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Après la Première Guerre

mondiale
La cité-jardin : le Freidorf de Hannes Meyer, la planification
collaborative et la rationalisation du processus de construction
« Il est évident que l'éphémère est incompatible avec l'essence même de
l'architecture. Les qualités propres de l'architecture sont la constance, la
tranquillité, la permanence et ses traditions d'expression vieilles de mille ans
en sont presque venues à représenter ce qui est éternel dans l'histoire
humaine. »
Hermann Muthesius, « Where do we stand ? » conférence de H. Muthesius à
l’assemblée annuelle des DW de 1911 (cit. in Tim and Charlotte Benton, Form and
Fonction, a Source Book for the History of Architecture and Design 1890-1939,
1975, p. 50)
-3 ìì\ Vor 20 Jahren:
Die grosse Ausstellung des
R Schweizerischen Werkbundes
>~\
£ *r
*S m•» rr*,
auf dem Platz der alten Tonhalle in ZUrich, 1918
Entwurf *
* der Gebäude:
Schweizerischer Werkbund, exposition
Mr & m&tï
Alfred Altherr SWB, Zürich Die Wohnung, Zurich, 1918 (« Die
*
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**
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M Ausstellung ist der Arbeiter- und der


rv
Mittelstand-Wohnung gewidmet »)
ggB
Eingangshalle der Ausstellung
Wandmalereien von
Carl Roesch SWB, Diessenhofen
Plastik von Paul Osswald, ZUrich
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Erinnerung an die Werkbundausstellung Zürich 1918 **


Die erste grosse, geschlossene Manifestation desEingangshalle Schwei¬der Ausstellung
Wandmalereien von
und den deutschen Werkbund war zwar von England aus¬
Carl Roesch SWB, Diessenhofen
zerischen Werkbundes war die von Alfred Altherr, Plastik vondem Paul Osswald, gegangen, ZUrich aber in England selbst war der Elan schon vor
damals Abb.neugewählten
1.
Direktor
Nördliche Schmalfront mit Eingangs-Vorhalle der
der
Kunstgewerbeschule
Schweizerischen Werkbund-Ausstellung am Beilevue-Platz in
der Jahrhundertwende im Abflauen, man hatte einen Stil
Zürich.

in Zürich. sie begleitenden auf dem BildernAreal zu entnehmen, handelt es sichund


Schweiz.
Zürich, Werkbund-Ausstellung
organisierte Werkbundausstellung Erinnerung
einen regelmässigen,
gefunden um seine Zürich
an die Werkbundausstellung
.langrechteckigen Bau, an dessen nörd¬
Modernität 1918 gegen die Historie aus¬
(Mit Tafeln und a.)
x
licher Stirnseite der Eingang liegt. Die Anordnung der
der alten Tonhalle (Bellevue)
Das Verlangen nach einer gesunden Lebenshaltung Zürich. Was Die vorher
Ausstellungsräume ersteistgrosse, nur
geschlossene
einseitig
balanciert,
an einem, gegen Manifestation
den Binnen¬
wodurch andenSolidität
des Schwei¬ erund und Breite
deutschen Werkbund gewonnen,
war zwar von England aus¬
vonnur^=r
allen Schichten unseres Volkes fege. Und das ist's, hof zu zerischen offenen, gedeckten Umgang. Den Hof selbst be¬
ElanIm
vereinzelt in
wir mit dem neuzeitlichen Erscheinung
Wohnhausbau getreten in Einzel- war, deckt eine Ideen, die
Werkbundes
glatte Rasenfläche,
war die
an von
unterbrochen
Alfred Altherr,
propagandistischer
durch eine
dem Stosskraft
gegangen, aber in
aber verloren
England selbst war hatte.
der schon vor
Reihenhäusern, mit den Gärten, mit werkmässig ge¬ kauernde damals neugewählten
Steinfigur im vordem Direktor
und der
durch Kunstgewerbeschule
ein kleines der Jahrhundertwende im Abflauen, man hatte einen Stil
diesem und jenem
eten Innenräumen, Architekten
mit der sachlichen Durchbildungund Wasserbecken
Kunstgewerbler
Zürich, im hinternper¬ Teil. Aus einer Deutschland
goldglänzenden der zweiten
auf dem Areal Hälfte der Neunzigerjahre
gefunden und seine Modernität
trat
organisierte Werkbundausstellung gegen die Historie aus¬
jeden Gebrauchsgegenstandes Stück um Stück in den Metallschale steigt hier und fällt plätschernd in sie zurück
nsönlich vertreten
Jahren anstreben. worden echt
Die Wohnung, waren,
und recht traten hier
ein feiner konzentriert
der alten Tonhalle
Wasserstrahl; zwei(Bellevue) die moderne
Zürich.
Birken Was zier¬
mit ihren Bewegung
vorher nur unvermittelter
balanciert, wodurch er an und mit und
Solidität unbeding¬
Breite gewonnen,
stattet, schafft Lebenswerte ; sie schaflt in unsern Nach¬ lichen Zweigen vereinzeltund in Erscheinung
hellgrünen1 jungeBlättern
getreten diesen die von
war, Ideen,
ergänzen an propagandistischer Stosskraft aber verloren hatte. Im
menundim einheitlich in Erscheinung,
Stillen Kindheits-Erinnerungen, so dass
die wiederum diese Manifestation
und seinen
diesem und jenem Farbenklang
Schmuckpunkt terem Anspruch auf in
auf Grün-weiss-gold
Architekten und Kunstgewerbler per¬
Form des <Jugendstils», dessen
Deutschland der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre trat
nvergänglichen Lebenswerten
iu^mm. werden. (vergi. Tafel 1). Den Hintergrund bilden die dunkelblau
¦P^1
einen
Mit tiefen
diesen Wortenund das „Programm" derEindruck
langanhaltenden
erölfnete machte.
sönlich
gestrichenen vertreten
Wände derDass
worden
Wandelhalle,waren, kontinentale
tratendas
darüber hier Nuancen diesich
konzentriert
hellere durch
moderne Bewegung Zurücktreten
das unvermittelter und mitderunbeding¬
B.-Ausstellung seine Einführung, und auch wir könnten Blau der undsenkrecht
einheitlich aufsteigenden
in Erscheinung,Wand1), so
das seinerseits
dass diese Manifestation terem Anspruch auf in Form des <Jugendstils», dessen
edie Ausstellung
Schilderung stilistisch
der sehr erfreulichen stark nicht
Veranstaltung von Deutschland
wieder harmoniert mit abhing,
dem Blau des Himmels. gotisierenden Den künst¬ Komponente vom englischen «modern style»
r einleiten als mit diesem kurzen Hinweis auf den einen tiefen
lerisch sehr wirkungsvollen, und langanhaltenden Eindruck
feinen Eindruck dieses Hofes machte. Dass kontinentale Nuancen sich durch das Zurücktreten der
mässen bei
war der damals
Hauptzweck führenden
der Ausstellung, die Hebung Stellung
und vermögen Deutschlands
die unsere
Ausstellung in nur
natürlich
Bilder stilistisch
SB starkunterschieden,
andeutungsweise
von Deutschland obwohl gotisierenden
zu abhing, hier nichtvomganz
sie auch Komponente fehlt.
englischen «modern style»
dlung der „Wohnkultur", um diesen immerhin präg¬ vermitteln.
war bei der
selbstverständ¬ damals führenden Stellung
Bald Deutschlands in unterschieden,
erlahmt die obwohl sie auch hier nicht ganz fehlt.
der Kunst- und Arc'hitektur-Erneuerung
n Kunstausdruck zu gebrauchen. Der Umstand, dass Die Anordnung der Ausstellungsräume ist nun nach
so ge¬ 1900 Jugendstilbegeisterung
Ausstellungszweck sowohl in baukünstlerischer wie in troffen,der sie gruppenweise
dassKunst- vom Umgang her betreten
und Arc'hitektur-Erneuerung selbstverständ¬ Bald nach 1900 erlahmt die Jugendstilbegeisterung
lich. Der erste
ruktiv-technischer Hinsicht durchaus auch
Anstoss auch
veranlasst
zumfürArbeits¬die werden,
durch
deutschen
*£¦¦lich.wobei Reformer
man
Der erste
genötigt ist, aus auch auf dem
einer solchen,
Anstoss auch für die deutschen
etwa Kontinent. Während man vorher in der Vita-
Reformer auch auf dem Kontinent. Während man vorher in der Vita-
t unserer Zeitschrift gehört, uns, einer Wohnung vergleichbaren Gruppe jeweils wieder auf
olgende Darstellung das Wichtigste aus der Ausstel¬ den Gang herauszutreten. Dadurch empfängt der Beschauer
in Wort und Bild festzuhalten und zu besprechen, um zwischen hinein stets wieder den ausserordentlich wohl¬
ch gleichzeitig unsere Fachkollegen und Leser zur tuenden Eindruck des ruhigen Hofbildes. Ausstellungs¬
htigung der Veranstaltung anzuregen. Sie werden dort technisch erscheint so in sehr geschickter und glücklicher'*
Vorbildliches sehen, und wenn auch dies und jenes Weise jene ermüdende und abstumpfende Wirkung ver¬
Peter Behrens, pavillon de Peter Behrens,
nicht als endgültige Lösung anspricht, so ist doch mieden, die vom Durchwandein einer nicht endenwollenden
aller Formen keine Grenze kannte, hat man nun
von anregendem Wert.
klar
tiefere Wirkung auszuüben, und so sind es im wesentlichen
') Anstelle eines ursprünglich geplant gewesenen flachen Satteldaches
auch in der schweizeri¬ l'exposition d'art d'Allemagne crématorium de Hagen,
Wir beginnen
fnis nach Konsolidierung, nach
unsern Rundgang mit Schilderung skizzierten
überschau¬
der die Strömungen,
wurde mit Rücksicht
die Bauholz-Verschnitt
auf geringern das auswärts fallende
chenArch.
von und Kuben Altherr,
Alfredund man ging Direktor
demauch der
jetzt wiederZürcher
schenPultdach gewählt (vergi. Schnitt1918
Werkbund-Ausstellung ihr Echo
auf Seite 3). Alsfinden.
gewerbeschule geschaffenen Ausstellungsbaues. Wie ergab sich durch die hohe Umfassungswand eine gewisse Weltabgeschieden¬
Alt¬ Gewinn
künstlerischer
nord occidentale, Oldenburg, 1905-1908.
m bis zu starr geometrischen, axial komponierten herr kam aus Norddeutschland, die übrigen Architekten
Zeichnungen (Abb. 2 und 3, Seite 2 und 3) und den heit und monumentale Ruhe des Binnenhofes.
en, wie sie vor allem Peter Behrens eindrucks¬ hatten grösstenteils in München oder Stuttgart studiert. 1905.
ulierte. An Stelle des pflanzlich-wogenden Ju¬ Was aber an der Ausstellung trotzdem spezifisch schwei¬ tfKxy
kors treten glatte Bänder und Rahmungen, an zerisch wirkte, ist der Verzicht auf grosse Gesten, die den Vorbau am Marionettentheater der Ausstellung
namisch-gespannter Konturen und Kraftlinien, mit viel reicheren Mitteln aufgezogenen deutschen Aus¬ Dekorative Malereien von
truktiven Verhältnisse der inter¬
Wilhelm Härtung, ZUrich
Baukörper zu stellungen immer wieder gefährlich wurden. Vielleicht Giebelplastiken von E. Dalimann, ZUrich
suchten, tritt die glatte Fläche, höchstens ver¬ hatte man nur aus der Not eine Tugend gemacht, aber
tfKxy
preziös kleinen Vignetten. Geblieben ist bei allen jedenfalls kam der ausnehmend sympathische Eindruck Seite 375: Innenhof

Unterschieden das neu geweckte Gefühl für das der Veranstaltung gerade daher, dass sie mit einer ge¬ Vorbau am Marionettentheater der Ausstellung
Fotos: Ernst Linck, Zürich
s zwischen dem Dekor und seiner Unterlage; wissen nobeln Bescheidenheit auftrat und den mensch¬ Dekorative Malereien von
r Buchkunst seit Morris von neuem Schriftspiegel 374 in jeder Hinsicht wahrte. Gegenüber
lichen Maßstab Wilhelm Härtung, ZUrich
schmuck samt den leeren Rändern mit der gan¬ Bauten des Jugendstils und des süddeutschen Neubarocks Giebelplastiken von E. Dalimann, ZUrich
genauer mit dem zusammengehörigen Seiten¬ wirken die Ausstellungsbauten Alfred Altherrs im glei¬
mmengesehen wird, so sieht man auch die Wand¬ chen Sinn klassizistisch, wie Bauten jener Zeit von Peter
Seite 375: Innenhof
un wieder als Teil der Architektur — was seither
rweise nie mehr verlorengegangen ist. Der skiz¬
Behrens, auch ohne dass sie im einzelnen klassische Glie¬
derungen und Profile verwendet hätten. Die Axialsym¬
Johannes Ludovicus Mathieu
Fotos: Ernst Linck, Zürich
ometrisierende Stil der Vorkriegsjahre (für den metrie des Ganzen ergab sich aus dem Bauplatz fast von Lauweriks (1864-1932), San Miniato al Monte,
Name gefunden ist), der die spezifische Reak¬ selbst und sie ist nicht durch Formenaufwand überinstru¬
374
den Jugendstil bildet, wobei er selbstverständlich mentiert. Die Bauten hatten eine festlich-heitere Würde composition géométrique. Florence, dé 1013.
ist aus¬
io. August 1918.] SCHWEIZERISCHE BAU
Arbeiterhäuser an der Schweiz. Werkbund-Ausstellung Zürich.
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1:200. Abb. 12. Wohnküche von Wilhelm Kienzle.
Abb. 5. Haus Hektor Egger. Haus Bernoulli,1918.] Haus P. Siegwart. —
SCHWEIZERISCHE BAUZEITUNG 49
io. August
Möblierung in Abb. 11 und 12. Als recht zweckmässige beurt
SCHWEIZERISCHE BAUZEITUNG [Bd. LXXÏÏ Nr. 6 Einzelheit der Einrichtung Bernoullis sei die Tischlampe und
48 ____
erwähnt, die an einen untern oder an einen Deckenhaken
gehängt werden kann, und so in einfachster Ausführung zum
die über dem Tisch stets erwünschte Zuglampe ersetzt. Enga
*tf» Die Räume Nr. 31 bis 34, im Katalog mit „Arbeiter- St. M
Wohnung" bezeichnet, und durch die Klasse für Innen¬ gefüg

m ï ausbau der Gewerbeschule Zürich unter Wilhelm Kienzles


Leitung entwor¬
fen (z.B. Abb. 12),
wollen inbezug
reich
artige
alles
sehen
if.-.-- auf den Grundriss Räum

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stehe
^07 Wff nicht als Ganzes

Arbeiterhäuser
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5CHLAFZ
Abb. 9. Wohnküche gegen Wohnseite. — Einfamilienhaus von Arch. Hans Bernoulli, Basel. — Abb. 10. Wohnküche gegen Kochseite.

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zum Faulen geben, sind grundsätzlich vermieden ; es ist nur Zeiten einzunehmen, wie dies in Abbildung 12 in einem -<-^^_iS__ OHNZIM
schmales Holz verwendet, keine horizontalen Flächen, Wasser¬ regelmässig rechteckigen
Abb. 12. Wohnküche Küchenraum, natürlich auch in
von Wilhelm Kienzle. Abb. 11. Wohnküche im Hause Hekior Egger.
nasen an Armlehnen und Sitzbrettern usw. sichern Dauer¬ der sehr grossen Küche des Hauses Siegwart möglich ist.
haftigkeit. Es sei auf diese Bank besonders hingewiesen. Besonders zweckmässig erscheint das Einschieben des Ab¬ BSP8 m
beurteilt sein. Es sind Hnsflediglich Einzelräume, deren Form
Wenden wir uns nun zum Innern der Möblierung
Häuser, von
denen wir drei charakteristische Typen in Abbildung 5 zur der
Einzelheit
Erleichterung des Vergleichs in einer Abbildung zusammen¬
in
orts Abb.
Egger
nische
zu sehen.
Einrichtung
für den
und 12. wie
in die11Küchenecke,
Dabei bleibt
Alsim recht
eine
Bernoullis genügend
Esstisch
zweckmässige
Grundriss
sei diegrosse
die
zum Hause
Fenster¬
Tischlampe
Grundrissfläche
verfügbareinen Deckenhaken
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und Grösse durch andere Rücksichten gegeben waren.
Kleinwohnungen fügen wir .•¦«O
WOHNKÜ

einenBefriedigung
untern oder ;
Dieser Auswahl hilliger ¦_^___^*i
gezeichnet und mit den Namen der Architekten versehendie
erwähnt, an
wird unter an
aller Anforderungen
Garten. ökonomisch Inf
zum Schluss noch zwei Bildchen bei von dem koketten
Arch. Paul Aarau. — Abb. 6. Stube gegen den
Stegwart,
darstellen.vonDas Haus rechts
genhaus gehängt
enthält zwei normale werden
Etagen- kann,
ausgenützt. und
Die so
Ausdehnungin einfachster
des harten Ausführung
Bodenbelags ist
Wohnungen mit zwei Zimmern und (Abb. 6 allen drei Grundrissen
grosser die über dem Tisch stets erwünschte Zuglampe
Küche in durch ersetzt.
Diagonalschraffur ange¬ Engadiner Ferienhäuschen, das Architekt Nie. Hartmann in
bis 8). Herd und Kochofen sind in die Mitte des Hauses deutet; Abbildung 11 zeigt einen Blick durch das offene
St. Moritz in die Südwestecke des Ausstellungsbaues ein¬
Die Räume Nr. 31 bis 34, imWohn-,Katalog mit „Arbeiter- Abb. 5. Haus Hektor
konzentriert, eine im Hinblick auf grösste Wärmeökonbmie Fenster in diese Eggersehe genauer „Essküche", Abb. 8. Herd-Ecke im Hause Siegwart,
und durch die Klasse fürkann. Innen¬ gefügt hat (Abb. 13 und 14). Es ist in.Arvenholz getäfert,
Maison B

Wettbewerb für die Gartenstadt Piccard, Pictet § Cie., Genf. — I. Preis, Entwurf Nr. 5. Verfasser Rittmeyer § Furrer, Arch. in Winterthur. — Bebauungsplan 1:3000.
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Gliche „Bulletin Technique8

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Das Wcttbcwcrbsgeländc, Lageplan 1:3500, mit Meterkurven. (Clichc aus dem „Bulletin Technique de la Suisse romande").

heim, Kasino und Wirtschaft, Post und Verkaufläden, Spiel- ganzen Charakter der Neusiedelung, die auch im Gesamt¬
und Sportplätze, Flussbad und Promenaden. Zu all dem bild des Planes die einheitliche Schöpfung zum Ausdruck
eignet sich das in obigem Lageplan dargestellte Gelände bringen soll. Dabei legte das Preisgericht Wert auf eine Wettbewerb für die Gartenstadt Piccard, Pictet § Cie., Genf. — II. Preis, Entwurf Mr. 57. Verfasser Hans Schmidt, Architekt in Basel. — Bebauungspl an :3000
') Vergl. die Ausführungen unseres im Preisgericht beteiligten Kol¬ restlose Parzellierung, also auf die Verkaufsmöglichkeit der 1

legen Arch. //. Bernoulli im cBasier Anzeiger» vom i. März d. J. einzelnen. Häuser. ^/ \ Sa' " s/.'.' ^*-^~<"b.

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Le concours promu par la société SS f? ^ 3» m
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Piccard et Pictet à Genève, 1918-1919 Vi

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ClichS „Bulletin Techn ique
ondruckspan¬ ment exprime au centre de la parcelle A, et dont l'axe est ferme,
iseneinlagen. au sud, par la maison existante et, au nord, par une petite place

« Ce plan modeste et clair bien adapte au terrain,


BS 1
m W*M PCEOErDA.'.'^ütÄN,a\l £
sans exagération dans le sens architectural,
3'B présente de réelles qualités. […]. Le principe
BSC
m m fondamental de ce projet réside spécialement, ä
$ WM part quelques maisons jumelles, dans l'emploi
m **
KW

as 1 exclusif de maisons en séries, ayant toutes une


unique et excellente orientation. La direction nord-
sud des rues assure un excellent ensoleillement
m

des deux faces des habitations. Les maisons
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«fc collectives bordant la rue du Contrat-Social, au
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& nord, forment un écran protecteur contre la bise.
m <c
tf […]. Les voies de communication, logiques et bien
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'S comprises, sont rectilignes ou légèrement
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m 1 incurvées, ce qui rompt la monotonie et la

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I ^ sècheresse du plan, d'autant plus que les rangées


de maisons sont relativement peu longues. Les
chemins d'accès, justement proportionnes,
mm m: >\ iff
conservent à la propriété son caractère prive.
Oft. Le lotissement excellent assure une forme régulière
aux parcelles. »

Hans Schmidt,
II. Preis, Entwurf Nr.projet de concours
57. — Architekt Hans Schmidtpour la —société
m Basel. Piccard
Vogelschaubild et
aus Südost

Pictet à Genève, 1919. Perspective à vol d’oiseau.


Le concours promu par la société Piccard et
Pictet à Genève, 1918-1919
Albert Froelich, neues Schauspielhaus, Berlin, 1906

Emil Schaudt, Kaufhaus des Westens, Berlin, 1906-1907


Georg Metzendorf, petite maison,
Georg Metzendorf, Siedlung Margarethenhöhe, Essen,
3ème exposition de la Kunstlerkolonie
Darmstadt, 1908 1909-1917
Georg Metzendorf, Siedlung Hüttenhau, 1919

Georg Metzendorf, Siedlung Kiel-Gaarden,


1916-1918
« A l'âge de 27 ans, muni d'une solide expérience des cités d'habitation, étant au service d'un gros entrepreneur allemand de l’industrie lourde,
je représentais pendant mes heures libres l’ensemble des plans de Palladio, à la même échelle, sur trente planches normalisées au format
420/594 à une échelle unique. Cette étude de Palladio m'a stimulé pour réaliser la Cité-jardin de Freidorf à Bâle, mandat du Centrosojus suisse
(VSK), construite de 1919 à 1921. La réalisation a été conduite sur la base d'un module unitaire propice à un dispositif architectonique. Tous les
espaces extérieurs (places, rues, jardins) et tous les espaces publics intérieurs (école, restaurant, magasin, salles communales), entaient
soumis à ce système de module unitaire d'arrangement artistique, système que les habitants de la cité devaient percevoir comme une harmonie
des proportions spatiales. »
t
I
;
La brigade assumant le projet dewait, dans la mesure du possible, avoir l'oc-
casion d'établir le programme de construction détaillé, car il ressort qu'il est
possible d'en faire une analyse collective du problème de construction posé.
Comment je travail, jamais je ne projette seul. Celle-ci doit, en tout cas, porter sur trois domaines:
o
N;I
o
:;l'' =o a) lesélémentstechnico-économiques,
« un étranger de 43 ans, présentant un penchant pour les sciences,
'il, c
ç b) lesélémentspolitico-économiques,
6
non sans instinct artistique, avec un bagage étranger concernant la I
c) lesélémentspsychologico-artistiques.
; i/il
formation et la pratique de la construction, ainsi qu’une longue Lanalyse du programme de construction doit s'effectuer avec une méthodo-
activité politique » I
i logie scientifique, car elle est le fondement le plus important du projet de
I
I
construction. Ainsi je fais toujours figurer ses résultats de manière gra-
I phique sur les plans d'exécution représentant l'organisme de la construc-
I tion.
i
I
Le projet de la brigade est ainsi le résultat de quatre étapes:
;
! 1re étape: représentation graphique du programme de construction en
regroupant Ies locaux de mêmes caractéristiques et en indi-
quant les résultats de I'analyse (échelle usuelle 1:500 ou
Je projette en poursuivant l’analyse
1:1000);
2e éTape: normalisation de tous les types similaires de locaux et standar-
Je préfère le dessin standardisé disation de tous les locaux spécifiques et d'importance vitale
(échelle 1:100 ou 1:200) en assimilant les résultats de I'analyse
globale;

Comment devons-nus utiliser le classique ? 3e étape: représentation graphique du schéma de I'ensemble du pro-
gramme de construction à une échelle unifiée (le plus souvent
au 1:500) avec, en fonction des nécessités, le regroupement
des locaux et leurs relations respectives compte tenu des résul-
tats de leur t;.pification, et la représentation graphique des exi-
gences technico-économiques, politico-économiques et artis-
tico-psychologiques;
4e étape: élaboration du projet de construction en tenant compte de tous
les facteurs économiques, techniques et architectoniques, en
respectant de manière rigoureuse I'observation du plan organi-
sationnel de Ia construction, représenté de manière concise et
normalisé à la plus petite échelle.
Indépendamment de I'analyse du programme de construction, j'entreprends
celle du site. Les premières visites des futurs terrains à bâtir comptent parmi
1es événements les plus marquants de ma vie professionnelle. La flore, Ia
faune et les minéraux me révèlent en générai plus sur les caractéristiques
d'une région que les personnes qui m'accompagnent. Lors de ces visites, les
recherches géo-botaniques sont ma marotte personnelle et je ne pars d'au-
cun chantier sans avoir en poche un relevé du profil des végétaux, car les
Après la Première Guerre
mondiale
Moser et Schmidt, Zurich - Rotterdam aller - retour
J. J. P. Oud, Block Siedlung Spangen, Rotterdam, 1918-1920
Michiel Brinkmann, Spangen , Rotterdam,
1921-1922
« La manière de construire hollandaise était très claire, là on n’appliquait pas
d’enduit ni de peinture, il était question d’utiliser du bois et de la brique, une
construction très claire. L’architecture hollandaise, je ne l’ai probablement
pas vraiment compris, mais la construction hollandaise a été pour moi
décisive » (Hans Schmidt, interview de 1969)
Michel de Klerk,
Spaarndammerplantsoen, Amsterdam,
1913-1916
Willem Marinus Dudok, école de Hilversum,
1920-1921. Croquis et photographies de Karl Moser,
1922.

« La réalisation des bâtiment cubiques de Dudok est


possible seulement avec un toit plat. Un toit en pans
incliné perturberait la composition des masses et
imposerait l’éliminations de certains éléments. »
(K. Moser, 1922)
^ 3£
"54

A¦iP
NEUE HOLLÄNDISCHE ARCHITEKTUR
BAUTEN VON W. M. DUDOK, HILVERSUM

Kk ffl
Von K. MOSER
In den westeuropäischen Ländern hat chitektur eine Lebendigkeit, die bewun¬
nach dem Kriege eine ungewöhnlich starke dernswert ist. Als einziges Baumaterial für

mi
rar-rr
Bautätigkeit eingesetzt. In Frankreich und die Fassade herrscht seit der Erbauung
Belgien drängte der Wiederaufbau, in der Börse wieder der Backstein, welchem

mrr
rr
England und Holland die Wohnungsnot. farbig und formal neue Möglichkeiten ab¬

r
Aber nur die beiden letztgenannten Länder gewonnen worden sind. Diese Einheitlich¬
waren in baukünstlenscher Hinsicht durch keit des Baumaterials macht sich landauf,

Ul
eine langjährige Entwicklung für diese neu¬ landab in angenehmster Weise bemerkbar

¦;.
,'
zeitlichen Verhältnisse vorbereitet. in zahllosen Gruppenbauten und Kolonien,

:,K-

¦
Die Gartenstadt- und Siedelungsbewe- sowie in Einzelobjekten. Es wird kaum

Stadtbaumeister

Handelsschule
»wii^fimiHnj
;-.
gung hat in England schon vor zwei Jahr¬ ein Land in Europa geben, das unter so

:::.

Standpunkt
Hilversum.
;..
Hilversum

..:.--

Lageplan
zehnten eingesetzt. Der Kontinent hatte glücklichen Bedingungen an der Aufrich¬

Ansicht
Dudok,

Mittel-

(Siehe
den Vorzug, daraus Nutzen zu ziehen. tung eines baukünstlerischen Ausdrucks

207)
und

aus
W.
M.

A.

S.
Während aber in England in den letzten arbeitet.
Jahren hauptsächlich die wirtschaftlich Der Backsteinbau mit Ausschluß des
praktische Seite ausgebildet wurde und teuren Hausteinmaterials wird ermöglicht

""">:
diese Neigung in den neuesten Kolonien durch die Anspruchslosigkeit der Bevöl¬
gar zu deutlich zum Ausdruck kommt, kerung, die mit dem einfachen Fenster-
suchen die Holländer in ihren Projekten verschluss sich begnügt, während bei uns

^¦..'^':-;U
und ausgeführten Bauten ausser der Wirt¬ drei Sicherungen: Läden, Winterfenster
schaftlichkeit auch architektonisch hoch¬ und Permanentfenster gefordert werden,

¦•¦-
stehende Resultate zu erzielen. was Steinrahmen bedingt.

¦l:;:
¦
Der Ausgangspunkt der künstlerischen Der holländische Architekt verzichtet

:¦¦-¦;"

u
¦¦
Richtung in Holland sind die ersten Werke grundsätzlich auf den traditionellen Aus¬
m
U

u.i-
Dr. Berlages, vor allem seine in den neun¬ druck der Monumentalität und der abso¬

:,.c.
ziger Jahren erbaute Börse in Amsterdam, luten kubischen Geschlossenheit. Er bringt
durch welche er der damals herrschenden aber Leben in seine Schöpfung durch

**-"4fc*i

«WÄMtf
Zerfahrenheit entgegentrat und die Bau¬ Massenbewegung, die stets durch die prak¬

-;^U
Stadtbaumeister

>

Handeisschule
-
kunst Hollands auf ein sicheres Fundament tischen Anforderungen gerechtfertigt ist.

Standpunkt
Hilversum,
Hilversum

Lageplan
hob. Die Grundlagen seiner Architektur Dieses Prinzip, welches sowohl an öffent¬

Ansicht
Dudok,

Mittel-

(Siehe
beruhen auf der ungezwungenen, natür¬ lichen, wie an Privatbauten zum Ausdruck

207)
und

aus
W.

B.
M.

S.
lichen, d. h. von traditionellem Schema¬ kommt, bedingt dann aber das flache Dach.
tismus freien Erfassung des Programmes. Die jungholländische Schule ist über
Die Architektur soll bestimmt werden das ganze Land verbreitet. Ein Vertreter
durch Anpassung an Situation, durch prak¬ derselben, W. M. Dudok, wirkt heute als
tische Anordnung und Berücksichtigung Stadtbaumeister in dem lieblichen Land-
der im Lande üblichen und bewährten und Villenstädtchen Hilversum bei Amster¬
Baumaterialien und Konstruktionsweisen. dam. In den letzten drei Jahren wurden
Berlage ist durch Tat und Schrift für dort verschiedene Kolonien, zwei Schul¬
seine neuen Ideen eingestanden und hat häuser, ein Badhaus gebaut und ein neues
auf die jüngere Generation einen starken, Rathaus projektiert.
fördernden Einfluss ausgeübt. Da diese Die neue Mittel- und Handelsschule
nicht nur die Formeln, sondern die Prin¬ liegt etwas ausserhalb des Ortes und ist
zipien von Berlages Werk hochhielt, so durch Privatbauten nur lose mit demsel¬
sprüht aus der neueren holländischen Ar¬ ben verbunden. Sie ist geschickt und

205

1922.
DU
D neuen, reinen Bauen. SCHWEIZERISCHE allzu absichtliche BAUZEITUNG Form entsteht, überdies auch ein Wesen,
der Universitätsflügel229 des Semperbaues frei
Neubau Jeder an Raum 3- November
hatte seinen eigenen
der Sonnegg-Clausiusstrasse 1923. in Bauwerken und Schriften demonstriert, ohne Zweifelgemacht werden konnte,
hat seiner wurde der Beginn des östlichen
das uns in Kompaktheit an ein
Wert,
D innen asseine
OD als nach aussen
eigeneund Funktion,
mussten undgleichzeitig
ihren Ausdruck
Anbauarbeiten
diese sollte die
für dasfinden. Land- Aus
sowohl Um-nach
und dem
und eine grosse Künstlergruppe Hollands beseelt. Ihre Rein¬Neubaues an das Hauptgebäude möglich. Schon in den
Forst¬ heit und Konsequenz gab eine Organ Basis,aus
der Tier- oder
einen Ausgang
Pflanzenwelt oder
fürersten Jahren traten Störungen ein. Durch Einsprachen,
Entwerfen von Fassaden wirtschaftliche war ein Institut in Angriff Bauen
ursprüngliches genom¬ weitere Entwicklungen. Es an einen Maschinenteil
konnte allerdings gar nicht oder
durch an den Schiff¬
schlechten Baugrund u. a. m. verzögerte sich die
Dt™ von benutzbaren Räumen,
entstandenen Massen
ein
men werden,Zusammenfügen die zur Aufnahme von der Mine¬ zweifelhaft sein, dass diese zum
logisch bauTeildenken im Sinne lässt.einer Auch
Inangriffnahme
in ihren
neuenschaftliche
der Arbeiten für das neue Naturwissen¬
Möbeln
Institut, und der Universitätsflügel könne auch P.i'.JKMÄtJI
ralogischen geworden. und Geologischen Sammlungen Reaktion finden verlaufenwir ähnlichemussten. Neigungen. erst viel später Siegeräumt sindwerden, als vorgesehen war. Etwa.
Der Baumeister wog und die Funktion
Institute, sowie anderer Sammlungen, Wir wir das aberi3/4 vielleicht
Jahre wertvoller doch
der Räume ab und
-y. XI immersehen, wenn gescheit — Schaf¬ Bauzeit gingen dadurch verloren.
die gruppierte
im Sem perbau sie untergebracht waren, fen der Jüngern Kräfte von diesem Dann brach der Krieg aus. Monatelang mussten die
nach ihrem Wert, bereitgestellt .X-, ein zu sehr ausdrucksvolles Arbeiten Bauwerk, ein
Rotteidam. er befühlte werden die y-. mussten. Erst nach Zeitpunkt an verfolgen, denn auch ganz eingestellt bleiben, und als sie wieder auf¬
Materialien, die Konstruktionen mit z ce
zu starkes, fast mit Selbstbewusstsein
genommen werden be¬
konnten, stellten sich all die Schwierig¬
Vollendung dieser Bauten und nachdem bald das Entstehen zweier Rich¬keiten ein, die als überall auftretende
neuen Händen, schlug dann seine
überdies auch der Universitätsflügel !:[:<¦¦ Semperbaues frei des mmmm gabtes Organ, wo wir von
tungen mit verschiedener Einstel¬weiteren Schilderung bedürfen. BT.!
unserer direkten
1
Kriegsfolgen keiner
Diese brachten zunächst
Bögen,
gemacht führte
werden seine Mauernwurde
konnte, hoch, der Beginn desXX:östlichen lung zum Umgebung eher
Ausgangspunkt. Die einenur
eine gewisse Passivität
Verzögerungen; schliesslich aber führten sie uns in
5

mit ihren Z
Neubaues grossen an das Hauptgebäude tifili
monumentalen möglich. Schon in den kommtverlangen. zu einer noch konsequen¬die Periode der ungeahnten Teuerungen hinein.
Flächen
ersten Jahren die Räume traten Störungen ein. yDurchn Einsprachen,
umschliessend. n p. m\
m tem Auffassung, Die Ideen und Gestaltungen,
handhabt noch Der zur denenVerfügung wir stehende Kredit wurde vorzeitig
Ebenso
durch wurden die Funktionen dera. m. verzögerte sich die aufgebraucht. Im Jahr 1921 mussten wir um neue Mittel
ft,.
schlechten Baugrund u. strenger kurz Prinzip der
das gefolgt sind, bilden
Einfachheit die Entwicklung
Türen, der Fenster der und Arbeitenauch der für das neue Naturwissen¬ und Zweckerfüllung, den räumlichen
Inangriffnahme
Dächer weniger Jahre. Bei unserer Kritik müssen
schaftliche ihre
auf-Wm®%
Institut,ursprüngliche Be¬
und der Universitätsflügel
ì f* y könne auch Konsequenzen des Bauens — die Abb. 27. Modell zum Wohnhausblock „Samenwerking" in Amsterdam. Aich. J. F. Staa
wohl
1

deutung wir deshalb bedenken, dass grössere


erst viel zurückgebracht,
später geräumt werden, sie be¬als
vorgesehen war. Etwa. andere dagegen macht sich wohl
innerhalb so kurzer Zeit Die Funktionen von Eingang, Treppenhaus, Küchenpartie und Wohnteil
kamen wieder ihren wahren Bauzeit Aus¬ —•ir eine Reihe Zukunftsaussichten
der neuen Ideen zu
i3/4 Jahre wertvoller gingen dadurch verloren. sind mit den stärksten Ausdiuckmitteln betont.
druckswert, Dann brach
Abb. 1. eines
glieder
den sie der Krieg
Die Börse Fassadenschema
als Unter¬
aus. Monatelang
in Amsterdam, Arch. Dr. H. P. Berlage (erbaut 1897 bis 1903).
ver¬ und als sie wieder
mussten die
"^
Abb. 19 und 20. Häuschen für Fremdenverkehr Nutze, kaum
wagt in
mir sind
geschaffen
es
Hilversum
nicht
dann aber
(1922).
werden
mit
Architekt
zweifelhaft,
küh¬
J. W. rMîaiHraSlHasi
konnten.
Dudok,
dass
Es scheint
Hilversum.
wir
m: dieerst imder Anfang einer
Arbeiten jugendlichem
ml
auf¬ (Holzverkleidung, Backsteinkamin und Enthusiasmus,
und Farbe stark kontrastiert, Funktionen
(drei Börsensäle,bleiben,
eingestellt nem,
Die Massen sind aus demganz Die Materialien Pfannendach) als Volumen V.AM

àsSï
loren hatten.
Programm Bureaux und Nebenräume nach der Strasse)
VOMiM|FOC_\\ |)f ÜA(j»I^AM>"^ I' L I-\hMl<ÄAr l^Wi\/(llir
werdenAus
dem Zuge der Verkehrstrasse folgend nacheinander Fenstern
den stellten
entwickelt. Fläche undsichKörper all die Lage (Strassen-Ecke) und des Innerneiner (Auskunflraum
neuen und Lesezimmer) sind klar zum Ausdruck gebracht.
bedeutungsreichen
phantastisch Entwicklung
bewegten stehen, dass ein Bneues
genommen konnten, beherrschen
Schwierig¬
die
wurden ein, die inals überall
n HLB
:

keiten Löcher, die Mauerfläche


Form, die noch ans Mittelalterliche anklingt.
auftretende Kriegsfolgen keiner Erregung Form zu verleihen.
Lebensgefühl die ersten Schritte nach einer unbekannten
eingebrochen,
mmen weiteren aus den Türen
dass die bedürfen.
Oeff¬
Diese brachten wurden in der verlangten
siezunächst Höhe Die von zuerst Gutes und Schönes vorhanden und *
das
war,alte Theorien scheinen, Neue diesem
uns die Schilderung
verstehen,
in dieser
schaffende Generation
durch aberWillen
nachsuchen
; der niederlän¬ Zukunft richtet. Gruppe
genannte Alte Begriffe — fallen,
g. nungen
Und doch dischen
nur Verzögerungen; Fläche,
Architekten den
schliesslich
unbedingten führten
Mill,besitzt, ihrer
sie
bewilligt. in
Die Summe hätte genügt, jene
wenn der
nämlich, deren
anzupassen, Grundlage hat es das der bauleitende Architekt verstanden,
zu haben
hen einen bretternen
Zeit ihre Laden
Architektur
io'/4 uns mit einem Mal ihre festen Grundlagen verloren Meister Entwurf
Schaffens
die Periode derGesetz
ungeahntengeschlossen.
zu geben. Für sie gibt es kein über¬
Teuerungen damals hinein.erwartete und im Kostenvoranschlag konstruktive
eskomptierte
Abb. 18. Burcauhaus-Entwur. ein
Bauen
für Königsberg. Werk
Arch. undStani.
Mart Ach¬ das Abb.
schaffen,
zu die den17. grosszügigen
Reihenhäuser am Mcercs-Strand. ver¬ J. P. Oud.
assen, Jedewelche liefertes
Verzierung wurde einer ausabsoluten
ihrer Architektur; sie hat ein¬ Glas und Beton und
als stützen
Malerial des kubischenuns nicht
Aufbaues. mehr, während
seine irgendwo
Aufgabe
bei in
mechanischer ein frischer
glänzender
Der
barlicher Ein¬ gesehen, zur Verfügung
dass ihre Werke stehende
immer wieder Kredit
Preisabbau wurde vorzeitigwäre,
eingetreten 228
was
Backsteinkörper,
leider ausblieb, und
tung vor
wenn dem rät,
SCHWEIZERISCHE Material
dem es bildet
gelungen
BAUZEITUNG — ist, Massenwirkung
[Bd. 82 Nr. Gleichförmigkeit
18 (Normalisierung).
konstruktiven Funktion heraus ent¬
aufs Neue aus dem
kam Geist des
stets Weise Lebens lösen. und Er deshat Leben-Wollens
im erweiterten wie ein
Hauptbau frischer
ein
n, dieaufgebraucht.
Land¬ Wesen einer Im Epoche
Jahr entstehen
1921 mussten müssen. der Undbauliche
wir um Wesen
dieses Zustand
neue Mitteldes Sempergebäudes nicht gar zu so strengern zu Bildungen, Stimmungen.uns Nach jahrelangen Bemühun¬
s der wickelt
unsere — denn
glaubt Berlage
sie nicht tief genug wusste zu können. Denn die
fassen schlimm
wäre, wie es sich inHolland und die
Wirklichkeit wird BaukunstWind
heraus¬ unserer
schrittweise durch
Heim Zeit. die Länder
gemacht,
weniger in dem
phanta¬ geht.
zu
gen gelang arbeiten Junge
es, die es eine
HindernisseKöpfe Freude
zu über¬fühlen
ist, unddas a iaïîi
gen wohl, Schweiz,welche die eine Zeit,
Gefahren ein Volkinoder Künstler dem Leben, gewesen
Stellung, gerade wir daher Leben in sich Institute
brennen winden,
und
errichtet, und
werfenmit
die demnicht
Kanton
von nurZürich
sich ihrer
ein
ab, was
ganzen die
n ihres ewigen der Schöpfung gegenüber einnimmt, sie bestimmt letzten
der Verzierung
et sich unser Endes den lagen, wie damit nochmals
Geist des Kunstwerkes.
y
stellte. -
Im
Die sozialeeinen
laufenden
Struktur
Jahre sahen
Restkredit von Fr. 750000 nachzusuchen,
uns stisch,
genötigt,
stets mehr
weniger
Aeltern
uns individuell,
Anlage
dem
neue
ihnen nach
Wesentlichen
um
an Gefallen
sich
Theorien
der
Abkommen zu treffen, das für die E. T. H.
und finden
zugleich müssen,
überlieferten.
auch für diesondern Denn auch
Universität von
sie fühlen
so oft in der
einer Konzeption nicht vor¬ gibt Abb. Zürich vonaus volles Lob verdienen. Von & m m mnm I
an der Küste Zeit diktiert die Aufgabe, das wie
Objekt, 3.
wir
Treppenhaus
worauf Amsterdam.
der Börse inhoffen,
zuversichtlich die lange Baukunst
und kost¬ praktischen
nähern, den Gesichtspunkten
verhält¬ heilsamen Folgen begleitet
als
Beide Teile inwurden
womit, zu
das Neue stärker und war. intensiver sich, der Fesseln Systeme es
handene Elemente
Ablagerungen sich die Liebegeschaffen und spielige
eines Volkes konzentriert, Die
sie nackte
legt den Wert imdesLaufe
Konstruktion Treppenhauses (Backstein
des Winter-Semesters 1923/24umfassen
nismässigen Herzen
Beziehungen sprechen der Mas¬ wir dem Schöpfer dieser gelungenen
Bauperiode könnten. Dank aus,folgt).
(Schluss
eitenselbst für denwurden.Künstler alle Teile seines ledig, die sie bisher der Ausdehnungs¬
der See Fehler fest, den
verhehlt Er zum und Werkes
Haustein)biswird bis zur Härte durchgeführt. je dieser Stelle wärmsten
den hatten. in
wusste, dass Verzierung rMîaiHraSlHasi
un ruhig und ins kleinste haben werden, sowohl aus
e nur hie und erfüllung als auch der ökonomischen Notwendigkeit.
m:Schein so oft
Abschluss
Gründen
Kritik
der Zweck¬
und
gebracht werden kann.
DieUrteil über das geschaffene Werk
sen, der Materialien
wollen
untereinander.
Werke gerne
Mit
dem Hierdiesen
und an
Bewusstsein,
wird
Farben
objektiven
also die
möglichkeit
dass
letzten
auch
beraubt
Darlegungen
dies erreicht d. h. Ende
diejenigen
war,
Jahrzehnts, konnte
Vorbilder
Erst nachdem
wollte
die
des vor¬
uns Arch.
zustimmen
wienoch
Baufrage
Stam io. November 1923. SCHWEIZERIS
äusserlicher
erngehöfte et¬ Lebensanschauung war, wo
ml
der ganzen
es am Epoche innerlichen
wirundgerne Wesen
damit des ein¬
den fehlte. Architektur
massgebenden von einer überlassen.
Sachverständigen dekorativen so wenig werden,
Kunst wie zu wir,
die
einer natürlich
sich nicht
Kunst, weder
in demselben
in Angriff genommen werden. Grade,geben wir, Wege
für

àsSï
Abb. 20. Wohnungsbau „de Dageraad" der Amstcls Bouwvcrceniging.
hte, schwere zelnen Künstlers
Vielleicht noch reiner bestimmt
fühlen seinwir Verhältnis
dieses
Dem
gegenüber
rationalistische
Sprechenden
der
aber, die
der den
seit der Anfertigung
Dingen ihren der
Stand Grund¬ weisen;
zueinander dasin nacheinem
Geschaffene dem begeistern
spätem
Masse Abschnitt
Die können.
Vorarbeiten bestanden Städtebau
Vielleicht
über in der Auf¬ wird
bewahrheitet er Arch, M. de Klerk (1022). Die Fassadenlänge wird durch ein grosses, dem
s nordischen Materie,
n
der Konstruktion, kurz — sie gibt B HLB
die Bedingungen stellung von Grundlagen für eine Ideen-
:

Prinzip Möbeln
denäussere Dichterwort:
einbettet und aus für die
sich jeder Zierlichkeit,
jener Epoche.
Erscheinungsform. lagenBerlage enthielt ihres Wertes
für die Ideen-Konkurrenz schrittweise zuweist
ft:: die Plan-Anlage
und so anhand die äussernsich vonfürBeispielen
diese das auch
Erscheinungen eigene
Konkurrenz, die Ideen
die gesamten entwickeln.
damaligen Red. Kaum der Strasse folgendes Bewegungsmotiv zusammengefasst.
Sinnenfreude Nun mögen wir wollte
er* wohl unsere unddasdieehrliche,
nurunruhvolle Zeit an derkon¬
Ausführungsarbeiten nach dem vom innern
ersten Gehalt Spatenstich
bestimmt. bis Die Entwicklung Oft wenn dieser es erst durchumfassen
Bedürfnisse durchgedrungen.
Jahre sollte. Die Konkur¬
d iststruktive
uns des Möbel. Festigkeit So sozialen wir
und sehen früherer Zeiten wurde Bandesrate
Gestalt. beschlossen
Haag. es inderen
Stühle renzvollendeter vom
OrdnungTische, undmessen Kästen, verfolgen finden wir
Ideen konnte, werden Sie es der
im Kreise nichtStadt DenErscheint ;.

schen ; umso und uns beklagen — wir werden zum


alle Teile der Konstruktion zum als ihre Kinder Tage
heutigen und Ergebnis führte zur Uebertragung
t der woran
skandi¬ als
Gestalter sie dennoch lieben und nur ihr wahrhaftig dienen sichtbaren
Unbescheidenheit Element auslegen, Diewennzweite er seine
Gruppe persönliche
— wir finden Was
ihre Werke glänzt, ist
meist der für
Bauten den an Augenblick
Prof. Dr. G. Gull geboren,
nach dem
wurden,
sprechen die Abb.wo Zapfen
17.
können. Und und
Reihenhäuser Keile
wir werden dem Entwerfer
am Mcercs-Strand.
einsehen,
Entwurf
Ansicht
dass J.
nach einem
zum
Oud. be¬
soP. sehr Ausdruck imbringt.
Jahr¬ Umkreis Durch der klare Grundriss- — hat Das
Stadt Amsterdam von Echte
Anfang bleibt von der
an
Nachweltundunverloren.
ihm verfassten preisgekrönten
bei mechanischer Gleichförmigkeit (Normalisierung). Projekte. Auf Grund des vorgelegten Plan-
etennagten, dass
Kontakt Massenwirkung
hundert ihm
sie beispielloser
zum Verzierungsmotiv
Entwicklungen,Gestaltung, wurden.
ungeheuerlicher De¬
geschickte Wir Raumgliederung
alle beschränkende und Raumverteilung,
Einfachheit fahren lassen und hat sich materiales und eines Kostenvoranschlages
sehen Möbel, formationen
die mehr nur ein ganz neuesals
Baustücke Aufbauen möglich ist. Für
elten Einflüsse uns ist der granitene Bau der aegyptischen Gebrauchsgegenstände
durch liebevolles Eingehen mit auf die
jugendlicher Unerschrockenheit
mannigfaltigen Bedürf¬ auf
Arch. B. Bijvoet Noch
unddie oft
Duiker. einige
phantas¬ Worte
gewährtevon der Unterrichts-Organisation
die Bundesversammlung im Dezem¬
Welt vorbei, Abb. 15. Einfamilienhaus-Gruppe im Haag.
ber 1911 einen Baukredit von rund n Mill.
sind, die dem Werkplatz, wo sie entstanden, näher stehen
in alle Einzelheiten, unter Festhalten und deren Schöne geräumige und mit den
nisseeinerbis mittelalter¬ tischsten, überraschendsten
strengemStark räumliche Formen geworfen, Wandlungen.
Elemente des Baues.
um damit
im An Stelle der Fassaden (-Strassenwände) treten die kubischen
tets Auge so gut wie uns der geistige Mittelpunkt Franken, der nach unsrer Ansicht unter
als der Wohnung,
Entwicklung lichen Kirchefür fehltdie odersie die bestimmt
zentrale einesAber
sind.Bestreben, abso¬ wir die inwendigen
den künstlerischen überallWirkung.
Mittelnge- der Technik für die Durchfüh¬ Gebäude
anGewalt
dem Kräfte eines
Forderungen modernstenbildlich
Bauorganismus normalen Verhältnissenausgestattete
anden einem lutistischen Herrschers aus der Barockzeit. Wir können rung des Rahmen, in welchem
grossen Projektes ausgereicht sich das
and einzelner unsere Architektur nicht mehr wie das gerecht zu werden
Volk der Griechen
und pietätvoll Alles zu erhalten, was bilden nur den äussern hätte. Unverzüglich wurden die Arbeiten
aus
menden Jahre einem reichbewegten Leben heraus auf die schimmernden akademische Leben aufgenommen.
Der verwickelte Komplex an Baupro¬
Anhöhen gottähnlicher Vollkommenheit stellen, unsereBauten abspielen soll. Si¬ blemen einer scharf
ur sprechen, sind nicht mehr das harmonische Gefüge aus edeln Stein¬ nötigte zu vorgezeich¬
cherlich wird durch
r-n neten Marschroute. Zuerst musste der
die Talsache quadern, das den Gipfel der klassischen Architektur bildet. gDB
DDDDDD DU
D DO gefällige Raum-An¬ Neubau an der Sonnegg-Clausiusstrasse
i1 ir : ë
DEDO ffl OfiB BSE DD ordnung,
D DD D OD a san¬ Anbauarbeiten
durch gleichzeitig die Um- und
und mussten
für das Land- und Forst¬
sprechendes Aeus- wirtschaftliche Institut in Angriff genom¬
ffinnrrirfcSS DE
sere 0Dt™
otpD D und durch eine men werden, die zur Aufnahme der Mine¬
ff; ; ralogischen und Geologischen Sammlungen
freundliche Umge¬ -y. und Institute, sowie anderer Sammlungen,
bung die Arbeits¬ die im Sem perbau untergebracht waren,
Abb. 16. Strasse mit Volkswohnungen, Entwurf Arch. J. P. Oud, Rotteidam. bereitgestellt werden mussten. Erst nach
lust
Massenwirkung bei mechanischer Gieichfö-migkeit. anregend be¬
Vollendung dieser Bauten und nachdem
einflusst.überdies
Ausschlag¬auch der Universitätsflügel des Semperbaues frei
gebend, gemacht wie viele konnte, wurde der Beginn des östlichen
werden
Neubaues an das Hauptgebäude möglich. Schon in den Abb. 25. Wohnungsbau „de Dageraad" in Amsterdam.
Beispieleersten Jahrenisttraten Störungen ein. Durch Einsprachen,
zeigen, Architekt M. de Klerk (1922). Auflösung des Blockes in
dies aberdurch nicht. Von Baugrund u. a. m. verzögerte sich die
schlechten
Einzelhäuser an einem verkehrsreichen Innenplatz.
Inangriffnahme der Arbeiten für das neue Naturwissen¬
Bedeutung
grosser schaftliche Institut, und der Universitätsflügel könne auch

\
-¦x- für eineerst erspriess-
viel später geräumt werden, als vorgesehen war. Etwa.
mechanische Produktion im Wohnungsbau zu einem indiv
liche Tätigkeiti3/4 Jahre wertvoller
und Bauzeit gingen dadurch verloren.
fi>ff% Dann brach der Krieg aus. Monatelang mussten die dualistischen Aeussern führt, dass das Besondere a
für befriedigende Er¬
Arbeiten ganz eingestellt bleiben, und als sie wieder auf¬ äussere Erscheinung des Allgemeinen auftritt. Dabei da
folge istgenommen die Orga¬ werden konnten, stellten sich all die Schwierig¬
keiten ein, die als überall auftretende Kriegsfolgen keiner aber nicht verkannt werden, dass die Amsterdamer Arch
Abb. 4 und Treppenhaus und oberer Vorplatz im Ferienhaus Noordwijkerhout (1917). Arch. |. P. Oud; Farbiger Bodenbelag von nisation des Unter¬
weiteren Schilderung bedürfen. Diese brachten zunächst tekten mehr und mehr in der Grosstadt das Gross
Theo van Docsburg.
Die formalen Mitlei sind auf rechteckige Volumina, glatte Flächen und ungebrochene Farben reduziert. richtes, nurund noch
Verzögerungen; schliesslich aber führten sie uns in
Organische zu sehen beginnen und dass sie als Mensche
die Periode der ungeahnten Teuerungen hinein.
weit wichtiger, der unserer Zeit die grossen Faktoren von Verkehr und Techn
m\
m der
Der zur Verfügung stehende Kredit wurde vorzeitig
Durch¬
die Erleben
müssen bedenken, dass hier das logische und konstruktive staltend wiederzugeben. Ihnen galt es Geist, ein starkes aufgebraucht. Im JahrAbb. 22. Photographen.Atelier
1921 mussten
im Haag (1922).
wir um neue Mittel nicht verleugnen werden.
Arch. J. Wils und Maler V. Huszar.
Denken sein Recht verlangte, nachdem lange Zeit das des innern Gefüges ihrer Bauwerke und führung beherrscht.
seine expressive Kubische Gestaltung in Verbindung mit den Wo die Amsterdamer kleinere Aufgaben zu löse
Bedürfnis nach Zierlichkeit und Eleganz allein gegolten Gestaltung nach Auf diese Weise
sollte nicht Ich setze diedas Kennt¬ Grundfarben Rot, Gelb, Blau und Schwarz.
aussen. haben, Villen und Aehnliches, da findet ihr Geist oft e
1

hatte. Was auf die angedeutete Weise als strenge, ratio¬ direkt begreifende des äussern Kleides altern Gestalt
nis der einer Orga¬
Abb. 21. Juwclicrladcn in zu
Amsterdam (1922). Arch. G. Rietveld. so knetbares und elastisches Objekt, dass hie und da ein
nalistische Kunstauffassung entstanden war, durchVitrine,
Berlage PlatzOberlicht
machen, und die wir durchsehen, einem nisation voraus, und erwähne daher blos das Wichtigste,
der von allzu absichtliche Form entsteht, ein Wesen,
Ladcncingang, Rolladcnkasten Ausdruck,
«Ce que l'on appelle peintures abstraites ne suscitent en moi aucune
émotion du tout, elles m'apparaissent seulement comme des œuvres d'art Johannes Itten, Ascension and Pause, 1919,
appliqué» Kunsthaus Zurich
(Richard Bühler, entrepreneur, collectionneur d’art, président de Société
des beaux-arts de Winterthour et membre du Schweizerischer Werkbund).
MODERNE STRÖMUNGEN IN UNSERER BAUKUNST
Vorbemerkung. In seiner diesjährigen Generalversammlung am 23./24. Juni in
Sitten hat sich der Bund schweizerischer Architekten ausführlich mit einer Eingabe
der Ortsgruppe Zürich befasst, welche von Herrn Hässig in einem längern Referat
begründet wurde und vorschlug, dass der B. S. A. zu einigen in der letzten Zeit
zutage getretenen Tendenzen Stellung nehme. Nach längerer Diskussion wurde
beschlossen, die Angelegenheit zunächst durch einen Meinungsaustausch in den
Spalten des „Werk" abzuklären. Herr Hässig hat sich bereit gefunden, die Grund¬
gedanken seines Referates in den folgenden Zeilen zusammenzufassen; damit wird
die Diskussion an dieser Stelle eröffnet. Die Redaktion.

Beständig ist nur der Wechsel! Aber während im grossen Naturgeschehen die Veränderungen für uns
kaum spürbar sind und Frühling und Sommer, Herbst und Winter ineinander übergehen, vermessen wir
uns, in unserer menschlichen Arbeit von einem Tag auf den andern gänzlich Neues zu vollbringen. Was
gestern gut war, ist heute schlecht; was heule als das einzig Richtige verteidigt wird, wird morgen verworfen.
«Weg mit der armseligen Ueberlieferung! Schafft Neues als lebendigen Ausdruck unserer Zeit!» So
ergehl der Ruf nun auch in der Kunst.
Ist es denn unsere Zeit wert, dass sie auch auf dem Gebiet der bildenden Kunst ihren Ausdruck finde?
Ist es denn notwendig, dass die heillose Verwirrung, der ganze kulturlose Materialismus der heutigen Well
ihren Niederschlag im künstlerischen Schaffen finde? Sind der Dokumente des Niederganges noch nicht
genug? Ringsum nichts als Zerstörung und Auflösung! Für eine solche Zeit den lebendigen Ausdruck zu
suchen, muss wahrhaftig wenig erhebend und wenig fruchtbar sein. •

Extremer Individualismus und expressionistische Launen und Experimente sind allerdings Manifesta¬
tionen der heutigen, zerrütteten Zeil. Es sind Zeichen unserer Zeit, wenn Mode und Baukunst auf gleiche
Stufe gestellt werden; wenn unsere Schule solche Strömungen aufnimmt und wenn unsere jungen Kollegen
an der E .T. H. erzogen werden, ohne Grundlage zu «schaffen», voraussetzungslos Neues zu erfinden, Ausser-
gewöhnliches zu projektieren; statt zu lernen, statt sich ein gutes Wissen für die Praxis anzueignen. Und
es ist ein Zeichen unserer Zeit, wenn solche Auswüchse sich sofort bei Wettbewerben auswirken!
Wir wollen aber doch hinaus aus diesem Chaos! Und deshalb bedürfen wir der aufbauenden Kräfte,
die im Stande sind, die Menschen der Wahrheit, dem Schönen und Guten entgegenzuführen. Dazu ist die
Kunst berufen. Deshalb aber darf sie nicht geführt werden, sie selber muss Führerin sein! Und deshalb
müssen wir unser künstlerisches Wirken rein halten von den Auswüchsen einer zerrissenen und demorali¬
sierten Welt. Nur strenge Selbstzucht und völliges Einordnen des Individuums unter das Ganze vermag
eine Einheit zu schaffen. Es ist keine Negierung der Freiheit, wenn auch wir Baukünstler dieser Einsicht
treu bleiben. Diese Einheit ist heute nötiger als je; sie muss uns die verloren gegangene Tradition ersetzen
und mit allem Bewusstsein müssen wir an ihr festhalten.
Durch die Verständigung allein können wir zu einem Styl kommen, der die Bedürfnisse unserer Zeit
erfüllt und der durch wissenschaftliche Sachlichkeit den neuen Baustoffen alle Möglichkeiten abringt und
im besten Sinne zum Kultlirspiegel wird.
Die Gründung des B. S. A. im Jahre 1908 bedeutete eine solche Verständigung; sie schloss auch den
Werkbundgedanken in sich. Wir haben 15 Jahre ruhiger, gesunder Entwicklung hinter uns. Unsere Städte
und unsere Landschaft haben sich in baulicher Hinsicht vorteilhaft entwickelt, ihr Aussehen hat gewonnen.
Wir hatten die Basis gefunden, auf der wir in gemeinsamer Arbeit vorwärtsschreiten konnten. Damit hat
sich auch unser Ansehen gehoben. Setzen wir es nicht aufs Spiel, indem wir Widerstands- und kritiklos
fremden Einflüssen uns unterwerfen, die in nervöser Hast alles wieder zerstören, was wir in zielbewusstem
Streben als wertvolle Grundlage erworben haben.
Setzen wir uns nicht der Lächerlichkeit aus, indem wir heute dies, morgen jenes als Ideal verteidigen!
Die in jahrelanger Arbeit gewonnene Form einer gesetzmässigen, klar disponierten Baukunst darf
nicht leichtfertig aufgegeben werden. Individualismus und Expressionismus sind nicht die Mächte, eine
gesunde Entwicklung rechtwinklig abzubiegen. Frei von jeder Dogmatik, die allgemeinen Richtlinien
verfolgend, setze das freie Spiel der Kräfte ein. Nur so kann sich wirklicher Styl entwickeln, wenn auch
Alfred Hässig, “Moderne Strömungen in
nicht im Eilzugstempo!
Wozu auch diese Eile? Wir haben doch Zeit. Sind nicht in der Ewigkeit tausend Jahre wie ein Tag?
unserer Baukunst”, in Das Werk, X, n° 7,
Und die Baukunst soll doch Ewigkeitswerte schaffen! Alfred Hässig, Architekt, B. S. A. 1923, p. 184.
Die Herstellung dieses Heftes — Text in Buchdruck, Abbildungen in Kupferdruck — erfolgte
in der Offizin GEBR. FRETZ A. G. in Zürich.

Redaktion: Dr. JOSEPH GANTNER, ZÜRICH, Mühlebachstrasse 54, Telephon: Hottingen 68.87, 68.88.

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BAUHAUS UND BAUHAUSWOCHE ZU WEIMAR
Nach dreieinhalbjährigem Bestehen rief das staatliche Bauhaus zu Weimar die Zeilgenossen, um seine
Existenzberechtigung durch sein Wollen und seine Leistung auszuweisen. Achtung ist ihm im vornherein
gesichert, denn es bedeutet mehr als gewöhnliche Triebkraft im heutigen, ganz von der Not des Augen¬
blicks aufgesogenen Deutschland, trotz karger Unterstützungen, trotz des billigen Gelächters oder böswilliger
Angriffe der Rückwärtssehenden, und, nicht zuletzt, trotz der individualistischen Komplikationen im eigenen
Schoss, unbeirrt nach den neuen Grundlagen der Formung zu suchen, die unumgänglich sind, soll einmal
eine Versöhnung der künstlerischen Triebe im Menschen mit der Industrie erfolgen. In uns sitzt eine
unleidige Dualität, die sich bis in den Anfang des vergangenen Jahrhunderts zurückverfolgen lässt. Wollen
wir wieder zu selbständigen Lebensäusserungen kommen, so geht es nicht an, dass wir die Maschine ver¬
leugnen und sehnsüchtige Idylliker bleiben. Dies führt immer weiter in die zerstörende Dualität, die sich
einerseits in die Gefühle des einzelnen selbst einnistet und ihn unfruchtbar macht, dann aber, im grossen,
die bestehende Unabhängigkeit des maschinellen Betriebes vom Gebiet künstlerischer Formung zur Folge
hat: der Künstler, seiner ganzen Erziehung nach zum Genie geaicht, lebt in luftleerem Raum; unabhängig
davon läuft das Leben nach andern Gesetzen und begräbt den Widerstrebenden, während es selbst wieder
immer flacher und blutleerer wird. In diesen Zwiespalt will das Bauhaus eingreifen und ihn versöhnen,
indem es den formbegabten Menschen für das Leben vorzubereiten, ihn ins Leben einzureihen trachtet,
anstatt ihm die Krallen abzustumpfen und ihn unter die Glasglocke einer Ideologie zu stellen, die das
wirkliche Leben ebenso höhnend wie selbstverständlich zertrümmert.
Das Bauhaus will auf ganz breiter Front die formschaffenden Gebiete in sich schliessen, von der
Druckerei, Weberei, Keramik bis zur Bühnentechnik, Malerei, Plastik und Architektur. Es verlangt von
jedem Schüler handwerkliche Tätigkeit und Ablegung der öffentlichen Gesellenprüfung, wie sie vom ge¬
wöhnlichen Lehrling gefordert wird. Das Bauhaus will gar nicht Handwerker ausbilden, sondern schöp¬
ferische Auslese, allein diese schöpferisch Begabten sollen von Anfang an das Material selbst in Händen
haben und dienen, wie jeder Handwerker dient. Die Werkstätten selbst sollen keine Versuchslaboratorien
sein, sondern wirtschaftlich produktiv arbeiten, tatsächliche Aufträge ausführen. So braucht der Lernende
das Material nicht zu kaufen, während andererseits das Bauhaus das erste Verfügungsrecht über die
Arbeiten hat. Es ist sogar nach einiger Zeit Möglichkeit geboten, sich durch eigene Arbeit selbst zu er¬
halten. Mit der Geniezüchtung der alten Akademie, die aus der krampfhaften Individualitätssucht jedes
Zöglings zu erklären ist, soll endgültig aufgeräumt werden. An Stelle der individuellen Formauffassung
soll der Schüler die Grundelemente, die im Verhältnis der Farben zueinander, im Ausdruck lapidarer
Formen liegen, erkennen lernen. So zeigt die Ausstellung den Lehrgang systematisch aufgereiht, den Klee
in der Bedeutung der Form und Kandinsky in der Untersuchung der Farbwerte erteilt. Wollte man neue
Grundlagen, so musste man einmal ganz von vorn anfangen und versuchen, dem Material selbst seine Ge¬
setze abzulauschen. Aus diesen Grundelementen und mit ihnen entstehe die schöpferische Gestaltung.
Ehe wir nach dem bisherigen Resultat der Arbeit fragen, soll angedeutet werden wie diese Bestre¬
bungen im Zeitganzen stehen.
Vielleicht erscheint den Bauhausleuten ihr Bemühen als absolut. Das ist es nicht und kann es nicht
sein. Schon in den abstrakten Kompositionsversuchen der Vorlehre bereitet sich der Stilwille vor, der im
Wolkenkratzer vollendet wird.
Das Material, Holz, Eisen, Pflanzenfaser, Stein, Beton hat gewiss seine immer geltenden absoluten Be¬
dingungen, aber der Stilwille einer Zeit wählt instinktiv aus der Fülle des Vorhandenen jene Materialien,
die sich am nächsten seiner Psyche angleichen. Unwillkürlich geht es hier um Glas, Beton und Eisen, und
das Ideal der Formung, das hinter den Lampen, Häusern, Gebrauchsgegenständen steht, ist die Maschine,
die sich uns überall entgegenstellt, ohne aber ihre Rätselhaftigkeit aufzugeben, für uns feindlich und psychisch
stumm bleibt. Es ist gut, dass einmal an dieser Stelle Menschen versuchen, sich vom Gehalt der Maschine
anregen zu lassen. Unter ihren Händen erhält ein eingeschossiges Haus aus Eisenbeton mit flachem Dach
und langgestreckter Fensterreihe fast das Aussehen eines Zweideckers; hohe Stehlampen aus Eisen und
Glasröhren, unbarmherzig, ohne jeden schummrigen Seidenrock, erinnern an physikalisches Gerät, Sitz¬
gelegenheiten gleichen Webstühlen, Möbel erinnern an Druckerpressen, Teekannen an Wasserstandgläser.
Erst die Zukunft kann zeigen, wie weit diese radikale Auskehrung unserer romantischen Residuen sich
schöpferisch fruchtbar erweist, vorläufig handelt es sich um Versuche und wir wären sogar dankbar, wenn
sie bloss die Funktion zu erfüllen hätten, uns vom unnötigen Ballast zu befreien und die Atmosphäre für
künftigen Aufbau vorbereiteten.
Die Phantasie, die am Bauhaus tätig ist, bohrt ununterbrochen weiter in andere Gebiete, es zeigen
sich Ansätze zu eigener Kleidung, die allerdings — wie uns scheint — noch keine befriedigende Lösung
gefunden haben, aber vielleicht unsern Konfektionsgeschmack doch günstig beeinflussen können. Erfüllung

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Sigfried Giedion, “Bauhaus und Bauhauswoche zu Weimar”, in “Das Werk”,
X, n° 9, 1923, pp. 232–234.

Giedion déplore l'absence de réalisations suisses dans la section consacrée par


Walter Gropius à l‘architecture moderne internationale et accuse les maîtres
d'ouvrage helvétiques d'être réfractaires à tout tentative d'émancipation.
i. März 1924. SCHWEIZERISCHE BAUZEITUNG 105
Als Redaktion eines für die vorliegenden Fragen zuständigen
Zum Vortrag Peter Behrens.1) Fachblattes können wir nicht umhin, diesen Hilferuf weiterzugeben,
ja wir müssen ihn sogar aus Ueberzeugung wärmstens unterstützen.
Auf unsere Uebersendung der Kritik über den Vortrag von
Für uns, die wir seit der Zürcher Städtebauausstellung 19111) nicht
P. Behrens antwortet uns der „Deutsche Werkbund", es sei nicht
müde werden, bei jeder Gelegenheit immer wieder hervorzuheben,
seine Sache, seine Vorstandsmitglieder zu überwachen und deren
auf was es zur Wiedererweckung eines künstlerischen Städtebaues
persönliche Redefreiheit zu beschneiden. Wir können das verstehen.
ankommt, ist es sehr betrübend zu sehen, dass heute — 1924! —
Einstmals aber war der Deutsche Werkbund eine ziemlich homogene
die masslose Ueberschätzung der „Verkehrsbedürfnisse" immer
Gruppe Gleichgesinnter, und bei Arbeiten und Aeusserungen seiner
noch so volkstümlich ist, dass sie droht einen Vandalismus zu
Mitglieder glaubte man von vornherein eine gewisse Qualität, innere
veranlassen, dessen Möglichkeit wir schon längst überwunden
Kraft und Echtheit voraussetzen zu dürfen, und eine Zeitlang
wähnten! Sind wir im allgemeinen baukünstlerischen Verständnis
durfte man es. Der D.W. B. war ja dafür geschaffen worden, als
wirklich noch nicht weiter gekommen als damals, da vor bald
sozusagen vornehmste Schutzmarke seinen Namen nur Qualitäts- 20 Jahren der „Heimatschutz" gegründet und in Ölten das Erin¬
Erzeugnissen mitzugeben.
nerungsblatt verteilt wurde mit Albert Weltis Spott - Radierung
Leider können wir den Eindruck nicht loswerden, dass dieses
auf die Schleifung der Solothurner Turn-Schanze mit den Versen
Niveau, ja ein gemeinsames Niveau überhaupt heute nicht mehr
Gottfried Kellers als Unterschrift:
aufrecht erhalten wird, denn um schlechterdings allem seinen natür¬
Die Ratzenburg will Grosstadt werden,
lichen Lauf zu lassen, selbst wenn es den Grundsätzen des Vereins
Sie haut die alten Linden um usw.
in solcher Weise ins Gesicht schlägt, wie der fragliche Vortrag,
Hier müsst' es heissen: „sie haut die schönste Zeder um",
dafür scheint uns kein besonderer Verein mehr nötig. Auch dürften
die schönste der ganzen Schweiz nämlich ; sie steht neben dem
ja, abgesehen von P. Behrens, Vorkämpfer der neuen expressioni¬
südlichen Flügel des Muraltengutes und der Verlust dieses Pracht¬
stischen Architektur in Deutschland wie etwa Korn oder Scharoun
baumes käme noch dazu.
kaum noch nötig haben, irgendwie beschnitten zu werden; uns aber
Möchten doch die Stadtväter, die nun zu entscheiden haben,
stand der unbeschnittene Werkbund, der kulturelle Führerschaft,
und nicht nur bequemes Zusehen im Schlepptau des Kino-Rummels
gut beraten sein! Carl Jegher, Ing.
auf sein Panier geschrieben hatte, in der Achtung höher.
Es wird unsere Leser in diesem Zusammenhange interessieren, Miscellanea.
dass die Münchner „Jugend" und die Berliner „Woche" Sonder¬
Der Ausbau der Seestrasse Zürlch-Wolllshofen. Anläss¬
nummern über den Nibelungenfilm, auf dessen Propaganda P. Behrens lich des Ausbaues der Seestrasse beantragt die städtische Bau¬
reiste, gebracht haben; und ebenso dass der Verlag Ullstein und
verwaltung (gemäss Weisungen vom 19. September 1923 und 6. Feb¬
die Agentur Mosse an dem Decla-Ufa-Film-Unternehmen beträcht¬
ruar 1924) die 11 m breite Fahrbahn auf der äussern, rund 1200 m
lich beteiligt sein sollen. Damit wird vieles erklärlicher, aber umso
langen Strecke, d. h. von der Brunaustrasse bis zum „Hirschen"
trauriger. Dass aber der „Deutsche Werkbund" zu diesem Treiben, Wollishofen, mit Granit-Kleinpflaster in Bogenform und Teerverguss
das den Begriff „Deutsche Kultur" als Kino-Anreisserei schamlos
der Fugen zu belegen; Stampfasphalt würde rund 150000 Fr. mehr
in den Schmutz zieht, schweigt, vielleicht schweigen muss, das ist kosten. Merkwürdigerweise wird gegenüber diesem, für jeden Sach¬
denn doch bestürzend. P. M.
kundigen selbstverständlichen Vorschlag der Behörde aus Wollis-
hofer Kreisen neuerdings die Forderung nach Stampfasphalt-Belag
Zur Erhaltung des „Muraltengutes" in Zürich. laut, hauptsächlich unter Hinweis auf die rechtsufrige Seefeldstrasse,
L'année 1923 se termine avec une conférence très controversée donnée
die ebenfalls à Zürich
Stampfasphalt par habe,
erhalten PeteralsoBehrens. Ceweil
kurz gesagt, dernier vante
In Bezug auf die mit 140 m Radius angeblich zu enge Stras- Wollishofen durch das „weniger noble"
l'expressionnisme allemand, la nouvelle architecture hollandaise
senkurve beim Muraltengut verweisen wir auf das am 16. Februar
et sich
le constructivisme russe. Il provoquehint¬une réaction
Kleinsteinpflaster
angesetzt fühle. Demgegenüber scheint es geboten, zu zeigen,
critique du
von quotidien conservateur
uns bereits Gesagte (vgl. S. 81 Neue
bis 83). Zürcher
InzwischenZeitung qui est
scheint das dass ensuite relayée
für den Antrag der par la Schweizerische
städtischen Bauzeitung.
Bauverwaltung nur durchaus
Kolumbus-Ei in Form eines gut eidgenössischen Kompromisses sachliche, und zwar bau- wie auch betriebstechnische Grund«?
CA;RL BURCKHARDT f
Erst fünfundvierzigjährig ist in Ligornetto der Basler Bildhauer Carl Burckhardt gestorben, eine der be¬
deutendsten Persönlichkeiten unter den modernen Künstlern der Schweiz.
Carl Burckhardt ist der Oeffentliohkeit vor allem bekannt geworden durch seine vielumstrittenen Arbeiten Au début de 1924, malgré les réactions
in Basel und Zürich, von denen hier die Metopen am Zürcher Kunsthaus, die «Venus» im Basler Museum
und der grosse. Brunnen vor dem neuen badischen Bahnhof in Basel genannt seien. Im Auftrag des Winier-
thurer Galerievereins schuf der Künstler jene fein beseelte Figur des «Tänzers?, die im letztjährigen Augusi- conservatrices, la position intransigeante de
heft dieser Zeitschrift publiziert worden ist. Einen andern, grössern Auftrag erteilte ihm die Basler Kunst¬
kreditkommission 1921: eine Reiterfigur des heiligen Georg für die Treppe am Kohlenberg in Basel. Sie
wird wohl die seltene Begabung Carl Burckhardts für die monumentale Plastik am reifsten dokumentieren.
Hässig et de ses camarades apparaît affaiblie
Ein Aufsatz aus den Kreisen seiner Freunde soll demnächst von Carl Burckhardts Leben und Wirken
an dieser Stelle Kunde geben. Gtr.
par l'éclosion de plusieurs opinions différentes.
*
MODERNE STRÖMUNGEN IN UNSERER BAUKUNST1
VI.
Hässig lui-même est obligé de l'admettre lorsque il
Die Diskussionsbeiträge sind erschöpft. Es dürfte angezeigt sein, eine kurze Schlussbetrachtung anzu¬
fügen. Die Aussprache in den Spalten des «Werk» hat nicht das erwartete Resultat gezeitigt. Ein Fazit aus écrit: “La discussion sur les pages de Das Werk n'a
dieser Diskussion musste deshalb zu unrichtigen Ergebnissen führen, weil es nur für eine bestimmte Gruppe
mehr oder weniger Gleichgesinnter Gültigkeit hätte. Denn darin fühlen sich doch wohl alle einig, die im
«Werk? das Wort ergriffen haben, dass es im künstlerischen Schaffen nur ein Vorwärtsschreiten geben kann. pas abouti aux résultats espérés”. Il tente toutefois
Verschieden ist das Temperament des Einzelnen, verschieden sind die Wege, die beschritten werden. Ge¬
meinsam aber ist uns das Ziel, eine Stileinheit von starker Schönheit und tiefer Wahrheit zu finden.
Leider reicht die Zeit dazu nicht, sonst wäre es überaus interessant, auf die gefallenen Voten näher
une dernière riposte en évoquant des raisons
einzugehen; die Wege der Berufenen und derjenigen, die einen Beruf haben, näher zu beleuchten; auf
die Beziehungen zwischen Architektur und echtem Baumeistertum eingehend einzutreten; bei den nach
unten strebenden reichen Bekrönungen und den auf der Spitze balancierenden Obelisken nach dem «Warum»
de climat qui rendraient l'architecture moderne
zu fragen; nach dem menschlichen Inhalt zu suchen, den ein Ofenbänklein einer modernen Kulturwohnung
zu verleihen vermag u. a. m. Es wäre vielleicht sogar sehr nützlieh, nochmals darauf zurückzukommen, ob hollandaise et allemande inadaptée au territoire
der wild treibende, ungebändigte Individualismus nicht fruchtlos verpuffen musste, wenn er im Zusammen-
schluss, in der Organisation, nicht aufgenommen würde; ferner, ob in einer Zeit, die mit kunsthistorischem
Wissenskram gesättigt ist, der aber jede wirkliche und unmittelbare Tradition fehlt, eine Verständigung helvétique. C’est le signe que une intelligentia
nicht absolute Notwendigkeit ist.
In der schweizerischen Bauzeitung hat parallel mit der Diskussion im «Werk? ein junger Holländer
Architekt in einer Artikelserie über Holland und die Baukunst unserer Zeit zum Teil in rein objektiver Dar¬ engagée pour la cause d'une architecture
stellung uns Einblick verschafft in die dortigen modernen Strömungen verschiedener Richtung.
Die Haagsche Gruppe der Modernen in Holland scheint sich in ihren Bestrebungen mit unseren Neuerern
vielfach zu decken. Auch ist sie in ihrem Suchen nach zeitgemässen Ausdrucksmitteln durchaus nicht so
moderne en Suisse est donc en train de se
neu, wie sie vielleicht glaubt. (Siehe Mathildenhöhe Darmstadt!) Aber sie hält sieh im allgemeinen an eine
gewisse Strenge und Ordnung im Aufbau. Der Verzicht auf Gesimse und geneigtes Dach scheint neben einer
besondern Fensterform und einer freien Flächenaufteilung zu den vornehmsten Errungenschaften zu ge¬
former. Elle se manifeste, même si discrètement
hören. Es kann sein, dass das Klima in Holland und die dortigen Materialien solche Möglichkeiten zulassen;
für unsere Verhältnisse aber ist das einfach undenkbar. Wer noch etwas von wirklichem Stilgefühl hat, par rapport à des autres pays, et sur la plan de la
wer wirklich und ernsthaft daran denkt, dass bewusstes Organisieren der Funktionen des Zweckes und des
Materials Baukunst ist, wird für uns solche Neuerungen ablehnen.
Wir sind uns ganz klar, dass die heutige Baukunst nicht der Ausdruck unseres Lebens ist. Wir haben production architecturale et sur le plan théorique.
tatsächlich keinen Stil, wir haben nur eine Verständigung. In unserem Streben, zu einer lebendigen Bau¬
kunst zu kommen, sind wir mindestens so ernsthaft wie alle Neuerer. Wir verzichten nur auf vermeintliche
Originalität, auf die Mode, auf das Sprunghafte, denn wir sind zu solide Baumeister, um des Fundamentes
entbehren zu können. Nicht die Form, wie M. Stam in der «S. B. Z.» das Votum von E. Wipf interpretiert,
sondern uns müssen wir den neuen Verhältnissen anpassen. Wir glauben das zu können, indem wir auf
der bisherigen Verständigung aufbauen. Wer diese Möglichkeit leugnet, der leugnet überhaupt alle bis¬ Alfred Hässig, “Moderne Strömungen in unserer
herige Stilenrwicklung, der muss auch leugnen, dass er von seinen Eltern sprechen, von seinen Lehrern
lesen und schreiben gelernt hat. Es ist eine grenzenlose Ueberhebung, wenn man glaubt, alle Elemente
seines Schaffens aus sich selbst schöpfen zu können; es ist unglaublich naiv, anzunehmen, durch das Eli¬
Baukunst. VI”, in Das Werk, XI, n° 1, 1924, pp. 26–
minieren gewisser notwendiger Bauelemente sei auch nur ein einziger Schritt vorwärts getan.
Und nun die Neuromantiker!
27;.
1
Siehe „Das Werk" 1923, Hefte VH-XI.

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