Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Mapping Methoden
Mapping Methoden
Mapping Methoden
(Mapping) von Begriffssammlungen vor. Für beide Formen gibt es Software-Tools, die die
Zeichnungen erleichtern, zum Beispiel FreeMind für Mindmaps und yEd für Concept
Maps. Installation und Bedienung der Programme ist nicht Gegenstand dieses Textes.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung...........................................................................................................................2
2 Beispiel Mindmap................................................................................................................3
2.1 Arbeitsauftrag...............................................................................................................3
2.2 Zeichnung....................................................................................................................3
2.3 Überprüfung der Mindmap, Anmerkungen..................................................................3
3 Beispiel Concept Map.........................................................................................................5
3.1 Arbeitsauftrag...............................................................................................................5
3.2 Zeichnung....................................................................................................................5
3.3 Anmerkungen zur Concept Map..................................................................................6
Mindmap und Concept Map Version 1.0 vom 20.8.2019
1 Einführung
Dieser Abschnitt stellt zwei Mapping-Methoden vor. Die Mindmap1 dient in erster Linie
dazu, verschiedenste Gedanken zu sammeln und ein Brainstorming hierarchisch zu
organisieren. Dagegen ist die Concept Map2 vor allem darauf ausgerichtet, Begriffe in
beliebige Beziehungen zu setzen. Der Unterschied beider Maps besteht vor allem in der
Art, wie sie Begriffe zueinander in Beziehung setzen und anordnen.
Die Mindmap benutzt nur ein einziges Ordnungsprinzip, das der Über- beziehungsweise
Unterordnung. Mindmaps verdeutlichen Hierarchien. Es gibt einen zentralen Begriff (ZB)
der Map, ihr Thema. Von diesem zweigen verschiedene Begriffe ab. Von jedem Begriff in
der Map können andere Begriffe abzweigen. Der Begriff, der von einem Anderen abzweigt,
ist dessen Unterbegriff (UB). Entsprechend ist der Begriff, von dem der UB abzweigt,
dessen Oberbegriff (OB). In Mindmaps darf jeder Begriff immer nur einen einzigen
Oberbegriff haben. Ausnahme ist der zentrale Begriff der Map – das Thema selbst wird
schlicht gesetzt und hat selbst keinen Oberbegriff.
Der untergeordnete Begriff zweigt vom Übergeordneten durch eine unbeschriftete Linie
ab. Der OB hat weniger Eigenschaften als seine Unterbegriffe und ist deshalb ungenauer
als alle seine UBen. Der OB umfasst jedoch alle Dinge, die von seinen Unterbegriffe
bezeichnet werden. Jeder Unterbegriff hat über alle Eigenschaften seines Oberbegriffs
hinaus wenigstens eine Eigenschaft mehr. Der Unterbegriff ist deshalb genauer als sein
OB und umfasst nur einen kleineren Teil der Dinge, die alle unter den OB fallen.
Dagegen gestattet die Concept Map, Begriffe in beliebige Beziehungen zu setzen. Diese
Beziehung wird als beschriftete Linie zwischen den einzelnen Begriffen verzeichnet. Die
Concept Map gestattet, zwei Begriffe durch mehrere unterschiedlich beschriftete Linien in
Beziehung zu setzen.
Formell ähneln sich beide Maps darin, dass jeder enthaltene Begriff in der Map stets nur
ein einziges mal auftaucht – die doppelte Nennung eines Begriffs deutet auf einen Fehler
hin.
Beiden Maps ist auch gemeinsam, dass sie als (methodische) Erleichterung und
Gedächtnisstütze beim Lernen gelten. Wer (weitläufige) Themengebiete erarbeiten und
dabei viele Texte lesen und behalten muss, kann diese Gebiete auch in einer Mind- oder
einer Concept Map darstellen. In der Lernpsychologie wird angenommen, dass diese
Formen der Darstellung sowohl das Erlernen und Begreifen von Zusammenhängen als
auch das Halten von Wissen begünstigt.
Schließlich sind beide Arten der Maps ausgezeichnete Unterlagen für einen Vortrag, die
den Vortrag nicht nur bebildern, sondern auch gliedern können.
1 vergleiche http://de.wikipedia.org/wiki/Mind-Map
2 vergleiche http://de.wikipedia.org/wiki/Concept-Map
2 Beispiel Mindmap
2.1 Arbeitsauftrag
Die Klasse teilt sich in Kleingruppen von drei bis vier Schülerinnen und Schülern. Die
Ausgangsfrage lautet: Welche Bedeutung haben Computer im Alltag? In Kleingruppen
sammeln Schülerinnen und Schüler ihre Ideen zum Thema. Diese Ideen werden zunächst
stichpunktartig notiert und dann auf möglichst ein knappes Schlagwort verdichtet. Mit
diesen Begriffen beginnt dann das Zeichnen.
2.2 Zeichnung
Die Mindmap entsteht von innen nach außen: In der Mitte der Map findet sich der zentrale
Begriff (das Thema), dem alle anderen Begriffe untergeordnet sind. Dieser ZB ist in einer
Art dargestellt, die ihn von allen Anderen unterscheidet. Die Standard-Kennzeichnung für
diesen zentralen Begriff ist seine ovale Umrandung.
Dann werden die wichtigsten Unterbegriffe eingetragen. Sie stellen die nächste Ebene der
Wichtigkeit dar und werden an die Äste geschrieben, die unmittelbar vom zentralen Thema
abgehen. Die Frage, welche Begriffe als nächste, eigenständige Äste abzweigen,
beantwortet sich durch die Wichtigkeit (Nähe) zum vorherigen Überbegriff. Jeder
untergeordnete Begriff wird an einen Ast geschrieben, so dass eine Gruppe die folgende
Map präsentiert:
Tablet
Smartphone Hardware Android
Software
Laptop Windows
Facebook Computer
Preis
Umweltzerstörung
1. Ist jeder Begriff nur einmal genannt? Diese formale Frage lässt sich durch
hingucken leicht beantworten. Im Beispiel ist das der Fall.
2. Hat jeder Begriff genau einen Oberbegriff? Auch diese formale Frage ist schnell
beantwortet. Sieht man vom ZB „Computer“ ab, ist das hier der Fall.
3. Ist die Hierarchie durchgängig eingehalten? Diese Frage ist nicht formal, sondern
inhaltlich. Deshalb ist sie nicht mehr so einfach zu beantworten. Die Einhaltung der
Hierarchie verlangt, dass jeder Unterbegriff wenigstens eine Eigenschaft mehr hat,
als sein Oberbegriff. Da der ZB keinen Oberbegriff mehr hat, wird er nicht geprüft –
wohl aber alle seine Unterbegriffe.
Beim Oberbegriff Software finden sich zwei Unterbegriffe Android und Windows.
Versteht man unter Software jede Art der Steuerung von Hardware oder der
Verarbeitung von Ein- und Ausgabe, so kann man durch die Eigenschaft der Bauart
der zu steuernden Hardware Android und Windows unterscheiden. Android steuert
Smartphones und Tablets, während Windows für Laptops und PCs gedacht ist.
Damit sind alle Begriffe hierarchisch korrekt geordnet. Tatsächlich? Wenn man unter
Facebook einen Konzern versteht, dann ist dieser Konzern mit seinen Mitarbeitern
tatsächlich etwas anderes als Umweltzerstörung, Preis, Software oder Hardware.
Versteht man unter dem Begriff Facebook allerdings die Software, die die Website hinter
der URL http://www.facebook.de/ generiert, dann ist die Darstellung der Hierarchie mit
Oberbegriff Computer und den beiden gleichrangigen Unterbegriffen Software und
Facebook falsch. Denn das, was Facebook meint, hat alle Eigenschaften, die auch der
Begriff Software hat. Will man unter Facebook nicht einen Konzern verstehen, muss der
Entwurf der Mindmap überarbeitet und erweitert werden. Eine hierarchisch korrekte
Version könnte dann folgendermaßen aussehen:
Android
Betriebssysteme
Windows
Tablet Software Facebook
Smartphone Hardware Web-Anwendungen
Programme Instagram
Laptop
Computer Office
Umweltzerstörung Stand-Alone
Bildbearbeitung
Preis
Bis auf die Unterbegriffe, die direkt vom Thema abzweigen, klappt das hier ausgezeichnet:
Ein Smartphone ist eine Hardware. Ein Office-Programm ist eine Stand-Alone-Anwendung
und die ist ein Programm, das seinerseits eine Software ist (alle Eigenschaften einer
Software hat).
Die Ausnahme des zentralen Begriffs mit seinen direkten Unterbegriffen erklärt sich aus
der Verwendung der Mindmap als Hilfsmittel des Brainstormings – mit dem zentralen
Begriff verbindet jeder andere Themen, die nicht immer zur der ist-ein-Aussage passen.
Denn die Herstellung von Computern bedeutet Umweltzerstörung, die Umweltzerstörung
selbst ist aber kein Computer.
3.1 Arbeitsauftrag
Der Informatikkurs teilt sich in Kleingruppen von drei bis vier Schülerinnen und Schülern.
Die Ausgangsfrage lautet: Wie sieht das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine im
Arbeitsalltag aus?
3.2 Zeichnung
Eine Kleingruppe beschreibt das Verhältnis so, dass zwei verwandte ('befreundete')
Disziplinen (Softwareentwickler und Elektroingenieure) bei der Herstellung von Computern
zusammenarbeiten. Den Computer beschreibt die Gruppe als einen Gegenstand, der aus
Hardware besteht, die ihrerseits von Software gesteuert wird. Bezüglich der Software
stellen die Schülerinnen und Schüler fest, dass es zwei Urheber (Erzeuger) von Software
geben kann: einmal einen Menschen, dann aber auch spezielle Software, die selbst
Software erzeugt.
Computer
Software Hardware
entwirft entwirft
mag
Softwareentwickler Elektroingenieur
Im Vergleich zur Mindmap fällt auf, dass ein Begriff (z. B. Softwareentwickler) zwei
anderen Begriffen zugeordnet wird (hier: Software und Elektroingenieur). In einer
Mindmap wird ein Unterbegriff immer genau einem Oberbegriff zugeordnet, eine solche
doppelte Zuordnung ist nur in der Concept Map möglich.
Auffällig sind auch Verbindungen, die ein Begriff zu sich selbst hat, wie die Software. Auch
diese Art der Verbindung mit sich selbst ist in einer Mindmap verboten.