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Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren
Auftraggeber:
Kantonales Hochbauamt Thurgau
Verwaltungsgebäude Promenade
Promenadenstrasse 8, 8510 Frauenfeld

Wettbewerbsbegleitung:
Aschwanden Schürer Architekten AG
Fröbelstrasse 10, 8032 Zürich

Stand: 22. September 2021

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 2
Zusammenfassung

Aufgabenstellung und Zielsetzung


Der Kanton Thurgau beabsichtigt, das Kunstmuseum des Kantons Thurgau in der Kartause
Ittingen zu erneuern. Die Aufgabe umfasst die Erarbeitung eines Projektvorschlags zur
Optimierung, Sanierung und in beschränktem Umfang zur Erweiterung der aktuellen
Ausstellungs- und Infrastrukturräume mit dem Ziel, den Museumsbetrieb an diesem
besonderen Ort für die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse nachhaltig zu garantieren.

Verfahren
Um qualitativ hochstehende Vorschläge für die Museuserneuerung zu erhalten, veranstaltet
das kantonale Hochbauamt einen einstufigen Projektwettbewerb im offenen Verfahren für
Architekten und Architektinnen.

Gesamtpreissumme
CHF 230'000.– exkl. MwSt.

Fachpreisrichter und Fachpreisrichterinnen


Erol Doguoglu, Kantonsbaumeister, Kantonales Hochbauamt Thurgau  |  Moderation
Philipp Esch, Dipl. Architekt ETH BSA SIA
Prof. Mike Guyer, Dipl. Architekt ETH BSA SIA
Sibylle Heusser, Dipl. Architektin ETH
Prof. Dr. Silke Langenberg, Dipl. Architektin TU SIA
Prof. Astrid Staufer, Dipl. Architektin ETH BSA SIA
Daniel Schürer, Dipl. Architekt ETH SIA  |  Ersatz

Termine

Publikation und Bezug der Unterlagen ab 24. September 2021

Fragestellung bis 22. Oktober 2021

Anmeldung bis 17. Dezember 2021

Abgabe Pläne bis 28. Januar 2022

Abgabe Modell bis 18. Februar 2022

Bericht des Preisgerichts/Ausstellung Mai 2022

Zusammenfassung der einzureichenden Unterlagen


– Situationsplan 1:500
– Grundrisse / Schnitte / Fassaden 1:200
– Fassadenschnitt und -ansicht 1:20
– Erläuterungen
– Formular Raumprogramm
– Modell 1:200

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 3
Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung 3

1 Einleitung 6
1.1 Ein Museum mit regionalem Schwerpunkt und internationaler Ausstrahlung 6
1.2 Ausgangslage 7

2 Verfahrensbestimmungen 10
2.1 Auftraggeber und Adressen 10
2.2 Verfahren 10
2.3 Teilnahmeberechtigung und Teambildung 12
2.4 Preisgericht 13
2.5 Vorprüfung 14
2.6 Beurteilung 14
2.7 Preise und Entschädigungen 14
2.8 Auftrag und Weiterbearbeitung 15

3 Ablauf und Termine 17


3.1 Terminübersicht 17
3.2 Anmeldung 18
3.3 Bezug der Unterlagen 18
3.4 Besichtigung 18
3.5 Fragerunde 18
3.6 Eingabefrist Wettbewerbsunterlagen 18
3.7 Bericht des Preisgerichts 19
3.8 Öffentliche Ausstellung 19
3.9 Rückgabe der Unterlagen 19

4 Wettbewerbsunterlagen 20
4.1 Grundlagen 20
4.2 Einzureichende Unterlagen 20
4.3 Darstellung und Kennzeichnung der Arbeiten 22

5 Umschreibung der Aufgabe 23


5.1 Aufgabenstellung 23
5.2 Wettbewerbsperimeter 25
5.3 Übersicht Raumprogramm 25
5.4 Denkmalpflege 26
5.5 Visitor Journey 27
5.6 Klimatische Anforderungen 28
5.7 Tageslicht 29
5.8 Rahmenbedingungen 30

6 Betriebsschema und Raumprogramm 34


6.1 Betriebsschema Kunstmuseum 34
6.2 Raumprogramm 35

7 Programmgenehmigung 37

8 Anhang 38

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 4
Orthofoto 1:2'500

Quelle: www.swisstopo.ch
Luftaufnahme von 2019

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 5
1 Einleitung

1.1 Ein Museum mit regionalem Schwerpunkt und internationaler Ausstrahlung

Das Kunstmuseum Thurgau befindet sich in der Kartause Ittingen, einem ehemaligen
Kartäuserkloster, das heute als Kultur- und Seminarzentrum genutzt wird. Dem Kunstmu-
seum angegliedert ist das Ittinger Museum, das das frühere Leben der Mönche zeigt und
insbesondere die historischen Räumlichkeiten – namentlich die barocke Kirche, die
Mönchszellen, das Refektorium, den Kapitelsaal und den Kreuzgang – der breiten
Öffentlichkeit zugänglich macht.

Die historischen Gebäude der Kartause bilden ein Umfeld, in dem die Auseinandersetzung
mit Kunst zu einem Erlebnis von seltener Intensität wird. In dieser scheinbaren Idylle lassen
sich Fragen nach dem Zusammenhang von authentischer Erfahrung und Mystifizierung,
nach Originalität und Konstruktion trefflich stellen. Sie führen an diesem Ort der
Inszenierung von Vergangenheit und Natur nicht nur zu einer besonderen Anschaulichkeit,
sie erhalten durch die Künstlichkeit der Situation auch eine besondere Schärfe.

Die Kartause Ittingen bietet sowohl räumlich wie inhaltlich besondere Rahmenbedingungen
für den Betrieb eines Kunstmuseums. Einige Ausstellungsräume liegen in ehemaligen
Klosterkellern, andere sind als zeitgenössische Rekonstruktion von im 19. Jahrhundert
zerstörten Gebäuden in den 1980er-Jahren neu errichtet worden. Diese in Ittingen
gegebene Situation verleiht dem Kunstmuseum eine Einzigartigkeit, die sich auf das
Programm und die Aussenwahrnehmung entscheidend auswirken. Insbesondere führt die
unübersehbare Präsenz von Verweisen auf die Vergangenheit zu einer unvergleichlichen
Grundstimmung, die wesentlich ist für die Auseinandersetzung mit den gezeigten
Kunstwerken.

Die Ausstellungstätigkeit im Kunstmuseum Thurgau wird zudem von der hier gepflegten
Kunstsammlung bestimmt. Der Kanton Thurgau sammelt seit 1942 Kunst. Heute umfasst
die Sammlung mehrere zehntausend Kunstwerke unterschiedlicher Ausprägungen. Vom
traditionellen Gemälde über Fotografien bis zu Videoarbeiten und Installationen wird eine
Vielfalt von Medien aufbewahrt, betreut und ausgestellt. Wichtig ist bei Ausstellungen und
Werken ein personeller oder inhaltlicher Bezug zum Ort oder zum Kanton. Als Leitlinie gilt:
Im Kunstmuseum Thurgau wird gezeigt, was an diesem besonderen Ort auf Grund der
besonderen räumlichen und stimmungsmässigen Voraussetzungen eine besondere
Wirkung entfalten kann.
Ansicht Kartause Ittingen von
Süden, um 1757

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 6
1.2 Ausgangslage

Die Kartause Ittingen ist eine weitläufige, ehemalige Klosteranlage im Westen des Kantons
Thurgau unweit von Frauenfeld. Sie ist im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder
der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) eingetragen. Die Anlage ist seit 1977 im
Besitz der Stiftung Kartause Ittingen, die sich seither der Entwicklung und der baulichen
Erneuerung der Anlage angenommen hat. Die Stiftung führt einen Seminar-, Hotel- und
Restaurantbetrieb, ein Heim und einen Werkbetrieb sowie einen Gutsbetrieb. Im Heim und
im Werkbetrieb wird Menschen mit einer Behinderung die Möglichkeit der Unterkunft und
Beschäftigung geboten.
Luftaufnahme Kartause Ittingen
von Nordosten

Quelle: www.archaeologie.tg.ch

Seit 1983 ermöglicht die Stiftung dem Kanton Thurgau auch den Betrieb des Ittinger
Museums und des Kunstmuseums Thurgau. Für das Kunstmuseum bauten Antoniol +
Huber Architekten neue Räume auf den Grundmauern der im Norden gelegenen,
ehemaligen Klause. Damit wurde die Anlage zu einem kulturellen Knotenpunkt. Die
Ausstellungstätigkeit des Kunstmuseums Thurgau markiert den Beginn der Blüte von
Kunst- und Kulturinstitutionen im Bodenseeraum.
Wiederaufbau der Klausen
Antoniol+Huber 1981–83

Quelle: www.ahp-arch.ch

Die in zeitgenössischer Formenspra-


che errichteten Museumsklausen
sind als wertvolle architektonische
Zeitzeugen eingestuft und wurden
von der kantonalen und der eidge-
nössischen Denkmalpflege als
schutzwürdig beurteilt. Die Qualität
dieser Museumsbauten besteht
erstens im Konzept, indem der
historische Eremitentrakt mit den
Kartäuserzellen in Typologie und
Volumetrie aufgenommen wurden
und ebenso in der materiellen
Substanz dank der hochwertigen,
sorgfältig gestalteten Architektur

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 7
Ausstellungsräume
OL: Innenraum einer Klause
OR: Korridor Kreuzgang
UL: Grosser Ausstellungskeller
UR: Kleiner Ausstellungskeller

Quellen: www.ahp-arch.ch,
www.kartause.ch

Die Veränderung der Ansprüche an Museen, die stetig wachsende Sammlung sowie der
steigende Konkurrenzdruck führten ab 2007 zu einer Diskussion über die Schärfung des
Museumsprofils und über eine Erweiterung der Museumsräume. Trotz intensiver
Bemühungen konnte bisher jedoch keine Lösung gefunden werden. Ein erstes Erweite-
rungsprojekt des Architekturbüros Harder Spreyermann Architekten, welches einen
oberirdischen Erweiterungsbau im Nordhof vorsah, wurde nach einer Stimmrechtsbe-
schwerde und einem Bundesgerichtsentscheid 2015 verworfen. In der Folge lancierte der
Regierungsrat des Kantons Thurgau das Projekt "Kunstmuseum Thurgau 2017" und
beauftragte einen Lenkungsausschuss, die baulichen, denkmalpflegerischen und
betrieblichen Möglichkeiten eines Erweiterungsbaus nochmals grundsätzlich zu prüfen.

Aufgrund der Arbeit des Lenkungsausschusses beschloss der Regierungsrat im März 2019
einen Neuanfang und setzte eine Planungskommission ein, welche die Beziehung
zwischen dem Kanton und der Stiftung auf eine neue, vertraglich geregelte Basis stellen
und die Vorbereitungen zur Durchführung eines Varianzverfahren treffen sollte. Die
Verträge konnten in der Zwischenzeit unterzeichnet werden. Die Räume des Kunstmu-
seums, die nach 1977 erstellt wurden, gingen in Form eines unselbständigen Baurechts ins
Eigentum des Kantons über. Damit sich das Kunstmuseum weiter entwickeln kann, kann
der Baurechtsperimeter in einem beschränkten Ausmass erweitert werden.

Im Zuge weiterer Abklärungen hat sich allerdings gezeigt, dass der Projektierungs- und
Gestaltungsspielraum für eine Erweiterung der Ausstellungsflächen im ursprünglich

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 8
angedachten Umfang von 600 bis 1'000 m2, insbesondere aus denkmalpflegerischer Sicht,
nicht gegeben ist. Der Regierungsrat hat deshalb 2020 entschieden, auf einen Neubau zu
verzichten und stattdessen eine Sanierung und Optimierung des bestehenden Kunstmu-
seums weiterzuverfolgen.

Nach vierzig Jahren müssen die Bauten von Antoniol & Huber Architekten renoviert und an
heutige Standards angepasst werden. Die hohe architektonische Qualität dieser Bauten
aus den achtziger Jahren sowie der Klosteranlage allgemein lässt dabei keine Patentrezep-
te zu. Gefragt sind vielmehr massgeschneiderte, präzise und ausgewogene Massnahmen
zur Überführung des Kunstmuseums in die heutige Zeit. Im Sinne der Optimierung können
auch örtlich und räumlich begrenzte Erweiterungsflächen geschaffen oder Rochaden von
Räumen vorgenommen werden.

Gesucht wird eine verantwortungsbewusste Architektur, welche die von Museumsbesu-


chenden sowie auch von Kunstschaffenden geschätzten einzigartigen Qualitäten des
Ortes respektiert und langfristig sicherstellen kann.

Joseph Kosuth
Das Dasein und die Welt, 2014

Quelle: www.kunstmuseum.tg.ch

L: Jenny Holzer
Lustmord, 1996

M: Olaf Nicolai
Mirador, 2009-2010

R: Christoph Rütimann
In den Tönen, 2007-2008

Quelle: www.kunstmuseum.tg.ch

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 9
2 Verfahrensbestimmungen

2.1 Auftraggeber und Adressen

Auftraggeber / Verfahrensadresse
Auftraggeber ist der Kanton Thurgau, vertreten durch das kantonale Hochbauamt.

Kantonales Hochbauamt Thurgau


Promenadenstrasse 8
8510 Frauenfeld

Kommunikation
Die Kommunikation erfolgt ausschliesslich über www.simap.ch.

Wettbewerbsbegleitung
Aschwanden Schürer Architekten AG
Fröbelstrasse 10
8032 Zürich

2.2 Verfahren

Wettbewerbsart und Rechtsgrundlage


Es handelt sich um einen anonymen, einstufigen Projektwettbewerb im offenen Verfahren
gemäss der Interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB).
Das Verfahren untersteht zudem dem GATT/WTO-Übereinkommen über das öffentliche
Beschaffungswesen (GPA, SR 0.632.231.422).

Die Ordnung für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe SIA 142 (Ausgabe 2009, inkl.
ergänzende Wegleitungen) wird subsidiär zu den gesetzlichen Bestimmungen angewendet.

Verfahrenssprache
Die Sprache des Verfahrens sowie der späteren Geschäftsabwicklung ist Deutsch.

Anonymität
Das Wettbewerbsverfahren wird anonym durchgeführt. Alle Teilnehmer und Teilnehmerin-
nen verpflichten sich, das Anonymitätsgebot einzuhalten. Die abzugebenden Unterlagen
dürfen keine Hinweise auf die Projektverfassenden enthalten. Verstösse gegen das
Anonymitätsgebot führen zum Ausschluss vom Verfahren.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 10
Verbindlichkeitserklärung und Rechtsmittelbelehrung
Das Wettbewerbsprogramm und die Fragenbeantwortung sind für den Auftraggeber, die
Teilnehmenden sowie für das Preisgericht verbindlich. Mit der Abgabe eines Projektvor-
schlags anerkennen die Teilnehmenden die Bedingungen dieses Wettbewerbsverfahrens
sowie alle Entscheidungen des Preisgerichts – auch in Ermessensfragen – vollumfänglich.

Bei berechtigter Interessenslage sind Beschwerden schriftlich und mit Begründung


innerhalb von zehn Tagen nach Publikation des Verfahrens sowie nach Eröffnung des
Wettbewerbsresultats beim Verwaltungsgericht des Kantons Thurgau einzureichen.
Entscheide des Preisgerichts in Ermessensfragen können nicht angefochten werden.

Publikation
Das Wettbewerbsverfahren wird über www.simap.ch sowie in der Fachzeitschrift TEC21
und im Amtsblatt des Kantons Thurgau publiziert. Das Programm inkl. Arbeitsunterlagen
kann als Download auf www.simap.ch bezogen werden. Der Bezug ist ab Freischaltung bis
zum Termin der Abgabe der Wettbewerbsbeiträge möglich.
Für Unterlagen oder Dokumente, die aus anderen Quellen stammen, werden jegliche
Verbindlichkeit und Haftung vollumfänglich abgelehnt.

Optionale Bereinigungsstufe
Das Preisgericht kann bei Bedarf mit einer anonymen optionalen Bereinigungsstufe
Ergebnisse der engeren Wahl überarbeiten lassen. Die Rangierung erfolgt dabei erst nach
Abschluss der Bereinigungsstufe. Die Überarbeitung wird gemäss Art. 5.4 der SIA-
Ordnung 142 separat entschädigt.

Urheberrecht
Das Urheberrecht an den Inhalten der Wettbewerbsbeiträge verbleibt bei den Teilnehmern
und Teilnehmerinnen. Die eingereichten Unterlagen gehen ins Eigentum des Auftragge-
bers über. Der Auftraggeber hat zudem unter Namensnennung der Urheber das Recht zur
Vervielfältigung, Verbreitung und Veröffentlichung der Wettbewerbsbeiträge.

Weitere Bestimmungen
Die Wettbewerbsteilnehmenden sind nicht befugt, die von dem Auftraggeber bereitgestell-
ten Daten und Unterlagen für einen anderen als den vorgenannten Zweck zu gebrauchen
oder sie Dritten in irgendeiner Form zugänglich zu machen.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 11
2.3 Teilnahmeberechtigung und Teambildung

Teilnahmeberechtigung
Teilnahmeberechtigt sind Architekten und Architektinnen mit Geschäfts- oder Wohnsitz in
der Schweiz oder einem Vertragsstaat des GATT/WTO-Übereinkommens über das
öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser Staat Gegenrecht gewährt. Ausländische
Teilnehmer und Teilnehmerinnen müssen eine Zustelladresse in der Schweiz angeben.

Die Teilnahmebedingungen müssen zum Zeitpunkt der Abgabe der Wettbewerbsbeiträge


erfüllt sein. Nicht teilnahmeberechtigt sind Teams gemäss SIA-Wegleitung 142i-202d
«Befangenheit und Ausstandsgründe».
Die Architekturbüros antoniol+huber+partner sowie harder spreyermann architekten sind
gemäss Beschluss des Preisgerichts teilnahmeberechtigt.

Das Departement für Bau und Umwelt des Kantons Thurgau (DBU) führt gestützt auf § 32
VöB eine «Ständige Liste» über qualifizierte Anbieter und Anbieterinnen von Dienstleistun-
gen, die dem Baugewerbe nahestehen (Architekten, Planer, Ingenieure). Die Teilnehmer
und Teilnehmerinnen inklusive zum Team gehörige Fachplaner müssen die Bedingungen
für die Aufnahme in die «Ständige Liste» spätestens vor Vertragsabschluss erfüllen bzw.
das Zertifikat besitzen. Von Anbietenden, die kein Zertifikat besitzen, müssen dem DBU
spätestens zu diesem Zeitpunkt die für dessen Erlangung erforderlichen Bescheinigungen
und Angaben vorliegen (vgl. Wegleitung auf www.dbu.tg.ch > Formulare Ständige Liste).
Die nötigen Formulare können heruntergeladen oder direkt beim Veranstalter bezogen
werden. Bei Arbeitsgemeinschaften muss jedes einzelne Architekturbüro über das
Zertifikat verfügen.

Teambildung
Die Teambildung mit Spezialisten aus den Bereichen Szenografie/Kuratorium/Kunst,
Landschaftsarchitektur sowie Haustechnik/Bauphysik wird vom Veranstalter empfohlen.
Die fachlich kompetente Beurteilung von Beiträgen dieser Fachdisziplinen ist durch das
Preisgericht sowie durch die beigezogenen Experten sichergestellt. Den Teilnehmenden
steht es zudem frei, weitere Spezialisten in der Wettbewerbsbearbeitung beizuziehen; diese
sind im Verfasserblatt namentlich aufzuführen.

FachplanerInnen und SpezialistInnen haben, vorbehältlich der Einigung bezüglich der


Vertragsbedingungen, Anspruch auf einen Folgeauftrag, wenn im Wettbewerbsprojekt ein
wesentlicher, überzeugender Beitrag erkennbar ist. Ein grundsätzlicher Anspruch auf eine
weitere Beauftragung besteht jedoch nicht.

Federführung und Mehrfachteilnahme


Die Federführung liegt beim Architektenteam. Die Mehrfachteilnahme ist mit Ausnahme
des Architektenteams zulässig. Beigezogene Fachleute dürfen bei mehreren Teams
mitwirken, müssen dies aber dem Architektenteam offenlegen. Die Gewährleistung der
Anonymität ist Aufgabe des Architektenteams. Alle Informationen des Veranstalters
werden an die Federführenden gerichtet.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 12
2.4 Preisgericht

Sachpreisrichter und Sachpreisrichterinnen

Carmen Haag, Regierungsrätin, Chefin Departement für Bau und Umwelt  |  Vorsitz

Monika Knill, Regierungsrätin, Chefin Departement für Erziehung und Kultur

Dr. Mike Gessner, Stiftungsrat Stiftung Kartause Ittingen

Markus Landert, Direktor Kunstmuseum Thurgau

Harald F. Müller, bildender Künstler

Martha Monstein, Leiterin Kulturamt Thurgau (Ersatz)

Fachpreisrichter und Fachpreisrichterinnen

Erol Doguoglu, Kantonsbaumeister, Kantonales Hochbauamt Thurgau  |  Moderation

Philipp Esch, Dipl. Architekt ETH BSA SIA

Prof. Mike Guyer, Dipl. Architekt ETH BSA SIA

Sibylle Heusser, Dipl. Architektin ETH

Prof. Dr. Silke Langenberg, Dipl. Architektin TU SIA

Prof. Astrid Staufer, Dipl. Architektin ETH BSA SIA

Daniel Schürer, Dipl. Architekt ETH SIA (Ersatz)

Experten mit beratender Stimme

Giovanni Menghini, Kantonaler Denkmalpfleger

Christof Messner, Dipl. Architekt ETH, Fachexperte Baukultur, Bundesamt für Kultur BAK

Richard Widmer, Techniker HLK, Energieberater

Das Preisgericht behält sich vor, bei Bedarf weitere Experten beizuziehen.

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Projektwettbewerb im offenen Verfahren 13
2.5 Vorprüfung
Die Wettbewerbsbeiträge werden wertungsfrei vor der Beurteilung formell und materiell
vorgeprüft. Dabei entscheiden die formellen Kriterien über die Zulassung des Projektes zur
Beurteilung. Werden diese nicht eingehalten, führt dies zum Ausschluss vom Verfahren.
Die materiellen Kriterien entscheiden über die Zulassung zur Preiserteilung.

Formelle Kriterien
– Fristgerechte Einreichung der Unterlagen
– Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen
– Lesbarkeit, Anonymität und Sprache

Materielle Kriterien
– Erfüllung der Projektaufgabe
– Einhaltung der Rahmenbedingungen
– Erfüllung des Raumprogramms

2.6 Beurteilung
Das Preisgericht nimmt aufgrund der folgenden Kriterien im Rahmen seines Ermessens
eine Gesamtwertung vor. Die Reihenfolge der Kriterien enthält keine Wertung.
– Räumliche Konzeption
– Architektonischer Ausdruck
– Umgang mit Bestand
– Qualität Visitor Journey
– Funktionalität
– Freiraumgestaltung
– Gesamteindruck

Die in der engeren Wahl verbleibenden Projekte werden einer Wirtschaftlichkeitsprüfung


unterzogen.

2.7 Preise und Entschädigungen

Gesamtpreissumme
Für die Auszeichnung von fünf bis acht Projekten steht dem Preisgericht eine Gesamt-
preissumme von CHF 230'000.— exkl. MWST zur Verfügung. Die Preissumme wird voll
ausgerichtet und ist nicht Bestandteil des späteren Honorars.

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Projektwettbewerb im offenen Verfahren 14
Ankäufe
Das Preisgericht kann gemäss Art. 22.3 der SIA-Ordnung 142 beschliessen, dass
Beiträge, welche in wesentlichen Punkten von den Programmbestimmungen abweichen,
angekauft und – bei einstimmigem Beschluss – rangiert werden. Bei Einstimmigkeit hat
das Preisgericht ferner die Möglichkeit, einen angekauften Projektvorschlag im ersten
Rang zur Weiterbearbeitung zu empfehlen.

Für allfällige Ankäufe stehen maximal 40% der Gesamtpreissumme zur Verfügung.

Feste Entschädigung
Eine feste Entschädigung ist nicht vorgesehen. Bei einer allfälligen vom Preisgericht
angeordneten Überarbeitung der Projekte in der engeren Wahl erfolgt eine separate
Entschädigung gemäss Art. 5.4 der SIA-Ordnung 142.

Auszahlung
Die Auszahlung allfälliger Preise und Ankäufe sowie die Rückerstattung der Modelldepot-
gebühr erfolgt an das federführende Mitglied des Planerteams. Für die Verteilung der
Preisgelder innerhalb eines Planerteams haftet der Auftraggeber nicht.

2.8 Auftrag und Weiterbearbeitung

Absichtserklärung
Der Auftraggeber beabsichtigt, die Verfasser des Siegerprojekts entsprechend der
Empfehlung des Preisgerichts mit den weiteren Architekturleistungen zu beauftragen. Über
den Zuschlag entscheidet die Chefin des Departements für Bau und Umwelt.

Grundsätzlich soll die Weiterbearbeitung zu 100% Teilleistungen (gemäss LHO SIA 102,
Ausgabe 2014) an das siegreiche Planerteam vergeben werden, wobei die Freigabe der
Teilleistungen etappenweise und unter Vorbehalt der Kreditgenehmigung erfolgt. Der
Auftraggeber behält sich vor, Einfluss auf die Zusammensetzung des Fachplanerteams zu
nehmen und allenfalls für die Realisierung des Vorhabens eine externe Bauleitung
beizuziehen. Dabei verbleiben mindestens 60.5% Teilleistungen beim Gewinnerteam.

Für die weitere Projektbearbeitung vorbehalten bleibt die privatrechtliche Einigung


betreffend den Honorarvertrag. Es ist vorgesehen, unmittelbar nach Abschluss des
Verfahrens mit den Projektierungsarbeiten zu beginnen.

Die Zustimmung zur Realisierung und Finanzierung erfolgt durch die dafür zuständigen
Instanzen. Falls es aufgrund von Einsprachen oder Beschwerden zu einer Terminverschie-
bung oder zur Aufgabe des Projekts kommt, entsteht dadurch kein Anrecht auf eine
zusätzliche Entschädigung oder Schadenersatz.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 15
Art der Honorierung und Nebenkosten
Es ist eine Honorierung nach Baukosten vorgesehen. Die aufwandbestimmenden
Baukosten werden bei Vorliegen von Projekt und Kostenvoranschlag bestimmt.

Als Basis für die späteren Vertragsverhandlungen gelten folgende Honorarparameter


gemäss der SIA-Ordnung 102, Ausgabe 2014:

Leistungsanteil (in %) q 100

Z-Werte 2017 Z1 0.062


Z2 10.580

Schwierigkeitsgrad: Kategorie VII n 1.3

Anpassungsfaktor r 1.0

Faktor für Umbau, Unterhalt, Denkmalpflege U 1.3

Teamfaktor/Sonderleistungen i/s 1.0

Mittlerer Stundenansatz (exkl. MWST) CHF/h 140

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 16
3 Ablauf und Termine

3.1 Terminübersicht

Wettbewerbsverfahren
Im Rahmen des Verfahrens gelten folgende Termine als verbindlich:

Publikation und Bezug der Unterlagen ab 24.09.2021

Einreichung der Fragen bis 22.10.2021

Beantwortung der Fragen bis 08.11.2021

Anmeldung bis 17.12.2021

Abgabe Pläne bis 28.01.2022

Abgabe Modell bis 18.02.2022

Vorprüfung Februar 2022

Jurierung März 2022

Bericht des Preisgerichts / Ausstellung Mai 2022

Termine nach Abschluss des Verfahrens


Es ist vorgesehen, unmittelbar nach Abschluss des vorliegenden Verfahrens mit den
Projektierungsarbeiten zu beginnen. Zurzeit ist hierfür folgender Terminplan vorgesehen:

Vertragsverhandlungen/Teambildung Juni 2022

Abgabe Vorprojekt inkl. Kostenschätzung ±15% Februar 2023

Abgabe Bauprojekt inkl. Kostenvoranschlag ±10% September 2023

Baubeginn Anfang 2024

Inbetriebnahme und Bezug 2026

Die Terminangaben gelten vorbehältlich der politischen Entscheide, der Budgetgenehmi-


gungen der entsprechenden Stellen sowie behördlicher Anordnungen zur aktuellen
Pandemiesituation. Sollten aus finanziellen, technischen, rechtlichen und/oder politischen
Gründen Unterbrüche oder Verschiebungen auftreten, so verschieben sich die Rahmen-
termine dementsprechend.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 17
3.2 Anmeldung
Die Anmeldung zur Teilnahme hat schriftlich mit dem vollständig ausgefüllten und
unterzeichneten Anmeldeformular bis Freitag, 17. Dezember 2021 zu erfolgen.

Dem Anmeldeformular ist ein Nachweis (Kopie Bank- oder Postbeleg) der Einzahlung
eines Depots von CHF 300.– an das Kantonale Hochbauamt Thurgau beizulegen. Die
Bankverbindung ist auf dem Anmeldeformular ersichtlich. Die Rückzahlung des Depots
erfolgt nur bei fristgerechter Abgabe eines vollständigen Projekts.

3.3 Bezug der Unterlagen


Die Wettbewerbsunterlagen können ab Freitag, 24. September 2021 über www.simap.ch
bezogen werden.

Das Modell im Massstab 1:200 (Grundmasse: 84cm x 60cm) wird nicht versandt. Es kann
nur unter Vorweisung des Zahlungsnachweises ab Dienstag, 5. Oktober 2021 beim
Hochbauamt Thurgau abgeholt werden. Eine Voranmeldung per E-Mail mindestens einen
Arbeitstag im Voraus an die Adresse margrit.salathe@tg.ch ist zwingend.

3.4 Besichtigung
Es findet keine geführte Besichtigung der Anlage statt. Die Teilnehmenden erhalten bei
erfolgter Anmeldung Gutscheine, um die Museumsräume zu besichtigen. Die Aussenanla-
gen sind weitgehend öffentlich zugänglich und können während den Öffnungszeiten frei
besichtigt werden.

3.5 Fragerunde

Einreichung der Fragen


Zur Beantwortung von Fragen wird eine schriftliche Fragenbeantwortung durchgeführt. Die
Fragen sind anonym auf www.simap.ch bis spätestens Freitag, 22. Oktober 2021
einzureichen. Es werden keine mündlichen Auskünfte erteilt.

Die Fragen müssen in ihrer Reihenfolge und Gliederung dem Wettbewerbsprogramm


folgen. Jede Frage soll auf die entsprechende Kapitel- und Seitennummer verweisen.

Beantwortung der Fragen


Die Antworten können voraussichtlich ab Montag, 8. November 2021 auf www.simap.ch
eingesehen und heruntergeladen werden. Die Angaben aus der Fragenbeantwortung sind
verbindlich und integraler Bestandteil des Wettbewerbsprogramms.

3.6 Eingabefrist Wettbewerbsunterlagen

Abgabe Planunterlagen
Die Wettbewerbsunterlagen müssen mit dem Vermerk «Projektwettbewerb Erneuerung
Kunstmuseum Thurgau» und einem Kennwort bis spätestens am Freitag, 28. Januar 2022
um 16:30 Uhr bei der Verfahrensadresse eingereicht werden.

Zur Wahrung der Anonymität ist die Abgabe durch eine neutrale Person des Planerteams
oder durch einen Kurier gegen Ausstellung einer anonymen Empfangsbestätigung
einzureichen.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 18
Bei Postzustellung sind die Planerteams dafür verantwortlich, dass ihre Sendung
rechtzeitig bei der Verfahrensadresse eintrifft. Das Datum des Poststempels ist nicht
massgebend.

Die Pläne sowie die weiteren einzureichenden Unterlagen sind ungefaltet in folgender Art
und Anzahl abzugeben:
– 1 Plansatz Präsentationspläne
– 1 Plansatz Vorprüfungspläne
– 1 Plansatz Verkleinerungen A3
– sämtliche Formulare und Unterlagen 2-fach, einseitig bedruckt
– 1 Datenträger mit allen einzureichenden Unterlagen im PDF- und XLS-Format

Abgabe Modell
Das einzureichende Modell ist anonym verpackt in der mit der Modellgrundlage mitgeliefer-
ten Kiste und versehen mit dem Vermerk «Projektwettbewerb Instandsetzung Kunstmu-
seum Thurgau» sowie einem Kennwort bis spätestens Freitag, 18. Februar 2022 um 16:30
Uhr bei der Verfahrensadresse einzureichen. Es gelten die selben Eingabebedingungen
wie für die Planunterlagen.

3.7 Bericht des Preisgerichts


Das Preisgericht verfasst nach Abschluss der Beurteilung des Wettbewerbs einen Bericht.
Dieser wird den Teilnehmenden zugestellt. Der Auftraggeber behält sich vor, Inhalte des
Berichtes auch in der Tages- und Fachpresse sowie im Internet zu veröffentlichen.

3.8 Öffentliche Ausstellung


Nach Abschluss des Projektwettbewerbs werden alle zur Beurteilung zugelassenen
Projekte, unter Namensnennung der Verfasser, während mindestens zehn Tagen öffentlich
ausgestellt. Ort und Öffnungszeiten der Ausstellung werden den Teilnehmenden bekannt
gegeben.

3.9 Rückgabe der Unterlagen


Die eingereichten Unterlagen der mit Preisen und Ankäufen ausgezeichneten Wettbe-
werbsbeiträge gehen ins Eigentum des Auftraggebers über. Die übrigen Projekte können
nach der Ausstellung abgeholt werden. Das Datum und der Abholungsort werden
vorgängig mitgeteilt.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 19
4 Wettbewerbsunterlagen

4.1 Grundlagen
Den Teilnehmenden werden am Publikationsdatum folgende Unterlagen als Download auf
www.simap.ch zu Verfügung gestellt:
– Wettbewerbsprogramm PDF
– Perimeterpläne PDF
– Katasterplan DWG
– Bestandespläne PDF / DXF / DWG
– Orthofoto JPG
– Formular «Anmeldung» DOC
– Formular «Verfasserblatt» DOC
– Formular «Raumprogramm» XLS
– Bericht
«Schutzwürdigkeit und Erhalten, Bauen in Ittigen aus Sicht der Denkmalpflege» PDF

Zusätzlich können als Orientierungshilfe unter nachfolgenden Internetadressen weiterfüh-


renden Informationen zum Kunstmuseum und zum Ittinger Museum konsultiert werden:
– Kunstmuseum Thurgau, Ittinger Museum, Kartause Ittingen
– Ausstellungsarchiv des Kunstmuseums Thurgau

4.2 Einzureichende Unterlagen

Situationsplan 1:500
Darstellung des Gesamtareals auf der Basis des abgegebenen Katasterplans. Gebäude-
volumen als Dachaufsicht, mit Angaben über die ober- und unterirdischen projektierten
Bauten, die Erschliessung, die Bezeichnung der Eingänge, die wichtigsten Höhenkoten in
m ü.M. (Umgebung und Gebäude) sowie die Gestaltung der Freiräume. Der Situationsplan
ist nach Norden auszurichten und mit einem Nordpfeil zu versehen.

Grundrisse / Schnitte / Fassaden 1:200


Sämtliche Grundrisse sowie alle zum Verständnis des Projekts notwendigen Schnitte und
Fassaden. Die Grundrisse sind wie der Situationsplan auszurichten, mit den jeweiligen
Höhenkoten und mit einem Nordpfeil zu versehen. Die einzelnen Räume sind mit
Raumnummer, Raumbezeichnung und Nettoraumfläche zu beschriften. Im Erdgeschoss-
grundriss ist zudem die Gestaltung der näheren Umgebung mit den entsprechenden
Höhenkoten des gestalteten Terrains in m ü.M. einzuzeichnen. In den Schnitten und
Ansichten sind das gewachsene und das gestaltete Terrain mit Kotenangaben in m ü.M.
einzutragen sowie die wichtigsten Geschosskoten zu deklarieren.

Fassadenschnitt und -ansicht 1:20 – Sanierung Mönchsklausen


Ein Fassadenschnitt mit Fassadenansicht vom Fundament bis zum Dachfirst einer der zu
sanierenden Klausen (Nr. IX, X, XI oder XII), der über den konstruktiven Aufbau aller
relevanten Schnittstellen, die beabsichtigte Materialisierung und die gestalterischen
Auswirkungen der klimatischen Ertüchtigung Auskunft gibt. Die Materialien und
Dimensionen der einzelnen Konstruktionsschichten sowie des Gesamtaufbaus sind zu
beschreiben.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 20
Konzeptionelle Erläuterungen
Der Erläuterungsbericht ist mit folgenden Inhalten auf den Plänen einzureichen:
– Architektonisches Konzept
– Visitor Journey / Museumskonzept
– Freiraumkonzept
– Raumklimatisches Konzept (Zonenkonzept)
– Denkmalpflegerisches Konzept
– Nutzungsflexibilität
– Konstruktion und Materialisierung
– Wirtschaftlichkeit
– Nachhaltigkeit

Die Erläuterungen können mithilfe von Diagrammen, Schemen, Axonometrien oder


anderen hierfür geeigneten Darstellungsformen illustriert werden.

Formular Raumprogramm
Das vollständig ausgefüllte Formular «Raumprogramm» ist zur Überprüfung abzugeben.
Achtung: Das Raumprogrammformular ist nicht im Verfasserkuvert abzugeben!

Modell 1:200
Volumetrisches Modell, weiss, matt. Der Detaillierungsgrad ist dem Massstab entsprechend
zu wählen. Die Art der Darstellung für die Bepflanzung ist frei.
Um die Anonymität der Teilnehmenden zu wahren, dürfen auch durch den Modellbauer
keine Beschriftungen (Adressetiketten o.Ä.) angebracht werden.

Elektronischer Datenträger
Sämtliche Unterlagen (exkl. Verfasserblatt) sind zusätzlich als PDF-Dateien auf einem
USB-Stick abzugeben. Das vollständig ausgefüllte Formular «Raumprogramm» ist zudem
als XLS-Datei abzuspeichern. Alle Dateinamen müssen an erster Stelle das Kennwort
beinhalten. Auch bei den digitalen Unterlagen ist auf die Wahrung der Anonymität zu
achten.

Verfasserkuvert
Das undurchsichtige, neutrale und verschlossene Verfasserkuvert ist aussen lediglich mit
Vermerk und Kennwort zu beschriften und enthält ausschliesslich:
– Formular «Verfasserblatt»
– Einzahlungsschein (für die Vergütung des Modelldepots und allfälligen Preisgelds)

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 21
4.3 Darstellung und Kennzeichnung der Arbeiten
Sämtliche einzureichenden Unterlagen sind in deutscher Sprache zu verfassen und mit
dem Vermerk «Erneuerung Kunstmuseum Thurgau» sowie mit dem Kennwort zu versehen.

In sämtlichen Grundrissen, Schnitten und Fassaden sind bestehende, abzubrechende und


neue Bau- und Umgebungsteile farblich zu differenzieren. Eine nur leichte farbliche
Differenzierung ist aus grafischen Gründen zulässig, solange die Aussage lesbar ist.

Alle A0-Pläne sind im Querformat darzustellen. Es stehen maximal 4 A0-Blätter zur


Verfügung. Das erste Blatt (von links aus gesehen) enthält zwingend den Situationsplan
1:500; ansonsten ist die Darstellung frei. Generell soll sich die Art der Darstellung darauf
beschränken, die Projektidee in angemessener Weise zu vermitteln.
Visualisierungen sowie weitere erläuternde Darstellungen wie Skizzen, Modellfotos und
Diagramme sind erlaubt. Die Einreichung von zusätzlichen Modellen ist nicht zulässig.

Die Modellkiste ist seitlich auf einer Breitseite mit dem Kennwort zu versehen; so bleibt bei
gestapelten Modellkisten die Kennzeichnung sichtbar.

Varianten
Jedes Wettbewerbsteam kann nur einen einzigen Projektvorschlag einreichen. Lösungs-
varianten sind nicht zugelassen und führen zum Ausschluss des Wettbewerbsbeitrages
vom Verfahren.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 22
5 Umschreibung der Aufgabe

5.1 Aufgabenstellung
Das Wettbewerbsverfahren soll Perspektiven aufzeigen für einen modernen Museums-
betrieb in den geschichtsträchtigen Räumen der Kartause Ittingen. Damit bewegt sich die
Aufgabe in mehreren Spannungsfeldern zugleich: zwischen Aktualität und Historizität,
zwischen den kuratorischen Ansprüchen an Flexibilität und den starren räumlichen
Gegebenheiten, zwischen der angestrebten Neutralität des Ausstellungshintergrunds und
der atmosphärischen Dichte und hochrangigen des Baubestands.

Ausgelöst von der drängenden Optimierung der licht- und klimatechnischen Bedingungen,
wurde dieser auf funktionale Ertüchtigung gerichtete Fokus ausgeweitet zu einer
übergeordneten Betrachtung auf die Institution des Museums und ihre Räumlichkeiten, um
freier über einen attraktiven Rahmen für die künftigen Bedürfnisse des Betriebs im
Zusammenhang mit der Kartause in ihrer Gesamtheit nachdenken zu können.

Das über Jahrhunderte gewachsene und bis in die letzten Jahrzehnte immer wieder
erweiterte Konglomerat von Räumen, welches die Museumsnutzung beherbergt, ist
Chance und Herausforderung zugleich. Einmalig ist die Anlage in ihrer Vielfalt, in der
Atmosphäre und Gegensätzlichkeit des Orts. Das Kunstmuseum, dieses «kleinere Ganze»,
ist ein attraktiver Teil des «grösseren Ganzen» der Kartause. Hier hat unmittelbar
angrenzend auch das Ittinger Museum – mit historischem Themenschwerpunkt – Platz
gefunden.

Damit beginnen auch die Herausforderungen: Es gilt Bereiche für das Museum klar
abzugrenzen und Stationen für die Umgänge sinnstiftend zueinander in Beziehung zu
setzen, so dass sie sich in das Ganze der Kartause integrieren. Die dramaturgischen und
kuratorischen Aspekte sollen mit den technischen, konservatorischen Anforderungen zur
Deckung gebracht werden.

Grundfrage der Aufgabenstellung: Wie lassen sich die Chancen dieses heterogenen,
gewachsenen Raumkonglomerats entwickeln und gleichzeitig die damit verbundenen
Herausforderungen bewältigen?

Diese Grundfrage lässt sich in Teilfragen gliedern, um die verschiedenen Ziele des
Verfahrens zu präzisieren:
– Wie lassen sich die Ausstellungsräume so transformieren, dass sie internationalen
Museumsstandards genügen? Dazu müssen die klimatischen Bedingungen der Räume,
wie auch die Beleuchtungs- und Verdunklungsmöglichkeiten den Anforderungen von
heiklen und kostbaren Exponaten entsprechen. Der Nachweis von kontrollierten
Klima- und Lichtverhältnissen ist unabdingbar zum Schutz der eigenen Bestände und für
den Erhalt von Leihgaben für Wechselausstellungen aus anderen Institutionen. Wie lässt
sich in allen Museumsräumen eine präzise und zugleich flexible Kontrolle der Tages- und
Kunstlichtverhältnisse schaffen?

– Könnten die Ausstellungsräume des Kunstmuseums besser erschlossen und stimmiger


miteinander verknüpft werden? So prägnant die einzelnen Orte und Stationen des
Museumsgefüges in ihrer Charakteristik heute sind, so unklar sind manche Übergänge
zwischen ihnen. Könnte das gewachsene Gefüge durch verbesserte Schwellenbereiche
zu einer Raumfolge verbunden werden, einer eigentlichen ‚Visitor Journey’, welche die
Besucherinnen und Besucher auf intuitive und inspirierende Weise führt?

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 23
– Wie kann das Museum inklusiver gestaltet werden? Die Verbesserung der hindernisfrei-
en Zugänglichkeit betrifft sämtliche Ausstellungsbereiche. Kann auch der Haupteingang
entsprechend konzipiert werden oder ist ein eigener, barrierefreier Zugang nötig?

– Wie lässt sich der Museumszugang stärken? Der Weg der Besucherinnen und Besucher
beginnt nicht an der Museumstüre, sondern beim Eintritt ins weite Klosterareal. Reicht
dafür die Überarbeitung der Signaletik oder braucht es Anpassungen an der heutigen
Wegführung, die keine historische ist?

– Welche Rolle könnte der Freiraum Arund


S C um
H Wdie
AN Klausen
D E N spielen,
S C H Üder
R Eheute
R AR wenig
C H I präsent
TEKTEN AG
und wenig aktiviert ist?

– Könnten die Effizienz der Ausstellungslogistik verbessert und die Abläufe reibungsloser
gestaltet werden? Von der Anlieferung von aussen bis zur finalen Objektpositionierung
ung Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittigen | 8. März 2021
im Ausstellungsraum sollen die Artefakte einfach, sicher und hindernisfrei sowohl vertikal
als auch horizontal transportiert werden können.

TIO N – Könnten die bestehenden und neuen Arbeitsplätze für das Museumspersonal in Bezug
A C H T U N G S P E Rauf
I Mdie
E Tageslichtqualität,
T E R 1:1 0'0 ihre organisatorische Nähe und die räumlichen Verhältnisse
00
verbessert werden?

Die Ziele des Verfahrens sind mit Absicht in Form von Fragen formuliert, nicht in Form
einer Bestellung. Weil sich wohl nicht alle Ziele erreichen lassen und diese mitunter im
Widerspruch stehen, werden Gewichtungen unvermeidlich sein. Gesucht werden
Projektbeiträge, die sich im geschilderten Spannungsfeld der Ansprüche und Möglichkei-
ten überzeugend positionieren. Je langfristiger, nachhaltiger und prozesshafter ein Projekt
konzipiert wird, desto eher wird es dem einzigartigen Ensemble der Bauten und Räumen in
der Kartause gerecht.
Über Jahrhunderte ist die Kartause Ittingen immer wieder transformiert worden – nun soll
ihr ein weiterer Jahrring angefügt werden.

Betrachtungsperimeter 1:10'000

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 24
ASCHWANDEN SCHÜRER ARCHITEKTEN AG

Instandsetzung Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittigen | 8. März 2021

SIT U ATIO N
W W - P E R I M E T E R 1:2'0 0 0

5.2 Wettbewerbsperimeter
Der Wettbewerbsperimeter fasst die Bereiche der Anlage zusammen, in denen bauliche,
freiräumliche und/oder kuratorische/szenografische Eingriffe erlaubt sind. Er beinhaltet –
über alle Geschosse gesehen – sämtliche Innenräume des heutige Kunstmuseums
Thurgau (s. Anhang: Nutzungsübersichten), die Wegführung ab dem Kreuzungspunkt der
drei historischen Eingänge sowie die Freiräume vor dem Museumseingang, um den
Kreuzgang Nord und des Grossen Kreuzgartens. Innerhalb des Betrachtungsperimeters
sind für den Innen- und Aussenraum und je nach Geschossebene verschiedene
Eingriffs- und Freiraumperimeter mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen definiert.
Diese sind im Kapitel 5.6 Rahmenbedingungen im Detail definiert und dargestellt.

Wettbewerbsperimeter 1:2'500

5.3 Übersicht Raumprogramm


Das Raumprogramm ist als Richtraumprogramm zu verstehen. Generell können die
Flächenvorgaben aus Rücksicht auf die gegebene Gebäudestruktur vom Sollwert
abweichen, die Funktionalität der Räume muss jedoch gewährleistet sein.

Das Raumprogramm setzt sich zusammen aus dem Publikumsbereich (öffentlich) und dem
internen Bereich (nicht-öffentlich) sowie einigen Aussenraumflächen. Die Mehrheit der im
Raumprogramm ausgewiesenen Flächen ist bereits heute in den bestehenden Räumen
enthalten. Die Verlegung bestehender Nutzungen ist – sofern nicht anders präzisiert –
zulässig, allerdings ist die Angemessenheit der Intervention sowie deren Wirtschaftlichkeit
zu berücksichtigen.

Die Erweiterung der Ausstellungsflächen ist im Raumprogramm zwar aufgelistet, jedoch


0 10 20 50 100
nicht mit einer Flächenangabe beziffert, da sie nicht zwingend zu planen ist: Die Anzahl von
neuen Ausstellungsräumen sowie deren Grösse ist projekt- bzw. konzeptabhängig und
kann somit von den Projektverfassern frei gewählt werden.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 25
Zusammen mit dem Betriebsschema gibt das Raumprogramm Auskunft über die Grösse,
die Funktionalität und die betrieblichen Zusammenhänge der Nutzungen.

Zusammenfassung des Raumprogramms

Nr Bereich Bestand Neu Total

1 Publikumsbereich 1'541 16 1'557

1.1 Eingangsbereich 90 –* 90
1.2 Ausstellungsräume 1'427 –* 1'427
1.3 Nebenräume/Erschliessung 24 16 40

2 Interner Bereich 659 62 721

2.1 Verwaltungsräume 238 24 262


2.2  Werk- und Lagerräume 409 0 409
2.3 Infrastruktur 12 38 50

Total Innenraumflächen 2'200 78 2'278

3 Aussenraum –* –* –*

*) Die Flächen sind projektabhängig. Neue Ausstellungsflächen sind nur einzuplanen,


sofern sie zu einem Mehrwert sowohl hinsichtlich der Ausstellungsgestaltung als auch in
Bezug auf den Erhalt der denkmalpflegerisch bedeutsamen Bausubstanz führen.

Das Betriebsschema und das detaillierte Raumprogramm sind in den Kapiteln 6.1 und 6.2
auf Seite 34ff abgebildet.

5.4 Denkmalpflege
In einer über Jahrhunderte gewachsenen und heute gut erhaltenen Klosteranlage wie
derjenigen in Ittingen zu bauen, stellt aus denkmalpflegerischer Sicht eine äusserst
anspruchsvolle Aufgabe dar. Entsprechend hoch sind die Anforderungen: Neue gestalteri-
sche und technische Eingriffe müssen zurückhaltend, einfühlsam und reversibel ausgelegt
sein, dürfen grundsätzlich keine historisch wertvollen Teile antasten und sollen sich eher
dem Bestand – statt der Nutzung – unterordnen. Zugleich müssen sie einen nachhaltigen
Beitrag zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Kartause Ittingen gewährleisten, denn
nur so kann dieser bedeutende Zeitzeuge auch für die zukünftigen Generationen am
Leben erhalten werden.

Die grundlegenden denkmalpflegerischen Rahmenbedingungen sind bei der Festlegung


der verschiedenen Eingriffs- und Freiraumperimeter eingeflossen.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 26
5.5 Visitor Journey
Die architektonischen, gestalterischen und betrieblichen Massnahmen richten sich nach
dem möglichen Erlebnispotenzial der Besucherinnen und Besucher. Dieses beschränkt
sich nicht nur auf die künstlerisch bespielten Räumlichkeiten, sondern bezieht die An- und
Abreise, die räumliche Erfahrung bei der Ankunft die erweiterten Dienstleistungen zum
Museumsbetrieb mit ein. Dazu gehören Vorbereitung, Anreise, Ticketing und Orientierung,
Reflexion des Besuchserlebnisses und Shop. In diesem Zusammenhang soll die Errichtung
einer Lobby geprüft werden, welche entsprechende Parameter zusammenfasst.
Visitor Journey
Grundablauf des Visitor Journey
1 2 3 4 5
Approach, Ticketing

Besuchererlebnis
und Orientierung

Nachhauseweg
Medien/digital

Aussenraum

EG, UG und
Aufenthalt

Aufenthalt
Nach dem
Information

Galerien
Vor dem

Reflexion

Reflexion
Ankunft

Einkauf
Lobby

Shop
Kunst

Kunst

Die Verbindungen von Ausstellungsräumen, Magazinen und Werkstatt sowie die


Einbettung von Vermittlungsräumen/Museumspädagogik sind dabei zu beachten. Eine
Klärung der Hierarchie der Ausstellungsräume in Bezug auf Besucherführung, Konzeption
der innenräumlichen Erschliessung, Organisation und Verbesserung der dramaturgischen
Qualität des Ausstellungsrundgangs ist anzustreben. Die Räume sollen den Charakter der
jeweiligen Kunstausstellungen annehmen können und deren künstlerische und installative
Ausprägung vermitteln.

Der Gegensatz von moderner Kunst in Bezug zum denkmalpflegerisch geschützten,


historisch wertvollen Charakter der Anlage soll als reizvolles Spannungsfeld betrachtet
werden. Dabei ist auch die Freiraumgestaltung entsprechend miteinzubeziehen. Der
Aussenraum soll bewusst so ausformuliert werden, dass er in Zusammenhang mit den
geschlossenen Ausstellungsräumen ebenfalls in einen künstlerischen Kontext gesetzt
werden kann.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 27
5.6 Klimatische Anforderungen
Messungen haben gezeigt, dass die klimatischen Bedingungen in den Museumsklausen
– im Unterschied zu den Ausstellungskellern, wo nahezu optimale Klimawerte vorzufinden
sind – durch Wettereinflüsse und Besucherströme grossen Schwankungen unterworfen
sind. Die Kunstwerke, die in der Kartause ausgestellt sind, brauchen aber ein ausgewoge-
nes, konstantes Klima mit sauberer Luft, um nicht Schaden zu nehmen.

Das Klima eines Museums spielt heute eine viel grössere Rolle als zur Bauzeit der
Klausenrekonstruktion – vor allem aus konservatorischer Sicht. Langzeitstudien und
restauratorische Forschungen aller Art haben verdeutlicht, wie wichtig ein stabiles
Raumklima für den Schutz von Kunstwerken ist, denn Temperaturstürze sind für
Farbschichten auf Gemälden genauso gefährlich wie zu viel Feuchtigkeit für Trägermateria-
lien wie Holz oder Papier.
Im internationalen Leihverkehr haben sich inzwischen strenge Klimawerte durchgesetzt, die
eingehalten werden müssen.

Eine besondere Herausforderung in Rahmen der vorliegenden Aufgabenstellung besteht


darin, wie diese notwendigen technischen und/oder bauphysikalischen Verbesserungen in
einem so bedeutenden, denkmalgeschützten Bau zu erreichen sind. Jede bauliche und
technische Veränderung muss folglich auch auf ihre ästhetische Wirkung hin überprüft,
angepasst und bei Bedarf reversibel ausgeführt werden. Hinzu kommt, dass für Technik
nur wenige Flächen überhaupt zur Verfügung stehen.

Das Ziel ist, ein angemessenes und vor allem konstantes Raumklima mit möglichst wenig
Schwankungen zu erhalten. Ist dies nicht bei allen Ausstellungs- und Depotflächen in
gleichem Masse möglich, so sind klar definierte Klima- und Übergangszonen auszubilden,
die zumindest teilweise den hohen klimatischen Anforderungen gerecht werden können
und gewährleisten, dass Klimaschwankungen nicht schnell erfolgen können.

Für im Museum ausgestellte oder gelagerte Kunstwerke gelten bei Neubauten grundsätz-
lich folgende klimatischen Idealbedingungen:

Bereich ohne Besucher Bereich mit Besucher


Lager und Kulturgüterschutz Ausstellung

Winter Temperaturbereich 18°C ±1°C 20°C ±2°C


rel. Raumfeuchte 45% ±5% 45% ±5%

Sommer Temperaturbereich 18°C ±1°C 20°C ±3°C


rel. Raumfeuchte 45% ±5% 45% ±5%

In den zu sanierenden Museumsklausen sowie im Erschliessungskorridor, der ebenfalls als


Ausstellungsraum dient, sollen aufgrund der nicht optimalen Voraussetzungen folgende
Klimawerte im Minimum erfüllt werden:

Bereich ohne Besucher Bereich mit Besucher


Lager und Kulturgüterschutz Ausstellung

Winter Temperaturbereich 18°C ±2°C 20°C ±3°C


rel. Raumfeuchte 45% ±10% 45% ±10%

Sommer Temperaturbereich 18°C ±2°C 22°C ±5°C


rel. Raumfeuchte 45% ±10% 45% ±10%

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 28
Es ist dabei zu beachten, dass aus Sicht der Auftraggeber und aus Rücksicht auf die
denkmalpflegerischen Vorgaben baulichen Eingriffen mit möglichst wenig Technik den
Vorrang geben wird.

Die baulichen und technischen Auswirkungen der vorgesehenen Eingriffe zur Verbesse-
rung der Klimawerte müssen aus den einzureichenden Unterlagen ersichtlich sein und im
Bericht erläutert werden.

5.7 Tageslicht
Konzeption und Konfiguration der Beleuchtung in Ausstellungsräumen hängen von vielen
Planungsparametern ab. Dazu gehört insbesondere die Architektur des Gebäudes, mit der
die Beleuchtung harmonieren sollte. Miteinbezogen werden weiterhin die Raumproportio-
nen, die Raumgestaltung, die Farbgebung, das zur Verfügung stehende Tageslicht und
nicht zuletzt die Lichtsensitivität der auszustellenden Objekte, die von Museumsstandards
vorgegeben wird. Von grundsätzlicher Bedeutung ist es, wie Licht und Schatten das
Ambiente formen.

Ausstellungsobjekte werden mit diffusem und gerichtetem Licht beleuchtet. Die jeweiligen
Anteile und die daraus resultierende Mischung bestimmen die Härte der Schatten von
Bilderrahmen sowie die Plastizität von Skulpturen und räumlichen Objekten. Die Mischung
beider Lichtanteile ist ausserdem verantwortlich für das gesamte Erscheinungsbild der
Räume.

Die Lichtplanung sollte wiederum den Gegensatz von moderner Kunst und historischem
Charakter der Anlage aufnehmen. Dazu ist ein flexibles Konzept zu formulieren, welches
der Bandbreite der Werke und zukünftigen künstlerischen Darstellungsformen Rechnung
trägt.

Die Räumlichkeiten sind darauf zu prüfen, wie mit lichtempfindlichen Objekten umgegan-
gen werden kann. Sie sollen in Bezug auf Tageslicht und künstliche Lichtquellen analysiert
werden. Der Einbezug der Museumsumgebung in das Museumskonzept – und somit der
Einsatz von Tageslicht in den Museumsräumen – ist mit Vorsicht anzuwenden. Es ist zu
beachten, dass in den Ausstellungsräumen Massnahmen für eine präzise, einfache und
flexibel anpassbare Kontrolle der Beleuchtung und insbesondere des allfällig einfallenden
Tageslichts zu ergreifen sind. In den bestehenden Räumlichkeiten, bei denen ausschliess-
lich eine Sanierung vorzusehen ist, sind diese Massnahmen mit den denkmalpflegerischen
Grundsätzen in Einklang zu bringen.

In den übrigen Räumen, wo keine Kunstgegenstände ausgestellt sind (Entrée, Durchgänge,


Arbeitsplätze, etc.), ist ein möglichst hoher Tageslichtanteil anzustreben.

Es ist ausserdem zu beachten, dass bei Durchgangsräumen, Korridoren oder Vorräumen,


die direkt in Ausstellungsräume führen, angemessene Übergänge geschaffen werden, in
denen das Auge des Besuchers auf das Betreten von Ausstellungsteilen mit reduzierter
Lichtintensität eingestimmt wird. Das menschliche Auge braucht Zeit, um extreme
Lichtsprünge zu verarbeiten.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 29
5.8 Rahmenbedingungen

Grundsatz
Sämtliche planungs- und baurechtlichen sowie bauherrenseitigen Rahmenbedingungen,
welche für die Erarbeitung des Projektvorschlags relevant sind, werden in diesem Kapitel
zusammengefasst.

Die nachfolgenden Rahmenbedingungen sind einzuhalten.

Hindernisfreies Bauen
Das öffentliche Gebäude muss für körperlich behinderte Menschen erlebbar sein. Eine
hindernisfreie Auslegung des Museums ist soweit sinnvoll sowohl im Innen- als auch im
Aussenraum anzustreben.

Zu beachten sind die Bestimmungen des kantonalen Baugesetzes und dessen Verordnung,
die Norm SIA 500 (Hindernisfreie Bauten) sowie das Bundesgesetz über die Beseitigung
von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen (BehiG).

Brandschutz
Die Brandschutznorm und die Brandschutzrichtlinien der Vereinigung Kantonaler
Feuerversicherungen VKF sind einzuhalten.

Perimeter
Der Projektvorschlag muss die auf den folgenden Seiten hellblau dargestellten Wettbe-
werbsperimeter pro Geschoss einhalten. Innerhalb des Wettbewerbsperimeters sind die
verschiedenen Eingriffs- und Freiraumperimeter sowie deren Rahmenbedingungen zu
beachten.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 30
Perimeterplan Erdgeschoss

F G
G C
VIII
IX
B X
XI
D XII VII
XIII
XIV

A
E

Wettbewerbsperimeter
Eingriffsperimeter

A Integral zu erhaltende Bauten


Der Nord-Risalit, ein Teil des Westflügels, der Nordkeller sowie die Klause Nr. VII sind streng nach denkmalpflegeri-
schen Grundsätzen zu erhalten. Nutzungsrochaden sind zulässig.
B Integral zu erhaltende und zu sanierende Bauten
Die vier "mittleren" Klausen (Nr. IX bis XII) mitsamt Erschliessungskorridor stehen auf den ausgegrabenen Funda-
menten der ehemaligen Mönchszellen und sind streng nach denkmalpflegerischen Grundsätzen zu erhalten und
hinsichtlich Raumklima und Ausstellungstechnik zu sanieren.
C In der Mauerhülle zu erhaltender Bau
Die östliche Museumszelle Nr. VIII steht auf den alten Fundamenten, wurde jedoch bereits verändert. Sie verdient bei
allfälligen Anpassungen innerhalb der Mauerhülle besondere Sorgfalt, weil sie mit der sanierten Mönchszelle zusam-
mengebaut und ihre südliche Mauer mit Eingangsportal historischer Originalbestand ist.
D Ertüchtigung des Bestands oder Ersatzneubauten innerhalb der alten Kubaturen
Bei den Klausen Nr. XIII und XIV besteht eine grössere gestalterische Freiheit, da diese bereits teilweise verändert
wurden und auf neuen Fundamenten stehen. Es gilt hier im Minimum die Volumetrie der bestehenden Zellen zu
berücksichtigen. Falls es nicht möglich ist, die Mauerhülle zu erhalten, soll die Kubatur jedoch so bemessen sein,
dass sie die Höhe der heutigen Museumszellen nicht überragt und, dass sie den Rhythmus der siebenteilige Anlage
aufnimmt.
E Unantastbare Freiräume
Innerhalb des grossen Kreuzgartens sind keine Eingriffe jeglicher Art erlaubt. Der Aussenraum kann jedoch bei den
szenografischen und räumlichen Überlegungen zur Visitor Journey miteinbezogen werden.
F Integral zu erhaltende Freiräume
Die Gartenräume zwischen den "mittleren" Klausen und der Klostermauer sowie der Freiraum und die Wegführung
vor dem Museumseingang dürfen nicht überbaut werden. In beschränktem Umfang ist eine neue Umgebungsgestal-
tung denkbar, wobei die Aussenräume nicht durch raumgreifende Elemente verunklärt werden dürfen.
G Freiräume mit beschränkten Eingriffsmöglichkeiten
Zwischen den Klausen und der Klostermauer sowie nördlich der Gärtnerei sind kleinmassstäbliche, technisch und
umgebungsgestalterisch bedingte Eingriffe zugelassen. Dabei ist ein Abstand von der Mauer von 1.5 m einzuhalten.
Die Klostermauer darf nicht durch Vorbauten verunklärt werden, ihr Charakter muss optisch zwingend wirksam blei-
0 5 20 50 100
ben. Die östliche und westliche Gartenmauer (bei der Klause VIII und XIV) sind nicht historisch und müssen nicht
erhalten werden.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 31
Perimeterplan Unterirdisch

K L
L

J I

Wettbewerbsperimeter
Eingriffsperimeter

H Integral zu erhaltende Bauten


Der Nordkeller sowie das Untergeschoss des Westflügels sind streng nach denkmalpflegerischen Grundsätzen zu
erhalten. Nutzungsrochaden sind zulässig.
I Fundamente der Mönchszellen
Die ehemaligen Fundamente der Klausen Nr. VII bis XII sowie der unterirdische Bereich des Erschliessungskorridors
sind unantastbar und streng nach denkmalpflegerischen Grundsätzen zu erhalten.
J Abbruch der bestehende Räume möglich
Das Untergeschoss unter den Klausen Nr. XIII und XIV steht zum Abbruch frei. Falls es abgebrochen wird, ist ein
entsprechender Ersatz vorzusehen.
K Zwischenraum mit beschränkten Eingriffsmöglichkeiten
Zwischen den "mittleren" Museumsklausen und der Klostermauer sind kleinmassstäbliche, technisch bedingte
Eingriffe zugelassen. Diese haben einen unterirdischen Abstand von 1.5 m ab der Klostermauer einzuhalten.
L Unterirdisches Bauen möglich
Im unterirdischen Bereich zwischen den Klausen und der Klostermauer sowie in der nordöstlichen Ecke der Kartau-
sen-Anlage sind Eingriffe und Unterniveauräume erlaubt. Die Fundamente der nördlichen Umfassungsmauer sind zu
erhalten, weshalb ein Abstand von 1.5 m einzuhalten ist. Bei unterirdischen Eingriffe im nordöstlichen Teilbereich sind
die darüberliegenden Bauten der Gärtnerei wieder aufzubauen.

0 5 20 50 100

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 32
Perimeterplan Obergeschoss

Wettbewerbsperimeter
Eingriffsperimeter

M Integral zu erhaltende Bauten


Die Räume des Kunstmuseums im 1. Obergeschoss sind streng nach denkmalpflegerischen Grundsätzen zu erhalten.
Nutzungsrochaden sind zulässig.

0 5 20 50 100

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 33
2.2.1 AU S S TE LLU N G K U N S TM U SE U M
KUNSTDEPOT
1.2.1–8
MUSEUMSKLAUSEN /
AUSSTELUNGSKORRIDOR
2.2.2
WERKSTATT
1.2.9
KLEINER
AUSSTELLUNGSKELLER
2.2.3 ITTIN G E R
KUNSTARCHIV M U SEU M
A S C H W A N D E N1.2.10S C H Ü R E R A R C H I T E K T E N A G
GROSSER
AUSSTELLUNGSKELLER
2.2.4/5
Erneuerung Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen | 9. September
LAGER 2021
1.2.11
NEUE
AUSSTELLUNGSRÄUME
* ESTRICH
6
LAGER
B E T RIE B SS C H E M A
Betriebsschema und Raumprogramm ASCHWANDEN SCHÜRER ARCHITEKTEN AG

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen | 9. September 2021


ASCHWANDEN SCHÜRER ARCHITEKTEN AG
6.1 Betriebsschema Kunstmuseum 1.3.1 1.3.2 2021 1.3.3
Erneuerung Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen | 9. September
B E T R I E B S S C H E WC
M BESUCHER
A GARDEROBE LIFT

2.3.4 B E T3.1.2
RIE B SS C H EMA
HAUSTECHNIK
AUSSTELLUNGSFLÄCHE AUSSENRAUM

3.1.2
1.1.5 1.1.4
AUSSTELLUNGSFLÄCHE AUSSENRAUM
LOBBY MUSEUMSSHOP
3.1.2
AUSSTELLUNGSFLÄCHE AUSSENRAUM

* SITZUNG
AU S S TE LLU N G K U N S TM U SE U M
2.1.1 2.2.1
2.1.3
A U S S2.3.1 2.1.5
KUNSTDEPOT
2.2.1 T E L L U N G K U N S TBÜRO
M U SEU M BÜRO 1.2.1–8
GARDEROBE DIREKTION TECHNIK BIBLIOTHEK
MUSEUMSKLAUSEN /
KUNSTDEPOT AUSSTELUNGSKORRIDOR
2.2.2 AU S S TE LLU N G K U N S TM U SE U M
1.2.1–8 2.2.1
WERKSTATT
KUNSTDEPOT
MUSEUMSKLAUSEN / 1.2.9
1.2.1–8
AUSSTELUNGSKORRIDOR KLEINER
MUSEUMSKLAUSEN /
AUSSTELLUNGSKELLER
AUSSTELUNGSKORRIDOR
2.2.2
WERKSTATT 2.3.2
WC PERSONAL
2.1.2
SEKRETARIAT
2.2.3
2.2.2 2.1.4
KUNSTARCHIV
WERKSTATT
BÜRO 2.1.6 1.2.10
AUFENTHALT1.2.9
GROSSER
* RESERVE
BÜRO
ITTIN G E R
M U SEU M

1.2.9 KURATORIN KLEINER


AUSSTELLUNGSKELLER
AUSSTELLUNGSKELLER
KLEINER 2.2.4/5
2.2.3 ITTIN G E R
AUSSTELLUNGSKELLER LAGER
KUNSTARCHIV M U SEU M
1.2.11
1.2.10
2.2.3 ITTIN G ER NEUE
GROSSER
AUSSTELLUNGSRÄUME
AUSSTELLUNGSKELLER
KUNSTARCHIV * ESTRICH
LAGER
2.2.4/5 M U SEU M
2.3.3 1.2.10 LAGER
REINIGUNG GROSSER 1.2.11
NEUE
AUSSTELLUNGSKELLER AUSSTELLUNGSRÄUME
S
2.2.4/5 * ESTRICH
LAGER
1.1.3
LAGER 1.3.1 1.3.2 KASSENRAUM
1.3.3
1.2.11 WC BESUCHER GARDEROBE LIFT

2.3.4 NEUE
AUSSTELLUNGSRÄUME
* ESTRICH
2.3.4
WARENLIFT
WARENLIFT HAUSTECHNIK 1.3.1 1.3.2 1.3.3
LAGER WC BESUCHER GARDEROBE LIFT
1.1.1/1.1.2
1.1.5 1.1.4 ENTRÉE
2.3.4 LOBBY MUSEUMSSHOP
HAUSTECHNIK

1.1.5 1.1.4
LOBBY MUSEUMSSHOP

2.3.1
GARDEROBE
2.1.1
BÜRO
2.1.3
BÜRO 2.1.5
BIBLIOTHEK
* SITZUNG
DIREKTION TECHNIK
1.3.1 1.3.2 1.3.3
WC BESUCHER GARDEROBE LIFT
2.3.1
2.3.2
GARDEROBE
2.1.1
BÜRO
2.1.2
2.1.3
2.1.4
BÜRO
BÜRO
2.1.5
2.1.6
BIBLIOTHEK
** SITZUNG
BÜRO
DIREKTION TECHNIK
WC PERSONAL SEKRETARIAT
3.1.1
KURATORIN
AUFENTHALT RESERVE
3.2.1 VORPLATZ
2.3.4 ANLIEFERUNG
HAUSTECHNIK
2.3.2
2.3.3
WC PERSONAL
2.1.2
SEKRETARIAT
2.1.4
BÜRO 2.1.6
AUFENTHALT
* RESERVE
BÜRO
REINIGUNG KURATORIN
S
1.1.5 1.1.4 1.1.3
KASSENRAUM
LOBBY MUSEUMSSHOP
2.3.3
2.3.4
REINIGUNG
WARENLIFT S
1.1.1/1.1.2
1.1.3
ENTRÉE
KASSENRAUM

2.3.4
WARENLIFT
1.1.1/1.1.2

* SITZUNG
ENTRÉE
2.1.1 2.1.3
2.3.1 BÜRO BÜRO 2.1.5
GARDEROBE DIREKTION TECHNIK BIBLIOTHEK 3.1.1
3.2.1 VORPLATZ
ANLIEFERUNG

*
3.1.1

* RESERVE
3.2.1 VORPLATZ
2.1.4
Nachweis im Projekt nicht erforderlich
ANLIEFERUNG
2.3.2 2.1.2 BÜRO 2.1.6 BÜRO
WC PERSONAL SEKRETARIAT AUFENTHALT
KURATORIN
Personal / Externe begleitet Neue Nutzungen Gedeckter Aussenraum
Besucher Gebäudehülle Raumschleuse
Raumschleuse
S

Fahrzeuge
2.3.3 Nicht zwingende Verbindung Kontrollierter
KontrollierterZugang
Zugang
REINIGUNG
Personal / Externe begleitet
Besucher
S
1.1.3
Neue Nutzungen
Gebäudehülle
*S
Nachweis im Projekt nicht erforderlich
Gedeckter Aussenraum
Gedeckter Aussenraum
Raumschleuse

*
KASSENRAUM
Fahrzeuge Nicht zwingende Verbindung nicht nachzuweisen
Nachweis im Projekt
Kontrollierter Zugangnicht erforderlich
Personal / Externe begleitet Neue Nutzungen Gedeckter Aussenraum
2.3.4 Besucher Gebäudehülle
S
Raumschleuse
WARENLIFT
Fahrzeuge Nicht zwingende Verbindung
1.1.1/1.1.2 Personal
Kontrollierter Zugang
ENTRÉE
Besucher
Fahrzeuge

Neue Räume/Nutzungen
3.2.1
3.1.1 Gebäudehülle Kloster
VORPLATZ
ANLIEFERUNG
Fakultative Verbindung

Personal / Externe begleitet


Besucher
Neue Nutzungen
Gebäudehülle
*
S
Nachweis im Projekt nicht erforderlich
Gedeckter Aussenraum
Raumschleuse
Fahrzeuge Nicht zwingende Verbindung Kontrollierter Zugang
Erneuerung Kunstmuseum Thurgau
Projektwettbewerb im offenen Verfahren 34
6.2 Raumprogramm

TOTAL 2'278

Nr. Raumbezeichnung Anzahl Fläche Total Bestand/Neu Bemerkungen

1 PUBLIKUMSBEREICH 1'557

1.1 Eingangsbereich 90
1.1.1 Windfang 1 6 6 B
1.1.2 Entrée 1 14 14 B
1.1.3 Kassenraum 1 24 24 B
1.1.4 Büchershop 1 46 46 B
1.1.5 Lobby 1 – – Fläche projektabhängig; kann in Neubausubstanz oder in
N
Ausstellungsfläche integriert werden

1.2 Ausstellungsräume 1'427


1.2.1 Klause XIV 1 72 72 B
1.2.2 Klause XIII 1 72 72 B
1.2.3 Klause XII 1 65 65 B
1.2.4 Klause XI 1 60 60 B
1.2.5 Klause X 1 53 53 B
1.2.6 Klause IX 1 53 53 B
1.2.7 Klause VIII – Museumspädagogik 1 60 60 die Museumspädagogik muss nicht zwingend in der Klause
erhalten bleiben; sofern sie verschoben wird, muss sie
B
weiterhin ohne Flächenverlust an einem geeigneten Ort
stattfinden können
1.2.8 Ausstellungskorridor 1 268 268 B
1.2.9 Kleiner Ausstellungskeller 1 276 276 B inkl. Galerie
1.2.10 Grosser Ausstellungskeller 1 400 400 B dient auch als Veranstaltungssaal
1.2.11 Neue Ausstellungsräume 1 – – N fakultativ; Fläche projektabhängig
Klause VII 1 48 48 B bestehend; nicht Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe

1.3 Nebenräume/Erschliessung 40
1.3.1 WC-Anlage Besucher 1 24 24 B für D / H / IV
1.3.2 Garderobe 1 16 16 N mit Schliessfächern für Besucher
1.3.3 Personenlift – – – bestehender Lift, kann als Personenlift umgenutzt werden,
B
da ein neuer Warenlift zu planen ist

Nr. Raumbezeichnung Anzahl Fläche Total Bestand/Neu Bemerkungen

2 INTERNER BEREICH 721

2.1 Museumsverwaltung 262


2.1.1 Büro Museumsdirektion 1 24 24 B 1 AP
2.1.2 Büro Sekretariat 1 20 20 B 2 AP
2.1.3 Büro Technik/Registrarin 1 12 12 B 2 AP
2.1.4 Büro Kuratorin 1 12 12 B 1 AP
2.1.5 Bibliothek 1 112 112 B interne Bibliothek inkl. 3 AP
2.1.6 Personalaufenthaltsraum 1 24 24 für ca. 8-10 Personen; Tageslicht auch über Oberlichter
N
möglich
Büro Reserve 1 18 18 bestehend; nicht Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe;
B
2 AP
Sitzungszimmer 1 40 40 B bestehend; nicht Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 35
2.2 Werk-/Lagerräume 409
2.2.1 Kunstdepot 1 140 140 wird auch als Kulturgüterschutzraum genutzt, ist bei einem
B Ersatz nach TWP 84 zu erstellen; dient als Depot und als
Arbeitsplatz zur Warenverpackung und Annahme
2.2.2 Werkstatt 1 52 52 B
2.2.3 Kunstarchiv 1 52 52 B mit Rollregal
2.2.4 Lagerraum 1 9 9 B
2.2.5 Kleinlager 1 6 6 B
Lager Estrich 1 150 150 bestehend im 2.OG; nicht Bestandteil der Wettbewerbs-
B
aufgabe

2.3 Infrastruktur 50
2.3.1 Garderobe Mitarbeiter 1 16 16 N
2.3.2 WC-Anlage Mitarbeiter 1 12 12 N
2.3.3 Reinigung 1 12 12 B Lager Putzmaschinen und -mittel
2.3.4 Warenlift 1 10 10 N für Kunstobjekte und Waren 2.50 x 2.50m; palettengängig
2.3.5 Haustechnik – – – projektabhängig; Dimensionierung und Anzahl Technik-
N
räume gem. Haustechnikkonzept

Nr. Raumbezeichnung Fläche Total Bestand/Neu Bemerkungen

3 AUSSENRAUM

3.1 Publikumsorientiert
3.1.1 Eingangsbereich – – – B Fläche projektabhängig
3.1.2 Ausstellungsfläche – – – B Fläche projektabhängig; für Aussen-Exponate

3.2 Betrieb
3.2.1 Anlieferung 1 – – möglichst gedeckter und windgeschützter Platz für Waren-
N
umschlag; Fläche projektabhängig; nahe 2.3.4 Warenlift

Allgemeine Bemerkung
Flächen ohne Raumnummer sind nicht Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe und müssen im Projektvorschlag nicht nachgewiesen werden.

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 36
7 Programmgenehmigung

Beschluss des Preisgerichts


Das vorliegende Wettbewerbsprogramm wurde von den Mitgliedern des Preisgerichts am
25. August 2021 genehmigt.

SIA-Konformität
Die Kommission für Wettbewerbe und Studienaufträge hat das Programm geprüft. Es ist
konform zur Ordnung für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe SIA 142, Ausgabe 2009.
Die Honorarvorgaben im Programm sind nicht Gegenstand der Konformitätsprüfung nach
der Ordnung SIA 142.

Sachpreisrichter und Sachpreisrichterinnen

Carmen Haag

Monika Knill

Mike Gessner

Markus Landert

Harald F. Müller

Martha Monstein

Fachpreisrichter und Fachpreisrichterinnen

Erol Doguoglu

Philipp Esch

Mike Guyer

Sibylle Heusser

Silke Langenberg

Astrid Staufer

Daniel Schürer

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 37
8 Anhang

Nutzungsübersicht Erdgeschoss 1:500


Nutzungsübersicht Untergeschoss 1:500
Nutzungsübersicht 1. Obergeschoss 1:500

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Projektwettbewerb im offenen Verfahren 38
Erneuerung Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen | 10. September 2021 ASCHWANDEN SCHÜRER ARCHITEKTEN AG

E R D G E S C H O S S 1:5 0 0

CHÜRER ARCHITEKTEN AG
Erdgeschoss 1:500

1.2.1 1.2.2 1.2.3 1.2.4 1.2.5 1.2.6


Klause XIV 72 Klause XIII 72 Klause XII 65 Klause XI 60 Klause X 53 1.2.7
Klause IX 53 Klause VIII 60

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


1.2.8

Räume Kunstmuseum
Ausstellungskorridor 268

Projektwettbewerb im offenen Verfahren


Räume Ittinger Museum
Klause VII 48

2.1.1 Büro 2.13


Direktion 24 Büro
T/R
12

e
1.2.9 Gal leriste llungskeller 56
Kleiner Aus

2.2.4 2.2.5
Lage r Lag.
III 60 2.1.2 Büro 9 6
Sekretariat 22

1.1.1 1.1.2
W.F. 6 Entrée 14

lause VII 48
1.1.3
Kassenraum 24

1.1.4 46
Büchershop

39
Erneuerung Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen | 10. September 2021 ASCHWANDEN SCHÜRER ARCHITEKTEN AG

U N T E R G E S C H O S S 1:5 0 0

2.2.1
Kunstdepot 140

CHÜRER ARCHITEKTEN AG 2.2.3


Kunstarchiv 52
Untergeschoss 1:500

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


1.3.3 2.3.3
WC D Reinigung 2.2.2

Räume Kunstmuseum
10 12 Werkstatt 52

Projektwettbewerb im offenen Verfahren


Räume Ittinger Museum
Haustechik 22
1.3.3
WC H 15

r
1.2.9 Kleinegsk
Ausstellun eller 120

III 60

lause VII 48

1.2.10 Grosser ller


Ausstellungske
400

40
Erneuerung Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen | 10. September 2021 ASCHWANDEN SCHÜRER ARCHITEKTEN AG

1. O B E R G E S C H O S S 1:5 0 0

CHÜRER ARCHITEKTEN AG
1. Obergeschoss 1:500

Erneuerung Kunstmuseum Thurgau


Räume Kunstmuseum

Projektwettbewerb im offenen Verfahren


Räume Ittinger Museum
2.1.4
Büro
Kurat.
12

III 60

lause VII 48

2.1.5
Biblothek
112

Sitzung
40

41
Kantonales Hochbauamt
Verwaltungsgebäude Promenade
8510 Frauenfeld

T +41 58 345 64 25
F +41 58 345 64 30
© 2021: Kantonales Hochbauamt Thurgau www.hochbauamt.tg.ch

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