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Sehr geehrte Frau Christine Tagler,

Ihr Interview „Pädagogin: Belohnungen sind letztlich eine Form der Bestrafung“ vom 24. November
2017 über Kindeserziehungsmaßnahmen habe ich mit großem Interesse im Standard gelesen. In dem
Interview widmet sich die Pädagogin dem Standpunkt, dass sowohl Belohnungen als auch
Bestrafungen bei der Kindeserziehung dem Kind gegenüber schädlich ausfallen. Da ich selber mit
zwei jüngeren Geschwistern aufgewachsen bin, habe ich viele Erziehungsmethoden meiner Eltern
sowohl erleben als auch beobachten können und möchte dazu Stellung nehmen.

Die Maßnahme mit der Wenn-dann-Konstruktion, wie im Interview beschrieben, ist aus persönlicher
Erfahrung die Beste. Man muss allerdings auch diese Methode mit Achtung ausüben. Es gibt
Haushalte wo diese Methode zwar angewandt wird, jedoch mit häuslicher Gewalt, welches das
Gegenteil, von dem, was man dem Kind nahelegen möchte, bewirken könnte. Wenn man dennoch
dem Kind im Vorhinein die oben angeführte Methode nahelegt, kann das Kind mit dem Ursprung
seiner Untat arbeiten und in Zukunft mithilfe der Eltern eine solche Situation vermeiden. Man kann
also nicht wie von der Pädagogin behauptet, das Prinzip dieser Methode schlechtreden bevor man
sich nicht mit dieser näher befasst.

Zudem gibt es nach demselben Prinzip die Methode der Belohnung. Wenn man einem Kind zum
Beispiel eine Süßigkeit verspricht, damit es einer Aufforderung nachgeht, bewirkt man damit, dass
das Kind sich zu dieser Aufgabe motiviert. Es geht hauptsächlich darum, dass die Minderjährigen
lernen wie jedes Handeln eine Konsequenz nach sich zieht. Saalfrank behauptet zwar, dass dies eine
Art der Manipulation ist, wenn man jedoch der Frage „ab wann fängt eine Manipulation an“
nachgeht, kommt man zu keinem Entschluss. Und hört die Manipulation nach dem Kindesalter auf?
Wir werden täglich unbewusst von Medien als auch von unseren engsten Bekanntenkreisen
manipuliert und das ist nicht immer schlecht. Man kann beispielsweise bei einem Fehlverhalten von
fremden Kindern am Spielplatz beobachten, wie Eltern mit diesen vorbildlich umgehen und somit
können die Beobachter positiv beeinflusst werden.

Wenn man sich näher mit der Wenn-dann-Methode beschäftigt, kann sich die Kindeserziehung zu
einem sehr positiven entwickeln. Ich wünsche mir, dass man bei solchen Interviews mehr Pädagogen
heranzieht damit die Darstellung der Thematik ausführlicher erfolgen kann.

Mit freundlichen Grüßen,

Josef Hassan

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