychosoziale Belastungen als
Risikofaktor bei der Arbeit explizit aufzuführen (vgl. Uhle & Treier, 2019, S.81).
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Betriebliche Gesundheitsförderung
Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Gesellschaft zur Verbesserung von Gesundheit
und Wohlbefinden am Arbeit
Um die Resilienz bei den Beschäftigten zu stärken, ist die Implementierung eines
Stress- und Konfliktmanagements sinnvoll. Im Rahmen des BGM lassen sich im
Umgang mit Stressoren unternehmensseitige Unterstützungsangebote in zwei
Hauptkategorien abbilden, nämlich das personenbezogene Stressmanagement und
das bedingungsbezogenen Stressmanagement (vgl. Uhle & Treier, 2019, 377).
3. Regenerative Strategien: Das Ziel ist es hier die Stressfolgen zu lindern, in-
dem Techniken zur Entspannung, Erholung (Yoga, Meditation) und Strategien
einer gesunden Lebensweise (Ernährung, Raucherentwöhnungskurse) angebo-
ten werden. Zur Regeneration gehört auch Sport und Bewegung. Die regenera-
tiven Strategien können in die bedingungsbezogenen Präventionsressourcen
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wie Dienstplan- und Pausengestaltung fließen (vgl. Uhle & Treier, 2019,
S.374 ff.).
Nach Hacker und Richter (vgl. Richter & Hacker, 2017, S.13) erfolgt eine diffe-
renzierte psychologische Bewertung der Arbeitstätigkeiten nach den Bewertungs-
kriterien (1.) Ausführbarkeit, (2.) Schädigungslosigkeit,
(3.) Beeinträchtigungsfreiheit, (4.) Persönlichkeitsförderlichkeit
Die Bewertungsebenen sind hierarchisch und dienen der Entwicklung und somit
einer Erweiterung der Autonomie. Demzufolge bilden die vier genannten Bewer-
tungsebenen die Voraussetzung für eine menschengerechte Arbeit (vgl. Fuchs,
2009, S. 60 f.).
Folgende arbeitsgestalterische Maßnahmen werden nach der GDA (2017, S.17 ff.)
in Merkmalsbereiche unterschieden:
1. Merkmalsbereich: Arbeitsaufgabe
Schaffung von Handlungs- und Entscheidungsspielräumen
Klare Festlegung von Zuständigkeiten und Aufgaben
Job Rotation (regelmäßiger Wechsel der Tätigkeiten, um einseitige Belas-
tungen zu vermeiden)
Job Enrichment (Arbeitsbereicherung: Vergrößerung des Entscheidungs-
und Handlungsspielraums durch mehr Verantwortung)
Job Enlargement (Arbeitserweiterung: durch horizontale Aufgabenvergrö-
ßerung)
Aus- Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten (vgl. Uhle & Treier, 2019,
S.384)
Mentoring-Programme (Erfahrene Mitarbeiter unterstützen und begleiten
neue Mitarbeiter in der Anfangsphase in allen Belangen) (vgl. Troger,
2016, S.75 ff.)
2. Merkmalsbereich:
Etablierung eines Gesundheitszirkels (Arbeitsbedingungen analysieren,
sich auseinandersetzen, Verbesserungsvorschläge eruieren, Verbesserungs-
vorschläge in den jährlichen Gesundheitszirkelbericht einfließen lassen).
Vernetzungstreffen für alle Moderatoren von Gesundheitszirkeln (haus-
übergreifender Austausch), (vgl. Fuchs-Hlinka; Staflinger & Seubert, 2020,
S.818 f.).
Dienstplangestaltung: neue Arbeitszeitmodelle erarbeiten mit Hilfe von
Fragebögen oder Gruppengesprächen (siehe Anhang 15), (vgl. Fuchs-
Frohnhofen; Scheen; Metzen et.al., 2019, S.21).
Pausengestaltung (Ziel ist es, Entlastungseffekte für die Beschäftigten zu
schaffen (vgl. Jaensch; Fugli; Ott et.al., 2020, S.853)). Die Einhaltung von
Pausenzeiten ist verpflichtend und im Arbeitszeitgesetz geregelt (vgl.
INQA & BAuA, 2019 a, S.113). Mögliche Maßnahmen zur Einhaltung von
Pausen und Förderung der Pausenkultur werden im Anhang 16 aufgeführt.
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4. Merkmalsbereich
Anschaffung adäquater Arbeitsmittel (vgl. Uhle & Treier, 2019, S.384)
Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung (Schulungs- und Kommunikationsan-
gebote, zur Sensibilisierung der in Bezug auf Gesundheit und Ergonomie
am Arbeitsplatz (vgl. Fuchs-Hlinka; Staflinger & Seubert, 2020, S.818).
Lärm, Klima, Beleuchtung und Gefahrstoffe (vgl. Fuchs-Frohnhofen;
Scheen; Metzen et.al., 2019, S.21). Aldehydhaltige Desinfektionsmittel
vermeiden, Wischdesinfektion statt Sprühdesinfektion, Beschäftigte Unter-
weisen, Infektionsrisiken (Blut, Urin, Speichel) durch Schutzmaßnahmen
vermeiden (vgl. BGW, 2017, S.29 f.)
5.
Feste Arbeitsverträge (Sicherheit für die Beschäftigten)
Achtsamkeit (Lernen auch mal nein zu sagen, Abgrenzung zwischen Arbeit
und Privatleben) (vgl. GDA, 2017, S.20)
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und dem Wegfall der Arbeitskräfte,
die das Rentenalter erreicht haben, spielt die Attraktivität der Pflegeeinrichtung
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eine immer größere Rolle. Die Mitarbeiter von heute möchten sich mit dem Un-
ternehmen identifizieren (vgl. Winter & Grünewald, 2016, S.225).
Die Arbeitgeberattraktivität
als Arbeitgeber Das Personalmarketing
soll daran anknüpfen.
Der Begriff Marketing orientiert sich dabei an den Bedürfnissen sowie Erwartun-
gen der Kunden. Somit wird der Mitarbeiter als Kunde betrachtet, welcher Arbeit-
geber zu überzeugen, zu motivieren und langfristig zu binden ist. Die Befriedi-
gung oder Nicht-Befriedigung der Bedürfnisse wirken sich auf die Unternehmens-
kultur aus, was sich wiederum auf das Unternehmensimage niederschlägt. Es wird
zwischen dem internen Personalmarketing, welches an die aktuellen Mitarbeiter
gerichtet ist, und dem externen Personalmarketing, das potentielle Mitarbeiter an-
sprechen soll, unterschieden (vgl. Scholz, 2000, S.419 f.). Die gesamten Personal-
marketingaktivitäten sowie die Personalbindung spiegeln sich im Employer
Branding der Unternehmung wider (vgl. Kanning, 2017, S.3). Für den Aufbau ei-
ner Arbeitgebermarke (Employer Branding) gibt es keinen einheitlichen Weg
(vgl. Winter & Grünewald, 2016, S.225 f.). Unterschiedliche Werbemaßnahmen
tragen dazu bei, die Pflegeeinrichtung in der Öffentlichkeit zu präsentieren (vgl.
Scholz, 2000, S. 429). Die Auswertung einer Arbeitsplatzstudie zeigt auf, dass
Pflegeeinrichtungen vom Pflegepersonal sowie von den Bewohnern positiver
wahrgenommen werden als von außen (vgl. Bundesministerium für Gesundheit,
2021, S.45). Dieses schlechte Image hemmt die Berufswahl (vgl. Bundesministe-
rium für Gesundheit, 2021, S.19). Damit gute Arbeitsbedingungen als attraktiv
wahrgenommen werden können ist es wichtig, diese Transparenz nach außen dar-
zustellen (vgl. Bundesministerium für Gesundheit, 2021, S.65). Jede Pflegeinrich-
tung hat die Möglichkeit für die Entwicklung von Konzepten und Maßnahmen zur
betrieblichen Umsetzung Fördermittel zu erhalten (vgl. Bundesministerium für
Gesundheit, 2021, S. 57). Im Anhang 17 werden Impulse aufgezeigt, um den An-
reiz der Akquisition und die Mitarbeiterbindung zu erhöhen.
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7 Nachwort
Die Verfasserin ist der Ansicht, dass das BGM in den Pflegeeinrichtungen noch
viel zu wenig berücksichtigt wird (vgl. Landespflegekammer Rheinland-Pfalz,
2021, o. S.). Gerade Präventionsangebote zum Umgang mit Belastungen müssen
viel intensiver forciert und umgesetzt werden, wenn Pflegekräfte nicht selbst er-
kranken sollen (vgl. Rohwer; Mojtahedzadeh; Harth et.al., 2021, S.41). Die oben
aufgeführten Ausführungen haben aufgezeigt, welcher Bedeutung dem Personal-
management für die stationären Altenpflegeeinrichtungen zukommt. Die demo-
grafischen Entwicklungen zeigen deutlich auf, dass der Pflegebedarf in den nächs-
ten Jahren weiter ansteigt, wobei bereits ein Pflegeengpass vorliegt. Kritisch zu
betrachten ist die Tatsache, dass das Personal ebenfalls von der Entwicklung der
Bevölkerungsstruktur betroffen ist. Die Anzahl der älteren Beschäftigten steigt,
während die Anzahl der Nachwuchskräfte sich verringert. Mit Blick auf das nega-
tive Image des Pflegeberufs kann ein vorausschauendes und nachhaltiges Perso-
nalmanagement, dazu beitragen den Beruf der Pflege attraktiver zu gestalten, um
somit die Anzahl der Auszubildenden im Gesundheitswesen zu steigern sowie das
vorhandene Pflegepersonal im Beruf zu halten. In dieser Hausarbeit wurde aufge-
zeigt, dass neben den gesetzlich reglementierten Vorgaben zum Arbeitsschutz und
zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement, nicht gesetzlich verankerte Maß-
nahmen zur Verbesserung in unterschiedlichen Bereichen beitragen können, um
somit positiv auf die Arbeitsfähigkeit sowie auf die Gesundheit der Pflegekräfte
einzuwirken. Somit führt ein strategisch gut integriertes BGM zu geringeren Fehl-
zeiten, niedrigeren Fluktuationen, einem besseren Betriebsklima und erhöht zu-
gleich die Attraktivität des Arbeitgebers. Dies stellt sowohl für den Arbeitgeber
als auch für den Arbeitnehmer eine Gewinnsituation dar. Der Arbeitgeber bleibt
wettbewerbsfähig, indem die Mitarbeiter gesund und leistungsfähig gehalten wer-
den. Letztere profitieren von einem gesundheitsförderlichen Arbeitsumfeld (vgl.
Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, 2021, o. S.). Zudem spielt das BGM im
Hinblick auf anstehende Veränderungsprozesse eine bedeutende Rolle. Auf-
schluss über Verbesserungen oder Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen
kann mit den oben aufgeführten Analyseinstrumenten wie Alters-strukturanalyse,
Beschäftigtenbefragung, Gefährdungsbeurteilung, Unfallstatistik usw. aufgezeigt
werden. Abgesehen vom gesellschaftlichen Nutzen spiegelt sich die Zufriedenheit
der Pflegekräfte wiederum in der Zufriedenheit der Bewohner wider.
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Entwicklung von gemeldeten offenen Stellen, Arbeitslosenzahlen und Engpassrelation bei Altenpflegern.
Verhältnis von der Anzahl der Arbeitslosen zu der Anzahl offener Stellen.
Anhang 6: Belastungs-Beanspruchungsmodell
Personalnummer
Name
Alter (Geburtsdatum)
Eintrittsdatum ins Unternehmen
Geschlecht
Betriebsbezogene Qualifikation
Betrieblicher Einsatzbereich / Funktion
Betriebliches
Gesundheitsmanagement
(eigene Darstellung)
(Quelle: Fuchs- Frohnhofen; Gessenich; Dutzenberg; Metzen; Hammann & Bogert, 2019, S.9)
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Humankriterien Merkmale
Anhang 16: Mögliche Maßnahmen zur Einhaltung und Gestaltung von Pausen
Anhang 17: Mögliche Impulse, um den Anreiz der Akquisition und die
Mitarbeiterbindung zu erhöhen
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