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Copertina_GER_B4 2004 12-03-2004 9:53 Pagina 1

C M Y CM MY CY CMY K

MV AGUSTA F4 BRUTALE S

Colori compositi
Informationshinweis
MV Agusta S.p.A. verfolgt eine Politik ständiger Verbesserung ihrer Produkte. Aus diesem Grund kann es
vorkommen, dass kleine Abweichungen zwischen dem vorliegenden Dokument und dem von Ihnen erwor-
benen Fahrzeug bestehen. Die Modelle MV Agusta werden in zahlreiche Länder exportiert, in denen unter-
schiedliche Straßenverkehrsordnungen und Zulassungsverfahren bestehen. In der Hoffnung auf Ihr
Verständnis behält sich MV Agusta S.p.A. deshalb das Recht vor, jederzeit und ohne Vorankündigung,
Änderungen an ihren Produkten und den technischen Dokumentationen vorzunehmen.

Die Umwelt schützen und respektieren


Alles was wir tun hat Auswirkungen auf den gesamten Planeten und seine Ressourcen.
Zum Schutz der Gemeinschaft weist MV Agusta die Kunden und die Angestellten im Kundendienst darauf
hin, wie das Motorrad umweltschonend genutzt und Motorradbauteile und Flüssigkeiten entsprechend der
geltenden Umweltschutzgesetze entsorgt bzw. dem Recycling zugeführt werden können.

© 2004
Die vollständige oder teilweise Vervielfältigung dieses Dokuments ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung der MV
Agusta S.p.A. verboten.

Teilnr. 8C00A4020 - Ausgabe Nr. 1


Gedruckt im März 2004
Bedienungs- und Wartungsanleitung
Il presente Manuale di uso e manutenzione è disponibile nelle edizioni in lingua sotto specificate:
This Manual is available in the languages listed below:
Le présent livret d’utilisation et d’entretien est disponible dans les éditions rédigées dans les langues
spécifiées ci-dessous:
Die vorliegende Bedienungs- und Wartungsanleitung ist in folgenden Sprachen erhältlich:
Las ediciones del presente manual de uso y mantenimiento están disponibles en los siguientes idiomas:

Codice/Code/Code
Bestell-Nr./Código

Edizione Italiana Italian Edition Edition Italienne Italienische Ausgabe Edición en Italiano 8000A4020

Edizione Inglese English Edition Edition Anglaise Englische Ausgabe Edición en Inglés 8A00A4020

Edizione Francese French Edition Edition Française Französische Ausgabe Edición en Francés 8B00A4020

Edizione Tedesca German Edition Edition Allemande Deutsche Ausgabe Edición en Alemán 8C00A4020

Edizione Spagnola Spanish Edition Edition Espagnole Spanische Ausgabe Edición en Español 8D00A4020

Edizione USA USA Edition Edition USA USA Ausgabe Edición USA 8000A4021

-2-
Sehr geehrter Kunde,
wir danken Ihnen für das Vertrauen, dass Sie uns ausgesprochen haben und gratulieren Ihnen zur Wahl Ihres
neuen F4 Brutale.
Dank dem beharrlichen Einsatz und Engagement seiner Techniker ist heute MV Agusta in der Lage seinen
zahlreichen Fans ein innovatives und von einer Sonderverkleidung und raffinierter Radtechnologie charakte-
risiertes Produkt anzubieten: Elemente die alle mit dem MV Agusta Warenzeichen verzeichneten Erzeugnisse
in der langen Zeitspanne seiner ruhmreichen Unternehmensgeschichte gekennzeichnet haben.
Das Ergebnis ist ein exklusives Motorrad, das dank seinen ästhetischen und funktionellen Eigenschaften
sowie den zahlreichen technischen Innovationen weit über den heutigen auf diesem Markt vertriebenen
Qualitätsprodukten liegt.
Die angewandten Lösungen verleihen dem neuen F 4 Brutale einen unverwechselbaren Charakter, der die-
ses Motorrad zu den anderen Modellen der Familie MV Agusta anknüpft und die Projektphilosophie diese
Unternehmens, das der ständigen Forschung, und der technologischen Innovation besonders Wert schenkt
und das winzigste Detail schätzen kann, konsolidiert. Jedem Motorradfahrer wird somit die Möglichkeit
geschenkt, seine Leidenschaft in voller Freiheit zu genießen und zur gleichen Zeit ein Motorrad zu besitzen,
das einzig auf der Welt ist und sich weltweit mit starkem Übergriff durchsetzt.
Die Bedienungs- und Wartungsanleitung gibt Ihnen nützliche und wertvolle Hinweise für die Durchführung der
Wartungsarbeiten, deren Ausführung Ihnen gleichzeitig Ihre Garantieansprüche gewährleisten.
Falls Sie weitere Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an den Kundendienst der MV Agusta.
Viel Spaß!
Claudio Castiglioni
Präsident
MV Agusta

-3-
ALLGEMEINES INHALTSVERZEICHNIS

Kap. Inhalt Seite Kap. Inhalt Seite


1 ALLGEMEINE INFORMATIONEN 11 3 BEDIENUNGSELEMENTE UND
1.1. Zweck der Bedienungsanleitung 11 INSTRUMENTE 40
1.2. Zeichenerklärung 12 3.1. Anbringung der Bedienungselemente
1.3. Garantieheft und Wartungscoupons 13 und Instrumente 40
1.4. Rahmen- und Motornummer 14 3.2. Seitlicher Ständer 42
2 SICHERHEITSINFORMATIONEN 22 3.3. Linke Lenkerschalter 43
2.1. Sicherheit 22 3.4. Rechte Lenkerschalter 45
2.1.1. Hinweise zu Veränderungen 3.5. Zündschloß und Lenkerschloß 48
an der Auspuffanlage 22 3.6. Schaltung 52
2.1.2. Sicherheitsvorschriften 23 3.7. Instrumente und Kontrollampen 53
2.1.3. Sicherheitsmassnahmen für Kinder 25 3.7.1. Kontrollampen 54
2.1.4. Hinweise zur Installation von Zubehör 26 3.7.2. Multifunktions-Display 55
2.1.5. Fahrzeugbeladung 27 4 EINSATZ 56
2.1.6. Änderungen Fahrzeug 29 4.1. Einsatz des Motorrads 56
2.1.7. Rennen/ Sportveranstaltungen 29 4.2. Einfahren 57
2.1.8. Hinweise für sicheres Fahren 30 4.3. Starten des Motors 59
2.1.9. Schutzkleidung 33 4.4. Auswahl und Modifizieren der
2.1.10 Ratschläge zur Diebstahlvermeidung 34 Display-Funktionen 61
2.2. Hinweisschilder - Anbringung 35 4.4.1. Auswahl der Display-Funktionen 62
2.3. Sicherheit - optische und akustische 4.4.2. Einstellen des Maßeinheiten 63
Signale 39 4.4.3. Nullstellen der Tageskilometerzähler 66

-4-
ALLGEMEINES INHALTSVERZEICHNIS

Kap. Inhalt Seite Kap. Inhalt Seite


4.4.4. Einstellen der Uhrzeit 69 5.7.2. Hydraulische Kompressionsbremse für
4.5. Tanken 71 hohe Gänge (Hinterradfederung) 91
4.6. Zugang zum Staufach 73 5.7.3. Hydraulische Kompressionsbremse für
4.7. Parken des Motorrads 75 niedrige Gänge (Hinterradfederung) 91
4.8. Kontrollen vor Fahrtantritt 77 5.8. Scheinwerfereinstellung 92
4.9. Anfahren 79 6 WARTUNG 94
5 EINSTELLUNGSARBEITEN 80 6.1. Tabelle Wartungs- und Kontrollarbeiten 94
5.1. Liste der Einstellungsarbeiten 80 6.2. Mitgeliefertes Bordwerkzeug und Zubehör 104
5.2. Tabelle der Einstellungsarbeiten 83 6.3. Schmiermitteltabelle 105
5.3. Einstellung Bremshebel Vorderradbremse 84 6.4. Motoröl - Ölstandkontrolle 106
5.4. Einstellung Kupplungshebel 84 6.4.1. Nachfüllen von Motoröl 107
5.5. Einstellung Rückspiegel 85 6.5. Kühlflüssigkeit - Kontrolle
5.6. Einstellung vordere Federung 86 Kühlflüssigkeitsstand 109
5.6.1. Federvorspannung 87 6.5.1. Kühlflüssigkeit - Nachfüllen
5.6.2. Hydraulische Ausdehnungsbremse von Kühlflüssigkeit 110
(Vorderradfederung) 87 6.6. Bremsbeläge - Kontrolle
5.6.3. Hydraulische Kompressionsbremse Abnutzung/Verschleiß 112
(Vorderradfederung) 88 6.7. Bremsflüssigkeit -Kontrolle
5.7. Einstellung hintere Federung 89 Bremsflüssigkeitsstand 113
5.7.1. Hydraulische Ausdehnungsbremse 6.8. Flüssigkeit Kupplungsbetätigung
(Hinterradfederung) 90 -Kontrolle Flüssigkeitsstand 115

-5-
ALLGEMEINES INHALTSVERZEICHNIS

Kap. Inhalt Seite Kap. Inhalt Seite


6.9. Reifen - Kontrolle und Wechsel 116 8 TECHNISCHE INFORMATIONEN 153
6.10. Kette - Kontrolle und Schmieren 122 8.1. Allgemeine Beschreibung des Motorrads 153
6.11. Leerlaufdrehzahl - Kontrolle 126 8.1.1. Bremskreislauf Vorderradbremse 155
6.12. Auswechseln - Allgemeine Informationen 127 8.1.2. Bremskreislauf Hinterradbremse 156
6.12.1. Sicherungen - Auswechseln 127 8.1.3. Kupplungskreislauf 157
6.12.2. Fahrlicht - Auswechseln der Birne 130 8.1.4. Motorschmierung 158
6.12.3. Fernlicht - Auswechseln der Birne 132 8.1.5. Kühlkreislauf 159
6.12.4 Vorderes Standlicht -Auswechseln der 8.1.6. Benzin-Versorgungskreislauf 160
Birne 133 8.2. Technische Daten 161
6.12.5. Vordere Blinker - Auswechseln der Birne 134 8.3. Zubehör 168
6.12.6. Hintere Blinker - Auswechseln der Birne 135 8.4. Bekleidung 169
6.12.7. Hinteres Standlicht und Bremslicht
Auswechseln der Birne 136
6.12.8. Nummernschildbeleuchtung -
Auswechseln der Birne 137
6.13. Batterie 139
6.14. Fahrzeugpflege 141
6.15. Längeres Stillegen 144
7 STÖRUNGEN 145
7.1. Störungen am Motor 145
7.2. Störungen an der elektrischen Anlage 150

-6-
SACHREGISTER

A
Auswahl der Displayfunktionen 61 - Hydraulische Ausdehnungsbremse
Auswechseln – Allgemeine Informationen 127 (Hinterradfederung) 90
Auswechseln der Birne 136 D
- Schildlicht – Auswechseln der Birne 137 Daten
Auswechseln der Birne: - Fernlicht 132 - Kennzeichennummer 14
- Fahrlicht 130 - Technische Daten 161
- vordere Blinker 134 Display
- hintere Blinker 135 - Modifizieren der Displayfunktionen 61
- vorderes Standlicht 133 - Multifunktions-Display 55
- hinteres Standlicht und Bremslicht 136 E
- Nummerschild 137 Einfahren 57
B Einsatz des Motorrads 56
Batterie 139 Einsatz, Kontrollen vor Fahrtantritt 77
Beschreibung des Motorrads 153 Einstellung Rückspiegel 85
Bremsanlage - Kontrolle Bremsflüssigkeitsstand 113 Einstellung
Bremsbeläge - Kontrolle Abnutzung / Verschleiß 112 - Bremshebel Vorderradbremse 84
Bremsung - Kupplungshebel 84
- Hydraulische Kompressionsbremse - Vordere Federung 86
(Vorderradfederung) 88 - Hintere Federung 89
- Hydraulische Kompressionsbremse - Rückspiegel 85
(Hinterradfederung) 91 Einstellungen 80
- Hydraulische Ausdehnungsbremse - Liste 80
(Vorderradfederung) 87 - Liste der Einstellungsarbeiten 83

-7-
SACHREGISTER

F
Fahrzeugpflege 141 Hydraulische Bremsanlage 88
Farbkennziffer 20 - Hydraulische Kompressionsbremse
Federung (Vorderradfederung) 88
- vordere Federung, Einstellung 86 - Hydraulische Kompressionsbremse
- hintere Federung, Einstellung 89 (Hinterradfederung) 91
Federvorspannung 87 - Hydraulische Ausdehnungsbremse
Flüssigkeiten (Vorderradfederung) 87
- Kühlflüssigkeit – Kontrolle
- Hydraulische Ausdehnungsbremse
Kühlflüssigkeitsstand 109
(Hinterradfederung) 90
- Kühlflüssigkeit – Nachfüllen von
I
Kühlflüssigkeit 110
Instrumente und Kontrolllampen 53
G
Garantieheft, Wartungscoupons und K
Kennnummer
Händlerliste 13
- Motornummer 14
H
Hebel - Rahmennummer 14
- Einstellung Bremshebel Vorderradbremse 84 Kette – Kontrolle und Schmieren 122
- Einstellung Kupplungshebel 84 Kindersicherungen und Maßnahmen 25
Hinweisschilder Kontrollen vor Fahrtantritt 77
- Anbringung der Sicherheitsschilder 35 Kontrolllampen 54
- Sicherheit – optische und akustische Signale 39 Kupplungsanlage – Kontrolle Flüssigkeitsstand 115

-8-
SACHREGISTER

L N
Längeres Stilllegen 144 Nachfüllen
Leerlaufdrehzahl – Kontrolle 126 - Kühlflüssigkeit 110
Lenker - Motoröl 107
- Rechte Lenkerschalter 45 Nummernschildbeleuchtung 137
- Linke Lenkerschalter 43 O
Lenkerschalter
Ölstandkontrolle, Motoröl 106
- Rechts 45
- Links 43 P
Lichter Parken des Motorrads 75
- Fernlicht – Auswechseln der Birne 132 Position der Bedienungselemente und
- Fahrlicht – Auswechseln der Birne 130 Instrumente 40
- Vorderes Standlicht- Auswechseln der Birne 133 R
- Hintere Standlicht und Bremslicht 136 Reifen – Kontrolle 116
Liste der Einstellungsarbeiten 80 - Löcherfestlegung 117
M - Reifenauswechseln 118
Mitgeliefertes Bordwerkzeug und Zubehör 104 Richtungsblinker 134
Modifizierung der Displayfunktionen 61
- Vordere Blinker – Auswechseln der Birne 134
Motor
- Hintere Blinker – Auswechseln der Birne 135
- Motorstarten 59
- Störungen beim Motorstarten 145 S
Motoröl Schaltungen 52
- Ölstandskontrolle 106 Schmierung, Kette – Kontrolle und Schmieren 122
- Nachfüllen 107 Seitlicher Ständer 42

-9-
SACHREGISTER

Z
Sicherheit 22 Zeichenerklärung 12
- optische und akustische Signale 39 Zubehör 168
Sicherungen – Auswechseln 127 - Installationsvorschläge 26
Standkontrolle Zugang zum Staufach 73
- Bremsflüssigkeitsstand 113 Zündschloß und Lenkerschloß 48
- Kupplungsflüssigkeitsstand 115
- Kühlflüssigkeitsstand 109
- Motoröl 106
- Verschleißkontrollen, Bremsbeläge 112
Starten des Motors 59
Störungen an der elektrischen Anlage 150
Störungen 145
- am Motor 145
- an der elektrischen Anlage 150
T
Tabelle Wartungs- und Kontrollarbeiten 94
Tabelle
- der Einstellungen 83
- Flüssigkeiten und Schmiermittel 105
Tanken 71

- 10 -
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1

1.1. Zweck der Bedienungsanleitung


Außer der Bedienungs- und Wartungsanleitung finden Sie in 1
diesem Heft auch wichtige Sicherheitshinweise. BEVOR SIE
DAS MOTORRAD BENUTZEN MUß DAS GESAMTE HEFT
AUFMERKSAM DURCHGELESEN WERDEN.
In dieser Bedienungsanleitung wird das Modell mit der maxi-
malen Ausstattung beschrieben, wie es bei Drucklegung
verfügbar war.
Die vorliegende Bedienungs- und Wartungsanleitung ist inte-
graler Bestandteil des Motorrads. Sie muss im Motorrad auf-
bewahrt und bei Halterwechsel dem neuen Fahrzeughalter
übergeben werden.
Sie befindet sich im Kasten unter dem Beifahrersitz.

- 11 -
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1

1.2. Zeichenerklärung
1 Besonders wichtige Textstellen die sich auf die Sicherheit der Personen oder des Fahrzeugs beziehen,
sind mit folgenden Symbolen gekennzeichnet:

Gefahr - Achtung: Die mangelnde oder unvollständige Beachtung dieser Vorschriften stel-
lt eine schwere Unfallgefahr für den Arbeiter oder Dritte dar.

Vorsicht - Vorsichtsmaßnahme: Die Nichteinhaltung der Anweisungen kann schwere und


dauerhafte Schäden am Fahrzeug verursachen.

Folgende Symbole werden benutzt, um anzuzeigen, wer die angegebenen Wartungs- und
Einstellungsarbeiten ausführen darf:

Informationen zu Arbeiten, die vom Motorradfahrer ausgeführt werden dürfen.

Informationen zu arbeiten, die ausschließlich von ausgebildetem Fachpersonal ausgeführt


werden dürfen.

Um weitere Informationen hervorzuheben, werden folgende Symbole verwendet:

Das Symbol zeigt an, dass für die richtige Durchführung der angegebenen Arbeit ein
Spezialwerkzeug oder Sonderausrüstung benötigt werden.

§ Das Zeichen “§” gefolgt von einen Ziffer verweist auf das entsprechende Kapitel.

- 12 -
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1

1.3. Garantieheft und Wartungscoupons


1
Zusätzlich zu der Bedienungs- und Wartungsanleitung erhal-
ten Sie das Garantieheft mit der Garantiebescheinigung, der
Bescheinigung der vor der Fahrzeugübergabe ausgeführten
Arbeiten und den Wartungscoupons sowie eine Liste mit den
Adressen der Vertragshändler.

WICHTIG
Eine Kopie der Garantiebescheinigung muß vom
Vertragshändler ausgefüllt und innerhalb von 10 Tagen nach
Zulassung an die MV Agusta geschickt werden.

Die Wartungscoupons müssen nach Abschluss der jeweiligen


Wartungsarbeiten ebenfalls innerhalb von 10 Tagen vom
Vertragshändler ausgefüllt und an die MV Agusta geschickt
werden.

- 13 -
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1

2) Motornummer 3) Zulassungsnummer
1

1) Rahmennummer

1.4. Rahmen- und Motornummer


1) Rahmennummer
2) Motornummer
3) Zulassungsnummer
Kennzeichnung des Motorrads
Das Motorrad wird durch die Rahmennummer ein- Wir empfehlen Ihnen die wichtigsten Angaben
deutig gekennzeichnet. Bei Ersatzteilbestellungen nachstehend einzutragen.
omüssen die Rahmennummer und gegebenenfal-
ls auch die Motornummer, die Farbkennziffer und RAHMENNUMMER:
die Schlüsselnummer angegebenen werden. MOTORNUMMER:

- 14 -
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1

Nachstehend ein Beispiel zur Zusammensetzung der Rahmennummer:


1

ZCG F4 04 AA Y V 000000

Hersteller-Kennziffer
Fahrzeugmodell
Progressive Rahmennummer

Die Rahmennummer muss bei Nachfragen beim technischen Kundendienst der MV Agusta
angegeben werden, um das Motorrad-Rückverfolgbarkeit zu garantieren.

- 15 -
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1

1 3 6
7
5

11 12
8

4
1

10 9

- 16 -
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1

Überbau - Farbkennziffer
Die lackierten Überbauteile haben im Verhältnis zu der entsprechenden Farbnummer des Motorrades 1
folgende Farbkennziffer (siehe Seite 20):

1. - Rechter Hinterseitenteil; 5. - Heckteil;


2. - Linker Hinterseitenteil; 6. - Seitenteile Air-box;
3. - Benzintank; 7. - Startschalterdeckel;
4. - Vorderer Kotflügel: 8. - Armaturenbrettabdeckung;
9. - Linker seitlicher Tankteil;
Farbkennziffer A: 10. - Rechter seitlicher Tankteil;
CRC Rot
(Kennziffer Palinal 926XH348D) Brutale Anthrazitgrau metallisiert
(Kennziffer Palinal 926XH893 Multicryl)
Farbkennziffer B:
Brutale matt Schwarz metallisiert
(Kennziffer Palinal 925XH982)
11. - Rechter Rückspiegel;
12. - Linker Rückspiegel:

Brutale Anthrazitgrau metallisiert


(Kennziffer Palinal 926XH893 Multicryl)

- 17 -
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1

1
2

3 1

- 18 -
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1

Rahmen- und Radfahrteile Farbkennziffer


Farbkennziffer der lackierten Rahmen- u. Radfahrteile: 1
1. - Rahmen; 4. - Vorderradfelge;
2. - Hinterer Kleinrahmen; 5. - Hinterradfelge:
3. - Befestigung Schälldampfer:
Aluminiumgrau
Brutale Anthrazitgrau metallisiert (Kennziffer Sebino 35204189) +
(Kennziffer Palinal 211XH893) Transparent
(Kennziffer Sebino 35209052)

- 19 -
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1

Schlüsselnummer
1 Sie erhalten einen Schlüssel und einen Ersatzschlüssel. Schlüsselnummer
Die Schlüssel dienen als Zündschlüssel und zum Öff-
nen aller Schlösser. Den Ersatzschlüssel an einem
sicheren Ort aufbewahren.
Bei Nachfrage eines Duplikates ist die Kenntnis der
Identifikationsnummer des Schlüssels grundlegend.
Tragen Sie Ihre Schlüsselnummer hier ein:
SCHLÜSSELNUMMER:

Farbkennziffer
Die Farbkennziffer wird bei Bestellung von
Karosserieteilen benötigt. Sie befindet sich unter der
Armaturenbrettabdeckung.

- 20 -
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 1

Um das Farbkennzifferschild zu lesen, ist es notwendig


die zwei seitlichen Befestigungsschrauben der 1
Armaturenbrettabdeckung zu lösen.

Nach Schraubenbeseitigung, Armaturenbrettabdeckung


Farbkennzifferschild
ausziehen. Das Farbkennzifferschild ist drinnen ange-
bracht.
Auf dem Schild ist die jeweilige Farbekennziffer des
Motorrads zur Lackierung der Karosserieteile angege-
ben.
Es wird geraten, die Farbkennziffer des Motorrads im
nachfolgenden Leerraum einzutragen:

FARBKENNZIFFER:

- 21 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

2.1. Sicherheit 1. Ausbau oder Anbohren des Schalldämpfers,


der Membran, der Stutzen oder anderer
2.1.1. HINWEISE ZU VERÄNDERUNGEN AN Abgaselemente.
DER AUSPUFFANLAGE 2. Ausbau oder Anbohren von Teilen des
2 Ansaugsystems.
Es ist verboten Änderungen am Schalldämpfer 3. Mangelnde Wartung.
vorzunehmen. Das Gesetz verbietet ausdrücklich 4. Austausch beweglicher Fahrzeugteile oder
folgende Änderungen: von Teilen des Ansaugsystems oder von Teilen
der Auspuffanlage durch andere als vom
1. Ausbau oder Außerbetriebnahme – mit
Hersteller vorgeschriebene Teile oder
Ausnahme für Wartungs-, Reparatur- oder
Bauteile.
Austauscharbeiten – von allen Vorrichtungen,
die strukturelles Bauteil eine Neufahrzeuges
HINWEIS
sind, und die der Schalldämpfung dienen. Dies
Wird eine bemerkenswerte Erhöhung der
gilt sowohl für die Zeit vor Verkauf und Über-
Geräuschentwicklung festgestellt, muss eine
gabe an den Kunden als auch beim späteren
Revision vorgenommen oder gegebenenfalls das
Einsatz des Fahrzeugs.
Produkt ausgetauscht werden.
2. Einsatz des Fahrzeugs nach Ausbau oder
Andernfalls kann der Fahrzeughalter entspre-
Außerbetriebnahme der genannten
chend der örtlichen oder staatlichen
Vorrichtung oder strukturellen Bauteils.
Gesetzesvorschriften bestraft werden.
Zu den genannten Veränderungen gehören:

- 22 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

2.1.2. SICHERHEITSVORSCHRIFTEN über die benötigten technischen Kenntnisse und


das entsprechende Werkstatthandbuch verfügt.
WICHTIG: VOR GEBRAUCH UNBE-
Die Einführung von Struktur- und
DINGT LESEN
Leistungsverbesserungen in den
Vorm Losfahren unbedingt die vorliegende
Bedienungs- und Wartungsanleitung lesen, so dass
Herstellungsprozess kann dazu führen, dass es
kleine Abweichungen zwischen den Text bzw. den
2
Sie mit der Funktion der einzelnen Abbildungen in der Bedienungsanleitung und
Bedienungselemente, den Fahrzeugeigenschaften, dem tatsächlichen Fahrzeugaufbau gibt.
der Funktion und den Grenzen des Fahrzeugs ver- Sollten einige der in dieser
traut werden. Ziel der vorliegenden Bedienungs- Bedienungsanleitung enthaltenen Abbildungen
und Wartungsanleitung ist es Hinweise bezüglich oder Informationen schwer verständlich sein, wen-
erfo-derlicher Techniken und Methoden für ein den Sie sich bitte für die benötigten Erläuterungen
sicheres Fahren zu geben. an den Kundendienst der MV Agusta.
Kein Sidecar, Anhänger oder anderes Zubehör Sollten Sie Hinweise finden, die nur schwer
an das Fahrzeug anbauen. Die Nichtbeachtung die- lesbar sind, wenden Sie sich bitte an einen auto-
ser Vorschrift kann zum Verlust der risierten MV Agusta Kundendienst.
Fahrzeugstabilität mit schwerer Unfallgefahr führen. Um die Fahrzeugkontrolle und Lenkbarkeit
Damit das Fahrzeug maximale Effizienz und des Fahrzeugs nicht zu beeinträchtigen:
Zuverlässigkeit bietet, müssen die regelmäßigen - Keine Gegenstände am Fahrzeug anbringen;
Wartungsarbeiten aus der Tabelle - Keine Teile bzw. Bauteile abmontieren;
“Wartungsprogramm” ausgeführt und alle - Keine Änderungen am Fahrzeug vornehmen;
Anweisungen aus der Bedienungsanleitung bea- - Keine Kleidung tragen, die das Lenken des
chtet werden. Für ausführlichere Informationen Fahrzeugs bzw. die Bedienung/ Funktion von
wenden Sie sich bitte an Ihren Vertragshändler, der Fahrzeugteilen beeinträchtigen kann.

- 23 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

Das Fahrzeug nicht fahren, wenn Sie nicht den Benzin, sofort mit Wasser abspülen und die
entsprechenden Führerschein besitzen. Fahren Kleidung wechseln.
ohne Führerschein ist ein Verstoß gegen die Benzin ist leicht entzündbar. Beim Tanken
Straßenverkehrsordnung und ist eine Gefahr für darauf achten, dass kein Benzin auf heiße Motor-
2 Ihre eigene und die Sicherheit Dritter. oder Auspuffteile tropft.
Keine Reparatur- oder Wartungsarbeiten am Den Motor nie in geschlossenen Räumen star-
Fahrzeug vornehmen, wenn Sie nicht über die ent- ten. Auspuffgase sind giftig und können innerhalb
sprechenden technischen Kenntnisse verfügen. kurzer Zeit die Raumluft sättigen und damit
Grundlegende Voraussetzung für sicheres Ohnmacht verursachen und zum Tod führen.
Fahren ist die vollständige Kontrolle über das Beim Starten des Motors in geschlossenen
Motorrad. Fahren Sie das Fahrzeug nur, wenn Sie Räumen unbedingt auf eine ausreichende
konzentriert und gesund sind. Stets Straßenzustand
Lüftung achten.
und Wetterbedingungen einschätzen.
Wenn von der Straßenverkehrsordnung vorge-
Auch bei kurzen Fahrten stets den Helm auf-
sehen, auch tagsüber das Fahrlicht einschalten.
setzen.
Geeignete Kleidung tragen. Besonders bei Während der Fahr müssen die Füße auf den
Nachtfahrten geeignete Kleidung, möglichst mit entsprechenden Fußrasten bleiben.
reflektierenden Streifen, tragen. Beim Fahren stets beide Hände fest am
Beim Tanken den Motor abschalten und nicht Lenker lassen.
rauchen. Die Schutzplane nicht sofort nach Ende der
Um keine giftigen Benzindämpfe einzuatmen, Fahrt am Fahrzeug anbringen. Vorm Anbringen
beim Tanken vom Fahrzeug fernhalten. Bei der Schutzplane abwarten, dass sich der Motor
Hautkontakt oder Verschmutzen von Kleidung mit und die Auspuffteile abgekühlt haben.

- 24 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

Hat das Fahrzeug einen Unfall gehabt, müssen alle Bedienungshebel, die Kabel, die Leitungen, die
Bremssättel und andere wichtige Fahrzeugteile auf Schäden überprüft werden. Das Fahrzeug auf keinen
Fall benutzen, wenn ein Schaden festegestellt wird, der die Fahrzeugsicherheit beeinträchtigen könnte.
Lassen Sie die wichtigsten Fahrzeugteile bei einem MV Agusta Vertragshändler überprüfen. Dadurch kön-
nen Schäden ausgeschlossen werden, die der Kunde unter Umständen alleine nicht feststellen kann. 2
2.1.3. SICHERHEITSMASSNAHMEN FÜR KINDER
ACHTUNG Stark erhitzte Teile
• Motorrad sicher parkieren, d.h. wo keine
Stoss- oder Schadengefahren leicht
vorkommen können. Unabsichtliche Stöße
konnten auch den Absturz des Motorrads
verursachen, mit Verletzungsgefahr von
Personen und vor allem Kindern.
• Um einen unabsichtlichen Absturz zu
vermeiden, den Motorrad nie auf une-
benen oder weichen Boden oder heiße
Asphalt parkieren.
• Da Motor und Auspuffanlage sehr
heiß werden können, den Motorrad
sicher parkieren, uzw. wo Kinder oder
Fußgänger nicht leicht mit solchen
Teilen in Berührung kommen können.

- 25 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

2.1.4. HINWEISE ZUR INSTALLATION VON Bei Anbringung von Zubehör die das
ZUBEHÖR Fahrzeuggewicht bzw. die aerodynamischen
Eigenschaften des Fahrzeugs verändern, müssen
MV Agusta hat für Ihr Fahrzeug eine eigene diese so tief wie möglich am
2 Zubehörreihe entwickelt. Die Installation dieser Fahrzeugschwerpunkt angebracht werden. Die
Zubehörteile muss bei einem autorisierten Befestigungsbügel und alle anderen
Kundendienst vorgenommen werden. Befestigungssysteme müssen nach dem Einbau
genau überprüft werden, um eine feste Struktur
ACHTUNG und eine nicht entfernbare Halterung für die
Ausschließlich originale MV Agusta Zubehörteile zu garantieren. Ein eventuelles
Zubehörteile verwenden. Der Gebrauch Nachgeben dieser Befestigungen kann zu gefähr-
von nicht originalen Zubehörteilen kann lichen Situationen beim Fahren führen.
die Fahrzeugsicherheit wegen mögli- Überprüfen, dass der Bodenfreiraum und der
Fahrzeug-Neigungswinkel nicht eingeschränkt
cher Lenkschwierigkeiten, die
worden sind. Ebenfalls überprüfen, dass nach
Fahrzeug-stabilität und Bremsleistung
Einbau von Zubehörteilen die Lenkerbewegung,
beein-trächtigen.
der Federhub bzw. andere Lenkbewegungen nicht
beeinträchtigt worden sind.
Am Lenker oder an der Gabel angebrachte
Zubehörteile können die Lenkbarkeit einschränken
und zum Verlust der Fahrzeugstabilität führen.
Diese Zubehörteile müssen sorgsam ausgewählt
werden und so leicht und so klein wie möglich sein.

- 26 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

Bei Seitenwind oder wenn das Motorrad von 2.1.5. FAHRZEUGBELADUNG


großen Fahrzeugen überholt wird, kann es zu
einem leichten Schwimmen oder anderen Das Motorrad wurde zum Einsatz des Fahrers und
Formen von Instabilität beim Fahren kommen. höchstens eines Beifahrers entworfen. Für einen
Zubehörteile, besonders schlecht angebrachtes sicheren Einsatz und unter Berücksichtigung der 2
oder falsches Zubehör, können unter diesen Straßenverkehrsvorschriften müssen die techni-
Umständen die Fahrstabilität enorm verschlech- sche Gewichtswert, die hier unten angegeben ist,
tern. Zubehörteile müssen daher sehr sorgfältig nie überschritten werden:
ausgewählt und montiert werden.
Bestimmte Zubehörteile zwingen den Fahren BRUTALE S 370 kg
eine unnatürliche Fahrhaltung einzunehmen.
Damit wird natürlich die Bewegungsfreiheit und Diese Wert ist die Summe der folgenden
dementsprechend die Kontrolle über das Gewichte, gemäß der Richtlinien CEE 92/61:
Fahrzeug eingeschränkt.
Elektrische Zubehörteile können zu einer • Motorradgewicht;
Überlastung der Motorrad-Stromanlage führen. • Fahrergewicht;
Dadurch können Kabel beschädigt und gefährli- • Beifahrergewicht;
che Situationen geschaffen werden. • Ladegewicht und das der Zubehörteile.

- 27 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

ACHTUNG
Da das Gewicht einen enormen Einfluss • Alle schweren Gegenstände müssen
auf die Lenkbarkeit, die Bremsleistung, so nahe wie möglich in der
die Fahrzeugeigenschaften und die Fahrzeugmitte befestigt werden. Die
2 Fahrzeugsicherheit hat, müssen die fol- Gewichte müssen auf der rechten und
genden Vorschriften stets eingehalten linken Seite gleichmäßig verteilt werden.
werden. • Um Wechselwirkungen mit bewegli-
• DAS MOTORRAD NIE ÜBERLADEN! chen Fahrzeugteilen zu vermeiden,
Ein überladenes Motorrad kann die keine Gegenstände oder Zubehör in die
Reifen beschädigen, zu einem Zwischenräume am Rahmen einführen.
Kontrollverlust und schweren Unfällen • Die Federung je nach Beladung ein-
führen. Überprüfen, dass das stellen.
Gesamtgewicht mit Fahrer, Beifahrer, • Vor Fahrtantritt stets den
Gepäck und Zubehör das zulässige Reifenzustand und den Reifendruck
Fahrzeug-Gesamtgewicht nicht über- prüfen.
schreitet. • Auch wenn das Fahrzeug richtig bela-
• Niemals Gegenstände transportieren, den ist, vorsichtig und niemals schnel-
die schlecht befestigt sind und sich ler als 130 km/h fahren.
während der Fahrt verschieben können.

- 28 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

2.1.6. ÄNDERUNGEN FAHRZEUG 2.1.6. RENNEN / SPORTVERANSTALTUNGEN


MV Agusta rät davon ab originale Fahrzeugteile ACHTUNG: Der Einsatz des Fahrzeugs
abzubauen oder Änderungen am Fahrzeug vor- bei Rennen/ Sportveranstaltungen erfor-
zunehmen, die die Form oder Fahrzeugfunktion dert besonderes können und Erfahrung.
verändern. Außerdem muss das Fahrzeug auf geei- 2
ACHTUNG gnete Weise vorbereitet werden.
Jegliche Änderung am Fahrzeug, wie z. VORSICHT: Die hohen Temperaturen, die
B. die Änderung bzw. der Ausbau von durch den Gebrauch auf Rennstrecken
Bauteilen, kann die Sicherheit beeinträ- verursacht wurden, konnten die Leistung-
chtigen. Das Fahrzeug entspricht dann sfähigkeit des katalytischen Konverters
nicht mehr den gesetzlichen und der Abgasanlage verringern; folglich
Vorschriften. MV Agusta übernimmt kei- schlagen wir das Zusammenbauen einer
nerlei Haftung für Schäden an Personen speziellen Abgasanlage vor, wenn Sie den
oder für Sachschäden, die durch even- Fahrzeug auf Rennstrecken benutzen.
tuelle Änderungen am Originalzustand
MV Agusta hat einige Fahrzeugteile speziell für
des Fahrzeugs verursacht werden. Bei einen Einsatz des Fahrzeugs ei Rennen/Sport-
Änderungen am Fahrzeug verfallen alle
veranstaltungen entwickelt. Diese Bauteile sind
Garantieansprüche und entbindet MV ausschließlich für einen Einsatz auf für den allge-
Agusta von jeglicher Haftung.
meinen Verkehr geschlossenen Rennstrecken vor-
gesehen. Die Nichtbeachtung dieser Vorschrift ist
ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung. In
diesem Fall übernimmt MV Agusta keine Haftung.

- 29 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

2.1.8. HINWEISE FÜR SICHERES FAHREN Straßen vorgenommen werden, bis Sie ausrei-
chend mit dem Fahrzeug und seinen
Außer einem Fortbewegungsmittel ist das Bedienungselementen vertraut sind.
Motorrad eine Quelle für Entspannung und aufre-
2 gender Erlebnisse. Trotz allem können bei einem Die eigenen Grenzen kennen
Einsatz diese Fahrzeugs gewisse Risiken nicht Beim Fahren nie seine eigenen Grenzen und die
ausgeschlossen werden. Für einen sicheren gesetzlich vorgeschriebenen Begrenzungen
Einsatz müssen die vorstehenden Angaben bea- überschreiten. Die Kenntnis und der Respekt vor
chtet und die nachstehenden Sicherheitshinweise eigenen Fähigkeiten und Grenzen hilft Unfälle zu
eingehalten werden. vermeiden.

Vor Fahrtantritt Schlechte Wetterbedingungen


Alle Anweisungen in der vorliegenden Bei schlechtem Wetter muss besonders vorsichtig
Bedienungsanleitung aus dem Abschnitt “KON- gefahren werden. Zum Beispiel wird der
TROLLEN VOR FAHRTANTRITT” ausführen. Bremsweg bei Regen merklich länger, da die
Eine allgemeine Überprüfung aller sicherheitsre- Reifen weniger auf der Straße haften. Bei Regen
levanten Aspekte am Motorrad vornehmen. daher langsam fahren und Vollbremsungen und
starkes Beschleunigen vermeiden. Besonders auf
Das Motorrad kennen rutschigen Straßenbelag, wie z. B.
Das Können des Fahrers und seine mechani- Straßenmarkierungen, Schachtdeckel,
schen Kenntnisse sind grundlegende Eisenbahnübergänge, Straßenbahnschienen,
Voraussetzung für ein sicheres Fahren. Erste Brücken, Metallgitter usw. achten. Da ein
Probefahrten sollten solange auf verkehrsarmen Motorrad bei Unfällen nicht den gleichen Schutz

- 30 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

bieten kann wie ein Auto, muss stets ein “defensi- meiden. Motor und Getriebe sind nicht für ein
ver” Fahrstil eingehalten werden. Dies gilt beson- Gangeinlegen ohne Kupplung entwickelt worden.
ders für die oben beschriebenen schlechten Bei normalem Fahrzeugeinsatz sollte die
Wetterbedingungen. Kupplung nur zum Einlegen der Gänge benutzt
werden. Die Kupplung nie lange gezogen halten. 2
Wir auch nur eine Hand oder ein Fuß vom Andernfalls besteht die Gefahr einer Überhitzung
Fahrzeug genommen, verringert sich die der Kupplungsbauteile, die zu einem vorzeitigen
Möglichkeit drastisch das Fahrzeug zu kontrollie- Verschleiß dieser Teile führt.
ren, die Unfallgefahr wird größer. Den Lenker Soll schnell beschleunigt werden, z. B. beim
stets mit beiden Händen fest halten. Beide Füße Überholen, kann ein kleinerer Gang eingelegt wer-
immer auf den Fußrasten lassen. den. Dies bietet ein besseres Übersetzungsverhält-
Die Schaltung stets auf geeignete Weise nut- nis und Beschleunigungsvermögen.
zen, so dass bei jedem Fahrt- und Läuft der Motor bereits in einem hohen
Straßenzustand immer der richtige Gang einge- Drehzahlbereich, kann ein schnelles Einlegen
legt werden kann. Damit kann der Motor im richti- immer kleinerer Gänge zum Überdrehen des
gen Drehzahlbereich arbeiten. Hohe Gänge bei Motors führen. Zu den gefährlichen Folgen zählt:
niedriger Geschwindigkeit sollten vermieden wer- ein plötzliches Blockieren des Hinterrads, Verlust
den (zu niedrige Motordrehzahl). Ebenfalls zu der Kontrolle über das Fahrzeug, Motorschäden.
vermeiden sind niedrige Gänge bei hoher Bei längeren Bergabfahrten durch Gas
Geschwindigkeit (zu hohe Motordrehzahl). wegnehmen die Geschwindigkeit herabsetzen
Zum Gangwechsel stets die Kupplung benut- und einen kleineren Gang einlegen, um
zen, um Schäden am Motor und Getriebe zu ver- den"Motorbremsen-Effekt nutzen zu können. Die

- 31 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

Vorderrad- und Hinterradbremse sollten nicht zur Fahrzeugkontrolle führen. In diesem Fall muss
Dauerbremsung verwendet werden, um ein die Geschwindigkeit herabgesetzt und auf
Überhitzen der Bremsen und ein dadurch beding- Seitenwind geachtet werden.
tes Nachlassen der Bremswirkung zu vermeiden. Stets einen geeigneten Sicherheitsabstand zu
2 Besondere Achtung muss im den vorausfahrenden Fahrzeugen einhalten und
Sicherheitsbereich auf die Bremsanlage verwen- die Geschwindigkeit den Wetter- und
det werden. Die Betätigung der Bremsen muss Verkehrsbedingungen anpassen. Bei zunehmen-
abhängig von Straßenzustand und der Geschwindigkeit verringert sich die Möglichkeit
Fahrgeschwindigkeit erfolgen. Es müssen stets das Fahrzeug zu kontrollieren gleichzeitig verlän-
beide Bremsen gleichzeitig betätigt werden, so gert sich der Bremsweg. Auf keinen Fall die von
dass die Bremswirkung sanft und progressiv auf der Straßenverkehrsordnung vorgegebenen
beide Räder verteilt wird. Das Bremsen, wie der Geschwindigkeitsbegrenzungen überschreiten.
gesamte Einsatz des Fahrzeugs, muss unter Wenn von der Straßeverkehrsordnung vorge-
größter Vorsicht erfolgen. Dies gilt besonders für sehen sollte auch tagsüber mit Abblendlicht
noch unerfahrene Fahrer. gefahren werden. Die anderen
Vollbremsungen in Kurven führen zum Verkehrsteilnehmer werden schneller auf Sie auf-
Schleudern und einem Verlust der merksam.
Fahrzeugkontrolle. Mit dem Bremsen vor Die Einnahme von Alkohol oder Rauschmitteln
Einfahren in die Kurve beginnen. vor Fahrtantritt ist ausdrücklich von der
Seitliche Windböen, wie sie z. B. auftreten, Straßenverkehrsordnung verboten. Auch kleine
wenn Ihr Fahrzeug von größeren Fahrzeugen Mengen dieser Substanzen schränken die Fahr-
überholt wird, oder an Tunnelausfahrten oder in und Reaktionsfähigkeit des Fahrers ein und
hügeligem Gelände, können zu einem Verlust der beeinträchtigen die Sicherheit.

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SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

2.1.9. SCHUTZKLEIDUNG Während der Fahrt sollte auch eine entsprechen-


de Sicherheitskleidung getragen werden:
Das Tragen eines Sturzhelm ist ausdrücklich von
Im einzelnen:
der Straßenverkehrsordnung vorgeschrieben.
Der Sturzhelm ist der wichtigste Teil der
Schutzbekleidung eines Motorradfahrers, da er
Eine leichte, feste und leicht zu schließend 2
Jacke;
ihn bei einem Unfall vor Kopfverletzungen Weiche und widerstandsfähige Handschuhe,
schützt. Während der Fahrt muss der Schutzhelm um Schutz und Fingerspitzengefühl zu garantie-
richtig festgezogen werden. Er muss sicher und ren;
komfortabel auf dem Kopf des Fahrers sitzen. Ist Feste und anliegende Hosen, die Beine voll-
kein Schutzvisier vorhanden (z. B. bei offenen ständig bedecken müssen;
Helmen) sollte eine Brille zum Schutz der Augen Gut passende und verstärkte Stiefel, die prak-
getragen werden. Der Fahrtwind kann die Sicht tisch und sicher sein müssen.
des Fahrers einschränken und dadurch die
Unfallgefahr vergrößern. Die o. a. Kleidung kann leicht in entsprechenden
ACHTUNG: Bei Nichtaufsetzen des Fachgeschäften gefunden werden.
Sturzhelms besteht erhöhte und tödli-
che Verletzungsgefahr. Stets sicherstel- Sie sollten beim Einkauf auf lebhafte und kräftige
len, dass der Fahrer und der Beifahrer Farben Wert legen, da der Fahrer dann bei
zugelassene Sturzhelme tragen. Nachfahrten und Nebel besser zu sehen ist.
Benutzen Sie einen “offenen
Sturzhelm”, muss während der Fahrt Die Kleidung sollte auf alle Fälle maximale
eine Schutzbrille getragen werden. Bewegungsfreiheit bieten und das Lenken nicht

- 33 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

behindern. Die Kleidung sollte außerdem frei von- 2.1.10. RATSCHLÄGE ZUR DIEBSTAHLVER-
freien Teilen sein, die sich in den Brems- und MEIDUNG
Kupplungshebel, den Fußrasten, in den Reifen, in 1. Jedes Mal, wenn das Fahrzeug geparkt wird,
der Kette usw. verfangen können und dadurch muss der Lenker blockiert und der
2 gefährliche Situationen schaffen würden. Zündschlüssel abgezogen werden (siehe § 3.5).
2. Das Fahrzeug sollte möglichst immer in einer
Garage geparkt werden.
ACHTUNG
3. Rüsten Sie das Fahrzeug mit einer guten
Das Tragen von Schutzkleidung kann
Diebstahlsicherung aus.
bei Unfällen nicht vollständig vor
4. Die Angaben zur Fahrzeuganmeldung stets
Verletzungen schützen. auf dem neuesten Stand halten.
Beim Tragen von Sicherheitsbekleidung 5. Den eigenen Namen, Anschrift und
sollten Sie daher kein falsches Telefonnummer die in u. a. Felder eintragen.
Sicherheitsgefühl entwickeln. Stets vor- Bewahren Sie die vorliegende Bedienungsund
sichtig fahren und die o. a. Ratschläge, Wartungsanleitung immer im Staufach im
Anweisungen und Hinweise beachten. Motorrad auf (siehe § 4.6). Diese Angaben
sind sehr wichtig, da nach einem Diebstahl
wiederaufgefundene Motorräder anhand die-
ser Angaben oft wieder ihrem eigentlichen
Besitzer zurückgegeben werden können.
NAME:
ANSCHRIFT:

TELEFON:

- 34 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

2.2. Hinweisschilder - Anbrin-


3 1 2
gung

1 - “Bleifreies Benzin” 2
2 - “Batteriehinweise”
3 - “Reifendruck”
4 - “Hinterradnabenwarnung”
5 - “Einstellung der Kette”

ANMERKUNG
Die auf den nächsten Seiten
abgebildeten Hinweisschilder
sind nicht in Originalgröße dar-
gestellt.
Sind die Hinweisschilder nur
schwer zu entziffern, wenden Sie 5
sich bitte an einen MV Agusta
Vertragshändler.
4

- 35 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

1. AUFKLEBER
BLEIFREIES BENZIN

2. AUFKLEBER
BATTERIEHINWEISE

- 36 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

3. AUFKLEBER
REIFENDRUCK

4. AUFKLEBER
HINTERRADNABEN-
WARNUNG

- 37 -
INFORMACIÓN PARA LA SEGURIDAD 2

5. PEGATINA
REGULACION CADENA

- 38 -
SICHERHEITSINFORMATIONEN 2

2.3. Sicherheit - optische und akustische Signale

Vor jedem Fahrtantritt muß unbedingt überprüft werden, ob die optischen und akustischen Signale funk-
tionieren.
2
Standlicht, Fahrlicht, Fernlicht (§3.3.)
Standlicht (§3.3), Bremslicht
Vordere Richtungsblinker (§3.3.) (schaltet sich beim Bremsen ein)

Blinker (§3.3.)
Hupe (§3.3.)
Nummernschildbeleuchtung (schaltet sich ein,
wenn das Standlicht eingeschaltet wird)

- 39 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

3.1. Anbringung der Bedienungselemente und Instrumente

Elektrische Schalter linker Lenkerteil (§3.3.) Instrumente und Kontrollampen (§3.7.)

Zündschloß und Lenkerschloß (§3.5.)

Linke Seite
3

Rechte Seite
Tankdeckel (§4.5.)

Elektrische Schalter rechter Lenkerteil (§ 3.4.) Gasgriff (§3.4.)

- 40 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

Bremshebel Vorderradbremse (§5.1.) Kupplungshebel (§5.1.) Rückspiegel (§5.1.) Beifahrer Fußraste

Beifahrer Fußraste Beifahrerhaltegriff

Beifahrerhaltegriff
Bremspedal Hinterradbremse (§5.1.) Fußraste (§5.1.)

Fußraste (§5.1.) Schalthebel (§3.6. und §5.1.) Seitlicher Ständer (§3.2.)

- 41 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

3.2. Seitlicher Ständer

Der Seitenständer ist mit einem


Sicherheitsschalter (Startfreigabe)
ausgerüstet, der ein Losfahren bei
runtergeklapptem Seitenständer
verhindert.
3 Ist der Motor bei runtergeklapptem
Seitenständer angelassen worden
und wird der Kupplungshebel gezo-
gen, um zu Losfahren einen Gang
einzulegen, wird die Stromversor- Startfreigabe
gung zum Motor unterbrochen und Seitlicher Ständer
der Motor stellt sich ab.
Ist der Seitenständer runtergeklappt
und gleichzeitig ein Gang eingelegt,
verhindert der Schutzschalter, dass
der Motor gestartet werden kann. Auf
diese Weise wird ein Umfallen des
Seitlicher Ständer
Motorrads vermieden. Doppelte Rückholfeder

- 42 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

3.3. Linke Lenkerschalter

Kupplungshebel
Zur Betätigung der Kupplung den Kupplungshebel
ziehen und wieder loslassen.

3
Druckschalter Lichthupe
Den Schalter mehrmals drücken.

Druckschalter Fernlicht/Fahrlicht
Druckschalter hoch
: Fahrlicht

Hupenschalter
Zur Betätigung der Hupe den Schalter drücken.

Blinkerschalter
Bei Verstellen des Hebels nach rechts oder links wer-
den jeweils die rechten oder linken Blinker eingeschal-
tet. Der Hebel stellt sich auf Mittelstellung zurück. Zum
Ausschalten der Blinker auf den Hebel drücken.

- 43 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

Lichthupenschalter
Die Betätigung der Lichthupe durch den Lichthupenschalter dient dazu andere Verkehrsteilnehmer auf sich auf-
merksam zu machen oder Gefahren zu signalisieren. Bei eingeschaltetem Fernlicht funktioniert die Lichthupe nicht.

Druckschalter Fernlicht/ Abblendlicht


Schaltet sich normalerweise das Abblendlicht ein. Wenn es der Verkehr und die Straßenführung zulassen, kann
mit diesem Druckschalter auf Fernlicht umgeschaltet werden.
3 Blinkerschalter
Mit diesem Schalter kann anderen Verkehrsteilnehmern ein Fahrtrichtungs- oder Spurwechsel angezeigt
werden.

ACHTUNG
Das Nichtbetätigen oder die falsche Betätigung/ das Nichtausschalten des Blinkerschalters kann
Unfälle verursachen. Die anderen Verkehrsteilnehmer können dadurch falsche Rückschlüsse
auf die tatsächliche Fahrtrichtung ziehen. Vorm Abbiegen oder Spurwechsel stets die Blinker
betätigen.

Hupenschalter
Die Betätigung der Hupe durch den Hupenschalter dient dazu andere Verkehrsteilnehmer auf sich aufmerksam
zu machen oder Gefahren zu signalisieren.

Kupplungshebel
Mit diesem Hebel wird die Kupplung über eine hydraulische Vorrichtung ein- und ausgekuppelt.

- 44 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

3.4. Rechte Lenkerschalter

Bremshebel Vorderradbremse
Zum Bremsen mit der Vorderradbremse den Bremshebel ziehen.

Gasgriff
Zum Gasgeben den Griff drehen. 3

Chokehebel (Kaltstart)
Bei Kaltstart des Motors in Uhrzeigersinn drehen. Nach einigen
Sekunden den Hebel in Ausgangsstellung zurückstellen.

Schalter zum Abstellen des Motors


Bei Betätigung wird der Motor abgestellt und kann nicht gestartet
werden.

Druckschalter zum Anlassen des Motors


Bei Betätigung wird der Motor gestartet. Sobald der Motor läuft
muß der Schalter losgelassen werden. Wird der Schalter bei lau-
fendem Motor erneut betätigt, können die Display-Funktionen
ausgewählt werden.

- 45 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

Schalter zum Abstellen des Motors


Mit diesem Schalter kann der Motor in Notfällen abgestellt werden. Wird dieser Schalter betätigt, wird der
Zündkreislauf unterbrochen, der Motor kann nicht gestartet werden. Soll der Motor neu gestartet werden,
muss vorher dieser Schalter in Ausgangsstellung zurückgestellt werden.

ANMERKUNG
Unter normalen Bedingungen wird dieser Schalter nie zum Abstellen des Motors verwendet.
3 Druckschalter zum Anlassen des Motors
Mit diesem Schalter wird der Motor gestartet. Bei laufendem Motor können über diesen Schalter die einzel-
nen Display-Funktionen ausgewählt werden.

VORSICHT
Um Schäden an der elektrischen Anlage zu vermeiden, sollte dieser Schalter bei Startversuchen
nie länger als 5 Sekunden gedrückt werden.
Sprint der Motor nach einigen Startversuchen nicht an, siehe Kapitel “STÖRUNGEN” in der vor-
liegenden Bedienungsanleitung.

Chokehebel (Kaltstart)
Mit dieser Vorrichtung wird der Kaltstart des Motors vereinfacht.

ANMERKUNG
Der Chokehebel sollte nur kurze Zeit und bei der entsprechenden Motor- und Außentemperatur gezo-
gen werden. Reicht die Motordrehzahl aus, um den Motor im Leerlauf laufen zu lassen, sollte der
Chokehebel zurückgestellt werden.

- 46 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

Gasgriff
Mit dem Gasgriff wird die Benzinversorgung des Motors geregelt. Zum Gasgeben den Gasgriff aus
Ruhestellung (Leerlaufstellung) drehen.
Wird nach einem Kaltstart des Motors (eingeschalteter Choke) der Gasgriff in Ruhestellung zurückgedreht,
wird der Chokehebel im Ausgangsstellung zurückgestellt.

Bremshebel der Vorderradbremse


Diese Steuerung ermöglicht die Einschaltung des Vorderrad-Bremssystems durch einen hydraulischen Kreislauf.
3
ACHTUNG
In einigen Ländern gelten spezielle Richtlinien für
die Leistungsbegrenzung der Motorräder. In diesem
Falle, muss der Handgashebel Ihres Motorrades mit
einer Mechanikvorrichtung, wie seitlich ersichtlich,
ausgestattet werden, welche nicht entfernt oder
abgeädert werden darf. Die Entfernung oder
Abänderung der oben angeführten Vorrichtung
zieht folgendes nach sich:
• Rechtsverletzung im Benützerland des
Motorrades;
• Beschädigung des Motorrades;
• Kompromittierung der Sicherheitsbedingungen;
• Ablauf der Garantierechte.

- 47 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

3.5. Zündschloß und Lenkerschloß

ACHTUNG: Keine Schlüsselanhänger oder anderes am Zündschlüssel anbringen, damit die


Lenkerdrehung nicht eingeschränkt wird.

ACHTUNG: Den Zündschlüssel niemals während der Fahrt drehen, Sie könnten sonst die
Kontrolle über das Fahrzeug verlieren.

3
Stellung “OFF”
Zündschloß und Lenkerschloß
Stellung “ON”

Stellung “LOCK”
Stellung “P”

- 48 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

Über das Zündschloß werden der elektrische Kreislauf und das Lenkerschloß ein- bzw. ausgeschaltet. Es
gibt folgende vier Stellungen für den Zündschlüssel.
Stellung “OFF” Stellung “ON”
Alle elektrischen Stromkreise sind eingeschaltet,
Alle elektrischen Stromkreise sind ausgeschaltet, die Instrumente und Kontrollampen führen eine
der Zündschlüssel kann abgezogen werden. Autodiagnose durch, der Motor kann gestartet wer-
den. Der Zündschlüssel kann nicht abgezogen
werden. 3

Vorsicht - Vorsichtsmaßnahme: Die Nichteinhaltung der Anweisungen kann schwere und


dauerhafte Schäden am Fahrzeug verursachen.

- 49 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

Stellung “LOCK”

Den Lenker nach rechts oder links drehen. Den


Schlüssel leicht drücken und auf Stellung
“LOCK” drehen. Alle elektrischen Stromkreise
sind ausgeschaltet, das Lenkerschloß ist einge-
rastet, der Zünd-schlüssel kann abgezogen
3 werden.

Linke Seite Rechte Seite

- 50 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

Stellung “P” VORSICHT


Um ein Entladen der Motorradbatterie
Den Schlüssel von Stellung “LOCK” auf Stellung zu vermeiden, den Schlüssel nicht län-
“P” drehen. Alle elektrischen Stromkreise sind mit gere Zeit in Stellung “P” lassen.
Ausnahme des Parklichts (Standlichts) ausge-
schaltet, das Lenkerschloß ist eingerastet. Der
Zündschlüssel kann abgezogen werden.
3

- 51 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

3.6. Schaltung

Die Stellung N “Neutral” ist die Leerlaufstellung, die auch durch Aufleuchten der entsprechenden
Kontrollampe am Armaturenbrett angezeigt wird.
Durch Drücken nach unten wird der erste Gang eingelegt.
Durch Drücken nach oben wird der zweite Gang, durch weiteres Drücken der dritte Gang usw. bis zum
sechsten Gang eingelegt.
3




N

Schalthebel

- 52 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

3.7. Instrumente und Kontrollampen

Die Instrumente und Kontrollampen werden durch Drehen des Zündschlüssels


auf “ON” eingeschaltet. Nach einer ersten Überprüfung (ungefähr 7 Sekunden)
zeigen die Instrumente den allgemeinen Zustand des Motorrads in diesem
Moment an.
Kontrollampen
(§3.7.1.) 3

Kontrollampe
Druckschalter “SET” (§3.7.1.)
(§3.7.2.)

Multifunktions-Display (§3.7.2.) Drehzahlmesser

- 53 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

3.7.1. Kontrollampen
Fernlichtkontrolle (blau) Batterieladekontrolle (rot)
Leuchtet auf, wenn das Fernlicht eingeschaltet ist. Leuchtet auf, wenn die Lichtmaschine nicht ausrei-
chend Strom zum Laden der Batterie liefert.
Leuchtet die Batterieladekontrolle
während der Fahrt auf, wenden Sie
Kontrollampe Fahrlicht (grün) sich bitte an einen Kundendienst.
Leuchtet auf, wenn Fahrlicht
3 eingeschaltet sind.
Kontrolle ausgeklappter
Seitenständer (rot)
Leuchtet auf, wenn der
Seitenständer ausgeklappt ist.
Kontrollampe Leerlauf (grün) Kontrollampe
Leuchtet auf, wenn sich der Drehzahlbegrenzung (rot)
Schalthebel in Leerlaufstellung Leuchtet auf, wenn die
“Neutral” befindet. Motordrehzahl über 12700 U/min
liegt. Die Drehzahlbegrenzung
schaltet sich ab 13100 U/min ein.
Blinkerkontrolle (grün) Kontrollampe Motoröldruck (rot)
Leuchtet auf, wenn die Blinker Leuchtet bei unzureichendem Motoröldruck auf.
eingeschaltet sind. Gefahr - Achtung: Wenn diese Kontrollampe
während der Fahrt aufleuchtet, sofort anhalten,
den Motorölstand überprüfen und gegebenen-
falls Motoröl nachfüllen. Leuchtet die
Benzinreserve (orange) Kontrollampe trotz ausreichendem
Leuchtet auf, wenn die 4-Liter Reserve im Tank Motorölstand weiterhin auf, nicht weiterfahren
erreicht ist. und einen Kundendienst rufen.

- 54 -
BEDIENUNGSELEMENTE UND INSTRUMENTE 3

3.7.2. Multifunktions-Display
Tachometer Thermometer
Zeigt die Geschwindigkeit an. Die Zeigt die Temperatur der Kühlflüssigkeit an. Die
Geschwindigkeit kann in Kilometer pro Stunde Temperatur kann in °C oder in °F angezeigt wer-
(km/h) oder Meilen pro Stunde (Mph) ange- den.
zeigt werden. Die Tachometerska- Der Anzeigebereich liegt zwischen
la reicht bis 299 km/h (185 Mph). 40° und 140°C (104° und 284°F):
- Temperaturen unter 40°C (104°F)
Druckschalter “SET”
werden nicht angezeigt, es
erscheinen drei blinkende Linien,
3
Durch Drücken können die
die niedrige Temperatur anzeigen.
Ziffern am Display eingestellt
- Zwischen 50° und 105°C (122°
werden. Durch erneutes Drücken
und 221°F) ist die Anzeige kon-
wird die Eingabe bestätigt.
stant.
- Zwischen 106° und 140°C (223°
und 284°F) blinkt die Anzeige, das
ist die Warnung vor hoher
Temperatur.
Kilometerzähler “TOTAL” Gefahr - Achtung: Bei Temperaturen von mehr als
Zeigt die gesamten gefahrenen Kilometer an; von 0 120°C (248°F) das Motorrad anhalten, den Motor
bis 99999.9 (km oder mile) abstellen, den Kühlflüssigkeitsstand überprüfen und
Tageskilometerzähler “TRIP 1” gegebenenfalls auffüllen. Muss Kühlflüssigkeit nach-
Zeigt die gefahrenen Kilometer einer Teilstrecke an; gefüllt werden, vorher abwarten bis der Motor
von 0 bis 9999,9 (km oder mile) abgekühlt werden. Solange der Motor noch warm ist
Tageskilometerzähler “TRIP 2” den Einfüllverschluss für die Kühlflüssigkeit nicht öff-
Zeigt die gefahrenen Kilometer einer Teilstrecke an; nen. Leuchtet die Anzeige trotz richtigem Kühlflüs-
von 0 bis 9999,9 (km oder mile) sigkeitsstand auf, nicht weiterfahren und den Kunden-
Uhr Zeigt die Uhrzeit an (0 - 24) dienst benachrichtigen (siehe Kapitel 7 “Störungen”).
- 55 -
EINSATZ 4

4.1. Einsatz des Motorrads


In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Themen für einen richtigen Einsatz des Motorrades behandelt:
– Einfahren ( § 4.2 )
– Starten des Motors ( § 4.3 )
– Auswahl und Modifizieren der Display-Funktionen ( § 4.4 )
– Tanken ( § 4.5 )
– Zugang zum Staufach ( § 4.6 )
– Parken des Motorrads ( § 4.7 )
– Kontrollen vor Fahrtantritt ( § 4.8 )
– Anfahren ( §4.9 )
4
ACHTUNG! Das F4 BRUTALE Motorrad zeigt hohe Leistungsmerkmale. Für sein Gebrauch
wird ein ausreichendes Niveau des Wissens des Fahrzeugs angefordert. Wenn Sie dieses
Motorrad zum ersten Mal benutzen, ist es notwendig, eine vorsichtige Haltung anzuneh-
men. Eine konkurrenzfähige Ridinghaltung kann die Gefahr der Unfälle erhöhen, welche
die Sicherheit des Treibers und der Leute gefährden.
VORSICHT: Die hohen Temperaturen, die durch den Gebrauch auf Rennstrecken verursa-
cht wurden, konnten die Leistungsfähigkeit des katalytischen Konverters und der
Abgasanlage verringern; folglich schlagen wir das Zusammenbauen einer speziellen
Abgasanlage vor, wenn Sie den Fahrzeug auf Rennstrecken benutzen.
Die Umwelt schützen und respektieren
Alles was wir tun hat Auswirkungen auf den gesamten Planeten und seine Ressourcen.
Zum Schutz der Gemeinschaft weist MV Agusta die Kunden und die Angestellten im Kundendienst darauf hin, wie das
Motorrad umweltschonend genutzt und Motorradbauteile und Flüssigkeiten entsprechend der geltenden
Umweltschutzgesetze entsorgt bzw. dem Recycling zugeführt werden können.

- 56 -
EINSATZ 4

4.2. Einfahren

Vorsicht - Vorsichtsmaßnahme: Die


Nichteinhaltung der Anweisungen kann MAX
5500-6000 rpm
schwere und dauerhafte Schäden am
Fahrzeug verursachen.

Normalerweise denkt man beim Einfahren nur an den


Motor. Tatsächlich muß die Einfahrzeit auch für andere
wichtige Motorradteile berücksichtigt werden. Dies gilt
besonders für die Reifen, die Bremsen, die 4
Antriebskette usw. Die ersten Kilometer müssen beson- ACHTUNG: Neue Reifen müssen
ders langsam und ruhig gefahren werden. auf geeignete Weise eingefahren
werden, so dass sie ihre komplette
❏ Von 0 bis 500 km (von 0 bis 300 mile) (A) Effizienz erhalten. Während der
In dieser ersten Einfahrtphase sollte die Motordrehzahl ersten 100 km sollte ein Anfahren
häufig geändert werden. Möglichst auf leicht hügeligen bei Vollgas, schnelle Kurvenfahrten
und kurvenreichen Strecken fahren und lange grade und Vollbremsungen vermieden
Strecken vermeiden. werden. Wird der Einfahrzeitraum
nicht beachtet, besteht
Schleuderoder Unfallgefahr, weil
die Kontrolle über das Fahrzeug
verloren gehen kann.

- 57 -
EINSATZ 4

❏ Von 500 bis 1000 km (von 300 bis 600 mile)


In dieser Phase Vollgas vermeiden und nie über lange
Strecken mit konstanter Geschwindigkeit fahren. MAX
8000-9000 rpm

4
❏ Von 1000 bis 2500 km (von 600 bis 1600 mile)
Das Motorrad kann jetzt stärker beansprucht werden.
Trotzdem sollte die angegebene Motordrehzahl nicht MAX
überschritten werden. 11000 rpm

- 58 -
EINSATZ 4

4.3. Starten des Motors


ACHTUNG “CHOKE” drehen
Niemals den Motor in geschlossenen Räumen
laufen lassen. Vergiftungsgefahr! Die Abgase
enthalten Kohlenmonoxyd, ein farb- und
geruchloses Gas, dessen Einatmen zu schwe-
ren Vergiftungen oder zum Tod führen kann.
Den Motor nur im Freien laufen lassen.
Wird der Zündschlüssel auf “ON” gedreht, führen die
Instrumente und Kontrolllampen eine Autodiagnose 4
durch. Überprüfen Sie während dieser Phase, dass alle
Kontrolllampen am Armaturenbrett aufleuchten. Damit der
Zündkreislauf-Unterbrechungssystem den Start freigibt,
muss einer der folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
– Der Schalthebel muss auf Leerlaufstellung stehen.
– Ein Gang ist eingelegt, gleichzeitig ist der
Kupplungshebel gezogen, der Seitenständer ist hoch-
geklappt.
❏ Kaltstart
Den “CHOKE” drehen, ohne dabei den Gasgriff zu
drehen, und den Anlasserschalter drücken.

- 59 -
EINSATZ 4

Sobald der Motor angesprungen ist, den


Anlasserschalter loslassen. Nach kurzem Warmlaufen
des Motors den Chokehebel in Ausgangsstellung
zurückstellen.

❏ Warmstart
Den Anlasserschalter drücken, ohne dabei den
Gasgriff zu drehen.
Sobald der Motor gestartet ist, den Anlasserschalter
4 loslassen.

Vorsicht – Vorsichtsmassnahme
• Um Schäden an der Elektroanlage zu ver-
meiden, den Anlasserschalter nie länger als 5
Sekunden gedrückt halten.
• Den Motor nicht lange im Stand laufen las-
sen. Der Motor kann sich dabei überhitzen
und Motorbauteile beschädigen. Der Motor
sollte durch langsames Fahren auf
Betriebstemperatur gebracht werden.
• Bei kaltem Motor kein Vollgas geben, der
Motor hält dann wesentlich länger.

- 60 -
EINSATZ 4

4.4. Auswahl und Modifizieren der Display-


Funktionen

Am Instrument können einige wichtige Messparameter


geändert und die Chronometerfunktion eingestellt werden.

Folgendes kann eingestellt bzw. ausgewählt werden:


- Auswahl folgender Funktionen:
Kilometerzähler Gesamtkilometer “TOTAL”
Kilometerzähler Tageskilometer 1 “TRIP 1”
Kilometerzähler Tageskilometer 2 “TRIP 2”
4
Uhrzeit
- Maßeinheiten können eingestellt werden für:
Geschwindigkeit
Fahrstrecke
Temperatur
- Nullstellen der Tageskilometeranzeige:
Kilometerzähler Tageskilometer 1 “TRIP 1”
Kilometerzähler Tageskilometer 2 “TRIP 2”
- Einstellen der Uhrzeit

- 61 -
EINSATZ 4

4.4.1. Auswahl der Display-


Funktionen

Die Auswahl betrifft die Funktionen


des:

• Kilometerzählers “TOTAL”
• Tageskilometerzähler 1 “TRIP 1”
• Tageskilometerzähler 2 “TRIP 2”
• Uhr
4
Durch Drücken des Anlasser-
schalters werden nacheinander die
Funktionen “TOTAL”, “TRIP1” und
“TRIP2” angezeigt. Die gewünschte
Anzeige auswählen.
ACHTUNG
Änderungen oder Einstellung der Display-Funktionen
müssen bei laufendem Motor, eingelegtem Leerlauf,
angehaltenem Motorrad und beiden Füßen auf der
Erde vorgenommen werden. Einstellungen am
Display während der Fahrt zu ändern ist verboten.

- 62 -
EINSATZ 4

4.4.2. Einstellen des Maßeinheiten

Es besteht die Möglichkeit die Maßeinheiten zu


ändern.

ACHTUNG: Änderungen oder Einstellung der


Display-Funktionen müssen bei laufendem
Motor, eingelegtem Leerlauf, angehaltenem
Motorrad und beiden Füßen auf der Erde vor-
genommen werden.
Einstellungen am Display während der Fahrt 4
zu ändern ist verboten.

❏ Tachometer (km/h - Mph)

Den Anlasserschalter mehrfach drücken, bis der


Gesamt-Kilometerzähler “TOTAL” angezeigt wird.

Den Druckschalter “SET” drücken, die Maßeinheit


des Tachometers beginnt zu blinken.

- 63 -
EINSATZ 4

Den Anlasserschalter drücken, um von km/h auf Mph


oder umgekehrt umzuschalten. Wird die Maßeinheit am
Tachometer verändert, ändert sich automatisch auch
die Maßeinheit am Kilometerzähler (Gesamtkilometer
und Tageskilometer).

Beachten: 1 mi = 1,609 km

4
Den Druckschalter “SET” zur Bestätigung der Ände-
rung der Maßeinheit am Tachometer drücken.
Anschließend beginnt die Maßeinheit der
Temperaturanzeige zu blinken. Jetzt kann die nächste
Änderung vorgenommen werden.

- 64 -
EINSATZ 4

❏ Thermometer (° C - ° F)

Den Anlasserschalter drücken, um von °C auf °F


oder umgekehrt umzuschalten.

Beachten: T (°F) = 1,8 • t (°C) + 32

4
Den Druckschalter “SET” zur Bestätigung der Ände-
rung der Maßeinheit am Thermometer drücken.

- 65 -
EINSATZ 4

4.4.3. Nullstellen der Tageskilometerzähler

Die Anzeigen des Tageskilometerzählers “TRIP1” und


des Tageskilometerzählers “TRIP2” können folgender-
maßen auf Null zurückgestellt werden.

ACHTUNG
Änderungen oder Einstellung der Display-
Funktionen müssen bei laufendem Motor, ein-
gelegtem Leerlauf, angehaltenem Motorrad
4 und beiden Füßen auf der Erde vorgenommen
werden. Einstellungen am Display während
der Fahrt zu ändern ist verboten.

Durch Drücken des Anlasserschalters die Funktion


"TRIP1" einschalten.

Wird der Anlasserschalter länger als 4 Sekunden


gedrückt gehalten; der Wert "TRIP 1" fängt an zu
blinken.

- 66 -
EINSATZ 4

Wird der Anlasserschalter kürzer als 4 Sekunden


gedrückt, wird der angezeigte Wert am Display auf Null
zurückgestellt. Wird der Anlasserschalter hingegen län-
ger als 4 Sekunden gedrückt gehalten, wird das
Nullstellen abgebrochen.

4
Durch Drücken des Anlasserschalters die Funktion
“TRIP2” einschalten.

- 67 -
EINSATZ 4

Wird der Anlasserschalter länger als 4 Sekunden


gedrückt gehalten; der Wert “TRIP 2” fängt an zu
blinken.

4
Wird der Anlasserschalter kürzer als 4 Sekunden
gedrückt, wird der angezeigte Wert am Display auf Null
zurückgestellt. Wird der Anlasserschalter hingegen län-
ger als 4 Sekunden gedrückt gehalten, wird das
Nullstellen abgebrochen.

- 68 -
EINSATZ 4

4.4.4. Einstellen der Uhrzeit

Die Uhrzeit kann wie folgt eingestellt werden.

ACHTUNG: Änderungen oder Einstellung der


Display-Funktionen müssen bei laufendem
Motor, eingelegtem Leerlauf, angehaltenem
Motorrad und beiden Füßen auf der Erde vor-
genommen werden.
Einstellungen am Display während der Fahrt
zu ändern ist verboten. 4
Den Anlasserschalter mehrfach drücken, bis die
Uhrzeit angezeigt wird.

Den Druckschalter “SET” drücken, die erste Ziffer


der Stundenanzeige beginnt zu blinken.

- 69 -
EINSATZ 4

Den Druckschalter drücken und loslassen, sobald


die gewünschte Ziffer erreicht ist.
ANMERKUNG
Zum Schnelldurchlauf der Ziffern den
Anlasserschalter länger als 2 Sekunden gedrückt
halten.
Zur Bestätigung der Eingabe den Schalter “SET”
drücken. und mit der Einstellung der zweiten Ziffer wei-
4 termachen.
Die gleiche Vorgehensweise wie oben gilt für die
zweite Ziffer sowie die erste und zweite Ziffer der
Minutenanzeige.
Zur Bestätigung der Uhrzeiteinstellung oder zum
Abbrechen (Blinken) den Schalter “SET” drücken.
ANMERKUNG
Die Instrumentenausstattung hat einen integrierten
Speicher, der alle Parameter auch bei ausgeschalte-
tem Motor speichert. Beim Abklemmen der Batterie
wird dieser Speicher nicht gelöscht, in diesem Fall
wird nur die Uhrzeit auf Null zurückgestellt.

- 70 -
EINSATZ 4

4.5. Tanken
Gefahr - Achtung: Benzin und Benzindämpfe
sind leicht entzündbar und giftig. Kontakt mit
Benzin und Einatmen vermeiden. Beim
Tanken den Motor abschalten und nicht rau-
chen, offene Flammen und Hitzequellen
fernhalten. Im Freien oder in gut belüfteten
Räumen tanken.

Vorsicht - Vorsichtsmassnahme: Ausschließlich 4


bleifreies Superbenzin mit einer Oktanzahl
(R.O.N.) von 95 oder mehr tanken. Auf die
Notwendigkeit bleifreies Benzin zu tanken, wer-
den Sie durch den grünen Punkt, der auf der
Unterseite des Tankdeckels angebracht ist.

Den Staubschutzdeckel anheben.


Den Schlüssel einstecken und in Uhrzeigersinn
drehen.

- 71 -
EINSATZ 4

Den Einfüllstopfen abnehmen und mit Benzin


tanken.

ACHTUNG
Wird der Tank bis zum Rand gefüllt, kann
Benzin austreten, das sich das Benzin durch
Sonneneinwirkung oder die Motorwärme
ausdehnen kann. Bei austretendem Benzin
besteht Brandgefahr. Der Benzinstand darf nie
über dem Ende des Einfüllstutzens stehen.
4
Nach dem Tanken den Tankdeckel nach unten
drücken und gleichzeitig den Schlüssel in Uhrzeigersinn
drehen. Den Schlüssel loslassen und abziehen.

Vorsicht - Vorsichtsmassnahme: Eventuelle


ausgetropftes Benzin sofort mit einem saube-
ren Lappen abwischen, andernfalls können
Lack oder Plastikteile beschädigt werden.

ACHTUNG
Vorm Losfahren prüfen, ob der Tankdeckel
richtig verschlossen ist.

- 72 -
EINSATZ 4

4.6. Zugang zum Staufach

Den Schlüssel ins Schloss einstecken.

4
Den Schlüssel in Uhrzeigersinn drehen und
gleichzeitig leicht auf den Beifahrersitz drücken.
Den Sitz aufheben.

- 73 -
EINSATZ 4

Den Beifahrersitz herausnehmen.

Zum Wiederzusammensetzung des Beifahrersitzes


sind folgende Punkte zu berücksichtigen:

• Den Schlüssel im Schloss drehen


• Den Beifahrersitz nach unten drücken
• Den Schlüssel loslassen
• Den Beifahrersitz wiederum nach unten
drücken und nachprüfen ob er an der
4 Struktur fest befestigt ist.

ACHTUNG
Nach Demontage oder Abhebung des
Beifahrersitzes und vor jedem
Motorradeinsatz muss man sich ver-
gewissern, dass dieser Bauteil korrekt
angebracht und an der Tragstruktur des
Fahrzeuges gut befestigt ist.

- 74 -
EINSATZ 4

4.7. Parken des Motorrads


❏ Parken auf dem Seitenständer sich auf das Fahrzeug zu setzen, da das
gesamte Gewicht nur auf dem
ACHTUNG: Das Motorrad stets sicher auf Seitenständer aufliegt. Vorm Losfahren
festem Untergrund abstellen. Beim Parken auf die Funktion des Sicherheitsschalters prü-
abschüssigem Gelände das Vorderrad ber- fen. Die Kontrolllampe am Armaturenbrett
gauf stellen und den ersten Gang einlegen. für den abgeklappten Seitenständer muss
Vorm Starten muss wieder der Leerlauf einge- sich ausschalten. Auf jeden Fall prüfen,
legt werden. Niemals den Zündschlüssel dass der Seitenständer richtig hochgek-
stecken lassen, wenn das Fahrzeug unbeauf- lappt ist. Wird eine Störung bemerkt, muss
sichtigt ist. Wird das Motorrad zum Parken auf
den Seitenständer gestellt, ist es gefährlich
die Anlage vor Fahrtantritt bei einem MV
Agusta Vertragshändler überprüft werden.
4
Den Seitenständer mit dem Fuß bis zum Anschlag ausklappen und das Motorrad langsam neigen,
bis der Ständerfuß auf dem Untergrund fest aufliegt.

- 75 -
EINSATZ 4

❏ Parken auf dem hinteren Ständer


1 2
Den Zapfen des Ständer von der linken
Fahrzeugseite aus in die Öffnung an der
Radachse stecken. Den Ständer auf den
Boden stellen, festhalten und das
Fahrzeug soweit anheben, bis es sicher
steht.
ACHTUNG
Dieser Vorgang muss von zwei
4 Personen zusammen ausgeführt
werden.
3

- 76 -
EINSATZ 4

4.8. Kontrollen vor Fahrtantritt Kupplungsbetätigung


Flüssigkeitsstand überprüfen (§6.8).
ACHTUNG: Die Funktionsfähigkeit des
Austreten von Flüssigkeit überprüfen.
Motorrads kann sich unerwartet ändern,
auch wenn das Motorrad nicht genutzt Kupplungshebel betätigen und überprüfen ober er sich
wird (z. B. Reifen). Aus diesem Grund gleichmäßig und progressiv betätigen läßt.
sollten die in der folgenden Tabelle auf- Wenn nötig, die Drehpunkte des Kupplungshebels sch-
geführten Kontrollen vor jedem mieren.
Fahrantritt ausgeführt werden. Für diese Anlasserschalter – Schalter zum Abstellen des Motors
Kontrollen benötigen Sie nur wenig Zeit, Die Schalterfunktion prüden (§3.4).
sie tragen allerdings entscheidend dazu Gasgriff
bei, dass das Motorrad funktionsfähig Prüfen, ob sich der Gasgriff leicht drehen lässt und ob er 4
und sicher bleibt. automatisch in Ausgangsstellung zurückkehrt.
Bremsen Lenkung
Bremsflüssigkeitsstand überprüfen (§6.7). Prüfen, ob die Lenkung leichtgängig ist.
Austreten von Bremsflüssigkeit überprüfen. Prüfen, ob die Lenkbewegung gleichmäßig ist.
Zur Funktionskontrolle Bremshebel und Bremspedal Prüfen, dass kein Spiel vorliegt und nichts gelockert ist.
betätigen. Beleuchtung, optische und akustische Signale Funktion
Wenn nötig, die Drehpunkte der Bremshebel schmieren. überprüfen.
Abnutzung der Bremsbeläge überprüfen (§6.6). Reifen
Schalthebel Reifendruck und Abnutzung überprüfen (§6.9).
Den Schalthebel drücken und prüfen, ob er richtig funk- Aufhängungen
tioniert. Die Leichtgängigkeit und Gleichmäßigkeit prüfen.
Wenn nötig, die Drehpunkte des Schalthebels schmieren. Einstellung überprüfen (§5.6 e 5.7).

- 77 -
EINSATZ 4

Befestigung der Motorradteile ACHTUNG


Prüfen, ob alle Muttern, Schraubbolzen und Schrauben Funktioniert eines der angegebenen
richtig festgezogen sind. Teile bei den Kontrollen vor Fahrtantritt
Gegebenenfalls festziehen. nicht richtig, muss dieses vor Einsatz
Kette des Fahrzeugs zur Kontrolle und
Überprüfen, ob die Kette richtig eingestellt und ausrei- Reparatur gebracht werden.
chend geschmiert ist (§6.10).
Benzin
Den Benzinstand im Tank prüfen.
Gegebenenfalls tanken (§4.5).
4 Die Benzinleitungen auf Lecks überprüfen.
Kühlflüssigkeit
Kühlflüssigkeitsstand kontrollieren (§6.5).
Kühlanlage auf Lecks überprüfen.
Motoröl
Motorölstand kontrollieren (§6.4).
Austreten von Motoröl überprüfen.
Seitenständer
Kontrollieren, ob der Ständer in Ausgangsstellung
zurückkehrt.
Das korrekte Einschalten des Sicherheitsschalters überprüfen.
Beifahrersitz
Die korrekte Befestigung auf die Tragstruktur des
Fahrzeuges überprüfen.

- 78 -
EINSATZ 4

4.9. Anfahren

Das Fahren eines Motorrads erfordert Erfahrung und Aufmerksamkeit.


Ein unerfahrener Fahrer sollte einen entsprechenden Fahrlehrgang besuchen, für den ein theoretischer
Unterricht und praktische Fahrübungen auf für öffentlichen Straßenverkehr geschlossenen
Verkehrsübungsplätzen vorgesehen sind.
Die Ratschläge des Fahrlehrers sind in dieser Lernphase von großer Bedeutung zum Erlernen grundle-
gender Kenntnisse zum sicheren Fahren eines Motorrads.
Die Ratschläge nicht für Fahrunterricht qualifizierter Personen funktionieren nicht und sind gefährlich,
wenn die Fahrübungen auf Straßen vorgenommen werden, die für den öffentlichen Straßenverkehr
geöffnet sind. 4
ACHTUNG
Bei Fahren müssen die Sicherheitsvorschriften aus dem Kapitel 2.1.8 in der vorliegenden
Bedienungs- und Wartungsanleitung eingehalten werden.

- 79 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

5.1. Liste der Einstellungsarbeiten

Das Motorrad bietet eine breite Auswahl von


Einstellungsmöglichkeiten, die Ergonomie, die
Sitzposition und die Sicherheit verbessern können.
Einige dieser Einstellungsarbeiten dürfen nur vom
Fachpersonal des Kundendienstes vorgenommen
werden.

ACHTUNG
Während der Fahrt muss der Lenker fest mit
beiden Händen gehalten werden, um nicht
5 die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlie-
ren. Alle Einstellungsarbeiten müssen bei
stehendem Fahrzeug vorgenommen wer-
den.

- 80 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

(E) Einstellung Rückspiegel (§5.5.) (F) Einstellung vordere


Federung (§5.6)
(A) Einstellung Bremshebel
Vorderradbremse (§5.3.)

(G) Einstellung hintere (L) Einstellung


Federung (§5.7.) Scheinwerfer (§5.8.)

(D) Einstellung Bremspedal


Hinterradbremse (§5.2.)

(F) Einstellung vordere


Federung (§5.6)

- 81 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

(E) Einstellung Rückspiegel (§5.5.)

(G) Einstellung hintere


Federung (§5.7.)
(B) Einstellung
Kupplungshebel (§5.4.)

5
(C) Einstellung
Schaltpedal (§5.2.)

(H) Einstellung
Kette (§6.10.)

- 82 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

5.2. Tabelle der Einstellungsarbeiten

A - Einstellung Bremshebel Vorderradbrem- F - Einstellung vordere Federung: um die


se: Bessere Einstellung des Bremshebels auf die Federung an den persönlichen Fahrstil anzupas-
persönlichen Anforderungen des Fahrers (§5.3). sen, gibt es folgende Einstellmöglichkeiten:

- Federvorspannung (§5.6.1.)
B - Einstellung Kupplungshebel: Bessere - Hydraulische Ausdehnungsbremse (§5.6.2.)
Einstellung des Kupplungshebels auf die persön- - Hydraulische Kompressionsbremse (§5.6.3.)
lichen Anforderungen des Fahrers (§5.4).
G - Einstellung hintere Federung: um die
C - Einstellung Schaltpedal: Bessere Federung an den persönlichen Fahrstil anzupas-
Einstellung des Schaltpedals auf die persönli- sen, gibt es folgende Einstellmöglichkeiten:
chen Anforderungen des Fahrers.
- Federvorspannung
- Höhe Sitzposition
D - Einstellung Bremspedal Hinterradbremse:
Bessere Einstellung des Bremspedals auf die - Hydraulische Ausdehnungsbremse (§5.7.1.)
5
persönlichen Anforderungen des Fahrers. - Hydraulische Kompressionsbremse - Hohe
Gänge (§5.7.2.)
E - Einstellung Rückspiegel: Zur besseren - Hydraulische Kompressionsbremse - Niedrige
Einstellung (§5.5). Gänge (§5.7.3.)

ACHTUNG H - Einstellung Kette: Für Funktion und


Die Befestigungsschraube des Sicherheit des Antriebs.
Lenkerrückspiegels nie ausschrauben.
L - Einstellung Scheinwerfer: Um den
Falls notwendig wenden Sie sich bitte
Lichtstrahl des Scheinwerfers entsprechend der
nur einem MV Agusta-Händler.
Sitzposition einzustellen (§5.8).

- 83 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

5.3. Einstellung Bremshebel Vorderradbremse 5.4. Einstellung Kupplungshebel


Gefahr - Achtung: Den Bremshebel nie- Gefahr - Achtung: Den Kupplungshebel
mals während der Fahr einstellen. niemals während der Fahr einstellen.
Den Hebel ziehen, um den Federdruck auszuglei- Den Hebel ziehen, um den Federdruck auszuglei-
chen. Gleichzeitig die Hebelposition durch Drehen chen. Gleichzeitig die Hebelposition durch
der Nutmutter einstellen. Drehen in Uhrzeigersinn: Drehen der Nutmutter einstellen. Drehen in
der Hebel entfernt sich vom Handgriff. Drehen Uhrzeigersinn: der Hebel entfernt sich vom
gegen den Uhrzeigersinn: der Hebel nähert sich Handgriff. Drehen gegen den Uhrzeigersinn: der
an den Handgriff an. Hebel nähert sich an den Handgriff an.

- 84 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

5.5. Einstellung Rückspiegel


Gefahr - Achtung: Den Lenkungsdämpfer nie-
mals während der Fahrt einstellen.
Zur Einstellung des Rückspiegels an den vier in der
Abbildung gezeigten Stellen drücken.
Die Einstellung beider Rückspiegel durchführen. Zur
Durchführung einer korrekten Rückspiegeleinstellung
ist es ratsam auf das Motorrad zu steigen.
Gefahr – Achtung: Die Einstellung der
Rückspiegel vor jedem Motorradeinsatz dur-
chführen.

- 85 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

5.6. Einstellung vordere Federung


Hydraulische
Ausdehnungsbremse
ACHTUNG
Die Einstellungsvorrichtungen Federvorspannung
müssen an beiden Gabelbeinen
gleich eingestellt werden.

Hydraulische
Kompressionsbremse

- 86 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

5.6.1. Federvorspannung 5.6.2. Hydraulische Ausdehnungsbremse


(Vorderradfederung)
Für die Einstellungsarbeiten muß von der Für die Einstellungsarbeiten muß von der
Standardeinstellung ausgegangen werden. Um die Standardeinstellung ausgegangen werden. Um die
Standardeinstellung zu erreichen, gegen den Standardeinstellung zu erreichen, in Uhrzeigersinn
Uhrzeigersinn bis zum Anschlag drehen, anschließend bis zum Anschlag drehen, anschließend gegen den
in Uhrzeigersinn bis Standardposition (siehe Tabelle) Uhrzeigersinn bis Standardposition (siehe Tabelle)
drehen. In Uhrzeigersinn drehen um die Federvor- drehen. In Uhrzeigersinn drehen um die
spannung zu erhöhen, gegen den Uhrzeigersinn Bremsleistung zu erhöhen, gegen den Uhrzeigersinn
drehen, um die Federvorspannung abzuschwächen. drehen, um die Bremsleistung abzuschwächen.

CLICK!
CLICK!
CLICK! 5

- 87 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

5.6.3. Hydraulische Kompressionsbremse (Vorder-


radfederung)
CLICK!
Für die Einstellungsarbeiten muß von der CLICK!
Standardeinstellung ausgegangen werden. Um die CLICK!
Standardeinstellung zu erreichen, in Uhrzeigersinn bis
zum Anschlag drehen, anschließend gegen den
Uhrzeigersinn bis Standardposition (siehe Tabelle)
drehen. In Uhrzeigersinn drehen um die Bremsleistung
zu erhöhen, gegen den Uhrzeigersinn drehen, um die
Bremsleistung abzuschwächen.

- 88 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

5.7. Einstellung hintere Federung

Gefahr - Achtung: Die Auspuffrohre sind heiß - Verbrennungsgefahr. Den Motor ausschal-
ten und vor der Einstellung abwarten, bis die Auspuffrohre abgekühlt sind.

Hydraulische Kompressionsbremse
(für hohe Gänge und niedrige Gänge)

Hydraulische Ausdehnungsbremse

- 89 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

5.7.1. Hydraulische Ausdehnungsbremse (Hinterradfederung)


Die Einstellung wird bei Betätigung der Schraube, die sich im Unterteil des Stoßdämpfers befindet,
ausgehend von der Standardposition, durchgeführt.
Um die Standardeinstellung zu erreichen, in Uhrzeigersinn bis zum Anschlag drehen, anschließend gegen
den Uhrzeigersinn bis Standardposition (siehe Tabelle) drehen.
In Uhrzeigersinn drehen um die Bremsleistung zu erhöhen, gegen den Uhrzeigersinn drehen, um die
Bremsleistung abzuschwächen.

CLICK!
CLICK!
5 CLICK!

- 90 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

5.7.2. Hydraulische Kompressionsbremse für 5.7.3. Hydraulische Kompressionsbremse für


hohe Gänge (Hinterradfederung) niedrige Gänge (Hinterradfederung)
Die Einstellung wird bei Betätigung der Mutter, die sich Die Einstellung wird bei Betätigung der Schraube, die
im Oberteil des Stoßdämpfers befindet, ausgehend sich im Oberteil des Stoßdämpfers befindet,
von der Standardposition, durchgeführt. Um die ausgehend von der Standardposition, durchgeführt.
Standardeinstellung zu erreichen, gegen den Um die Standardeinstellung zu erreichen, in
Uhrzeigersinn bis zum Anschlag drehen, ansch- Uhrzeigersinn bis zum Anschlag drehen, anschließend
ließend in Uhrzeigersinn bis Standardposition (siehe gegen den Uhrzeigersinn bis Standardposition (siehe
Tabelle) drehen. In Uhrzeigersinn drehen um die Tabelle) drehen. In Uhrzeigersinn drehen um die
Bremsleistung zu erhöhen, gegen den Uhrzeigersinn Bremsleistung zu erhöhen, gegen den Uhrzeigersinn
drehen, um die Bremsleistung abzuschwächen. drehen, um die Bremsleistung abzuschwächen.

5
CLICK! CLICK!
CLICK! CLICK!
CLICK! CLICK!

- 91 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

5.8. Scheinwerfereinstellung

Das Fahrzeug auf ebenem Untergrund in einem Abstand von 10 m vor eine Wand stellen.
Das Fahrzeug muss aufrecht senkrecht zur Wand stehen. Den Abstand zwischen Scheinwerfermitte und
Boden messen. Den Wert an der Wand mit einem Kreuz anzeichnen.
Den Scheinwerfer einschalten und Fahrlicht einstellen. Den Lichtstrahl so einstellen, dass sich die Hell-
Dunkel- Linie 9/10 unterhalb der an der Wand angebrachten Linie befindet.

Scheinwerfermitte

- 92 -
EINSTELLUNGSARBEITEN 5

Die Einstellung des vorderen Scheinwerfers kann bei


Betätigung der abgebildeten Schraube erfolgen. In
Uhrzeigersinn: der Scheinwerfer wird nach unten
geneigt. Gegen den Uhrzeigersinn: der Scheinwerfer
wird nach oben geneigt. Die Neigung, hinsichtlich der
Standardposition, kann von ± 4° geändert werden.

- 93 -
WARTUNG 6

6.1. Tabelle Wartungs- und Kontrollarbeiten


Die wichtigsten Wartungs- und Kontrollarbeiten sowie deren zei-
tlicher Abstand sind in den entsprechenden Tabellen aufgeführt.
Um das Motorrad funktionsfähig und sicher zu halten, müssen
die angegebenen unbedingt Arbeiten ausgeführt werden.
Die angegebenen Zeitabstände für die Wartungsarbeiten
haben allgemeinen Charakter und gelten für einen Einsatz des
Fahrzeugs unter normalen Bedingungen. Abhängig von
Wetterbedingungen, Straßenzustand, geografischen
Voraussetzungen und persönlichem Einsatz des Fahrzeugs
müssen die angegebenen Zeitabstände unter Umständen
verkürzt werden.
Einige dieser Arbeiten können vom Fahrzeughalter selbst
ausgeführt werden, sofern er über die entsprechenden
Fähigkeiten und Kenntnisse verfügt. Andernfalls müssen diese
Arbeiten vom Kundendienst vorgenommen werden.
6 Für die Wartungsarbeiten muß das Motorrad auf den hinteren
Ständer gestellt, der Motor abgeschaltet und der
Zündschlüssel auf “OFF” gestellt werden. Zur Kontrolle der
Flüssigkeitsstände sollte das Fahrzeug ohne auf den hinteren
Ständer zu stellen senkrecht gehalten werden.
Nach 36.000 km (22.400 mile) müssen die Arbeiten in den glei-
chen Abständen wie in der Tabelle angegeben ausgeführt werden.

- 94 -
WARTUNG 6

ACHTUNG
• Eine falsche Wartung oder die Nichtausführung der empfohlenen Wartungsarbeiten erhöht
das Unfallrisiko und die Gefahr einer Beschädigung des Motorrads.
• Ausschließlich Original MV Agusta Ersatzteile verwenden. Der Einsatz nicht originaler
Ersatzteile kann zu vorzeitigen Verschleiß führen und verkürzt die Lebenszeit des Motorrads.
• Bei Nichtausführung der empfohlenen Wartungsarbeiten aus dem Wartungsprogramm
oder bei Verwendung nicht originaler Ersatzteile verfallen alle Garantieansprüche.

ACHTUNG
Hat das Fahrzeug einen Unfall gehabt, müssen die wichtigsten Fahrzeugteile bei einem MV
Agusta Vertragshändler überprüfen lassen, auch wenn Sie einige Sachen selber reparieren
können.

ACHTUNG
Der Wechsel bzw. das Auffüllen von Schmiermitteln oder anderen Flüssigkeiten darf nur
mit den in § 6.3 angegebenen Produkten erfolgen. 6
Die Umwelt schützen und respektierene
Alles was wir tun hat Auswirkungen auf den gesamten Planeten und seine Ressourcen.
Zum Schutz der Gemeinschaft weist MV Agusta die Kunden und die Angestellten im Kundendienst darauf hin, wie das
Motorrad umweltschonend genutzt und Motorradbauteile und Flüssigkeiten entsprechend der geltenden
Umweltschutzgesetze entsorgt bzw. dem Recycling zugeführt werden können.

- 95 -
WARTUNG 6

Tabelle programmierte Wartungsarbeiten


Häufigkeit der Wartungsarbeiten km (mi) 0 1000 6000 12000 18000 24000 30000 36000
(600) (3800) (7500) (11200) (14900) (18600) (22400)
Vor Aus-
Coupon A B C D E F G
lieferung

BESCHREIBUNG ARBEIT
Ölstandkontrolle Vor jedem Fahrtantritt

Motoröl ● ● ● ● ● ● ●
Ölwechsel
Mindestens einmal jährlich
Wechsel ● ● ● ● ● ● ●
Motorölfilter (Ausschließlich Original MV
Agusta Motorölfilter verwen-
Bei jedem Ölwechsel
den)
Kontrolle / Auffüllen Vor jedem Fahrtantritt

Kühlflüssigkeit Kontrolle / Auffüllen ● ● ● ● ● ● ● ●

6 Wechsel Alle zwei Jahre

Kühlanlage Kontrolle Lecks ● ● ● ● ● ● ● ●

Gebläse Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●

Ventile Kontrolle/Einstellung ● ● ● ●

Kontrolle ● ● ●
Kette Ventilsteuerung
Austausch ●

- 96 -
WARTUNG 6

Tabelle programmierte Wartungsarbeiten


Häufigkeit der Wartungsarbeiten km (mi) 0 1000 6000 12000 18000 24000 30000 36000
(600) (3800) (7500) (11200) (14900) (18600) (22400)
Vor Aus-
Coupon A B C D E F G
lieferung

BESCHREIBUNG ARBEIT
Kontrolle / Austausch ● ● ●
Bewegliche Führung der

Ventilsteuerkette Wechsel
Bei jedem Austausch der Ventilsteuerkette

Kettenspanner Ventilsteuerung Kontrolle / Austausch ● ● ●

Kontrolle / Austausch ● ● ● ●
Zündkerzen
Wechsel ● ● ●

Benzinfilter Kontrolle / Austausch ● ● ●

Vergaser Kontrolle und Einstellung ● ● ● ● ● ● ●


6
Luftfilter Kontrolle / Austausch ● ● ● ● ● ●

Kontrolle Flüssigkeitsstand Vor jedem Fahrtantritt

Bremsflüssigkeit und Kontrolle Flüssigkeitsstand ● ● ● ● ● ● ●


Kupplung ●
Wechsel
Mindestens alle zwei Jahre

- 97 -
WARTUNG 6

Tabelle programmierte Wartungsarbeiten


Häufigkeit der Wartungsarbeiten km (mi) 0 1000 6000 12000 18000 24000 30000 36000
(600) (3800) (7500) (11200) (14900) (18600) (22400)
Vor Aus-
Coupon A B C D E F G
lieferung

BESCHREIBUNG ARBEIT
Funktionskontrolle Vor jedem Fahrtantritt
Reinigung der Berührungs-
fläche zwischen Hebel und Alle 500 ÷ 1.000 km (300 ÷ 600 mile)
Hauptzylinderkolben
Bremsen/ Kupplung Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●

Kontrolle Bremskreislauf ● ● ● ● ● ● ● ●
Reinigung der Berührungs-
fläche zwischen Hebel und ● ● ● ● ● ● ● ●
Hauptzylinderkolben
Abnutzungskontrolle Alle 1.000 km (600 mile)
Bremsbeläge

6 ( vorne und hinten )


Kontrolle / Austausch
Auf Beschädigungen
● ● ● ● ● ● ●

und Lecks überprüfen ● ● ● ● ● ● ●


Benzinleitungen
Austausch Alle 3 Jahre

Funktionskontrolle Vor jedem Fahrtantritt

Gasgriff Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●

Prüfen/ Spiel einstellen ● ● ● ● ● ● ● ●

- 98 -
WARTUNG 6

Tabelle programmierte Wartungsarbeiten


Häufigkeit der Wartungsarbeiten km (mi) 0 1000 6000 12000 18000 24000 30000 36000
(600) (3800) (7500) (11200) (14900) (18600) (22400)
Vor Aus-
Coupon A B C D E F G
lieferung

BESCHREIBUNG ARBEIT
Chokehebel Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●

Bowdenzüge Kontrolle / Einstellung ● ● ● ● ● ● ● ●

Kontrolle Alle 1.000 km (600 mile)

Schmieren Alle 1.000 km (600 mile) und nach Fahrten bei Regen

Antriebskette Kontrolle / Einstellung ● ● ● ● ● ● ● ●

Schmieren ● ● ● ●

Austausch ● ● ●

Kontrolle ● ● ● ●
6
Ritzel/ Sprengring ● ● ●
Austausch
Bei jedem Wechsel der Antriebskette

Kontrolle ● ● ● ●

Zahnkranz ● ● ●
Austausch
Bei jedem Wechsel der Antriebskette

- 99 -
WARTUNG 6

Tabelle programmierte Wartungsarbeiten


Häufigkeit der Wartungsarbeiten km (mi) 0 1000 6000 12000 18000 24000 30000 36000
(600) (3800) (7500) (11200) (14900) (18600) (22400)
Vor Aus-
Coupon A B C D E F G
lieferung

BESCHREIBUNG ARBEIT
Zahnkranz-Reißschutz Kontrolle ● ● ●

Gewindering am Lenkrohr Kontrolle/ Einstellung ● ● ● ●

Kontrolle / Einstellung ● ● ● ●
Lenklager
Schmieren ●

Kontrolle Reifendruck Vor Fahrtantritt, mindestens alle 10 Tage

Kontrolle Abnutzung Vor Fahrtantritt, mindestens alle 500 km (300 mi)


Reifen
Kontrolle Reifendruck ● ● ● ● ● ● ● ●

6 Kontrolle Abnutzung ● ● ● ● ● ● ●

● ● ● ● ● ● ●
Radfelgen Sichtkontrolle
Bei jedem Reifenwechsel

● ● ● ● ●
Kontrolle
Vorderradlager Bei jedem Reifenwechsel

Austausch ●

- 100 -
WARTUNG 6

Tabelle programmierte Wartungsarbeiten


Häufigkeit der Wartungsarbeiten km (mi) 0 1000 6000 12000 18000 24000 30000 36000
(600) (3800) (7500) (11200) (14900) (18600) (22400)
Vor Aus-
Coupon A B C D E F G
lieferung

BESCHREIBUNG ARBEIT
Funktionskontrolle Vor jedem Fahrtantritt
Seitenständer
Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●

Funktionskontrolle Vor jedem Fahrtantritt


Reinigung der Berührungs- Alle 500 ÷ 1.000 km (300 ÷ 600 mile)
fläche mit Seitenständer
Seitenständerschalter
Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●
Reinigung der Berührungs- ● ● ● ● ● ● ● ●
fläche mit Seitenständer
Kontrolle / Schmieren der
Rollenbehälter
● ●
Hintere Radnabe
Austausch / Schmieren der
Rollenbehälter

6
Gabellager Kontrolle / Schmieren ●

Kettenführung an der Schwinge Kontrolle / Austausch ● ● ● ● ● ● ●

Kettenführung am Rahmenblech Kontrolle / Austausch ● ● ● ● ● ● ●

Hinterer Stoßdämpfer Kontrolle / Einstellung ● ● ● ●

Vorderrad-Gabelöl Austausch ●

- 101 -
WARTUNG 6

Tabelle programmierte Wartungsarbeiten


Häufigkeit der Wartungsarbeiten km (mi) 0 1000 6000 12000 18000 24000 30000 36000
(600) (3800) (7500) (11200) (14900) (18600) (22400)
Vor Aus-
Coupon A B C D E F G
lieferung

BESCHREIBUNG ARBEIT
Batterieanschlüsse Kontrolle und Reinigung ● ● ● ● ● ● ●

Elektrische Anlage Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●

Funktionskontrolle Vor jedem Fahrtantritt


Instrumente
Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●

Funktionskontrolle Vor jedem Fahrtantritt


Beleuchtung/Blinker
Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●

Funktionskontrolle Vor jedem Fahrtantritt


Hupe
6 Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●

Funktionskontrolle Vor jedem Fahrtantritt

Scheinwerfer Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●

Einstellung Bei jeder Änderung an der Fahrzeigtrimmung

Funktionskontrolle Vor jedem Fahrtantritt


Zündschloß
Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●

- 102 -
WARTUNG 6

Tabelle programmierte Wartungsarbeiten


Häufigkeit der Wartungsarbeiten km (mi) 0 1000 6000 12000 18000 24000 30000 36000
(600) (3800) (7500) (11200) (14900) (18600) (22400)
Vor Aus-
Coupon A B C D E F G
lieferung

BESCHREIBUNG ARBEIT
Funktionskontrolle Vor jedem Fahrtantritt
Schlösser
Funktionskontrolle ● ● ● ● ● ● ● ●
Festziehen von Schrauben Kontrolle/ Festziehen ● ● ● ● ● ● ● ●
und Muttern
Schlauchschellen Kontrolle/ Festziehen ● ● ● ● ● ● ● ●

Allgemeines Schmieren ● ● ● ● ● ● ● ●

Abnahme Motorrad ● ● ● ● ● ● ● ●

Um die Wichtigkeit der verwendeten Symbole hervorzuheben, wiederholen wir nachstehend die in § 1.2 gegebenen Angaben.

Informationen zu Arbeiten, die vom Motorradfahrer ausgeführt werden dürfen.


6
Informationen zu Arbeiten, die ausschließlich von ausgebildetem Fachpersonal ausgeführt werden dürfen.

Das Symbol zeigt an, dass für die richtige Durchführung der angegebenen Arbeit ein Spezialwerkzeug
oder Sonderausrüstung benötigt werden.

§ Das Zeichen "§" gefolgt von einen Ziffer verweist auf das entsprechende Kapitel.

- 103 -
WARTUNG 6

6.2. Mitgeliefertes Bordwerkzeug und Zubehör

Im Staufach befindet sich eine Werkzeugtasche mit fol-


gendem Inhalt:
- 1 Sechskantstab (Sechskant 10 mm);
- 6 Inbusschlüssel (Sechskant 2,5-3-4-5-6-8 mm);
- 1 Exzenterschlüssel für Hinterrad mit Verlängerung;
- 2 Sicherungen (7,5A und 15A).

Weiterhin wird folgendes Zubehör mitgeliefert:


- 1 Zündkerzenschlüssel (Sechskant 16 mm);
- 1 Dokumentenmappe.

- 104 -
WARTUNG 6

6.3. Schmiermitteltabelle
Beschreibung Empfohlenes Produkt Technische Angaben
Motoröl AGIP RACING 4T 10W/60 (*) SAE 10W/60 - API SJ
Glykolethylen mit
Kühlflüssigkeit AGIP ECO - PERMANENT 40% destilliertem
Wasser verdünnt
Brems- und Kupplungsflüssigkeit AGIP BRAKE FLUID DOT4 DOT4
Kettenöl MOTUL CHAIN LUBE PLUS –

* : Damit Sie die empfohlenen Produkte finden und kaufen können, empfiehlt Ihnen MV Agusta sich
direkt an die autorisierten Vertragshändler zu wenden. Das Motoröl AGIP Racing 4T 10W/60 wurde
speziell für den Motor des Motorrads F4 entwickelt. Steht das
empfohlene Schmiermittel nicht zu Verfügung, rät MV Agusta zum
Gebrauch vollständig synthetischer Öle, die die gleichen oder bes-
sere Eigenschaften als folgende Normen haben:
– Konform API SJ
Motoröl
6
– Konform ACEA A3 SAE 10 W-60
– Konform JASO MA
– Grad SAE 20 W-50 oder 10 W-60 API SJ
ACEA A3
ANMERKUNG
JASO MA
Die o. a. Spezifizierungen müssen entweder allein oder zusam-
men mit anderen auf dem Behälter des Motoröl aufgedruckt sein.

- 105 -
WARTUNG 6

6.4. Motoröl - Ölstandkontrolle

Die Ölstandkontrolle muß bei kaltem und abgestelltem


Motor vorgenommen werden. Bei warmem Motor muß
der Motor seit mindestens zehn Minuten abgestellt sein.

Bei der Ölstandkontrolle muss das Fahrzeug auf einem


ebenen Untergrund in Fahrtrichtung (senkrecht) stehen.

Der Ölstand muß zwischen den Zeichen MAX und MIN


am Gehäuse liegen.
Liegt der Ölstand unterhalb der Markierung "MIN", muss
Öl nachgefüllt werden (siehe § 6.4.1).

Gefahr - Achtung: Niemals den Motor starten,


6 wenn der Ölstand unter Minimum ist. Max
Min

- 106 -
WARTUNG 6

6.4.1. Nachfüllen von Motoröl

Zum Nachfüllen den Motorölstopfen abschrauben


und die nötige Ölmenge bis zum Erreichen des
korrekte Einfüllstand einfüllen; in jedem Fall nie
das angegebene MAX-Zeichen überschreiten.
Am Ende den Motorölstopfen fest schließen.
Öldeckel

VORSICHT
Um ein Rutschen der Kupplung und
eine Beschädigung des Motors zu ver-
meiden, niemals chemische Ölzusätze
oder ein anderes als das in § 6.3. ange-
gebene Öl verwenden. Sicherstellen,
dass beim Nachfüllen keine
Fremdkörper in das Motorgehäuse
gelangen.
6

- 107 -
WARTUNG 6

ACHTUNG
Frischöl und Altöl können gefährlich sein. • Frischöl und Altöl von Kindern und
Die Einnahme von Frischöl und Altöl ist Haustieren fernhalten.
für Personen und Haustiere gefährlich. • Beim Nachfüllen von Motoröl langärm-
Bei Einnahme von Motoröl sofort einen lige Kleidung und wasserun-durchlässi-
Arzt benachrichtigen und kein Erbrechen ge Schutzhandschuhe anziehen.
auslösen, um ein Einatmen des • Bei Hautkontakt mit Motoröl die
Produktes in die Lungen zu vermeiden. betroffenen Stellen mit reichlich Wasser
Ein ständiger Kontakt mit Motoröl kann und Seife waschen.
Hautkrebs verursachen. Ein kurzer • Das Altöl muss entsprechend der
Kontakt mit Motoröl kann Hautreizungen gesetzlichen Vorschriften entsorgt oder
verursachen. recycelt werden.

- 108 -
WARTUNG 6

6.5. Kühlflüssigkeit - Kontrolle Kühlflüssigkeits-


stand

Die Kontrolle des Kühlflüssigkeitsstands muß bei kal-


tem und abgestelltem Motor vorgenommen werden.
Bei der Kontrolle des Kühlflüssigkeitsstands muss das
Fahrzeug auf einem ebenen Untergrund in
Fahrtrichtung (senkrecht) stehen.

Der Kühlflüssigkeitsstand muß zwischen der MIN


Markierung und der untereren Seite des
Rahmenschlauch
Rahmenschlauches liegen, wie in der Abbildung gezeigt.

Liegt der Kühlflüssigkeitsstand unterhalb der


Markierung “MIN”, muss Kühlflüssigkeit nachgefüllt wer-
den (siehe § 6.5.1). Kühlflüssig- 6
keitsstand
ACHTUNG
Das Motorrad auf keinen Fall nutzen, wenn
der Kühlflüssigkeitsstand unter der
Markierung MIN liegt. MIN Markierung

- 109 -
WARTUNG 6

6.5.1. Kühlflüssigkeit - Nachfül-


len von Kühlflüssigkeit
1 2

Zur Abschraubung des Stopfen die


Befestigungsschrauben des Deckels
lösen und Deckel abheben.
Den Deckel abschrauben und die in
§ 6.3 angegebene Kühlflüssigkeit
einfüllen.

Kühlflüssigkeitseinfüllstopfen
3 4

Nach dem Auffüllen die vorher abgebauten Teile sorgfältig wie-


der anbauen.

- 110 -
WARTUNG 6

ACHTUNG: Die Kühlflüssigkeit darf nur verspritzt wird. Eventuell verspritze


bei kaltem Motor nachgefüllt werden. Kühlflüssigkeit sofort mit einem saube-
Um Verbrühungsgefahr zu vermeiden, ren Tuch aufwischen.
niemals den Deckel aufschrauben, ACHTUNG: Unter bestimmten
solange der Motor noch warm ist. Der Voraussetzungen kann sich die
Kühlkreislauf steht unter Druck! Kühlflüssigkeit entzünden und mit unsi-
VORSICHT: Zum Auffüllen des chtbarer Flamme brennen. Darauf ach-
Kühlflüssigkeitsstands und/oder ten, dass keine Kühlflüssigkeit auf
Wechsel des Kühlflüssigkeit aussch- heiße Motorteile gelangt. Bei Entzünden
ließlich das in der Tabelle § 6.3 angege- der Kühlflüssigkeit besteht
bene Produkt verwenden. Mischen Sie Verbrennungsgefahr.
noch verdünnen Sie das Kühlmittel ACHTUNG: Kühlflüssigkeit ist giftig. Der
nicht mit Zusätzen oder unterschiedli- Kontakt mit der Kühlflüssigkeit kann
chen Flüssigkeiten. Wenn das Hautverätzungen und Hautreizungen
Kühlmittel spezifiziert in der Tabelle § verursachen. Kühlflüssigkeit von
6.3 ist nicht vorhanden, benutzt ein Kindern und Haustieren fernhalten. Bei
Kühlmittel mit den technischen ungewollter Einnahme von 6
Eigenschaften, die mit dem vorgeschrie- Kühlflüssigkeit kein Erbrechen hervor-
benen Produkt gleichbleibend sind. rufen, um ein Einatmen des Produktes
VORSICHT: Kühlflüssigkeitsspritzer kön- in die Lungen zu vermeiden. Bei Kontakt
nen lackierte Oberflächen beschädigen. mit Augen oder Haut sofort mit reichlich
Beim Auffüllen des Kühlkreislaufes Wasser abspülen und umgehend einen
darauf achten, dass keine Kühlflüssigkeit Arzt aufsuchen.

- 111 -
WARTUNG 6

Vordere Bremszange

Hintere Bremszange

Bremsscheibe 6.6. Bremsbeläge - Kontrolle Abnutzung / Verschleiß


Bremsbeläge Die Bremsbeläge haben Einkerbungen als Abnutzungsanzeige. Die
Tiefe der Abnutzungsanzeiger muss regelmäßig überprüft werden. Die
Tiefe der Abnutzungsanzeiger darf nie weniger als 1 mm betragen.
6
Gefahr – Achtung: Wird das Motorrad mit abgenutzten
Bremsbelägen gefahren, lässt die Bremswirkung nach, die
Einkerbung Unfallgefahr wird größer. Ist die Bremsbelagstärke bis
nahe der Abnutzungsgrenze verschlissen, wenden Sie zum
Austausch der Bremsbeläge sich an einen autorisierten
Kundendienst. Nach dem Auswechseln der Bremsbeläge
Abnutzungsgrenzwert 1 mm auf eine entsprechende Einfahrzeit achten (siehe § 4.2).

- 112 -
WARTUNG 6

Bremsflüssigkeitsbehälter Hinterradbremse Bremsflüssigkeitsbehälter Vorderradbremse

6.7. Bremsflüssigkeit - Kontrolle Bremsflüs-


sigkeitsstand
Ein leichtes Abfallen des Bremsflüssigkeitsstandes
ACHTUNG ist durch die Abnutzung der Bremsbeläge bedingt 6
Bei fehlender Kontrolle oder unzurei- und daher normal. Der Bremsflüssigkeitsstand
chender Wartung erhöht sich die muss auf alle Fälle zwischen den Markierungen
Unfallgefahr. Vor jedem Fahrtantritt die MIN und MAX liegen. Ist der
Bremsanlage wie in der vorliegenden Bremsflüssigkeitsstand unter das Zeichen MIN
Bedienungsanleitung in § 4.9 beschrie- gefallen, wenden Sie sich an einen Kundendienst,
ben überprüfen. um die Bremsanlage überprüfen zu lassen.

- 113 -
WARTUNG 6

ACHTUNG Bei Kontakt mit Augen oder Haut sofort mit


Das Motorrad nicht benutzen, wenn der reichlich Wasser abspülen und umgehend
Bremsflüssigkeitsstand unter die einen Arzt aufsuchen.
Markierung MIN abgefallen ist. Unter die-
sen Umständen kann es passieren, dass ACHTUNG
die Bremsanlage nicht richtig funktio- Zum Auffüllen des Bremsflüssigkeitsstands
niert. Es besteht erhöhte Unfallgefahr. Sie ausschließlich die in der Tabelle § 6.3 ange-
können die Kontrolle über das Fahrzeug gebene Bremsflüssigkeit verwenden. Ein
verlieren. Ist der Bremsflüssigkeitsstand eventuelles Mischen unterschiedlicher
unter die Markierung MIN abgefallen, Bremsflüssigkeiten kann gefährliche che-
wenden Sie sich zum Nachfüllen der mische Reaktionen verursachen und die
Bremsflüssigkeit an einen MV Agusta Bremswirkung verringern, dadurch erhöht
Vertragshändler. sich die Unfallgefahr.
ACHTUNG ACHTUNG
Das Nachfüllen von Bremsflüssigkeit darf Bei einem zu niedrigen Bremsflüssigkeits-
nur von autorisiertem Fachpersonal vorge- stand kann Luft in die Bremsanlage ein-
nommen werden. Die Bremsflüssigkeit ist dringen, die Bremswirkung lässt nach
6 giftig und kann bei Einnahme tödlich sein. und die Unfallgefahr wird größer. Luft in
Der Kontakt mit der Bremsflüssigkeit kann der Bremsanlage kann dadurch bemerkt
Hautverätzungen und Hautreizungen verur- werden, dass die Betätigung des
sachen. Bremsflüssigkeit von Kindern und Bremspedals “schwammiger” erscheint.
Haustieren fernhalten. Bei ungewollter Bei Luft in der Bremsanlage muss die
Einnahme von Bremsflüssigkeit kein Bremsanlage vor einem neuen Einsatz
Erbrechen hervorrufen, um ein Einatmen des Fahrzeugs bei einem MV Agusta
des Produktes in die Lungen zu vermeiden. Vertragshändler entlüftet werden.

- 114 -
WARTUNG 6

6.8. Flüssigkeit Kupplungsbetätigung - Kontrolle


Flüssigkeitsstand
Der Flüssigkeitsstand für die Kupplung muß zwischen
den Zeichen MAX und MIN liegen. Ist der
Flüssigkeitsstand für die Kupplung unter das Zeichen
MIN gefallen, wenden Sie sich an einen Kundendienst,
um die Kupplungsanlage überprüfen zu lassen.
ACHTUNG
Das Motorrad niemals benutzen, wenn der
Flüssigkeitsstand für die Kupplung unter die
Markierung MIN abgefallen ist. Die Kupplung
könnte nicht richtig funktionieren. Es besteht
erhöhte Unfallgefahr. Sie können die Kontrolle
über das Fahrzeug verlieren. Ist der
Flüssigkeitsstand für die Kupplung unter die
Markierung MIN abgefallen, wenden Sie sich 6
zum Nachfüllen der Kupplungsflüssigkeit an
einen MV Agusta Vertragshändler.
ACHTUNG
Zum Auffüllen des Flüssigkeitsstands für die
Kupplung ausschließlich die in der Tabelle § 6.3
angegebene Kupplungsflüssigkeit verwenden.

- 115 -
WARTUNG 6

6.9. Reifen – Kontrolle und Wechsel

ACHTUNG
Vor Fahrtantritt stets den
Reifendruck und Abnutzungszu-
stand der Reifen überprüfen.

Die Kontrolle des Reifendrucks ist von


grundlegender Bedeutung für die
Fahrsicherheit. Bei einem zu niedrigen
Reifendruck kann das Fahrzeug schwe-
rer gelenkt werden und die Reifen ver-
schleißen schneller. Bei einem zu hohen
Reifendruck verringert sich die
Auflagefläche des Reifens und damit die
6 Straßenhaftung.
Vor jedem Fahrtantritt muss daher stets
ACHTUNG
Ein falscher Reifendruck bedeutet große Gefahr
der Reifendruck bei Raumtemperatur beim Fahren. Bei zu niedrigem Reifendruck kann
geprüft werden. D. h. das Motorrad muss der Reifen auf der Felge rutschen und sich von ihr
seit mindestens drei Stunden geparkt ablösen. D. h. der Reifen wird völlig platt und Sie
sein. können die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren.

- 116 -
WARTUNG 6

Wird der Reifendruck sofort nach einer Fahrt ACHTUNG


gemessen, erhalten Sie höhere als die tatsächli- Die vorgeschriebene Profiltiefe kann
chen Druckwerte. Dadurch könnte der Reifendruck von Land zu Land unterschiedlich sein.
falsch eingestellt werden. Beim Einstellen des Es müssen stets die vom jeweiligen
Reifendrucks müssen die in § 8.2 angegebenen Land gesetzlich vorgeschriebenen
Werte eingehalten werden. Vor längeren Fahrten Werte eingehalten werden.
kann der Nominaldruck um 0,2 Bar erhöht werden.
Sehr wichtig ist die Kontrolle des Reifenzustands ACHTUNG
vor Fahrtantritt. Stark abgenutzte Reifen sind • Stark verschlissene Reifen von einem
anfälliger gegen Löcher und verschlechtern die MV Agusta Vertragshändler wechseln las-
Lenkbarkeit und die Stabilität des Motorrads. Bei sen. Das Fahren des Motorrads mit stark
der Überprüfung des Reifenzustands muss die abgenutzten Reifen ist illegal, die
Profiltiefe kontrolliert werden. Die Profiltiefe darf Fahrstabilität verringert sich. Sie können
nicht geringer als die durch die die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren.
Straßenverkehrsordnung angegebenen Werte • Bei Schäden oder einem Loch im
sein. Am Boden der Profile dürfen keine Risse zu Reifen muss der Reifen gewechselt und 6
sehen sein. Die Reifendecke muss frei von nicht repariert werden. Ein reparierter
Nägeln und Glassplittern sein. Die Reifenwände Reifen bietet im Vergleich zu einem
dürfen keine Risse aufweisen. Sind diese neuen Reifen nur eingeschränkte
Voraussetzungen nicht gegeben, muss der Leistungen und ein geringeres
Reifen umgehend bei einem MV Agusta Sicherheitsniveau. Wird der Reifen pro-
Vertragshändler gewechselt werden. visorisch oder notdürftig repariert,

- 117 -
WARTUNG 6

muss bis zum nächstgelegenen MV • Zum Reifenwechsel nur die in § 8.2


Agusta Vertragshändler langsam und angegebenen Reifen verwenden.
sehr vorsichtig gefahren werden. Unbedingt den Einsatz unterschiedlicher
Lassen Sie dort den Reifen sofort wech- Reifenmarken und Profile an Vorder- und
seln. Nach einer Reifenreparatur nie Hinterrad vermeiden. Der Einsatz ungeei-
schneller als 60 km/h fahren. Der Reifen gneter Reifen beeinträchtigt die
kann nicht repariert werden, wenn die Lenkbarkeit und Stabilität des
Reifenwand beschädigt oder das Loch Motorrads. Es besteht erhöhte
auf der Lauffläche größer als 6 mm ist. Unfallgefahr.
• Bei der provisorischen Reparatur eines • Die Felgen wurden für schlauchlose
Lochs im Reifen rät MV Agusta vom Reifen (Tubeless) entwickelt. Niemals
Gebrauch flüssiger Abdichtungsmittel Schlauchreifen an Felgen für schlauchlo-
ab. Diese Abdichtungsmittel können se Reifen abringen. Felgenränder und
negative auf die einzelnen Schichten des Reifenwulst können sich dann nicht rich-
Reifens einwirken und Nebenschäden, tig setzen. Die Reifen rutschen auf den
6 die durch eventuelle eingedrungene Felgen und können den Druck verlieren.
Gegenstände verursacht wurden, ver- Sie können die Kontrolle über das
stecken. Fahrzeug verlieren.

- 118 -
WARTUNG 6

• Niemals Luftschläuche in einen sch- • Neue Reifen benötigen eine


lauchlosen Reifen einbauen. Die Einlaufzeit, um ihre komplette Effizienz
Überhitzung des Reifens kann zum zu erreichen. Während der Einlaufzeit ist
Platzen des Luftschlauchs führen. Die die Reifenhaftung bei bestimmten
Reifen verlieren den Druck und Sie kön- Straßenbelägen geringer. Wir empfehlen
nen die Kontrolle über das Fahrzeug Ihnen daher während der ersten 100 km
verlieren. Fahrt mit einem neuen Reifen langsamer
• Beim Aufziehen der Reifen muss auf zu fahren.
die durch Pfeile auf der Reifenwand ange-
zeigte Laufrichtung geachtet werden.

- 119 -
WARTUNG 6

❏ Ausbau des Hinterrads


Vorsicht – Vorsichtsmassnahme:
Muss der Reifen bei einem
Reifenhändler gewechselt wer-
den, sicherstellen, dass für den
Aus- und Einbau folgende
Werkzeuge verwendet werden:
• 55 mm Steckschlüssel Sechskantmutter
• Drehmomentschlüssel
Werden andere Werkzeuge
benutzt, können Radbauteile
schwer beschädigt werden. Wir
raten davon ab Reifenwechsel in
schlecht ausgerüsteten
6 Werkstätten vornehmen zu las-
sen. Es ist auf alle Fälle ratsamer
sich für einen Reifenwechsel an
Radachse mit Gewinde
einen MV Agusta Vertragshändler M50x1,5 Linksgewinde
zu wenden.
55 mm Steckschlüssel
Drehmomentschlüssel

- 120 -
WARTUNG 6

❏ Radkontrolle

Vor Fahrtantritt stets die Radfelge auf Risse, ACHTUNG


Verbiegungen und Verformungen überprüfen. Beim Auswuchten der Räder ausschließ-
lich zugelassene Ausgleichsgewichte
ACHTUNG verwenden. Keine flüssigen Ausgleichs-
Werden Schäden festgestellt, muss das oder Dichtungsmittel verwenden.
Rad von einem MV Agusta
Vertragshändler gewechselt werden. ACHTUNG
Niemals versuchen auch nur kleine Niemals versuchen einen schlauchlo-
Schäden an den Rädern selbst zu behe- sen Reifen ohne das entsprechende
ben. Bei einem Reifenwechsel oder Spezialwerkzeug und Schutzvorrich-
Austausch der Felge muss das Rad bei tungen für die Felgen abzubauen.
einem MV Agusta Vertragshändler Andernfalls besteht die Gefahr, dass die
ausgewuchtet werden. Ein nicht richtig Dichtungsfläche an der Felge beschä-
ausgewuchtetes Rad schränkt die
Fahrzeugleistung und die Labensdauer
digt wird. Dadurch verliert der Reifen
Luft und Sie die Kontrolle über das
6
der Reifen ein. Fahrzeug.

- 121 -
WARTUNG 6

6.10. Kette - Kontrolle und Schmieren

Für diese Arbeit muss das Motorrad auf ebenem


Untergrund auf den hinteren Ständer gestellt und der
Leerlauf eingelegt werden.

❏ Kontrolle der Kettenspannung


Der untere Teil der Kette muss einem Abstand von 11
mm vom unteren Kettenschutz haben. Die Kontrolle an
mehreren Stellen an der Kette ausführen. Dazu muss 11 mm
das Hinterrad von Hand gedreht werden. Der Abstand
muss während der Raddrehung gleich bleiben. Ist die
Ketten nur an einigen Stellen locker, bedeutet dies,
dass einige Kettenglieder gequetscht oder verklemmt
sind. Ist der Abstand der Kette zum Kettenschutz kleiner
6 oder größer als 11 mm, muss die Kettenspannung ein-
gestellt werden.

- 122 -
WARTUNG 6

ACHTUNG ACHTUNG
Beim Fahren des Motorrads mit einer Der Einbau einer Kette mit
verschlissenen oder schlecht eingestel- Kettenschloss ist gefährlich. Ein nicht
lten Kette erhöht sich die Unfallgefahr. richtig vernietetes Kettenglied oder
Vor jedem Fahrtantritt prüfen, ob die Kettenschloss kann sich öffnen und
Kettenspannung den Angaben in die- Unfälle oder schwere Motorschäden
sem Kapitel entspricht. Zum Einstellen verursachen. Niemals Ketten mit
der Kettenspannung wenden Sie sich Kettenschlössern verwenden.
bitte an einen MV Agusta ACHTUNG
Vertragshändler. Jedesmal wenn es verlangt wird, um die
ACHTUNG Hinterradnabeschrauben laufen zu las-
Bei gequetschten oder verklemmten sen, wenden Sie an einen autorisierten
Kettengliedern muss die Kette entspre- MV Agusta Kundendienst. Wenn Sie die
chend der Angaben in diesem Kapitel Schrauben festziehen, wenden Sie ein
geschmiert werden. Drehmoment an, die dem Wert gleich
ACHTUNG ist, der im Aufkleber auf dem Schwinge
Bei Schäden oder starker Abnutzung gezeigt wird (siehe §2.2.). Die 6
der Kette oder der entsprechenden Anwendung einer Drehkraft stark als
Zahnräder muss die Kette durch einen der angezeigte Wert kann den schnellen
MV Agusta Vertragshändler ausgetau- Zerfall der hintere Radnabe verursachen
scht werden. Bei jedem Kettenwechsel und die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs
müssen auch die entsprechenden und die Sicherheit des Piloten und des
Zahnräder ausgetauscht werden. Passagiers gefährden.

- 123 -
WARTUNG 6

❏ Schmieren
Damit die Kette richtig funktioniert, muss sie rich-
tig geschmiert werden.

Vorbereitende Reinigung: vorm Schmieren der


Kette müssen alle Schmutzablagerungen an der
Kette mit Kerosin aufgelöst werden. Diese
Schmutzreste können anschließend mit einem
sauberen Tuch bzw. einem Pressluftstrahl ent-
fernt werden.

Vorsicht – Vorsichtsmassnahme: Die


Kette ist eine Kette mit Dichtringen (O-
Ringen). Um Schäden an der Kette zu
vermeiden, darf diese nie mit
6 Hochdruck-Dampf- oder Wasserstrahl
gereinigt werden. Es dürfen auch kein
Benzin oder handelsübliche
Reinigungsmittel verwendet werden.
Die Kette darf nur mit Kerosin gereinigt
werden.

- 124 -
WARTUNG 6

ACHTUNG: Kerosin kann gefährlich


sein. Kerosin ist entzündlich. Der
Kontakt mit Kerosin kann für Kinder und
Haustiere schädlich sein.
Offene Flammen und heiße
Gegenstände vom Kerosin fernhalten.
Kinder und Haustier vom Kerosin
fernhalten. Benutztes Kerosin muss ent-
sprechend der gesetzlichen
Vorschriften entsorgt werden.

Schmieren: einen leichten und gleichmäßigen


Film des angegebenen Schmiermittels auf der ACHTUNG
gesamten Kette auftragen. Sorgfältig darauf ach- Das Schmieren der Kette muss in den in
ten, dass die umliegenden Fahrzeugteile, wie z. der Tabelle des Wartungsprogramms (§
B. die Reifen, nicht verschmutzt werden. 6.1) angegebenen Abständen erfolgen.
Die Kette muss auch nach Fahrten bei 6
Vorsicht – Vorsichtsmassnahme: Regen oder nach einer
Ausschließlich das in der Tabelle § 6.3. Fahrzeugreinigung geschmiert werden.
angegebene Schmiermittel verwenden, Bei Fahrten mit nicht oder mit nicht
um die Antriebskette zu schützen und ausreichend geschmierter Kette besteht
zu vermeiden die Ölspritzern , wenn das Unfallgefahr.
Fahrzeug in Bewegung ist.

- 125 -
WARTUNG 6

6.11. Leerlaufdrehzahl - Kontrolle

Die Kontrolle der Leerlaufdrehzahl muß mit Motor bei


Betriebstemperatur ausgeführt werden. Überprüfen,
dass der “CHOKE” ausgeschaltet ist.

Die Leerlaufdrehzahl muß zwischen 1050 und 1250


U/min liegen.

Wenden Sie sich zum Einstellen der Leerlaufdrehzahl


an einen Kundendienst.

- 126 -
WARTUNG 6

6.12. Auswechseln - Allgemeine Informationen 6.12.1. Sicherungen - Auswechseln

Das Auswechseln der Sicherungen (mit Ausnahme Die Nachladungs-Sicherung befindet sich unter
der Sicherung für die Batterieladung) und der der Fahrersitzbank; siehe Position in der Abb.
Glühbirnen kann vom Fahrer selbst ausgeführt
werden. Dazu genau die Anweisungen einhalten.

Sicherung Batterieladung - Auswechseln


(§6.12.1.)
Sicherungen Stromverbraucher -Auswechseln
(§6.12.1.)
Fahrlicht - Auswechseln der Birne (§6.12.2.)
Fernlicht- Auswechseln der Birne (§6.12.3.)
Vorderes Standlicht - Auswechseln der Birne Ersatzsi-
(§6.12.4.) cherung
Vordere Blinker- Auswechseln der Birne 6
(§6.12.5.)
Hintere Blinker - Auswechseln der Birne
(§6.12.6.)
Hinteres Standlicht und Bremslicht -
Auswechseln der Birne (§6.12.7.) Sicherung
Nummernschildbeleuchtung - Auswechseln
der Birne (§6.12.8.)

- 127 -
WARTUNG 6

Die Sicherungen befinden sich auf der rechten


Seite; um dieselben zu erreichen, den rechten auf
dem Tank eingespannten Seitenteil demontieren.

Den Deckel abnehmen.

VORSICHT
6 Vor der Kontrolle oder Wechseln der
Sicherungen muss der Zündschlüssel
auf “OFF” gedreht werden, um
Kurzschluss und die dadurch bedingte
Beschädigung elektrischer Bauteile zu
vermeiden.

- 128 -
WARTUNG 6

Die Sicherungsfunktion und -position auf dem


Aufkleber und im beiliegenden elektrischen
Schaltplan angegeben. Die Markierungs-buchsta-
ben in der Abbildung entsprechen den Angaben
im Schaltplan.

Die durchgebrannte Sicherung auswechseln


und den Deckel wieder aufsetzen. Nicht verges-
sen, dass sich in der Werkzeugtasche zwei
Ersatzsicherungen befinden. 6
ACHTUNG
Niemals eine andere Sicherung als mit
der vorgeschriebenen Leistung verwen-
den, um Schäden an der Elektroanlage
des Fahrzeugs und Brandgefahr zu ver-
meiden.

- 129 -
WARTUNG 6

6.12.2. Fahrlicht - Auswechseln der Birne

Die zwei seitlichen Befestigungsschrauben des vor-


deren Fahrlichtes abschrauben. Dabei achten, dass bei
Abbau des Fahrlichtes von der Halterung der Register
von seinem Sitz ausgezogen wird.

Bevor das vordere Licht von seiner Halterung herau-


sgezogen wird, den Stecker, der sich hinter das
Fahrlicht befindet, ausschalten.
6 Zur Durchführung folgender Operationen, das Licht
auf einen Tisch legen.

- 130 -
WARTUNG 6

Die hintere Schraube des Fahrlichtes abschrauben.


Den Vorderteil des Fahrlichtes aus seinem Halte-
rungsgehäuse ausziehen.
Den Stecker des Fahrlichtes ausziehen.
Den Schutzkasten entfernen.
Die Befestigungsfeder lösen.
Die Birne des Fahrlichtes herausschrauben.
Vorsicht - Vorsichtsmaßnahme: Das
Lampenglas nicht mit bloßen Fingern anfas-
sen. Andernfalls mit Fettlöser reinigen.
Eine neue Birne einschrauben.
Die Befestigungsfeder festmachen.
Den Schutzkasten wieder in seine Lage bringen.
Den Stecker des Fahrlichtes anbringen.
Den Vorderteil des Fahrlichtes auf das Halterungs-
gehäuse montieren. 6
Die hintere Schraube befestigen.
Den Stecker des Fahrlichtes einstecken.
Das Fahrlicht auf die Halterung aufstellen und die
zwei seitlichen Befestigungsschrauben anziehen. Dabei
muss der Register mit besonderer Sorgfalt in seinen
Sitz eingesetzt werden.

- 131 -
WARTUNG 6

6.12.3. Fernlicht - Auswechseln der Birne

Das vordere Fernlicht wie unten § 6.12.2. beschrie-


ben von seiner Halterung abnehmen.
Die Birne des Fernlichtes gegen den Uhrzeigersinn
drehen und von ihrem Sitz ausziehen.
Den Stecker von der Birne ausziehen.

Vorsicht - Vorsichtsmaßnahme: Das


Lampenglas nicht mit bloßen Fingern anfas-
sen. Andernfalls mit Fettlöser reinigen.

Den Stecker in die neue Birne einstecken.


Die Birne in den Sitz einstecken und in Uhr-zeiger-
sinn drehen.
6 Das Fahrlicht auf die Halterung aufstellen und
sämtlichen unter § 6.12.2. angegebenen Vorgängen
befolgen.

- 132 -
WARTUNG 6

6.12.4.Vorderes Standlicht – Auswechseln der


Birne

Das vordere Standlicht wie unten § 6.12.2. beschrie-


ben von seiner Halterung abnehmen.
Den Lampenhalter des Standlichtes gegen den
Uhrzeigersinn drehen und von seinem Sitz herau-
sziehen.
Die Birne aus dem Lampenhalter ausziehen.

Vorsicht - Vorsichtsmaßnahme: Das


Lampenglas nicht mit bloßen Fingern anfas-
sen. Andernfalls mit Fettlöser reinigen.

Eine neue Birne einstecken.


Den Lampenhalter in den Sitz einsetzen und fest in
Uhrzeigersinn drehen.
6
Das Standlicht auf seine Halterung aufstellen und
sämtlichen unter § 6.12.2. angegebenen Vorgängen
befolgen.

- 133 -
WARTUNG 6

6.12.5. Vordere Blinker - Auswechseln der Birne

Die Befestigungsschraube ausschrauben.


Das Glas abbauen.

Die Lampe zum Ausbau drücken und gegen den


Uhrzeigersinn drehen.
Die neue Lampe einsetzen, leicht drücken und in
6 Uhrzeigersinn drehen.
Das Glas wieder einsetzen und die Befestigungs-
schraube anziehen.

- 134 -
WARTUNG 6

6.12.6. Hintere Blinker - Auswechseln der Birne

Die Befestigungsschraube ausschrauben.


Das Glas abbauen.

Die Lampe zum Ausbau drücken und gegen den


Uhrzeigersinn drehen.
Die neue Lampe einsetzen, leicht drücken und in
Uhrzeigersinn drehen. 6
Das Glas wieder einsetzen und die Befestigungs-
schraube anziehen.

- 135 -
WARTUNG 6

6.12.7. Hinteres Standlicht und Bremslicht -


Auswechseln der Birne

Den Beifahrersitz aufheben (§ 4.6.).


Den Lampenhalter gegen den Uhrzeigersinn drehen
und herausziehen.

Die Lampe zum Ausbau drücken und gegen den


Uhrzeigersinn drehen.
Die neue Lampe einsetzen, leicht drücken und in
6 Uhrzeigersinn drehen.
Den Lampenhalter beim Einbau in Uhrzeigersinn
drehen.

- 136 -
WARTUNG 6

6.12.8. Nummernschildbeleuchtung - Auswechseln


der Birne

Die Befestigungsschrauben der Kabelführung aus-


schrauben.

Wie auf der Abbildung vorgeht, die Kabelführung


herablassen und von der oberen Auflagefläche entfer-
nen.
6

- 137 -
WARTUNG 6

Den Lampenhalter des Schildlichtes von seinem Sitz


ausziehen.
Die Birne von dem Lampenhalter herausziehen.
Eine neue Birne einstecken.
Den Lampenhalter wieder einsetzen.
Die Kabelführung wieder mit der oberen Auflageflä-
che in Kontakt bringen.
Die Befestigungsschrauben der Kabelführung fest
anziehen.

- 138 -
WARTUNG 6

6.13. Batterie

Dieses Motorrad ist mit einer versiegelten (war- Bei Kontakt mit Schwefelsäure muss
tungsfreien) Batterie ausgestattet, die unter dem wie folgt ERSTE HILFE geleistet wer-
Heckteil angebracht ist. Die Batterie ist wartung- den:
sfrei, d. h. der Batterieflüssigkeitsstand braucht • ÄUßERLICHER KONTAKT: mit reichli-
nicht überprüft bzw. nachgefüllt werden. ch fließendem Wasser abspülen.
Bei schwachen bzw. entladener Batterie (elektri- • INNERLICHER KONTAKT: Grosse
sche Probleme, Startschwierigkeiten), muss sie Mengen Wasser oder Milch trinken und
so bald wie möglich bei einem MV Agusta sofort einen Arzt benachrichtigen.
Vertragshändler aufgeladen werden. Beachten • AUGEN: Mindestens 15 Minuten mit
Sie, dass die Batterie sich schneller entlädt, wenn Wasser spülen und sofort einen Arzt
elektrisches Sonder-Zubehör installiert wurde. aufsuchen.
Bei Austreten von Schwefelsäure bildet
ACHTUNG sich Wasserstoffgas, das bei offenen
Ist das Batteriegehäuse beschädigt,
kann Schwefelsäure austreten.
Flammen oder Funkenbildung explodie-
ren kann.
6
Schwefelsäure ist giftig und stark Zum Wechseln der Batterie wenden Sie
ätzend. Jeglichen Kontakt mit Haut, sich bitte an einen autorisierten MV
Augen und Kleidung vermeiden. Bei Agusta Kundendienst.
Arbeiten an oder in der Nähe der
Batterie stets eine Schutzbrille tragen.

- 139 -
WARTUNG 6

Längeres Stilllegen GEFAHR: Ein Vertauschen der


Polanschlüsse kann die Ladeanlage und
Soll das Fahrzeug für einen längeren Zeitraum die Batterie beschädigen. Die roten Kabel
(einen Monat oder mehr) nicht benutzt werden, müssen an den Pluspol (+) der Batterie
sollten die Batteriekabel von der Batterie abge- und die schwarzen Kabel an den
nommen werden bzw. die Batterie von einem Minuspol (-) angeschlossen werden. Beim
Fachmann ausgebaut werden. Zur Erhaltung der Ausbau der Batterie muss ALS ERSTES
Batterie-Lebensdauer sollte die Batterie bei län- die Polklemme vom Minuspol der Batterie
gerem Stilllegen alle 4 – 5 Monate bei einem MV und anschließend vom Pluspol abgenom-
Agusta Vertragshändler nachgeladen werden. men werden. Beim Wiedereinbau in
umgekehrter Reihenfolge vorgehen.

- 140 -
WARTUNG 6

6.14. Fahrzeugpflege

Eine regelmäßige Pflege ist wichtig,


damit Ihr Motorrad über lange Zeit
seinen Wert behält. Lack- und andere
Oberflächen müssen gepflegt und
geschützt werden. Stets auf eventuel-
le Schäden, Abnutzung und Austreten
ätzender Flüssigkeiten achten.

Vorsicht – Vorsichtsmass-
nahme: Vorm Waschen müs-
sen die Auspuffenden ver-
stopft und die elektrischen
Teile geschützt werden. Vorsicht – Vorsichtsmassnahme: Keine Hochdruck-

ACHTUNG:
Wasserstrahl oder Dampfreinigungsgeräte verwen-
den, da andernfalls Wasser in Motorradbauteile ein-
6
Ist das Motorrad noch von dringen und diese beschädigen kann.
der letzten Fahrt warm, muss ANMERKUNG: Die Reinigungsmittel verunreinigen
abgewartet werden, bis sich die Umwelt. Aus diesem Grund sollte die
der Motor und die Fahrzeugreinigung in Bereichen, die mit Sammlungs-
Auspuffanlage abgekühlt und Klärungsanlagen der Reinigungswasser ausge-
haben. stattet sind, vorgenommen werden.

- 141 -
WARTUNG 6

Mit Wasser, Schwamm und einem milden ACHTUNG


Reinigungsmittel säubern. Mit einem weichen Sicherstellen, dass kein Öl oder Wachs
Tuch abtrocknen. An schwer zugänglichen Stellen auf die Bremsen oder Reifen gelangt.
einen Druckluftstrahl verwenden. Gegebenenfalls die Bremsscheiben mit
Vorsicht – Vorsichtsmassnahme: einem Reinigungsmittel für Bremsschei-
ben oder Aceton reinigen und die Reifen
• Sicherstellen, dass keine Tücher oder
mit heißem Wasser und einem milden
Schwämme benutzt werden, die vorher
Reinigungsmittel waschen.
für scharfe Reinigungs- und
ACHTUNG
Scheuermittel bzw. für Lösungsmittel
Bei nassen Bremsen verringert sich die
oder Benzin verwendet wurden.
Bremsleistung und erhöht sich die
• Um die Karosserieteile nicht zu
Unfallgefahr. Nach dem Waschen des
beschädigen keine alkalische oder
Fahrzeugs den Motor starten und langsam
ätzende Reinigungsmittel, Benzin,
einige Minuten fahren. Einige Male vorsich-
Bremsflüssigkeiten oder andere
tig bremsen, so dass die Bremsscheiben
Lösungen benutzen. und Bremsbeläge trocknen können.
6 Die lackierten Teile müssen in regelmäßigen ACHTUNG
Abständen mit Spezialprodukten behandelt wer- Die Antriebskette muss sofort nach der
den. Bei Fahrten auf Straßen, auf denen Reinigung und Trocknen des Fahrzeugs
Streusalz ausgebracht wurde, muss das Motorrad geschmiert werden. Das Schmieren der
so bald wie möglich gereinigt werden. Dann aus- Kette muss entsprechend der Angaben in §
schließlich mit kaltem Wasser waschen. Warmes 6.11 der vorliegenden Bedienungsund
Wasser verstärkt die Korrosionswirkung. Wartungsanleitung vorgenommen werden.

- 142 -
WARTUNG 6

Kupplungs-Hauptzylinderkolben Hauptbremszylinderkolben

Startfreigabe

Seitlicher
Ständer Vorderradbremshebel
Kupplungshebel

VORSICHT
Überprüfen Sie, sauber die Berührungsflächen zwischen den folgenden Bestandteilen
immer zu halten, wie in den oben genannten Abbildungen gezeigt:
• Seitclicher Ständer und Startfreigabe
6
• Kupplungshebel und Kupplung-Hauptzylinderkolben
• Vorderradbremshebel und Hauptbremzylinderkolben
Säubern Sie diese Bereiche alle 500 ÷ 1000 Kilometer, wie in der programmierte
Wartungsarbeitentabelle vorgeschrieben. Überprüfen Sie die Sauberkeit der oben genann-
ten Bereiche, jedesmal wenn Sie den Träger benutzen, um das korrekte Arbeiten der in
Verbindung stehenden Teile beizubehalten.

- 143 -
WARTUNG 6

6.15. Längeres Stillegen


Soll das Fahrzeug über längere Zeit stillgelegt werden, müs-
sen folgende Vorkehrungen getroffen werden:
Den Benzintank entleeren.
Die Batterie ausbauen und in geeigneter Weise aufbewahren.
Die Kerzenstecker abziehen und die Zündkerzen ausbauen. Einen Teelöffel Motoröl in jede
Kerzenbohrung einfüllen, anschließend die Kerzen wieder einbauen und die Kerzenstecker auf-
setzen und den Motor einige Umdrehungen ausführen lassen.
Alle Bowden- und Seilzüge sowie die Drehpunkte der Hebel und Pedale schmieren.
Das Motorrad reinigen und die lackierten Teile mit Spezialprodukten behandeln (§6.14.).
Um die Integrität und Leistung der Reifen zu garantieren, sollte das Fahrzeug an einem kühlen, trocke-
nen und dunklem Raum mit gleichbleibender Temperatur unter 25°C abgestellt werden. Die Reifen
dürfen keinen direkten Kontakt mit Heizkörpern oder Heizungsleitungen und keinen längeren Kontakt
6 mit Öl oder Benzin haben. Die Reifen sollten nicht in der Nähe von Elektromotoren oder Geräten auf-
bewahrt werden, bei denen elektrische Funkenbildung oder elektrische Entladungen entstehen.
Während der Stillstandzeit muss das Motorrad auf den hinteren Ständer gestellt werden (§ 4.7).
Das Motorrad mit einer zweckmäßigen Schutzplane abdecken.
Einsatz nach dem Stillegen muß eine allgemeine
Fahrzeugkontrolle (§4.8.) vorgenommen und gegebenenfalls die
entsprechenden Wartungsarbeiten (§6.1.) ausgeführt werden.

- 144 -
STÖRUNGEN 7

7.1. Störungen am Motor: DER MOTOR SPRINGT NICHT AN

Der NEIN JA
Den Starterschalter
Starterschalter ist Jetzt springt der Der Fehler ist behoben.
drücken
gedrückt? Motor an?

JA NEIN

Leerlauf einlegen oder


Gang eingelegt, JA den Ständer hochklappen JA
Jetzt springt der Der Fehler ist behoben.
Seitenständer und den Kupplungshebel Motor an?
ausgeklappt. betätigen.

NEIN NEIN

Der Startvorgang NEIN Den Startvorgang richtig Jetzt springt der


JA
wurde richtig Der Fehler ist behoben.
ausgeführt?
ausführen (§4.3.). Motor an?
7
JA NEIN
Weiter auf der nächsten Seite

- 145 -
STÖRUNGEN 7

Fortsetzung von der vorherigen Seite

JA JA
Der Benzintank Tanken (§4.5.). Jetzt springt der Der Fehler ist behoben.
ist leer? Motor an?

NEIN NEIN

NEIN Die Sicherung(en) JA


Die Sicherungen auswechseln Jetzt springt der Der Fehler ist behoben.
sind in Ordnung? (§6.12.1.). Motor an?

JA NEIN

Wenden Sie sich an den


Kundendienst.
7

- 146 -
STÖRUNGEN 7

DER MOTOR HAT STARTSCHWIERIGKEITEN

Der Startvorgang NEIN Den Startvorgang richtig JA


wurde richtig Jetzt springt der Der Fehler ist behoben.
ausführen (§4.3.).
ausgeführt? Motor an?

SI NEIN

Wenden Sie sich an den


Kundendienst.

- 147 -
STÖRUNGEN 7

DER MOTOR WIRD ZU HEISS

Ist ausreichend Hat der Motor


NEIN Kühlflüssigkeit jetzt die richtige
JA
Kühlflüssigkeit Der Fehler ist behoben.
nachfüllen (§6.5.1.). Betriebstem-
vorhanden?
(§6.6.). peratur?

JA NEIN

NEIN Hat der Motor JA


Die Sicherung Die Sicherung jetzt die richtige
des Kühlgebläses Der Fehler ist behoben.
auswechseln (§6.12.1). Betriebstem-
ist in Ordnung? peratur?

JA NEIN

Wenden Sie sich an den


Kundendienst.

- 148 -
STÖRUNGEN 7

DER ÖLDRUCK IST ZU NIEDRIG

Ist ausreichend NEIN Motoröl nachfüllen Ist der Öldruck JA


Motoröl Der Fehler ist behoben.
(§6.4.1.). jetzt richtig?
vorhanden?
(§6.4.).

JA NEIN

Wenden Sie sich an den


Kundendienst.

- 149 -
STÖRUNGEN 7

7.2. Störungen an der elektrischen Anlage: DIE BELEUCHTUNG FUNKTIONIERT NICHT

Die Sicherungen
NEIN Die Sicherung(en) Jetzt funktioniert
JA
Der Fehler ist behoben.
sind in Ordnung? auswechseln (§6.12.1.). die Beleuchtung?

JA NEIN

Die Glühbirnen
NEIN Die Glühbirne(n) auswe- JA
Jetzt funktioniert Der Fehler ist behoben.
sind in Ordnung? chseln (§6.12.). die Beleuchtung?

JA NEIN

Wenden Sie sich an den


Kundendienst.

- 150 -
STÖRUNGEN 7

DIE HUPE FUNKTIONIERT NICHT

NEIN Die Sicherung


JA
Die Sicherung ist Funktioniert die Der Fehler ist behoben.
in Ordnung? auswechseln (§6.12.1.). Hupe jetzt?

JA NEIN
Wenden Sie sich an
den Kundendienst.

DER KILOMETERZÄHLER FUNKTIONIERT NICHT

NEIN Die Sicherung Funktioniert der JA


Die Sicherung ist Der Fehler ist behoben.
in Ordnung? auswechseln (§6.12.1.). Kilometerzähler
jetzt?

JA NEIN
7
Wenden Sie sich an
den Kundendienst.

- 151 -
STÖRUNGEN 7

DIE KONTROLLEUCHTE BENZINRESERVE FUNKTIONIERT NICHT

NEIN Die Sicherung auswech- Funktioniert JA


Die Sicherung ist die Kontrolleuchte Der Fehler ist behoben.
in Ordnung? seln (§6.12.1.). Benzinreserve
jetzt?

JA NEIN
Wenden Sie sich an
den Kundendienst.

DIE LICHTMASCHINE LÄDT DIE BATTERIE NICHT AUF

Wenden Sie sich an


den Kundendienst.

- 152 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

8.1. Allgemeine Beschreibung des Motorrads


(O) Armaturenbrett (P) Steuereinheit (B) Zündung - Versorgung
(R) Filterkasten (Q) Batterie
(G) Hinterrahmen
(S) Auspuffsystem

(H) Vordere
Federung

(F) Rahmen

(N) Hinterradbremse

(M) Vorderradbremse
(E) Kühlung
(A) Motor
(C) Getriebe
(L) Hintere Federung
(T) Seitlicher Ständer (D) Endantrieb 8
- 153 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

A - Motor: Viertaktmotor, 4-Zylinder in Reihe, L - Hintere Federung: Schwingarm mit progres-


Ventilsteuerung mit doppelter obenliegender siver Wirkung und Einzelstoßdämpfer mit
Nockenwelle mit Radialventilen. Sumpf-sc Einstellungssystem.
mierung. M - Vorderradbremse: Doppelte Bremsscheibe
B - Zündung - Versorgung: Integriertes Zünd mit halb-schwimmend gelagerten
Einspritzsystem. Elektronische Zündung mit Bremssätteln mit sechs Bremskolben.
induktiver Entladung. Elektronische N - Hinterradbremse: Einzelscheibe mit
Einspritzung “Multipoint”. Bremszange mit vier Bremskolben.
C - Getriebe: Ausziehbar, Sechsganggetriebe O - Armaturenbrett: Ausgestattet mit
mit ständig greifenden Zahnrädern. Kontrolleuchten und analogen und digitalen
D - Endantrieb: Bestehend aus Ritzel, Instrumenten.
Zahnkranz und Kette. P - Steuereinheit: mit EPROM ausgestattet für
E - Kühlung: Flüssigkeitskühlung mit Öl Wasser- die elektronische Kontrolle des integrierten
Wärmetauscher. Zünd-Einsspritzsystems.
F - Rahmen: Gitterförmig, Stahlrohrrahmen mit Q - Batterie: versiegelt und wartungsfrei.
Seitenplatten aus Aluminium (Magnesium). R - Filterkasten: mit Filteranlage des
G - Hinterrahmen: Gitterförmig, aus röhrenförmi- Motorsaugluftdurchflusses.
gem Stahl. S - Auspuffsystem: Ausgestattet mit katalyti-
H - Vordere Federung: Hydraulische Gabel mit schem Konverter für Abgasverkleinerung.
umgekehrten Gabelschäften. Mit T - Seitlicher Ständer: mit Sicherheitsschalter
Einstellungs-system. und doppelte Rückzugsfeder.
8
- 154 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

8.1.1 Bremskreislauf Vorderradbremse

2 1

1 Hauptbremszylinder
2 Bremshebel
4
3 Bremsleitung
5 4 Bremssattel
5 Bremsscheiben 8
- 155 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

8.1.2. Bremskreislauf Hinterradbremse

6
3

1 Bremshebel
2 Hauptbremszylinder
3 Bremsleitung
4 Bremsflüssigkeitsbehälter
5 1 2 5 Bremssattel
8 6 Bremsscheibe

- 156 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

8.1.3. Kupplungskreislauf

2
1

1 Kupplungshebel
2 Baugruppe Kupplungs-
Hauptzylinder
3 4 3 Kupplungsleitung
4 Baugruppe kleiner
Kupplungszylinder
8
- 157 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

8.1.4. Motorschmierung

2 1 1 Ölwanne
2 Ölfilter
8 3 Ölzuleitung zum Zylinderkopf

- 158 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

8.1.5. Kühlkreislauf

1 Ausdehnungsgefäß
2 Oberer Kühler
3 4
3 Unterer Kühler
4 Kühlmittelpumpe 8
- 159 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

8.1.6. Benzin-Versorgungskreislauf

2
1

1 Drosselkörper
3
2 Benzinpumpe
8 3 Benzinleitung

- 160 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

2020 760

805

135
1410

8.2. Technische Daten


Bezeichnung BRUTALE S
TECHNISCHE ANGABEN
Radabstand (mm) (*) 1410
Gesamtlänge (mm) (*) 2020
Gesamtbreite (mm) 760
Sitzbankhöh (mm) (*) 805
Bodenfreiheit (mm) (*) 135
Vorlauf (mm) (*) 101,5 8
* : Die angegebenen Werte sind nicht verbindlich. Die angegebenen Werte können sich je nach Zustand und Trimmung des Fahrzeugs ändern.

- 161 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

Technische Daten

Bezeichnung BRUTALE S
Leergewicht (Kg) 185
Tankinhalt Benzintank (lt) (*) 19
Benzinreserve (lt) (*) 4
Ölmenge im Motorgehäuse (Kg) 3,5
MOTOR
Typ Vierzylinder-Viertaktmotor, 16 Ventile
Bohrung (mm) 73,8
Hub (mm) 43,8
Hubraum (cm3) 749,4
Verdichtungsverhältnis 12 : 1
Starten/Anlassen Elektrisch
Kühlung Kühlflüssigkeit mit Ölkühler
Motorgehäuse und Deckel Druckguß
Zylinderkopf und Zylinder Kokillenguß
Ventile Bimetallisch / Monometallisch
VENTILSTEUERUNG
Typ Doppelte obenliegende Nockenwelle, Radialventile
* : Die angegebenen Werte sind nicht verbindlich. Die angegebenen Werte können sich je nach Außentemperatur,
8 Motortemperatur und Verdampfungspunkt des verwendeten Benzins ändern.

- 162 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

Technische Daten

Bezeichnung BRUTALE S
SCHMIERUNG
Typ Sumpfschmierung
ZÜNDUNG - VERSORGUNG
Typ Integriertes Zünd- Einspritzsystem “Weber - Marelli” 1,6M. Elektronische
Zündung mit binduktiver Entladung. Elektronische Einspritzung “Multipoint”
Zündkerzen (Alternative) NGK CR9 EB Champion G59c
Elektrodenabstand (mm) 0.7 ÷ 0.8 0.6 ÷ 0.7
KUPPLUNG
Typ Mehrscheiben-Ölbadkupplung
HAUPTANTRIEB
Zahnzahl Zahnrad Kurbelwelle Z = 47
Zahnzahl Zahnrad Kupplung Z = 81
Übersetzungsverhältnis 1.72
ENDANTRIEB
Zahnzahl Ritzel Z = 14
Zahnzahl Zahnkranz Z = 41
Übersetzungsverhältnis 2.93
GETRIEBE
Typ Ausziehbar, Sechsganggetriebe mit ständig greifenden Zahnrädern
8
- 163 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

Technische Daten

Bezeichnung BRUTALE S
Untersetzung Gänge (Gesamtverhältnis)
Erster 2.92 (14.71)
Zweiter 2.21 (11.14)
Dritter 1.78 (8.97)
Vierter 1.50 (7.56)
Fünfter 1.32 (6.65)
Sechster 1.21 (6.10)
RAHMEN
Typ Gitterförmiger 25 CrMo-Stahlrohrrahmen (TIG-verschweißt)
Auflageblech Gabeldrehpunkt Aluminiumlegierung
VORDERE FEDERUNG
Typ Hydraulische Gabel mit umgekehrten Gabelschäften. Mit Einstellungssystem
für Ausdehnungs- und Kompressionsbremse sowie Federvorspannung
Ø Schaft (mm) 50
Hubhöhe an Gabelbeinachse (mm) 128
HINTERE FEDERUNG
Typ Progressiv, Einzelstoßdämpfer mit Einstellvorrichtung für Ausdehnungs- und
Kompressionsbremse (hohe Gänge / niedrige Gänge) sowie Federvorspannung
8 Gabel
Radhub (mm)
Aluminiumlegierung
120

- 164 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

Technische Daten

Bezeichnung BRUTALE S
VORDERRADBREMSE
Typ Doppelte Bremsscheibe mit halb-schwimmend gelagerten Bremssätteln
Ø Bremsscheibe (mm) 310
Bremsscheibenflansch Stahl
Bremszange Durchmesser Bremskolben mm Sechs Bremskolben ( Ø 22.65; Ø 25.4; Ø 30.23 )
HINTERRADBREMSE
Typ Stahlscheiben
Ø Bremsscheibe (mm) 210
Bremszange Durchmesser Bremskolben mm Vier Bremskolben ( Ø 25.4 )
VORDERRADFELGE
Material Aluminiumlegierung
Ausmaß 3.50” x 17”
HINTERRADFELGE
Material Aluminiumlegierung
Ausmaß 6.00” x 17”
REIFEN
Vorne
Hinten
120/65-ZR 17 (56 W)
190/50-ZR 17 (73 W) oder 180/55-ZR 17 (73 W)
8
- 165 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

Technische Daten

Bezeichnung BRUTALE S
Merke und Typ PIRELLI - Diablo Corsa
MICHELIN Pilot Sport
MICHELIN Pilot Power
DUNLOP - Sport Max D 207 Race Replica
Reifendruck (*):
Vorne 2.3 bar (33 psi)
Hinten 2.3 bar (33 psi)
ELEKTRISCHE ANLAGE
Spannung 12V
Fahrlicht 12V 55W
Fernlicht 12V 60W
Vorderes Standlicht 12V 5W
Standlicht hinten 12V 5W
Bremslicht 12V 21W
Blinker 12V 10W
Batterie 12V - 9Ah
Lichtmaschine 650W bei 5000 U/min
8 * : Beim Einsatz anderer Marken als der empfohlenen Reifenmarken muss der vom Reifenhersteller auf der Reifenwand auf-
geprägte Reifendruck eingehalten werden.

- 166 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

Technische Daten

Bezeichnung BRUTALE S
KAROSSERIE
Tank Thermoplastisches Material
Kühlerhaube Air-box Thermoplastisches Material
Tankseitenteil Thermoplastisches Material
Heckhinterteile Thermoplastisches Material
Heckteil Thermoplastisches Material
Instrumentenschutz Thermoplastisches Material
Startschalterdeckel Thermoplastisches Material
Vorderer Kotflügel Thermoplastisches Material
Kettenschutz Thermoplastisches Material
Ölkühlerschutz Thermoplastisches Material
Nummernschildhalter Thermoplastisches Material
Rückspiegel Thermoplastisches Material
Abdeckung Auspuffrohr Aluminium

8
- 167 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

8.3. Zubehör

MV Agusta hat durch MV AGUSTA Special Parts eine reichhaltige Palette von Zubehör, Bausätzen und
Sonderbauteilen entwickeln lassen, mit denen Sie Ihr Motorrad persönlich gestalten bzw. aufrüsten können.
Dabei wird den Kunden eine Aufrüstung ihres Motorrads geboten, bei der exklusive Lösungen innovativer
Techniken genutzt werden können und gleichzeitig die gebotene Qualität durch die CRC-Forschungs- und
Entwicklungsabteilung garantiert wird. Alle vom CRC (Centro Ricerche Cagiva – Cagiva-Forschungszentrum)
für MV Agusta Special Parts entworfenen Bauteile, unabhängig davon, ob es sich um Rahmen- oder
Karosseriebauteile handelt, werden durch strenge Abnahmen und rigorose Kontrollen getestet. Auf diese
Weise kann den Kunden die gleiche Qualität wie für alle anderen MV Agusta Produkte gewährleistet werden.
Für die Bestellung dieser Sonderbauteile, oder wenn Sie den Hauptkatalog der MV Agusta Special Parts
Zubehörteile einsehen möchten, wenden Sie sich bitte an:

M.V. Agusta Special Parts S.r.l. - Verkaufs- und Kundendienstservice


Via Ovella 41 - 47893 Borgo Maggiore - Republik San Marino (R.S.M.)
Tel. (00378) 0549 907.749 - Fax (00378) 0549 907.746
e-mail: info@mvagusta-sp.com - http://www.mvagusta-sp.com
8 MV Agusta rät vom Einsatz aller nicht Bauteile ab, bei denen es sich nicht um originale und zertifizierte Bauteile han-
delt, da diese nicht die erforderlichen Garantien im Bezug auf Fahrsicherheit, Fahrzeugleistung und Haltbarkeit bieten.

- 168 -
TECHNISCHE INFORMATIONEN 8

8.4. Bekleidung

MV AGUSTA Special Parts hat eine große Palette von Produkten und Zubehör für Motorradbekleidung entwickelt,
deren qualitativer und ästhetischer Standard zweifelsfrei zur Konsolidierung und verstärkten Anerkennung der
Marke MV Agusta beitragen werden. Das Fahren der einzigartigen Fahrzeuge wird damit noch exklusiver.

8
- 169 -
ANMERKUNGEN

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8 ..............................................................................

- 170 -
ANMERKUNGEN

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- 171 -
ANMERKUNGEN

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- 172 -
ELEKTRISCHER SCHALTPLAN Teil Nr. 8C00A1805 Revision 2

29 28
R G / R Gy/R Y
27 26
LOCK

S TA R T

RUN
OFF
PA R K
OFF

DOWN

UP

PUSH
FREE
ON

8 9

10
42 43

3
10W 10W

30

31 2
5W

55W

10W

60W
4

5-21W

32

5K OHM

5K OHM
5K OHM

5K OHM
6
17 18 19 20 21 5
12 13
1
PRESS. AIR

33

34
10W

38

F13 F12 F11 F10 F9 F8 F7 F6 F5 F4 F3 F2 F1


F15

PASSING
HORN HI

TURN

35 39 25
POS.
F14

37 40 22 36 24 15 11 23 7 16 41 14

Zeichenerklärung Bauteile Zeichenerklärung Bauteile Zeichenerklärung Bauteile Zeichenerklärung Kabelfarben Zeichenerklärung Sicherungen
Rif. Beschreibung Rif. Beschreibung Rif. Beschreibung Buchstabe(n) Farbe Nr. Amperelei- Einsatz
R Rot stung (A)
1 Zündbox 16 Fernrelais 32 Armaturenbrett
Y Gelb F1 5 Armaturenbrettleuchte
2 Nummernschildbeleuchtung 17-18 33 Drucksensor/Lufttemperatur
Einspritzdüsen B Blau F2 5 Standlicht
3 Rechter Blinker 19-20 34 Linker Blinker G Grün F3 5 Geschwindigkeitssensor
4 Linker Blinke 21 Potentiometer Drosselventil 35 Hupe W Weiß F4 5 rechter Richtungsblinker
5 Diagnoseanschluß 22 Temperaturfühler Wassertemperatur für Kontrollbox 36 Temperaturfühler Wassertemperatur für Bk Schwarz
F5 5 linker Richtungsblinker
P Rose
6 Rücklicht - Bremslicht 23 Öldruckschalter Temperaturanzeige Armaturenbrett F6 15 Gebläse
V Violett
7 Schalter Leerlauf 24 Gebläse 37 Lichtschalter F7 5 Rücklicht - Bremslicht
Sb Hellblau
8-9 Batterie 25 Sicherungen 38 Masse Rahmen - Kontrollbox F8 15 LATCH Relais
Gr Grau
F9 7.5 Startschalter
10 Pumpe - Benzinstandgeber 26 Schalter Seitenständer 39 Batterieladung O Orange
F10 15 Fahrlicht
11 Sensor Motordrehzahl 27 Hinterer Bremslichtschalter 40 Kupplungsschalter Br Braun
F11 5 Armaturenuhr
12 Spule 28 Zündschloß 41 Anlassermotor Bei Farbkombinationen wird die Grundfarbe und F12 15 Fernlicht
13 Spule 29 Sicherheitsschalter und vorderer Bremslichtschalter 42 Masse Rahmen die Markierung angegeben. Z. B. Br/Bk. F13 15 Einspritzdüsen - Kraftstoffpumpe - Spule
14 Lichtmaschine 30 Rechter Blinker 43 Masse Motor F14 40B atterieladung
15 Geschwindigkeitssensor 31 Vorderer Scheinwerfer F15 40 Ersatz für atterieladung
MONTAGEANWEISUNG DER BATTERIEKABEL Teil Nr. 8C00A4541 Revision 1

Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4

Erste Batterieladen Batteriemontage Den Beifahrersitz herausnehmen, Drehen Sie den Fahrersitzblock,
dabei die in die Figur gezeigte dabei die in die Figur gezeigte
Führen Sie die Batterieaufladung, Den Motorradschlüssel in das hinte-
Reihenfolge einhalten. Reihenfolge einhalten.
nach Instruktionen aus, die in sei- re Schloss einstecken. Den
nem Paket eingeschlossen sind. Schlüssel in Uhrzeigersinn drehen
und gleichzeitig den Beifahrersitz
aufheben.

Phase 5 Phase 6 Phase 7 Phase 8

Den Fahrersitz aufheben und Die Batterie in den dazu geeigneten Montage der Batterieendversch- Die Schraube der Plusendverschlüsse
herausnehmen. Raum anbringen. lüsse drehen und mit Hilfe eines
Momentenschlüßels nach dem vor-
ACHTUNG Die zwei Plusendverschlüsse (+)
geschriebenen Drehmoment anzie-
Die Erste Batterieladen auf den jeweiligen Pol der Batterie
hen.
müssen vor Batterie-monta- unter Berücksichtigung der auf der
ge auf das Motorrad durch- Abbildung angegebenen Anordnung Drehmoment: 7 ÷ 8 Nm
geführt werden. montieren. Bei Kabelanordnung auf
Kabelfarben achten.

Phase 9 Phase 10 Phase 11 Phase 12

Nach der Montage den Die zwei Minusendverschlüsse (-) Die Schraube der Minusendversch- ACHTUNG: Am Ende des
Schutzkasten auf dem Pluspol auf den jeweiligen Pol der Batterie lüsse drehen und mit Hilfe eines Montagevorgangs überprü-
anlegen (siehe Abbildung). bei Berücksichtigung der auf der Momentenschlüßels nach dem vor- fen ob das Kabel des
Abbildung angezeigten Anordnung geschriebenen Drehmoment anziehen. Plusendverschlusses sich
montieren. Drehmoment: 7 ÷ 8 Nm in der Hinterrahmenstruktur
VORSICHT: Vor der Schrau- befindet (siehe Abbildung).
benbefestigung überprüfen Beim Widereinbau des Fahrer- und
dass alle Kable korrekt orien- Beifahrersitzes die unter Phasen von 2
tiert sind (siehe Abbildung bis 5 angegebenen Vorgänge in umge-
auf der Blattrückseite). kehrter Reihenfolge durchführen.
MINUSKABEL (-)

MINUSPOL (-)

MINUSKABEL (-)
VORSICHT: Vor Kabel-
befestigung auf die
Richtung der einzelnen
Kabel aufpassen (siehe
Abbildung).

PLUSPOL (+)

PLUSKABEL (+) SCHUTZKASTEN


ACHTUNG: Am Ende des
Montagevorgangs prüfen ob das
Kabel des Plusendverschlusses
sich in der Hinterrahmenstruktur PLUSKABEL (+)
befindet (siehe Abbildung).
TABELLA REGOLAZIONE SOSPENSIONI - SUSPENSION ADJUSTMENT TABLES - TABLEAU DE RÈGLAGE DES SUSPENSIONS - TABELLE DER EINSTELLUNGFEDERUNG - TABLA REGULACIÓN SUSPENSIÓNES Part. N. 8000A4022 Revisione 1

Brutale 750 S
• Dispositivo idraulico di
frenatura in compressione Tipo di assetto - Type of geometry - Type d’assiette - Einstellungsart - Tipo de equilibrado
(Bassa velocità)
• Compression damping Sospensione anteriore Soffice Rigido
hydraulic device (Low
Front suspension Soft Stiff
speed)
Suspension avant Souple Standard Rigide
• Dispositif hydraulique de
Vordere Federung Weich Hart
Suspensión delantera Suave Duro
freinage en compression
(Vitesse basse) Precarico molla giri giri giri
• Hydraulische Kompres- Spring preload turns turns turns
sionsbremse (Niedlige Précharge du ressort
Federvorspannung
1 tours
Drehzahl
2 tours
Drehzahl
3 tours
Drehzahl
Gänge)
Precarga muelle revoluciones revoluciones revoluciones
• Dispositivo hidráulico de
frenado en compresión Freno in estensione scatti scatti scatti
(Baja velocidad) Rebound damping clicks clicks clicks
Frein en détente
Ausdehnungsbremse
12 emboîtements
Rasten
10 emboîtements
Rasten
7 emboîtements
Rasten
• Dispositivo idraulico di frenatura in • Dispositivo idraulico di frenatura in
compressione (Alta velocità) Freno en extensión disparos disparos disparos
estensione
• Compression damping hydraulic • Rebound damping hydraulic device Freno in compressione scatti scatti scatti
• Precarico molla Compression damping clicks clicks clicks
device (High speed) • Dispositif hydraulique de freinage
• Dispositif hydraulique de freinage


Spring preload
Précharge du ressort en détente
Frein en compression
Kompressionsbremse
12 emboîtements
Rasten
10 emboîtements
Rasten
7 emboîtements
Rasten
en compression (Vitesse élevée) • Hydraulische Ausdehnungsbremse
• Hydraulische Kompressionsbremse
• Federvorspannung Freno en compresión disparos disparos disparos
• Precarga muelle • Dispositivo hidráulico de frenado
(Hohe Gänge) en extensión Sospensione posteriore Soffice Rigido
• Dispositivo hidráulico de frenado en Rear suspension Soft Stiff
compresión (alta velocidad) Suspension arrière Souple Standard Rigide
Hintere Federung Weich Hart
Suspensión trasera Suave Duro
Frenatura in esten- scatti scatti scatti
sione clicks clicks clicks

Solo pilota - Rider only - Uniquement


Rebound damping
Freinage en détente 12 emboîtements 8 emboîtements 7 emboîtements

pilote - Nur Fahrer - Sólo piloto


Ausdehnungsbremse Rasten Rasten Rasten
Frenado en extensión disparos disparos disparos

Frenatura in compressione
scatti scatti scatti

Freinage en compression

Vitesse basse Vitesse élevée

Baja velocidad Alta velocidad


Bassa velocità Alta velocità
Frenado en compresión

Niedrige Gänge Hohe Gänge


High speed
clicks clicks clicks

Compression damping
Kompressionsbremse
0 emboîtements 6 emboîtements 12 emboîtements
Rasten Rasten Rasten
disparos disparos disparos
scatti scatti scatti

Low speed
clicks clicks clicks
15 emboîtements 12 emboîtements 8 emboîtements
Rasten Rasten Rasten
disparos disparos disparos
Frenatura in esten-

Con passeggero ★ - With passenger ★ - Avec


scatti scatti scatti

passager ★ - Mit Beifahrer ★ - Con pasajero ★


• Dispositivo idraulico di frenatura in • Dispositivo idraulico di frenatura in sione
estensione compressione clicks clicks clicks
Rebound damping
• Rebound damping hydraulic device • Compression damping hydraulic device Freinage en détente 8 emboîtements 8 emboîtements 8 emboîtements
• Dispositif hydraulique de freinage • Dispositif hydraulique de freinage en Ausdehnungsbremse Rasten Rasten Rasten
en détente compression Frenado en extensión disparos disparos disparos
• Hydraulische Ausdehnungsbremse • Hydraulische Kompressionsbremse

Frenatura in compressione
scatti scatti scatti

Freinage en compression

Vitesse basse Vitesse élevée

Baja velocidad Alta velocidad


Bassa velocità Alta velocità
Frenado en compresión

Niedrige Gänge Hohe Gänge


High speed
• Dispositivo hidráulico de frenado • Dispositivo hidráulico de frenado en clicks clicks clicks

Compression damping
Kompressionsbremse
en extensión compresión
18 emboîtements 18 emboîtements 18 emboîtements
Rasten Rasten Rasten
disparos disparos disparos
scatti scatti scatti

Low speed
clicks clicks clicks
12 emboîtements 12 emboîtements 12 emboîtements
Rasten Rasten Rasten
disparos disparos disparos

(★) : Per l’utilizzo del veicolo con passeggero si consiglia di aumentare il precarico molla dell’ammortizzatore posteriore di 2 giri. Questa ope-
razione deve essere tassativamente eseguita da un concessionario MV Agusta. - To use the vehicle with passenger, we suggest to increa-
se the rear suspension spring preload of 2 turns. This operation must be performed only by a MV Agusta authorized dealer. - Pour utiliser
le véhicule avec le passager, nous suggérons d'augmenter la précharge de ressort de la suspension arrière de 2 tours. Cette intervention
doit être impérativement effectuée par un concessionnaire officiel MV Agusta. - Für das Verwenden des Trägers mit dem Beifahrer, schla-
gen wir vor, um die hintere Federungfedervorspannung von 2 Umdrehungen zu erhöhen. Änderungen an der Trimmlage dürfen aussch-
ließlich von MV Agusta Vertragshändlern vorgenommen werden. - Para usar el vehículo con el pasajero, sugerimos el aumento de la pre-
carga del resorte de la suspensión posterior de 2 vueltas. Dicha intervención debe ser realizada por un concesionario oficial MV Agusta.
Copertina_GER_B4 2004 12-03-2004 9:53 Pagina 1
C M Y CM MY CY CMY K

MV AGUSTA F4 BRUTALE S

Colori compositi

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