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Vorbemerkung:

Es geht – ähnlich wie die große Gabe der Barmherzigkeit Gottes an die Menschheit durch die hl. Sr.
Faustine Kowalska – bei diesen Schriften, die Jesus der Dienerin Gottes Luisa Piccarreta (1865-1947)
geoffenbart hat, um die Ankündigung einer Neuen Ära des Friedens – des FIAT – des DEIN WILLE
GESCHEHE – für die ganze Welt und Menschheit. (Der hl. Hannibale di Francia hat als Beichtvater Luisas
zu seinen Lebzeiten schon einen Teil ihrer Schriften mit kirchlichem Imprimatur herausgegeben). Darin
legt der Herr die Gabe des Lebens im Göttlichen Willen dar, die Er jetzt allen schenken möchte – die
Verwirklichung der Vater-unser-Bitten, besonders des FIAT VOLUNTAS TUA – Dein Wille geschehe, wie
im Willen so auf Erden.

Ich erachte es ein wenig als meine „Mission“, die wunderbaren Gedanken und Konzepte des Göttlichen
Willens (GW), die Luisa Piccarreta geoffenbart wurden, im deutschsprachigen Raum verbreiten zu
helfen. Das Leben im GW ist eine absolute Bereicherung, sowohl für jede einzelne Seele, als auch für
den Gnadenstand der ganzen Menschheit. Ich beschäftige mich schon jahrelang mit diesen Schriften,
lese sie auch gerne im ital. Original und habe viele von ihnen vom Italienischen übersetzt. Sie haben
weder etwas zu tun mit der Häresie des Millenarismus, also der falschen Lehre vom Tausendjährigen
Reich, noch einer Sekte, sondern sie sind „grundkatholisch“, einfach eine Entfaltung der Heiligen Schrift,
des allein und für alle Zeit gültigen Wortes Gottes und die wunderbare Vollendung des Lebens – so wie
Gott es gedacht hatte – im Schoß der Katholischen Kirche. Aber nicht meine Einschätzung ist wichtig,
sondern wie die Hl. Kirche dies beurteilt.

Zum Beispiel hat sich Father Dr. Joseph Iannuzzi (www.ltdw.org), ein kath. Priester und Theologe aus
den USA, jahrelang mit diesen Schriften beschäftigt und eine umfangreiche Dissertation darüber
verfasst, die KIRCHLICHERSEITS anerkannt ist (Imprimatur der Gergoriana, Rom 2012). Seitdem bereist
er die ganze Welt und belehrt interessierte Gläubige in der rechten Interpretation dieser Lehre über den
Göttlichen Willen, oder Father Robert Young (USA, verstorben 2017) hat sogar in Radio Maria Österreich
darüber Vorträge gehalten. Auf YouTube gibt es viele Videos von beiden. P. Iannuzzi hält in Radio Maria
USA auch gerade eine interessante wöchentliche Sendereihe darüber „Learning to live in the Divine Will
- Wie man im Göttlichen Willen leben kann“)

Es ist im Grund keine neue Spiritualität und beinhaltet auch keine zusätzlichen Gebete und Andachten,
sondern es geht im Wesentlichen darum, das FIAT Mariens („Mir geschehe nach deinem Wort“) in
jedem Augenblick zu leben, und Jesus in uns leben zu lassen, auch um dem Herrn alle Ehre zu geben, die
Ihm alle hätten geben sollen… Das alles ist so einfach und zugleich so anspruchsvoll, für uns Menschen
mit unserem oft so starken Eigenwillen. Es geht um eine veränderte Herzenseinstellung, und darum,
dass die ganze Menschheit – so weit es möglich ist – in den Zustand der Schönheit und Unschuld vor der
Erbsünde zurückgebracht werden soll und die Vater-Unser Bitten, insbes. „Dein Wille geschehe wie im
Himmel so auf Erden“ sich in Fülle entfaltet.

Es gibt bereits viele Webseiten in verschiedenen Sprachen, aber auf Deutsch bisher noch sehr wenige,
z.B.:

www.goettlicherwille.org
www.luisapiccarreta.de
www.fiatdreiherzen.ch
www.fiat.oratorium.co
oder auf Englisch z.B., www.divinewilltallahassee.com oder eben www.ltdw.org

Ich könnte Ihnen, wenn Sie Interesse haben, auch dt. Schriften über den GW von einigen Priestern
zukommen lassen.

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Übrigens, viele meinen: den Willen Gottes haben auch die Heiligen früher schon immer erfüllt – aber es
besteht ein großer Unterschied zwischen einer Seele, die den Willen Gottes nur tut, erfüllt und an sich
geschehen lässt – obwohl das auch schon sehr viel ist!! – und einer, die ganz in Ihm lebt. Der Herr
vergleicht die erste mit dem Status eines Dieners, der Befehle ausführt und die zweite mit einem
Königskind, das mit dem Vater herrscht und überall bei ihm ist.

Jesus wünscht in seinen Offenbarungen an Luisa so sehr, dass die Wahrheiten über seinen Willen
möglichst weit verbreitet werden, weil Er dann wahre und unerhörte Gnadenwunder wirken kann, die
man sich bis jetzt nicht einmal vorstellen kann. Es geht um die Wiederherstellung der gefallenen Natur
des durch die Erbsünde verwundeten Menschen, wie es z.B. auch der hl. Ludwig Maria Grignion von
Montfort prophetisch vorausgesehen hat!

Irmengard Haslinger

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EINFÜHRUNG IN DIE LEHRE UND SPIRITUALITÄT DES GÖTTLICHEN
WILLENS NACH LUISA PICCARRETA

Inhaltsverzeichnis
Vorwort ....................................................................................................................................................................3
Die Botin des GW, die Dienerin Gottes Luisa Piccarreta ........................................................................................4
Die drei FIAT .............................................................................................................................................................5
Das FIAT der Schöpfung ...........................................................................................................................................5
Wie Adam und Eva im GW wirkten und ihre Akte machen ...................................................................................5
Die Prüfung und der Fall ..........................................................................................................................................6
Jesus kommt, um die Menschheit zu erlösen und ihr den GW zurückzuerstatten ...............................................6
Gott möchte uns jetzt die Gabe des GW schenken ................................................................................................7
Wie wir die Gabe empfangen: Unser Eintritt in den GW .......................................................................................8
Unterschied zwischen dem bloßen Tun des GW und dem Leben in Ihm...............................................................9
Unsere Antwort auf diese Gabe des GW, die Gott uns heute anbietet ...............................................................10
Die Gottesmutter Maria und der GW....................................................................................................................11
Die Sakramente im GW empfangen ......................................................................................................................11
Beten im GW ..........................................................................................................................................................12
Die Päpste und ihre Beziehung zum GW ...............................................................................................................13
Die Heiligkeit des (Lebens im) GW ........................................................................................................................14
Zusammenfassung: Was „Leben im Göttlichen Willen“ in der Praxis bedeutet ..................................................15

Vorwort
Im Katechismus lesen wir: ,,Es ist keine neue öffentliche Offenbarung mehr zu erwarten vor der glorreichen
Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus" (DV 4). Obwohl die Offenbarung abgeschlossen ist, ist ihr Inhalt nicht
vollständig ausgeschöpft; es bleibt Sache des christlichen Glaubens, im Lauf der Jahrhunderte nach und nach ihre
ganze Tragweite zu erfassen.“ (KKK,66)
Die Offenbarung wurde uns in der Hl. Schrift (vollständig und vollkommen) und in der Heiligen Tradition gegeben,
die sie erklärt und in stets zunehmendem Maß erhellt. Aber wenn „das Buch“ auch komplett ist und nicht einmal
eine Seite hinzugefügt werden kann, so nimmt doch „das Licht“ immer zu, das uns beim Lesen erleuchtet.
Vieles ist in Samenform im Evangelium enthalten (z.B. sagt der Herr: „vieles hätte Ich euch noch zu sagen… der Hl.
Geist wird euch in die ganze Wahrheit einführen“), der Hl. Geist aktualisiert diese Gabe. Echte
Privatoffenbarungen sind wie eine Lupe, ein Vergrößerungsglas, mit dem man die Hl. Schrift betrachtet und
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genauer und besser erkennt. Die öffentliche Offenbarung Jesu ist z.B. eine Blume, die wir sehen, etwa ein
Gänseblümchen. Mein menschliches Auge sei dabei die Interpretation, Wahrnehmung dieser Blume. Wenn ich
nun eine Vergrößerungslinse zwischen meine Augen und die Blume halte, zwischen meiner Wahrnehmung und
dem Objekt, also die Blume, dann gleicht die Linse, die mir das Bild der Blume vergrößert, der Privatoffenbarung;
sie fügt der Blume nichts hinzu, sondern bringt das heraus und expliziert das, was schon immer da war, ich aber
nicht gesehen habe.
Dr. Pater Joseph Iannuzzi, einer der weltweit führenden Experten über den Göttlichen Willen hat im Jahr 2012
seine Doktorarbeit mit dem Titel: „Die Gabe des Lebens im GW, in der Dienerin Gottes Luisa Piccarreta – eine
Untersuchung in der Scholastik, Patristik und zeitgenössischen Theologie“ bei der Pontifikal Universität in Rom
(Gregoriana) abgeschlossen, die von der Glaubenskongregation approbiert wurde. Dr. Iannuzzi legt großen Wert
darauf zu betonen, dass die Schriften Luisas in voller Kontinuität mit der Lehre der Kirche sind und weist darauf
hin, dass der dogmatische Same der großen Wirklichkeit des Göttlichen Willens schon in der Heiligen Schrift
enthalten ist, aber die klare Art und Weise der Entfaltung dieses ewigen Ratschlusses den Menschen erst zum
angemessenen Zeitpunkt bekanntgemacht werden sollte.

Das Reich des GW, das der Herr jetzt auf die Erde bringen möchte, ist dasselbe wie das Neue Pfingsten (Don
Gobbi), Triumph des Unbefleckten Herzens Mariens (Fatima), die Neue Ära, Zeitalter des Hl. Geistes.

Die Botin des GW, die Dienerin Gottes Luisa Piccarreta


Luisa Piccarreta wurde am 23. April 2865 in Corato, in der Provinz Bari (Italien) geboren, und starb dort am 4.
März 1947 im Ruf der Heiligkeit. Sie erlangte schon früh die mystische Vereinigung, die der Heilige Johannes vom
Kreuz, die Heilige Theresa von Avila und die Heilige Katharina von Siena erst kurz vor ihrem Tod erhielten. Nach
dieser mystischen Vereinigung fragte Jesus Luisa, ob sie bereit wäre, fortan im Bett zu verbleiben. Auf Grund ihres
JA lehrte Er sie das Leben im Göttlichen Willen, das Er zuerst in ihr bildete. In den nächsten 64 Jahren bis zu ihrem
Tod war Luisa durch einen seltsamen („versteinerten“) Zustand an ihr Bett gebunden, ohne je wundzuliegen.
Ohne Nahrung, Wasser oder Schlaf, nährte Luisa sich nur von der Heiligen Eucharistie, welche sie während der
Heiligen Messe empfing, die durch ein besonderes Privileg des Papstes täglich in ihrem Zimmer gefeiert wurde.
Sie lebte also von der Speise des Göttlichen Willens. Während dieser Zeit belehrte Jesus sie – durch große innere
Leiden und einen verborgenen Ruf zur Heiligkeit – über die Erfüllung des Vaterunsers, das Gebet, das Jesus seine
Apostel lehrte, dass jetzt die Zeit gekommen sei, dass Sein Reich auf Erden herrsche wie im Himmel. Jesus
diktierte 36 Bände über die Doktrin (Lehre) des Göttlichen Willens, welchen er den Titel gab: Das Reich des
Göttlichen Willens inmitten der Geschöpfe: Buch des Himmels – Der Ruf zur Rückkehr des Geschöpfes in die
Ordnung, an seinen Platz und zum Zweck, wofür es von Gott geschaffen wurde. Die ersten 19 Bände wurden von
ihrem späteren außerordentlichen Beichtvater, dem Hl. Hannibale Maria di Francia, im Auftrag des Bischofs
geprüft und mit Imprimatur herausgegeben.
Jesus lehrte Luisa, wie sie im Göttlichen Willen leben sollte. Dies ist verschieden vom frommen Leben der
bisherigen Heiligen, deren Streben darin bestand, den Göttlichen Willen zu tun. In demütigem Gehorsam, unter
der beständigen Führung der Kirche, schrieb sie treu alles auf, was Jesus selbst von ihr verlangte, dass sie es zu
Papier bringe. Dies war nicht nur für sie selbst bestimmt, sondern auch für all jene, die es lesen würden, damit
auch diese so im GW leben könnten, wie Luisa es lernte, indem sie all diese Wahrheiten praktizierte, die sie von
Jesus und Maria gelernt hatte.
Zusätzlich zu diesen 36 Bänden diktierte Jesus das Buch „Die Stundenuhr der Passion”, und unsere liebe Frau
diktierte Luisa das Buch „Die Jungfrau Maria im Reich des Göttlichen Willens”.
Erzbischof Msgr. Carmelo Cassati eröffnete auf diözesaner Ebene den Seligsprechungsprozess für Luisa Piccarreta
am Christkönigstag 1994. Am 4. Juni 2005 erklärte die diözesane Postulation, dass der Prozess der Seligsprechung
der Dienerin Gottes Luisa Piccarreta abgeschlossen sei und an den Vatikan weitergegeben wurde. Die zwei
theologischen Zensoren, die vom Heiligen Stuhl beauftragt waren, die Schriften der Dienerin Gottes zu prüfen,
haben nach inoffizieller Mitteilung ihre Anerkennung abgegeben.
Maria und Jesus haben das Reich des GW in sich besessen, aber damit auch wir „gewöhnlichen“ Geschöpfe dies
empfangen können, musste, wie Jesus beton, dieses Reich zuerst in einem in Sünde empfangenen Geschöpf
verwirklicht werden. Luisa Piccarreta hat der gesamten Menschheit die Pforten ins Reich des GW geöffnet. Ihre
Schriften beschreiben nicht nur einen Weg für das geistliche Leben, sondern sind die Verkündung des ewigen
Ratschlusses Gottes, der die Vollendung seines Reiches ankündigt: das Reich des Göttlichen Willens.

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Die drei FIAT
Das lateinische Wort FIAT bedeutet „Es werde, es geschehe“.
Der Göttliche Wille wollte bei der Schöpfung ein Wort aussprechen: „FIAT LUX“ (Es werde Licht). Das
Erlösungswerk ist ebenfalls die Frucht von Gottes Willen und geschah durch Fleischwerdung, Passion, Tod und
Auferstehung des Wortes. Um seinen Heilswillen zu vollenden, hatte Gott beschlossen, dass noch ein weiteres
FIAT ausgesprochen werde, diesmal aber von einem Geschöpf. Es war Maria, die mit ihrem „FIAT MIHI“ („mir
geschehe nach deinem Wort“) empfing und die Türe zu diesem großartigen Werk auftat, und auch das FIAT des
Wortes (Siehe, ich komme deinen Willen zu tun, das Gehör hast du mir eingepflanzt; darum sage ich: Ja, ich
komme. In dieser Schriftrolle steht, was an mir geschehen ist. Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude,
Ps. 40). Die Fülle der Erlösung, wird mit der Erfüllung des dritten FIAT gänzlich realisiert, durch das „FIAT
VOLUNTAS TUA“ („dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“ aus dem Vater-Unser).
Die Schöpfung wird dem Vater zugeschrieben, die Erlösung dem Sohn und die Heiligung dem Heiligen Geist.

Das FIAT der Schöpfung


Die Drei Personen Gottes haben nur einen einzigen Willen. Überfließend von Göttlicher Liebe wollten Sie ein
„Ventil“ und einen Ort, wo Sie ihre Liebe gleichsam „deponieren“ könne. So wurde die Erschaffung des
Menschen, seines Leibes und seiner Seele beschlossen, seine Seele sollte geschaffen sein nach Gottes Abbild und
Gleichnis, mit den drei Kräften der Seele, Verstand, Gedächtnis und Wille. Der Herr beschloss in seiner
grenzenlosen Weisheit, Macht und Liebe, den Menschen, mit seinem größten Geschenk zu krönen, mit Seinem
GW, damit der Mensch seinen Schöpfer bezaubern könne und fähig sei, Ihn mit Göttlicher Liebe zu lieben.

Wie Adam und Eva im GW wirkten und ihre Akte machen


Der menschliche Wille von Adam und Eva sollte mit dem GW auf solche Art und Weise geeint werden, dass dieser
Hl. Wille die Stärke, Stütze, Nahrung und das Leben des menschlichen Willens sei! Ohne diese vollkommene
Vereinigung der zwei Willen – wie zwei Kerzenflammen, die sich zu einer einzigen Flamme vereinen – wäre der
menschliche Wille, auf sich allein gestellt, schwach, schwankend, unbeständig, und ungeordnet. Ihre
menschlichen Willen, in den Göttlichen Willen versenkt, gaben andauernd ihre Zustimmung zu dieser
vollkommenen Freiheit Gottes, Der frei in ihnen wirkte, weil sie es wollten und Ihm erlaubten, so zu tun, indem
er selbst erlaubte, von Gott auf jede Weise belebt zu werden: seine Gedanken, Worte, Blicke, Schritte,
Bewegungen, Atemzüge und Herzschläge, usw. Aus diesem Grund waren alle Akte Adams von göttlicher Ordnung
und wirkten ein auf alle Geschöpfe aller Zeiten, denn er stimmte zu, dass die Gottheit alles mit ihm tat. Weil die
Gottheit alles in ihm tat, waren Adams Akte vollkommen, und gaben vollkommene Verherrlichung und
vollkommene Entsprechung der Liebe ihrem Schöpfer. Adam und Eva konnten, im Gegensatz zu uns, in jedem
geschaffenen Ding die Liebe sehen, die ihnen Gott durch dieses Ding zukommen ließ und gaben Ihm die
entsprechende Antwort. Jeder Akt von Adam und Eva war eine sprechende Sonne, die dem Herrn beteuerte: „Ich
liebe Dich! Ich bete Dich an! Ich danke Dir! Ich preise Dich!“ Adam und Eva waren makellos und vollkommene
Wesen; ihre Aufgabe war es, im Namen der gesamten stummen Schöpfung gleichsam einen priesterlichen Dienst
auszuüben, allen Wesen eine Stimme zu verleihen und Gott im Namen aller Wesen zu preisen..
Die Verleihung der Gabe des GW an den Menschen erlaubte es dem Herrn, vollkommene Verherrlichung von der
ganzen Menschheitsfamilie zu empfangen, d.h. von Adam bis zum letzten Menschen, der erschaffen wird.
Das Gebet von Adam und Eva war zeitlos und ihre Aktionen wirkten ein auf alle Generationen der
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, auch auf die Engel und alle Geschöpfe der Welt, weil sie zeitlos waren,
d.h. immanent und transzendent, was Zeit und Raum betrifft.
Gott macht Adam zum Haupt der göttlichen Akte aller Menschengeschlechter, die ihren Ursprung in Gottes
ewigem Akt entdecken sollten, und Er machte ihn zum König über die ganze Schöpfung, dessen göttliche Akte
intrinsisch auf die Besserstellung der ganzen Schöpfung hingeordnet waren.
Adam sollte durch den ganzen Kosmos gehen und alle seine Akte und alle Akte der Geschöpfe mit dem EINEN
EWIGEN AKT Gottes vereinigen. Der GW ist ja dieser EINE Akt und keine Aufeinanderfolge von Akten, wie wir sind,
um einen einzigen Akt daraus zu bilden, und in diesem einzigen Akt sollte er dem Herrn wie im Triumph alle Akte,
die Gott bei der Schöpfung hervorgebracht hatten, zurückbringen. Der GW ist ein ewiger Akt, der die Akte des
menschlichen Geschöpfs absorbiert, erhebt und sie so befähigt, auf alle Dinge aller Zeiten zugleich einzuwirken
(Band 18, 24.10.1925, 25.12.1925).

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Die Substanz Gottes bzw. des GW ist Licht. Der Sohn wird vom Ewigen Vater gezeugt, Licht von Licht, wahrer Gott
vom wahren Gott, und der Hl. Geist geht sowohl vom Vater als auch vom Sohn im Licht hervor. Dieses eine ewige
Licht, das von Gottes einer göttlichen Natur in drei Göttlichen Personen her kommt, wurde dem Adam und der
Eva vor der Sünde geschenkt und hat ihre begrenzten Akte so dermaßen mit Licht umkleidet, dass ihre begrenzten
Akte zu ewigen Akten wurden; d.h. ihre kleinen Atemzüge, ihre geringsten Schritte, Gedanken, Worte, die einen
Anfang und ein Ende besaßen und leibliche Akte waren, wurden von Gottes ununterbrochenem Licht getragen,
und dieses Licht bekleidete nicht nur ihre Akte, sondern auch ihre physischen Körper mit Licht und mit einer
göttlichen Ausstrahlung, die Jesus in Bethlehem bei der jungfräulichen Geburt und am Berg Tabor bei der
Verklärung ausstrahlte, wo sein Leib Licht ausstrahlte. So strahlten auch die Körper unserer Stammeltern von
Gottes unerschaffenem Licht.

Die Prüfung und der Fall


Um sich seiner Geschöpfe sicher zu sein, verlangte Gott eine Gehorsamsprüfung. Adam und Eva versagten, waren
ungehorsam und Unordnung und Disharmonie zogen in das Universum ein und sie verloren alle übernatürlichen
Gaben, darunter die Gabe des GW und war dann nur mehr fähig, Gott mit seiner begrenzten menschlichen
Fassungskraft zu entsprechen. Das Ideal, der Wunsch des Schöpfers war vorerst gescheitert, hatte Schiffbruch
erlitten – aber nicht für immer! Die Gabe des GW wurde suspendiert, sie sollte aber den Nachkommen Adams
nach dem Plan Gottes wieder zurückgegeben werden (durch die Erlösung und die Heiligung). Der GW war zwar
aktiv im Herzschlag, Atmung, Kreislauf und in allen geschaffenen Dingen der Natur, aber im Menschen herrschte
der menschliche Eigenwille, getrennt vom GW. Die Kinder Adams konnten vorerst nicht mehr die übernatürlichen
Gaben erben, die dem Menschengeschlecht in Adam und Eva verliehen worden waren, sondern erbten
stattdessen den großen Verlust.

Jesus kommt, um die Menschheit zu erlösen und ihr den GW zurückzuerstatten


Da der Mensch etwas Göttliches verloren hatte, musste ein göttliches Wesen dieses Geschenk wiederherstellen.
Es waren Menschen gewesen, die das Göttliche Geschenk zurückgewiesen und verloren hatten; daher war es
recht und angemessen, dass menschliches Wirken in der Rückgewinnung der verlorenen Gabe mitbeteiligt war.
So wurde der Gott-Mensch von Maria geboren. Er kam, um die Menschheit zu erlösen und um die große Gabe
des GW wiederzugewinnen, die Adam und Eva für sich selbst und für alle ihre Nachkommen verloren hatten. In
der Tat handelte seine erste Predigt vom nahen Kommen des Reiches Gottes.
Jesus war ganz Mensch, und hat als Mensch im GW alle Akte aller Menschen neu, um sie zu veredeln und zu
vergöttlichen, und machte sie dadurch höchst wohlgefällig in den Augen seines und unseres Vaters. Jesus tat
alles, was Er tat, mit einem GW, der allein souverän in Ihm regierte, und ohne GW wäre die Erlösung nicht für alle
Geschlechter möglich gewesen. „…Ohne das Wunder meines Höchsten Willens hätte sich Meine Erlösung nur auf
wenige erstreckt, wäre individuell geblieben, eingegrenzt, und nur für einige Generationen.“ (Buch des Himmels,
BDH, Bd. 14, 15.6.1922).
Niemals ließ Er auch nur für einen Augenblick seinen menschlichen Willen herrschen, sondern benutzte ihn nur
zur Zustimmung und Mitwirkung mit dem herrschenden und wirkenden Göttlichen Willen, Der alles, was Er tat,
beseelte. JESUS HAT in seinem verborgenen Leben ALLE AKTE ALLER MENSCHEN NOCH EINMAL GETAN, MIT
SEINEM GW. Auf diese Weise gewann Jesus für das Menschengeschlecht das verlorene Reich des GW zurück,
das dem Menschen zum geeigneten Zeitpunkt in der Geschichte zurückgegeben werden sollte.
Wie Jesus das Holz bearbeitet und die Nägel eingeschlagen hat und zur gleichen Zeit Seelen schuf und andere zum
Leben zurückrief und alle menschlichen Aktivitäten vergöttlichte, so können auch wir in der geringsten Arbeit, die
wir verrichten, wie Schlafen, Essen, Atmen, auf dieselbe Weise auf alle Geschöpfe einwirken – wenn wir dies tun
in aufrichtiger Absicht, im Stand der Gnade und stetem Verlangen nach der Gabe des Lebens im GW. Es ist z.B. ein
heiligender Akt, wenn ich ein Glas Wasser trinke mit der Absicht, dadurch den GW zu erfüllen.
Da Jesus der Gott-Mensch mit einem regierenden und wirkenden GW ist, war Er nicht auf die Zeit seiner
sichtbaren Gegenwart auf Erden beschränkt. Er konnte in alle Zeiten und alle Orte eindringen, sowie in die
menschliche Natur aller Menschen – der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen. Jesus war durch die Kraft
dieses GW, der die Quelle aller Gnaden und Segnungen ist, in der Lage, seinem Vater die vollkommene Ehre zu
erweisen, die die menschlichen Geschlechter Ihm darzubringen versäumt hatten. Jesus tat dies, indem Er in die
Leben, die Gedanken, Handlungen und Augenblicke aller Menschen eintrat – der vergangenen, gegenwärtigen
und zukünftigen. Er tat diese Akte alle nochmals neu in der Göttlichen Ordnung und gab seinem Vater all die

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verlorenen „Ich liebe Dich! Ich bete Dich an! Ich danke Dir! Ich preise Dich!“, die ein jeder Mensch Ihm beständig
gegeben hätte, wenn Adam und Eva dem Herrn und ihrer höchst erhabenen Berufung treu geblieben wären, und
wenn alle Generationen auf Erden im GW gelebt hätten, so wie die Heiligste Dreifaltigkeit im GW im Himmel lebt!
Dies war Gottes Ideal am Anfang: Seine Abbilder sollten Ihm im höchstmöglichen Grad ähnlich sein, und es sollte
eine Familie mit einem Willen in vollkommenem Frieden, in Einheit und Harmonie auf Erden und im Himmel
geben.
Indem die Gabe des Lebens im GW durch Luisa für die menschliche Natur wieder hergestellt wurde, teilen Jesus
und Maria mit Luisa uns diese Gabe mit und somit auch dieses Licht – aber im Gegensatz zu Adam und Eva und zu
Jesus (in Bethlehem und Tabor) sehen wir dieses Licht NICHT, das unsere göttlichen Akte erzeugen oder das Gott
unseren göttlichen Akten verleiht und welche göttliches Leben in allen Seelen erzeugen.

Gott möchte uns jetzt die Gabe des GW schenken


Die Weisheit des Vaters hat beschlossen, dass das verlorene Reich des GW, das von Jesus wiedererlangt wurde,
als Er auf Erden weilte, den Menschen nicht sofort zurückgegeben werde, sondern erst die festgesetzte Stunde
Gottes abwarten müsse. Gleich einem Baum, sollte die von Jesus eingesetzte Kirche, einen Stamm haben, Zweige
hervorbringen, Laub und Blüten ansetzen. Dann erst sollte die Frucht reifen, die in sich die Samen des Lebens
trägt. Diese Frucht ist nichts anderes als die Söhne und Töchter des GW, in denen Gott sein Ideal bei der
Erschaffung des Menschen verwirklichen würde, und denen Er seine eigene Heiligkeit verleihen möchte, wie
Adam und Eva! Deren Heiligkeit wird strahlen wie die Sonne, und im Vergleich zu ihr werden alle anderen
Heiligkeiten wie ferne Sterne erscheinen, und sie werden in einer ganz wirklichen Art und Weise das verborgene,
innere, göttliche Leben Jesu nachahmen! (vgl. KKK 2826: „Wir können, ohne die Wahrheit zu verletzen, die Worte:
‚Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden‘ auch übersetzen durch: ‚in der Kirche wie in unserem Herrn
Jesus Christus; in der Braut, die ihm verlobt worden ist, wie im Bräutigam, der den Willen des Vaters erfüllt hat‘“
(Augustinus, serm. Dom. 2,6,24). Beinahe unbekannt in der Welt, werden diese Seelen schon auf Erden in der
Atmosphäre der Ewigkeit leben und mit Gott wirken, in Gott, in allem, was Er tut. Sie werden ihrem Schöpfer
Göttliche Liebe geben und Ihn und den ganzen Himmel entzücken und die Erfüllung der verborgenen Ratschlüsse
Gottes ermöglichen.
Allein die Tatsache, dass wir vom GW hören, besagt, dass Gott uns diese Gabe schenken möchte. Der Mensch
braucht nur sein kleines Ja dazu zu sprechen.
Aus dem Dargelegten erkennen wir die immense Bedeutung des Gebetes Jesu an den Vater: „Dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden!“ Lesen wir aus dem BDH, Band 23, 5. Februar 1928:
„Meine Tochter, als Adam sündigte, gab Gott ihm die Verheißung des zukünftigen Erlösers. Jahrhunderte
vergingen, doch die Verheißung nahm nicht ab, und die Generationen empfingen die Wohltat der
Erlösung… Da Ich nun, vom Himmel auf die Erde herabgestiegen, das Reich meiner Erlösung gegründet
hatte, gab Ich, bevor Ich von der Erde schied… im „Vater-Unser-Gebet“ eine andere, noch feierlichere
Verheißung über das Reich meines Willens auf Erden. …, worin Ich den Vater bat, dass Er sein Reich
kommen lasse, und der Göttliche Wille wie im Himmel so auf Erden geschehe... Eine sicherere und
feierlichere Verheißung hätte Ich nicht geben können. Die Jahrhunderte sind für Uns nur ein Punkt, und
unsere Worte sind Akte und vollbrachte Taten… Dass Ich selbst zum Himmlischen Vater betete: „Es
komme, es komme dein Reich, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden”, bedeutete, dass mit
meiner Ankunft auf Erden das Reich meines Willens unter den Menschen [noch] nicht errichtet wurde,
sonst hätte Ich gesagt: „Mein Vater, unser Reich, das Ich schon auf der Erde aufgerichtet habe, möge
bestätigt werden, und unser Wille möge herrschen”, stattdessen sagte Ich: „Es komme”, d.h., dass es
kommen muss und die Seelen es mit jener Sicherheit erwarten sollen, mit der das Volk der Juden den
zukünftigen Erlöser erwartete. In jenen Worten des Vaterunser hat sich mein Göttlicher Wille gebunden
und festgelegt; und wenn Er sich bindet, ist das, was Er verheißt, mehr als sicher. Umso mehr, als alles von
Mir vorbereitet wurde, und nichts anderes mehr nötig war als die Offenbarungen über mein Reich – was
Ich jetzt gerade tue… Glaubst du, dass die vielen Wahrheiten, die Ich dir über mein FIAT kundtue, nur
einfache Nachrichten für dich sind? Nein, nein – sondern Ich möchte, dass alle wissen, dass sein Reich
nahe ist und sie seine schönen Vorzüge kennenlernen, damit alle es lieben und sich danach sehnen
einzutreten, um in einem so heiligen Reich voller Seligkeit und aller Schätze zu leben…“
Beim letzten Abendmahl verleiht der Herr dem Wunsch seines Heiligsten Herzens Ausdruck und betet: „Alle
sollen eins sein: Wie du, Vater, in Mir bist und Ich in Dir bin, so sollen auch sie in uns sein“ (Joh. 17, 20).

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Diese Einheit in Gott, die Jesus für die Menschheit erbittet, ist nur durch Teilnahme am Willen Gottes selbst
möglich. Die Gabe des GW macht uns eins mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Das häufigste Symbol, das Jesus für den GW benützt, ist die Sonne. Er spricht oft von der Sonne seines Willens. In
der Sonne sehen wir das Licht seines Willens, das alles nährt und am Leben erhält und fruchtbar macht. Die Sonne
tut nur einen AKT des Scheinens, einen „Licht-Akt“ sozusagen, und doch bewirkt dieser EINE AKT so viele
wunderbare Wirkungen auf der ganzen Erde. Ähnlich wirkt dieser EINE Akt des GW so viel Gutes.
Wir können uns nicht vereinigen mit dem GW außer durch die Menschheit Jesu. Und alles, was ich versuche, ist
Gott zu erlauben, alles in mir zu tun, was ich tue. Wir sagen z. B.: Komm, GW, sprich Du in dem, was ich sage, höre
Du zu, wenn ich zuhöre, gehe Du mit mir, wenn ich laufe, atme Du in meinem Atmen, bete Du in meinem Beten.
Alles, was ich tue, möchte ich, dass der GW es mit mir vollbringt. Und ich lasse zu, dass Gott beschließt, was diese
Tat vollbringt.
Nach Jesu Worten werden diese Schriften Luisas über den GW, die aus seinem innersten Herzen kommen, die
Kirche vollkommen erneuern und Licht für alle nachfolgenden Generationen bilden. Der menschliche Wille wird
sich der Schönheit und dem Licht des GW freiwillig ergeben und das Werk der Schöpfung und Erlösung wird
endlich die von Gott ersehnten Früchte bringen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dass Gott uns die Gabe
schenken möchte. Nach Jesu Worten ist diese Zeit sehr ähnlich der Zeit, als Er in die Welt kam. Seine
Menschwerdung wäre nie in dieser Weise geschehen, wenn es nicht zuvor Jahrtausende des Gebetes, des
Leidens, der Opfer in Israel gegeben hätte. Genauso wären wir ohne die 2000-jährige Geschichte der Kirche, die
unzähligen Heiligen, die Entwicklung der Lehre der Kirche nicht zu diesem Punkt gekommen, wo der GW nun
offenbar wird. Daher ist dies die größte Gnade, die man sich vorstellen kann, jetzt zu leben und diese Gabe
empfangen zu können.
Man könnte sich fragen, warum diese Gabe erst jetzt geschenkt wurde. DIES IST GOTTES ZEITWAHL !! Aber: Wo
die Sünde mächtig wurde, wurde auch die Gnade übermächtig. Gott hebt den besten Wein bis zum Schluss auf.
Von Gott her ist alles getan, um uns das Geschenk des GW zugänglich zu machen. Es bleibt nur noch die Aufgabe,
dass die Kirche es annehme und bekannt mache, damit jede Seele guten Willens in das Reich des GW eintreten
kann. Es soll klar herausgestellt werden, dass es hier nicht darum geht, bloß eine menschliche Heiligkeit in den
Seelen der Menschen hervorzubringen, durch die sie befähigt werden, mit der Gnade gute Werke zu vollbringen,
die Gott mehr oder weniger wohlgefällig sind, sondern dieses Werk der Heiligung wird die Erfüllung des Zweckes
der Schöpfung sein. Das Wissen über dieses Reich wird uns im BDH bereitgestellt.
Übrigens gibt es noch zahlreiche andere Mystiker und hl. Personen, die diese Gabe des GW empfangen haben,
ohne Luisa zu kennen. (z.B. Sr. Faustina, Max. Kolbe, P. Pio, Joh.Paul II, Mutter Teresa, Hl. Elisabeth von Dijon,
Dina Belanger…). Wenn man heilig lebt, kann Gott diese Gabe auch auf diese Weise geben, das ist der erste
Schritt (der Eintritt); um in der Gabe zu wachsen, muss man aber die Schriften Luisas lesen.

Wie wir die Gabe empfangen: Unser Eintritt in den GW


Der Eintritt in den GW ist ein Willensakt (so wie auch der Austritt Adams aus dem GW ein Willensakt war).
Mit diesen 3 Bedingungen:
- Im Stand der Gnade leben (Taufe vorausgesetzt)
- Ein festes Verlangen zu haben, diese Gabe zu empfangen (mit einem allgemeinen Wissen über den GW)
- Und eine ernsthafte Absicht, sie zu empfangen
kann man jederzeit diese Gabe erlangen und in den GW eintreten, und dann hat jeder Akt, den wir tun, bzw. der
GW in uns tut, eine Auswirkung auf alle Geschöpfe aller Zeiten, wie es bei Adam war und gleicht der Sonne, die
auf die ganze Erde strahlt!
Wichtig ist zu erkennen, dass der GW eine Gabe ist und nicht eine Belohnung für Verdienste oder Tugenden!!!
Die erste Voraussetzung also zum Eintritt in die Gabe ist ein fester Wunsch mit einer solchen Entschlossenheit,
dass wir eher sterben wollen, als absichtlich und bewusst Gott oder Gott im Nächsten beleidigen.
Das zweite ist eine rechte Absicht, d.h., nicht zu eigensüchtigen Zwecken diese Gabe zu erhalten, sondern zur
Verherrlichung Gottes in der ganzen Schöpfung und um die Schöpfung aus der Sklaverei und Verlorenheit zu
befreien, wie Paulus sagt. Die „Selbstheiligung“ kann also nicht der alleinige Zweck oder die einzige Intention sein,
um diese Gabe zu ersehnen, sondern das ist eher eine Auswirkung davon.
Die Schöpfung seufzt nach dem Offenbarwerden der Kinder Gottes. Dr. Iannuzzi hält dafür, dass diese KINDER
Gottes jene sein werden, welche im GW leben, weil diese Heiligkeit, diese Gabe des Lebens im GW, eine
universelle Heiligung mit sich bringt.

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Sobald die Seele in die Gabe des GW eintritt, „das Steinchen ihres eigenen Willens entfernt“ (BDH, 16. Feb. 1921),
in den Modus der Ewigkeit eintritt, wirkt jeder Gedanke, Wort, Handlung, Freude, Leid, Schlafen, Atmen usw. auf
alle Geschöpfe aller Zeiten ein, und darüber hinaus in die Ewigkeit, auf die Engel….
Jesus sagte:
Es kann also jede getaufte Seele im Stand der Gnade jederzeit in den GW eintreten, wenn sie ihrem eigenen
Willen keinen Raum mehr geben möchte, was der erste Schritt ist. Am Anfang wird man noch Ein- und Austritte
machen: man bekommt die Gabe als Leihgabe. Vom Zeitpunkt des Eintritts an kann man unbegrenzt und
unaufhörlich weiterwachsen, bis zum Besitz der Gabe, bis man im Zentrum des GW angelangt ist, und selbst im
Himmel können wir noch an Vergöttlichung zunehmen.
Luisa selbst hat je etliche Jahre der „Prüfung“ durchgemacht (Leihgabe), bevor sie schließlich die Bestätigung ihres
permanenten Eintrittes (des Besitzes) der Gabe des Lebens im GW erhalten hat.

Die Sehnsucht eröffnet uns den Zugang zu diesem Geschenk,


das Wissen lässt uns fortschreiten in diesem Geschenk (was man nicht kennt, kann man nicht besitzen),
die Tugendübung verankert uns in diesem Geschenk (Umsetzung im Leben),
und das Leben im GW verwirklicht dieses Geschenk.

Unterschied zwischen dem bloßen Tun des GW und dem Leben in Ihm
Es soll auch der große Unterschied zwischen dem Tun des Willens Gottes und dem Leben in Ihm betont werden.
Dieser Abstand ist noch viel tiefer als wir uns vorstellen können. In der Tat haben alle Heiligen bis jetzt den Willen
Gottes getan, aber mit ihrem eigenen Willen! Dies hat aber dem Herrn keine vollkommene Glorie dargebracht,
sondern nur einen winzig kleinen Teil davon! Gott ist einfach dieses menschlichen Willens überdrüssig, auch wenn
er gut ist und den Herrn durch das Tun des Willens Gottes zufriedenstellen möchte – aber nicht auf die Art und
Weise Gottes, sondern nach unserer Vorstellung. Und dieser unser Wille ist aus der rechten Ordnung
herausgefallen.
Der Unterschied zwischen einem Leben "nach dem Göttlichen Willen" bzw. "im Göttlichen Willen" lässt sich in
einem Bild aus unserer Zeit verdeutlichen: Unser Leben mit Gott ist vergleichbar mit einer Autofahrt. Wir sitzen
mit Jesus im Auto und sind auf der Fahrt durch unser Leben zu unserer ewigen Bestimmung. Solange wir selber
am Steuer sitzen, ist Jesus unser Beifahrer. Wenn wir uns nach seinem Willen richten, d.h. seinen Willen bloß tun,
dann hören wir auf seine Anweisungen und werden unser Ziel erreichen. Dies ist ein Bild für das Leben nach dem
Willen Gottes.
Wenn wir dagegen im Göttlichen Willen leben, dann übergeben wir Jesus unseren Platz und überlassen ihm das
Steuer unseres Lebens. Es ist wie bei einem Kind, das den Vater bittet, das Auto zu lenken. Beide setzen sich ins
Auto, der Bub setzt sich auf Papas Schoß hinter das Lenkrad und legt seine Händchen aufs Volant. Natürlich legt
der Vater seine Hände fest auf die Hände des Kindes, denn der Bub versteht nichts vom Autofahren und kommt
mit dem Fuß auch nicht zum Pedal hinunter; aber der Vater fährt genau nach den Anweisungen des Kindes, nach
rechts, zurück, vorwärts, im Kreis! Was immer der Kleine machen will, tut der Vater. Natürlich hat nicht der Sohn
das Auto gelenkt, weil er unfähig dazu ist; von Natur aus ist nur der Vater dazu fähig, weil nur er mit den Füßen
zum Pedal hinunterreicht, die Kraft hat, das Rad zu drehen und nur er das nötige Wissen hat, um das Auto zu
lenken. Zugleich kann aber nicht geleugnet werden, dass der Sohn das Auto gelenkt hat. Wir können sagen, dass
der Sohn das Auto nicht von Natur aus, sondern aus Teilhabe gelenkt hat; denn es war der Wille des Vaters, dass
sich der Sohn nicht unfähig zum Autofahren vorkommen sollte, sondern dass auch er sich als Lenker fühlt, ja
sogar, als hätte alles er gemacht. So sagt der Kleine dann nach der Autofahrt zur Mama: „Mama, ich habe das
Auto gelenkt!“; er sagt nicht „wir haben“, sondern „ich habe gelenkt“! – Sie haben also zusammen das Auto
gelenkt; der Vater hat dem Sohn sogar die Entscheidung über die Fahrtrichtung des Autos überlassen, und wenn
der Sohn nicht alle Anweisungen gegeben hätte, wären sie nirgends hingefahren.
Jesus selbst gebraucht ein anderes Bild. Ein Lehrer gibt seinem Schüler ein Thema, über das er etwas schreiben
soll. Während der Schüler seinen Aufsatz aus eigener Kraft schreibt und sich dabei auf seine eigenen Fähigkeiten
stützt, steht der Lehrer daneben und schaut ihm zu. Dies ist ein Bild dafür, wenn wir uns auf unseren eigenen
menschlichen Willen stützen. Ein Leben im GW gleicht dem, wenn der Lehrer sich neben seinen Schüler setzt und
seine Hand beim Schreiben führt, sodass der Schüler jetzt die Gedanken des Lehrers zu Papier bringe. Der Aufsatz
sei jetzt zwar das Werk des Lehrers, der Schüler habe ihm jedoch erlaubt, seine Hand zu gebrauchen, um seine
Gedanken nieder zu schreiben.

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Oder ein anderes Bild für das Leben IM GW: wir sitzen auf einem Tandem, der vordere Fahrer ist der GW, aber es
ist auch unser „Mittun“ am hinteren Rad gefordert.
Jesus sagt bei Luisa: „Den Willen Gottes tun, bedeutet, seinen Befehlen unterworfen zu sein wie ein Diener, im GW
zu leben, heißt diesen GW zu besitzen und mit Ihm zu herrschen.“ Dann sind wir in jedem Akt dabei, den Gott tut
(in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft).

Unsere Antwort auf diese Gabe des GW, die Gott uns heute anbietet
Wenn wir die Gabe des GW bekommen, können wir also gleichsam in den GW eintreten. Bildlich kann man sich
das so vorstellen, dass wir wie ein Sonnenstrahl sind, der mit seiner Quelle, der Sonne verbunden ist, oder wie ein
Tropfen (d.h. unsere Seele), der in einen Ozean (den GW) geschüttet wird. Dann geht dieser Tropfen ganz im
Meer auf und kann sich überall dort hinbewegen, wo das Wasser des Ozeans ist. Da der GW in allen Menschen
und Geschöpfen ist, können wir also „überallhin gelangen“ und eine Menge tun und bewirken zur Ehre Gottes
und zum Heil der Seelen, ja für die ganze Schöpfung, z.B. können wir in jeder Seele in deren Namen Gott Lob,
Ruhm und Wiedergutmachung darbringen und somit viele Gnaden für die anderen vom Himmel herabziehen. Die
Heiligkeit im GW ist, wie Jesus oft sagt, ja eine universale Heiligkeit, nicht so sehr eine persönliche, sie ist ohne
persönlichen Eigennutz und Interessen.
Die „Vergöttlichung“, die mit der Gabe des GW verbunden ist, ist ein dynamischer Prozess, beginnend mit der
Taufe, die Umwandlung in Christus geht immer weiter (z.B. Hl.Teresa: 7 Wohnungen,…) und sogar im Himmel
werden wir an akzidentieller Glorie noch weiter zunehmen. Auch Joseph Ratzinger sprach von Vergöttlichung
(z.B. in Der Gott Jesu Christi, Queriniana 1976).
Wenn wir im GW leben wollen, müssen wir in die Menschheit Jesu eintreten, die alles, alle unsere Akte im GW
getan hat. Durch die Menschheit Jesu und NUR DURCH SEINE MENSCHHEIT treten alle unsere Handlungen in den
GW ein. Luisa ließ ihre Herzschläge, Gedanken, Worte … alle in Jesus fließen.
Je vollkommener ich also mit Jesus verbunden bin, umso weitreichender und vollständiger bin ich (da ich im
GW in alle Seelen eintreten kann) auch mit allen anderen Geschöpfen verbunden (wie in einem Netzwerk) und
kann an ihrer Stelle anbeten, danken, Sühne leisten.
Ein einziger Akt im GW ist unendlich wie Gott, er schließt Gott ein und verherrlicht Ihn daher mehr als alle
anderen Akte des menschlichen Willens.
Wir können auch unser Leben neu ordnen und wiederherstellen, so als hätten wir es immerdar, seit unserer
Empfängnis im Göttlichen Willen gelebt:
Gott hat alle Akte, die wir tun sollen, schon geschaffen (z.B. Band 11, 14. August 1912, Band 33, 18.12.1933) und
Jesus hat in seinem irdischen Leben alle Gedanken, Worte, Handlungen aller Menschen aller Zeiten in seinen
Akten umfasst, aufgenommen und das Leben eines jeden Menschen in Seinem GW wieder hergestellt, d.h. Jesus
hat sie für uns schon alle neu und vollkommen getan, auch Maria hat in sich alle Akte aller Menschen
aufgenommen. Diese Akte sind in seinem GW aufgehoben und warten darauf, dass wir sie uns zu eigen machen
und der Allerheiligsten Dreifaltigkeit darbringen, so als hätten wir alle Akte Jesu selber in seinem GW vollbracht.
Jesus und Maria haben in ihrem irdischen Leben die „vollkommene Version“ des Lebens eines jeden Menschen
gelebt, d.h. sie haben alle Akte schon für uns getan (vgl. Eph 2,10 Seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus dazu
geschaffen, in unserem Leben die guten Werke zu tun, die Gott für uns im Voraus bereitet hat.) Diese Akte sind im
Göttlichen Willen, wo die Zeit nicht existiert, gleichsam in der Schwebe (suspendiert). Wir können unser Leben
rekonstruieren: Mit einem Akt unseres freien Willens machen wir nun die Meinung, dass wir im GW alle Akte
ergreifen, die Jesus und Maria für uns getan haben und machen sie uns zu eigen, d.h. wir möchten durch die
Menschheit Jesu jeden Augenblick und jeden Akt unserer Existenz wiederholen, vom ersten bis zum letzten, den
wir tun werden. Wir vereinigen unsere kleine, soeben empfangene Menschheit mit der kleinen, gerade erst
empfangenen Menschheit Jesu. Wir nehmen das Leben im Willen Gottes des Vaters entgegen, wie es Jesus getan
hat und verknüpfen und verbinden jedes Weinen unserer kindlichen Menschheit mit seinem kindlichen Weinen,
unser Spielen in der Kindheit mit seinem kindlichen Spielen, jeden Atemzug mit den Seinen, jeden unserer
Gedanken mit den Seinen... So können wir ALLE AKTE unseres Lebens vergöttlichen, und unser Lebensbuch wird
neu und vollkommen geschrieben. Genau dieses Leben, das Jesus für jeden von uns gelebt hat, und in der Art, wie
Er wollte, dass wir es leben – das machen wir uns zu eigen und wiederholen es Akt für Akt, wobei wir uns keinen
einzigen Akt entgehen lassen, den Er getan hat – all dies zum Lob und zur Ehre unseres Gottes.

„Herr gib mir deine höchst vollkommenen Akte!“ Wir geben gleichsam Gott, dem Herrn, GOTT zurück, wir
lieben Gott mit Seiner eigenen Liebe, beten Ihn mit seiner eigenen Anbetung an, usw.!

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Dabei bestimmt unsere innere Bereitschaft und Disposition das Maß, in dem wir den GW aufnehmen.
Jesus selbst möchte in uns handeln, daher sollen wir uns selbst vergessen und stets sagen: Jesus will jetzt beten,
Jesus möchte arbeiten, kochen, essen… (vgl. BDH, 14. August 1912)
Wie der hl. Paulus sagte, sollen wir ‚Christus anziehen’, und alles wie ein zweiter Jesus tun, da Jesus alles in uns
tut: unsere Gedanken, Worte, Handlungen, Schritte, Bewegungen, Atemzüge – alles, ausgenommen die Sünde.
Wir können also die „Göttliche (und absolut vollkommene) Version“ von unserem Leben und vom Leben eines
jeden Menschen, für unsere Kinder, Enkel, Nachkommen (die Jesus wiederhergestellt hat), die in Jesus gleichsam
„in der Schwebe ist, suspendiert ist“, nehmen und dem Vater aufopfern, als Sühne, Dank, Lobpreis…. Im Namen
aller, für alle Seelen aller Zeiten!
Das Leben Gottes wird also in der Seele bilokiert und kraft des Lebens Gottes in der Seele, die im GW lebt, hat die
Seele die Gnade, Einfluss auf universeller und transtemporaler Ebene auszuüben. Gott befähigt die Seele, in allen
anderen Seelen zu bilokieren und sie zu disponieren, das Leben Jesu zu empfangen, der im GW lebte. Im Eintrag
aus Band 12, 2.2.1921 wird z.B. das Prinzip der Fähigkeit der Seele klar dargestellt, dass sie ihren Akt bis ins
Unendliche und in jedem Augenblick vervielfachen kann, wieviel „Akte der Gnade“ Gott über die Schöpfung
ausgießt. Gott hat in der Seele des Menschen einen leeren Platz geschaffen, der mit göttlichen Akten im GW
angefüllt werden soll, im besonderen mit den göttlichen Akten aller Menschengeschlechter (siehe Band 25,
21.12.1928).

Die Gottesmutter Maria und der GW


Jesus machte Maria zur ‚Königin und Mutter des Reiches des Göttlichen Willens’. Maria war die dritte Person (nach
Adam und Eva), der das Geschenk des Göttlichen Willens gegeben wurde (vom Moment ihrer Unbefleckten
Empfängnis an). Jesus war in Seiner Menschheit die vierte Person, welche die Gabe des Göttlichen Willens besaß.
Die nächste war Luisa Piccarreta, und jeder nach ihr, der „Ja!“ zu Seinem Geschenk sagen wird.
Wir wissen, dass Maria unbefleckt in der ursprünglichen Gnade empfangen wurde, oder wir sagen, in der „Fülle
der Gnade“, d.h. dass bei Maria keine Spur der Erbsünde vorhanden war, und Sie nichts hinderte, diese Art des
Lebens zu leben. In dem Augenblick ihrer Empfängnis hat Gott in die Seele Mariens diese vollkommene Herrschaft
des Willens Gottes hineingelegt. Sie hatte dieses Wissen von Anfang an, und es wächst auch im Leben Mariens
und Jesu. Die Gabe des Göttlichen Willens in Maria war nötig als die Voraussetzung für die göttliche
Menschwerdung, die Inkarnation.
Die Kirche sagt, Maria ist die neue Eva. Adam und Eva verloren diese Gabe, Jesus, der neue Adam, und Maria, die
neue Eva, haben diese Gabe wiederhergestellt.
Die Gottesmutter gab Luisa höchst lehrreiche und wunderbare Belehrungen über das Leben im Reich des GW (das
Buch: Die Jungfrau Maria im Reich des Göttlichen Willens).
Der GW ist auch das Geheimnis Mariens: sie ist VOLL DER GNADE. Das bedeutet: In Ihr lebt Gott, und es gibt
keinen Raum für irgendetwas bloß Menschliches. MARIA liebt Gott auf Göttliche Weise, und auch alle Geschöpfe:
in Ihr gibt es keine menschliche Liebe, keine menschliche Art zu leiden, keine menschliche Art, zu beten. Alles,
was Sie tut, hat Göttliche Prägung. Deshalb berühren wir, wenn wir uns an Maria wenden, Jesus, da derselbe GW
in Ihnen wohnt. Sie hat nur Gott in sich herrschen lassen und in ihrem Leben nie ihrem eigenen menschlichen
Willen Raum gegeben. Das Reich des GW wird nur durch Sie kommen!

Die Sakramente im GW empfangen


Jesus lehrt uns auch, dass Er, als er die Messe gefeiert hat, sich selber in der hl. Kommunion empfangen hat.
Warum? Er ist doch Gott. Jesus antwortet Luisa: „Ich habe mich nicht für mich empfangen, sondern für dich und
für den Vater. Als ich mich selber empfangen habe, habe ich an dich gedacht und all die Seelen, die je die hl.
Kommunion empfangen würden, um für alle Sühne und Wiedergutmachung zu leisten. Und zudem musste Ich
auch dem Vater die Ehre geben für jede Person, die nicht die Kommunion empfangen würde …. Ich konnte das
nur tun, weil ich in mir den GW habe. Wenn ich das tue, dann kann Gott diese Ehre empfangen, so als ob jeder im
GW kommuniziert hätte.“
Dies könnte manche an New Age erinnern - es ist aber nicht New Age, es ist der Katechismus. Das ist das, was wir
in der Kirche glauben. Das ist, was katholisch bedeutet: allgemein, für alle. Wir sollen die Hl. Kommunion im GW
empfangen, in der Kommunion Jesu und in den Kommunionen aller Gläubigen aller Zeiten, um alles mit Jesus zu
wirken, was Er in seiner hl. Kommunion in einer jeden Seele wirkt.
Später, als ich die hl. Kommunion empfangen hatte, sagte ich zu Jesus: „Ich liebe Dich“, und Er sagte zu
mir: „Meine Tochter, liebst du Mich wirklich?“ , dann sage: „Jesus, ich liebe Dich mit Deinem Willen“, und
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da Mein Wille Himmel und Erde füllt, wird Mich deine Liebe überall umgeben und dein ‚Ich liebe Dich’ wird
hoch in die Himmel hinaufstrahlen, und in die Tiefe der Abgründe; und so wirst du, wenn du ‚Ich bete Dich
an, ich segne Dich, ich lobe Dich, ich danke Dir’ sagen wirst, es vereint in Meinem Willen sagen, und du
wirst die Himmel und die Erde mit Anbetung, Segnungen, Lobpreis und Danksagungen in Meinem Willen
füllen. Das sind einfache Dinge, einfach und unermesslich.“ (2. Oktober 1913)
Dasselbe können wir auch tun, wenn wir z.B. die heilige Beichte empfangen. In diesem Sakrament bringen wir
Jesus nicht nur unsere eigenen Sünden, sondern die Sünden aller Menschen aller Zeiten. Und dann kann man die
Vergebung, die Barmherzigkeit Gottes allen Menschen zuteil werden lassen, die sie je nach ihrer Disposition
empfangen. Alles, was wir im GW dann tun, wird einen Einfluss auf andere haben – im Maße ihrer Disposition.

Beten im GW
Der vorausgehende Akt am Morgen (Morgenaufopferung)
Diesen überaus wichtigen und grundlegenden Akt soll man beten, sobald man aufwacht, man sagt dabei dem
Herrn mit eigenen Worten, dass man alles heute in Seinem GW tun will und nimmt alles vorweg, was man an
diesem Tag tun will. Man kann z.B. den GW in all unsere Handlungen so herabrufen:
Ich bin nichts, Gott ist alles, Vater, ich liebe Dich;
Komm, Göttlicher Wille,
- um in meinem Verstand zu denken.
- in meinem Blut zu kreisen.
- in meinen Augen zu sehen.
- in meinen Ohren zu hören.
- in meiner Stimme zu sprechen.
- in meinem Atem zu atmen.
- in meinem Herzen zu schlagen.
- dich in meiner Bewegung zu bewegen.
- in meinem Leiden zu leiden; und möge meine Seele verzehrt und verschmolzen werden mit deinem Willen,
und eine lebendige Gekreuzigte sein zur Ehre des Vaters.
- in mir zu beten, und dann opfere dieses Gebet Dir auf als das meine, um für die Gebete aller Genugtuung
zu leisten und dem Vater die Herrlichkeit zu geben, die alle Geschöpfe Ihm schulden.
- in mich den Heiligsten Glauben Mariens einzugießen, um Dich zu besitzen, wie Sie Dich besaß, und in mir
die Heiligste Hoffnung Mariens einzugießen, um Dich zu ersehnen, wie Sie Dich ersehnt hat.
- in mir die Heiligste Nächstenliebe Mariens einzugießen, um Dich zu lieben, wie Sie Dich geliebt hat.
- in mir anzubeten. Und da Dein Wille alle Akte bis ins Unendliche vermehrt, so will ich Dir die Genugtuung
geben, als ob alle der Heiligen Messe beigewohnt hätten, und allen die Frucht des Opfers zu geben, um
die Rettung für alle zu erflehen.
O Höchster Wille, komme, um auf Erden zu regieren. Erfülle alle Generationen, besiege und erobere alle und
zögere nicht länger. Amen.

Die aktuellen Akte


Es sind die besonderen Akte, die man während des Tages verrichtest, wie Waschen, Essen, Arbeiten, Beten, usw.
Bei jedem Akt kann ich sagen: „Jesus will beten (arbeiten, essen…) und so tue ich es gemeinsam mit Ihm.“ (14.
August 1912)
„Beide Akte sind notwendig; der zuvorkommende Akt steht bei, schafft die Disposition und schafft Raum für
den begleitenden Akt. Der begleitende Akt bewahrt und erweitert die Disposition für den zuvorkommenden
Akt.“ (27. Mai 1922)
Es gibt im GW keine festgesetzte Formel, aber am Anfang tut man sich mit gewissen Strukturen leichter. So kann
man alternativ beten: „Komm, Göttlicher Wille, wasche in meinem Waschen, iss in meinem Essen, ruhe in meiner
Ruhe, bete in meinem Beten, usw.,“ oder auch: „Jesus, ich liebe dich mit deiner eigenen Göttlichen Liebe. Ich liebe
dich mit der Liebe des Vaters, ich liebe dich mit der Liebe des Heiligen Geistes, ich liebe dich mit der Liebe des
unbefleckten Herzens Marias, ich liebe dich mit der vollkommenen Liebe Adams und Evas vor dem Sündenfall, ich
liebe dich mit der Liebe aller Engel und Heiligen im Himmel, ich liebe dich mit der Liebe der Armen Seelen im
Fegefeuer, denn dein Göttlicher Wille herrscht in allen. Und ich liebe dich mit der Liebe aller Erlösten auf Erden, die
im Göttlichen Willen leben.“
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Rundgänge im Göttlichen Willen
Der Herr wünscht (in den Schriften Luisas) oft, dass wir allen Akten, die der GW in der Schöpfung, Erlösung und
Heiligung ausgeführt hat bzw. ausführt, Gesellschaft leisten. Das können wir z.B. tun, indem wir die sogenannten
„Runden“ beten, d.h. wir besuchen jedes geschaffene Ding, z.B. die Sonne, die Sterne, das Meer… (wir bilokieren
in der Sonne, den Sternen…)und beten den darin wirkenden GW an und sagen Ihm: „Ich liebe Dich in der Sonne,
in den Sternen, im Meer…, ich danke Dir, ich preise Dich, und bitte Dich um die Herrschaft des GW auf der ganzen
Erde.“ (Achtung: Wir beten NICHT die Natur als etwas Göttliches an, das wäre Pantheismus, SONDERN DEN IN IHR
WIRKENDEN GW !) Unserer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, wie wir das formulieren.
Jeder Grashalm ist ein „Ich liebe dich!“ von Gott an uns. Jede Schneeflocke, die herabfällt, jeder Tautropfen, jedes
Flimmern der Sterne ist ein „Ich liebe dich!“ des Schöpfers an seine geliebten Geschöpfe. Jedes Trillern eines
Vogels, jeder Schmetterling, der vorbeifliegt, und jeder Sonnenaufgang am Morgen, das Schnellen der Fische, das
Rascheln der Blätter …ist ein „Ich liebe dich!“ vom Ewigen. Es sind Ströme über Ströme von „Ich liebe dich!“ in
jedem Augenblick. Wir erwidern also die Liebe, die Gott schon als Erster an uns richtet!
Es bedeutet nicht einfach, umherzugehen und die geschaffenen Dinge zu bewundern, was schon viele Heilige
getan haben, sondern durch die Runden wirkt die Seele auf die ganze Schöpfung ein, sie liebt Gott in und durch
die Schöpfung und stellt deren rechtmäßigen Anspruch auf jene Freiheit von der Verderbnis her, die sie vor der
Sünde genoss. Je mehr man umhergeht, umso mehr werden die Runden erweitert, und das innere Licht, das Licht
Gottes, Sein Leben in uns erweitert sich, während der menschliche Wille, der uns veranlasst menschliche Akte
auszuführen, schwächer wird. Jesus vermehrt auch, wie Er bei Luisa gesagt, die in den Dingen wirkenden
göttlichen Eigenschaften, d.h. wenn wir z.B. einen Rundgang in der Sonne machen, vermehrt Er in uns das
göttliche Feuer, die Glut, das Licht, beim Rundgang in den Blumen, seine Schönheit,…
Wir sollen unser ‚Ich liebe Dich’ zu Jesus auf jedes geschaffene Wesen/Ding (Vergangenes, Gegenwärtiges,
Zukünftiges) legen (Runden der Schöpfung), sowie auf alles, was Jesus und Maria während ihres Lebens auf Erden
sagten und taten, einschließlich Auferstehung und Himmelfahrt (Runden der Erlösung), aber auch in alle Akte des
Heiligen Geistes (Sakramente, Gebete, Inspirationen, Gnaden…) (Runden der Heiligung).

Die Stunden der Passion


Das regelmäßige betrachtende Beten der Stunden der Passion im GW vermehrt das Gnadenleben in unserer Seele
und ist mit überaus großen Verheißungen Jesu versehen. Jesus betrachtet die Stunden nicht so, als würden wir
Ihn nur bemitleiden, Ihm Gesellschaft leisten, usw., sondern sie erlauben Ihm (bei jenen Seelen, die – wie Er
sagt – seinen Willen als Mittelpunkt ihres Lebens haben), seine Passion in uns im Akt zu wiederholen (und nicht
bloß so, dass Er die Seele seine eigenen Leiden erleben lässt). Er rechnet der Seele seine eigenen Verdienste an,
als hätte sie die Passion gerade in jener Stunde gelitten.

Die Päpste und ihre Beziehung zum GW


Papst em. Benedikt:
Ich glaube, es gibt keinen anderen modernen Theologen, der so viel über den Willen Gottes referiert, wie Papst
Benedikt. Papst em. Benedikt hat in einer seiner Schriften ausgeführt, wie die Heiligste Dreifaltigkeit von der Kirche
verstanden wird. Ein Wesen in drei Personen: Die Kirche hat die Einheit Gottes als „Substanz“ definiert, die Dreiheit von
Vater, Sohn und Geist kann nicht auf derselben Ebene liegen, sondern sie liegt auf der Ebene der Relation, der
Beziehung. Von der griechischen Philosophie her nahm man den Personbegriff, um diese „Beziehentlichkeit“
auszudrücken, wie der Papst es nennt: und zwar in der Form, dass die drei Göttlichen Personen als reines Bezogensein
zu verstehen sind, reine Aktualität. Nicht im menschlichen Sinn, wo die Person ganz für sich sein kann und wenn es sich
ergibt, Beziehungen aufnimmt und wieder abbricht, sondern die Göttliche Person ist reiner Akt, reine Beziehung. Der
Papst: „Person ist (in Gott) die reine Relation der Bezogenheit, nichts sonst.“ Der Vater ist nicht für sich selbst zuerst
einmal da „gewesen“, um dann einmal den Sohn zu zeugen, sondern er IST der AKT der ZEUGUNG. Der Sohn wiederum
ist nichts für sich selbst, sondern er kann ohne den Vater nichts tun. Er hat nichts für sich selbst, ist nichts für sich
selbst, sein ganzes Wesen ist es, vom Vater zu empfangen: darum fallen sie in eins zusammen. Der Sohn behält nichts
für sich selbst, sondern Er gibt alles, was Er empfängt, weiter: an uns, Seine Kinder. Er IST der Gesandte. Er ist ja der
(einzige) Mittler zwischen Gott und den Menschen. Deshalb ist Er für den Menschen die MITTE.
Der Papst drückt, um es kurz zu sagen, eine entscheidende Wahrheit aus: dass Gott der REINE AKT ist. Gott IST der SICH
MITTEILENDE, ununterbrochen Schenkende. Würde Er aufhören, sich mitzuteilen, dann würde er aufhören, zu sein, was
nicht sein kann. GOTT ist in sich selbst Totalhingabe, aber auch „nach außen“, an Seine Geschöpfe.

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Dieser REINE AKT ist mit einem anderen Wort der GÖTTLICHE WILLE. Der GW ist das, was Gott zu Gott macht, sein
innerstes Prinzip. Papst Benedikt: Wo immer der Wille Gottes herrscht, dort ist das Reich. (Kapitel 3 in Jesus von
Nazareth). Es ist eine sehr deutliche Erklärung des Reiches Gottes. Dort, wo der Wille Gottes herrscht, da sind das Reich
und die Macht Gottes.

Der Hl. Papst Joh. Paul II


Diese neue Erkenntnis des Reiches des GW entspricht genau jener großen Evangelisationswelle, die Papst
Joh.Paul II im Jahre 1989 von den Stufen der Peterskirche in Rom verkündete. Viele Dokumente des II.Vatikan.
Konzils, viele Enzykliken verschiedener Päpste haben sich darauf bezogen, das Wort Gottes in einem neuen Licht
zu verkünden. Papst Johannes Paul II, Generalaudienz, 6. November 2002: „Unsere große Hoffnung und Bitte
lautet also: »Dein Reich komme!«, ein Reich des Friedens in Gerechtigkeit und Ruhe, das die ursprüngliche
Harmonie der Schöpfung wiederherstellt.“
Papst Johannes Paul II. hielt am 16. Mai 1997 eine Ansprache an die Patres des Rogationistenordens, dessen
Gründer der Hl. Hannibale di Francia ist, der Beichtvater von Luisa Piccarreta. Darin bezeichnete der Papst die
Lehren Luisas indirekt als „neue und göttliche“ Heiligkeit, mit welcher der Hl. Geist die Christen am Beginn des
dritten Jahrtausends bereichern möchte, damit „Christus das Herz der Welt“ werde.
In den letzten Jahren des vergangenen Jahrhunderts kündigte Papst Johannes Paul II in einer seiner Ansprachen
geradezu prophetisch für das dritte Millennium eine ganz neue Art von Heiligkeit an. In den Schriften Luisas
spricht Jesus immer wieder über diese ganz neue Art von Heiligkeit. Die bisherigen Heiligen hätten vor allem die
äußere Seite seiner Heiligen Menschheit nachgebildet. Mit Luisa beginnt eine neue Generation von Heiligen, die
berufen sind, Ihm auch in seinen inneren Akten nachzufolgen, in dem was er in seinem GW für uns gelebt und
gelitten hat.

Die Heiligkeit des (Lebens im) GW


In kurzen Worten könnte man das Leben im GW so definieren, dass wir das Innere Leben Jesu leben. („Der Sohn
kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht, vgl. Joh. 5,19), dass wir uns das zu eigen
machen, was Jesus getan hat und es wiederholen, quasi aktualisieren.
Ein einziger Akt im GW ist unendlich wie Gott, er schließt Gott ein und verherrlicht Ihn daher mehr als alle anderen
Akte des menschlichen Willens.
Gott hat alle Akte, die wir tun sollen, schon geschaffen, d.h. Jesus hat sie für uns schon alle getan, auch Maria hat
in sich alle Akte aller Menschen aufgenommen. So müssen wir sie aus der Menschheit Jesu entnehmen: „Herr gib
mir deine höchst vollkommenen Akte!“ Wir geben Gott, dem Herrn, GOTT zurück!
Die Spiritualität des GW ist nicht etwas Neues, das von außen kommt und etwas der Kirche bisher Fremdes
importieren würde, sondern sie bringt das, was in der Kirche schon vorhanden ist, zur vollen Entfaltung. Die
Heilige Schrift, die Tradition, das Lehramt der Kirche – alles verdanken wir der Gnade Gottes, die sich im Lauf der
Menschheitsgeschichte immer mehr kundtut. Im GW kommen die Worte der Heiligen Schrift, das Lehramt der
Kirche, ihre Gebete (etwa das Vaterunser, Rosenkranz), ihre Sakramente erst zu ihrer vollen Entfaltung.
Das Neue am GW ist nur die Ebene: es ist eine andere Art der Verbindung mit Gott, eine andere Art, zu beten,
eine andere Art, zu wirken. Im GW teilt sich nicht nur die Gnade mit, sondern die Quelle aller Gnaden, mit Seinem
Kommen bringt Er die Gnade zur vollen Entfaltung. Der GW gleicht einem König, der die bisherigen Jahrtausende
hindurch seine Boten (die Heiligen) geschickt hat, die Geschenke von ihm überbringen sollten (Gnade, in
steigendem Maß), nun aber kommt der König, der GW selbst, der Urheber all dieser Geschenke. Nun kommt die
Gnade zur Fülle ihrer Vollendung, d.h. Er will uns nicht mehr nur Gaben bringen, sondern die Quelle. Wie groß
dieses Geschenk ist, können wir erst nach und nach erfassen, und wir werden eine Ewigkeit lang damit
beschäftigt sein.
Gott wollte seit Beginn der Erschaffung der Menschheit die Heiligkeit für jeden Menschen leicht erreichbar
machen, unter allen Lebensumständen. Wir müssen den GW nicht weit suchen; er ist in uns und umgibt uns wie
die Luft, die wir einatmen. Wir müssen in ihn eintreten, unseren Willen zurücksetzen und dem GW den ersten
Platz in unserer Seele und unserem Leben einräumen.
Auf diese Weise werden unsere Akte, Leiden, Freuden usw. mit den seinen vereint und erhalten dieselben
unendlichen Verdienste. In seinen Akten werden unsere Akte umgewandelt in Akte des GW und wirken auf
unendliche Weise – ausgenommen unsere Sünden. In allem müssen wir Jesus bitten, alles mit uns gemeinsam zu
tun. Wir dürfen Ihn in seiner Liebe lieben, in seinem GW, im Namen aller und für alle Seelen aller Zeiten.

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Die Akte des GW sind unendlich, außerhalb der Zeit und wirken ewig fort. Jesu Akte dauern fort und sind zu jeder
Zeit gegenwärtig, so dass wir immer und überall in seine Akte eintreten können, indem wir alles, was wir gerade
tun oder erleiden in Jesu Leben verschließen.
Jesus vergleicht den GW in vielen Gleichnissen mit dem Wirken der Sonne. Ihr Licht scheint ohne Anfang und
Ende und umfasst die ganze Welt. Ihr Wirken kennt weder Anfang noch Ende, dauert immer fort, verschenkt sich
ohne Maß, ohne in seiner Kraft und Wirksamkeit jemals abzunehmen. Jeder Akt im GW ist vergleichbar der
Sonne, schenkt sich allen, im Himmel, auf der Erde und im Fegefeuer. Obwohl das Licht der Sonne einfach ist, so
ist doch seine Wirksamkeit in der Natur unendlich vielfältig. Die Akte des GW sind – wie das Licht der Sonne -
einfach und wirken doch alles auf einmal. Sie sind gleichzeitig Anbetung, Verherrlichung, Sühne, Danksagung,
Segen, Lobpreis und vieles mehr.
Diese größte Gabe des GW bereitet die ganze Kirche vor auf den Zustand der Unbeflecktheit, wie es in der Geh.
Offb. heißt, die Braut, die Er vor sich erscheinen lassen will, ohne Flecken, Falten und andere Fehler (Eph. 5,21
und Apokalypse). Und diese Gabe ist nicht nur für uns, sondern die ganze Kirche, ja den ganzen Kosmos.
So wie Adams göttliche Akte auf die ganze Schöpfung einwirkten, so üben die Akte der Seele, die im GW lebt, den
selben Einfluss aus, und zwar mittels der Gnade und mittels der neuen, zusätzlichen Kraft von Gottes einem
ewigen Akt, der die Seele befähigt, auf alle Dinge zugleich einzuwirken: dies heißt universelle Vermittlung, d.h. die
Fähigkeit der Seele, nicht aufgrund ihrer Verdienste, sondern durch Gottes einen ewigen Willen, der in diesen
Endzeiten aktualisiert wird, auf alle Dinge aller Zeiten einzuwirken.

Zusammenfassung: Was „Leben im Göttlichen Willen“ in der Praxis bedeutet


- Unseren Willen in den GW verschließen, um nur noch in einem Willen zu leben, dem Willen Gottes.
- Jesus Sein Leben in uns leben lassen, indem wir bewusst den GW anrufen, in jeden einzelnen unserer Akte (Gedanken, Worte,
Handlungen, Schritte usw.) einzufließen
- Keinen unserer Akte allein zu tun, sondern den GW in uns und mit uns handeln zu lassen.
- Der Schöpfer, der in seinem Geschöpf lebt und handelt.
- Mit Gott dem Schöpfer, die ganze Natur „mit-erschaffen“.
- Unser ganzes Leben neu „rekonstruieren“, indem wir die Akte Jesu und Mariens nehmen, die sie schon für uns vollkommen getan
haben, und damit unsere Akte vergöttlichen.
- Gottes "Ich liebe dich" im Werk der Schöpfung, der Erlösung und Heiligung des Menschen beantworten und Ihm unser kleines
"Ich liebe dich, bete dich an, lobe und preise dich" schenken.
- Nicht mehr auf menschliche Weise wirken, sondern auf göttliche Weise.
- In den GW eintauchen, seine Unendlichkeit umfangen, sich mit Jesus ins Unendliche vervielfachen und mit Ihm überall
hingelangen, sogar in den Himmel und in alle Herzen und in alle Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft), während
gleichzeitig auf der Erde zu verweilen.
- Die Liebe des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes uns zu eigen machen und sie den Göttlichen Personen zurück zu
schenken, als wäre es unsere eigene Liebe.
- So viele "Jesus" zu bilden, wie wir Akte in seinem GW vollbringen.
- Gott erlauben, uns wie weiches Wachs zu gestalten, was auch immer Er aus uns machen will. Gott zu besitzen mit all seinen
Gütern, und von ihm besessen werden, was auch immer Ihm gehört, gehört auch mir, was auch immer mir gehört, gehört auch
Ihm.
- Jesus, der seine wirkliche Gegenwart in uns lebt, nicht nur für wenige Minuten, wie bei der Heiligen Kommunion, sondern immer.
- Dasselbe Leben leben, wie die Seligen und Heiligen des Himmels, während wir noch auf Erden sind, mit dem Unterschied, dass
der Vorhang noch besteht, der uns hindert an der seligen Anschauung Gottes, usw.
- Leben im GW bedeutet: Die Seele lebt alle Akte in der Zeit, die Gott seit Ewigkeit in sich selbst getan und für die Seele festgesetzt
hat (Bd.18, 18.12.1933)

Da wir im GW an allen Akten diesen EINEN ewigen Aktes teilnehmen, gibt es unendlich viele
Möglichkeiten, im GW aktiv zu sein: z.B. sind wir gegenwärtig bei der Erschaffung der Welt, (wir
wirken mit, wie Gott die Sonne, den Kosmos usw. erschafft und erschaffen mit Ihm), sind präsent bei
allen Akten des Erlösungsgeschehens, auch bei allen zukünftigen Akten, die Gott noch tun wird, wir
können Gott im Namen aller Ehre und Liebe erweisen, unser Leben im GW „rekonstruieren“, der
Eigenschaften Gottes schon in diesem Leben teilhaftig werden, soweit es einem Geschöpf möglich
ist…. Wichtig ist, das Gelesene in die Tat umzusetzen; lieber weniger lesen und das praktizieren, als
z.B. alle Schriften Luisas nur zu lesen, aber nicht umzusetzen.

Da es noch keine kritische, standardisierte italienische Version der Schriften Luisas gibt, sind die 36 Bände des „Buchs des Himmels“ auch
auf Deutsch noch nicht offiziell im Buchhandel erhältlich, aber es gibt eine vorläufige Version als Manuskript in Buchformat, z.B. auf
https://www.lulu.com/de/search?adult_audience_rating=00&page=2&pageSize=10&q=luisa+piccarreta
(als Print on Demand)
oder als elektronische Version zum Herunterladen:
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https://www.amazon.de/BDH-Beta-version-ebook/dp/B07JK7GJC6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1539978789&sr=8-
1&keywords=bdh+beta#reader_B07JK7GJC6
Gute Literatur zum Thema GW gibt es z.B. im Salvator Mundi Verlag und weiterführende Information z.B. auf www.goettlicherwille.org,
www.luisapiccarreta.de , www.fiatdreiherzen.ch

Irmengard Haslinger

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