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Weinberg-Gymnasium-Kleinmachnow Jahrgang 2022/23

Am Weinberg 20

14532 Kleinmachnow

Seminararbeit

Seminarkurs Deutsch 12

Suizid

Von

Skipp Hoffmann

Betreuende Lehrkraft: C.Zwalina

Abgabetermin: 21.10.2022

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung S. 03
2. Adoleszenz S. 04
3. Depression S. 05
4. Suizid S. 05
5. Suizidalität in der Literatur S. 06
6. Luna Darko S. 07
7. Stadieneinteilung nach Pöldinger S. 08
8. Präsuizidales Syndrom nach Ringel S. 09
9. Papageno Effekt S. 11
10. Das Suizidmotiv in Luna Darkos „Vergessen Kinder“ S. 12
11. Ambivalenzphase S. 15
12. Nicht Umsetzungsphase S. 17
13. Fazit S. 18
14. Literaturverzeichnis S. 20
Einleitung

Ein Thema, was sehr schnell in Vergessenheit gerät, ist der Suizid. Man bekommt
fast den Anschein, als ob das Thema in den Medien totgeschwiegen wird. Das liegt
daran, weil die Medien versuchen, so wenig wie möglich über Suizidversuche in den
öffentlichen Medien zu berichten, weil man Angst davor hat, dass Menschen, die
jemanden sehen, wie jemand Suizid begangen hat, es ihm gleich tun werden1. Trotz
dessen, dass man nichts davon mitbekommt, ist das Thema noch sehr aktuell. Das
Thema hat noch einmal besondere Relevanz durch die aktuelle Coronapandemie
gewonnen, in der viele unter körperlichen Belastungen, Lebenskrisen und
belasteten Lebensereignissen leiden, was für viele der Auslöser war, depressiv zu
werden. In Deutschland sind nämlich rund 5,3 Millionen Menschen depressiv krank,
was 1 Person auf 100 Personen entspricht. Das hat besonders im 2. Halbjahr viele
Jugendliche getroffen, die Anzahl der Suizide hat sich in der letzten Zeit nämlich
verdreifacht. Schätzungsweise sterben rund hunderttausend Menschen im Jahr,
wovon die meistbetroffenen Altersgruppen Jugendliche im Alter von 15-22 sind2.

Deswegen eignet es sich besonders gut, den Suizid in dieser Altersgruppe zu


untersuchen. Dieses Thema tritt auch schon seit einiger Zeit in der Literatur auf,
weswegen ich das Suizidmotiv an einem Bestseller Adoleszenz-Roman namens
„Vergessene Kinder“ von Luna Darko untersuchen werde, welcher selbst von einem
Jugendlichen geschrieben wurde und Eindrücke aus ihrem eigenen Leben ins Buch
mit eingebunden hat. Dabei stellt sich mir die Frage, inwiefern sie das Suizidmotiv
im Buch dargestellt hat und welche Auswirkungen es z. B. durch den Papageno
Effekt haben kann, wenn Suizid kranke Menschen das Buch lesen?

1
deutschlandfunk.de. (o. D.). Sagen & Meinen - Warum Medien nicht über „Selbstmord“ schreiben
sollten. Deutschlandfunk. Abgerufen am 20. Oktober 2022, von
https://www.deutschlandfunk.de/sagen-meinen-warum-medien-nicht-ueber-selbstmord-schreiben-
100.html
2
Bildung, B. F. P. (2022, 17. Januar). Todesursachen. bpb.de. Abgerufen am 20. Oktober 2022, von
https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-
deutschland/61832/todesursachen/
3
In dieser Seminararbeit werde ich als erste grundlegende Begriffe wie Depressionen
und Suizid erklären. Danach werde ich Methoden, nach denen ich den Suizid im
Buch analysieren kann, wie nach der Stadieneinteilung nach Pöldinger oder nach
den präsuizidalen Symptomen nach Ringel erläutern. Anschließend werde ich den
Papageno Effekt erklären und dann in meinem Fazit die Ergebnisse meiner Analyse
darlegen und betrachten, ob und warum der Papageno Effekt auf den Leser des
Buches Auswirkungen hat.

Adoleszenz

Die Adoleszenz ist die Zeitspanne zwischen dem Anfang der Pubertät und dem Anfang
des Erwachsenwerdens, umgangssprachlich kann man es als Jugendalter bezeichnen.
Zeitlich gesehen ist die Phase zwischen dem 12 und 24 Lebensjahr. In der Phase
durchlebt der Körper viele neue Veränderungen und Herausforderung. In die Phase
kommt es zum einen wegen Hormonveränderungen zu ersten intimen Kontakten und
zum anderen werden neue Herausforderung in der Beziehung zwischen dem Kind
und den Eltern durch das immer Selbständiger werden des Kindes entstehen3.
Außerdem entwickelt man in der Phase eine eigene politische Einstellung, ein eigenes
Wertesystem sowie eine eigene religiöse Haltung. Im Prinzip entwickelt und entdeckt
man seine eigene Identität. Die meisten der Adoleszenten bestehen die Phase ohne
Probleme. Jedoch tendieren Jugendliche immer mehr dazu, bei den Jungen mehr als
bei den Mädchen, problematische von der Gesellschaft angesehene
Verhaltensweisen, wie Impulsivität, Aggressivität, antisoziales Verhalten und des
Drogenkonsums, welches bei den meisten nur eine Phase ist und mit der erhöhten
Risikoakzeptanz zusammenhängt, aufzeigen. Ein weiterer Punkt, worum es ja auch in

Adoleszenz – Online-Lexikon für Psychologie und Pädagogik. (2010, 27. Januar).


3

Abgerufen am 20. Oktober 2022, von https://lexikon.stangl.eu/200/adoleszenz

4
meiner Seminararbeit geht, ist, dass es zum sinkenden Selbstwertgefühl, Einsamkeit
und Depressionen kommt4.

Depression

Das Wort Depression kommt aus dem Französischen und bedeutet so etwas wie
Niederdrücken. Wenn man Depressionen hat, ist man physisch, also seelisch krank,
der Körper kann dabei verschiedene Symptome aufweisen, seelische wie
körperliche. Seelische Symptome sind eine sehr lang anhaltende gedrückte, traurige
Stimmung, man verliert die Freude an den meisten Dingen, man hat keine wirkliche
Kraft mehr oder die Motivation etwas zu tun, also Antriebsschwäche und
Interessenverlust. Körperliche Merkmale, sind, dass man schwer bzw. gar nicht
einschlafen kann, dass man auf nichts mehr Appetit hat, bis hin zu starken
Schmerzen überall am Körper. Depressionen sind in Deutschland gar nicht mal so
selten, als man vermutet. 5 Prozent von ganz Deutschland leiden unter
Depressionen, das sind ungefähr 4 Millionen Menschen. Die häufigste Altersgruppe
mit Depressionen liegt tatsächlich zwischen 30 und 40 Jahren. Das liegt daran, dass
sich die Depressionen erst entwickeln müssen. Bei Jugendlichen treten sie am
zweithäufigsten auf, durch die vielen Probleme in der Adoleszenz5.

Suizid

4
Clauß, G. (1995). Fachlexikon ABC Psychologie. Frankfurt/Main: Verlag Harri
5
Küchenhoff, J. (2017). Depression. Beltz Verlag.
5
Beim Suizid übt man freiwillig eine gewisse Handlung aus, die als Folge das Beenden
des eigenen Lebens hat, die von der eigenen Person durchgeführt werden muss.
Ähnliche Wörter für Suizid sind Selbstmord, Freitod und Selbsttötung. Der Suizid ist
dabei der physische Zustand, in dem der Körper immer wieder den Wunsch äußert
durch Gedanken, Impulse, Fantasien und Handlungen, den eigenen Körper zu töten.
Suizide können aus höchst unterschiedlichen Ursachen vollzogen werden, meisten
ist der Grund, dass die Person aus Hilflosigkeit sich selbst umbringt. Weltweit
begehen rund siebenhundertsechzigtausend Menschen jährlich den Suizid auf
unterschiedlichste Weise. Die häufigsten, wie sich Menschen selbst umbringen, ist
der Gebrauch von Schusswaffen, Pestiziden oder durch Erhängen. Der Suizid kann
jedoch nicht nur aktiv begangen werden, man kann sich auch selbst umbringen,
indem man bewusst auf die Einnahme von lebenswichtigen Medikamenten
verzichtet. Aus medizinischer Sicht ist ein Suizid immer im Zusammenhang mit einer
psychischen Erkrankung zu sehen, die durch psychiatrische Behandlungen
verbessert werden könnten, um den Suizid zu verhindern.6

Suizid in der Literatur

Das Suizidmotiv war schon seit Beginn der Literatur in Büchern integriert. Der
älteste geschriebene Text über Suizid wurde von einem griechischen Dramatiker
namens Euripides verfasst. In der Schrift Iphigenie in Taulis erzählt er die Geschichte
von der Tochter Agamemnons, die den Suizid begehen will, weil sie den Göttern
geopfert werden soll, da mit seinem Kriegsschiff rechtzeitig in Troja für den Krieg
ankommt7. Auch wenn sich die Diskurse über den Suizid ständig ändern, bleibt das
Suizidmotiv ein beliebtes Thema. Zum Beispiel wurde 1597das berühmte

6
Albrecht, G. & Groenemeyer, A. (2012). Handbuch soziale Probleme. Beltz Verlag
7
Schlimme, J. E. (2010). Eine Untersuchung der philosophischen Verständnisweisen
der suizidalen Erfahrung in der europäischen Kulturgeschichte (Doctoral disserta-
tion, Hannover: Gottfried Wilhelm-Leibniz-Universität Hannover).
.
6
Theaterstück Romeo und Julia geschrieben. In diesem Stück brachten sich die
beiden Hauptfiguren Romeo und Julia aufgrund ihrer verbotenen Liebe
nacheinander eigenständig um indem sie ein Gift zu sich nahmen. Die Texte sind
dabei an alle Altersgruppen gerichtet. Dennoch interessiert uns in dieser
Seminararbeit die Jugendliteratur, welche laut Franz und Meier „alle von
Erwachsenen für [...] Jugendliche verfassten Texte“, „alle von [...] Jugendlichen
rezipierten Textsorten“ und auch „alle von [...] Jugendlichen für [...] Jugendliche
verfassten Texte „beinhalten8. Dabei sind beliebte Inhalte der Jugendliteratur
Mobbing, Rassismus, Umwelt, Sexualität und Drogen. Das wohl populärste Buch in
der Jugendliteratur zum Thema Suizid ist das Buch „Die Leiden des jungen
Werthers“ von Goethe, weil sich viele nach dem Buch genauso wie die Hauptfigur
Werther selbst umgebracht hat und viele Jugendlichen es ihm gleich gemacht haben
und sich auf die gleiche Weise umgebracht haben. Nach der Jahrhundertwende war
das Suizidmotiv wieder auf dem Vormarsch. Es kamen Bücher wie „Ich knall euch
ab“ von Tod Strasser, 2002 veröffentlicht, „Tote Menschen lügen nicht“, 2007
veröffentlicht von Jay Ashers, „Ich werde immer da sein, wo du auch bist von“ Nina
La Cour, 2009 veröffentlicht, 2011 „Anna wurde nur sechzehn“ von Kersin Lessing,
2013 wurde „Dann mach ich eben Schluss“ von Christine Fehér geschrieben und
2016 wurde „Cache“ von Marlene Röder verfasst9.

Luna Darko

Autorin Luna Darko ist am 26. April 1991 in Münster geboren. Sie liebte es schon
seit ihrer Kindheit in den sozialen Medien zu sein. Weshalb sie sich ihren Traum
2014 ermöglichte und 2015 bereits mit mehreren YouTube-Kanälen aktiv war. In
den Videos stellte sie ihre neusten Outfits, die sie gekauft und erstellt hatte, dar und
lädt dort regelmäßig Vlogs über ihr Leben hoch. Im September 2015 erreichte sie
bereits eine halbe Million Abonnenten, was sehr viel zu der damaligen Zeit war.

8
Lange, G. & Steffens, W. (1993). Literarische und didaktische Aspekte der phantastischen Kinder-
und Jugendliteratur. Königshausen & Neumann.
9
Winfred Kaminski: Jugendliteratur und Revolte. Frankfurt a. M. 1982
7
Dieses Video stellte sie aus privaten Gründen jedoch mittlerweile auf privat. Ihre
Interessen wandelten sich sehr, nachdem auf einer Gang Tour mit den Medien und
Youtuber Netzwerk One Tube unterwegs war. Ihre Inhalte und Interessen, die sie
danach postete, wechselten zu sozial ökologischen Inhalten wie Homophobie,
Veganismus und Sexismus. Sie war außerdem Bestsellerautorin, sie schrieb nämlich
den Roman „Vergessene Kinder“, den sie im März 2017 bei Community Editions
veröffentlicht. Der Roman belegte den 8. Platz auf der Spiegelbestsellerliste der
Belletristik Paperbacks. Als Hardcover folgte danach im Dezember 2017 „Myko“. Ein
weiteres Bestsellerbuch war „Gedanken in der Nacht“, was innerhalb von sechzehn
Wochen mehrere Auszeichnungen erhielt. Im Juli 2018 erschien ebenfalls bei
Community Editions das „Tagebuch von Pia“. Ihr bisher letztes Buch ist der 2019
erschienen vierte Teil unter dem Titel BFF~!!^^10.

Stadieneinteilung nach Pöldinger.

Den Ablauf von Suiziden kann man in 3 unterschiedliche Phasen unterteilen, in die
Erwägungsphase, in die Ambivalenz-Phase und in die Entschlussphase. In der
Erwägungsphase kommen der Person zum ersten Mal die Gedanken in den Sinn,
sich selbst umzubringen, wobei sich alles nur in ihrem Kopf abspielt, wodurch es
auch immer die Möglichkeit einer Lösung des Problems gibt, sich nicht
umzubringen. Doch damit die Person in die weiteren Phasen kommen muss,
überwiegt der schlimmste Weg, nämlich sich selbst umzubringen. Wodurch die
Person dann in die zweite Phase, die Ambivalenz-Phase gerät. Dabei ist der
Selbstmord nicht mehr die schlimmste Lösung, sondern beide Möglichkeiten, am
Leben zu bleiben und sich umzubringen, kommen gleichermaßen für die Person
infrage. Wobei also die Person über die Schmerzen des Suizides gar nicht mehr

10
Luna Darko. (o. D.). SPACE. Abgerufen am 20. Oktober 2022, von
https://spacemgmt.de/lunadarko/

8
nachdenkt. Die letzte Phase ist dann die Entscheidungsphase. Bei dieser Phase hat
sich die Person klar für den Suizid entschieden. Das Besondere bei dieser Phase ist,
dass wenn die Person vorher noch sehr laut und wütend, aufgebracht war und sich
an den Haaren gezogen hat, sie sich in dieser Phase nun sehr ruhig verhält. Was
zuerst den Anschein hat, dass sie sich jetzt beruhigt hat und sich alles bessert und
sich gar nicht mehr so stark umbringen will. Das täuscht jedoch, die Person ist jetzt
bloß viel entschlossener und sie weiß ganz genau, dass sie sich umbringen wird. Das
Problem ist nämlich, dass er den Abstand, den er von sich und der Umwelt
vorgenommen hat, nicht mehr fühlen kann. Er fühlt keinen Schmerz, keine
Verzweiflung, er fühlt gar nichts mehr. Er ist nur in völliger Klarheit, dass er sich
umbringen muss. Und schafft bereits erste Vorbereitungen für den Suizid11.

Präsuizidales Syndrom nach Ringel

Dieses Syndrom stammt von dem Wiener Psychiater Dr. Erwin Ringel, der die
Gemeinsamkeiten im seelischen Leben von Überlebenden untersuchte, dabei fand
er 3 große Gemeinsamkeiten bei Suizidgefährdeten, die wie folgt sind:

Einengung

Situative Einengung

Bei der situativen Einengung hat man nicht mehr das Gefühl sich selbst und sein
Leben zu entwickeln oder zu gestalten. Man fühlt sich selbst als schwächste Person,

als hilflos, klein und die Umgebung ist so mächtig und überwältigend. Man schaut
dabei immer nur in diese Richtung und kommt gar nicht erst auf den Gedanken,
etwas zu verändern.

11
Schneider, F. (2017, 7. Juni). Facharztwissen Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (2.
Aufl. 2017). Springer.
9
Die zweite Einengung ist die dynamische Einengung. Dabei denkt man wieder nur in
einem Tunnelblick und man verdrängt den Willen der Selbstverwirklichung. Dadurch
bekommt man Depressionen, hat Panik, Angst und das Gefühl von Einsamkeit.

Die Gedanken und Gefühle drängen dabei immer mehr zum Suizid, wobei die Phase
bei der Ausführung des Suizides am stärksten ist.

Die dritte Einengung ist die Einengung der zwischenmenschlichen Beziehungen.

Bei dieser Phase zieht man sich von jeglichen Kontakten mit anderen Menschen
zurück. Man denkt, dass sie jeder missversteht, wodurch man sich aber auch einsam
und isoliert fühlt.

Die letzte Einengung ist die Einengung der Wertewelt. Bei dieser Phase verliert man
nach und nach immer mehr an Werten, wodurch die Person ihre Interessen verliert,
und Langeweile bekommt. Außerdem verliert sie so ihr Selbstwertgefühl und die
subjektive Außenwahrnehmung gewinnt die Oberhand.

Aggressionen gegen sich selbst

Um sich selbst töten zu können, muss der Körper eine starke Wut und einen
enormen Hass auf sich selbst entwickeln. Diese Aggressionen sind ursprünglich auf
die Gesellschaft gerichtet, welche sich nun umgekehrt hat und auf einem selber
richtet. Bei dieser Phase bekommt die Person immer mehr Aggressionen auf sich
selbst, die sie aber nicht in der Außenwelt abbauen kann. Wodurch sich die
Aggressionen immer weiter hochschaukeln.

3.Selbsttötungsfantasien

Dabei kann man die Phasen in 3 Abschnitte unterteilen:

Die erste Fantasie ist die Vorstellung, tot zu sein. Bei dieser Vorstellung überspringt
man jedoch die schmerzhafte Phase des Sterbens und man stellt sich nur den
Lustgewinn und den Effekt des Tods seins vor. Bei dieser Fantasie kann der Tod
jedoch jederzeit rückgängig gemacht werden und man vergisst, dass der Tod etwas
Endgültiges ist.

10
Die zweite Vorstellung besteht darin sich vorzustellen, dass man sich selbst
umbringt, dabei gibt es noch keine konkreten Vorstellungen, wie und womit man
sich umbringt.

Die letzte Fantasie ist die konkrete Vorstellung der Methode des Suizides. Wie der
Name es schon sagt, wird in der Phase nun sich genau ausgemalt, mit welcher
Methode und mit welcher Vorgehensweise man den Suizid begeht. Dabei ist dies
die kritischste Phase, da man kurz davor ist sich selbst umzubringen12.

Papageno Effekt

Dieser Effekt kommt von der Oper „Die Zauberflöte“, die von Wolfgang Amadeus
Mozart 1991 im Wiener Freihaustheater erstmals aufgeführt wurde. In diesem
Stück leidet die Hauptperson Papageno, ein Vogelfänger, stark unter einer
suizidalen Krise, weil seine geliebte Pamina entführt wurde. Da er glaubte, dass er
sie nie wieder sehen wird, wollte er sich selbst umbringen. Jedoch gerade als er mit
den Vorbereitungen des Suizides fertig war, kamen 3 junge Knaben herein und
machten ihm Hoffnung und überredeten und überzeugten ihn davon, dass sein
Leben noch etwas wert sei und dass sie Pamina befreien werden, wodurch er von
dem Suizid absah. Am Ende schafften sie es tatsächlich noch Pamina zu befreien
und sie lebten glücklich verliebt weiter. Der Gegenspieler zu diesem Effekt ist
hierbei der Werther-Effekt, bei dem Werther sich in einem Roman selbst
umbrachte, wodurch sich viele Leute, als sie dieses Buch lasen, dafür entschieden
ihm nachzueifern und sich auch umzubringen. Dieser Effekt wurde durch viele
Studien belegt, jedoch fanden Forscher auch heraus, dass wenn Medien darüber
berichteten, wie Suizidgefährdete es schafften sich nicht umzubringen oder
Forscher über Suizidprävention redeten, sich das Verlangen des Suizides

12
Ringel, E. (2017, 13. Oktober). Der Selbstmord: Abschluss einer krankhaften psychischen
Entwicklung – Eine Untersuchung an 745 geretteten Selbstmördern (Edition Klotz)Umsetzungsphase
11
verringerte. Und weil Papageno das auch gelang, wurde dieser Effekt an die
Anlehnung an das Buch Papageno-Effekt genannt. Hierbei ist es wichtig, dass die
Berichte in den Medien nicht nur monokausale Darstellungen, also nicht nur auf
eine Ursache zurückgehende Darstellung des Motivs berichtet wird. Des Weiteren
sollten man darauf verzichten, konkrete Beschreibungen der genauen Umstände
der Tat des Suizides in den Medien darzustellen, sowie Interviews mit den
Angehörigen des Opfers, da dies zu Nachahmungen führen kann. Außerdem muss in
den Berichten auf das Romantisieren und Heroisieren verzichtet werden.
Stattdessen sollte man den Papageno-Effekt anwenden und die Problematiken des
Suizides erklären und Lösungsansätze in den Medien dargestellt werden. Dabei hilft
es, wenn sich betroffene Personen dazu äußern, weil man dann das Gefühl hat, dass
man eine Bindung zu dieser Person hat und wenn diese Person es geschafft hat,
dass man es selbst auch schaffen kann. Man kann sich dadurch mit der Person
vergleichen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass professionelle Hilfsangebote
jedem zur Verfügung stehen, was ja mittlerweile auch schon viel in Anspruch
genommen wird,13, zum Beispiel. wenn man Suizid googelt, wird als Erstes eine
Hilfshotline angeboten oder wenn man auf Songs von Leuten geht, die sich selbst
umgebracht haben wie XXTancion.

Das Suizidmotiv in Luna Darkos „Vergessen Kinder“

Das Buch wurde im Verlag Community Editions im Jahre 2017 herausgebracht.


Dieses Buch widerspiegelt ein typisches modernes Jugendbuch, da die Autorin
selbst Adoleszenten ist. Luna Darko hat das Buch mit 16 angefangen zu schreiben
und hat es mit 21 zu Ende geführt. In dem Buch hat sie immer wieder Erfahrungen
und Charaktereigenschaften aus ihrem eigenen Prozess des Erwachsenwerdens

13
Medien und Suizidrisiko: Vom Werther- und Papageno-Effekt. Deutsches Ärzteblatt. Abgerufen am
20. Oktober 2022, von https://www.aerzteblatt.de/archiv/172999/Medien-und-Suizidrisiko-Vom-
Werther-und-Papageno-Effekt
12
integriert, wodurch man es als guten Vergleichswert! für die jugendliche Zeit
nehmen kann. In dem Adoleszenz-Roman gibt es zwei Hauptfiguren, einmal der 19-
jährige Tom, der zusammen mit seinem besten Freund und zugleich seinen Bruder
früh schon seinen Vater verloren hatte. Seine Lieblingsbeschäftigung ist, Musik
jeglicher Art zu machen. Außerdem zieht er es vor, sich von jeglichen sozialen
Kontakten fernzuhalten. Sein Bruder Finn ist dabei das komplette Gegenteil, er ist
mit jedem gut und liebt es, soziale Kontakte zu knüpfen, weswegen er Tom ab und
zu zwingt, mit auf Partys zu gehen, um unter die Leute zu kommen. Die zweite
Hauptfigur ist Pia, deren Eltern sich ebenfalls früh getrennt haben. Ihre größte
Schwierigkeit ist es jedoch, sich an die Gesellschaft anzupassen, aufgrund des
Verlustes ihres einzigen und besten Freundes Momo, der Selbstmord begangen hat
und sich vor dem Zug geschmissen hat. Wodurch sie nicht damit klarkommt,
erwachsen zu werden und die damit bestehenden Probleme zu bewältigen, vor
denen sie Angst hat. Kurz vor Pias 18 Geburtstag möchte sie sich deshalb
umbringen, wovon sie Tom abhalten kann. Der Hauptgrund dabei ist, dass die
beiden ein Paar wurden und die Liebe einen neuen Sinn in Pias Leben geschaffen
hat. Luna Darko möchte ebenfalls auf viele Kritikpunkte der Gesellschaft in diesem
Buch aufmerksam machen. Der erste Kritikpunkt ist unter anderem unser
schlechtes Bildungssystem, den Drogen- und Alkoholmissbrauch in festen Gruppen
sowie das zum Teil immer noch bestehende Problem der häuslichen Gewalt bei der
Erziehung, das immer häufiges Trennen der Eltern in der Adoleszenten-Zeit und den
Druck, den die Eltern und die Gesellschaft auf Jugendliche ausüben. In ihrem
modernen Ziel verwendet sie Bilder und unterschiedliche Schriftarten und
Schriftfarben, um zu kennzeichnen, wann man in Pias Gedanken ist und wann die
Handlung weitererzählt wird. Das Suizidmotiv von Jugendlichen in
Adoleszenzromanen lässt sich hierbei besonders gut analysieren, weil es immer
wieder in dem Buch vorkommt. Das Buch beginnt schon direkt damit, dass sich Pia
umbringen will. Sie sagt nämlich ganz am Anfang „Ich möchte meinen Geburtstag
nicht erleben und spiele mit dem Gedanken, mich kurz vor Mitternacht vor eine U-
Bahn zu werfen“14 Das Suizidmotiv werde ich nun infolge mit den 3 Merkmalen
nach Ringel vergleichen und in die Stadien nach Pöldinger einteilen.

14
Darko, L. (2017, 16. März). Vergessene Kinder (2. Aufl.). Community Editions.
13
Erwägungsphase und Anfänge der Einengung

Zu Beginn, wie ich schon erzählt habe, kommt sie direkt mit dem ersten Gedanken
sich vor ihrem 18. Geburtstag umzubringen, hat jedoch auch noch den Wunsch wei-
terzuleben und Spaß am Leben zu haben, da sie ja auch noch nicht 18 ist. Der Ur-
sprung dieses Gedankens kommt aus ihrer Vergangenheit. In dieser haben sich ihre
Eltern ständig gestritten, wobei sie häusliche Gewalt miterlebt hat, an ihr und an ih-
rer Mutter. Weshalb sich ihre Eltern geschieden haben und ihre Mutter das alleinige
Sorgerecht erhalten hat. Beide Eltern haben außerdem durch das viele Streiten Pia
nie Aufmerksamkeit geschenkt und sie bei jeglichen Problemen allein gelassen.
Dadurch, dass sie keine Freunde in ihrer Kindheit hatte und nur mit einem Baum
sprach, lernte sie schon früh die Einsamkeit kennen und erlebte soziale Einengun-
gen. Dadurch, dass die einzige Bezugsperson ihre Mutter nach der Scheidung war,
wurde sie komplett von ihr abhängig und ließ alle Probleme von ihr lösen, die nun
auch ein bisschen Zeit für ihr Kind hatte. Was sie wie folgt ausdrückte: „Ohne meine
Mutter wäre ich verloren, da sie alle wichtigen Dinge für mich regelt und ich das
auch gar nicht selbst übernehmen möchte15“. Das Problem dabei ist, dass sie nie
selbst versucht oder je gelernt hat schwierige Aufgaben und Probleme zu bewälti-
gen, weswegen es ihr schwerfiel diese Probleme selbst beim Erwachsen werden al-
lein zu bewältigen, wo sie dann ganz auf sich allein gestellt war und vor denen sie
Angst bekam. Ihre Abhängigkeit widerspiegelte sich auch in ihren Liebesbeziehun-
gen und Freundschaftsbeziehungen. Zu einem rennt sie ihrem Freund Lucas immer
wieder hinterher, der jedoch nur für den Status mit ihr zusammen ist und sie schlägt
und nichts mit ihr unternehmen will. In der Freundschaft ist sie abhängig von ihrem
einzigem Freund Momo, weil sie selbst nie eine Identität aufbauen konnte, hat sie
sich an die Identität von Momo angepasst, wodurch sie abhängig von ihm wurde.
Das sagte sie auch in einem ihrer Gedanken wie folgt: „M [Momo], du bist wie ein

15
Darko, L. (2017, 16. März). Vergessene Kinder (2. Aufl.). Community Editions.
14
Virus. Schwarze Tinte in meinen Venen, eingenommen nach deinem Tod, mit dei-
nen […] Gedanken. Du bist ich, ich bin du16“ Nach dem Tod verliert sie jedoch des-
wegen ihre komplette Identität und es gelingt ihr wieder nicht, ihre eigene Identität
wieder aufzubauen, weswegen sie nach und nach eine Einengung der eigenen
Werte erlebt. Wodurch sie in ein immer tiefer werdendes Loch der Einsamkeit und
Trauer gerät. Durch ihre melancholische, traurige und wütende Art will niemand
mehr etwas mit ihr zu tun haben und sie wird aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
Dies teilte sie im Buch wie folgt mit: „Jedenfalls meiden die meisten es, tiefer-
gehenden Kontakt zu ihr [Pia] aufzubauen, denn wer will sich schon mit
Leuten auseinandersetzen, die auf die Frage ‚wie geht’s dir?‘ mit ‚be-
schissen‘ antworten? 17“
Wodurch sie leicht Einengung der zwischenmenschlichen Beziehungen
erlebte, die jedoch nur kurz weilten, da sie sich nach kurzer Zeit auf-
grund ihrer Einsamkeit einer Peergroup, die den ganzen Tag nur trank
und Drogen konsumierte, anschloss. Durch die Drogen und den Alkohol
versuchte sie ihre Sorgen und Probleme zu vergessen, die dadurch aber
nicht verschwanden und sie in einen Teufelskreis geriet.

Ambivalenz Phase

Dadurch, dass sie ihre Identität verloren hat und alle Aufgaben immer jemand ande-
res erledigen lassen hat und es nie selbst versucht hat, fällt es ihr jetzt schwer er-
wachsen zu werden und die damit verbunden Aufgaben zu bewältigen, vor denen
sie große Angst hat und sich deswegen umbringen will. Das formulierte sie so: „[…],
wenn ich mit der Schule fertig bin, werde ich in einem Büro landen und Anzeigen für
irgendwelche Unternehmen gestalten […] Ich kann das nicht, lieber sterbe ich!

16
Darko, L. (2017, 16. März). Vergessene Kinder (2. Aufl.). Community Editions.
17
Darko, L. (2017, 16. wie jemand Suizid begangen hat, es ihm gleich tun werdenVergessene Kinder
(2. Aufl.). Community Editions.
15
Manchmal, wenn ich Tütensuppe einkaufen gehe, spiele ich mit dem Ge-
danken, vor ein fahrendes Auto zu springen“ 18. Dadurch wird sie immer
depressiver und sich umzubringen hat mittlerweile schon einen fast hö-
heren Wert, als weiterzuleben. Es ist aber noch ausgeglichen, da sie auch
immer noch gerne Feiern geht, um sich ihre Sorgen mit Alkohol und Dro-
gen zu lindern. Sie denkt mittlerweile nur noch in einem Tunnelblick, in
dem sie nur noch negativ denkt und in einer sogenannten Ich-Krise lei-
det. Wie sie hier sagt: „Die Zeit bis zu meinem eigenen Tod werde ich in innerer
Einsamkeit fristen. Ich fühle mich nicht wohl in dieser Gesellschaft und bin
müde von all dem Zwang. Ich habe keine Lust, Dinge zu tun, in denen ich
keinen Sinn sehe; der einzige Trost, den ich habe, ist, dass ich wenigstens
über meinen Tod selbst entscheiden kann. Ich fühle mit schmerzlicher Sicher-
heit, dass ich nie wieder glücklich sein werde. 19“ Wodurch sie gar nicht
mehr Selbstverwirklichung will und diesen Willen komplett verdrängt
und in ein Gefühl von Panik, Angst und Einsamkeit gerät, sie wird also
dynamisch eingeengt. Eine weitere Einengung, die sie erlebt, ist die Ein-
engung zwischenmenschlicher Beziehungen. Sie hört den meisten Leuten
gar nicht mehr richtig zu oder akzeptiert das, was sie sagen, erst gar
nicht, weil sie denkt, dass sie jeder missversteht und niemand sie verste-
hen kann. Durch ihren Identitätsverlust hat sie außerdem noch eine Ein-
engung der Wertewelt erlebt, der am stärksten ausgeprägt ist, da sie
schlussendlich dann keine Werte mehr hatte. Durch die Depressionen,
die Einsamkeit, und den eben aufgezählten Einengungen bekommt sie
eine immer stärkere Wut auf die Gesellschaft, die nach und nach irgend-
wann auf sie selbst übergeht.

Rettung

18
Darko, L. (2017, 16. März). Vergessene Kinder (2. Aufl.). Community Editions.
19
Darko, L. (2017, 16. meist betroffeneVergessene Kinder (2. Aufl.). Community Editions.
16
Verhinderung der Umsetzungsphase und deren Selbstlösungsfantasien

Im Dunkeln, als sie von einer Feier zum Bahnhof laufen, erklärt Pia Tom
ihre Fantasien sich auch auf die Gleise zu schmeißen, um sich so umzu-
bringen. Dass ihr genau hier das einfällt, hat etwas mit dem Werter-Ef-
fekt zu tun, da sie sich hierbei an den Suizid von Momo erinnert, der sich
auch vor die Gleise geschmissen hatte. Was ihre erste Selbstlösungsfan-
tasie ist, die sie ihm mitteilt. Zum ersten Mal, da sie sich erst seit kurzem
kenne, kommen sie sich durch die Liebe sehr nah und Pia öffnet sich ge-
genüber Tom und erklärt ihm ihre Suizidfantasien. Was bei ihr ein letzter
Ruf nach Hilfe ist, Tom versteht.

Nicht Umsetzungsphase

Durch die Liebe und das Verständnis, das Tom ihr aufweist, schafft sie es
sozusagen Momo durch Tom zu ersetzen, der jedoch mit ihr ihre eigene
Identität findet, was sie im Buch wie folgt beschreibt: „Letzte Nacht bin ich
im Traum wieder M [Momo] begegnet. […] Ich habe so oft im Traum mit M ge-
sprochen, aber diesmal war es anders, realer, er sah mich nur an, und ich
wusste, dass es ein Abschied war. Er lächelte mich noch einmal an, bevor
er sich umdrehte und ging […]. Dann hatte ich das Gefühl zu fallen, ein
bisschen so, als würde ich in meinen Körper zurückgesaugt werden 20“.
Dadurch besserte sich ihr physischer Zustand und sie verstand, dass Auf-
geben und Weglaufen keine Lösung mehr ist. Indem Tom ihr hilft ihre

20
Darko, L. (2017, 16. März). Vergessene Kinder (2. Aufl.). Community Editions.
17
Persönlichkeit zu finden und zu akzeptieren, hilft er auch sich selbst, in-
dem er soziale Beziehungen nicht mehr meidet und beide kommen so
auch vom Drogenkonsum weg.

Zu ihrem 18. Geburtstag konnte Tom sie überreden, zum ersten Mal seit
längerer Zeit ihren Vater zu kontaktieren und mit ihm zu sprechen. Dabei
erklärte sie ihm, dass sie jetzt endlich frei sei, und es geschafft habe von
Suizidgedanken wegzukommen und nun ein glückliches Leben führt. Ihr
Vater schickte ihr als Versöhnung darauf dann eine ganze Stange Geld,
wodurch sie dann in ein anderes Land auswandern konnten und ein
neues Leben beginnen. Durch die Hilfe von Tom fiel es Pia leichter, ihre
Identität zu finden und wurde durch das Überwältigen der Adoleszenz-
probleme nun offiziell erwachsen. Sie war durch Tom nicht mehr hilflos,
einsam und vergaß die Angst erwachsen zu werden.

Fazit

Meine ursprüngliche Leitfrage war, wie der Suizid in dem Buch „Vergessene Kinder“
dargestellt wird, welche Schlussfolgerungen man daraus ziehen kann und inwiefern
es Auswirkungen auf den Leser haben kann.

Aus der Analyse, wie der Suizid in dem Roman Vergessene Kinder dargestellt
werden konnte, ich feststellen, dass Jugendliche, die eine schwierige Kindheit durch
Elterntrennung oder gar Verlust haben, tendieren eher dazu, Suizid zu begehen. Ein
weiterer Punkt ist, dass Jugendliche es schwer haben, ohne jegliche Unterstützung
die Probleme und Hürden des Erwachsenwerdens allein zu bewältigen und die zu
hohen Druck und Angst verursacht, wodurch sie sich von der Gesellschaft
ausgeschlossen fühlen und nur wenigen Personen ihre Gedanken und Gefühle
anvertrauen. Jugendliche, die es schwer in der Kindheit haben, haben es auch

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schwer ihre eigene Identität zu finden und sind deshalb von anderen Dingen
abhängig, Tom von der Musik und seinen Bruder Finn und Pia von ihrem besten

Freund Momo und ihrer Mutter. Außerdem entfernen sich die Jugendlichen von der
Gesellschaft, indem sie in Peergroups geraten, wo Alkohol und Drogen an der
Tagesordnung sind. Dadurch, dass man miterleben konnte, wie Tom Pia überzeugt
hat, dass es nicht wert ist sich umzubringen, weil es immer Menschen geben wird,
für die man leben sollte. Außerdem ergibt sich, dass es wichtig ist zu wissen, dass es
immer Ansprechpartner für Suizidgefährdete geben sollte, um über ihre Probleme
zu reden, da ja offensichtlich Pia von dem Versuch auf die Schienen zu springen nur
von Tom überredet werden konnte, indem sie ihre Gedanken erzählt hat. Ein
weiterer Punkt ist, dass man jederzeit aufmerksam sein sollte, ob sich jemand
zurückzieht oder generell immer schlecht gelaunt ist, um diesen Personen vielleicht
Unterstützung zu geben. Was Tom gemacht hat, ihm ist aufgefallen, dass Pia immer
merkwürdig war und sich zurückgezogen hatte und traurig und euphorisch war und
hat dann versucht, mit ihr zu reden und herauszufinden, warum sie so euphorisch
ist. Aus meiner Position heraus denke ich das auf Suizid kranke Menschen hier auf
jeden Fall der Papageno Effekt wirkt, da man beim Lesen sich schnell in die Position
von Pia hineinversetzen kann und mit ihr lernt Erwachsen zu werden und das man
davor keine Angst haben sollte. Außerdem stellt man beim Lesen fest, dass man
nicht der Einzige ist, der eine schwere Zeit durchleben muss und dass man immer
Menschen finden kann, die sowas Ähnliches durchmachen und das wichtigste Mittel
gegen Suizid namens Kommunikation anwenden. Durch Kommunikation kann man
sich gegenseitig unterstützen und es fällt einem einfach aus schwereren Situationen
herauszukommen. Diese Hilfe müsste auch offen angeboten werden, damit die 1
von 100 Person, die unter Depression leidet, die Möglichkeit hat sich Hilfe zu
suchen.

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Literaturverzeichnis

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Eigenständigkeitserklärung

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine
anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.

Alle sinngemäß und wörtlich übernommenen Textstellen aus fremden Quellen wur-
den kenntlich gemacht.

[Kleinmachnow], den [20.10.2022]


[Skipp Hoffmann]

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