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Elektrotechnik
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Inhaltsverzeichnis
1 Elektroschutz .................................................................................................................................... 9
1.16.2 Erdungsbedingung.......................................................................................................... 21
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1.16.4 Vor- und Nachteile der Nullung ..................................................................................... 22
2 Erder ............................................................................................................................................... 30
3
4.1 Allgemeine Anforderungen .................................................................................................... 37
4.7 Schalter................................................................................................................................... 44
4.15.2 Leitungen........................................................................................................................ 49
4
4.15.3 Betriebsmittel................................................................................................................. 49
5 Leitungsschutz ................................................................................................................................ 54
5.3.4 Betriebsklasse................................................................................................................. 56
5
5.11 Sonderbestimmungen ............................................................................................................ 60
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7.5.2 Gießharzmuffe................................................................................................................ 74
8 Fragen ............................................................................................................................................. 74
8.1.1 Wirkungen des elektrischen Stromes auf den Menschen (Paul Widauer) .................... 74
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8.5.6 Baustellen und Provisorien (Sebastian Kopp) ................................................................ 76
8.7 Bemessung des Leiterquerschnitts von festverlegten Leitungen Wodurch werden die
Mindestquerschnitte A1, A2 und A3 festgelegt? ............................................................................... 77
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1 Elektroschutz
1.1 Der Mensch im Stromkreis
Es sollte als Mensch immer möglichst vermieden werden in den Stromkreis zu kommen. Wegen des
Ohm`schen Gesetzes hängt der Strom, welcher durch den Körper fließt, immer vom
Körperwiderstand und von der anliegenden Spannung ab. Der Widerstand hängt von Faktoren wie
z.B.: Berührungsfläche, Berührungsdruck, Spannung und Hautfeuchtigkeit ab.
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• Arzt oder Rettung verständigen
• Unfall bei der Polizei melden. Es besteht Meldepflicht.
Es gibt auch noch die ÖVE-Vorschriften und ÖNORMEN. ÖVE-Vorschriften haben den Status von
ÖNORMEN und werden von einem technischen Komitee im Österreichischen Verband für
Elektrotechnik erarbeitet und herausgegeben.
Abb. 3: ÖVE-Prüfzeichen. Geräte mit diesem Prüfzeichen dürfen im Neuzustand ohne weitere Prüfung verbaut
werden.
Abb. 4: CE-Konformitätszeichen. Dieses Zeichen bestätigt die Übereinstimmung des Produktes mit den
relevanten Richtlinien der Europäischen Gemeinschaft. Nur solche Produkte dürfen in der EU gehandelt
werden. CE= Communautés Europénnes
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1.5
1.6 Das Elektroschutzkonzept der ÖVE
Schutzmaßnahmen dienen zum Schutz des Menschen vor den Gefahren des elektrischen Stromes.
Es gibt nach dem Elektroschutzkonzept der ÖVE 3 verschiedene Schutzarten. Den Basisschutz, den
Fehlerschutz und den Zustandsschutz.
Schutz gegen aktive Berührung aktiver Teile kann durch Isolierung, Abdeckung oder Montage
außerhalb des Handbereichs erreicht werden.
Abb. 8: a) Handbereich b) Handbereich, wenn aktive Teile nicht unmittelbar von unten berührbar sind.
• Alle aktiven Teile müssen gegen zufällige Berührung geschützt sein (Basisschutz)
• Betriebs- und Basisisolierung müssen vor mechanischer Beschädigung und zu starker
Erwärmung geschützt sein.
• Das Auftreten von gefährlicher Fehlerspannung muss verhindert werden.
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Abb. 9: Die Sicherheitsregeln für das Arbeiten an elektrischen Anlagen
Der beste Schutz gegen Fehlerspannung ist eine einwandfreie, dauerhafte Basisisolierung sowie die
sorgfältige Errichtung der elektrischen Anlage.
Die Grenzfehlerspannung (UFL) ist der höchste zulässige Wert einer andauernden Fehlerspannung, die
für das Risiko eines elektrischen Schlages vertretbar ist. Bei Wechselspannungen ist UFL = 65 V und bei
Gleichspannungen ist UFL = 120 V. Es gilt folgende Regel:
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1.8 Schutzklassen elektrischer Geräte
1.8.1 Klasse 𝚰
1.8.2 Klasse 𝚰𝚰
• Kein Schutzleiter
• durchwegs doppelte oder verstärkte Isolierung
• Bsp: Küchengeräte; elektronische Geräte (Radio, Fernseher…) …
• Kein Schutzleiter
• Für Kleinspannung bis 50 V
• Bsp: medizinische Geräte; Kinderspielzeug; …
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1.8.4 Kennzeichen:
Abb. 11: Wichtige Fakten über den Schutzleiter kurz PE-Leiter (Potential Erde).
Der Schutzleiter sollte immer etwas länger, als die anderen Leiter sein, da er als Letzter reißen sollte.
Der Leiter darf keinen Betriebsstrom, sondern nur im Fehlerfall, Fehlerstrom führen. Es dürfen auch
keine Schrauben für mechanische Befestigung als Anschluss für den Schutzleiter verwendet werden.
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Abb. 13: Mindestquerschnitte für Schutzerdungsleiter
1.10 Netzsysteme
1.10.1 Kennzeichnung
1.10.2 TN-C-S-System
RB … Betriebserder RA … Anlagenerder
Abb. 14: TN-C-System: PE-Leiter und N-Leiter sind zusammengefasst. → bis zum Schaltkasten (C…combined,
gemeinsam), TN-S-System: PE-Leiter und N-Leiter sind getrennt geführt, (S…separated, getrennt)
Dieses System ist dafür geeignet, um Leitermaterial zu sparen, da der PE-Leiter mit dem N-Leiter bis
zum Schaltkasten zusammengeführt werden. Vor dem FI-Schalter benötigt man das TN-S System, da
der Schalter die Phase Lx und den Neutralleiter N miteinander vergleicht.
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1.11 Schutzisolierung
Schutzisolierte Geräte (Geräte der Klasse 𝚰𝚰) haben zusätzlich zur Basisisolierung eine zweite
Isolierung, die bei einem Fehler in der Basisisolierung das direkte Berühren verhindert.
An schutzisolierte Geräte darf kein Schutzerdungsleiter angeschlossen werden, der Schutz gegen
Berührungsspannung erfolgt im Gerät selbst.
1.12 Standortisolierung
Bei der Standortisolierung werden der Fußboden und der ganze Handbereich, von welchem aus man
das Betriebsmittel berühren kann, gegen Erde isoliert. Die Fehlerspannung kann daher vom
Menschen nicht überbrückt werden.
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Abb. 16: Standortisolierung
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1.14 Funktionskleinspannung
• für normale Umgebungsbedingungen
• niedriges Sicherheitsniveau
• Bsp: Spielzeug, Messsignalanlagen, Signalanlagen, Schweißanlagen ...
1.15 Schutztrennung
Bei der Schutztrennung wird ein von Netz und Erde getrennter Stromkreis durch einen
Trenntransformator oder Motorgenerator gebildet.
Die Schutztrennung erfolgt über einen Trenntrafo, der am Gerät angeschlossen ist. Beim Auftreten
eines Körperschlusses am Gerät entsteht keine Berührungsspannung und das Gerät bleibt
betriebsfähig. Zum Gewährleisten der Sicherheit muss der getrennte Stromkreis des
Verbrauchsgerätes gut vor Erde isoliert sein.
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1.16 Die Nullung
1.16.1 Allgemeines
Als PEN-Leiter wird ein zusammengesetzter Leiter bestehend aus Schutz- und Neutralleiter
bezeichnet.
Bei der Nullung werden die Gehäuse der zu schützenden Betriebsmittel über den Schutzleiter mit
dem PEN-Leiter verbunden (genullt). Tritt im angeschlossenen Gerät ein Körperschluss auf, fließt ein
kurzschlussähnlicher Strom über die Leiterschleife Außenleiter-Schutzleiter-PEN-Leiter und die
vorgeschaltete Überstromsicherung schaltet den Stromkreis mit dem fehlerhaften Gerät aus. Der
PEN-Leiter ist im Verteilernetz oft und gut geerdet und wird grün/gelb gekennzeichnet.
Der Kurzschlussstrom fließt über die rot gekennzeichnete Fehlerschleife, die über die
Nullungsverbindung geschlossen wird.
Die Nullung darf nur verwendet werden, wenn im Netz die Nullungsbedingungen erfüllt sind und das
EVU (Energieversorgungsunternehmen) das Netz für die Nullung freigegeben hat.
Bei einem satten (widerstandslosen) Kurz- oder Körperschluss muss der fehlerhafte Stromkreis
innerhalb einer angemessenen Zeit ausgeschaltet werden.
Würde diese Verbindung nicht bestehen könnte aufgrund des Erdungswiderstandes der Strom für die
Auslösung der Sicherung zu klein sein.
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Abb. 19: Symbol für die Kennzeichnung des Anschlusspunktes der Nullungsverbindung
1.17 Nullungsbedingungen
1.17.1 Ausschaltbedingung
Bei satten (widerstandlosen) Kurz- oder Körperschluss muss der fehlerhafte Stromkreis innerhalb
einer angemessenen Zeit ausgeschaltet werden.
1.17.2 Erdungsbedingung
Abb. 20: Nullungsverbindung im ersten geeigneten Sicherungs- oder Verteilerkasten des Bauwerkes. Beim
Anschlusspunkt endet in Neuanlagen der PEN-Leiter.
1.17.3 Verlegungsbedingungen
1.17.4.1 Vorteile:
• sehr billige, zuverlässige und einfache Fehlerschutzmaßnahme
• schaltet nur betroffenen Stromkreis und andere bleiben betriebsbereit
• Gefahr durch Spannungsabfall stark gesenkt
Abb. 21: Wenn bei einem Kurz(Körper)schluss die Stromsicherung nicht ausschaltet, ist die Fehlerspannung U F
etwa halb so groß wie die Phasenspannung des Netzes. Die unbeeinflusste Berührungsspannung UTP im
Bereich des Hauptpotenzialausgleichs im Haus ist viel kleiner, weil nur ein Teil dieses Spannungsabfalls
überbrückbar ist.
1.17.4.2 Nachteile:
• Brandgefahr durch sehr hohe Ströme
• Brandgefahr durch Körperschlüsse des Betriebswiderstands
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1.18 Die Fehlerstromschutzschaltung
TN
PEN N
PE
Summenstromwandler:
Das zentrale Bauteil eines jeden FI-Schalters ist der Summenstromwandler. Dies ist ein Ring aus
legiertem Blech höchster magnetischer Leitfähigkeit. Durch diesen Ring führen sämtliche Leiter
hindurch (alle 3 Phasen und der Neutralleiter, der PE-Leiter NICHT).
Solange kein Fehlerstrom fließt, heben sich die Magnetfelder, die durch die Leiter induziert werden,
in dem Ring auf (kein magnetischer Fluss).
Sobald ein Fehlerstrom in der Anlage fließt (z.B. über einen Körper gegen Erde), dann heben sich die
Magnetfelder im Blechring nicht mehr auf – im Ring entsteht ein Wechselfeld, welches in die
Auslösespule eine Spannung induziert.
Auslösespule, Schaltschloss:
Wird in die Auslösespule eine Spannung induziert (wie oben beschrieben), löst diese dann das
Schaltschloss aus und der Schalter schaltet ab.
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Prüftaste:
Mit dem Betätigen der Prüftaste werden die Leiter, die durch den Blechring führen, außerhalb des
Rings kurzgeschlossen und damit wirkt es wie ein durch Berühren herbeigeführter Kurzschluss.
Das regelmäßige Betätigen der Prüftaste ist wichtig um die Funktion des FI – Schalters zu sichern
bzw. zu überprüfen.
IN: Bemessungsstrom:
Der Bemessungsstrom muss mindestens so groß sein wie der Gesamtstrom der angeschlossenen
Verbraucher (liegt zwischen 10 A und 100 A).
UN: Bemessungsspannung
IN: Bemessungsfehlerstrom
Das ist der Fehlerstrom bei dem der FI in kürzester Zeit am zuverlässigsten auslöst.
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Typ Bildzeichnung (Kennzeichnung) Sensitivität (Ansprechstromart)
Auslösecharakteristik
Wichtig für die richtige Wahl einer FI – Schutzschaltung ist ihre zeitliche Auslöseverzögerung
zwischen dem Auftreten eines Fehlerstroms und der Abschaltung des Stromkreises.
Bauform Auslöseverhalten
Normal Es ist keine Zeitverzögerung vorgesehen
(Keine Kennzeichnung) und keine Nichtauslösezeit definiert.
G Die Zeitverzögerung ist abhängig von Größe
Kennzeichnung: und Form des Fehlerstroms.
Nichtauslösezeit = 10 ms.
Selektivität
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Abb. 24: Selektivität
Wenn z.B. bei den Steckdosen ein Fehler auftritt, bleiben die anderen Stromkreise aktiv und
eventuell angeschlossene Maschinen laufen weiter.
𝑈𝑁
(1): 𝑍𝑆 ≤
5 ∙ 𝐼𝑁
(2): 𝑍𝑆 ≤ 100
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Abb. 25: Die Fehlerschleifen im genullten TN – Netz (links) und im TT – Netz (rechts).
Im genullten Netz sind diese Bedingungen für den Fehlerschleifenwiderstand bedeutungslos, weil der
Schleifenwiderstand wegen der ersten Nullungsbedingung schon viel kleiner ist als die für die FI-
Schutzschaltung geforderten Werte.
Alle Leitungsadern, die der Stromversorgung dienen, müssen durch den Summenstromwandler - also
durch den FI – Schutzschalter - geführt werden! – auch der Neutralleiter (N – Leiter)!
Alle vom FI – Schalter abgehenden Leitungsadern müssen gegen Erde isoliert sein – auch der
Neutralleiter (N – Leiter)!
Es ist sehr zu empfehlen, alle von einem FIS abgehenden Stromkreise allpolig abzusichern, also
Drehstromkreise mit vierpoligen und Wechselstromkreise mit zweipoligen Leitungsschutzschaltern
(Zusatzschutz).
FI-Schutzschalter sind so zu montieren, dass ihre Prüftaste jederzeit betätigt werden kann.
Jede FI-Schutzschaltung ist vor Inbetriebnahme der Anlage zu prüfen und zu dokumentieren.
FI – Schalter mit einem Bemessungsstrom bis 30 mA schalten so rasch ab, dass es zwar zu Schmerzen
und Krämpfen kommt, Lebensgefahr jedoch auszuschließen ist.
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Abb. 26: FI–Schalter mit IN ≤ 30 mA schalten bei einem Körperstrom durch den Menschen ohne Lebensgefahr
ab.
Der Zusatzschutz wirkt nur bei Körperstrom gegen Erde, nicht beim Berühren von zwei Polen einer
Spannungsquelle.
Eine Fehlerstrom–Schutzeinrichtung darf nicht gleichzeitig für den Fehlerschutz und den Zusatzschutz
verwendet werden.
1.18.6 Isolationsüberwachung
Die zu schützenden Betriebsmittel müssen von einer eigenen Stromerzeugung gespeist werden.
Der Isolationszustand dieses von der Erde getrennten Netzes muss dauernd überwacht werden.
Alle inaktiven Teile der Betriebsmittel sowie zugängliche leitende und geerdete Teile (Wasser,- Gas,-
Heizungsleitungen usw.) müssen mit Schutzerdungsleitungen verbunden werden.
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Der erste Körperschluss wird gemeldet, erst ein zweiter führt zur sofortigen Abschaltung. Wenn an
einem Betriebsmittel ein Körperschluss auftritt, entsteht keine Fehlerspannung, weil das Netz von
Erde getrennt ist.
Im TT–Netz
Die Schutzerdung kommt für Neuanlagen nicht mehr in Frage. Mit der Nullung im TN-Netz ist die
Schutzerdung unvereinbar!
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2 Erder
2.1 Erdausbreitungswiderstand
Erden heißt mit der Erde verbinden. Da die Erde im Vergleich zu Metallen sehr schlecht leitet,
wird mit einem großflächigen Metallstück (Erder) eine Verbindung hergestellt.
Mit steigendem Abstand zum Erder wird der Erdquerschnitt immer größer, die
Widerstandszunahme immer kleiner und der Potentialunterschied zwischen Erder
und Potenziallinie geht gegen Null.
ist der Teil der Erde außerhalb der Widerstandszone (Umkreis von 16-20 m) eines
Erders, in welchen zwischen beliebigen Punkten keine Spannungen mehr messbar
sind, die vom Erdfehlerstrom herrühren. (kein Potentialunterschied)
Der spezifische Erdwiderstand ρ ist der Widerstand eines Erdwürfels mit 1 m Seitenlänge und
erdmaterialabhängig. Je feuchter der Boden, desto geringer der Erdwiderstand.
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2.2 Spannungstrichter
Abb. 32: Bei Stromfluss entsteht um den Erder ein Spannungstrichter, da der Widerstand mit dem Quadrat der
Entfernung abnimmt.
Ein Mensch in dieser Widerstandszone überbrückt eine sogenannte Schrittspannung (Spannung bei
einer Schrittweite von 1m). Diese ist in der Nähe des Erders am größten, nimmt mit der Entfernung
ab und ist quer zur Stromrichtung null.
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Fast immer wird feuerverzinkter Stahl verwendet. Für aggressive Böden und für unterirdische
Außenleitung aus Fundamentalerdern wird Kupfer oder Edelstahl verwendet.
2.3.1 Horizontalerder
sind waagrechte in den Erdboden eingelegte Metallbänder oder Runddrähte. Je nach Verlegung
spricht man von Ring- bzw. Strahlenerder. Horizontalerder sollten frostfrei, vor Korrosion geschützt
und in einer Tiefe von mind. 0,8 m verlegt werden.
2.3.2 Vertikalerder
sind senkrecht in den Erdboden eingeschlagene Metallstäbe. Sie kommen in verbauten Gebieten und
bei gut leitenden tiefen Erdschichten zum Einsatz. Bei einer Tiefe von 1,5 m spricht man von
Tiefenerdern.
2.3.3 Steuererder
Sind direkt oder über Beton mit Erde in Verbindung stehende Metalle, die als Erder wirken, dafür
ursprünglich aber nicht gedacht waren (z.B.: Rohrleitungen, Metallmäntel von Kabeln…). Dazu zählen
auch Wasser- und Gasleitungen aus Metall, nur dürfen diese nicht als Anlagenerder verwendet
werden.
2.3.5 Fundamenterder
Sind Horizontalerder , die im Beton von Gebäudefundamenten eingebettet sind. Die Erder müssen
allseitig mindestens mit 5 cm Fundamenterderbeton umhüllt sein. Fundamenterder werden in
Neubauten bevorzugt als Anlagenerder für die Schutzmaßnahme Nullung sowie als Blitzschutzerder
vorgesehen und ergeben auch einen sehr guten Potentialausgleich im Gebäude.
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Abb. 35: Staberder
2.4 Potentialausgleich
Zwischen Teilen, die gut leitend miteinander verbunden sind, kann keine Spannung auftreten (das
Potential ist ausgeglichen). Das vermindert die Gefahr des Auftretens einer Fehlerspannung.
2.5 Hauptpotentialausgleich
Für jeden Hausanschluss muss ein Hauptpotentialausgleich errichtet werden. Der
Hauptpotentialausgleich wird mit einer Potentialausgleichsschiene PAS hergestellt.
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2.5.1 Zusätzlicher Potentialausgleich
Hierbei müssen alle gleichzeitig berührbaren leitenden Teile ortsfester Betriebsmittel, Schutzleiter,
leitfähige Teile im Raum und die Bewehrung des Stahlbetons einbezogen werden.
angeschlossen werden.
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Abb. 38: Aufbau beweglicher Leitungen
Abb. 39: Anschluss ortsveränderlicher Betriebsmittel verschiedener Schutzklassen mit beweglichen Leistung.
Der Schutzleiter muss stets als eigene fabriksmäßig grün/gelb gefärbte Ader in der gemeinsamen
Umhüllung mitgeführt werden, darf keine Verbindung zu N-Leiter haben.
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• Leitungen auf Ringen/Trommeln dürfen wegen schlechter Kühling nicht mit vollem
Strom belastet werden.
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Abb. 42: Kragensteckvorrichtung für industrielle Zwecke und Anschluss von Drehstromverbraucher an
fünfpoligen Stecker
3.5 Adapter
Adapter sind kurze bewegliche Leitungen mit Steckvorrichtungsteilen, die verschiedenen
Steckvorrichtungssystemen angehören.
• Unfallsicher
• Betriebssicher
• Übersichtlich
4.1.1 Unfallsicherheit
• Lückenloser Basisschutz
• Fehlerschutz für alle Betriebsmittel vorgesehen
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• ÖVE-Vorschrifen Beachten
• Ausreichend viele Steckdose einplanen
• Steckdosen für verschieden Spannungen und Stromarten müssen gekennzeichnet
werden
4.1.2 Betriebssicherheit
4.1.3 Übersichtlichkeit
Die erste Kennziffer gibt Schutz gegen Zugang zu gefährlichen Teilen im Gehäuse und Eindringen
fester Fremdkörper an. Die Zweite gibt Schutz gegen Eindringen von Wasser an. (S.63 und S.64)
Abb. 45: Kurzbezeichnungsprinzip erklärt anhand eines häufig vorkommenden „3x1,5“ Kabels
Bei der Kurzzeichenentzifferung älterer Leitungen ist jedoch Vorsicht geboten, da oft alte bzw.
traditionelle Kurzzeichen verwendet wurden.
• LF…Fernmeldeleitung
• Y…PVC-Isolierung
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4.3.2 Leitungen mit und ohne Schutzleiter
Kurzzeichen:
4.3.3 Leitungsverlegung
Alle fest verlegten Leitungen müssen durch ihre Lage oder durch eine Verkleidung vor Beschädigung
geschützt sein. Als ausreichender Schutz gilt:
Um auch bei Unterputzverlegung einen Anhalt über die Leitungsverlegung zu erlangen, müssen diese
stets senkrecht und waagrecht verlegt werden.
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Abb. 47: In ÖVE Norm E8015-3 empfohlene Anordnung von Leitungen, Steckdosen, Auslässen und Schaltern in
Wohnräumen und Küchen; Angaben in 𝑐𝑚
Alle Leiter eines Stromkreises sollten in der gleichen Umhüllung geführt werden. In einem
Installationsrohr Leitungen verschiedener Kreise geführt werden, wenn alle für die höchste
auftretende Nennspannung isoliert sind. Dies gilt auch für mehrere Stromkreise innerhalb eines
Kabels.
Ein gemeinsamer N- oder PEN-Leiter für mehrere Stromkreise ist nicht zulässig.
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Die sichere Trennung von Stromkreisen für Schutzkleinspannung oder Funktionskleinspannung kann
erreicht werden durch:
4.3.5 Leitungsverbindungen
Die Verbindung von Leitungen darf nur auf isolierten Unterlagen oder Umhüllung durch
Schraubklemmen, schraublose Klemmen, Pressverbinder und dergleichen in Dosen oder Kästen
erfolgen. Gemeinsame Dosen und Kästen für mehrere Stromkreise sind zulässig, die Leitungen
müssen dann jedoch an ihren Enden gekennzeichnet werden.
Geeignete Dosen sowie Zugentlastungen sind bei einer Weiterführung von Wand- bzw.
Deckenauslässen nötig.
Die Aderfarbe Grün/Gelb ist ausschließlich für Leiter mit Schutzfunktion, also für PE- und PEN-Leiter
zu verwenden
Für den Neutralleiter ist die Aderfarbe Blau zu verwenden. Wenn das System keinen N-Leiter besitzt
kann die Farbe Blau auch anderwärtig eingesetzt werden.
Für den Außenleiter eines Drehstromsystems sind die Aderfarben Braun, Schwarz und Grau
bevorzugt zu verwenden: L1=Braun, L2=Schwarz, L3=Grau
Die Aderfarben Grün und Gelb sind dort erlaubt, wo eine Verwechslung mit der Farbkombination
Grün/Gelb ausgeschlossen ist.
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4.4 Rohre und Zubehör
Elektro- und Installationsrohre haben die Aufgabe, eingezogene Leitungen vor mechanischer
Beschädigung zu schützen. Aderleitungen müssen in jedem Fall in Rohren verlegt werden,
mehradrige Leitungen nur dann, wenn ihr Mantel bei auf Putzverlegung nicht ausreicht.
Die Auswahl der Rohre erfolgt nach Durchmesser, der mechanischen Festigkeit, der
Wärmebeständigkeit sowie der chemischen Beständigkeit.
Über den bei einem Rohr verwendeten Werkstoff gibt die Kennziffer keine Auskunft. Verwendet
werden hauptsächlich PVC, Halogenfreier Kunststoff sowie bei Sonderanwendungen Stahl, Edelstahl,
Aluminium und Verbundstoffe.
Die Auswahl und Verlegung eines Rohres hat nach speziellen Kriterien zu erfolgen, siehe S.72 Tabelle
1 & S.73 Tabelle 3.
Weiters sind Rohre aus Isolierstoffen wenn möglich Rohren aus Metall vorzuziehen. Werden Rohre
aus Metall verwendet, müssen sich alle Leiter eines Wechsel- oder Drehstromkreises in einem Rohr
befinden. Dies ist nötig, damit sich die magnetischen Felder aufheben und keine Ströme im Rohr
induziert werden.
Rohrenden sind jedenfalls zu entgraten, bei metallenen mit Schrumpfschlauch zu isolieren um eine
Beschädigung der Leiter auszuschließen.
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4.5 Steckdosen
Bei Steckvorrichtungen ist sind Bemessungsstrom, Nennspannung und Stromart angegeben. (z.B.: 10
A 250V ~ ; 10/250 ~) Bedeutet Maximal 10 Ampere Wechselstrom bei 250 Volt.
4.7 Schalter
• Leerschalter(Trennschalter): Der Bemessungsstrom kann immer geführt werden, sie
können aber nur einen Bruchteil Schalten davon schalten.
• Lastschalter: Können den Bemessungsstrom führen und auch Schalten.
• Leistungsschalter: Können den Bemessungsstrom immer führen und ein Vielfaches
davon schalten. (Leistungsschutzschalter)
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Bei Gleichstrom müssen besondere Schalter verwendet werden, wegen der stärkeren
Lichtbogenbildung.
Nicht erlaubter Basisschutz ist der Schutz vor Berührung unter Spannung stehender Teile.
Zusatzschutz: In Räumen mit Badewannen oder Duschen ist eine Fehlerschutzeinrichtung mit
IΔN≤0,03A für alle Verbraucher und ein zusätzlicher Potentialausgleich zu installieren.
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Abb. 53: Gefahrenbereiche in Bad mit Duschwanne
Der Gefahrenbereich reicht auch 5cm in die Begrenzungswand, deswegen dürfen dort keine
Leitungsanlagen installiert werden.
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4.10 Brandgefährdete Räume
Brandgefährdete Räume sind Räume, in denen sich leicht entzündbare oder leicht brennbare Stoffe
befinden. (z.B.: Lagerräume für Papier, Textilien, Holz) elektrische Betriebsmittel müssen so
angebracht werden, dass Temperaturerhöhungen im Fehlerfall keinen Brand verursachen. Es muss
daher ein FI mit IΔN ≤ 0,3 A vorzusehen. Betriebsmittel müssen mindestens die Schutzklasse IP4X
haben.
4.11 Garagen
Garagen sind Räume in denen Kraftfahrzeuge abgestellt werden. Sie sind brandgefährdete Räume
sowie auch feuchte Räume. Es gibt 2 Hauptregeln für Garagen: In Bereichen, die Kraftfahrzeuge
streifen oder anfahren könnten dürfen keine elektrischen Betriebsmittel sein. Wegen des Benzin-Luft
Gemisches, welches sich wegen der höheren Dichte am Boden ausbreitet, dürfen keine
funkenbildende Betriebsmittel in Bodennähe montiert werden.
Zusatzschutz: Für alle Steckdosen bis 32A ist ein Fi mit IΔN<30mA vorgeschrieben, wenn eine Nullung
oder Fehlerstrom-Schutzschaltung angewendet wird. Alle FI-schalter müssen bi -25°C geeignet sein.
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• Verteilerschränke: Hier können Betriebsmittle der Baustelle direkt angeschlossen
werden.
• Anschlussverteilerschränke: Verbindung von Anschluss- und Verteilerschrank.
Alle Anlagen müssen durch mindestens einen Schalter freischaltbar sein. Dieser Schalter muss in der
Aus-Stellung gesichert werden können.
Wenn eine Nullung verwendet wird muss der PEN nach Fertigstellung des Fundaments mit dem
Fundamenterder verbunden werden.
4.13.1 Provisorien
Provisorien dienen der kurzzeitigen Aufrechterhaltung der Stromversorgung, nach einer Katastrophe
oder einem Schadenfall. Für sie gelten die gleichen Richtlinien, wie für Baustellen, jedoch kann davon
abgewichen werden.
Durch Feuchtigkeit, chemisch aggressive Dämpfe, Säuren, Salze, übergroßer Arbeitsanfall und die
Lagerung von leicht entzündlichem Material in großen Mengen (Heu, Stroh) ergibt sich eine erhöhte
Unfallgefahr. Da Tiere viel empfindlicher auf elektrischen Strom reagieren, gibt es für
landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebsstätten zusätzliche Schutzmaßnahmen.
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Zusätzlich müssen alle Metallteile leitend miteinander verbunden werden. Bei Stand- bzw.
Liegeflächen der Tiere ist eine Potentialsteuerung vorzusehen.
Es ist ein Fehlerstrom-Schutzschalter mit IN < 0,3 A vorzusehen. Wenn widerstandsbehaftete Fehler
einen Brand verursachen können muss IN < 0,03 A sein.
4.15.2 Leitungen
4.15.3 Betriebsmittel
Abzweig- und Gerätedosen müssen hohlwandgeeignet sein. Unterputzgeräte müssen mit Schrauben
oder Krallen befestigt werden.
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4.17 Explosionsgefährdete Bereiche
Explosionsgefährdete Bereiche sind Bereiche, in denen brennbare Gase, Dämpfe, Nebel oder Stäube
explosionsfähige Gemische bilden können. Dabei unterscheidet man unterschiedliche Zonen:
Zone 0: Eine explosionsfähige Atmosphäre aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln ist
ständig, über lange Zeiträume oder häufig vorhanden.
Zone 1: Eine explosionsfähige Atmosphäre aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln
kann sich im Normalbetrieb gelegentlich bilden.
Zone 2: Eine explosionsfähige Atmosphäre aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln
tritt im Normalbetrieb nicht oder nur kurzzeitig auf.
4.18 Freileitungsanschluss
Abb. 58: Die Dachständerrohre und Ausleger sind von Fehlerschutzmaßnahmen ausgenommen und dürfen nicht
mit der Blitzschutzanlage verbunden werden. Freileitung muss einen Mindestquerschnitt von 16mm2 haben.
4.19 Zählerverteilerschrank
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4.20 Hausanschluss und Verteilung
In kleinen Häusern erfolgt die Unterbringung der Zähler und der nötigen Schalt- und
Leitungsschutzeinrichtungen in einem gemeinsamen Zählerverteilerschrank. Der Anbringungsort
jedes Verteilers ist so zu wählen, dass eine leichte und gefahrenlose Bedingung möglich ist. Isolierte
Leitungen können an metallenen Teilen befestigt werden, blanke, aktive Leiter müssen einen
gewissen Abstand einhalten.
4.21 Überspannungsschutz
In Verteilungsnetzen treten durch atmosphärische Einflüsse – Blitze – kurze Überspannungen von
einigen kV von einer Dauer von 1 bis 100 s auf, welche Geräte zerstören können. Dabei werden
Überspannungsableiter eingebaut, die bei Überspannung den Stoßstrom ableiten. Im öffentlichen
Netz ist die EVU für den Überspannungsschutz zuständig. In jeder Verbrauchsanlage sind vom
Hersteller Überspannungsschutzgeräte der Type 2 zu installieren.
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Abb. 61: Anwendung der verschiedenen Typen von Überspannungsschutzgeräten im Niederspannungsnetz.
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4.22 Einbau und Schaltung der Ableiter
• Reihenschaltung Varistor-Funkenstrecke
• Nur Varistor
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Abb. 64: U/I-Kennlinien von Varistoren
5 Leitungsschutz
5.1 Schmelzsicherungen
Bei den Schmelzsicherungen fließt der Leitungsstrom durch einen kurzen, dünnen Draht in einem
quarzsandgefüllten Gehäuse aus Porzellan.
Fließt mehr als der Bemessungsstrom, so schmilzt dieser Draht ab und der Stromkreis wird
unterbrochen.
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Abb. 66: Aufbau einer Schmelzsicherung (Stöpselsicherung)
5.3.1 Bemessungsspannung
5.3.2 Bemessungsstrom
5.3.3 Bemessungsschaltvermögen
Dies ist der höchste Kurzschlussstrom, den die Sicherung ohne Gefahr abschalten kann.
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5.3.4 Betriebsklasse
Die Auslösekennlinie der Sicherung muss über den ganzen Bereich zwischen Bemessungsstrom und
Kurzschlussstrom links der Gefahrenkennlinie liegen.
Ist jener Strom, bei dem die Sicherung nicht ausschalten darf.
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5.5 Aufbau und Wirkungsweise
Den Überlastschutz übernimmt ein Bimetallauslöser. Der Strom heizt ein Bimetall auf, dieses
verbiegt sich und löst den Schalter aus. Die Zeit bis zur Auslösung ist umso kürzer, je größer der
Strom durch den Schalter ist.
Den Kurzschlussschutz übernimmt die magnetische Auslösung. Fließt ein großer Strom durch den
Schalter, dann zieht die Magnetspule an und schaltet sofort aus.
Die drei Typen haben die gleichen thermischen Auslöser und unterscheiden sich nur in der
magnetischen Schnellauslösung.
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Abb. 69: Auslösecharakteristik der Leitungsschutzschalter B, C und D. Die thermische Auslösung ist bei allen drei
Typen identisch.
5.6.1 Anwendung
Typ B ist für alle Stromkreise geeignet, die Beleuchtung, Wärmegeräte und Haushaltsgeräte
versorgen.
Typ C ist anzuwenden für Stromkreise mit Motoren und Handwerkzeugen, bei denen hohe
Anlaufströme fließen.
Typ D ist für Sonderfälle in Industrie und Gewerbe geeignet, wo besonders hohe Stromspitzen
auftreten (große Transformatoren).
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5.7 Aufschriften
Die Energiebegrenzungsklasse ist ein Maß für die Durchlassenergie, die ein Schalter benötigt, um den
Stromkreis zu öffnen (𝐼 2 ∗ 𝑡).
5.8 Ausschaltstrom
Als Ausschaltstrom bezeichnet man jenen Strom, der fließen muss, damit ein Überstromschutzorgan
im Fehlerfall so schnell ausschaltet, dass keine Gefahr durch indirektes Berühren entsteht.
5.9 Selektivität
Selektivität bedeutet, dass im Fehlerfalle nur jenes Überstromschutzorgan abschaltet, das sich
unmittelbar vor der Fehlerstelle befindet, und alle anderen betriebsbereit bleiben.
Zwei in Reihe geschaltete Überstromschutzorgane sind dann selektiv, wenn sich ihre
Auslösekennlinien unter Berücksichtigung der möglichen Fertigungsstreuungen nicht kreuzen.
Abb. 70: Bei Selektivität schaltet bei Überstrom nur die verbrauchernächste Stromsicherung ab
59
5.9.1 Einfache Regeln zur Selektivität
5.11 Sonderbestimmungen
• PE- und PEN-Leiter dürfen nie Leitungsschutzorgane enthalten
• N-Leiter von sicher geerdeten Zweileiterstromkreisen brauchen keine
Leitungsschutzorgane
• N-Leiter von Drehstromkreisen dürfen niemals Einzelsicherungen enthalten
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Abb. 72: Leitungsschutzorgane im N-Leiter
Sie dürfen daher nur hinter Vorsicherungen angeschlossen werden, die sie vor zu großen
Kurzschlussströmen schützen.
Der Mindestquerschnitt durch mechanische Festigkeit bei Aderleitungen, Mantelleitungen, Kabel und
Stegleitungen in Leistungsstromkreise beträgt 1,5mm² Kupfer.
61
6.2 Mindestquerschnitt durch Strombelastung A2
Der Mindestquerschnitt auf Grund der Strombelastung, ist abhängig von dem vorgeschalteten
Überstromschutzorgan. Außerdem muss der Bemessungsstrom des Leitungsschutzorgans
mindestens so groß sein, wie der Betriebsstrom des Verbrauchers.
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6.3 Mindestquerschnitt durch Spannungsabfall in Leitungen A3
Da der Widerstand einer Leitung mit dem Widerstand des Verbrauchers immer in Reihe geschaltet
ist, teilt sich die Spannung auf und ist am Verbraucherwiderstand kleiner als die eingespeiste. Als
Spannungsabfall versteht man die Differenz zwischen der Spannung am Anfang und am Ende einer
Leitung. Der Spannungsabfall darf von der Übergabestelle bis zum Verbraucher maximal 4% von UN
betragen.
Ist der Spannungsabfall einer Leitung zu groß, treten Betriebsstörungen durch Unterspannung auf.
Abb. 74: Spannungsabfall bei Gleich- und Wechselstrom auf der Leitung
2∙𝐼∙𝑙
∆𝑈 = 𝐼 ∙ 𝑅𝑙 =
𝛾∙𝐴
ist die Spannung 𝐼 ∙ 𝑅𝑙 phasengleich mit 𝐼, deshalb ist nur der 𝐼 ∙ 𝑅𝑙 ∙ cos 𝜑 wirksam.
Abb. 75: Zeigerbild für die Spannungsverhältnisse in einer Leitung, wenn ein induktiver Strom fließt.
2 ∙ 𝐼 ∙ 𝑙 ∙ cos 𝜑
∆𝑈 = 𝐼 ∙ 𝑅𝑙 ∙ cos 𝜑 =
𝛾∙𝐴
63
2 ∙ 𝐼 ∙ 𝑙 ∙ cos 𝜑
𝐴3 =
𝛾 ∙ ∆𝑈
√3 ∙ 𝐼 ∙ 𝑙 ∙ cos 𝜑
∆𝑈 = √3 ∙ 𝐼 ∙ 𝑅𝑙 ∙ cos 𝜑 =
𝛾 ∙𝐴
√3 ∙ 𝐼 ∙ 𝑙 ∙ cos 𝜑
𝐴3 =
𝛾 ∙ ∆𝑈
Sind entlang einer Leitung mehrere Verbraucher angeschlossen, so ist diese mehrfach belastet.
64
Abb. 77: Die mehrfach belastete Leitung; der größte Spannungsabfall tritt beim letzten Verbraucher auf
2 ∙ 𝐼1 ∙ 𝑙1 2 ∙ 𝐼2 ∙ 𝑙2 2 ∙ 𝐼3 ∙ 𝑙3 2 ∙ ∑(𝐼 ∙ 𝑙)
∆𝑈 = + + =
𝛾∙𝐴 𝛾∙𝐴 𝛾 ∙𝐴 𝛾∙𝐴
Die Leitungslänge für ∆𝑈 = 1,5% bei einem Kupferleiter mit 1,5mm² Leitungsquerschnitt, einer
Betriebsspannung von ~ 230 V und einem Strom von 16 A beträgt nur 9 Meter.
65
6.3.5 Beispiele
66
67
6.4 Anschluss von Motoren
Beim Anschluss von Motoren müssen zusätzlich zu den Regeln der Leistungsbemessung
(mechanische Festigkeit, Strombelastung und Spannungsabfall) auch der Anlaufstrom, die
Rückwirkungen auf das Netz und der Motorschutz beachtet werden.
6.4.1 Anlaufstrom
Motoren nehmen beim Einschalten und bis zum Erreichen der Nenndrehzahl einen erhöhten Strom
auf. Dieser Anlaufstrom ist abhängig vom verwendeten Anlaufverfahren. (bei direkter Einschaltung
ca. 6*IN, bei Sterndreieckanlauf ca. 2*IN und bei elektronischem Sanftanlauf 1-5*IN)
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6.4.2 Rückwirkung auf das Netz
6.4.3 Motorschutz
Motoren nehmen, wenn sie beschädigt oder überlastet werden, mehr als den Bemessungsstrom auf
und erhitzen sich dadurch stark. Für den Motorschutz gibt es folgende Geräte:
Motorschutzschalter und Thermorelais: Der Strom fließt über ein Bimetall, welches bei starker
Beanspruchung den Kontakt trennt. Sehr billig.
Motorschutzschalter und Thermorelais schützen nicht nur den Motor, sondern auch die Leitung vor
Überlastung. Neben einer thermischen Sicherung kann auch eine magnetische Schnellauslösung
eingebaut werden, welche auch den Leitungsschutz übernehmen kann, wenn sie am Anfang der
Leitung eingebaut ist.
Das zeitliche Verhalten dieser zwei Schutzmechanismen ist im folgenden Diagramm dargestellt:
69
Abb. 78: Schaltplan und Auslösekennlinie eines Motorschutzschalters mit thermischer und magnetischer
Auslösung
6.4.4 Anschlussplan
Der richtige Anschluss ist bei Motoren sehr wichtig, da sie nicht nur bei Überspannung, sondern auch
bei Unterspannung durchbrennen können. Zum Beispiel dürfen nur Motoren in Stern-Dreieck
angelassen werden, wenn sie auch im Normalbetrieb eine Dreiecksschaltung aushalten.
Abb. 81: Aufbau von Energiekabeln mit PVC-Isolierung und konzentrischem Leiter oder Schirm
71
Abb. 82: Aufbau von Energiekabeln mit konzentrischem Leiter
• Sonderausführungen
• Haben z.B. eine höhere mechanische Abriebfestigkeit, sind halogenfrei oder erhöht
flammwidrig.
7.2 Kabelaufbau
Der Aufbau von Erdkabeln wird durch Kurzzeichen dargestellt. Die verschiedenen Zeichen werden –
so wie im Kabelaufbau – von innen nach außen aneinandergereiht.
Beispiel:
E-YY-J4 3 10 RE 1 kV
Energiekabel, vier Adern, PVC isoliert, Mantel aus PVC, Leiterquerschnitt 10 mm2 Kupfer, Leiter
eindrähtig, rund, eine Ader grün/gelb, Nennspannung 1 kV
7.3 Strombelastbarkeit
Bei PVC-Kabeln ist die zulässige Betriebstemperatur 70°C. Je nach Art der Verlegung (Luft oder Erde)
und Umgebungstemperatur muss der maximale Bemessungsstrom der Überstromschutzeinrichtung
richtig gewählt werden. Zum Beispiel darf eine Leitung mit 1,5mm2 Querschnitt bei Verlegung in Luft
bei 20°C Umgebungtemperatur nur mit maximal 16A belastet werden, das heißt die
Schmelzsicherung muss auf 16A dimensioniert werden.
7.4 Verlegeregeln
Verlegeregeln gibt es, um sicherzustellen, dass verlegte Kabel auf lange Zeit betriebssicher sind. Risse
in der Isolierung durch Temperaturschwankungen oder Bewegungen des Erdreiches sollen so
vermieden werden.
7.4.1 Krümmungsradius
Um Risse in der Isolierung zu verhindern, ist der minimale Krümmungsradius durch ein Vielfaches des
Kabelquerschnitts festgelegt. Z.B.: R = 15 ∙ D für einadrige unbewehrte Kunststoffkabel.
72
Abb. 83: Krümmungsradius
7.4.2 Kabelgraben
Die Mindesttiefe eines vergrabenen Kabels muss 0,7 m betragen, in felsigem Geländebeträgt sie nur
0,6 m. Weiters soll ein Kabel wellenförmig im Graben liegen, damit es bei Längenänderungen oder
Erdbewegungen etwas nachgeben kann.
7.4.3 Bettung
Zwischen einem Energiekabel bis 1 kV und einem anderen Kabel sind mindestens 6 cm Abstand zu
halten. Bei Kabeln mit über 1 kV sind mindestens 10 cm erforderlich.
Kabel dürfen in einem Rohr verlegt werden, jedoch verringert dies ihre Belastbarkeit. Weiters dürfen
nie zwei Mess- oder Steuerkabel in einem Rohr verlegt werden.
7.4.4 Lageplan
Ein genauer Lageplan inklusive Abständen zu Hauswänden und Kanten ist sehr wichtig, um bei
Störungen und Erdarbeiten das Auffinden eines Erdkabels zu erleichtern.
7.5.1 Schrumpfmuffen
Hier wird ein Schrumpfschlauch auf jede Ader aufgebracht und aufgeschrumpft. Anschließend wird
der ganze Kabelabschnitt von einem weiteren Schrumpfschlauch feuchtigkeitsfest umschlossen.
73
7.5.2 Gießharzmuffe
Bei Gießharzmuffen wird statt Schrumpfschläuchen ein Harz verwendet, welches die verbundenen
Aderenden umschließt und so gegen Feuchtigkeit schützt.
8 Fragen
8.1 Elektroschutz
8.1.1 Wirkungen des elektrischen Stromes auf den Menschen (Paul Widauer)
• Welche drei Typen von Schutzklassen gibt es und wodurch unterscheiden sie sich?
1.8
• Zeichnen Sie die Kennzeichnung der zweiten und dritten Schutzklasse auf.1.8
74
8.1.9 Nullungsbedingungen (Sam Harrant)
• Nennen Sie die Hauptbestandteile des FI – Schutzschalters und erklären Sie dessen
Funktion. 1.18.1
• Welche Sensitivitätsarten gibt es bei FI – Schaltern? 1.18.2
• Warum ist es zu empfehlen einzelne Stromkreise zusätzlich abzusichern
(Selektivität)? 1.18.2
• Welche Maßnahmen müssen getroffen werden damit ein
Isolationsüberwachungssystem gut funktioniert (3 Hauptpunkte)? 1.18.6
• Bei welchem Netzsystem darf die Schutzerdung noch verwendet werden? Warum
kommt die Schutzerdung bei Neuanlagen nicht mehr in Frage? 1.18.7
8.2 Erder
• Erkläre anhand der Betrachtung des Erdquerschnitts um den Erder sowie der
Veränderung des Potentialunterschiedes zwischen Erder und Potentiallinie den
Ausbreitungswiderstand. 2.1
• Nenne die Materialen die für den Bau von Erdern zugelassen sind und wann diese
zum Einsatz kommen. 2.3
75
8.4 Installation elektrischer Anlagen
• Welchen Schutz muss ein elektrisches Betriebsmittel bieten und was geben die
ersten zwei Ziffern des IP-Codes an. 4.2
• Was gilt für fest verlegte Leitung als ausreichender Schutz vor Beschädigung? 4.3
• Nennen sie drei Klemmenarten zur Verbindung von Leitungen. 4.3.5
• Ist die Verbindung der Leiter von mehreren Stromkreisen in einer Klemmdose
zulässig? Auf was muss geachtet werden? 4.3
• Listen Sie alle Gefahrenbereiche in Räumen mit Badewannen oder Duschen auf und
Erklären Sie diese. 4.8
• Wie ist ein Feuchte und Nasse Räume definiert? – Geben Sie 3 Beispiele. 4.9
• Welche Arten von Baustellenstromverteiler gibt es und welche Aufgabe haben sie?
4.13
76
8.5.8 Explosionsgefährdete Bereiche (Marvin Kejzar)
8.6 Leitungsschutz
77
8.7.2 Anschluss von Motoren (Timon Stojkovic)
• Was muss bei einer unterirdischen Verlegung von Kabeln beachtet werden?
(Kabelgraben, Bettung, Lageplan) 7.4
• Welche Arten von Muffen gibt es und wie unterscheiden sie sich? (Schrumpfmuffen,
Gießharzmuffe) 7.5
78