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Grundlagen Explosionsschutz
Inhalt
1. Einleitung ..................................................................................................................... 4
4. Zoneneinteilung ........................................................................................................... 8
4.1. Gemäss Leitfaden zur Richtlinie 1999/92/EG (Betreiberrichtlinie).................... 8
4.1.1. Zonen für Gase / Dämpfe ..................................................................... 9
4.1.2. Zonen für Stäube .................................................................................. 9
4.1.3. Übersicht Zonen ................................................................................. 10
4.1.4. Einwirkdauer / Zone ........................................................................... 10
4.2. Umfang der Schutzmassnahmen .................................................................... 11
4.2.1. Zone 2 bzw. 22 ................................................................................... 11
4.2.2. Zone 1 bzw. 21 ................................................................................... 11
4.2.3. Zone 0 bzw. 20 ................................................................................... 11
4.2.4. Ex-Vorrichtungen als Massnahmen der Zonenreduzierung /
Zündquellenvermeidung ..................................................................... 12
4.3. Bestimmen der maximalen Oberflächentemperaturen innerhalb des Ex-
Bereich ............................................................................................................ 12
4.3.1. Gas-Ex-Zonen .................................................................................... 12
4.3.2. Staub-Ex-Zonen ................................................................................. 12
5. Kennzeichnung .......................................................................................................... 14
5.1. Gerätegruppe .................................................................................................. 15
5.2. Gerätekategorie .............................................................................................. 15
5.3. Zündschutzart ................................................................................................. 16
5.3.1. Zündschutzarten für Gas-Ex-Zonen ................................................... 16
5.3.2. Zündschutzarten für Staub-Ex-Zonen ................................................ 18
5.4. Geräteuntergruppen ........................................................................................ 18
5.5. Maximale Oberflächentemperatur ................................................................... 18
5.6. Equipment Protection Level - EPL .................................................................. 19
5.7. Baumusterprüfbescheinigung ......................................................................... 19
5.7.1. Zertifizierungspflicht ........................................................................... 20
5.8. „X“ und „U“....................................................................................................... 20
5.8.1. Das „X“ ............................................................................................... 20
5.8.2. Das „U“ ............................................................................................... 20
8. Zulassungen .............................................................................................................. 25
8.1. Allgemein ......................................................................................................... 25
8.2. Einkaufsteile .................................................................................................... 25
8.3. Weg zur Zulassung ......................................................................................... 25
8.3.1. Eigenzulassungen .............................................................................. 25
8.3.2. Prüfung bei einer Prüfstelle ................................................................ 25
8.4. Zulassungsstellen ............................................................................................ 26
1. Einleitung
Dieses Dokument dient der Einführung in die Thematik Explosionsschutz Automation und soll die
tägliche Arbeit beim Planen und Erstellen von Installationen erleichtern. Es ersetzt verschiedene
alte Dokumente im Bereich des Explosionsschutz, welche auf alte-abgelaufene bzw.
zurückgezogene Normen Bezug genommen haben.
Es dient als Hilfestellung bei der Auswahl elektrischer und elektronischer Betriebsmittel in
Steuerungen und Maschinen für Ex-Bereiche und zeigt mögliche Zündschutzkonzepte bei der
Planung der elektrischen Ausrüstung auf. Installationsanweisungen sowie
Dokumentationsanforderungen sind darin auf Bühler-Anwendungen aus den aktuellen
harmonisierten Normen übernommen worden.
Dieses Dokument ist eine Zusammenfassung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Fällt
dem Leser ein Punkt auf, der zu wenig genau beschrieben ist bzw. fehlt etwas, soll das dem Autor
gemeldet werden.
Auf konstruktiven Explosionsschutz wird nicht eingegangen. Trotzdem ist dieses Dokument auch
für Nicht-Elektriker lesenswert, da die Grundsätze "Vermeidung von Zündquellen" sowie die ganze
Zoneneinteilung und Gerätekategorien nach denselben Grundsätzen verlaufen.
2. Rechtliche Anforderungen
2.1. Rechtliche Anforderungen in Europa
2.1.1. Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
Im Anhang I der Maschinenrichtlinie ist bezüglich Explosionsschutz folgendes festgehalten:
1.5.7. Explosion
Die Maschine muss so konstruiert und gebaut sein, dass jedes Explosionsrisiko vermieden wird,
das von der Maschine selbst oder von Gasen, Flüssigkeiten, Stäuben, Dämpfen und anderen von
der Maschine freigesetzten oder verwendeten Stoffen ausgeht.
Hinsichtlich des Explosionsrisikos, das sich aus dem Einsatz der Maschine in einer
explosionsgefährdeten Umgebung ergibt, muss die Maschine den hierfür geltenden speziellen
Gemeinschaftsrichtlinien entsprechen.
2.1.2. ATEX Herstellerrichtlinie 2014/34/EU (gültig seit 20.4.2016, zuvor 94/9/EG)
Richtlinie 2014/34/EU des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 26. Februar 2014 zur
Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für Geräte und Schutzsysteme zur
bestimmungsgemässen Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen.
Allgemein ist diese Richtlinie als ATEX-Hersteller-Richtlinie bekannt.
Sie legt die Regeln für das Inverkehrbringen von Produkten fest.
Häufig wird diese Richtlinie auch ATEX 95 genannt, dies, weil sie sich auf den Art. 95 des EG
Vertrags stützt, welcher den freien Warenverkehr und den Gesundheitsschutz beschreibt.
Ausgeschlossen vom Anwendungsbereich sind:
a) Medizinische Geräte
b) Sprengstoffe bzw. chemisch instabile Stoffe
c) Geräte für häuslichen / nichtkommerziellen Bereich
d) Persönliche Schutzausrüstung
e) Seeschiffe und bewegliche Offshore Einrichtungen
f) Beförderungsmittel für Personen und Güter (ausser im Ex-Bereich)
g) Produkte im Sinne des Artikels 346 Absatz 1 Buchstabe b des VAEU:
Waffen, Munition, Kriegsmaterial
Bildung explosionsfähiger
Atmosphäre soweit möglich Vermeiden explosionsfähiger Atmosphären
verhindern! (Primärer Explosionsschutz)
Zoneneinteilung durchführen
Verkauf:
Beim Verkauf von Anlagen und Maschinen ist darauf zu achten, dass EU-konform verkauft wird.
Nur diese Normen bzw. Richtlinien sind wir beim Explosionsschutz im Stande mit unserem
Standardprogramm einzuhalten. Sollten Abweichungen gewünscht sein, sollte dies unbedingt
zuerst intern abgesprochen werden. Andernfalls können dadurch hohe Kosten für Bühler anfallen.
Zünddreieck
Damit es zu einer Explosion kommt, müssen physikalisch 3 Bedingungen erfüllt sein:
Brennbarer Stoff und Sauerstoff (Luft) bilden eine gefährliche explosive Atmosphäre (Konzentration
des Gemisch innerhalb der Explosionsgrenzen). Kommt eine Zündquelle hinzu, kommt es zur Explosion.
Der Explosionsschutz im Bereich der Automation setzt darauf, die Zündquellen zu verhindern.
Diese können im Allgemeinen sein:
• Feuer, Flammen, Glut
(durch Prozess, Wartungsarbeiten, etc.)
• Heisse Oberflächen
(Schlechte Wärmeabfuhr, verstopfte Kühlrippen, falsch dimensionierte Bauteile, etc.)
• Statische Elektrizität
(durch das Produkt selbst, durch Maschinen oder Peripherie, Behälter, Transportwagen, Meschn, etc.)
Eine abschliessende Aufzählung von Zündquellen ist in der Norm EN 1127-1 zu finden. Die oben
genannten sind lediglich die wahrscheinlichsten in Bühler-Applikationen.
4. Zoneneinteilung
4.1. Gemäss Leitfaden zur Richtlinie 1999/92/EG (Betreiberrichtlinie)
Folgender (kursiv geschriebener) Text ist 1:1 aus dem Leitfaden zur Betreiberrichtlinie übernommen
worden.
Ein explosionsgefährdeter Bereich ist ein Bereich, in dem gefährliche explosionsfähige Atmosphäre
in solchen Mengen auftreten kann, dass Massnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer vor
Explosionsgefährdungen erforderlich werden. Eine solche Menge wird als gefährliche
explosionsfähige Atmosphäre bezeichnet. Als Grundlage für die Beurteilung des Umfanges der
Schutzmassnahmen sind verbleibende explosionsgefährdete Bereiche nach der
Wahrscheinlichkeit des Auftretens gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre in Zonen zu
unterteilen.
Wie aus dem Text zu entnehmen ist, wird die Zoneneinteilung anhand der Wahrscheinlichkeit
des Auftretens der gefährlichen explosionsfähigen Atmosphäre durchgeführt.
Zone 1
Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine explosionsfähige Atmosphäre als
Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln bilden kann.
Hierzu können u.a. gehören:
• Die nähere Umgebung der Zone 0
• Die nähere Umgebung von Beschickungsöffnungen
• Der nähere Bereich um leicht zerbrechliche Apparaturen oder Leitungen aus Glas,
Keramik u. dgl., ausser wenn der Inhalt zu geringfügig ist, um eine gefährliche
explosionsfähige Atmosphäre zu bilden
• Der nähere Bereich um nicht ausreichend dichtende Stopfbuchsen, z.B. an Pumpen und
Schiebern
• Das Innere von Anlagen wie Verdampfer oder Reaktionsgefässe
Zone 2
Bereich, in dem bei Normalbetrieb eine explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und
brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln normalerweise nicht und aber nur kurzzeitig auftritt.
Zur Zone 2 können u.a. gehören:
• Bereiche, welche die Zonen 0 oder 1 umgeben
Hinweis:
Bereiche in der Umgebung von Rohrleitungen, in denen brennbare Stoffe nur in dauerhaft
technisch dichten Rohrleitungen gefördert werden, sind keine explosionsgefährdeten Bereiche.
EN 1127-1:2011 Anhang B
4.1.2. Zonen für Stäube
Zone 20
Bereich, in dem eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus in der Luft
enthaltenem brennbaren Staub ständig, über lange Zeiträume oder häufig vorhanden ist.
Diese Bedingungen sind im Allgemeinen nur im Inneren von Behältern, Rohrleitungen,
Apparaturen usw. anzutreffen. Hierzu gehört in der Regel nur das Innere von Anlagen (Mühlen,
Trockner, Mischer, Förderleitungen, Silos usw.), wenn sich ständig, langzeitig oder häufig
staubexplosionsfähige Gemische in gefahrdrohender Menge bilden können.
Zone 21
Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine explosionsfähige Atmosphäre in Form
einer Wolke aus in der Luft enthaltenem brennbaren Staub bilden kann.
Hierzu können u.a. Bereiche in der unmittelbaren Umgebung von z.B. Staubentnahme- oder
Füllstationen gehören und Bereiche, wo Staubablagerungen auftreten und die gelegentlich beim
Normalbetrieb eine explosionsfähige Konzentration von brennbarem Staub im Gemisch mit Luft
bilden.
Zone 22
Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus
in der Luft enthaltenem brennbaren Staub normalerweise nicht und aber nur kurzzeitig auftritt.
Hierzu können u.a. gehören:
• Bereiche in der Umgebung Staub enthaltender Anlagen, wenn Staub aus Undichtheiten
austreten kann und sich Staubablagerungen in gefahrdrohender Menge bilden.
Schichten, Ablagerungen und Aufhäufungen von brennbarem Staub sind wie jede andere
Ursache, die zur Bildung einer explosionsfähigen Atmosphäre führen kann, zu
berücksichtigen.
Als Normalbetrieb gilt der Zustand, in dem Anlagen innerhalb ihrer Auslegungsparameter
benutzt werden.
Abgelagerter brennbarer Staub beinhaltet ein erhebliches Explosionspotenzial. Staubablagerungen
können sich auf allen Ablagerungsflächen in einem Betriebsraum ansammeln. Infolge einer
Primärexplosion kann abgelagerter Staub aufgewirbelt werden und kettenreaktionsartig zu einer
Vielzahl von Folgeexplosionen mit verheerenden Wirkungen führen.
Gas Staub
Bsp. Auswertung von Thermistoren dürfen über die Auswertung am FU gemacht werden, da im
Normalbetrieb die Auswertung korrekt funktioniert.
Bsp. Motoren und ihre Schutzeinrichtungen müssen die Sicherheit auch sicherstellen, wenn ein
Antrieb blockiert ist.
Bsp. Selbst ein selten auftretender Störfall wie z.B. ein Kurzschluss in der Leitung in Zone 0 oder
20 darf nicht zu einer Gefährdung führen.
Die maximale Oberflächentemperatur darf zwei Drittel der Mindestzündtemperatur der betreffenden
Staubwolke nicht überschreiten.
Tmax ≤ 2/3 TCL (TCL = Mindestzündtemperatur der Staubwolke)
5. Kennzeichnung
Bei der Kennzeichnung wird zwischen der Kennzeichnung nach ATEX-Richtlinie und der
Kennzeichnung nach Normen unterschieden. Geräte, welche „nur“ nach Norm gekennzeichnet
sind, können genauso nach Richtlinie verwendet werden.
Auf Geräten, welche eine Baumusterprüfung durchlaufen haben, ist ebenfalls die Nummer der
Baumusterprüfbescheinigung zu finden.
Folgend erst eine Übersicht zur Kennzeichnung, auf den weiteren Seiten ausführlicher erklärt.
Die Bilder zeigen Kennzeichnungen wie sie auf ATEX-Produkten zu finden sind.
Untergruppe
Temperaturangabe
Equipment Protection Level
IP-Schutzgrad
X = besondere Bedingungen
U = unvollständige Zulassung
5.1. Gerätegruppe
II 3D Ex tc IIIC T95°C Dc IP67 X
Die Richtlinie teilt Geräte mit der Gerätegruppe in zwei Breiche ein:
Gerätegruppe I: Geräte zur Verwendung in Untertagebetrieben von Bergwerken sowie deren
Übertageanlagen, die durch Grubengase und/ oder brennbare Stäube
gefährdet werden können
Gerätegruppe II: Geräte zur Verwendung in den übrigen Bereichen, die durch eine
explosionsfähige Atmosphäre gefährdet werden können
5.2. Gerätekategorie
II 3D Ex tc IIIC T95°C Dc IP67 X
Geräte der Gerätegruppe I werden in zwei Kategorien eingeteilt – M1 und M2. Da sie aber für
Bühler keine Relevanz haben, wird hier nicht weiter darauf eingegangen.
Geräte der Gerätegruppe II werden in die Kategorien 1-3 eingeteilt. Mit anschliessendem
Buchstabe „G“ für Gase/ Dämpfe und „D“ für Stäube (Dust).
Kategorie 1: umfasst Geräte, die konstruktiv so gestaltet sind, dass wenn sie in
Übereinstimmung mit den den vom Hersteller angegebenen Kenngrössen
betrieben werden ein sehr hohes Mass an Sicherheit gewährleisten.
Geräte dieser Kategorie sind zur Verwendung in Bereichen bestimmt, in
denen eine explosionsfähige Atmosphäre, die aus einem Gemisch von
Luft und Gasen, Dämpfen oder Nebeln oder aus Staub/Luft-Gemischen
besteht, ständig oder langzeitig oder häufig vorhanden ist
Kategorie 2: umfasst Geräte, die konstruktiv so gestaltet sind, dass wenn sie in
Übereinstimmung mit den den vom Hersteller angegebenen Kenngrössen
betrieben werden ein hohes Mass an Sicherheit gewährleisten. . Geräte
dieser Kategorie sind zur Verwendung in Bereichen bestimmt, in denen
damit zu rechnen ist, dass eine explosionsfähige Atmosphäre aus Gasen,
Dämpfen, Nebeln oder Staub/Luft-Gemischen gelegentlich auftritt.
Kategorie 3: umfasst Geräte, die konstruktiv so gestaltet sind, dass wenn sie in
Übereinstimmung mit den den vom Hersteller angegebenen Kenngrössen
betrieben werden ein Normalmass an Sicherheit gewährleisten. Geräte
dieser Kategorie sind zur Verwendung in Bereichen bestimmt, in denen
nicht damit zu rechnen ist, dass eine explosionsfähige Atmosphäre durch
Gase, Dämpfe, Nebel oder aufgewirbelten Staub auftritt, aber wenn sie
dennoch auftritt, dann aller Wahrscheinlichkeit nach nur selten und
während eines kurzen Zeitraums.
5.3. Zündschutzart
II 3D Ex tc IIIC T95°C Dc IP67 X
Damit die Geräte das geforderte Mass an Sicherheit zu erreichen, können diverse sogenannte
Zündschutzarten angewendet werden, wobei jedoch nicht jede Zündschutzart für jede Zone
verwendet werden kann. Folgend werden einige gängige Zündschutzarten von elektrischen
Komponenten erläutert.
Die Angabe der Zündschutzart wird mit den Buchstaben a,b oder c ergänzt. Der Buchstabe steht
für die Zone, in welchem das Gerät eingesetzt werden darf:
• a = Zone 0/20
• b = Zone 1/21
• c = Zone 2/22
5.3.1. Zündschutzarten für Gas-Ex-Zonen
Geräteschutz durch „druckfeste Kapselung – Ex d“
Bei der Druckfesten Kapselung werden die Teile, welche zur Zündquelle werden können, in ein
Gehäuse eingeschlossen. Ein vorhandenes Gas kann ins Gehäuse eindringen und so ein
explosionsfähiges Gemisch innerhalb des Gehäuses bilden. Das Gehäuse ist jedoch so
ausgeführt, dass bei einer Entzündung dieses Gemischs, die Explosion nicht auf die Umgebung
ausserhalb übertragen wird. Folglich muss das Gehäuse genügend stabil gebaut sein, so dass es
dem Explosionsdruck standhalten kann. Weiter müssen die Trennspalten so ausgeführt werden,
dass durch die Explosion austrendes Gas nicht mehr in der Lage ist, eine möglicherweise
vorhandene geA ausserhalb des Gehäuse zu zünden.
Motoren für den Gas-Ex-Schutz werden sehr häufig in dieser Zündschutzart ausgeführt.
Eigensicheres Betriebsmittel: II 1D Ex ia
Zugehöriges Betriebsmittel: II (1)D Ex [ia]
Speziell an dieser Zündschutzart sind die sogenannten „einfachen elektrischen Betriebsmittel“.
Wenn einfache, passive Bauteile wie z.B. Schalter oder Widerstandsfühler die Anforderungen an
„einfache elektrische Betriebsmittel“ gemäss Norm EN 60079-11 einhalten, dann dürfen sie an
einen eigensicheren Stromkreis angeschlossen werden, ohne dass sie eine ATEX-Prüfung im
eigentlichen Sinn durchlaufen müssen.
5.4. Geräteuntergruppen
II 3D Ex tc IIIC T95°C Dc IP67 X
Explosionsfähige Atmosphären können durch unterschiedlichste Gase, Dämpfe oder Stäube
entstehen. Bekanntlich ist nicht jedes Material gleich entzündlich. Daher sind die zu treffenden
Massnahmen auch vom explosionsfähigen Material ab.
Deshalb werden die Gase und Stäube in sogenannte Untergruppen eingeteilt. Es gibt für Gas wie
auch für Staub drei Untergruppen. Gekennzeichnet durch die Buchstaben A, B und C, wobei A am
wenigsten gefährlich ist, C am gefährlichsten:
Gas: IIA: z.B. Propan, Acethon, Methan
IIB: z.B. Ethylen, Stadtgas, Leuchtgas
IIC: z.B. Wasserstoff, Acetylen
Staub: IIIA: Fasern, Flusen
IIIB: (elektrisch) nicht leitfähige Stäube
IIIC: (elektrisch) leitfähige Stäube
II 3G Ex nA IIC T4 Gc X
In der Kennzeichnung der Geräte ist jeweils die Oberflächentemperatur zu finden, welche das
Gerät maximal annehmen wird, solange das Gerät in den vom Hersteller angegebenen Grenzen
betrieben wird.
Ist ein Gerät gemäss Kennzeichnung nach Kategorie 1 eingeteilt, dann wird die angegebene
Temperatur auch im seltenen Fehlerfall nicht überschritten. Die Anforderung der unterschiedlichen
Kategorien ist bei dieser Angabe folglich berücksichtigt.
Wie oben zu sehen, unterscheidet sich die Temperaturangabe im Staub- und im Gas-Ex.
Im Staub-Ex wird die Temperatur direkt in °C angegeben, siehe Beispiel T95°C.
Im Gas-Ex wird hierfür ein Zahlencode verwendet, siehe Beispiel T4. Hinter diesen Zahlencodes
steht eine maximale Oberflächentemperatur:
Ohne weitere Angaben sind ATEX-Geräte für einen Temperaturbereich von -20°C…+40°C
ausgelegt. Weicht ein Gerät davon ab, so wird dass entweder direkt auf dem Gerät vermerkt, z.B:
• Ta: -40°C…60°C (Ta = Umgebungstemperatur)
• -40°C ≤ Ta ≤ 60°C
• Etc.
Oder die Kennzeichnung erhält ein „X“. Dann steht die Umgebungstemperatur in der
Betriebsanleitung.
5.7. Baumusterprüfbescheinigung
PTB 02 ATEX 1082 U
IEC Ex PTB 09.0035 U
Wenn ein Gerät eine Prüfung durch eine benante Stelle (PTB, TÜV, DEKRA, Eurofins,…) besteht, so
erhält es eine Kennzeichnung, welche auf die Baumusterprüfbescheinigung verweist. Anhand
dieser Kennzeichnung ist auch gleich ersichtlich, ob es sich um eine ATEX- oder eine IECEx-
Baumusterprüfbescheinigung handelt.
5.7.1. Zertifizierungspflicht
In diesem Punkt unterscheiden sich ATEX und IECEx stark:
IECEx verlangt immer eine Baumusterprüfbescheinigung !
ATEX unterscheidet je nach Gerätekategorie und ob das Gerät elektrisch oder mechanisch ist.
Kategorie 1 (Zone 0 / 20) Baumusterprüfung für alle Geräte gefordert
Kategorie 2 (Zone 1 / 21) Baumusterprüfung für elektrische Geräte gefordert
EG-Konformitätserklärung und Hinterlegen der technischen
Dokumentation bei mechanischen Geräten
Kategorie 3 (Zone 2 / 22) EG-Konformitätserklärung
GAS-Zonen Staub-Zonen
3G 3D
Gc Dc
2G 2D
Gb Db
Zone2 Zone22
1G 1D
Ga Da
Zone1 Zone21
Zone0 Zone20
Wichtig !
In Gas-Zonen dürfen keine nur Staub-zugelassenen Produkte eingesetzt werden!
In Staub-Zonen dürfen keine nur Gas-zugelassenen Produkte eingesetzt werden!
8. Zulassungen
8.1. Allgemein
Grundsätzlich braucht jedes Gerät, welches im explosionsgefährdeten Bereich eingesetzt werden
soll, eine entsprechende Zulassung.
In Europa, bzw. solange nach CE gebaut wird, müssen die Geräte eine ATEX-Zulassungen
aufweisen. Geräte, welche eine IECEx-Zulassung haben, können für ATEX ebenfalls verwendet
werden, da im Hintergrund die gleichen Normen gelten und IECEx strengere Auflagen hat.
Sollte IECEx gefordert sein, so müssen die Geräte zwingend eine IECEx-Zulassung aufweisen. Da
IECEx strengere Auflagen hat, können ATEX-Geräte NICHT verwendet werden.
8.2. Einkaufsteile
Bei Einkaufsteilen muss darauf geachtet werden, dass sie die geforderte Gerätekategorie und
somit das geforderte Schutzniveau aufweisen. Wichtig ist auch, dass die Zündschutzart, in welcher
das Einkaufsteil gefertigt ist, auch wirklich passend für die entsprechende Anwendung ist.
Wird z.B. ein kleiner Schaltschrank in der Zündschutzart „Schutz durch Gehäuse“ gebaut, so kann
ein Touchpanel, welches nur die Zündschutzart „erhöhte Sicherheit“ aufweist, nicht verwendet
werden.
Dazu muss bei der gewünschten Prüfstelle ein Antrag gestellt werden. Hierbei werden z.B.
Gerätekategorie und Zündschutzart angegeben oder ob eine Prüfung für ATEX oder IECEx
gewünscht ist, usw.
Um die Prüfung durchführen zu können, benötigt die Prüfstelle anschliessend jegliche technischen
Unterlagen zum Gerät. Je besser und übersichtlicher diese zur Verfügung gestellt werden, desto
günstiger und schneller kommt man zum Ergebnis.
Die Kosten, welche für eine Prüfung auflaufen, sind extrem unterschiedlich. Dies hängt davon ab,
welche Gerätekategorie angestrebt wird, ob es sich um ATEX oder IECEx handelt, aber natürlich
auch sehr stark von Zündschutzart. Weiter auch, ob alles von Anfang an klar ist und die Prüfung
somit in einem Streich durchgeführt werden kann.
Wird z.B. ein ganz kleiner Motor für die Gerätekategorie 3 nach „Schutz durch Gehäuse“ geprüft
und die Prüfung ohne Umstände abläuft, so sind die Kosten um 10‘000.-.
Die Zeit welche verstreicht, bis eine Prüfung über die Bühne ist, wird jedoch sehr schnell ziemlich
lang. Verläuft eine Prüfung ohne Zwischenfälle, so verstreichen von Anfang bis Ende gerne 6
Monate. Bei Unklarheiten oder schlechten Zwischenergebnissen dauert es dann weit länger.
8.4. Zulassungsstellen
Jede Zulassungsstelle, welche offiziell eine ATEX-Zulassung ausstellen darf, ist in der
sogenannten NANDO-Datenbank aufgelistet. Sollte man auf ein Zertifikat stossen, von welchem
man nicht sicher ist, ob die Prüfstelle auch wirklich zugelassen ist, so kann dies in der Datenbank
überprüft werden. Folgender Link führt zur NANDO-Datenbank:
http://ec.europa.eu/growth/tools-databases/nando/
Die Wahl der Prüfstelle sollte aber trotzdem überdacht sein.
Braucht man für sein Gerät ausschliesslich eine ATEX-Zulassung, so ist es am einfachsten, eine
Prüfstelle in der Nähe zu wählen. Zum einen kann so in der Muttersprache mit der Prüfstelle
diskutiert werden, was sprachliche Barrieren und Missverständnisse verhindern kann. Zum
Anderen kann man sich zu einem Meeting treffen, was je nach Komplexität des Projektes Vieles
vereinfachen kann.
Weiss man aber von Anfang an, dass noch weitere Zulassungen nötig sind, egal ob Zulassungen
für den Explosionsschutz oder andere Zulassungen, so sollte eine Prüfstelle gewählt werden,
welche im Besten Fall alle gewünschten Prüfungen durchführen kann. Somit können einzelne
Prüfungen allenfalls kombiniert werden und man braucht dieselbe Sachlage nicht mehrmals
aufzuzeigen. Dies kann zu erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen führen!
Mögliche ATEX-Prüfstellen sind z.B.
• Eurofins (früher Electrosuisse)
• DEKRA
• PTB
• TÜV
9.1. Eigensicherheit
9.1.1. Allgemein
Bei der Zündschutzart „Eigensicherheit“ wird durch ein so genanntes zugehöriges Betriebsmittel
ein Stromkreis bereitgestellt, welcher selbst bei einem Kurz- / Erdschluss nicht in der Lage ist, eine
gefährliche explosionsfähige Atmosphäre zu zünden.
Dadurch kann mit einem eigensicheren Stromkreis direkt in der gefährlichen Zone gearbeitet
werden. Da folglich kleine Spannungen und Ströme vorhanden sind, findet man sie vor allem in
Anwendungen der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik.
Das zugehörige Betriebsmittel ist die Quelle des Stromkreises, z.B. eine Zenerbarriere oder ein
Trennschaltverstärker. Das Betriebsmittel in der Zone die Last, Sensoren oder auch Aktoren mit
kleiner Leistung. Schaltverstärker gibt’s in verschiedensten Ausführungen, womit etliche Sensoren
und Aktoren bedient werden können.
Um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, muss die Last mindestens die elektrische Energie
verarbeiten können, welche durch die Quelle bereitgestellt wird. Umgekehrt darf die Quelle nicht
überlastet werden.
Dazu werden folgende Werte von Quelle und Last miteinander verglichen:
• Spannung
• Strom
• Leistung
• Induktivität
• Kapazität
• Eignung beider Geräte für die geforderte Zone (ersichtlich in der ATEX-Kennzeichnung)
Zugehöriges Betriebsmittel
(meist ausserhalb der Zone) Betriebsmittel in Zone
Quelle Last
Uo ≤ Ui
Io ≤ Ii
Po ≤ Pi
Lo ≥ Li
Co ≥ Ci
Bereitgestellte/r Spannung, Strom und Leistung der Quelle müssen kleiner sein, als die Werte der
Last. Bei den Induktivitäten und Kapazitäten ist es genau umgekehrt. Da darf die Last die
vorgeschriebenen Werte der Quelle nicht überschreiten.
Dies kommt daher, weil Induktivitäten und Kapazitäten Energie speichern können und diese
Energien natürlich auch nicht zu einer Zündung führen dürfen.
Die Werte von „L“ und „C“ sind abhängig von der Anwendung (ATEX-Zone, Anzahl Lasten an der
Quelle,…). Daher können für ein Gerät mehrere Angaben vorhanden sein
Hinzu kommen kleine Induktivitäten und Kapazitäten, verursacht durch das Kabel (Leitungslänge
beachten).
Diese Werte werden vom Hersteller des Bauteils bereitgestellt. Üblicherweise sind eigensichere
Geräte durch eine Prüfstelle geprüft und die Werte dann in der Baumusterprüfbescheinigung zu
finden.
Eine Ausnahme sind die sogenannten „einfachen elektrischen Betriebsmittel“. Dies sind passive
Bauteile wie z.B. Klemmen, Schalter, Widerstände oder einfache Halbleiterbauelemente. Auch
kleine Energiespeicher- / quellen wie Kondensatoren und Spulen mit genau festgelegten
Kennwerten können in diese Kategorie eingeordnet werden.
Einfache elektrische Betriebsmittel benötigen keine Baumusterprüfbescheinigung. Die für die
Eigensicherheit wichtigen Kennwerte können dem Datenblatt entnommen werden.
Bei den einfachen elektrischen Betriebsmitteln sind dies oftmals nur Spannung, Strom und
Leistung.
Bei einem einfachen Schalter zum Beispiel wird man keine Angaben zur Induktivität und
Kapazität im Datenblatt finden.
Somit werden für die Erstellung eines Eigensicherheitsnachweis die
Baumusterprüfbescheinigung und die/ das Betriebsanleitung/ Datenblatt benötigt. Hinzu
kommt ein Beispielschema, in welchem zu sehen ist, wie die Geräte verschaltet werden sollen.
Diese Informationen dienen lediglich dem Erstellen des Eigensicherheitsnachweises. Um einen
sicheren Betrieb der Kombination zu gewährleisten müssen unbedingt die Betriebsanleitungen
beider Geräte beachtet und eingehalten werden.
Werden die Geräte nicht so betrieben, wie in der Betriebsanleitung gefordert, so ist die
Eigensicherheit nicht mehr gewährleistet. Somit wird dann auch der Eigensicherheitsnachweis
gegenstandslos.
Eigensicherheitsnachweise müssen für jeden eigensicheren Stromkreis erstellt werden. Sie
werden anschliessend mit der Dokumentation zu den Akten gelegt.
Die Person, welche einen solchen eigensicheren Stromkreis plant, ist dafür verantwortlich, dass
dafür ein Eigensicherheitsnachweis erstellt wird.
Folgend ein Beispiel für den Nachweis der Eigensicherheit. Bei Fragen dazu hilft das VSAUTQ.
50%-Regel
Bei konzentrierten Reaktanzen, das heisst, wenn die Werte von Li und Ci beider grösser sind als
1% von Lo und Co, dürfen für die Berechnung nur 50% der Werte von Lo und Co verwendet
werden!
9.1.2. Zusatzanforderungen bei eigensicheren Installationen
Allgemein
Bei der Installation von eigensicheren Stromkreisen muss eine grundsätzlich andere
lnstallationsphilosophie beachtet werden. Im Vergleich zu allen anderen Installationsarten, bei
denen Vorsorge getroffen ist, elektrische Energie in das installierte System wie ausgelegt so
einzuschließen, dass eine explosionsgefährdete Umgebung nicht entzündet werden kann, muss
der gesamte eigensichere Stromkreis gegen das Eindringen von Energie aus anderen elektrischen
Quellen geschützt werden, so dass die sicher begrenzten Energiewerte in dem Stromkreis nicht
überschritten werden, selbst wenn eine Unterbrechung, ein Kurzschliessen oder Erden des
Stromkreises erfolgt.
Als Folge dieses Prinzips besteht das Ziel der lnstallationsregeln für eigensichere Stromkreise
darin, die Trennung von anderen Stromkreisen aufrechtzuerhalten
Bertriebsmittel
Alle Betriebsmittel, die Bestandteil eines eigensicheren Systems sind, sollten, wo praktisch
anwendbar, als Teil eines eigensicheren Systems gekennzeichnet werden.
Wenn eine Farbe dafür verwendet wird, muss es hellblau sein.
(EN 60079-11:2007, 12.2)
ExEx i
i
Aderleitungen von eigensicheren und nicht eigensicheren Stromkreisen dürfen nicht in derselben
Leitung geführt werden.
Aderleitungen eigensicherer und nicht eigensicherer Stromkreise in demselben Bündel oder
Kabelkanal müssen durch eine Isolierstoff-Zwischenlage oder eine geerdete Metall-Zwischenlage
getrennt sein. Die Trennung ist nicht erforderlich, wenn Metallmäntel oder Schirmungen für alle
eigensicheren oder alle nicht eigensicheren Stromkreise verwendet werden.
Beste Voraussetzung: getrennte Kabelkanäle!
Anschluss eigensicherer Stromkreise
In elektrischen Anlagen mit eigensicheren Stromkreisen, z. B. in Schränken der Mess-, Steuer- und
Regelungstechnik, müssen die Anschlussklemmen zuverlässig zu anderen nicht eigensicheren
Stromkreisen getrennt werden(Z. B. durch eine Trennplatte oder einen Zwischenraum von mindestens 50 mm).
Eigensichere Stromkreise müssen zu geerdeten oder potentialfreien leitfähigen Teilen, je nach
Spitzenwert der Spannung des Schutzniveaus, einen Abstand (EN-60079-11 Tabelle 5) einhalten und
darf nie kleiner als 3mm sein. Um dies bei einem Ex-i Klemmensteg mit einer dazwischen
liegenden Erdklemme sicherzustellen, muss auf beiden Seiten der Erdklemme eine
Abschlusswand oder Feststeller, um die Distanz zu gewährleisten, eingesetzt werden.
Grundsätzlich ist die Erdklemme in einem Ex-i Klemmensteg jedoch zu hinterfragen, da im
Normalfall die Last (Sensor, Ventile etc.) im Ex-i Bereich keine Erdanschlüsse besitzen.
Bei Eigensicheren Leitungen ist es von zentraler Bedeutung, dass die EMV-Anforderungen
beachtet werden. Dies bedeutet, dass die Schirmumantelungen der Kabel auf eine dafür
vorgesehenen Schirmschienen mit den dafür vorgesehenen Schirmklemmen grossflächig
aufliegen. Wenn ein Sammelkabel auf eine Ex-i Klemmenbox und dann mit einzelnen
Sensorkabeln von der Klemmkasten verteilt wird, muss der Schirm des Sammelkabels beidseitig,
Steuerung und Klemmkasten, aufgelegt werden. Die Sensorkabel sollten dann auf der
Schirmschiene in der Klemmkasten aufliegen.
Die Anschlussklemmen eigensicherer Stromkreise müssen als solche gekennzeichnet sein
(hellblau).
5
0 1
7
4 2
1) Gehäuse
2) Äusserer Potentialausgleich
3) Schrankverschluss
4) Einführungen für Kabel, Leitungen und Schläuche
5) Einbaugeräte
6) Anzeigeeinheit
7) Typenschild
Gehäuse
Alle Gehäuse welche in einer ATEX Zone 22 eingesetzt werden, müssen
a) Eine ATEX Zulassung für den Einsatz in Zone 22 mit „Schutz durch Gehäuse“ durch den
Hersteller haben (Ex II 3D Ex tc…) oder
b) Durch Bühler bei einer Prüfstelle für den Einsatz in Zone 22 mit „Schutz durch Gehäuse“
haben (Ex II 3D Ex tc…) geprüft worden sein
Aber Achtung!
Wenn Einkaufsteile auf eigene Faust erfolgreich auf ATEX-geprüft werden, so gilt die Prüfung nur
solange, wie das Einkaufsteil nicht geändert wird. Weil man diese Änderungen aber nicht im Griff
hat, sollte es wann immer möglich, vermieden werden, Einkaufsteile selber zu zertifizieren.
Warnkennzeichen
WARNUNG – NACH DEM ABSCHALTEN Y MINUTEN WARTEN VOR DEM ÖFFNEN
(wobei Y der Wert der erforderlichen Wartezeit in Minuten ist)
WARNUNG – NICHT INNERHALB EINES EXPLOSIONSGEFÄHRDETEN BEREICHS ÖFFNEN
Leitungseinführung
Kabel- und Leitungseinführungen müssen immer passend zur Zündschutzart gewählt werden. Für
einen Schaltschrank mit „Schutz durch Gehäuse“ müssen die Einführungen ebenfalls diese
Zündschutzart aufweisen (siehe 9.1.3).
Viele Kabel- und Leitungseinführungen dienen nicht als Zugentlastung, was in der
Bedienungsanleitung zu finden und anhand des „X“ in der Kennzeichnung ersichtlich ist.
Die Kabel und Leitungen sollten dann innerhalb ca. 300mm zugentlastet werden.
Einbaugeräte
Auch jegliche Einbaugeräte düfen die Zündschutzart nicht aufheben. Sie müssen ebenfalls eine
Prüfung für „Schutz durch Gehäuse“ bestanden haben. Bei zertifizierten Einkaufsteilen muss
zwingend die Betriebsanleitung des Herstellers eingehalten werden.
Anzeigeeinheit
Siehe Einbaugeräte
Typenschild
Jedes Gerät muss mit einer ATEX-Kennzeichnung (Kapitel 4) versehen werden, welche von aussen
lesbar ist. Dies gilt natürlich auch für Schaltschränke/ Klemmenkästen. Die Kennzeichnung wird
oftmals ins Typenschild integriert, kann aber auch einzeln erfolgen.
Wenn die Kennzeichnung ins Typenschild integriert wird, dann müssen zwei Typenschilder geklebt
werden, eins innen und eins aussen.
9.2.2. Prüfungen
Wenn bei elektrischen Geräten die Aufrechterhaltung der Zündschutzart von nichtmetallischen
Teilen abhängt (Kunststoff, Gummi, etc.), dann müssen diese Geräte folgenden Prüfablauf der EN
60079-0 durchlaufen
Da in sehr vielen Fällen die Dichtung aus nichtmetallischen Werkstoffen besteht, kommt dieser
Ablauf meistens zum Tragen. max
Schlagprüfung 26.4.2
Schlagprüfung Tmin 26.4.2
Mechanische Prüfungen
Fallprüfungen werden nur bei tragbaren Geräten durchgeführt.
Geräte für den explosionsgefährdeten Bereich müssen einer gewisse Schlagenergie widerstehen
können. Beim Schlagtest wird mittels einer Prüfmasse von 1kg eine vorgegebene Schlagenergie
auf das Gerät gebracht. Die Prüfmasse ist mit einem Schlagstück aus gehärtetem Stahl in Form
einer Halbkugel von 25mm Durchmesser versehen. Die Schlagstellen müssen die Stellen sein, die
als die schwächsten angesehen werden.
Die folgende Tabelle aus der Norm EN 60079-0 zeigt die geforderte Schlagenergie:
Schlagfestigkeitprüfungen
Fallhöhe h 0 / -0.01 bei einer Masse von 0 / +0.1 kg
in m
Zuordnung des Gerätes zu Gruppe I Gruppe II oder III
Risiko mechanischer Gefährdung hoch niedrig hoch niedrig
a) Gehäuse und aussen zugängliche Gehäusebauteile (mit 2 0,7 0,7 0,4
Ausnahme von lichtdurchlässigen Teilen)
b) Schutzvorrichtungen, Schutzabdeckungen, Lüfterschutz- 2 0,7 0,7 0,4
hauben, Kabel- oder Leitungseinführungen
c) Lichtdurchlässige Teile ohne Schutzvorrichtung 0,7 0,4 0,4 0,2
d) Lichtdurchässige Teile mit Schutzvorrichtungen, die 0,4 0,2 0,2 0,1
einzelne Öffnungen mit Grössen von 625mm2vbis 2500mm2
aufweisen: siehe 21.1 (ohne Schutzvorrichtung zu püfen)
ANMERKUNG
Eine Schutzvorrichtung für lichtdurchlässige Teile, die einzelnen Öffnungen mit Grössen mit Grössen von 625mm2 bis
2500mm2 aufweist, verringert das Aufschlagrisiko, kann Aufschläge jedoch nicht verhindern.
Besteht das Betriebsmittel auch die Prüfung mit niedrigen Werten nicht, ist es für den Einsatz in
ATEX Zonen nicht geeignet und darf nicht ohne entsprechende Massnahmen eingesetzt werden.
Oberflächenwiderstand
Generell sind elektrostatische Aufladungen durch die Verwendung von genügend ableitfähigem
Material zu verhindern. Bei blanken metallischen Teilen ist dies einfach zu bewältigen. Bei
lackierten Gehäusen, Produkten mit Kunststoffteilen bzw. Kunststoffgehäusen ist dies zu
berücksichtigen. Es ist jedoch erlaubt, normale Teile zu verwenden, wenn gewährleistet ist, dass
"keine Gefahr besteht, dass Kunststoffgehäuse bzw. Kunststoffteile von Gehäusen im
Normalbetrieb gefährlich aufgeladen werden können".
Genügend ableitfähig heisst, wenn der Oberflächenwiderstand kleiner ist als:
- 109 Ω, gemessen bei (50 ± 5) % relative Feuchte, oder
- 1011 Ω, gemessen bei (30 ± 5) % relative Feuchte
Der Messaufbau der EN 60079-0 ist zu beachten.
Die Ableitfähigkeit bzw. Oberflächenwiderstand und elektrostatische Aufladung sind schwierig zu
messen.
Oftmals sind es Lacke und Beschichtungen, welche untersucht werden müssen. Bei diesen kann
auch die Durschlagsspannung nach IEC 60243-1 gemessen werden. Ist diese tiefer als 4kV, so ist
nicht mit Zündgefahr durch elektrostatische Entladungen zu rechnen.
Weitere Möglichkeiten sind der EN 60079-0 zu entnehmen.
Lichtbeständigkeit
Bei der Lichtbeständigkeit muss nicht ein gesamtes Gerät eingesendet werdem, sondern wird das
entsprechende Material geprüft. Diese Prüfung kann ausgelassen werden, wenn entsprechende
Werkstoffe während ihrem Einsatz nie starken UV-Strahlen ausgesetzt werden.Werkstoffe, die den
Anforderungen gegen den Einfluss von UV-Licht nach der ANSI/UL 746C entsprechen, sind als
geeignet anzusehen.
10. Installationsanforderungen
Die EN 60079-14 beschreibt die Anforderungen an die Installation in explosionsgeschützten
Bereichen. Ausführlichere Informationen sind in der Norm nachzulesen.
10.1. Allgemein
10.1.1. Potentialausgleich
Grundsätzlich müssen in einer Anlage alle leitfähigen Teile grösser 50x50 am Potentialausgleich
angeschlossen sein. In explosionsgefährderdeten Bereichen ist es noch wichtiger, dass dies auch
tatsächlich umgesetzt wird. Weiter müssen auch nicht-leitfähige Teile eine gewisse Leitfähigkeit zur
Erde aufweisen, damit keine Zündquelle durch elektrostatische Entladung entstehen kann.
Das HW039 behandelt das Thema Potentialausgleich. Ausführliche Informationen sind deshalb
diesem Dokument zu entnehmen.
10.1.2. Elektrische Schutzmassnahmen
Elektrische Installationen sind gegen Überlast und schädliche Auswirkungen von Kurz- und
Erdschlüssen zu schützen. Des weiteren sollen Kabel- und Leitungen so verlegt werden, dass sie
keine mechanischen Belastungen ausgesetzt sind.
Unbenutzte Adern von mehradrigen Kabeln müssen am Ende in ex-gefährdeten Bereichen
entweder mit Erde verbunden oder durch für die Zündschutzart geeignete Anschlussklemmen
ausreichend isoliert werden (Zündschutzart beachten!). Die Isolierung mit Isolierband ist nicht zulässig.
10.1.3. Kabel- und Leitungseinführungen & Verschlusselemente entsprechend Zündschutzart
Abhängig der gewählten Zündschutzart müssen auch Kabel- und Leitungseinführung oder
Verschlusselemente korrekt ausgewählt werden. Folgende Tabelle aus der EN 60079-14 gibt
Auskunft, welche Kombinationen bezüglich Gerät und Einführung bzw. Verschluss erlaubt sind.
Abweichungen davon lösen die Zündschutzart des Gerätes komplett auf!
Schutztechnik für das Gerät Schutztechnik für Kabeleinführungen, Adapter und Verschlusselemente
Ex «d» x
Ex «e» x x
Ex «m» Ex «m» würde normalerweise nicht für Verdrahtungsbindungen verwendet werden. Die
Schutztechnik für Verbindungen muss zu dem benutzten Verdrahtungssystem passen.
Ex «pD» x
Ex «q» Ex «q» würde normalerweise nicht für Verdrahtungsbindungen verwendet werden. Die
Schutztechnik für Verbindungen muss zu dem benutzten Verdrahtungssystem passen.
Ex «s» Nur die in den Bedingungen des Zertifikts zugelassenen
Ex «t» x
10.2. Klemmenkästen
Genau gleich wie jegliche andere Geräte, welche in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt
werden sollen, brauchen auch Klemmenkästen eine Zulassung und somit eine Kennzeichnung..
Mit Softstarter:
Gerätekategorie 3G, Zone 2
a. Motor und Sanftanlasser in Verbindung mit der vorgesehenen Schutzeinrichtung typgeprüft
oder
b. Thermistorüberwachung, jedoch über FU möglich
Drehzahlbereich beachten! Oder
c. Gleichwertige Einrichtung wie in b)
M 3~
MS SA
Mit Frequenzumrichter
Gerätekategorie 3G, Zone 2
a. Motor und Umrichter gemäss IEC 60079-15 typgeprüft, oder
b. Thermistorauswertung notwendig, jedoch über FU möglich
Drehzahlbereich beachten! Oder
c. Gleichwertige Einrichtungen wie in b)
M 3~
MS FU
10.4.2. Ex-e-Motor
Netzbetrieb:
Gerätekategorie 2G oder 3G, Zone 1 oder Zone 2
• Auslösekennlinie des Motorschutzschalters beachten
für Zone 1 braucht es einen zugelassenen Motorschutzschalter
(Verhältnis IA/IN sowie die Auslösezeit tE in Auslösekennlinie kontrollieren)
Mit Softstarter:
Gerätekategorie 2G oder 3G, Zone 1 oder Zone 2
• Motor und Sanftanlasser in Verbindung mit der vorgesehenen Schutzeinrichtung typgeprüft
oder
• Thermistorüberwachung oder gleichwertige Einrichtungen oder
• Drehzahlregelung stellt sicher, dass die Oberflächentemperatur nicht überschritten wird
Bei Sanftanlaufeinrichtungen mit Hochfrequenzimpulsen im Ausgang beachten, dass
Üebrspannungsspitzen und Übertemperaturen im Anschlussgehäuse entstehen könnten.
M 3~
MS SA
TMS
Mit Frequenzumrichter
Gerätekategorie 2G oder 3G, Zone 1 oder Zone 2
• Zulassung der Leistungselektronik zusammen mit dem Motor erforderlich. Sonst nicht
zulässig. Vorgaben aus Prüfung einhalten!
• Thermistorauswertung nach Angaben des Herstellers
*) Ob für die Unterbrechung der PWR bzw. STO verwendet werden kann, muss von Fall zu
Fall geklärt werden
M 3~
MS FU
gemeinsamer Test/Zulassung !
TMS *
*) Bei bestimmten Frequenzumrichtern ist die TMS – Abschaltung durch den FU möglich
10.4.3. Ex-d-Motoren
Netzbetrieb:
Gerätekategorie 2G oder 3G, Zone 1 oder Zone 2
• Auslösekennlinie des Motorschutzschalters beachten
M 3~
MS
Mit Softstarter:
Gerätekategorie 2G oder 3G, Zone 1 oder Zone 2
• Motor und Sanftanlasser in Verbindung mit der vorgesehenen Schutzeinrichtung typgeprüft
oder
• Thermistorüberwachung oder gleichwertige Einrichtungen oder
• Drehzahlregelung stellt sicher, dass die Oberflächentemperatur nicht überschritten wird
Bei Motoren mit Anschlusskästen in Ex e:
Bei Sanftanlaufeinrichtungen mit Hochfrequenzimpulsen im Ausgang beachten, dass
Üebrspannungsspitzen und Übertemperaturen im Anschlussgehäuse entstehen könnten.
M 3~
MS SA
TMS
Mit Frequenzumrichter
Gerätekategorie 2G oder 3G, Zone 1 oder Zone 2
• Motor und Umrichter in Verbindung mit der vorgesehenen Schutzeinrichtung typgeprüft
oder
• Thermistorüberwachung oder gleichwertige Einrichtungen
Bei Motoren mit Anschlusskästen in Ex e:
Bei Frequenzumrichtern mit Hochfrequenzimpulsen im Ausgang beachten, dass
Üebrspannungsspitzen und Übertemperaturen im Anschlussgehäuse entstehen könnten.
M 3~
MS FU
TMS
Mit Softstarter:
Gerätekategorie 2D oder 3D, Zone 21 oder Zone 22
• Motor und Sanftanlasser in Verbindung mit der vorgesehenen Schutzeinrichtung typgeprüft
oder
• Thermistorüberwachung oder gleichwertige Einrichtungen, oder
• Drehzahlregelung stellt sicher, dass die Oberflächentemperatur nicht überschritten wird
Die Wirksamkeit der Temperaturüberwachung oder der korrekte Hochlauf des Motors muss
nachgewiesen und dokumentiert werden.
Bei Sanftanlaufeinrichtungen mit Hochfrequenzimpulsen im Ausgang beachten, dass
Üebrspannungsspitzen und Übertemperaturen im Anschlussgehäuse entstehen könnten.
M 3~
MS SA
TMS
Mit Frequenzumrichter
Gerätekategorie 2D oder 3D, Zone 21 oder Zone 22
• Motor und Umrichter in Verbindung mit der vorgesehenen Schutzeinrichtung typgeprüft
oder
• Thermistorüberwachung oder gleichwertige Einrichtungen
Thermistorauslösung kann via FU erfolgen
M 3~
MS FU
TMS
Erklärung zu Class (en) und Zonen: Rot→entspricht der höchsten AEx-Anforderung; gelb→ die niedrigste Anforderung
Materialgruppen:
A = Acetylen, B = Wasserstoff, C = Ethylen, D = Propan, E = Metallstaub, F = Kohlenstaub, G = Getreidestaub
NFPA496
Intrinsic Safety. Eigensicher Max. 1-1.5W
This protection technique shall be permitted for equipment in Class I, UL 913, FM 3610
Division 1 or 2; or Class II, Division 1 or 2; or Class III, Division 1 or 2 ISA 60079-11
locations.
Nonincendive Circuit. Nicht zündfähige Stromkreise
This protection technique shall be permitted for equipment in Class I,
Division 2; Class II, Division 2; or Class III, Division 1 or 2 locations.
Nonincendive Equipment. Nichtzündfähige Ausrüstungen
Ist das der Fall ist es bedeutend einfacher die Abnahme und eine Betriebserlaubnis zu
bekommen.
Geräte die für Zonen, welche von einer nicht NRTL zugelassene Prüfstelle zertifiziert sind, werden
nicht nach Artikel 505 und 506 anerkannt.
11.1.4. Kennzeichnung
Die Kennzeichung der Geräte oder Komponenten ist im Artikel 500.8 geregelt.
Folgende Angaben müssen vorhanden ein:
Class
Division
Material Group
maximale Oberflächentemperatur (T)
Staubdicht Komponenten in AEx Class II oder III müssen nicht nach Class(en) oder Division
gekennzeichnet werden.
11.1.5. Anforderungen an die Verkabelung und Verdrahtung
Je nach Ex-Bereich (Class, Zone) sind unterschiedliche Anforderungen an die Verkabelung von
Geräten, Maschinen oder Anlagen gestellt. Detailierte Informationen sind im BU-00071 definiert
oder dem NEC zu entnehmen.
11.2.3. Kennzeichnung
Die Kennzeichung der Geräte oder Komponenten ist im
Es gibt auch Anbieter die neben den AEx Zulassungen auch IECEx oder ATEX Zulassungen
ausstellen können. Wenn ein Anbieter alle Bühler Ex-Anforderungen erbringen kann, könnten
Kosten und Aufwände für Bühler reduziert werden. Detailierte Informationen sind im QE012
festgehalten.
11.4.2. Installation
Es ist in Ergänzung zum Verdrahtungsschema eine Installationsanleitung beizulegen, welche
folgendes beinhaltet:
1. Anweisungen zur Ausführung der Installation an nicht eigensichere Feldanschlussklemen.
2. Anweisungen zur Ausführung der Installation an eigensichere Feldanschlussklemmen.
3. Installation in Übereinstimmung mit Artikel 504 des National Electrical Code NEC (NFPA70)
a. Installation eigensicherer Instrumentensysteme für ClassI und ClassII Ex-
Lokationen müssen in Übereinstimmung mit ANSI/ISA RP 12.6 und ANSI/NFPA70
erfolgen.
b. Eigensichere Verdrahtung soll hellblau erfolgen, vorausgesetzt es gibt keine
anderen hellblauen Verdrahtungen.
4. Die maximal zulässige Kabellänge soll auf Grund folgender Berechnung bestimmt werden:
Ca
Länge (Fuss, 3Fuss ca. 1m) =
60 pF
La
Länge (Fuss, 3Fuss ca. 1m) =
0.2uH
Ca und La sind die Kapazitäts- und Induktivitätsangaben der Hersteller der Barrieren und
Steuerrelais. Die maximale Länge ergibt sich aus dem kleineren der oben ermittelten
Werte
Zusätzlich müssen die Installationsanweisungen der Barrieren und Steuerrelais der Hersteller in
den Steuerschrank-Installationsanweisungen enthalten sein.
11.4.3. Zusammenbau- und Konstruktionsdetails
Wie vorher beschrieben, Ausnahme ist die Seite 6+7 des Files E182625
Trennungen durch Metal Barrieren zur Erreichung genügender Trennungen, wenn die Abstände
auf andere Art nicht sicher gestellt werden können.
11.4.4. Purged an pressurized control panel
Gemäss UL-File E186013. Wird in diesem Dokument nicht beschrieben.
12.1. Einleitung
Wenn auf Grund der Gefahrenanalyse die Gefahr einer Explosion festgestellt wurde, ist als erstes
die Einstufung in die entsprechende Ex-Zone vorzunehmen. Eine Übersicht über die
entsprechenden Ex-Zonen finden Sie im folgenden Diagramm.
Je nach Einstufung hat dies Einfluss auf die Betriebsmittelwahl, Steuerungsplanung und die
Installaton der Maschine oder Anlage.
Division 2
EX-Zonen in denen Gase/Dämpfe nicht unter normalen Bedingungen in gefährlichen
Konzentrationen vorhanden sein können (kontinuierlich oder zeitweise), sondern nur relativ kurzzeitig
und unter abnormalen Bedingungen.
Anstelle der Division 2 kennt man seit einiger Zeit auch die Zoneneinteilung in die Zone 2, wie in
Europa üblich, auch mit der Verwendung der entsprechenden Betriebsmittel.
12.2.2. Class II, Stäube
Division 1
Ex-Zonen in denen Staubwolken mit relativ hoher Staubkonzentration unter normalen
Bedingungen vorhersehbar sind.
Ebenso wenn dicke Staubschichten auf den Einheiten liegen.
Die Division 1 entspricht in etwa der Zone 20 in Europa.
Es können aber keine Betriebsmittel mit nur europäischer Zulassung verwendet werden, und
betreffend der Installation sind ebenfalls andere Anforderungen vorhanden.
Division 2
Ex-Zonen in denen Staubwolken mit relativ hoher Staubkonzentration nicht unter normalen
Bedingungen vorhanden sind, und es ist vorauszusehen, dass die Dicke der Staubschicht
beträchtlich geringer ist als in Division 1.
Die Division 2 entspricht in etwa den Zonen 21 und 22 in Europa. Die Anforderungen an die
Betriebsmittel, sowie an die Installation sind jedoch teilweise massiv unterschiedlich.
12.2.3. Class III, Fasern und Flusen
Die III wird hier zur Zeit noch nicht behandelt, ist nur vollständigkeitshalber bereits aufgeführt.
T1 450 >450 T1
300 >300 <= 450 T2
280 >280 <= 300 T2A
T2 260 >260 <= 280 T2B
230 >230 <= 260 T2C
215 >215 <= 230 T2D
200 >200 >= 300 T3
180 >180 <= 200 T3A
T3
165 >165 <= 180 T3B
160 >160 <= 165 T3C
135 >135 <= 200 T4
T4
120 >120 <= 135 T4A
T5 100 >100 <= 135 T5
T6 85 >85 <= 100 T6
In der ersten Spalte sind die Temperaturklassen nach IEC sowie auch für UL wenn
Zoneneinteilung nach NEC 505-10 ausgelegt ist.
Mit dem Divisionssystem gilt die feinere Unterteilung nach NEC 500-3, siehe rechte Spalte, mit den
zugehörenden höchstzulässigen Oberflächentemperaturen nach Spalte 2
Die dritte Spalte zeigt die Darstellung nach kanadischem Standard. Bei Zoneneinteilung gilt jedoch
auch hier die Spalte 1 und 2
Auf Grund der Zündtemperaturen (und auch der Glimmtemperaturen) der explosiblen Atmosphäre ist die
entsprechende Temperaturklasse zu wählen. Die dazu nötigen Angaben finden Sie im NEC Artikel
500-3
Überdruck Kapselung
(purged/pressurized, Type Z)
Bei der Zoneneinteilung für Gase und Dämpfe in den USA und Kanada, ist auch die Bestimmung
der Gasgruppen nach IEC insofern durchgeführt.
12.6. Vergleich der möglichen Zündschutzarten Europa (IEC/ EN) zu USA (NEC)
Zündschutzart nach Zündschutzart nach Grundprinzip Anwendung
IEC bzw. EN NEC
„d“ Explosionproof Teile die eine explosionsfähige Schaltgeräte
Druckfeste Kapselung Enclosures Atmosphäre zünden können, sind Befehls- und Anzeigegeräte
Gehäuse Typen 7 und 8 in ein Gehäuse eingeschlossen, Steuerungen
für Class I, Div. 1 und 2 das bei der Explosion eines Motoren
(Gase und Dämpfe) explosionsfähigen Gemisches im Transformatoren
Gehäuse Typ 9 Inneren deren Druck aushält und Leuchten und
für Class II, Div. 1 und 2 eine Uebertragung der Explosion andere Funkenerzeugende
(Stäube)
auf die das Gehäuse umgebende Teile
FM 3600 / UL 2279 Atmosphäre verhindert.
Das Gehäuse ist nicht dicht, aber
die Spalten sind so dimensioniert,
dass eine mögliche Flamme im
Innern des Gehäuses durch den
Spalt gelöscht wird.
„p“ Purging für Class I Das Eindringen einer Wie oben, aber besonders für
Überdruck- oder explosionsfähigen Atmosphäre in grosse Geräte und ganze
Kapselung Pressurizing für Class II das Gehäuse von elektrischen Räume
Betriebsmitteln wird dadurch
FM 3620 verhindert, dass im Anmerklung für USA:
NFPA 496 Gehäuseinneren ein Beim „Purging gibt es drei
Zündschutzgas (Luft, inertes oder Typen mit unterschiedlichen
anderes geeignetes Gas) unter
Kontrolleinrichtungen,
Überdruck gegenüber der nämlich X,Y und Z
umgebenden Atmosphäre
gehalten wird. Der Überdruck wird
mit oder ohne laufende
Zündschutzgasdurchspülung
aufrecht erhalten.
Purging mit Zündschutzgas-
Durchspülung, Pressurizing ohne
Zündschutzgas-Durchspülung
„q“ In den USA nicht bekannt Durch Füllung des Gehäuses Transformatoren
Sandkapselung eines elektrischen Betriebsmittels Kondensatoren
mit einem feinkörnigen Füllgut wird Heizleiteranschlusskästen
erreicht, dass bei (relativ selten verwendet)
besimmungsgemässem Gebrauch
ein in seinem Gehäuse
entstehender Lichtbogen eine das
Gehäuse umgebende
explosionsfähige Atmosphäre nicht
zündet. Es darf weder eine
Zündung durch Flammen, noch
eine Zündung durch erhöhte
Temperaturen an der
Gehäuseoberfläche erfolgen.
„m“ In den USA nicht bekannt Teile, die eine explosionsfähige Schaltgeräte für kleinere
Vergusskapselung Atmosphäre zünden können, Leistungen
werden so in eine gegenüber Befehls- und Meldegeräte
Umgebungseinflüssen genügend Anzeigegeräte
widerstandsfähige Vergussmasse Sensoren
eingebettet, dass diese
explosionsfähige Atmosphäre
weder durch Funken noch durch
Erhitzung, die innerhalb der
Vergusskapselung entstehen
können, gezündet werden kann.
Class II Stäube
Group Dustignitionproof
12.8. Betriebsmittelanforderungen
In den nachfolgenden Tabellen sind die Anforderungen des NEC gekürzt zusammengefasst, und
mit Kommentar ergänzt welcher unter anderem die Möglichkeiten zum Einsatz nicht approbierter
Betriebsmittel in Class II, Div.2 aufzeigt
Division 1 Division 2
Betriebsmittelanforderungen Betriebsmittelanforderungen
Vergleichbar mit 20 - 21 nach Europa Norm Vergleichbar mit Zone 22 nach Europa Norm
Zusammenfassung Zusammenfassung
Alle Betriebsmittel müssen eine Zulassung Alle Betriebsmittel müssen eine Zulassung
haben, oder in einer zugelassenen haben, oder in einer zugelassenen
Zündschutzart ausgeführt sein, wie z.B.: Zündschutzart ausgeführt sein, wie z.B.:Für
staubdichte Ausführungen ist im wesentlichen
- NEMA Type 9 Gehäuse (sofern folgendes zu beachten:
keine hitzeerzeugende Betriebsmittel)
- Staubdichte Betriebsmittel oder
- „Totally enclosed pipe-ventilated“
(total umschlossen und über ein
- Betriebsmittel in staubdichten Gehäusen
Rohrsystem ventiliert) sein, und
die eingesetzt werden, z.B. Gehäuse Type 3,
Temperaturgrenzen gemäss 502- 3S, 4, 4X, 6, 6P, 12, 12K, 13 und
1 einhalten. z.B. für Motoren selbstverständlich sind auch NEMA Type 9
Gehäuse erlaubt.
- pressurization
(Überdruckkapselung ohne Vorspülung) - Die Geräte sind wohl meist staubdicht nach
IEC 60529 (EN 60529), jedoch nicht von UL
Im Folgenden wird auf die geprüft. Dieser Einsatz könnte von
entsprechenden Artikel des NEC Inspektoren in den USA beanstandet
verwiesen. werden.
- Mit einer Überprüpfung dieser
Betriebsmittel auf Staubdichtheit durch UL
könnte dieses Risiko vermindert werden.
Im Folgenden wird auf die entsprechenden
Artikel des NEC verwiesen.
NEC 502-6 (a) NEC 502-6 (b)
Schalter, Sicherungsautomaten, Schalter, Sicherungsautomaten,
Motorschützen, und Sicherungen,inklusive Motorschützen, und Sicherungen,inklusive
Drucktaster, Relais, und ähnliche Einheiten Drucktaster, Relais, und ähnliche Einheiten
Entweder: Zulassung nur für hitzeerzeugende
- Zulassung für Class II, Division 1 und Betriebsmittel gefordert. Es müssen jedoch
entsprechend Group E, F oder G gefordert, entweder:
oder - staubdichte Betriebsmittel oder
- NEMA Type 9 Gehäuse (sofern keine - Betriebsmittel in staubdichten Gehäusen
hitzeerzeugende Betriebsmittel)
eingesetzt werden, z.B. Gehäuse Type 3,
3S, 4, 4X, 6, 6P, 12, 12K, 13 und
selbstverständlich sind auch NEMA Type 9
Gehäuse erlaubt.
Weitere Angaben siehe vorheriger Abschnitt.
NEC 502-7 (a) NEC 502-7 (b)
Steuertransformatoren und Widerstände Steuertransformatoren und Widerstände
Steuertransformatoren, Spulen, Drosselspulen, Sollen übereinstimmen mit:
Widerstände, und alle damit
(1) Schaltmechanismen (inklusive
zusammenhängenden Übersstrom- und
Müssen so beschaffen sein, dass der Erdleiter Müssen so beschaffen sein, dass der Erdleiter
des flexiblen Kabels darüber geführt werden des flexiblen Kabels darüber geführt werden
kann, und muss eine entsprechende Zulassung kann, und sollen so konstruiert sein, dass die
für Class II haben. Verbindung oder Unterbrechung zur Speisung
nicht möglich sind solange blanke Teile
freiliegen.
12.9. Installationsanforderungen
Division 1 Division 2
Installationsanforderungen: Installationsanforderungen:
NEC 502-4, wirings methods a) NEC 502-4, wirings methods b)
(Verdrahtungsmethoden) (Verdrahtungsmethoden)
Die Begriffe in den folgenden Teilen sind zuerst Die Begriffe in den folgenden Teilen sind zuerst
englisch aufgeführt, da eine einwandfreie englisch aufgeführt, da eine einwandfreie
Uebersetzung zum Teil nicht möglich ist. So ist Übersetzung zum Teil nicht möglich ist. So ist
zum Beispiel mit dem Begriff „rigid metal zum Beispiel mit dem Begriff „rigid metal
conduit“ nicht irgend ein starres Metallrohr conduit“ nicht irgend ein starres Metallrohr
gemeint, sondern ein spezielles im Handel gemeint, sondern ein spezielles im Handel
erhältliches Metallrohr für Kabelverlegung. erhältliches Metallrohr für Kabelverlegung.
Es müssen folgende Verdrahtungsmethoden Es müssen folgende Verdrahtungsmethoden
angewandt werden: angewandt werden:
- steel intermediate metal conduit - steel intermediate metal conduit
Starre Stahl-Metallrohre mit Starre Stahl-Metallrohre mit
Gewindeverbindungen. Gewindeverbindungen.
- rigid metal conduit - rigid metal conduit
Starre Metallrohre Starre Metallrohre
für Kabelverlegung für Kabelverlegung
- Type MI Kabel mit geprüftem Zubehör für - electrical metallic tubing
Class II Zonen.
- MI-Kabel sind mineralisolierte Kabel - dusttight wireways
staubdichte Kabelkanäle
- Flexible Verbindungs-Zubehörteile für Class
II Ex-Zonen. - MC or MI cable with approved termination
fittings
- Flüssigkeitsdichte flexible Metalrohre und Type MC oder MI Kabel mit geprüftem
flexible Kabel sind erlaubt, wenn nötig. Zubehör für Class II Ex-Zonen.
- MC-Kabel sind
Zubehörteile und Gehäuse bedürfen
- MI-Kabel sind mineralisolierte Kabel
keiner Zulassung für Class II Zonen,
ausser sie enthalten Anzapfungen, - Type PLTC in cable trays
Verbindungsstellen oder
- Type ITC in cable trays
Anschlussverbindungen (taps, joints or
terminal connections), sie müssen jedoch - Type MC or TC cable installed in ladder,
staubdicht sein. ventilated trough, or ventilated channel
cable trays in a single layer, with a space
not less than the larger cable diameter
between the two adjacent cables, shall be
the wiring method employed.
Ausnahme:
Für Verdrahtungen von „nonincendive circuits“
ist jede für normale Installationen erlaubte
Methode zulässig.
(1) Wireways, Fittings, and Boxes.
Kabelkanäle, Armaturteile (Zubehörteile), und
Gehäuse in welchen Anzapfungen,
Verbindungsstellen, oder
Klemmverbindungen gemacht werden,
müssen so gestaltet sein, dass der Eintritt
von Staub minimal ist.
(1) Muss einschiebbaren oder genau
passendem Deckel oder anderen
wirksamen Einrichtungen versehen sein,
die den Austritt von Funken oder
Genauere Angaben zu den Gehäusetypen für USA und Kanada, auch im Vergleich zu den IP-
Schutzarten, finden Sie im Kapitel „Schutzarten von Gehäusen nach NEC, UL, NEMA und
EEMAC“.
Die technischen Regeln besitzen europäisch also keinen Gesetzescharakter, bei Anwendung
dieser Regeln werden die Lösungen in Europa aber sicher grundsätzlich akzeptiert.
Folgend einige Beispiele, jedoch längst nicht abschliessend:
TRBS 2152 Gefährliche explosionsfähige Atmosphäre – Allgemeines
TRBS 2152 Teil1 Gefährliche explosionsfähige Atmosphäre – Beurteilung der
Explosionsgefährdungen
TRBS 2152 Teil2 Vermeidung oder Einschränkung gefährlicher explosionsfähiger
Atmosphäre
TRGS 725 Gefährliche, explosionsfähige Atmosphäre – Mess-, Steuer- und
Regeleinrichtungen im Rahmen von
Explosionsschutzmassnahmen
TRGS 727 Vermeidung von Zündgefahren infolge elektrostatischer
Aufladungen
Unter folgendem Link findet man die Dokumente:
https://www.bgrci.de/exinfode/dokumente/nationale-regelungen/trbs/
13.4. ATEX-Forum
Das ATEX-Forum ist eine Plattform im Internet, auf welcher x-beliebige Personen über ATEX-
Themen diskutieren. Der Wissensstand von einigen Personen ist jedoch enorm gross, vor allem im
Gas-Ex. Beiträge
Als Orientierung ist es teilweise sehr hilfreich, die Herangehensweise von anderen in diesem
Gebiet kennen zu lernen.
Folgender Link führt zum Forum:
https://forum.exguide.de/