Sie sind auf Seite 1von 32

Modelltest

Transkriptionen der Hörtexte zu Übungsbuch


„Mit Erfolg zu Telc C1 Hochschule“
1 Hörtext 1 (S. 42, Aufgabe 6)
Thema: Fernstudium/Präsenzstudium

Sprecher 1: Am Anfang fand ich es gar nicht so leicht, mich jeden Tag hinzusetzen und alleine zu lernen. Ehrlich gesagt
‫ ﭼﯾزی ﺑﺎ ﺗﻼش زﯾﺎد‬habe ich mein Fernstudium im ersten Semester ziemlich schleifen lassen. Aber mir war schon klar, dass es nicht so weiter-
gehen konnte und ich ein bisschen strukturierter werden musste. Ich habe mir dann meinen eigenen Lernplan aufgestellt
und den tatsächlich auch durchgezogen. Wenn man ein Fernstudium macht, muss man sich selbst gut kontrollieren, es
gibt ja keine Kontrolle von außen, man hat keine Anwesenheitspflicht und keine festen Stundenpläne. Irgendwann hatte
ich dann meinen eigenen Rhythmus gefunden. Seitdem läuft es sehr gut, und ich kann jetzt auch zu Hause effektiv lernen.

Sprecherin 2: Ich finde wirklich gut, dass man heutzutage viel mehr Möglichkeiten hat als früher, um eine Ausbildung zu
machen. Wenn man es früher nach der Vierten nicht aufs Gymnasium geschafft hatte, wurde es schon schwierig, dann war
man schon eingeschränkt und konnte später viele Sachen nicht mehr machen. Heute ist das leichter. Man braucht kein Ab-
itur mehr, um zu studieren. Außerdem kann man heute online ein Studium absolvieren und so auch einen akademischen
Abschluss bekommen. Dadurch hat man viel mehr berufliche Möglichkeiten. Und man kann seine Fähigkeiten besser ver-
wirklichen. Am Ende ist das doch gut für alle.

Sprecher 3: Es stimmt schon, dass es heute viel mehr Bildungsangebote gibt als früher. Man kann wählen, ob man Vollzeit
oder Teilzeit studiert. Man kann sich für ein Präsenzstudium entscheiden oder für ein Online-Studium zu Hause, falls man
wenig Zeit hat oder irgendwo weit weg wohnt. Es gibt auch mehr Studienangebote von nicht-staatlichen Trägern und eine
größere Auswahl an Studiengängen. Leider darf man nicht vergessen, dass der ganze Bildungssektor dadurch kommerzi-
alisiert wird. An öffentlichen Universitäten bezahlt man keine Gebühren. Für ein Online-Studium bei einem nicht öffentli-
chen Träger aber schon. Bildung ist nur noch ein Geschäft. Ich finde nicht, dass die schöne neue Bildungswelt nur Vorteile
hat.

Sprecherin 4: Also ich gehe gerne zur Uni. Ich mag die Atmosphäre auf dem Campus, die Gespräche mit meinen Kommi-
litonen und in den Freistunden trinken wir immer zusammen Kaffee. Klar geht es mir auch mal auf die Nerven, wenn die
Veranstaltungen zu voll sind oder ich in der Mensa eine halbe Stunde Schlange stehe. Bei einem Fernstudium gibt es diese
Probleme nicht. Aber ich möchte trotzdem auf die sozialen Kontakte auf dem Campus nicht verzichten. Für mich wäre das
nichts, alleine zu Hause vor meinem Laptop zu sitzen, ohne mit anderen Leuten zu sprechen. Da würde ich mich, glaube
‫ دﻟﺳردی ﯾﺎ ﻧﺎاﻣﯾدی‬ich, ganz schön deprimiert fühlen. Und am Ende würde ich mein Studium vielleicht sogar abbrechen.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
1
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

2 Hörtext 2 (S. 43, Aufgabe 3)


Thema: Auslandsstudium

Sprecherin 1: Ich wollte schon immer nach New York, Amerika war immer mein Traum. Jetzt bin ich seit eineinhalb Jahren
hier und studiere Psychologie an der Columbia University. Vorher war ich in Berlin. Da habe ich einen Bachelor-Abschluss
in Psychologie gemacht. Als ich dann fertig war, wollte ich einfach raus aus Deutschland und raus aus Europa. New York ist
wirklich bunt, es gibt hier so viele verschiedene Leute und Kulturen. Die meisten hier sind wirklich offen, das ist echt cool.
Natürlich ist nicht immer alles nur super. Die hohen Preise hier sind ein echtes Problem für mich. Für mein WG-Zimmer
zahle ich 1200 Dollar. Auch einkaufen ist richtig teuer. Aber ich bin trotzdem total froh, dass ich hier bin. Und klar hoffe ich,
dass sich das später irgendwie auch beruflich auszahlt. Ich meine, immerhin habe ich ja gezeigt, dass ich im Ausland gut
klarkomme.

Sprecher 2: Hier an der Uni in Kapstadt ist es wirklich cool. Die Kurse sind viel kleiner als zu Hause, und die Dozenten sind
total locker. Außerdem ist es gar nicht so teuer, in Südafrika zu studieren. Mein Fach hier ist Marketing. In den USA würde
ich 50.000 pro Jahr bezahlen, hier sind es 5000 Euro. Das ist ein Mega-Unterschied. Und vom Niveau her ist es auch nicht
schlecht. Außerdem hat die Uni ein Riesenangebot an Aktivitäten, die wir in der Freizeit machen können, Sport, Theater,
Musik oder so. Und lernen müssen wir ja auch noch. In meinem Fach wird ganz schön viel verlangt. Wir haben überall An-
wesenheitspflicht, bei allen Vorlesungen und Seminaren. Außerdem muss ich jede Woche Seminararbeiten abgeben oder
Referate halten. Das Studium hier ist ganz schön durchgeplant. Ich hab ein bisschen Zeit gebraucht, um mich daran zu
gewöhnen.

Sprecherin 3: Als ich meinen Freunden erzählt habe, dass ich für zwei Semester nach Sydney gehe, haben alle nur gelacht.
Australien, das war für sie nur Urlaub und chillen. Die Realität sieht für mich aber ganz anders aus. Das Studium hier ist
anstrengender als zu Hause, wir müssen mehr lernen, es gibt auch mehr Prüfungen. Am Anfang hatte ich außerdem mit
der Sprache noch Probleme. Dann habe ich aber ein paar nette Leute kennengelernt, und das hat alles echt einfacher
gemacht. Meine Uni ist sehr multikulturell. Wenn man hier studiert, dann lernt man automatisch, wie man mit ganz ver-
schiedenen Leuten klarkommt. Eine Sache ist aber nicht so toll. Sydney ist sehr teuer. Ohne Stipendium hat man, glaube
ich, keine Chance hier zu studieren. Aber ich bin froh, dass ich hier bin. Das Lebensgefühl in Australien ist einfach viel ent-
spannter, obwohl es an der Uni auch Lerndruck gibt und ich immer noch Angst vor den Prüfungen habe.

Sprecher 4: Ich studiere Fahrzeugbau in Aachen. Mein Ziel ist, nach meinem Abschluss bei einem deutschen Autobauer zu
‫ در ﺷﺎﺧﮫ ﻣن‬arbeiten. In meiner Branche ist China ein wichtiger Markt. Deshalb ist es auf jeden Fall eine gute Idee, ein Jahr in Shanghai
zu studieren. Ich hoffe, dass mir das später bei der Jobsuche hilft. Ausländische Studenten sieht man in Shanghai eigent-
lich recht oft. Ausländer können auch in verschiedenen Fächern auf Englisch studieren. Keiner erwartet von uns, dass wir
gut Chinesisch können. Ich wohne jetzt in einer WG in der Nähe von der Uni, zusammen mit zwei Studenten aus den USA.
Dafür zahlt jeder von uns ungefähr 400 Euro im Monat. Studiengebühren gibt es zum Glück keine, weil meine Uni staatlich
ist. Shanghai ist schon cool. Es gibt massenweise Bars und Restaurants, und sie kosten gar nicht so viel. In meiner Freizeit
gehe ich oft aus mit meinen Mitbewohnern. Und dann haben wir echt immer total viel Spaß.

Sprecherin 5: Ich wollte gern in ein Land, wo ich auf Englisch studieren kann. Australien, die USA oder England waren mir
aber zu teuer. Dann habe ich von Kopenhagen gehört. Hier gibt es keine Studiengebühren, und die Studienbedingungen
‫ﺑوروﮐراﺳﯽ‬ sind super. Es gibt nicht so viel Bürokratie wie zu Hause. Wenn ich etwas wissen will, kann ich direkt meiner Professorin
mailen oder die Koordinatorin von meinem Studiengang fragen. Sie antworten mir dann immer sehr schnell. Die machen
hier echt alles, damit wir uns voll auf unser Studium konzentrieren. Ich musste mir jetzt allerdings trotzdem einen Neben-
job suchen, damit ich ein bisschen Geld verdienen kann. Die Miete und alles andere kostet einfach zu viel. Ich zahle schon
600 Euro für mein Zimmer im Studentenwohnheim. Da sind die 1000 Euro von meinem Stipendium natürlich nicht genug.

Sprecher 6: Ich studiere Medizin in Innsbruck. In Deutschland hätte ich mit meinem Abiturdurchschnitt von 1,8 keine Chan-
ce gehabt. Hier in Österreich konnte ich trotzdem an einer Aufnahmeprüfung teilnehmen. So habe ich dann meinen Studi-
enplatz bekommen. Mit dem Studium bin ich super zufrieden. Hier sind die Gruppen kleiner, und der Kontakt zu den Profs
ist einfacher. Das wird mir auf jeden Fall helfen, wenn ich später eine gute Promotionsstelle suche. Innsbruck ist außerdem
eine coole Stadt mit einem Mega-Freizeitangebot. Im Winter kann ich vormittags Skifahren, nachmittags in die Uni, das
‫اﺳﺗﺑداد‬ hat schon was. Und die Tiroler mag ich auch total gern. Am Anfang brauchen sie ein bisschen Zeit, aber dann sind sie so
richtig nett. Leider ist Innsbruck nicht ganz billig. Mein WG-Zimmer kostet 450 Euro im Monat, und zum Leben brauche ich
bestimmt nochmal doppelt so viel.

2 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
Sprecherin 7: Nach dem Abitur wollte ich „International Business“ studieren. Aber mein Notendurchschnitt war nicht gut
genug. An einer deutschen Uni hätte ich mich damit nicht einschreiben können. Ich habe mich deshalb an mehreren Uni-
versitäten im Ausland beworben. Am Ende hatte ich die Zusage von der Wirtschaftsuniversität in Krakau, das ist die zweit-
größte Universität der Stadt. Für mich war das auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Die Uni hat sehr gute Professoren,
der Unterricht ist super. Und Krakau kostet gar nicht viel. 800 Euro im Monat reichen total, damit hat man echt ein schönes
Leben als Student. Sprachprobleme habe ich keine. In meinem Studium läuft der Unterricht komplett auf Englisch. Bis vor
ein paar Jahren musste man Polnisch-Kenntnisse haben, aber heute braucht das keiner mehr. Und all meine polnischen
Kommilitonen sprechen total gut Englisch. Wir interessieren uns für die gleichen Sachen und haben uns von Anfang an
bestens verstanden.

Sprecher 8: Ich studiere „European Studies“ in Maastricht, in den Niederlanden. Nach der Schule hatte ich keine Ahnung,
was ich genau studieren wollte. Dann hab ich von „European Studies“ gehört. Bei dem Fach geht es um Geschichte, Po-
litik-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, aber auch kulturelle Studien. Das fand ich echt spannend. Ich muss jetzt
knapp 2000 Euro pro Semester bezahlen. Die Studienbedingungen sind dafür aber viel besser. Wir studieren in kleinen
Gruppen von 14 bis 19 Leuten - das ist schon genial. Mit den Professoren hier duzen wir uns, und ab und zu trinken wir mal
einen Kaffee zusammen. Als Unterrichtssprache haben wir Englisch, eigentlich ist das auch die Umgangssprache an der
Uni. Hier studieren Personen aus 110 Ländern, das ist wirklich international.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
3
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

3 Hörtext 3 (S. 45)


Thema: Heiraten

Sprecherin 1: Als wir geheiratet haben, war ich 23 und mein Mann 27. Vor unserer Hochzeit waren wir schon vier Jahre lang
zusammen. Ich glaube, es war wichtig, dass wir beide keine Studenten, sondern berufstätig waren. Man hat ja schon ein
total anderes Leben, wenn man arbeitet, als wenn man ein Student ist. Mein Mann ist selbstständig, er ist Meister und
leitet seinen eigenen Handwerksbetrieb. Ich selbst hab eine Ausbildung als Buchhalterin gemacht, und jetzt arbeite ich
in seinem Betrieb mit. Mein Mann hat sich selbstständig gemacht, als er 26 war. Für uns war immer klar, dass ein eigener
Betrieb nur funktioniert, wenn ich auch voll mitarbeite. Und für unser gemeinsames Leben war es auch wichtig für uns, zu
heiraten. Dann ist rechtlich alles klar.

Sprecherin 2: Meine Eltern kommen aus Russland. In meiner Kultur ist es normal, dass alle heiraten, und für mich war das
auch schon immer klar. Für meine Familie war es dann aber trotzdem nicht leicht, als ich mit 18 meinen Freund geheiratet
habe. Sie haben ein bisschen Zeit gebraucht, um das zu akzeptieren. Sie leben einfach schon so lange hier in Deutschland,
und die Tradition in Russland ist nicht mehr ganz ihre Kultur. Mein Bruder und meine Freundinnen haben vor der Hoch-
zeit versucht, mich zu überreden, das doch nicht zu machen. „Du kannst doch noch warten, du hast doch Zeit.“ Sie hatten
Angst, dass ich nach der Hochzeit alles machen muss, was mein Mann sagt und total eingeschränkt bin. Jetzt bin ich schon
ein paar Jahre verheiratet, und alles ist gut gelaufen. Klar gibt es auch mal Probleme, aber man kann über alles reden.

Sprecher 3: Die Wahrheit ist: Ich habe mich verlobt, ohne wirklich zu wissen, warum ich überhaupt heiraten will. Es war
recht spontan und hat sich aus einem bestimmten Erlebnis mit meiner damaligen Freundin ergeben. Zum jetzigen Zeit-
punkt bin ich aber verdammt glücklich darüber, dass ich mich in diesem Moment so entschieden habe. Meine Frau und ich
führen allerdings keine klassische Ehe wie unsere Eltern oder wie viele Bekannte. Wir machen nicht alles zusammen, son-
dern jeder von uns hat ein sehr eigenständiges und unabhängiges Leben. Wir haben nach unserer Hochzeit einige Jahre
in verschiedenen Städten gewohnt, das hat sich durch die Arbeit so ergeben. Aber ich kann trotz aller Eigenständigkeit zu
meiner Frau sagen: Du bist der rote Faden, der sich durch mein Leben zieht und ziehen wird.

Sprecherin 4: Wir haben geheiratet, weil es irgendwann zu anstrengend geworden ist, so weit voneinander entfernt zu
sein. Es war einfach klar, dass einer umziehen muss. Als wir dann richtig zusammengelebt haben, fand ich es echt ganz
schön schwierig, mich an die neue Situation zu gewöhnen. In Wien habe ich oft erst zu Mittag angefangen zu arbeiten.
Jetzt muss ich um 7 Uhr aufstehen. Mit dem Kochen ist es auch ein Problem. Ich bin Vegetarierin und Dirk isst Fleisch.
Manchmal fühle ich mich schon sehr eingeschränkt. Wir haben beide noch nicht so eng mit jemand anderem zusammen-
gelebt. Dazu kommt dann noch, dass Remscheid wirklich langweilig ist im Vergleich zu Wien. Klar frage ich mich manch-
mal, wie mein Leben jetzt in Wien wäre.

Sprecher 5: Ich wollte immer gerne heiraten und eine Familie gründen. An der Uni habe ich dann Claudia kennengelernt.
Wir waren beide super glücklich und verliebt, und als wir mit dem Studium fertig waren, haben wir sofort geheiratet. Aber
dann haben wir angefangen zu arbeiten und das hat unser Leben total verändert. Wegen der Arbeit hatten wir kaum noch
Zeit füreinander, und wir haben fast nichts Schönes mehr zusammen gemacht. Außerdem haben wir immer mehr gestrit-
ten. Irgendwann war einfach klar, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Wir haben uns dann entschieden, uns schei-
den zu lassen. Heute sehe ich Claudia ab und zu nochmal zufällig auf der Straße, aber sonst haben wir keinen Kontakt
mehr. Wir haben wohl doch nicht so gut zusammengepasst, wie wir an der Uni geglaubt haben.

Sprecherin 6: Ich bin froh, dass es heute nicht mehr diesen sozialen Druck gibt wie früher, als meine Eltern jung waren.
Damals musste praktisch jeder verheiratet sein, wenn nicht, war man voll der Außenseiter. Heute ist das viel besser, jetzt
kann jeder so leben, wie er will. Von meinen Freunden ist fast keiner verheiratet. Manche leben einfach so mit jemandem
zusammen, und andere leben alleine. Ich finde, diese Freiheit ist viel besser. Und heiraten ist wirklich überholt. Ich weiß ‫ازدواج واﻗﻌًﺎ از رده ﺧﺎرج ﺷده‬
doch selbst, mit wem ich mein Leben teilen will, da brauche ich keine Bescheinigung vom Staat. Und wenn man sich wie- ‫اﺳت‬.
der trennt, kann man das persönlich regeln, ohne Anwälte und Gericht.

Sprecher 7: Wir haben uns tatsächlich in einem Datingportal kennengelernt. Am Anfang fand ich das wirklich peinlich.
Ich wollte meinen Freunden nicht sagen, dass ich meine Freundin im Internet gefunden habe. Es gibt ja immer noch viele
Vorurteile – das machen nur Leute, die irgendein Problem haben und so weiter. Aber irgendwann hab ich es dann erzählt.
Jetzt wissen es alle, und es macht für keinen einen Unterschied. Ich bin so froh, dass ich meine Freundin gefunden habe.
Wir interessieren uns für die gleichen Sachen und machen alles zusammen. Wir finden es beide ganz wichtig, einen Part-
ner zu haben und nicht allein zu leben. Gemeinsam ist das Leben einfach schöner. Ob wir in Zukunft noch heiraten, wissen
wir noch nicht. Wir sind ja jetzt schon super glücklich! Was soll da noch besser werden?

4 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
Sprecherin 8: Ich wollte immer jung Mutter werden. In meiner Familie waren alle jung Mamas, schon meine Oma und mei-
ne Mutter. Und bei meinen Schwestern ist es genauso. Als mein Mann und ich uns kennengelernt haben, haben wir gar
nicht lange gewartet. Nach vier Monaten sind wir schon zusammengezogen. Ein Jahr später kam dann unsere Tochter. Ich
war damals 23 Jahre alt und mein Mann 25. Wir waren beide noch gar nicht fertig mit der Ausbildung. Geheiratet haben
wir dann aber erst zwei Jahre später. Wir hätten es zwar gern schon früher gemacht, aber während der Ausbildung hatten
wir überhaupt kein Geld. Seit der Hochzeit hat sich eigentlich gar nicht so viel verändert. Aber es ist echt besser zu sagen
„Er ist mein Mann“ als „Er ist mein Freund.“ Das zeigt einfach, wir gehören zusammen. Und vor allem mit Kindern ist es
einfacher, wenn man verheiratet ist.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
5
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

4 Hörtext 4 (S. 48, Aufgabe 5)


Hörverstehen, Teil 2
Interview zum Thema: „Die beste Stadt der Welt“

Interviewerin: Herr Landry, als Berater von Städteplanern ist Ihre Expertise weltweit gefragt. Wie gehen Sie bei Ihrer Ar-
beit vor?

Herr Landry: In der Regel rufen mich Städteplaner, weil sie festgestellt haben, dass entweder ihre Stadt als Ganzes oder
ein Teil davon einen neuen Impuls braucht. Ich suche mir dann stets vor Ort einen Partner oder eine Gruppe von Leuten,
die ähnlich denken. Und diese Leute wissen immer schon eine Menge. Während des Prozesses blicke ich dann vor und
zurück: Was ist das Ziel? Welche Bedingungen wollen wir herstellen? Ich bin ein kritischer Freund, der sich nicht fürchtet,
schwierige Fragen zu stellen, aber natürlich auch eigene Ideen präsentiert. Doch ich will nicht wie jemand wirken, der alle
Antworten kennt. Es muss das Gefühl entstehen: Wir können etwas gemeinsam erreichen, wenn wir es nur anpacken.

Interviewerin: Was erhoffen sich die Städte von Ihren Ideen?

Herr Landry: Der globale Wettbewerb um kluge und kompetente Bürger nimmt zu, denn sie sind die wichtigsten Werte
einer Stadt. Und solche Leute erwarten von ihrem Wohnort eine hohe Lebensqualität: Dazu gehören die Architektur, der
öffentliche Nahverkehr, eine vernünftige Gesundheitsversorgung, Schulen und Freizeitmöglichkeiten sowie ausreichend
Wohnraum.

Interviewerin: In diesen Wünschen unterscheiden sich die klugen und kompetenten Bürger nicht von anderen Menschen.

Herr Landry: Das stimmt. Der entscheidende Unterschied sind zwei weitere Faktoren, die für besonders talentierte Men-
schen wichtig sind: Kreativität und Flexibilität. Kreative suchen ein Umfeld, in dem sie auf andere Kreative treffen, in dem
Kunst und Kultur wichtig sind. Und sie schätzen eine flexible Alltagskultur.

6 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
5 Hörtext 5 (S. 48, Aufgabe 6)
Zweiter Teil des Interviews „Die beste Stadt der Welt“

Interviewerin: Der US-Ökonomen Richard Florida sprach in seinem Buch von einer „kreativen Klasse“. Florida behauptete,
es gebe einen Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Stärke einer Stadt und ihrer Anziehungskraft auf Autoren,
Musiker, Künstler.

Herr Landry: Durch Floridas Buch wurde dem Schlagwort „kreative Klasse“ in der öffentlichen Debatte viel Aufmerksamkeit ‫ﺑﺣث ﻋﻣدﺗﺎ ﻋﻣوﻣﯽ‬
geschenkt. Inhaltlich war ich damit allerdings weniger glücklich. Selbstverständlich gibt es bestimmte Gruppen von Men-
schen, die kreativer denken und handeln als andere. Wenn Sie aber eine ganze Stadt dazu bringen wollen, sich dauerhaft
‫ ﺷﺎﻣل ﺷدن‬.‫ درﮔﯾر ﺷدن‬neu zu erfinden, müssen Sie alle einbeziehen. Ein Unternehmer mit einer tollen Idee ist in dieser Hinsicht ebenso wichtig
wie ein Sozialarbeiter, der die Bewohner eines heruntergekommenen Wohnblocks zur Selbsthilfe bewegt.

‫ ﻧﻣﺎد‬Interviewerin: Braucht man für eine Weltstadt ein Wahrzeichen, so etwas wie den Pariser Eiffelturm oder das Opernhaus
in Sydney?

‫ ﻧﻣﺎد‬Herr Landry: Das ist eine wichtige Frage: Wollen Sie eine Ikone haben, mit der Ihre Stadt weltweit identifiziert wird? Oder
schaffen Sie die kreative Stadt lieber durch 100 gut funktionierende Projekte? Idealerweise gibt es natürlich beides.

Interviewerin: Wie definieren Sie eigentlich eine Stadt? Wo beginnt für Sie die kritische Masse?

Herr Landry: Na, so um die 100 000 Einwohner müssen es schon sein. Ich habe mich mit dieser Frage sehr intensiv beschäf-
tigt. Kleinere Orte neigen dazu, mehr nach innen zu schauen. Andererseits können in kleineren Städten wenige Menschen
eine dramatische Veränderung bewirken.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
7
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

6 Hörtext 6 (S. 50, Aufgabe 3)


Radiosendung „Warum Alexander Humboldt heute aktuell ist?“ (Teil 1)

Ansagerin: Die Biografie der Sachbuchautorin Andrea Wulf über Alexander von Humboldt wurde in den USA und in Eng-
land zum Bestseller. Nun gibt es „Die Erfindung der Natur“ auch in deutscher Übersetzung. Ein Gespräch mit der in Eng-
land lebenden Autorin über das Universalgenie aus Berlin, seine Bedeutung für die Wissenschaft und warum Alexander
von Humboldts ganzheitliche Weltsicht gerade jetzt wieder wichtig ist.

Interviewer: Frau Wulf, in Ihrem Buch schreiben Sie, dass Alexander von Humboldt zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist.
Wie berühmt war er denn zu Lebzeiten?
Frau Wulf: Napoleon war eifersüchtig auf ihn, Charles Darwin sagte, dass er seine Forschungsreisen ohne Humboldt nie
gemacht hätte, der damalige US-Präsident Thomas Jefferson nannte ihn eine der größten Zierden der Welt. Goethe sagte,
dass man in einer Stunde mehr von ihm lernen könne, als wenn man acht Tage lang Bücher lese. Als sein 100. Geburtstag
anstand, also fast zehn Jahre nach seinem Tod, sind die Menschen weltweit auf die Straßen gegangen, um seiner zu ge-
denken.
Interviewer: Allein in Berlin sollen es damals 80.000 Menschen gewesen sein.
Frau Wulf: Das war ja auch in seiner Heimat, das kann man noch verstehen. Aber auch in New York waren die Straßen
hissen
‫ اﻓﺗﺧﺎر‬voll. Zu seinen Ehren wurden Flaggen gehisst, Musikgruppen, gefolgt von Tausenden Menschen, zogen umher und kamen ‫ﺑراﻓراﺷﺗن‬/‫ﺑﺎﻻ ﺑردن‬
eine Skulptur später zum Central Park, wo seine Büste enthüllt wurde. Auch in San Francisco, Pittsburgh, Melbourne, Buenos Aires und ‫آﺷﮑﺎر ﮐردن‬
Mexiko – eigentlich überall auf der Welt wurde seiner gedacht.
Interviewer: Warum ist er trotzdem in vielen Teilen der Welt in Vergessenheit geraten?
Frau Wulf: So richtig ist das mit dem Ersten Weltkrieg gekommen, das war keine Zeit, um einen deutschen Wissenschaftler
‫ داﻧﺷﻣﻧد ھﻣﮫ ﭼﯾز دان‬zu feiern. Außerdem war er eigentlich der letzte Universalgelehrte, der nicht nur die Welt vermessen wollte, sondern auch
den Wunsch hatte, sie mit Gefühlen zu verstehen.
Interviewer: Vor Beginn seiner großen Forschungsreise schrieb er: „Auf das Zusammenwirken der Kräfte, den Einfluss der
unbelebten Schöpfung auf die belebte Tier- und Pflanzenwelt, auf diese Harmonie sollen stets meine Augen gerichtet
sein.“
Frau Wulf: So etwas ging Anfang des 20. Jahrhunderts in der Wissenschaft überhaupt nicht mehr, da zählten nur noch
rationale Methoden. Jemand wie Humboldt wurde da als Amateur betrachtet. Was ihm vielleicht auch gefehlt hat: Es gibt
keine Entdeckung, die sofort mit seinem Namen in Verbindung gebracht wird. Bei Darwin ist es die Evolutionstheorie ge-
wesen, bei Newton waren es die Gesetze der Schwerkraft. Bei Humboldt fehlt das.
Interviewer: Sie haben ihn immerhin als „Vater der Umweltbewegung“ bezeichnet.
Frau Wulf: Ja, das ist ein wichtiger Grund, warum er jetzt wieder weltweit an Bedeutung gewinnt. Humboldt ging es vor
allem darum, die Natur als etwas Ganzheitliches zu verstehen, den Gedanken eines Ökosystems hatte er sehr früh.
Interviewer: Ihr Buch ist nicht nur in den USA und England zu einem Bestseller geworden, auch viele Ihrer Veranstaltun-
gen sind ausverkauft. Warum wollen die Menschen jetzt wieder mehr erfahren über Humboldt?
‫ ﻣﯾﺎن رﺷﺗﮫ ای‬Frau Wulf: Ich glaube, das liegt daran, dass er das Interdisziplinäre anspricht und die Natur als globale Kraft sieht. Seine
‫ ﺗﻼش ھﺎی ﻓﻌﻠﯽ‬Weltsicht passt zu den gegenwärtigen Bemühungen, unseren Planeten als Ganzes zu verstehen. Die Komplexität des glo-
balen Klimawandels ist nur ein Beispiel dafür. Und was ich ganz extrem in Amerika gemerkt habe: Vor allem junge Leute
sind davon beeindruckt, dass Humboldt keine scharfe Trennlinie zwischen der Wissenschaft und den Künsten zieht. In
seinen Büchern sind neben Notizen auch Zeichnungen zu finden. Humboldt ist dadurch auch der Gründungsvater der Info-
grafiken geworden. Ihm ist es gelungen, sehr früh komplexe Beobachtungen visuell und grafisch und dadurch verständlich
auszudrücken.
Interviewer: Wie hat Humboldt ansonsten als Wissenschaftler gearbeitet?
Frau Wulf: Eine Aussage hat er oft wiederholt: Gelehrte müssen raus aus ihren Studierzimmern. Sie müssen die Natur auch
mit ihren Gefühlen verstehen und dürfen sich nicht nur auf rationale Messungen stützen. Sie müssen auf einen Berg klet-
tern und spüren, wie sich der Wind, die Kälte, die Natur anfühlt. Wenn man das nicht tut, so seine Botschaft, dann ist man
wie ein Geologe, der die Komplexität der Welt anhand des Hügels vor seiner Haustür erklären will.
Interviewer: Was haben ihm Kritiker geantwortet?
Frau Wulf: Bei meiner Recherche hat mich überrascht, dass er zu seinen Lebzeiten relativ wenig kritisiert worden ist.
Interviewer: Was störte die wenigen Kritiker?
kritisiert Frau Wulf: Darwin hat bemängelt, dass es Wiederholungen gab in seinem fünfbändigen Werk „Kosmos“, der Synthese all
‫ﺷﮑﺎﯾت ﮐرد‬ seiner Erkenntnisse. Andere mäkelten, er sei ein Generalist und kein Spezialist. Er würde zu viele Themenfelder bearbeiten.
Ab und zu gab es die Kritik von jungen, aufstrebenden Wissenschaftlern, wenn sie nicht von ihm gefördert wurden. Hum-
boldt konnte mit seinem Ansehen durchaus Karrieren beeinflussen, die gingen nach oben oder unten. Er konnte wohl auch
gut lästern über Personen, die er nicht schätzte.

8 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
7 Hörtext 7 (S. 51, Aufgabe 5)
Radiosendung „Warum Alexander Humboldt heute aktuell ist?“ (Teil 2)

Interviewer: Sind ihm schwerwiegende Fehler nachgewiesen worden?


Frau Wulf: Galvanismus war in seiner Zeit sehr populär. Es ging um Elektrizität, Vitalität und Lebenskraft von Tieren und
Pflanzen. Damals wurde vermutet, dass die Tiere Elektrizität als Energiequelle im Körper haben. Das war, bevor Humboldt
nach Lateinamerika reiste. Er hat 4000 Experimente in diesem Bereich gemacht – aus heutiger Sicht alle mit falschen Er-
gebnissen.
Interviewer: Ist sonst noch etwas falsch gelaufen?
Frau Wulf: In Peru entdeckte er Guano…
Interviewer: … das ist die Bezeichnung von Seevogelexkrementen, die heute an den Küsten Perus als Mineraldünger in-
tensiv abgebaut werden.
Frau Wulf: Humboldt hatte diesen Dünger nach Europa gebracht, zu wissenschaftlichen Zwecken. Der Kot der Seevögel ‫ﻓﺿوﻻت ﭘرﻧدﮔﺎن درﯾﺎﯾﯽ‬
konnte sich an den Küsten über Generationen anreichern. Somit entstand eine unvorstellbare Menge an hochwertigem
Dünger. Die Inkas waren auf eine langfristige Nutzung und auf eine ständige Erneuerung bedacht gewesen. Die Europäer
kümmerten sich aber nicht um Nachhaltigkeit. Das wurde zu einer ökologischen Katastrophe.
Interviewer: Was bedeutete das für Humboldt?
Frau Wulf: Gegen die Folgen war er machtlos. Das war tragisch, weil er oft davon gesprochen hatte, die Natur als ein zu-
sammenhängendes Ganzes zu sehen. Und dann musste er mit ansehen, wie die Menschheit die Erde ausbeutete, weil das
genau die Folge seiner Entdeckung war.
Interviewer: Wie hat er sich denn die Welt vorgestellt?
Frau Wulf: Wie ein Netz – und wenn man an einem Faden zieht, dann kann sich das Ganze auflösen. Ich habe eine Ta-
gebucheintragung von 1801 gefunden, die er nie veröffentlicht hat. Er hatte gerade Venezuela bereist und musste mit
‫ﭘﺎﮐﺳﺎزی ﮐردن‬ ansehen, wie Wälder komplett gerodet wurden, um Plantagen anzulegen. Er prognostizierte der Menschheit in diesem ‫زﻣﯾن زراﻋﯽ ﺑزرگ‬
Tagebucheintrag eine ganz düstere Zukunft.
Interviewer: Wie stellte er sich die vor?
Frau Wulf: Er vermutete, dass wir irgendwann die Erde verlassen und zu anderen Planeten aufbrechen müssen, aber
unsere tödliche Mixtur von Gewalt, Ignoranz und Gier mitnehmen würden und dann auch diese Planeten veröden lassen
würden.
Interviewer: Manchmal kann man den Eindruck gewinnen, dass wir gar nicht so weit weg sind von dieser düsteren Vision.
Frau Wulf: Humboldts Aussage ist schon ziemlich prophetisch. Wirklich erschreckend.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
9
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

8 Hörtext 8 (S. 52)


Interview „Was spricht für ein Masterstudium?“

Interviewerin: Liebe Hörerinnen und Hörer, die Frage nach dem Sinn eines Masterstudiums und dem geeigneten Studien-
gang ist oft nicht einfach zu beantworten. Andreas Ortenburger, Hochschulforscher in Konstanz, wird im folgenden Ge-
spräch erklären, wie man sich bei der Vielzahl von angebotenen Studiengängen entscheiden kann und was man beachten
sollte. Willkommen Herr Ortenburger.
Herr Ortenburger: Guten Tag.
Interviewerin: Herr Ortenburger, vielleicht sprechen Sie zu Beginn kurz darüber, welche Mastermodelle es gibt.
Herr Ortenburger: Sehr gerne. Wir unterscheiden zwischen konsekutiven und weiterbildenden Mastern. Konsekutive Mas-
terstudiengänge bauen auf einem Bachelorstudium auf, und es gibt einen fachlichen Zusammenhang zwischen den bei-
1
den. Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zählt aktuell mehr als 7.000 Masterstudiengänge in Deutschland. Die Mehrheit
davon ist konsekutiv und auf vier Semester angelegt, an Fachhochschulen oft auch nur auf drei Semester. Weiterbildende
Masterangebote setzen einen vorherigen Studienabschluss voraus und sollen an berufliche Erfahrungen anknüpfen. Häu-
fig wird darum mindestens ein Jahr Berufstätigkeit verlangt, bevor man den Master aufnehmen kann.
Interviewerin: Das Masterstudium erfreut sich ja großer Beliebtheit. Viele Bachelorabsolventen haben offenbar das Gefühl,
nicht ausreichend auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet zu sein und wollen deshalb noch weiterstudie-
ren.
Herr Ortenburger: Einigen Studenten sind drei Jahre Studium einfach zu kurz. Diese Personen entscheiden sich dann rein
2 aus Interesse für den Master, etwa weil sie bestimmte Inhalte aus dem Bachelor vertiefen oder sich neues Wissen aus
einem anderen Bereich erschließen möchten. Oder aber sie fasziniert das wissenschaftliche Arbeiten. Das sind alles gute
gesetzlich, rechtmäßig
und legitime Gründe, noch einen Master zu machen. Und dann wiederum gibt es die Fächer- und Berufsgruppen, in denen
der Master fast schon als Voraussetzung gilt, um überhaupt in den Beruf einsteigen zu können.
Interviewerin: In welchen Fachgebieten ist das so?
Herr Ortenburger: Vor allem bei den Naturwissenschaften. Dort wird oft explizit eine Promotion verlangt, und für die
braucht man den Master. Bei den Chemikern machen immer noch fast 90 Prozent den Doktor, ähnlich sieht es auch bei
3 Biologen und Physikern aus. Wer in die Forschungs- und Entwicklungsabteilung eines größeren Unternehmens möchte,
zum Beispiel als Ingenieur, ist mit dem Master sicher gut aufgestellt. Und für eine wissenschaftliche Karriere ist der Titel
sowieso ein Muss, egal, in welchem Fach. Alle anderen sollten sich nach dem Bachelor überlegen: Was macht mir Spaß,
wo will ich hin? Vielleicht reicht für meine beruflichen Pläne ja auch der Bachelor aus? Die Arbeitgeber sind hier aufge-
schlossener, als die Absolventen häufig denken.
Interviewerin: Also muss man nach dem Bachelor nicht unbedingt weiterstudieren?
Herr Ortenburger: Will man zum Beispiel als Lehrer oder im höheren öffentlichen Dienst arbeiten, braucht man einen Mas-
terabschluss. Für viele andere Berufe reicht ein Bachelor allerdings völlig aus. Ein Bachelorstudiengang ist ein vollwertiges
Studium, das Methodenkompetenzen und grundlegende wissenschaftliche Inhalte vermittelt und zu einem Beruf quali-
fiziert. Das muss man sich klarmachen. Bevor man sich für den Master einschreibt, sollte man darüber nachdenken, was
man sich genau davon erhofft.
Interviewerin: Die große Mehrheit der Studierenden entscheidet sich trotz allem immer noch für den Master.
4 Herr Ortenburger: Von den Uni-Absolventen schließen im Moment noch etwa 80 Prozent ein konsekutives Studium an, bei
den Fachhochschulen sind es nur 60 Prozent. Das liegt auch daran, dass dort die Ausbildung traditionell praktisch orien-
tiert ist und es mehr Kontakte zu Unternehmen gibt.
Interviewerin: Wie unterscheiden sich Bachelor- und Masterstudium voneinander?
Herr Ortenburger: Der Master setzt im Allgemeinen grundlegende Kenntnisse voraus, auf denen er aufbaut. Zudem hat
man im Master viel mehr Freiheiten, sich nach seinen Interessen zu richten, besonders in der Abschlussarbeit, die viel um-
5
fangreicher ist als beim Bachelor. Gerade in den Naturwissenschaften bekommt man erst im Master die Gelegenheit, das
Wissen aus dem Bachelorstudium auf eigene Projekte und Fragestellungen anzuwenden. Die große Chance bei der Wahl
des Masters ist, dass man sich jetzt noch einmal für einen ganz neuen Schwerpunkt entscheiden kann.
Interviewerin: Trotzdem wählen viele Bachelorabsolventen vertiefende Programme in der ursprünglichen Fachrichtung.
Herr Ortenburger: Ja, viele Studenten bleiben bei einer Richtung. Das kann daran liegen, dass sie sich wirklich für ihr Fach
6 interessieren. Vielleicht haben einige Studenten auch schlicht die Vorteile dieses zweistufigen Modells noch nicht erkannt.
Oder sie trauen sich nicht, mit dem Master eine andere, für sie neue Richtung einzuschlagen.
Interviewerin: Bei welchen Masterprogrammen werden denn Grundkenntnisse aus einem Bachelor vorausgesetzt?

10 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
Herr Ortenburger: Die Frage lässt sich bei der großen Zahl von Masterstudiengängen und einer vergleichbaren Zahl von
Bachelorangeboten kaum systematisch beantworten. Allgemein kann man sagen, die Mehrheit der Masterprogramme
baut auf die Kenntnisse eines vorangegangenen Bachelorstudiums auf. Aber es gibt Spielräume: Ein fachlicher Zusam-
menhang kann weit ausgelegt werden, zumal eine Reihe von Studiengängen interdisziplinär ausgerichtet ist. Das bedeu-
tet, dass ganz unterschiedliche Fächer kombiniert werden können, um einschlägige Fragen und Probleme aus mehreren
Perspektiven anzugehen. Ein ingenieurwissenschaftlicher Bachelor plus Master im technischen Vertrieb wäre ein solches
Beispiel. Hilfe bei der Suche eines geeigneten Studienprogramms bieten übrigens neben den Studienberatungen der
Hochschulen insbesondere die Webseiten www.studienwahl.de oder www.hochschulkompass.de.
Interviewerin: Rund 40 Prozent der beim Hochschulkompass gelisteten Masterstudiengänge sind örtlich zulassungsbe-
schränkt. Häufig wird eine Note von 2,5 oder besser aus dem Erststudium vorausgesetzt. Hat man ohne diesen Schnitt
Chancen, in ein solches Masterprogramm reinzukommen?
Herr Ortenburger: Welchen Notenschnitt man mitbringen muss, hängt stark davon ab, wie beliebt ein Masterstudiengang
ist. Je mehr Studierende sich bewerben, desto besser muss oft die Note sein. Die Note des vorangegangenen Studiums ist
7 aber nicht immer das entscheidende Kriterium. Auch Empfehlungs- und Motivationsschreiben, Eignungstests und Bewer-
bungsgespräche können eine wichtige Rolle spielen. Am besten informiert man sich über die genauen Zugangskriterien
bei der jeweiligen Hochschule. ‫ﺑرﺟﺳﺗﮫ ﺑودن‬
‫ﻣﺗوﺟﮫ ﺷدن‬
Interviewerin: Es fällt auf, dass viele gleich im Anschluss an den Bachelor den Master machen, statt erst praktische Erfah-
scheitern
rungen zu sammeln und dann wieder an die Uni zurückzukehren. Ist das zweistufige Modell Ihrer Meinung nach geschei- misslingt
tert?
Herr Ortenburger: In den vergangenen Jahren hat sich viel getan. Auch die Universitäten bemühen sich jetzt verstärkt um
die Integration von Praxisphasen. Den Fachhochschulen ist das von Anfang an besser gelungen. Aber es braucht wohl
8 noch mehr Zeit, bis sich das Modell vollständig etabliert hat. Auf Dauer werden immer mehr Arbeitnehmer bereits mit
dem Bachelor Karriere machen. Das spricht sich herum, und die Absolventen wirken als Multiplikatoren.
Interviewerin: Viele befürchten, dass sie mit dem Bachelor weniger verdienen und schlechtere Aufstiegs- und Karrier-
echancen haben. Ist diese Angst berechtigt?
Herr Ortenburger: Masterabsolventen bekommen meist ein höheres Einstiegsgehalt, die Unternehmen honorieren damit
die zusätzliche Studienzeit. Nach zwei Berufsjahren können die Bachelorabsolventen die Differenz aber meist ausgleichen,
sodass das Geld kein entscheidendes Kriterium mehr sein sollte. Für eine Einschätzung der späteren Berufsentwicklung
9 gibt es noch keine wissenschaftlichen Langzeitstudien. Unternehmensbefragungen haben allerdings ergeben, dass die
Aufstiegschancen in vielen Bereichen gleich sind. Nur für Stellen in Forschung und Entwicklung gilt das nicht. Viele Unter-
10 nehmen ermöglichen ihren Angestellten zudem Fortbildungen und bieten Seminare an. Oder sie unterstützen zu einem
späteren Zeitpunkt ein weiterbildendes Studium, wie etwa große Unternehmensberatungen oder internationale Konzerne.
Zukünftig werden solche Angebote von den Angestellten noch stärker genutzt werden.
Interviewerin: Das ist doch ein positiver Ausblick. Vielen Dank für das Interview, Herr Ortenburger.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
11
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

9 Hörtext 9 (S. 54, Aufgabe 1)


Beispiel 1: Um Spitzenforscher anzuwerben oder zu halten, sind viele Faktoren wichtig – eine große Rolle spielen dabei
zum Beispiel die wissenschaftlichen Arbeitsmöglichkeiten und die Ausstattung von Laboren.

Beispiel 2: Wir brauchen Studiengebühren, denn eine hochwertige Hochschulausbildung ist aus Steuern allein einfach
nicht zu finanzieren. Wenn man sich nur auf Steuern verlässt, werden entweder die Studienplätze reduziert, oder die Qua-
lität sinkt.

Beispiel 3: Berichte, wonach die ärmsten englischen Haushalte umgerechnet fast 70.000 Euro Studienschulden auftürmen
für ein Kind, und eine Prognose des Institute for Fiscal Studies, nach der drei Viertel der Studierenden selbst 30 Jahre nach
Studien-Ende ihre Schuld noch nicht beglichen haben werden, schockieren besonders junge Wähler.

12 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
10 Hörtext 10 (S. 54, Aufgabe 2)
Beispiel 1: Es gibt viele gute Gründe, warum ein Auslandsstudium sinnvoll ist, sei es im Hinblick auf die persönliche Wei-
terentwicklung oder auf die akademischen und beruflichen Perspektiven. Ein Studienaufenthalt im Ausland ermöglicht
es außerdem, in die Kultur des Ziellandes einzutauchen, seine Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und ein globales
Netzwerk aufzubauen.

Beispiel 2: Was für die Prüfungsvorbereitung wichtig ist, ist immer so etwas wie Prüfungssimulation. Und dann ist es sehr
sinnvoll, den Stoff häufig zu wiederholen. Ein weiterer Tipp ist, sich nicht zu viel Arbeit aufzuladen für diese letzte Zeit vor
der Prüfung, sondern ab und zu auch Entspannungsübungen einzulegen. Außerdem sollte man sich kurz vor der Prüfung
noch mal anderen Aktivitäten zuwenden.

Beispiel 3: Das universitäre Karrieresystem in den USA gibt den Akademikern im Vergleich zu Deutschland mehr Jobsicher-
heit, mehr akademische Freiheiten, eine stärkere Bindung an die Uni und an die Studierenden.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
13
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

11 Hörtext 11 (S. 54/55, Aufgabe 3)


Beispiel 1: Die steigende Zahl der Prüfungen führt bei vielen Studierenden zu Überforderung.

Beispiel 2: Die hohe Abbrecherquote in diesem Fach hat sich trotz vieler Bemühungen in den letzten Jahren nicht verän-
dert.

Beispiel 3: Durch ein Tandem-Programm lernt man nicht nur schneller die Sprache. Man bekommt auch interkulturelles
Wissen.

14 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
12 Hörtext 12 (S. 55, Aufgabe 4)
Hörverstehen, Teil 3
Vortrag „Wie Rankings die Bildung hierarchisieren“

Moderatorin: Meine Damen und Herren, im Rahmen der Fachtagung „Die Vermessung der Bildung“ wenden wir uns nun
dem Thema Hochschulrankings zu. Hören wir zum Einstieg ins Thema einen Vortrag des Soziologen Richard Münch. Der
Titel seines Vortrags lautet „Wie Rankings die Bildung hierarchisieren“. Herzlich willkommen, Professor Münch.

Prof. Münch: Vielen Dank für die Begrüßung, Frau Kollegin. Sehr geehrte Damen und Herren, in meinem heutigen Vortrag
werde ich über den hierarchisierenden Effekt von Universitätsrankings sprechen. Rankings bilden nämlich nicht einfach
bestehende Unterschiede in der Leistung ab, sondern sind selbst ein wesentlicher Teil eines Systems der Produktion und
fortlaufenden Reproduktion von sozialer Ungleichheit. Bisher existierten unterschiedliche Forschungs- und Lehrleistungen
nebeneinander und leisteten ihren spezifischen Beitrag zum Fortschritt des Wissens und zur Bildung der Studierenden.
Nun aber werden sie durch Rankings zwangsweise in eine Hierarchie eingestuft. Dass Forschung und Lehre von jetzt an
um Rangplätze kämpfen müssen, hat schwerwiegende Konsequenzen für die Studierenden, die Fachbereiche, die Lehren-
den und Forschenden und die Fachdisziplinen insgesamt. Diese Folgen werde ich noch genauer darstellen. Obwohl Univer-
sitätsrankings schon oft kritisiert wurden, sind sie beispielsweise in den USA zu einer unumstößlichen Realität geworden.
Man muss also fragen, was sie gegen Kritik immun gemacht und ihnen diesen Status gegeben hat. Die Erklärung dafür
liegt darin, dass sich Rankings einen Markt geschaffen haben. Sie informieren Eltern und Studienanfänger erstens, über
wieviel Prestige ein Fachbereich verfügt und zweitens, mit welchem finanziellen Nutzen sie in Zukunft rechnen können,
wenn sie eine bestimmte Geldsumme in Studiengebühren investieren. Gleichzeitig stellen Rankings sicher, dass die Rang-
ordnung über einen langen Zeitraum stabil bleibt. Rankings tragen also entscheidend dazu bei, auch weiterhin ein höheres
Arbeitseinkommen für die Absolventen der prestigereichen Universitäten sicherzustellen. Eine weitere Folge von Rankings
ist, dass die Bildungszertifikate im mittleren Segment der staatlichen Universitäten und im unteren Segment der Com-
munity Colleges nur mittlere und niedrige Gewinne abwerfen, die Absolventen dieser Institutionen also nur ein mittleres
oder niedriges Arbeitseinkommen erzielen werden. Der Abstand zur Spitze bleibt somit bestehen. Rankings unterstützen
Eltern und Studienanfänger, die in der Lage sind, in prestigereiche Bildungszertifikate zu investieren, weil sie das erforder-
liche ökonomische, soziale und kulturelle Kapital haben. Im Vergleich zu den USA war die Situation in Deutschland bislang
offener und weniger ungleich. Die Umstellung auf die Unterteilung der Universitäten in Eliteeinrichtungen und Massen-
ausbildungsstätten bringt uns jedoch dem amerikanischen Modell näher. Welche Folgen haben Universitätsrankings für
Forschung und Bildung? Rankings unterwerfen den Forschungs- und den Bildungsprozess einer ihnen an sich fremden
Logik der Abgrenzung und Unterscheidung. Forschungs- und Bildungseinrichtungen sind dadurch gezwungen, sich vonei-
nander abzuheben. Eliteeinrichtungen stützen sich auf das Prinzip der Exklusivität. Sie müssen sich gegenüber der Masse
abheben. Der Zugang zu ihnen verläuft über frühzeitige Selektionsprozesse, die von einem exklusiven Elternhaus zu einem
exklusiven Kindergarten zu einer exklusiven Schule zu einer exklusiven Hochschule und zu einer exklusiven Berufsposition
führen. In den USA ist das Ranking ein Instrument, das Universitäten nutzen, um eine bestmögliche Auswahl von Studie-
renden zu erreichen, die selbst schon viel kulturelles Kapital mitbringen. Die Absolventen der Eliteuniversitäten können
dann, wie beschrieben, ihre Kinder schon in die Kindergärten bringen, die ihnen den Weg bis zur Eliteuniversität von An-
fang ihres Lebens an ebnen. Ein so stark hierarchisiertes System bietet wenig Chancen für Spätentwickler, denen nicht das
nötige kulturelle Kapital in die Wiege gelegt wurde. Auch ein umfangreiches Stipendiensystem ändert daran nicht viel, wie
entsprechende Untersuchungen nachweisen. Rankings bringen demnach nur denjenigen Studierenden einen Nutzen, die
schon über viel kulturelles Kapital verfügen, aus dem sie dann weitere Vorteile ziehen können. Auf der anderen Seite er-
lebt die Masse der Absolventen von mittleren und unteren Einrichtungen, wie ihre Abschlüsse einen immer geringer wer-
denden Nutzen mit sich bringen. Diese Absolventen erfahren also trotz ihrer Bildungsanstrengungen einen niedrigeren
Zuwachs an Arbeitseinkommen. Denn der durch Rankings verstärkte Kult der Elite hat dazu geführt, dass die Spitzenein-
kommen auf Kosten der mittleren und unteren Einkommen explodiert sind. Und für die Absolventen von Universitäten, die
nicht zur Spitze gehören, ist es umso schwerer geworden, aufzusteigen, weil es eben ein Zeichen der Elite ist, ein Zertifikat
einer Spitzeneinrichtung vorweisen zu können. Was durch Rankings erzeugt wird, ist demnach keine Meritokratie, sondern
in der Tat ein neues Kastensystem. Das heißt, Status wird nicht nach Leistung zugewiesen, sondern nach Herkunft.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
15
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

13 Hörtext 13 (S. 57, Aufgabe 2)


Hörverstehen, Teil 3
Vortrag „Bildung und Ausbildung“ (Teil 1)

Moderatorin: Meine Damen und Herren, herzlich willkommen zu unserer Ringvorlesung „Das Bildungsideal im Wandel der
Zeit“. Unser heutiger Referent ist Professor Doktor Peter Väterlein, der an der Hochschule Esslingen für den Bereich Lehre
und Weiterbildung zuständig ist. Der Titel seines Vortrags lautet „Bildung oder Ausbildung?“ Professor Väterlein, wir sind
sehr gespannt auf das, was Sie uns berichten werden.

Prof. Väterlein: Vielen Dank, Frau Kollegin. Meine Damen und Herren, das Thema Bildung ist in aller Munde. Meistens in
Gestalt zusammengesetzter Wörter wie „Bildungsmisere“, „Bildungskatastrophe“, „Bildungsreform“, „Bildungsplan“ oder
„Bildungsrepublik Deutschland“. Immer wieder wird betont, dass Bildung die Voraussetzung für den anhaltenden Erfolg
der deutschen Wirtschaft im globalen Wettbewerb sei. Aber geht es dabei wirklich um Bildung oder nicht vielmehr um
Ausbildung für den Arbeitsmarkt?
Als Wilhelm von Humboldt 1809 preußischer Schulminister wurde, studierte an den Universitäten nur eine kleine Minder-
heit der Bevölkerung. Wie lange und mit welchem Ergebnis sie studierte, war für die Gesamtgesellschaft nicht relevant. In
der Bologna-Erklärung von 1999 wurden die Hochschulen dagegen mit einer Forderung konfrontiert, die für Fachhochschu-
len eine Selbstverständlichkeit, für die Universitäten allerdings völliges Neuland darstellte: die Forderung nach der Be-
rufsbefähigung, englisch „Employability“, der Absolventinnen und Absolventen. Die Studiengänge sollten nun nicht mehr
alleine nach fachlich-wissenschaftlichen Kriterien gestaltet werden, sondern auch nach dem Bedarf des Arbeitsmarktes an
Fach- und Führungskräften. Spätestens jetzt befanden sich die Hochschulen in einem Spannungsfeld zwischen Humboldt
und Bologna, zwischen Bildung und Ausbildung.
Der Begriff Ausbildung weckt Assoziationen mit der dualen Ausbildung im Handwerk oder in der Industrie, einem Erste-­
Hilfe-Kurs oder der Grundausbildung bei der Bundeswehr. In allen diesen Fällen verfolgt die Ausbildung ein klar umrisse-
nes Ziel, das in der Regel nur einen Teilaspekt unseres Lebens umfasst. Die Weiterentwicklung der Persönlichkeit der Aus-
zubildenden spielt, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Über die Frage, was genau Bildung ausmacht, gehen
die Meinungen schon immer auseinander. Für die meisten Zeitgenossen in unserem Land ist Bildung gleichbedeutend mit
„viel wissen“. Der Philosoph Julian Nida-Rümelin argumentiert in seinem Buch „Philosophie einer humanen Bildung“ etwas
anders. Er geht von dem Menschenbild der Aufklärung und den damals formulierten grundlegenden Menschenrechten
aus. Demnach hat jeder Mensch ein Recht darauf, über sein Leben so weit selbst zu bestimmen, wie er oder sie nicht die
Freiheit anderer Menschen einschränkt. Für so ein autonomes Leben ist die Beherrschung der Sprache unverzichtbar,
um sich ausdrücken zu können, zu argumentieren und die eigenen Wünsche formulieren zu können. In einer Welt, in der
immer mehr Menschen nicht nur in ihrem Heimatland leben und arbeiten, reicht eine Sprache dabei oft nicht aus – es sei
denn, man ist Engländer oder Amerikaner. Außerdem ist die Fähigkeit zum logischen Denken in vielen Lebensbereichen
hilfreich und ermöglicht es in vielen Fällen, das Mögliche vom Unmöglichen zu trennen und so Betrügern das Handwerk
zu legen. Vor allem, aber nicht nur, beim Umgang mit Geld sind Grundfertigkeiten im Rechnen notwendig. An diesen Bei-
spielen, Sprache und Mathematik, wird deutlich, dass gewisse Kenntnisse und Fähigkeiten notwendig sind, um ein autono-
mes Leben führen zu können, so wie es dem Ideal der Aufklärung entspricht.
In vielen Berufen ist heute mehr als in der Vergangenheit die Fähigkeit gefragt, auf unvorhergesehene Situationen zu re-
agieren. Das erfordert Erfindungsgeist und Kreativität, aber auch Mut und Selbstvertrauen, auch einmal unkonventionelle
Wege zu gehen. Besonders kreativ und selbstbewusst sind oft Menschen, die künstlerisch oder musikalisch tätig sind.
Diese ästhetische Dimension von Bildung wird in unserem Bildungssystem aber in der Regel sträflich vernachlässigt.

16 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
14 Hörtext 14 (S. 59, Aufgabe 4)
Hörverstehen, Teil 3
Vortrag „Bildung und Ausbildung“ (Teil 2)

Prof. Väterlein: Wie sieht es nun aus mit dem Unterschied zwischen Bildung und Ausbildung? Im Zentrum der Bildung
steht der Mensch selbst. Insoweit ist sie zweckfrei. Im Zentrum der Ausbildung steht dagegen immer ein konkretes Aus-
bildungsziel. Versuchen wir, die Position der Hochschulen im Spannungsfeld zwischen diesen Polen zu bestimmen, und
nehmen die technischen Studiengänge an Hochschulen für angewandte Wissenschaften als Beispiel. Unzweifelhaft haben
die Hochschulen die Aufgabe, junge Menschen zu Ingenieurinnen und Ingenieuren auszubilden. Vermittelt werden ihnen
Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie in die Lage versetzen, konkrete Aufgaben mit technisch-wissenschaftlichen Hilfsmit-
teln zu lösen und damit Geld zu verdienen.
Diese Ausbildung umfasst, auch wenn das im Zeitalter der kompetenzorientierten Lehre nicht gern gehört wird, die Ver-
mittlung eines umfangreichen Lehrstoffs, den die Studierenden sich aneignen müssen. Eine Kernkompetenz der Ingeni-
eurin oder des Ingenieurs ist weiterhin die Fähigkeit, kreativ mit neuen oder überraschenden Situationen umzugehen und
Lösungen zu finden, an die vorher noch niemand gedacht hat. Aber Kreativität kann man nicht unterrichten. Und man
kann sie auch nicht lernen wie Vokabeln. Die meisten Menschen sind von Natur aus kreativ. Aber diese angeborene Krea-
tivität muss Spielräume haben, um sich zu entwickeln und zu reifen. Eine Vorlesung oder ein Labor mit weitgehend vorge-
gebenen Versuchsaufbauten ist da wenig hilfreich. Deshalb müssen Möglichkeiten für die Studierenden geschaffen wer-
den, eigene Ideen zu entwickeln und auszuprobieren. Und es muss erlaubt sein, dass diese Ideen scheitern, denn durch
nichts lernt man so effektiv wie durch Fehler, die man selbst als solche erkennt. Solche Projekt- oder Seminararbeiten
können nicht zielgerichtet sein. Sie machen den Studenten oder die Studentin nicht „fit für irgendetwas“, sondern dienen
der Entwicklung der Persönlichkeit. Das war ein Kennzeichen von Bildung im Gegensatz zur Ausbildung.
Ein zweiter Punkt, wo die rein fachliche Ausbildung nicht ausreicht: Ingenieure arbeiten heute in aller Regel in Teams.
Ingenieure im 21. Jahrhundert müssen in der Lage sein, Aufgabenstellungen und Lösungsansätze im Kollegenkreis, gegen-
über Vorgesetzten, Kunden oder Lieferanten jeweils angemessen zu kommunizieren. Sie müssen in der Lage sein, sprach-
liche Barrieren und kulturelle Gegensätze zu überwinden. Zur Teamfähigkeit gehört aber auch, angemessen Kritik üben zu
können und selbst mit der Kritik anderer umzugehen – selbst wenn diese nicht angemessen sein sollte. Dies ist aber auch
eine Frage der Selbstwahrnehmung und des Selbstbewusstseins. Diese Eigenschaften entwickeln sich auch noch im Alter
zwischen 17 und 25, also während des Studiums, ganz enorm. Diese biographische Phase macht mithin einen wichtigen
Teil der Persönlichkeitsentwicklung aus, was wieder einen Bildungsauftrag der Hochschulen nahelegt, der über die rein
fachliche Ausbildung hinausgeht.
Diese beiden Beispiele zeigen, dass schon das Ziel, Fachkräfte für den lokalen, nationalen oder globalen Arbeitsmarkt aus-
zubilden, mehr erfordert als eine rein fachliche Ausbildung. Von Akademikerinnen und Akademikern erwartet die Gesell-
schaft allerdings mehr, als nur am Arbeitsmarkt zu funktionieren. Sie sollen nicht nur die Herausforderungen ihres Berufs-
lebens annehmen und bewältigen, sondern auch aktiv unsere Gesellschaft mitgestalten. Die Studierenden von heute sind
die Gemeinderätinnen, Vereinsvorstände, Abgeordneten und Elternbeiräte von morgen. Damit sie diese Verantwortung
übernehmen können, müssen sie autonome Persönlichkeiten sein, die die Autorenschaft über ihr eigenes Leben haben –
die, mit anderen Worten, gebildet sind. Dazu müssen Elternhaus und Schulzeit ihren Beitrag leisten, aber auch die Zeit der
Berufsausbildung und speziell des Studiums ist für diesen Prozess unverzichtbar. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Moderatorin: Wir danken Ihnen für diesen informativen Vortrag, Professor Väterlein. Beginnen wir am besten direkt mit
der Diskussion …

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
17
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

15 Hörtext 15 (S. 60/61)


Hörverstehen, Teil 3
„Deutsche Schulen in Asien“

Moderatorin: Meine Damen und Herren, ich darf Sie herzlich begrüßen zu unserer Fachtagung „Deutsche Schulen in Asi-
en“. Unser erster Redner heute ist Heribert Wegmann, der schon lange für die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen
arbeitet und seit 2009 als Asienbeauftragter für Nord- und Südostasien sowie Indien und Australien zuständig ist. Bitte
sehr, Herr Wegmann, wir freuen uns auf Ihren Vortrag.

Herr Wegmann: Vielen Dank für Ihre freundliche Einführung. Meine Damen und Herren, seit 2009 bin ich für das Amt für
das deutsche Auslandsschulwesen in Vietnam tätig. Ich möchte Ihnen einige Informationen über die Entwicklungen und
die veränderte Bildungsnachfrage in Asien geben und über die Internationalisierung des deutschen Auslandsschulwesens
sprechen.
Die Auslandsschulen in Asien entwickeln sich sehr schnell. Meine Arbeit in Vietnam zielt vor allem auf die Unterstützung
von Schulleitungen, Auslandsvertretungen und Elterninitiativen ab, aber auch Fachberatungen gehören zu meiner Arbeit:
Das bedeutet Unterstützung bei Projektanträgen, Verbesserung der Kommunikation mit Deutschland, Förderung des wech-
selseitigen Verständnisses, aber auch realistische Berichte über die Schulentwicklungen. Hinzu kommen Hilfestellung bei
Personalkonflikten, fachliche Begleitung einzelner sich gerade im Aufbau befindender Schulen und nicht zuletzt Kontakte
zu einheimischen Behörden und Ministerien. Die Situation der Deutschen Auslandsschulen (DAS) in Asien hat sich seit
2009 stark weiterentwickelt. Das Schulnetz ist insgesamt stärker und größer geworden. Die Deutsche Schule in Ho-Chi-
Minh-Stadt ist hinzugekommen, andere befinden sich im Aufbau, wie die Schule in Melbourne, oder neue Schulen stehen
in den Startlöchern, wie in China. Einzelne Schulen haben ihren Aufbau mit dem ersten Abitur vorläufig abgeschlossen,
zum Beispiel Neu-Delhi und Chiang Mai. Andere haben sich internationale Abteilungen zugelegt oder sind wie in Manila
dabei, dies zu tun. Die Deutschen Auslandsschulen in Jakarta, Sydney, Chiang Mai und Ho-Chi-Minh-Stadt haben begonnen,
sich nicht nur auf deutsche Kinder, die im Ausland leben, zu konzentrieren, sondern auch einheimische Kinder systema-
tisch einzubeziehen und sich so zu bikulturellen Begegnungsschulen zu entwickeln.
Die Deutschen Schulen in Asien wachsen kontinuierlich. Zum Beispiel hat eine große Schule wie die Deutsche Schule
Shanghai erfolgreich einen zweiten Standort in Shanghai/Pudong aufgebaut und plant nun einen neuen großzügigen
Campus in Kooperation mit den französischen Partnern, einen weiteren Eurocampus. Große Bauvorhaben mit Volumen
von jeweils etwa 50 bis 70 Millionen Euro sind ebenfalls in Hongkong, Taipei und Singapur geplant bzw. teilweise schon
umgesetzt, und zwar ohne finanzielle Unterstützung aus Deutschland. Auch dies deutet auf den Erfolg unserer Auslands-
schularbeit in Asien hin. Besonders erfreulich ist, dass sich die Zusammenarbeit der Schulen im asiatischen Raum immer
enger gestaltet. Die wechselseitige fachliche Unterstützung funktioniert hervorragend. Allerdings stehen die Deutschen
Schulen in Asien auch vor großen Herausforderungen. Die Zahl deutscher Fachkräfte, die dort leben und arbeiten, stag-
niert oder geht zurück, in deutschen Unternehmen werden Aufgaben verstärkt auf einheimische Arbeitskräfte übertra-
gen. Nur an einem Standort wie Shanghai ist noch Wachstum bei Deutschen, die im Ausland leben, zu verzeichnen. Die
deutsche Stammkundschaft allein reicht nicht aus, um die wirtschaftlichen Grundlagen der einzelnen Schulen zu sichern.
Zudem haben sich die Erwartungen von Eltern verändert: Angesichts der steigenden Mobilität von Arbeitskräften wird es
immer wichtiger, dass unser Bildungsangebot international kompatibel ist. Diese Entwicklung dürfen wir nicht verschla-
fen, wenn die Stammkundschaft gehalten und neue Kunden geworben werden sollen. Mit Blick auf Asien und Australien
ist mir das Stichwort „Internationalisierung“ besonders wichtig. Wir müssen intensiver als in der Vergangenheit über den
eigenen Tellerrand schauen und von anderen internationalen Schulen und ihren Bildungsprogrammen lernen. Dies bedeu-
tet, das traditionelle deutsche Angebot zu überdenken, es wenn nötig umzubauen oder zu ergänzen. Von curricularen und
extracurricularen Angeboten bis zur Schulorganisation sollten wir unsere Schulen mit anderen Schulen vergleichen, um
unser Angebot optimal auf die Wünsche der Eltern und Schüler auszurichten und unsere Leistung zu verbessern. Und bei
dieser Entwicklung hin zu mehr Internationalisierung haben wir bis jetzt auch schon Fortschritte erzielt. Die Etablierung
der Deutschen Internationalen Abiturprüfung (DIAP) ist ein wichtiger Schritt, der zukünftig ausgebaut werden sollte. Ei-
nige Schulen sind aus eigenem Antrieb vorangeschritten, beispielsweise haben die Deutschen Schulen in Hongkong und
Singapur zur Verbesserung ihrer Wettbewerbssituation internationale englischsprachige Abteilungen mit international
anerkannten Abschlüssen und Zertifikaten aufgebaut oder sind gerade dabei wie Manila.
Auch in Taiwan können wir positive Entwicklungen beobachten. An der Deutschen Schule in der Hauptstadt Taipei bekom-
men die Schüler zwei international anerkannte Abschlüsse. Die Schüler werden sowohl zum International General Cer-
tificate of Secondary Education (IGCSE) der Universität Cambridge als auch zu den KMK-Abschlüssen der Sekundarstufe
I geführt. Wir sollten die derzeitige Entwicklung aber nicht nur aus einer wirtschaftlichen Perspektive betrachten. Auch
das außenkulturpolitische Ziel, Deutschland im Ausland als weltoffenes und kooperationswilliges Land darzustellen, kann
durch die Internationalisierung unserer Schulen besser gefördert werden. Es sollte uns zu denken geben und uns zu wei-
teren Anstrengungen motivieren, wenn ein großer deutscher Konzern an einem neuen Produktionsstandort in Asien nicht
mehr auf das klassische deutsche Curriculum setzt, sondern stattdessen das IB-Programm einer American International
School bevorzugt. Wie man hört, soll dies angesichts der zunehmend internationaleren Zusammensetzung des Personals

18 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
von deutschen Unternehmen kein Einzelfall bleiben. Allerdings muss man auch festhalten, dass es angesichts der schnel-
len und manchmal schwer kalkulierbaren Entwicklungen in den Partnerländern kein fest geplantes Konzept geben kann.
Wir haben aber schon einige Ideen für unsere zukünftigen Entwicklungspläne auf der Regionalkonferenz der Zentralstelle
für das deutsche Auslandsschulwesen in Singapur 2013 erarbeitet und werden uns an diesem Konzept orientieren.
Eine besondere Rolle im asiatischen Raum spielt natürlich China, da es das größte Land ist. In der Vergangenheit war un-
sere Arbeit dort nicht immer einfach. Wir haben einen längeren Zeitraum hinter uns, in dem die Aufenthalts- und Arbeits-
erlaubnis für unsere Mitarbeiter nicht sichergestellt war und auch die Abnahme von Prüfungen für das Deutsche Sprach-
diplom durch administrative Schwierigkeiten in Frage gestellt wurde. Die Situation verbessert sich gerade. Ich hoffe, die
intensiven Bemühungen des Auswärtigen Amts, der Auslandsvertretungen in China sowie unserer drei Fachberater sorgen
für eine weitere Verbesserung der Situation in der Zukunft. Hier zeigt sich einmal wieder, dass es gute zwischenstaatliche
Vereinbarungen braucht, um dem DSD-Programm eine gesicherte Arbeitsgrundlage zu bieten. In Deutschland sind zurzeit
Bildungsthemen wie Inklusion, berufliche Bildung oder Kompetenzorientierung sehr wichtig und aktuell. Auch in Asien
spielen diese Themen eine große oder zunehmend wichtige Rolle. Die Schulen haben mit viel Engagement daran gearbei-
tet, kompetenzorientierte Schulcurricula zu entwickeln und umzusetzen: manchmal am Rande der Überforderung, aber
mit gutem Erfolg. Das Thema Inklusion ist die nächste große Herausforderung.
Zum Abschluss meines Vortrags möchte ich betonen, dass der asiatische Raum zu den neuen Wachstumsregionen gehört.
Das Auslandsschulwesen ist hier generell noch sehr jung, ohne viele feste Traditionen. Aber wir sehen hier viele Chancen,
denn Bildung ist jetzt in den asiatischen Ländern als profitabler Investitionsbereich entdeckt worden. Infolgedessen ent-
stehen dort ständig neue Privatschulen. Einige von ihnen verschwinden schnell wieder, andere setzen sich durch. Unsere
Deutschen Auslandsschulen haben die Herausforderung professionell angenommen, und für die Zukunft ist durchaus Zu-
versicht angesagt.

Moderatorin: Vielen Dank für diesen interessanten Vortrag, Herr Wegmann. Steigen wir gleich ein in die Diskussion …

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
19
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

16 Hörtext 16 – Mündlicher Ausdruck (S. 101, Aufgaben 1+2)


1. Im November gibt es oft küstennahen Küstennebel.
2. Gibt es eigentlich grünes Blaukraut?
3. Das Wort „hülfe“ hört man kaum noch.
4. Nicht alle Züge fahren zügig.
5. Viele Menschen lieben Eis.
6. Viele Kinder gehen lieber spielen, statt zu spülen.
7. Manch einer hält Geier und Reiher nicht auseinander.
8. Kaum jemand hält Wichte für ziemlich wichtig.
9. Ein Pfauenauge ist ein wirklich hübscher Schmetterling.
10. In Baden erfreut sich Zwiebelkuchen großer Beliebtheit.

20 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
17 Hörtext 17 (S. 101, Aufgabe 3)
1. Die Suche nach einer passenden Wohngemeinschaft habe ich wirklich als sehr anstrengend und zeitraubend erlebt.
2. Die Suche nach einer passenden Wohngemeinschaft habe ich wirklich als sehr anstrengend und zeitraubend erlebt.
3. Die Suche nach einer passenden Wohngemeinschaft habe ich wirklich als sehr anstrengend und zeitraubend erlebt.
4. Die Suche nach einer passenden Wohngemeinschaft habe ich wirklich als sehr anstrengend und zeitraubend erlebt.
5. Die Suche nach einer passenden Wohngemeinschaft habe ich wirklich als sehr anstrengend und zeitraubend erlebt.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
21
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

18 Hörtext 18 (S. 104, Aufgabe 3)


Beispiel 2: Ich begrüße Sie alle herzlich zu unserem Seminar in Pädagogik, in dem ich heute über die positiven und ne-
gativen Effekte sprechen möchte, die Haustiere auf Kinder haben können. Ich beginne zuerst mit einer Einleitung, in der
ich einen Überblick über meine Präsentation gebe. Danach werde ich über die einzelnen Vorteile und Nachteile sprechen.
Dabei werde ich auch auf konkrete Beispiele eingehen und meine persönlichen Erfahrungen darlegen, soweit sie das The-
ma meiner Präsentation betreffen. Im Anschluss daran werde ich die wichtigsten Aspekte nochmals zusammenfassen und
meine persönliche Meinung zu dem Thema darlegen. Dabei werde ich mich auf die zuvor genannten Argumente beziehen,
um meine persönliche Meinung zu begründen. Abschließend werde ich natürlich auch noch für Fragen zur Verfügung ste-
hen.

Beispiel 3: In meiner heutigen Präsentation werde ich über die positiven und negativen Effekte, die Haustiere auf Kinder
haben, sprechen. Ich werde sowohl Vorzüge von Haustieren in einer Familie als auch Nachteile nennen, um abschließend
meine persönliche Meinung zu diesem Thema darzulegen.

22 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
19 Hörtext 19 (S. 106, Aufgabe 7)
Vortragende: Die öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland umfassen den sogenannten Fernverkehr und Nahverkehr. Mit
dem Fernverkehr sind vor allem Zugverbindungen zwischen großen Städten, die weiter voneinander entfernt sind, ge-
meint. Seit einigen Jahren gibt es als Alternative auch Fernbusse. Natürlich gibt es darüber hinaus auch Flugverbindungen,
was in Deutschland aber nur dann eine gute Alternative ist, wenn sowohl der Start als auch das Ziel in der Nähe des Flug-
hafens liegen. Anderenfalls verliert man relativ viel Zeit auf dem Weg zum bzw. vom Flughafen. Im Nahverkehr, damit ist
vor allem der öffentliche Verkehr innerhalb einer Stadt gemeint, teilweise auch Verbindungen zwischen kleineren Städten,
werden vor allen Dingen Busse und Straßenbahnen eingesetzt, in größeren Städten auch Bahnen. Eine Besonderheit des
öffentlichen Nahverkehrs ist die Wuppertaler Schwebebahn, eine Bahn, die an den Schienen hängt, statt auf den Schienen
zu fahren. Ich selbst bin auch schon mit dieser Schwebebahn gefahren, und es war wirklich etwas Besonderes. Es war
zwar etwas ungewohnt und wacklig, aber man hat eine schöne Sicht und es ist schade, dass es diese Bahn nicht auch in
anderen deutschen Städten gibt.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
23
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

20 Hörtext 20 (S. 107, Aufgabe 13)


Vortragender: Ich spreche heute über die positiven und negativen Effekte von Haustieren. Zunächst möchte ich die wich-
tigsten Aspekte, sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht, zu diesem Thema nennen, anschließend von meinen
eigenen Erfahrungen berichten und zum Schluss ein Fazit ziehen. Haustiere sind besonders in Deutschland sehr beliebt,
und das nicht ohne Grund: Kinder lernen beispielsweise Verantwortung, wenn sie sich um ihr eigenes Haustier kümmern
müssen. Aber auch Erwachsenen tut gut, diese Verantwortung übernehmen zu müssen: sich um ein Haustier zu kümmern,
strukturiert den Tag, man hat eine Aufgabe, und viele Haustiere haben auch einen positiven Einfluss auf das psychische
Wohlbefinden. Muss das Tier regelmäßig an die frische Luft, wie beispielsweise ein Hund, so sorgt dies auch dafür, dass die
Besitzer sich regelmäßig bewegen, selbst bei schlechtem Wetter und Kälte. Das hält fit und stärkt die Abwehrkräfte.

24 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
21 Hörtext 21 (S. 110, Aufgaben 4+6)
Vortragender: Das Thema meines Vortrags lautet: „Welche positiven und negativen Effekte hat es, Haustiere zu halten?“ Ich
möchte zunächst die Vor- und Nachteile darlegen, dazu Beispiele nennen und schließlich ein Fazit ziehen.
Ein Haustier zu halten, hat einige Vorteile: Man hat Gesellschaft und kann sich um ein Tier kümmern, was sich oft positiv
auf die Psyche auswirkt. Wenn man ein Tier, wie beispielsweise einen Hund, hat, muss man sich außerdem regelmäßig be-
wegen, was sicher auch gut für die Gesundheit ist. Dem stehen jedoch einige Nachteile gegenüber: Zunächst einmal kos-
tet ein Haustier Geld. Selbst wenn man es geschenkt bekommt, muss man anschließend eine Ausstattung und vor allen
Dingen Futter für das Tier kaufen. Auch einen Tierarzt muss man bezahlen, wenn das Tier krank wird. Das führt mich auch
direkt zum zweiten Nachteil: Tiere können auch Krankheiten übertragen. Zum Beispiel könnte sich eine Katze, die nachts
nach draußen darf, anstecken und krank werden, aber dann auch die Besitzer krank machen. Auch bei der Wohnungssuche
kann ein Haustier ein Nachteil sein. In einer Mietwohnung ist es nicht selbstverständlich, dass man zum Beispiel größere
Hunde halten darf. Was macht man dann, wenn man für eine neue Arbeitsstelle umziehen muss und Probleme hat, eine
neue Wohnung zu finden? Die meisten werden den Hund ja nicht einfach abgeben wollen. Der größte Nachteil für mich ist
aber, dass man den Tagesablauf nach dem Tier richten muss und nicht kurzfristig Überstunden machen oder den Abend
mit Kollegen oder Freunden verbringen kann, ohne zuerst nach Hause zu gehen. Und auch im Urlaub muss sich jemand
um das Tier kümmern. Aber selbst wenn man jemanden hat, der sich um das Tier kümmern kann: Ist das für die Tiere wirk-
lich schön? Und als Besitzer macht man sich doch auch ständig Gedanken, ob es dem Tier wirklich gut geht. Ein Freund
von mir verreist beruflich sehr viel. Er hätte zwar gerne Katzen, aber er sagt selbst, dass das für die Tiere nicht gut wäre,
weil er einfach zu oft unterwegs ist und sich dann jemand anderes um die Katzen kümmern müsste.
Ich sehe es ähnlich. Für mich persönlich überwiegen die Argumente, die gegen das Halten von Haustieren sprechen. Man
ist mit einem Haustier weniger flexibel, aber in der heutigen Zeit, gerade im Arbeitsleben, ist Flexibilität ausgesprochen
wichtig. Diese würde ich nicht für ein Haustier aufgeben.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
25
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

22 Hörtext 22 (S. 110, Aufgabe 5)


Zusammenfassung

Das Thema der Präsentation waren die positiven und negativen Effekte von Haustieren. Es wurden zuerst einige Vorteile
genannt, zum Beispiel, dass es für die Gesundheit gut sein kann, wenn man sich mit einem Tier beschäftigen muss oder
auch spazieren gehen muss. Dann wurden Nachteile genannt, wobei der wichtigste Nachteil war, dass man sich ständig
um das Tier kümmern muss und deshalb nicht mehr flexibel ist. Als Beispiele wurden die Suche nach neuen Wohnungen
und Urlaubsreisen genannt, die man einschränken muss, wenn man ein Tier hat. Zusammenfassend hat mein Partner ge-
sagt, dass die Nachteile überwiegen.

26 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
Hörtexte 23-26 (S. 113, Aufgabe 1)

23 1. Ich habe überhaupt keine Ahnung, was „Wirt“ bedeutet. Kannst du mal was sagen?
24 2. Ich verstehe das Wort „Wirt“ nicht, kennst du das Wort?
25 3. Mit „Wirt“ kann ich nichts anfangen, ich setze da einfach ein anderes Wort ein.
26 4. „Wirt“ kenne ich leider nicht, wissen Sie, was das ist?

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
27
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

27 Hörtexte 27-28 (S. 113, Aufgabe 2)


Beispiel 1:
a) Eine Oper ist ein Musiktheater, meist mit klassischer Musik. Es gibt viele berühmte Opern, besonders italienische Kom-
ponisten haben viele schöne Opern geschrieben. Meine Lieblingsoper ist übrigens Tosca. Die kam neulich auch hier im
Stadttheater, warst du zufällig da?
b) Eine Oper ist ein Musiktheater mit klassischer Musik.
c) „Oper“ ist ein anderes Wort für „Großvater“.

28 Beispiel 2:
a) Ein Gigant ist ein Automodell, das in Deutschland gebaut wird – glaube ich jedenfalls.
b) Ein Gigant ist ein sehr großer Mensch. Also jemand, der größer als eins achtzig oder eins neunzig ist. Aber ich bin auch
nur eins fünfundfünfzig groß, vielleicht kommt mir deshalb jemand, der eins achtzig ist, nur so groß vor.
c) „Gigant“ ist ein anderes Wort für „Riese“. Es kann aber auch im übertragenen Sinn gemeint sein.

28 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
Hörtexte 29-31 (S. 113, Aufgabe 3)

29 Du hast gerade als Beispiel „Kaktus“ angeführt – was ist das bitte?
30 Was ist eigentlich ein „Einhorn“, das kenne ich nicht.
31 Kannst du mir bitte erläutern, was man unter einem „Gartenzwerg“ versteht?

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
29
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

32 Hörtext 32 (S. 114, Aufgabe 4)


Sprecherin A: Wer nichts wird, wird Wirt. Hast du eine Idee, was das bedeutet?
Sprecher B: Nein.
Sprecherin A: Ich glaube, es geht um Wirtschaft. Was denkst du?
Sprecher B: Kann sein.
Sprecherin A: Vielleicht geht es darum, wie es der Wirtschaft geht. Wobei das ja nicht so richtig Sinn ergibt … Hast du
noch eine andere Idee?
Sprecher B: Hmmm … ich habe das Wort Wirtschaft auch schon mal in einem anderen Zusammenhang gehört, fällt mir
gerade ein, und zwar …
Sprecherin A: Stimmt, das habe ich auch schon. Aber ich weiß leider nicht mehr, was es bedeutet.
Sprecher B: Ich bin mir zwar auch nicht ganz sicher, aber ich glaube …
Sprecherin A: Hatte das nicht etwas mit Werten zu tun? Oder mit Werbung? Wie war das noch mal? Vielleicht verwechsle
ich die Wörter auch einfach.
Sprecher B: Kannst du vielleicht mal die Klappe halten und mich ausreden lassen?

30 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.
33 Hörtext 33 (S. 114, Aufgabe 6)
Sprecher A: Das Zitat lautet: Wer nichts wird, wird Wirt. Wie verstehst du das?
Sprecherin B: Also, ich verstehe das Wort „Wirt“ nicht. Kennst du das und weißt, was es bedeutet?
Sprecher A: Ja, ich habe das schon mal gehört, der Inhaber einer Kneipe. Also der Kneipenbesitzer sozusagen.
Sprecherin B: Ah, danke. Also, dann heißt das: wer nichts wird, wird Kneipenbesitzer.
Sprecher A: Im Prinzip schon, aber was wird damit gesagt? Ich denke, es heißt, dass ein Kneipenbesitzer kein so gutes
Ansehen hat. Oder was denkst du?
Sprecherin B: Stimmt, das ist gut möglich. Dann heißt es, der Kneipenbesitzer ist „nichts“. Das ist aber eine ganz schön
harte Aussage, eigentlich schon respektlos, finde ich. Damit beleidigt man ja geradezu Kneipenbesitzer, oder siehst du das
anders?
Sprecher A: Ja, das sehe ich genauso. Vielleicht bedeutet die Aussage doch etwas anderes? Es könnte ja auch heißen, wenn
man keine Ausbildung hat, wird man Kneipenbesitzer.
Sprecherin B: Aber das ist ja dann trotzdem nicht gerade positiv.
Sprecher A: Da hast du natürlich Recht. Anscheinend haben Kneipenbesitzer kein so gutes Ansehen in Deutschland. Aber
ich finde nicht, dass einfach jeder eine Kneipe aufmachen kann. Dazu gehört ja schon einiges an Fähigkeiten. Ich kenne
zum Beispiel jemanden, der eine Kneipe aufgemacht hat, und jetzt beklagt er sich ständig darüber, dass das so viel Arbeit
ist und er zum Beispiel so viel Buchhaltung machen muss, worauf er eigentlich gar keine Lust hat. Also, ohne irgendwelche
Kenntnisse kann man doch keine Kneipe aufmachen, oder?
Sprecherin B: Nein, ich denke auch nicht. Aber andererseits kenne ich tatsächlich zwei oder sogar drei Leute in meinem
Bekanntenkreis, die gar keine Ausbildung in der Gastronomie oder auch in der Buchhaltung haben, und einfach einen
Imbiss aufgemacht haben. Das ist doch so ähnlich. Anscheinend versuchen es doch ziemlich viele Leute, eine Kneipe oder
etwas Ähnliches aufzumachen. Ich weiß aber nicht, woran das liegt. Hast du eine Idee?
Sprecher A: Vielleicht haben viele Leute auch eine falsche Vorstellung davon. In meiner Heimat gibt es, glaube ich, auch
ein Sprichwort, das heißt ungefähr, dass Menschen immer essen und trinken müssen. Vielleicht denken viele Leute, wenn
man ein Restaurant oder eine Kneipe aufmacht, verdient man automatisch Geld, weil die Leute immer essen und trinken
gehen. Das stimmt aber so natürlich nicht, schließlich braucht man ja Geld, um ausgehen zu können.
Sprecherin B: Ja, einerseits das, andererseits muss das Restaurant oder die Kneipe ja auch gut sein oder schön aussehen
oder beides.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de


Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
31
eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. 978-3-12-678822-1
Transkription der Hörtexte

Hörtexte 34-38 (S. 114, Aufgabe 7)

34 Ich glaube, ein Wirt ist jemand, der Anderen Geld schenkt. Oder?
35 Ich persönlich kenne niemanden, der in der Gastronomie arbeitet. Wie ist das bei dir?
36 Ich glaube nicht, dass man viel können muss, um eine Kneipe zu haben. Man muss da ja nicht besonders viel machen.
Oder siehst du das anders?

37 Ich glaube, das Wort Wirtschaft bedeutet auch Kneipe. Hast du das auch schon mal in der Bedeutung gehört?
38 Kannst du mir erklären, was eine Kneipe ist? Ich habe das Wort ehrlich gesagt noch nie gehört.

32 telc C1 Hochschule
Transkription zum Übungsbuch
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2018 | www.klett-sprachen.de
Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den
978-3-12-678822-1 eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Das könnte Ihnen auch gefallen