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ÜBUNG: MR-Stil treffen – einen Ausschnitt aus einer Erörterung stilistisch

umarbeiten

Dies ist eine Erörterung zum Thema Fotografieren. Die Autorin der Textbeilage heißt Susan Sontag
und der Text ist aus den 70ern. Die Textbeilage berichtet über die Rolle des Fotografierens in der
damaligen Zeit. Die Aufgabe in der Erörterung war es, die Rolle des Fotografierens damals und
heute zu vergleichen und zu bewerten.

Ihre Aufgabe: Formulieren Sie auf dem Handout handschriftlich zwischen den Zeilen einige der Sätze
so um, dass dieser Text dem Meinungsredenstil entspricht. Finden Sie starke erste und letzte Sätze
für jeden Absatz. Bauen Sie je mindestens eines der folgenden Stilmittel ein und markieren Sie diese
rechts vom Text mit der jeweiligen Zahl (z. B. 3 für Metapher).

Stilmittel: Ausruf (1), Ellipsen (2), Metaphern (3), Vergleiche (4), Alliterationen (5), Anaphern (6),
Doppelpunkte (7), Gedankenstriche (8), Sprüche (9), Redewendungen (10), …

Das Fotografieren hat unser Leben verändert. Es ist zweifelsfrei eine der herausragendsten technischen

Errungenschaften des 19. Jahrhunderts. Zweifelsfrei. Sie Wir können damit ermöglicht Erinnerungen

abzulichten., Wir können Jahre später noch auf ein paar der schönsten Momente im eigenen Leben

zurückzublicken. Wir können uns und sich an alten Erinnerungen zu erfreuen. Großartig, oder?

IWährend in den 70er Jahren haben wir das Fotografieren laut Sontag den Zweck gehabt hat,

eineunsere Familie abzulichten fotografiert, um zu zeigen, dass wir ein Herz und eine Seele sind. und

dies ein Zeugnis ihrer Verbundenheit darstellte und Urlauber*innen die Möglichkeit gab, Wir konnten

nahestehenden Personen oder Nachbar*innenMenschen, die uns wichtig waren, Aufnahmen der

eigenen Reisen zu zeigen., Und heute? Heute wird in der heutigen Zeit einfach alles und jeder

abgelichtet., Mal ganz ehrlich: Wer von Ihnen hinterfragt noch den ohne den Wert eines Fotos? noch

zu hinterfragen. Ich nicht. Ich weiß vom größten Teil meiner Fotos nicht einmal, wo sie sind. Früher

war das anders. Da haben Menschen viel Geld dafür ausgegeben, um einen Film vom Familienurlaub

entwickeln zu lassen. , und dDie Negative waren wie einen Schatz zu Hause aufbewahrt. Machen wir

einen Sprung in die Gegenwart. HIm Gegensatz dazu eute verschwinden heute die Fotos von der
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Abschlussfeier der unserer Tochter oder des unseres Sohnes im Riesenspeicher der unserer Handys

und somit im Nirvana. Ich vermute einmal, nur wenige von Ihnen Niemand macht machen sich mehr

noch die Mühe, die eigene Fotos auszusortieren. Uund vermutlich werden sie früher oder später

einemdann kommt der nächste Wasserschaden und hin ist , bei dem der Speicher des

Computers./Handys Die Fotos gelöscht. Vernichtet. Vom Winde verweht.wird, vernichtet werden und

Und das wirklich Traurige daran: kaum Kaum einer wird sich an den schönen Abend zurückerinnern

können. W, weil ir waren ja alle mit Fotografieren und Posten beschäftigt waren.

Ja, das Posten ist wichtig. Man will ja Bestätigung haben. Laut Sontag erwähnt auch, dassgab es

sogenannte „Fototrophäen“ damals auch in den 70ern schon – (wenn auch in anderer Ausführung als

heute) gegeben habe. Aber ich denke, so schlimm wie heute war es damals nicht. Damals sind wir nur

unseren Verwandten bei Dia-Abenden mit unseren Schnappschüssen auf die Nerven gegangen. Heute

gehen wir der ganzen Welt auf die Nerven! Auch in den 2020ern sieht man dieses Präsentieren, wenn

nicht sogar stärker als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit. Die jüngeren Generationen

versuchen duelliert sich über Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und Co im Kampf

um die meisten Likes für ein Foto zu duellieren. Mit #throwback und #holiday werden präsentieren sie

dem Publikum gestellte Fotos mit oft sinnbefreiten Inhalten präsentiert. Und wofür? und es wird

versucht, „Trophäen“ in Form vonFür Likes. und Für Shares. zu sammeln. 

Lebst du oder fotografierst du? Diese Frage könnte man vielen fotosüchtigen Menschen stellen. Ein

weiterer interessanter Aspekt in Sontags Essay ist ihre Aussageerzählt über die Verweigerung der

Erfahrung durch konstantes Fotografieren. Dem kann man ich nur zustimmen. Personen haben

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durch das Fotografieren damals wie heute den Bezug zur Achtsamkeit und bewusstem Genießen

verloren. Anstatt den Sonnenuntergang am Meer zu genießen, müssen wir 50 Fotos für Instagram

geschossen werdenschießen. Nur noch ein schneller Schnappschuss vom Essen. Das Essen, welches so

gut aussieht, muss zuerst geteilt werden. Jedoch dauert es 15 Minuten, bis das perfekte Foto

entstanden ist, und das 15 Minuten später ist das Foto noch immer nicht online. Dafür ist das Essen

Gericht ist in der Zwischenzeit leider bereits kalt. Dieser Drang alles fotografieren zu müssen, raubt

Menschen uns die eigentliche Erfahrung und das Im-Moment-Leben., Das ist nicht nur tragisch. Das

kann was unter Umständen sogar zu psychischen Störungen führen kann.

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