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Vorbeugender und konstruktiver

Explosionsschutz nach ATEX

Explosionsfähige Stäube • Metallische Stäube


• Organische Stäube
sicher absaugen und abscheiden • Lackier- und Sprühstäube

Umfassende Informationen zum


Thema „Vorbeugender und konstruk-
tiver Explosionsschutz nach ATEX"
finden Sie auf unserer speziellen
Website www.exschutz.net
Abgesaugte Stäube können zu Staubexplosionen führen

Voraussetzung für Eine Staubexplosion kann nicht durch partikeln unterschiedlicher Größe und zifische Versuche können Explosions-
eine Staubexplosion Zufall eintreten. Mindestens zwei von Gasmolekülen besteht. Der Dichte- grenzen (UEG, untere Explosionsgrenze)
ist eine explosions- Reak­tionspartner mit geeignetem Mi- unterschied sorgt für ständiges Umher- ermittelt werden.
fähige Atmosphäre schungsverhältnis bilden die Grund- wirbeln und Umwälzen, wodurch ein
lage für eine explosionsfähige Atmo- homogenes Gemisch entsteht.
Brennbarer Zündquelle
sphäre.
Ist eine bestimmte Staubdichte erreicht Staub
Metallische, organische oder Lackier- und wird eine bestimmte Korngröße
Dispergierter Verdämmung
und Sprühstäube können in Verbindung unterschritten, handelt es sich um eine
Staub (durch (Filtergehäuse)
mit Sauerstoff ein explosives Gemisch explosionsfähige Atmosphäre. Filter-Abreini-
Sauerstoff
(explosionsfähige Atmosphäre) bilden. gung)
Allerdings lassen sich Explosionsgren- (Atmosphäre)
Voraussetzung für eine explosionsfähi- zen wegen der unterschiedlichen Par- Staubexplosionen finden nur unter
ge Atmosphäre ist dispergierter Staub, tikelgrößen brennbarer Stäube nicht bestimmten Voraussetzungen statt
der aus einer Vermischung von Staub- allgemein definieren. Nur durch spe-

Organische und Organische Stäube Metallische Stäube


metallische Stäube Dazu zählen Kunststoffe wie CFK, GFK, Typisch sind anorganische Stoffe wie Die in Relation sehr große Oberfläche
sind Reaktionspartner GMPU, Gummi, Polyester, PTFE, Isolier- Magne­s­ium und Aluminium, bei feinen der Metallstaubpartikel ermöglicht
für Explosionen stoffe, aber auch Kohle, Mehl, Kakao, Strahlstäuben selbst Stahl. eine schnelle Wärmeaufnahme und
Stärke, Holz, Cellulose, Futter­mittel dadurch die Entwicklung einer zündfä-
Bei geringer Partikelgröße (Stäube)
und nicht zuletzt Lackier- und Sprüh- higen Atmosphäre.
können sich auch solche Metalle ent-
stäube.
zünden, die in fester Form als nicht
Die Stäube aus der Be- und Verarbei- brennbar gelten.
tung dieser Produkte und Stoffe sind
zündfähig und können in der Regel der
Staubexplosionsklasse St 1 zugeordnet
werden.

Ohne Zündquelle Eine explosionsfähige Atmosphäre ent­


Brennbarer Zündquelle
gibt es keine Staub- wickelt noch keine Reaktion! Staub
explosion
Um eine Explosion auszulösen, muss
Dispergierter Verdämmung
zusätzlich eine Zündquelle vorhanden Staub (durch (Filtergehäuse)
sein. Dazu zählt auch die Selbstent­ Filter-Abreini-
Sauerstoff
zündungsfähigkeit eines Stoffes. gung)
(Atmosphäre)

Die Filterabreinigung Speziell beim Abreinigen des Filters die ökonomisch eindeutig überlegene
kann zu einer explo- eines Trockenabscheiders kann es zu Lösung.
sionsfähigen Atmo- einer explosionsfähigen Atmosphäre
Um diesen Vorteil gefahrlos nutzen zu
sphäre führen kommen.
können, werden technische und orga-
Dringt in diesem Moment eine Zünd- nisatorische Vorkehrungen getroffen,
quelle in den Filterraum ein, kann dies um das Eindringen einer Zündquelle in
zu einer Explosion führen. den Filterraum zu unterbinden – oder
die Auswirkungen einer Explosion ge-
Doch Trockenfilteranlagen sind für viele
gebenenfalls unter Kontrolle zu halten.
Prozesse der Emissionsabscheidung

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Explosionsschutz nach den Regeln der EU

ATEX 137 Die Explosionsschutz-Betriebsrichtlinie Doch für den Betreiber ist nicht immer gegebenenfalls entsprechende Unter-
(Betreiber-Richtlinie) 1999/92/EG (allgemein mit ATEX 137 erkenntlich, bei welchen Bearbeitungs- suchungen an.
definiert die bezeichnet) enthält grundlegende Si- prozessen eine latente Explosionsge-
Nicht immer findet dieses Thema die
Verantwortung cherheitsanforderungen hinsichtlich der fahr und damit eine entsprechende
notwendige Beachtung. Doch im Scha-
des Betreibers Gefahren, die sich durch „explosions- Handlungsnotwendigkeit besteht.
densfall sollte der Geschäftsführer ein
fähige Atmosphären“ ergeben können.
Zur Klärung des jeweiligen Sachver- entsprechendes Explosionsschutzdoku-
Im Fokus steht der betriebliche Arbeits- halts bietet Ihnen Keller eine umfas- ment nachweisen können.
schutz. sende ratgebende Unterstützung und

Eine Staubprobe Unter Zuhilfenahme einer betreffenden Keller bietet die Durchführung der
verschafft erste Staubprobe kann die Explosionsfähig- notwendigen Untersuchungen als
Klarheit keit überprüft und gegebenenfalls auch Dienstleistungspaket zum Festpreis an.
die explosionstechnischen Kenngrößen (www.exschutz.net)
ermittelt werden.

Beispiele für Explo- Der maximale Explosionsdruck pmax


sionskenngrößen: wird maßgeblich von der Verdämmung Druck [p]
Explosionsdruck und beeinflusst. pmax
Explosionsheftigkeit
Der zeitliche Druckanstieg dp/dt gibt
die Explosionsheftigkeit wieder. Er ist
als erste Ableitung im Wendepunkt der
Druck/Zeit-Kurve definiert und wird als p
Kenngröße (KSt-Wert) für die Zuord-
nung in die Staubexplosionsklassen
St 1, St 2 und St 3 genutzt.
ZÜNDUNG

Zeit [t]
t

Druckverlauf einer Staubexplosion im 1 m2 Kugel-Prüfbehälter

Staub- Die Staub-Explosionsklassen bilden, Staub-Explosions- KSt Die Prüfbedingungen zur Ermittlung
Explosionsklassen er­gänzend zum maximalen Explosions- klasse [bar m/s] des KSt-Wertes und pmax sind in den
druck Pmax, die Grund­lage zur Ausle- Richtlinien VDI 2263 Blatt 1 und EN 14034
St 1 0 – 200
gung von konstruktiven Schutzmaß- festgelegt.
nahmen. St 2 201 – 300
St 3 > 300

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Explosionskenngrößen zur Beurteilung der Explosionsgefahr

Explosions­ Die nebenstehenden Explosions­kenn­ Staubart pmax [bar] KSt [bar m/s]
kenngrößen größen sind Beispiele aus realisierten
Keller Lufttechnik Projekten. PVC 8,5 98

Eine umfassende Gefahrstoffsammlung Polyethylen 8,8 131


finden Sie in der GESTIS-STAUB-EX
Kohlenstaub 8,2 135
Datenbank.
Zinn-Kupfer-Staub 4,5 80
Die Toleranzen sind in der Regel rela-
tiv groß (+/- 20 %). Eine Unterschei- Polyethylenstaub <8 < 100
dung zwischen KSt 180 und KSt 200
Säge- und Frässtaub 7 113
beispielsweise ist in der Regel nicht
Kunststoff
sinnvoll.
Gummi-Schleifstaub 8,4 160
Aluminium-Schleifstaub 8,5 160
Lackoverspray 8,2 162
Aluminiumstaub mit Aerosolen aus 9 165
Minimalmengenschmierung
Stofffasern (Laminatreste) < 10 < 200
Zinkstaub 9,5 250

Explosionsschutz- Der Betreiber ist verpflichtet, ein Ex- • Wahrscheinlichkeit und Dauer des • Zu erwartendes Ausmaß und Aus­
dokument plosionsschutzdokument zu erstellen, Auftretens einer explosionsfähigen wirkung einer Explosion (explo­
um geeignete Schutzmaßnahmen fest- Atmosphäre. Die explosionsgefähr- sionstechnische Kenngröße) 
zulegen. deten Bereiche sind in Zonen einzu-
teilen
Das Explosionsschutzkonzept ist zu do-
kumentieren und umfasst mindestens • Wahrscheinlichkeit des Vorhanden-
folgende Positionen: seins, der Aktivierung und des Wirk-
samwerdens von Zündquellen (auch
elektrostatische Entladungen)

Bei Explosionsgefahr Nach Klärung der Explosionsgefahr Die wichtigsten Maßnahmen: Die ATEX-Betreiberrichtlinie wird
müssen Maßnahmen und der Ermittlung explosionstechni- durch die Betriebssicherheitsverord-
• Zoneneinteilung des Betriebes je
getroffen werden scher Staubkenngrößen wie nung BetrSichV in nationales Recht
nach Explosionsgefahr
Zündtemperatur, umgesetzt.
Mindestzündenergie (MZE), • Kennzeichnung der explosionsge-
Folgende technische Regeln sind dabei
untere Explosionsgrenze (UEG), fährdeten Bereiche
zu beachten:
KST-Wert …
• Festlegung von Schutzmaßnahmen
ist das Unternehmen aufgefordert, • DGUV Regel 113-001
entsprechend den Betreiber-Richtlinien • Betriebsanweisungen für die Mitar- (ehemals BGR 104)
ATEX 137 zu handeln. beiter
• TRBS 2152 / TRGS 720
• Erstellung eines Explosionsschutzdo-
• TRBS 2152-1 / TRGS 721
kuments, das alle ermittelten Daten
und durchgeführten Maßnahmen • TRBS 2152-2 / TRGS 722
enthält
• TRBS 2153 / TRGS 727
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Maschinenrichtlinie und ATEX 114

Maschinenrichtlinie Im Anhang I, Punkt 1.5.7 der Maschi- Downloadlink für Leitfaden:


2006/42/EG nenrichtlinie heißt es ganz allgemein: www.exschutz.net/images/
„Die Maschine muss so konzipiert und leitfaden-maschinenrichtlinie.pdf
gebaut sein, dass jegliche Explosions-
gefahr, die von der Maschine selbst
oder von Gasen, Flüssigkeiten, Stäuben,
Dämpfen und anderen von der Maschine
freigesetzten oder verwendeten Subs-
tanzen ausgeht, vermieden wird“.

ATEX 114 Die Richtlinie 2014/34/EU des Europäi- Relevant in diesem Zusammenhang
(Produkt-Richtlinie) schen Parlaments und des Rates (allge- sind dabei elektrische und nicht elektri-
für Produkte in mein ATEX 114 genannt) richtet sich in sche Geräte, die eine eigene mögliche
explosionsgefähr­ erster Linie an die Hersteller. Zündquelle aufweisen.
ATEX-Logo
deten Bereichen
Die Richtlinie betrifft Schutzsysteme ATEX leitet sich ab aus der
und Anwendungen
und sämtliche Maschinen und Geräte, französischen Abkürzung von
die sich in potentiell explosionsfähiger Atmosphère Explosive
Atmosphäre befinden.

Herstellerverpflich- • Durchführung einer Risikobeurteilung • EG-Baumusterprüfung durch ei­ne be-


tung nach ATEX 114 nannte Stelle (ak­kre­di­tie­rtes Institut),
• Festlegung der bestimmungsgemäßen
(Kurzfassung) wenn ein elektrisches Ge­rät in die
Verwendung und der Betriebsbedin-
Kategorie 1 oder 2, ein nicht elektri-
gungen
sches Gerät in die Kategorie 1 fällt
• Einstufung in eine Gerätekategorie oder wenn es sich um ein Schutzsys-
tem handelt
• Kennzeichnung auf dem Typenschild

Kategorie 1 2 3

Sicherheitslevel sehr hoch hoch normal


Einsatz in Zone 0/1/2 20/21/22 1/2 21/22 2 22
Atmosphäre G D G D G D
Einstufung in die Gerätekategorie

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Die Abstimmung zwischen ATEX 114 und ATEX 137

Keller Lufttechnik Zwischen der Betreiberrichtlinie und Die wesentlichen Anforderungen an den
bietet zu diesem der Herstellerrichtlinie besteht eine Betreiber (ATEX 137) Hersteller (ATEX 114)
Themenkreis gegenseitige Abhängigkeit.
Festlegung von Zonen in einer Anlage; Definition des Bereichs zur Verwen-
kompe­tente Beratung
Es macht daher Sinn, geplante Projek- Auswahl der entsprechenden Geräte dung der Geräte, Spezifikation der
te mit den notwendigen Vorklärungen Gerätegruppe/Kategorie
zwischen Betreiber und Anlagenher-
Zone 0 / 20 Kategorie 1:
steller detailliert abzustimmen.
Zone 1 / 21 Kategorie 2:
Keller Lufttechnik bietet die nötige Zone 2 / 22 Kategorie 3:
Erfahrung für eine ganzheitliche Bera-
Einhaltung der entsprechenden Die Geräte müssen den wesentlichen
tung von der Konzeption der Emissi-
Installations-, Inbetriebnahme- Sicherheits- und Gesundheits-
onsabsaugung unter Berücksichtigung
und Wartungsanforderungen anforderungen oder relevantem
der ATEX-Vorschriften 114/137, Koor-
Standard entsprechen
dination der Brandschutzmaßnahmen
und die evtl. Einbeziehung von Wärme- Durchführung einer Gefahren- Durchführung einer Zündquellen-
tauscheinrichtungen. analyse des Betriebsbereiches, analyse für die in Frage
Notwendigkeit der Koordination kommenden Geräte
Auf Wunsch erhalten Sie von Keller
Lufttechnik die Unterstützung bei der Erstellung eines Explosions- Erstellung einer Konformitätserklärung
Erfüllung der Behördenanforderungen. schutzdokumentes
Regelmäßige Aktualisierungen Entsprechende Qualitätssicherung

Zoneneinteilung Die Betriebsräume sind nach Wahr- Einstufung in eine Geräte-Kategorie Einsatzbereiche nach den Produkt-
nach ATEX scheinlichkeit und Dauer des Auftre- nach ATEX 114 richtlinen ATEX 114
tens explosionsfähiger Atmosphäre
Gerätegruppe I
nach folgender Systematik in Zonen In der Zone 20 dürfen nur Betriebsmit-
umfasst Geräte für den Übertage- und
einzuteilen (ATEX 137 / VDI 2263-6 / tel der Geräte-Kategorie 1D eingesetzt
Untertagebergbau.
DGUV Regel 113-001 werden.
(Ist nicht Teil dieser Abhandlung)
(ehemals BGR 104):
Für die Zone 21 sind Geräte der
Gerätegruppe II
Geräte-Kategorie 2D (+1D) zugelassen.
Atmosphäre: Gas/Nebel/Dämpfe Dazu gehören alle Geräte in den übri-
gen explosionsgefährdeten Bereichen. Für die Zone 22 eignet sich die Geräte-
Konzentration > = 100 % der UEG
Alle nachfolgenden Informationen Kategorie 3D (+2D und 1D).
Zone 0
beziehen sich auf die Gerätegruppe II.
Konzentration 50 – 99 % der UEG
Geräte-Kategorie 1
Zone 1
Gefahrenpotential: ständig, häufig
Konzentration 20 – 49 % der UEG oder über längeren Zeitraum
Zone 2 Anforderung: sehr hohe Sicherheit
Geräte-Kategorie 2
Atmosphäre: Staub
Gefahrenpotential: gelegentlich
Gefahr mehr als 50 % der Betriebs- Anforderung: hohe Sicherheit
dauer bis ständig Zone 20
Geräte-Kategorie 3
Gefahr gelegentlich bis weniger als Gefahrenpotential: selten und kurzzeitig rot: Zone 20
50 % der Betriebsdauer Zone 21 Anforderung: normale Sicherheit grün: Zone 22

Keine Gefahr im Normalbetrieb oder Zoneneinteilung am Beispiel VARIO


selten und kurzzeitig Zone 22

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Vorbeugender Explosionsschutz

Vermeidung einer Die Vermeidung einer explosionsfähi- Inertisierung


explosionsfähigen gen Atmosphäre erscheint als nahelie- Bei der Inertisierung handelt es sich um Bei einer Entzündung wird die Reak-
Atmosphäre gende Schutzmaßnahme – doch nicht die gezielte Zuführung von Inertstoffen tionsenergie und die Reaktionsge-
alle Prozesse sind dafür geeignet. zur Verhinderung der Entwicklung einer schwindigkeit so weit reduziert, dass
explosionsfähigen Atmosphäre. die Merkmale einer Explosion nicht
Nassabscheidung mehr zum Tragen kommen.
Dafür eignen sich pulverförmige Inert-
Bei diesem Verfahren werden evtl.
stoffe wie Kalksteinmehl (Feststoff- Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
Zündquellen benetzt und die Entste-
inertisierung). Bei Verwendung pulver- ist abhängig von der anfallenden
hung einer explosionsfähigen Atmo-
förmiger Inertstoffe kann die Zugabe Staubmenge bzw. dem Bedarf an Inert-
sphäre im Staubabscheider vermieden.
bis zum Neunfachen der explosionsfä- material.
Prozessbedingt kann diese Technik nicht
higen Staubmenge nötig sein, um eine
universell eingesetzt werden.
Inertisierungswirkung zu erreichen.

Zündquellenfreier Bei einem explosionsfähigen Staub- Vermeidung von Zündquellen in Mit einem durchgängigen Potential-
Betrieb Luft-Gemisch kommt es nur dann zur der Absauganlage ausgleich wird eine elektrostatische
Explosion, wenn eine Zündquelle in Nicht ausreichend ist dies bei besonders Funkenentladung vermieden.
dieser Atmosphäre wirksam werden zündempfindlichen Stäuben mit MZE <
Anwendungsspezifisch werden zusätz-
kann (sekundärer Explosionsschutz). 10 mJ und bei hybriden Gemischen.
lich ableitfähige und geerdete Filter-
Alle Komponenten innerhalb der Ex- elemente eingesetzt.
Organisatorische Maßnahmen
Zonen müssen nach ATEX zugelassen
Damit lassen sich alltäglich denkbare
sein, um als Zündquelle auszuschei- Brennbarer Staub Zündquelle
Zündquellen wie Schweißen, Rauchen (Leichtmetalle) (heißer Span)
den.
und sonstiger Umgang mit offenen
Flammen ausschließen. Kann ein Zündquelleneintrag von au- Dispergierter Verdämmung
ßerhalb der Entstaubungsanlage sicher Staub (Filtergehäuse)
(während der
ausgeschlossen werden, genügt die Abreinigung) Sauerstoff
Erdung der Anlagenausrüstung. (Atmosphäre)

Explosions-Pentagon
Trotz der explosionsfähigen Atmosphäre ist
bei einem zündquellenfreien Betrieb keine Ex-
plosion möglich

Schutzkonzept Für Stäube mit MZE > 10 mJ bei selte- Zündquellenüberwachung


ProSens nen Zündquellen und geringer Staub- Die Absaugrohrleitung wird durch ei-
konzentration. nen Funkensensor überwacht.

lt Abreinigen bei Anlagenstillstand Wird ein Zündfunkeneintrag detektiert,


nt ertei
Pate Wird zur Abreinigung der Filterelemen- kann über die Steuerung die nächst
te die Absaugung unterbrochen, kann fällige Abreinigung der Filterelemente
im Moment der Abreinigung keine (Entstehung einer explosionsfähigen
üft
gepr Zündquelle eingeführt werden. Atmos­­­phäre) verhindert werden.
FSA-

Zündquellenüberwachung ProSens

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Konstruktiver Explosionsschutz

Konstruktiver Sind die vorgenannten Maßnahmen Die Normen beschreiben folgende • Explosionsfeste Bauweise
Explosionsschutz nicht ausreichend, um vor einer Ex- Schutzmaßnahmen: • Explosions-Druckentlastung
plosion bzw. ihren Folgen zu schützen, • Explosions-Unterdrückung
muss der Explosionsschutz durch kons- • Verhindern der Flammen- und
truktive Maßnahmen erfolgen. Explosionsübertragung

Gehäusebauweise Explosionsdruckfest Explosionsdruckstoßfest


Ausgelegt auf den maximalen Explo- Ist eher selten mit einer Explosion zu Gehäuse darf sich im Explosionsfall
sionsdruck oder dem reduzierten ma- rechnen, wird die Anlage entspre- verformen.
ximalen Explosionsdruck, muss das chend dieser Kategorie auf den maxi-
Filtergehäuse einer Explosion stand- malen oder reduzierten Explosionsdruck
halten, ohne dieses zu verformen. ausgelegt. In der Regel wird hier eine
einfache Sicherheit vorgesehen. Das

Explosionsversuche Keller Lufttechnik hat für seine Filter- Je nach Anwendung können die Gehäu-
zur Ermittlung der gehäuse Explosionsversuche bei der se damit für eine Druckstoßfestigkeit
Druckstoßfestigkeit benannten Stelle FSA durchgeführt, von 0,2 bar oder 0,4 bar Überdruck aus-
um die Druckstoßfestigkeit zu ermitteln. gelegt werden (in Einzelfällen bis 2 bar).

Explosionsversuche bei der FSA an Filtergehäusebaureihe

8
Konstruktiver Explosionsschutz –
Druckentlastung im Freien oder ins Freie

Berstscheibe Explosionsdruckentlastung für Entstau­


bungs­­anlagen im Freien oder für Auf­-
tellung an Hallenaußenwand. Der
Sicherheitsbereich beträgt je nach
Anlagegröße 10 - 25 m.
Effektive Entlastungsfläche: 0,5 m²

Berstscheiben Filteranlage mit Berstscheiben

Reduzierung des Bei Außenaufstellung: Berstkanal Bei Innenaufstellung und Entlastung


Sicherheitsbereiches Um den Sicherheitsbereich beim Ein- durch Außenwand: Targo-Vent
satz von Berstscheiben zu verkleinern, Bei Innenaufstellung kann durch die
können Berstkanäle eingesetzt wer- Entlastung nach außen der Sicherheits-
den. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, abstand durch Targo-Vent reduziert
Berstscheiben auf einer horizontalen
werden. Durch die trichterförmige Ver-
statt auf einer vertikalen Ebene zu plat-
wahrung werden die Flammen um 45°
zieren. Die Flammen werden also um
90° umgelenkt. umgelenkt.

Effektive Entlastungsfläche: 0,4 m² Effektive Entlastungsfläche: 0,35 m²

Berstkanal

Entlastung mit Targo-Vent

Sicherheitsbereiche
am Beispiel VARIO 4

3 10 15 [m] Abstand
m
.3 m m
l ca . 10 > 15
ana ent
ca ibe
stk he
Ber go-V s tsc
mit Tar Ber
mit mit 9
Konstruktiver Explosionsschutz bei Innenaufstellung

Bei organischen Flammenlose Druckentlastung


Stäuben durch ProVent Explosionsunterdrückung

VARIO mit ProVent Rundfilter mit Löschmittelbehälter

Das Schutzkonzept ProVent ermöglicht Explosionsunterbindung erfolgt durch


eine flammenlose Explosionsdruck­ automatische Einbringung eines Lösch-
entlastung. Der Sicherheitsbereich be- mittels. Ein Sicherheitsbereich ist nicht
trägt 5 m, und ist auf 0,5 m reduzierbar. erforderlich. Geeignet für reduzierten
maximalen Explosionsdruck. Ideal für
Merkmale toxische Stäube.
• Maximaler KST-Wert: 200 bar x m/s
• Stäube mit Mindestzündenergie Merkmale
(MZE) > 3mJ • Zugelassen für KST-Werte bis 500
• Sicherheitsabstand: 5 m für Perso- bar x m/s
nen; 0,5 m für Gegenstände/Wände • Ideal bei Aufstellung im Arbeits-
raum, bei toxischen Stäuben oder
Effektive Entlastungsfläche: 0,35 m² bei gleichzeitger Gas-Ex-Gefahr.
• Explosionstechnische Entkopplung
mittels Löschmittelsperren mit ge-
ringem zusätzlichem Aufwand reali-
sierbar, da die Detektion und Steue-
rung schon vorhanden ist

Bei Metallstäuben Flammenlose Druckentlastung Flammenlose Druckentlastung


durch TR-1 ProVentPlus durch ProPipePlus

ach
üft n
gepr 14460
EN
DIN

lt
nt ertei
Pate

TR-1 ProVentPlus ProPipePlus Explosionsversuche ProPipePlus

Mit dem Einzelabscheider TR-1-ProVent- ProPipePlus garantiert mit seinem pa- In Explosionsversuchen wurde nachge-
Plus können explosionsfähige Metall- tentierten System der Flammenfalle und wiesen, dass durch die spezielle An-
stäube direkt an der Maschine abge- Staubrückhaltung die gefahrenfreie ordnung auf einen Sicherheitsbereich
saugt und gefahrlos gefiltert werden. Explosionsdruckentlastung in geschlos- verzichtet werden kann.
Eine Schutzzone muss nicht ausgewie- senen Räumen. Die spezielle Edelstahl­
sen werden. konstruktion ist für Metallstäube zuge-
10 lassen und seit Ende 2013 gibt es auch
eine Ausführung für Aluminium.
Explosionstechnische Entkopplung

Entkopplung der Zum Beispiel über Rückschlag-


Rohgasrohrleitung klappe ProFlap
Entstaubungsanlagen mit explosions-
fester Bauweise und z.B. Explosions-
druckentlastung müssen von ange-
ach schlossenen Rohgasrohrleitungen
üft n
gepr 16447 ex­­plo­sionstechnisch entkoppelt wer-
EN
DIN den.
Die Rückschlagklappe wird von der Luftströmung offen gehalten
Die Rückschlagklappe ProFlap verhin-
dert das Übergreifen von Explosions-
lt
nt ertei druck und -flammen in andere Bereiche
Pate
An Erfassungsstellen arbeitendes Per-
sonal oder saugseitige Anlagenteile
sind damit vor den Explosionsauswir-
kungen geschützt.

Bei einer Explosion wird das Klappen­blatt durch die sich in der
Rohrleitung ausbreitende Druckfront geschlossen

Entkopplung der Zum Beispiel über Filterelemente


Reingasrohrleitung
Bei Filterelementen kann von einer
hinreichenden Flammenentkopplung
ausgegangen werden (keine Zulassung
als Schutzsystem). Gegebenenfalls
ist eine zusätzliche Druckentkopplung
erforderlich. Keller Lufttechnik hat die
Entkopplungswirkung von Filterele-
menten in Explosionsversuchen nach-
gewiesen.

VARIO mit KLR-Filterelementen

Entkopplung der Zum Beispiel über Zellenrad-


Staubentsorgung schleusen

Zur Vermeidung einer Explosionsaus- Alternativ kann eine druckstoßfeste


breitung kann die Sperrfunktion einer Ausführung des Staubsammelbehäl-
Zellenradschleuse genutzt werden. ters gewählt werden.
Durch eine angepasste Auslegung wird
ein Zünddurchschlag sicher verhindert.
Mit einer Taktschleuse wird die selbe
Wirkung erzielt.

Zellenradschleuse

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Vorbeugender und konstruktiver
Explosionsschutz nach ATEX

Weitere Informationen Ist mein staub explosionsfähig? Wel-


che Maßnahmen muss ich treffen? Die
passenden Antworten und eine schnelle
Entscheidung finden Sie auf unserer spe-
ziellen Website www.exschutz.net

Projektberatung Für weitere Informationen steht Ihnen


unser Explosionsschutzexperte gerne zur
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Wir sind Full member bei IND EX und Unsere Filtergeräte werden auch bei
beteiligen uns an Forschungsarbeiten im Explosionsvorführungen im Rahmen
Bereich des Explosionsschutzes. Damit von IND EX-Fachveranstaltungen ein- © Keller Lufttechnik – alle Rechte vorbehalten. Änderungen vorbehalten. 05/2017

sind wir immer auf dem neuesten Stand. gesetzt.

Keller Lufttechnik GmbH + Co. KG


Neue Weilheimer Straße 30
73230 Kirchheim unter Teck
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