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Inhaltsverzeichnis
Dr. SOMMER + PARTNER
VERKEHRSWERTGUTACHTEN Bonn, 29. September 2012 1 Allgemeines ....................................................................................................................................3
2 Wertrelevante Merkmale.................................................................................................................5
2.1 Lage ..........................................................................................................................................5
2.2 Rechtliche Gegebenheiten ........................................................................................................6
2.3 Bauliche Anlagen ......................................................................................................................7
2.4 Sonstiges ................................................................................................................................12
Aktenzeichen: P 001/12
Max Mustermann
von der Industrie- und Handelskammer Musterstadt
öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger
für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken
Hauptstraße 1
12345 Musterstadt
Tel: 0123/4567
Fax: 0123/4568
Email: maxmustermann@youvalue.de
Internet: http://www.youvalue.de
Sachverständigenbüro Mustermann Sachverständigenbüro Mustermann
Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 2 Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 3
Qualitäts- und Werter- Die Recherche bezüglich der wertrelevanten Merkmale des Bewertungs-
mittlungsstichtag objekts wurde am 01. September 2012 abgeschlossen. Dieser Tag ist
auch der Qualitäts- und Wertermittlungsstichtag.
Dokumente und Infor- Auszug aus dem Grundbuch vom 15. August 2012
mationen, die bei der Auszug aus der Flurkarte vom 16. August 2012
Wertermittlung zur Ver- Auszug aus dem Liegenschaftsbuch vom 16. August 2012
fügung standen Schriftliche Auskunft aus dem örtlichen Bau- und Planungsrecht vom
14. August 2012
Schriftliche Auskunft aus dem Baulastenverzeichnis vom 15. August
2012
Schriftliche Auskunft der Stadt Bonn über erschließungsrechtliche
Fragen vom 13. August 2012
Schriftliche Auskunft des Amtes für Umwelt, Verbraucherschutz und
Lokale Agenda der Stadt Bonn vom 16. August 2012
Grundrisspläne, Flächenberechnungen und Baubeschreibungen aus
den Bauakten der Stadt Bonn vom 15. August 2012
Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses für Grundstücks-
werte in der Bundesstadt Bonn, Stand 01. Januar 2012
Auskünfte und Informationen insbesondere der an der Ortsbesichti-
gung beteiligten Personen
ergänzende mündliche Auskünfte
Sachverständigenbüro Mustermann Sachverständigenbüro Mustermann
Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 4 Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 5
2 Wertrelevante Merkmale
Wesentliche rechtliche Die wesentlichen rechtlichen Grundlagen der Verkehrswertermittlung und
Grundlagen damit auch des vorliegenden Gutachtens finden sich in den folgenden
Rechtsnormen: 2.1 Lage
Baugesetzbuch (BauGB) Lage im Stadtgebiet Stadtbezirk Bonn
Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV) Stadtteil Endenich
Wertermittlungsrichtlinien (WertR) Entfernung zum Zentrum von Endenich ca. 500 m
Sachwertrichtlinie (SW-RL) Entfernung zum Zentrum von Bonn ca. 3 km
Baunutzungsverordnung (BauNVO)
Verordnung zur Berechnung der Wohnfläche (WoFlV) Entfernungen Köln ca. 30 km
Zweite Berechnungsverordnung (II. BV) Koblenz ca. 60 km
Landesbauordnung NRW (LBauO NRW) Düsseldorf ca. 75 km
Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
Nähere Umgebung In der näheren Umgebung des Bewertungsobjekts sind überwiegend ein-
bis zweigeschossige Einfamilienhäuser vorhanden. Grün- und Erholungs-
flächen (z.B. Meßdorfer Feld) sind vom Bewertungsobjekt gut zu errei-
Auszug aus der Flurkarte chen.
Verkehrsimmissionen Bei dem Weilerweg handelt es sich um eine schmale innerörtliche Straße,
die überwiegend durch die direkten Anwohner genutzt wird. Diesbezüglich
sind keine wesentlichen Immissionen zu erwarten. Auch von den umlie-
genden, größer dimensionierten Erschließungsanlagen (z.B. Koblenzer
Straße) gehen keine Lärmbeeinträchtigungen aus, die bis zum Bewer-
tungsobjekt reichen. Die Lärmkarte der Stadt Bonn (http://www. bonn.de,
Stand: 20. August 2012) bestätigt, dass die Verkehrsbelastungen im Be-
reich des Bewertungsobjekts unterhalb der dargestellten Grenzwerte von
rd. 55 dB(A) liegen.
Sonstige Immissionen Sonstige Immissionen konnten bei der Ortsbesichtigung nicht festgestellt
werden.
Lagebeurteilung im Die Wohnlage "Weilerweg 12" wird im aktuellen Mietpreisspiegel der Stadt
Mietpreisspiegel Bonn als "gut" eingestuft (mögliche Einstufungen: einfach, mittel, gut, sehr
gut).
Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 6 Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 7
Wo wird die Lage bei Insbesondere im Bodenwert und bei der Marktanpassung durch den
der Wertermittlung be- Sachwertfaktor. Umlegungsausgleichsleistungen nach § 64 BauGB
rücksichtigt? Ablösebeiträge für Stellplatzverpflichtungen
Naturschutzrechtliche Ausgleichsabgaben (Kostenerstattungsbeträge)
Versiegelungsabgaben
2.2 Rechtliche Gegebenheiten Ablösebeträge nach Baumschutzsatzungen
Beiträge aufgrund von Satzungen der Wasser- und Bodenverbände
Miete / Mietvertrag Das Wohnhaus wurde zum Zeitpunkt der Ortsbesichtigung von den Ei-
gentümern bewohnt. Es wird folglich für die Wertermittlung davon ausge- Das Grundstück liegt nicht innerhalb eines Sanierungsgebietes oder Ent-
gangen, dass keine gültigen Mietverträge existieren und demnach auch wicklungsbereiches nach §§ 136, 165 BauGB.
keine Miete gezahlt wird.
Wo und wie werden die Miete / Mietvertrag ................... Annahme: nicht vorhanden
Eintragungen in Abt. II Laut dem vorliegenden Grundbuchauszug vom 15. August 2012 ist in Abt. rechtlichen Gegeben- Eintragungen in Abt. II ............. nicht vorhanden
II des Grundbuchs keine Eintragung vorhanden. heiten bei der Werter- Baulasten................................. nicht vorhanden
mittlung berücksichtigt? Baurecht .................................. Bodenwert
Baulasten Laut schriftlicher Auskunft der Stadt Bonn vom 15. August 2012 ist für das Baugenehmigungen................. Konformität mit dem Baurecht wird
zu bewertende Grundstück Gemarkung Endenich, Flur 17, Flurstück 132 unterstellt
keine Baulast eingetragen. Abgabenrechtliche Situation .... es wird vorausgesetzt, dass keine Ab-
gaben mehr zu entrichten sind
Baurecht Laut schriftlicher Auskunft aus dem örtlichen Bau- und Planungsrecht der
Stadt Bonn vom 14. August 2012 besteht für das Bewertungsobjekt ein
qualifizierter Bebauungsplan mit der Nr. 7418-26 vom 12. September
1990, zuletzt geändert am 30. September 1994. Dieser trifft für das zu 2.3 Bauliche Anlagen
bewertende Wohnhausgrundstück folgende wesentliche Festsetzungen:
Vorbemerkung Die nachfolgenden Angaben erfolgen in einem für die Wertermittlung aus-
Reines Wohngebiet (WR) reichenden Umfang. Es handelt sich dabei ausdrücklich nicht um eine
Zahl der Vollgeschosse 1 (I), Höchstgrenze detaillierte Baubeschreibung. Die Angaben beziehen sich nur auf dominie-
rende Ausstattungsmerkmale. Teilbereiche können hiervon abweichend
offene Bauweise (o)
ausgeführt sein. Beschreibungen der nicht sichtbaren Bauteile beruhen
Grundflächenzahl (GRZ): 0,4
auf den vorhandenen Unterlagen oder auf entsprechenden Annahmen.
Geschoßflächenzahl (GFZ): 0,8
Baujahr laut vorliegender Unterlagen ca. 1979/80
Baugenehmigungen In den Bauakten der Stadt Bonn sind insbesondere folgende Dokumente
vorhanden: Bauweise der baulichen freistehendes Einfamilienhaus in Massivbauweise
Anlagen eingeschossig (EG) mit ausgebautem Dachgeschoss
Baugenehmigung AZ 123566 VV (Errichtung eines Einfamilienhauses
nicht ausgebauter Spitzboden
mit Garage) vom 01. September 1979
voll unterkellert
Bescheinigung über das Ergebnis der Bauzustandsbesichtigung des
Rohbaues vom 10. April 1980; keine Mängel Fundamente: Stampf- bzw. Stahlbeton
Bescheinigung über das Ergebnis der Bauzustandsbesichtigung an- Decken: Stahlbeton (über KG und EG), Holzbalken (über DG)
lässlich der abschließenden Fertigstellung vom 28. August 1980; Geschosstreppen: Stahlbeton
keine Mängel Dach: Satteldach aus Holz mit Betondachsteinen, Dachflächenfenster
Fassade: Außenputz
Auf der Grundlage der vorliegenden Unterlagen wird für die Wertermitt- Heizung: Gaszentralheizung mit zentraler Warmwasserbereitung,
lung davon ausgegangen, dass die zu bewertenden baulichen Anlagen Fußbodenheizung
(Wohnhaus und Garage) den geltenden Vorschriften entsprechend errich- Garage: Massivbauweise, Stahlschwingtor, Flachdach mit bituminöser
tet wurden und somit bau- und planungsrechtlich zulässig sind. Eindeckung
Sonstiges: offener Kamin, Balkon im DG, Kelleraufgang
Abgabenrechtliche Laut schriftlicher Auskunft des Bauordnungsamtes der Stadt Bonn vom
Situation 27. April 2012 ist ein Erschließungsbeitrag nach §§ 127 ff. BauGB für das Bauliche Außenanlagen Ver- und Entsorgungsleitungen
Grundstück nicht zu zahlen, weil die Straße eine vorhandene bzw. herge- und sonstige Anlagen befestigte Flächen vor dem Gebäude
stellte Erschließungsanlage nach § 242 BauGB ist. Ein Kanalbeitrag und Eingangspodest
ein Straßenbaubeitrag nach § 8 KAG NW sind nicht mehr zu zahlen. Zufahrt zur Garage
Straßenbaubeiträge können jedoch grundsätzlich für künftige Ausbau- Gartenanlage mit Terrasse
maßnahmen noch erhoben werden.
Wesentliche Ausstat- Fußböden: überwiegend Fliesen und Laminat
Bei der Recherche der wertrelevanten Zustandsmerkmale konnte nicht tungsmerkmale Wände: überwiegend tapeziert (Raufaser) und gestrichen, Küche mit
festgestellt werden, ob zum Wertermittlungsstichtag über die oben be- Fliesenspiegel
nannten Beiträge hinaus noch weitere öffentlich-rechtliche Beiträge und Decken: überwiegend tapeziert (Raufaser) und gestrichen oder ge-
nicht-steuerliche Abgaben zu entrichten waren. Es wird daher vorausge- strichener Innenglattputz, teilweise mit Holzverkleidung
setzt, dass derartige Beiträge und Abgaben am Stichtag nicht mehr zu
entrichten waren. Dabei handelt es sich vor allem um:
Sachverständigenbüro Mustermann Sachverständigenbüro Mustermann
Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 8 Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 9
Wertminderung Ob ein neuer Eigentümer sämtliche aufgeführten Arbeiten erledigt, ist von
den jeweiligen individuellen Vorstellungen und Möglichkeiten abhängig.
So sind die bestehenden Sanitärbereiche noch nutzbar, entsprechen aber
nicht mehr den heutigen modernen Ansprüchen. Auch im Hinblick auf die
Fassade sowie den Balkon wird jeder seine individuellen Vorstellungen
haben.
Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 10 Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 11
Wohnlich nutzbare Die wohnlich nutzbare Fläche wurde auf der Grundlage der vorhandenen
Fläche des Gebäudes Grundrisse in Anlehnung an die einschlägigen Vorschriften in einer für die
Wertermittlung ausreichenden Genauigkeit ermittelt. Zu den vorliegenden
Flächenberechnungen aus der Bauakte der Stadt Bonn ergeben sich teil-
weise Abweichungen, da bei diesen auch reine Kellerräume in der Wohn-
fläche berücksichtigt wurden. Die Wohnfläche ergibt sich nach meinen
Berechnungen zu:
Sachverständigenbüro Mustermann Sachverständigenbüro Mustermann
Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 12 Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 13
2.4 Sonstiges
Anmerkung Es handelt sich im vorliegenden Fall um ein Wertgutachten und nicht um
Bodenbeschaffenheit Die Bodenbeschaffenheit (z.B. Bodengüte, Eignung als Baugrund) wurde ein Bausubstanzgutachten!
im Rahmen dieses Verkehrswertgutachtens nicht untersucht. Diesbezüg-
liche Untersuchungen können nur durch einen entsprechenden Fachgut- Es wurden im vorliegenden Fall lediglich augenscheinliche, stichproben-
achter durchgeführt werden. artige Feststellungen getroffen. Vorhandene Abdeckungen von Boden-,
Wand- oder Deckenflächen wurden nicht entfernt. Bei der Substanzbe-
Im Rahmen dieses Verkehrswertgutachtens wurde lediglich bei der Sich- schreibung muss daher unter Umständen eine übliche Ausführungsart
tung der vorgelegten Unterlagen und beim Ortstermin auf mögliche Indi- und ggf. die Richtigkeit von Angaben unterstellt werden. Aussagen über
katoren für Besonderheiten des Bodens geachtet. Auffälligkeiten waren tierische und pflanzliche Holzzerstörer oder sog. Rohrleitungsfraß, Bau-
nicht erkennbar. Dementsprechend wird eine standortübliche Bodenbe- grund- und statische Probleme, Schall- und Wärmeschutz, gesundheits-
schaffenheit ohne bewertungsrelevante Besonderheiten unterstellt. schädliche Stoffe etc. sind daher im Rahmen dieses Gutachtens ohne
weitere Untersuchungen eines entsprechenden Spezialunternehmens
Altlasten Laut schriftlicher Auskunft aus dem Altlastenkataster der Stadt Bonn vom unvollständig und unverbindlich.
16. August 2012 ist das Bewertungsobjekt weder von Altlasten (Altablage-
rungen, Altablagerungs-Verdachtsflächen, Altstandorte, Altstandort-Ver- Weiterhin wird vorausgesetzt, dass bis auf die eventuell festgestellten
dachtsflächen) noch von schädlichen Bodenveränderungen betroffen. Mängel die zum Bauzeitpunkt gültigen einschlägigen technischen Vor-
schriften und Normen (z.B. Statik, Schall und Wärmeschutz, Brandschutz)
Erschließung Das Grundstück wird vom Weilerweg aus verkehrsmäßig erschlossen. Es eingehalten worden sind.
wird davon ausgegangen, dass die übrige Erschließung (z.B. Kanal, Was-
ser, Gas und Strom) ebenfalls über diese Straße verläuft.
Energieausweis Die EnEV schreibt vor, dass Verkäufer oder Vermieter im Falle eines ge-
planten Verkaufs oder einer Vermietung den potenziellen Käufern oder
Mietern einen Energieausweis vorlegen müssen. Der Energieausweis für
Gebäude ist eine Art Ausweis, der dokumentiert wie das Gebäude ener-
getisch einzuschätzen ist.
Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 14 Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 15
3 Wertermittlung
3.1 Verfahrenswahl
Begründung der Das zu bewertende Grundstück ist mit einem freistehenden Einfamilien-
Verfahrenswahl wohnhaus mit Garage bebaut. Derartige Objekte werden in der Regel
nicht ertragsorientiert genutzt. Der gewöhnliche Geschäftsverkehr schätzt
solche Objekte im Allgemeinen nach Baukosten oder nach Vergleichs-
preisen ein. Demzufolge müssen auch bei der Verkehrswertermittlung die
Baukosten oder Preise von vergleichbaren Objekten im Vordergrund ste-
hen. Dies ist im Rahmen der von der ImmoWertV vorgegebenen Verfah-
ren nur über das Sachwert- bzw. das Vergleichswertverfahren möglich.
Sachwertverfahren Sach- und Verkehrswert ergeben sich im vorliegenden Fall aus folgenden
Komponenten:
Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 16 Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 17
Standardstufe Herstellungskosten des Mit dem zuvor ermittelten und korrigierten Kostenkennwert sowie der
Standardmerkmal Wohngebäudes Brutto-Grundfläche ergeben sich die Herstellungskosten des Wohnge-
1 2 3 4 5
bäudes wie folgt:
Außenwände 1
Dach 1 korrigierter Kostenkennwert 853 EUR/m²
Fenster und Außentüren 1 x Brutto-Grundfläche 295 m²
Innenwände und -türen 0,5 0,5 = Herstellungskosten Wohngebäude 251.635 EUR
Deckenkonstruktion und Treppen 0,3 0,7
Fußböden 0,5 0,5 Normalherstellungs- Für die Garage werden in den Normalherstellungskosten 2010 folgende
Sanitäreinrichtungen 0,6 0,4 kosten für die Garage Kostenkennwerte angegeben:
Heizung 0,2 0,8
Sonstige technische Ausstattung 1
Korrekturen und Die Sachwert-Richtlinie sieht Korrekturen und Anpassungsmöglichkeiten Korrektur wegen der Aufgrund der Baupreisentwicklung der letzten Jahre (seit dem Bezugs-
Anpassungen der Kostenkennwerte vor: Baupreisentwicklung zeitpunkt der Normalherstellungskosten im Jahre 2010) bis zum Werter-
mittlungsstichtag wird - laut dem letzten verfügbaren statistischen Bericht
Der nicht ausgebaute Spitzboden bedarf keiner Korrektur, da er im des Statistischen Bundesamtes - von einem prozentualen Anstieg von rd.
resultierenden Kostenkennwert bereits enthalten ist. 5,2 Prozent ausgegangen, was zu einem Faktor von 1,052 führt.
Die Gebäudeart (freistehendes Einfamilienhaus) bedarf keiner
Kostenkorrektur. Kostenkennwert im Der endgültige Kostenkennwert berechnet sich somit wie folgt:
Es muss berücksichtigt werden, dass die die Kostenkennwerte der vorliegenden Fall
Normalherstellungskosten auf das Jahr 2010 beziehen, der Werter- Kostenkennwert 485 EUR/m²
mittlungsstichtag jedoch im Jahr 2012 liegt. x Baupreisentwicklung 1,052
= korrigierter Kostenkennwert 510 EUR/m²
Korrektur wegen der Aufgrund der Baupreisentwicklung der letzten Jahre (seit dem Bezugs-
Baupreisentwicklung zeitpunkt der Normalherstellungskosten im Jahre 2010) bis zum Werter- Herstellungskosten der Mit dem zuvor ermittelten und korrigierten Kostenkennwert sowie der
mittlungsstichtag wird - laut dem letzten verfügbaren statistischen Bericht Garage Brutto-Grundfläche ergeben sich die Herstellungskosten der Garage wie
des Statistischen Bundesamtes - von einem prozentualen Anstieg von rd. folgt:
5,2 Prozent ausgegangen, was zu einem Faktor von 1,052 führt.
korrigierter Kostenkennwert 510 EUR/m²
Kostenkennwert im Der endgültige Kostenkennwert berechnet sich somit wie folgt: x Brutto-Grundfläche 20 m²
vorliegenden Fall = Herstellungskosten Garage 10.200 EUR
Kostenkennwert 811 EUR/m²
x Baupreisentwicklung 1,052 In den NHK nicht er- Im vorliegenden Fall gilt es zusätzlich folgende Bauteile zu berücksichti-
= korrigierter Kostenkennwert 853 EUR/m² fasste Bauteile gen:
Brutto-Grundfläche Die Brutto-Grundfläche des Wohngebäudes wurde in einer für die Werter- Kelleraufgang: 6.000 EUR
mittlung ausreichenden Genauigkeit zu rd. 295 m² ermittelt. Balkon: 6.500 EUR
Sachverständigenbüro Mustermann Sachverständigenbüro Mustermann
Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 18 Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 19
Herstellungskosten Wohngebäude 251.635 EUR Wirtschaftliche Rest- Die wirtschaftliche Restnutzungsdauer ist der Zeitraum, in dem die bauli-
+ Herstellungskosten Garage 10.200 EUR nutzungsdauer chen Anlagen bei ordnungsgemäßer Unterhaltung und Bewirtschaftung
+ In den NHK nicht erfasste Bauteile 12.500 EUR voraussichtlich noch wirtschaftlich genutzt werden können. Sie wird im
= Herstellungskosten der baulichen Anlagen 274.335 EUR Allgemeinen durch Abzug des Alters von der wirtschaftlichen Gesamtnut-
zungsdauer der baulichen Anlagen ermittelt.
3.3 Alterswertminderung Besonderheit im vor- Diese schematische Vorgehensweise ist jedoch in der Regel nur bei sehr
liegenden Fall neuen Gebäuden anwendbar. Im vorliegenden Fall handelt es sich um ein
Vorbemerkung Je älter ein Gebäude wird, desto mehr verliert es an Wert. Dieser Wert- ca. 1979/80 errichtetes Gebäude. In der Vergangenheit wurden bereits
verlust ergibt sich aus der Tatsache, dass die Nutzung eines "gebrauch- einige Modernisierungen durchgeführt. Zudem werden für die Wertermitt-
ten" Gebäudes im Vergleich zur Nutzung eines neuen Gebäudes mit zu- lung weitere Modernisierungen unterstellt (vgl. Bemerkungen auf S. 8 des
nehmendem Alter immer unwirtschaftlicher wird. Der Wertverlust muss als Gutachtens). Da insbesondere Modernisierungen zu einer Verlängerung
Wertminderung im Sachwertverfahren berücksichtigt werden. der Restnutzungsdauer führen, würde eine rein mathematische Ermittlung
der Restnutzungsdauer somit zu einem verfälschten Ergebnis führen.
Zur Bemessung der Wertminderung müssen zunächst die wirtschaftliche
Gesamtnutzungsdauer und die wirtschaftliche Restnutzungsdauer des Daher erscheint es sinnvoller, die wirtschaftliche Restnutzungsdauer für
Bewertungsobjekts ermittelt werden. das Gebäude sachgerecht zu schätzen. Die Schätzung der wirtschaftli-
chen Restnutzungsdauer wird auch in der einschlägigen Literatur als un-
Wirtschaftliche Ge- Nach der aktuellen Sachwert-Richtlinie des Bundesministeriums für Ver- problematisch empfunden. So schreibt zum Beispiel Kleiber (Kleiber, Ver-
samtnutzungsdauer kehr, Bau und Stadtentwicklung (Anlage 3) ergeben sich für Einfamilien- kehrswertermittlung, § 6 ImmoWertV, S. 902 ff.):
häuser folgende Gesamtnutzungsdauern bei ordnungsgemäßer Instand-
haltung: "Die übliche Restnutzungsdauer - RND – von ordnungsgemäß instand
gehaltenen Gebäuden wird i.d.R. so ermittelt, indem von einer für die Ob-
jektart üblichen Gesamtnutzungsdauer - GND - das Alter in Abzug ge-
bracht wird: RND = GND - Alter. Dies darf nicht schematisch vorgenom-
men werden. Es müssen vor allem die örtlichen und allgemeinen Wirt-
schaftsverhältnisse im Hinblick auf die Verwendbarkeit der baulichen An-
lagen in die Betrachtung mit einbezogen werden.
Die Ermittlung der Restnutzungsdauer durch Abzug des Alters von der
üblichen Gesamtnutzungsdauer wird den im Einzelfall gegebenen Verhält-
nisse oftmals nicht gerecht. Sachgerechter ist es daher, die wirtschaftliche
Restnutzungsdauer am Wertermittlungsstichtag unter Berücksichtigung
des Bau- und Unterhaltungszustands sowie der wirtschaftlichen Verwen-
dungsfähigkeit der baulichen Anlagen zu schätzen."
Modell zur Ableitung der Die aktuelle Sachwert-Richtlinie enthält in Anlage 4 ein Modell, welches
wirtschaftlichen Rest- der Orientierung zur Berücksichtigung von Modernisierungsmaßnahmen
nutzungsdauer bei Mo- bei der Ableitung der wirtschaftlichen Restnutzungsdauer dient. Zunächst
dernisierungen ist mittels nachfolgender Punktetabelle der Modernisierungsgrad zu er-
mittelt:
Sachverständigenbüro Mustermann Sachverständigenbüro Mustermann
Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 20 Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 21
GND RND
x 100
GND
Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 22 Verkehrswertgutachten über das bebaute Grundstück Weilerweg 12 in 53121 Bonn Seite 23
3.4 Sachwert der baulichen Außenanlagen und sonstigen Anlagen 3.6 Marktanpassung und Sachwert
Bauliche Außenanlagen Es sind folgende bauliche Außenanlagen sowie sonstige Anlagen vorhan- Ermittlung des vor- Der vorläufige Sachwert der Gebäude und des Grundstücks ergibt sich
den: läufigen Sachwerts wie folgt:
Erfahrungssätze Es wird von Erfahrungssätzen ausgegangen, nach denen die vorhande- Marktanpassung über Der Sachwert ist eine Größe, die überwiegend aus Kostenüberlegungen
nen Außenanlagen mit rd. 4 Prozent des Sachwerts der baulichen Anla- Sachwertfaktor heraus entsteht (Erwerbskosten des Bodens und Herstellungskosten des
gen hinreichend erfasst sind. Gebäudes). Aus diesem Grund muss bei der Ableitung des endgültigen
Sachwerts immer noch die Marktsituation berücksichtigt werden, denn
Sachwert der baulichen Somit ergibt sich der Sachwert der baulichen Außenanlagen und sonsti- reine Kostenüberlegungen führen in den meisten Fällen nicht zu einem
Außenanlagen und gen Anlagen wie folgt: Preis, der auf dem Grundstücksmarkt am wahrscheinlichsten zu erzielen
sonstigen Anlagen wäre.
Herstellungskosten der baulichen Anlagen 274.335 EUR
– Alterswertminderung 105.893 EUR Das tatsächliche Marktgeschehen und somit das Verhältnis von Verkehrs-
= Sachwert der baulichen Anlagen 168.442 EUR wert zu Sachwert lässt sich über so genannte Sachwertfaktoren bestim-
x Erfahrungssatz 0,04 men. Solche Faktoren wurden vom Gutachterausschuss der Stadt Bonn
= Sachwert baulichen Außenanlagen / sonstige Anlagen 6.738 EUR ermittelt und im Grundstücksmarktbericht veröffentlicht. Demnach muss
bei Sachwerten vergleichbarer Objekte von ca. 270.000 EUR ein Markt-
anpassungszuschlag von rd. 40 Prozent vorgenommen werden (Sach-
wertfaktor = 1,40). Die vom Gutachterausschuss angegebene Marktan-
3.5 Bodenwert passung wird im vorliegenden Fall für angemessen erachtet.
Bodenrichtwert Der Bodenwert wird im vorliegenden Fall aus Bodenrichtwerten abgeleitet. Marktangepasster vor- Der marktangepasste vorläufige Sachwert ergibt sich somit wie folgt:
Nach § 196 BauGB sind Bodenrichtwerte durchschnittliche Lagewerte, die läufiger Sachwert
im Wesentlichen gleiche Nutzbarkeitsmerkmale in Art und Maß aufweisen. vorläufiger Sachwert 266.696 EUR
Sie werden von den Gutachterausschüssen aus Kaufpreisen ermittelt. x Sachwertfaktor 1,4
Laut der Bodenrichtwertübersicht des Gutachterausschusses der Stadt = marktangepasster vorläufiger Sachwert 373.374 EUR
Bonn liegt für die Zone mit dem zu bewertenden Objekt ein Bodenricht-
wert vor. Dieser wurde zum 01. Januar 2012 wie folgt ermittelt: Bei dem marktangepassten vorläufigen Sachwert handelt es sich um eine
Größe, die sich ergeben würde, wenn keine besonderen objektspezifi-
Lage Endenich, Nr. 12345 schen Grundstücksmerkmale zu berücksichtigen wären.
Bodenrichtwert 245 EUR/m²
Erschließungszustand erschließungsbeitragsfrei Besondere objekt- Als besondere objektspezifische Grundstücksmerkmale im Sinne der §§ 6
Art der baulichen Nutzung W (Wohngebiet) spezifische Grund- und 8 ImmoWertV ist die Wertminderung aufgrund des Zustands der bau-
Geschosse I stücksmerkmale lichen Anlagen von 25.000 EUR zu berücksichtigen.
Fläche 500 m²
Ermittlung des Auf der Grundlage der obigen Kalkulationen ergibt sich der Sachwert
Korrektur wegen der Das zu bewertende Grundstück fällt mit einer Größe von 334 m² kleiner Sachwerts letztendlich wie folgt:
Grundstücksgröße aus als das Richtwertgrundstück (500 m²). Der Bodenrichtwert muss dies-
bezüglich eine Anpassung erfahren. Der Gutachterausschuss der Stadt marktangepasster vorläufiger Sachwert 373.374 EUR
Bonn hat entsprechende Umrechnungsfaktoren ermittelt. Im vorliegenden – Besondere objektspezifische Grundstücksmerkmale 25.000 EUR
Fall ergibt sich ein Umrechnungsfaktor von rd. 1,12 (Faktor für 334 m² = –––––––––––
1,12 / Faktor für 500 m² = 1,00) und somit ein angepasster Bodenrichtwert = Sachwert 348.374 EUR
von rd. 274 EUR/m². rd. 348.000 EUR
4 Verkehrswert
Plausibilitätskontrolle Einfamilienwohnhäuser werden, wie weiter oben bereits beschrieben, in
Allgemeines Ertrags- der Regel nicht nach Renditegesichtspunkten, sondern nach Substanz-
wertverfahren wertgesichtspunkten bewertet. Aus diesem Grund kommt bei derartigen
Objekten im Allgemeinen das Sachwertverfahren zur Anwendung. Es
kommt jedoch vereinzelt vor, dass derartige Wohnobjekte vermietet wer-
den. Das heißt, dass dann für den Eigentümer auch Renditeaspekte eine
Rolle spielen können. Insofern bietet es sich an, den ermittelten Sachwert
mittels eines renditeorientierten Ertragswerts auf Plausibilität hin zu über-
prüfen. Der Ertragswert ergibt sich im vorliegenden Fall wie folgt:
Definition Der Verkehrswert, wie er in § 194 des Baugesetzbuchs normiert ist, wird
im Allgemeinen als der Preis angesehen, der im gewöhnlichen Geschäfts-
verkehr unter Berücksichtigung aller wertrelevanten Merkmale zu erzielen
wäre. Insofern handelt es sich bei dem Verkehrswert um die Prognose
des wahrscheinlichsten Preises.
Lage auf dem Der Verkehrswert, wie er in § 194 des Baugesetzbuchs normiert ist, wird
Grundstücksmarkt im Allgemeinen als der Preis angesehen, der im gewöhnlichen Geschäfts-
verkehr unter Berücksichtigung aller wertrelevanten Merkmale zu erzielen
wäre. Insofern handelt es sich bei dem Verkehrswert um die Prognose
des wahrscheinlichsten Preises. Die Wertermittlungsverfahren nach § 8
ImmoWertV sind nach der Art des Wertermittlungsobjekts unter Berück-
sichtigung der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr bestehenden Gepflo-
genheiten und der sonstigen Umstände des Einzelfalls, insbesondere der
zur Verfügung stehenden Daten, zu wählen.
Der Verkehrswert als der wahrscheinlichste Preis ist aus dem Ergebnis
der herangezogenen Verfahren unter Würdigung seines oder ihrer Aus-
sagefähigkeit zu ermitteln. Im vorliegenden Fall wurde für das Wohnhaus-
grundstück das Sachwertverfahren angewendet. Dieses Verfahren hat für
das Bewertungsobjekt die höchste Relevanz. Dabei wurden für das
Sachwertverfahren marktübliche Eingangsgrößen, wie zum Beispiel Nor-
malherstellungskosten, Restnutzungsdauer, Bodenwert und Sachwert-
faktor angesetzt. Das Ergebnis wurde über das Allgemeine Ertragswert-
verfahren plausibilisiert. Weitere Korrekturen sind daher nicht erforderlich.
348.000 EUR