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Eckhard Frick sj
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Professur für Spiritual Care und psychosomatische Gesundheit
www.spiritualcare.de
„moral distress“
• Ursprung des Begriffs in der Pflege-Philosophie
• “when one knows the right thing to do, but institutional
constraints make it nearly impossible to pursue the right course
of action’’
constraint
moral
certainty
intern extern
constraint
moral
certainty
Helfende Berufe
Militärs als
als Täter(innen),
Täter(innen),
Zeugen
Zeugen, Opfer
Demoralization
Moral injury
(Clarke &
(Shay 2014)
Kissane 2002)
Alazmani-Noodeh et al. 2021 BMC Nurs Moderating effect of spiritual beliefs on job
dissatisfaction
Borges et al. 2021 PloS One Morally injurious events on COVID-19-related
psychosocial functioning
Callis et al. 2021 J Hlth Care Chapl „Tea for the soul“
Davis & Batcheller 2020 Nurse Leader Managing moral distress in the workplace
Helmers et al. 2020 Nurs Ethics Moral distress: Developing strategies from
experience
LoGiudice & Bartos 2021 Adv Crit Care Experiences of nurses during the COVID-19
pandemic
Nasrabadi et al. 2021 BMC Nurs experiences of nurses' moral distress in long-term
care
Rushton et al. 2021 Am J Crit Care Equipping nurses to address ethical challenges
Sala Defilippis et al. 2020 Int Crit Care Nurs Moral resilience through harmonised connectedness
Silverman et al. 2021 Nurs Ethics Moral distress in nurses caring for patients with
Covid-19
Smiechowski et al. 2020 Int Crit Care Nurs Vicarious spiritual distress in intensive care
Wang et al. 2021 Br J Psychiat Spirituality, moral injury and mental health among
Chinese health professionals
Moral distress
Burden
Nurses Physicians
Job satisfaction
Perception of
burden
Emotional
exhaustion
Multizentrische Studie
B: Also, ich war vor zwei Jahren bei einer Schwester dabei, da ist ein Patient verstorben und es war
wiedermal viel zu tun und ich habe gesagt: „Ich helfe dir.“ Es war unglaublich, wie die dem die
Zähne aus dem Mund raus hat und gelagert, also ich habe mich dann zusammengerissen, ich hab
dann auch wirklich- ich habe dann geschluckt, weil das jetzt ein Typ war mit dem ich gar nicht klar
kam, also es gibt ja Menschen mit denen- manche sieht man ja so, ah, der ist nett, das passt und es
gibt welche- oder es ist Routine, ich weiß es nicht, ob das bei manchen wirklich Routine ist, aber
für mich- das kann doch keine Routine sein, oder? Es ist trotzdem noch ein Mensch, den ich mit
Bedacht anfasse. Andere wiederum reden noch mit den Leuten und sagen: „Ich wasche sie jetzt
noch mal. Wir drehen sie.“ Und bei anderen ist das einfach eine, keine Ahnung was… ein Ding,
was weg muss, schnell, ne? Ja oder: „Da brauchst du jetzt nicht mehr reingehen, das lohnt sich
nicht“, wo ich mir dachte: du und wenn ich dem nur die Hand drücke oder irgendwie nochmal
schön den Kopf hinlege oder was. So Kleinigkeiten. Das ist doch ein Mensch! Natürlich wissen wir
nicht, was da noch ankommt, aber es gibt ja, gerade so Intensivpatienten, wenn die dann erzählen,
was sie erlebt haben, gell? Gibt es ja doch einige, die dann ihre Geschichten erzählen. Gut, und wie
sie im Sterbe- ja, sage ich mal Vorgang, wissen wir nicht, was da. Aber trotzdem finde ich es ist ein
Mensch mit Gefühlen und da ist noch alles da, alles drin in meinen Augen, aber das ist ja, ich sag ja
meine Einstellung, ja?
B: hm (bejahend) (...) Gut. (...) Hast du den Eindruck, dass Spiritualität hier bei uns in der Arbeit auch
irgendwie einen Platz hat, oder dass ähm, dass es ein Thema ist bei uns in der Arbeit? #00:18:15-6#
I: ähm (...) Also wenn man das betriebliche Gesundheitsmanagement anguckt, das ja völlig fern
sozusagen von der klinischen Praxis ist, ist es schon, dass wir das sozusagen das betriebliche
Gesundheitsmanagement weiß um, um diese belastenden Faktoren, also es weiß sozusagen um die
Stressbelastung und weiß, dass wir sozusagen Umgang mit Stress schulen müssten, dass wir
sozusagen Yoga und Achtsamkeitstraining, auch das sind so kleine Punkte in unserem betrieblichen
Gesundheitsmanagement, die aber kaum einer besucht, weil es nicht, ähm diese Dinge sind nicht
Teil der medizinischen Ausbildung, ähm oder der pflegerischen Ausbildung, das ist egal wo, sie
werden immer noch diese Art von Skills, das wird immer noch vernachlässigt, weil es nicht, weil es
immer noch einen, einen, einen Hauch von Schwäche hat, sich sozusagen, dass wir sagen, ähm, wir
benötigen eben andere Kompetenzen, wir brauchen, ähm, wir brauchen ein gewisses Maß an, wie
auch immer man das nennt, Spiritualität, wir brauchen sozusagen, wir müssen Mechanismen finden,
um mit den Belastungen umzugehen, um einfach auch gut zu blei / , also um gute Mediziner, oder
gute Schwester oder was auch immerzu bleiben, brauchen wir sozusagen diesen emotionalen
Ausgleich. Aber das findet nicht im Alltag unserer Kliniken oder die, die ich jetzt bis jetzt kenne, hat
das keinen Stellenwert. #00:19:43-8#
Eckhard Frick sj
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Professur für Spiritual Care und psychosomatische Gesundheit
www.spiritualcare.de