Sie sind auf Seite 1von 3

Gleichberechtigung und Frauenrechte in

Österreich
Gleichberechtigung bedeutet, dass vor dem Gesetz alle Menschen gleichgestellt

sind. Obwohl das gesetzlich verankert ist, kommt es immer wieder zur

Benachteiligung von bestimmten Gruppen. Laut österreichischer Verfassung sind die

Frauenrechte klar geregelt und es stehen ihnen die gleichen Rechte zu wie Männern.

Die Rechte beziehen sich z.B. auf das Wahlrecht, den Zugang zu allen Schulen und

Universitäten, freie Berufswahl, Mindestlohn und eine freie Lebensgestaltung in

Bezug auf PartnerInnenwahl und Familienform. Frauen sind aber nicht nur

gleichberechtigt, sondern benötigen in manchen Bereichen zusätzlich „besondere

Rechte“, wie etwa das Mutterschutzgesetz oder den Schutz vor häuslicher Gewalt.

Gleichberechtigung definiert, dass keine Unterschiede in Bezug auf Geschlecht,

Alter, Hautfarbe, Religion, Sexualität oder Herkunft gemacht werden dürfen. Das

steht nicht nur in unserem Grundgesetz, sondern ist auch in den Menschenrechten

der UNO 1948 so festgelegt worden.

Obwohl die Gleichberechtigung gesetzlich geregelt ist, ist die Gleichstellung im Alltag

nicht selbstverständlich und es kommt zu Verstößen. Von Diskriminierung spricht

man, wenn jemand zum Beispiel aufgrund seiner Herkunft, seines Geschlechts oder

seiner Sexualität benachteiligt wird. Eine Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe ist

Rassismus. Findet wiederum eine Bevorzugung aufgrund der Herkunft statt, spricht

man von Privilegierung.

Frauen waren in Österreich nicht immer gleichberechtigt. Sie hatten kein

Bildungsrecht und viele Berufssparten waren für sie nicht zugänglich. Auch das

Wahlrecht war den Männern vorbehalten und zuhause hatte der Mann als Oberhaupt
das Sagen. Die Frauenbewegung kämpfte lange Zeit für die Gleichberechtigung, bis

1979 das Gleichbehandlungsgesetz eingeführt wurde.

Was waren wichtige Etappen auf dem Weg zur Gleichberechtigung?

 1918: Einführung des Wahlrechts für Frauen.

 1975: Einführung der Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruches bis zum 3.

Monat. 

Im gleichen Jahr wurde entschieden, dass Frauen ohne Erlaubnis des

Mannes arbeiten gehen dürfen.

 1979: Einführung des Gleichbehandlungsgesetzes.

 1989 wurden sexuelle Übergriffe in der Ehe für strafbar erklärt.

 1990: Einführung der Väterkarenz.

 1997: Volksbegehren für Frauen gegen Lohn-Dumping, Recht auf

Vereinbarung von Familie und Beruf, Hilfen für Alleinerziehende und Bezug

einer Grundpension.

 2006: Barbara Prammer wird erste Präsidentin des Nationalrats.

 2019: Brigitte Bierlein wird erste Bundeskanzlerin in Österreich.

Obwohl bereits vieles erfolgreich erkämpft wurde, ist für die Frauenbewegung

noch viel zu tun.

(aus: https://www.neos.eu/glossar/gleichberechtigung-frauenrechte; Stand: 29.05.2023)

Paralleltext
Bitte setzt nach dem Lesen des obigen Textes nun die passenden Ausdrücke aus der Tabelle
ein!
Schluss Anteil auf an
Erkenntnis Maximum gelten weiblichen
umgesetzt weibliches Besorgungen gesetzt
Aktionen gilt Großteil benutzt
werden alternativ wurde überdies
nachlässig Erlebnis engagiert weiblicher

Das Thema „Gleichberechtigung“ __________(1) als sehr komplex und ist daher nicht in
wenigen Sätzen abzuhandeln. Während die Gleichberechtigung der Geschlechter in der
Verfassung eigentlich fest verankert ist, wird sie im Alltag so leider nicht immer
______________(2). Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie kam sogar zu dem
__________(3), dass Frauen in Österreich nach wie vor in sämtlichen Lebensbereichen
benachteiligt werden, was im Jahre 2023 als schockierend bezeichnet werden kann. Die
Benachteiligung des _______________(4) Geschlechts zieht sich angefangen vom Gender-
Pay-Gap über fehlende geschlechtergerechte Medizin bis hin zum privaten Bereich, wo
Frauen in Heterobeziehungen immer noch den _____________(5) der Haus- und Care-Arbeit
übernehmen müssen, während sie allerdings wie die Männer einer Erwerbsarbeit
nachgehen. Um dieser Ungerechtigkeit ein für alle Mal den Riegel vorzuschieben, werden
nun diverse bewusstseinsbildende ___________(6) gestartet, die den Menschen hinsichtlich
dieses Problems die Augen öffnen sollen. So stehen unter anderem Workshops in Schulen
und Kindergärten ____________(7) dem Programm, wo bereits den Kleinsten das komplexe
Thema „Gender und Rollenbilder“ nähergebracht _____________(8) soll. Auch in Firmen
sind für die Angestellten mehrtägige Seminare angedacht, in denen anhand von
Rollenspielen eine gleichberechtigtere Lebensrealität angetestet werden soll.
______________(9) hat eine aktuelle Straßenumfrage ergeben, dass sich ein nicht allzu
geringer Prozentsatz der Bevölkerung wieder in alte Zeiten zurückwünscht, wo die Rollen klar
verteilt waren. Das vermehrte Aufkommen der sogenannten „Trad-Wives“ auf Instagram und
Co. unterstreicht einmal mehr diese Tendenz. Die feministische Bewegung in Österreich zeigt
sich aber weiterhin _______________(10) und wird nicht ruhen, bis nicht jede Frau nachts
allein unbekümmert durch den Park laufen kann.

Das könnte Ihnen auch gefallen