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SCHÖNHEIT UND IHRE VORTEILE –

HABEN ES SCHÖNE MENSCHEN


WIRKLICH EINFACHER?
Schönheit macht das Leben leichter. Wer schön ist wirkt kompetenter
und die Mitmenschen treten lieber mit Schönen in Kontakt, als mit
Menschen die sie nicht schön finden. Infolgedessen bekommen
Personen, die gut aussehen, schneller einen Job, in dem sie auch noch
mehr verdienen als Menschen die nicht gut aussehen. Oder?

Die obigen Aussagen, so populistisch und reißerisch sie auch klingen,


können sich einem gewissen wahren Kern nicht entbehren. Deshalb
möchte ich hier die Gelegenheit nutzen und ein wenig Licht ins Dunkel
bringen. Haben Menschen, die als attraktiv angesehen werden,
tatsächlich Vorteile auf dem Arbeitsmarkt und im Umgang mit anderen
Menschen? Und bringt das gute Aussehen nur Vorteile oder gibt es gar
eine Schattenseite der Attraktivität?

Zunächst sollten wir uns überlegen was Schönheit überhaupt ist. Kann
man Schönheit messen oder liegt Schönheit immer im Auge des
Betrachters? Obwohl es hier kulturell bedingt sicherlich einige
Unterschiede gibt, sind die Befunde im europäischen Raum doch
äußerst robust. Bei Frauen gelten in der Regel große Augen, ein kleines
Kinn, schmale Nase und hohe Wangenknochen als attraktiv. Bei
Männern gelten dahingegen ein markantes Kinn, gebräunte Haut und
generell eine gewisse Größe als schön. Aber immer gilt: je
symmetrischer die Gesichtszüge sind, desto schöner werden die
Menschen wahrgenommen. Doch hier gibt es auch gleich die erste
Einschränkung. Gesichter mit kleinen Makeln, die die Symmetrie und
Gleichmäßigkeit des Gesichts unterbrechen, werden als schöner
empfunden als makellose Gesichter. Dementsprechend gilt: Es gibt
keine generelle Grundregel wann jemand schön ist. Es gibt allerdings
gewisse Anhaltspunkte, was eher als attraktiv bewertet werden kann und
was weniger als attraktiv betrachtet wird. Eine endgültige
wissenschaftliche Bewertung eines Gesichts, beispielsweise durch
Computeralgorithmen, ist daher nicht möglich. Es bleibt weiterhin in
gewisser Weise tatsächlich abhängig vom Auge des Betrachters.

Aber dennoch: Manche Menschen werden grundsätzlich als attraktiver


eingeschätzt als andere. Das machte Attraktivität somit schon seit
geraumer Zeit zum Gegenstand psychologischer Forschung. Hierfür
möchte ich in diesem Blogartikel verschiedene Experimente, mit den
entsprechenden Ergebnissen vorstellen, um eine gute Einschätzung
abgeben zu können, wie viel Einfluss physische Attraktivität auf den
Alltag hat.
Fazit zu Schönheit
Hat Schönheit wirklich so einen großen Einfluss wie es den Anschein
hat? Die Antwort ist nein. Eine Metastudie [5] zeigt, dass der Einfluss
des „Schön ist Gut“ Paradigmas nicht extrem Stark, wie häufig
behauptet wird, ist, sondern nur moderat. Gleichzeitig müssen die
Rahmenbedingungen bedacht werden, in denen die Experimente
durchgeführt wurden. Die bewertenden Personen hatten alle nur äußerst
begrenzte Informationen zur Verfügung, um ein Urteil zu erstellen. In der
Regel reichten die Informationen nicht über Bilder und eine gewisse
Leistungseinschätzung hinaus. In der Realität kommen allerdings noch
deutlich mehr Faktoren ins Spiel. Die Metastudie zeigt auch, dass der
Bewertungsvorsprung, den attraktive Menschen genießen, mit
zunehmenden Informationen über die Person abnimmt. Das bedeutet,
dass die Schönheit nur ein erster Indikator ist. Wenn man mit einer
Person jedoch über einen längeren Zeitraum zusammen arbeitet, nimmt
der Einfluss der Schönheit ab und wird durch die tatsächlichen
Persönlichkeitseigenschaften und Leistungen abgelöst. Befassen wir
uns jetzt aber mit der Frage, warum schöne Menschen in den obigen
Studien in der Regel leistungsstärker und besser bewertet wurden, als
weniger attraktive Menschen. Der Grund liegt vermutlich in einem
stärkeren Selbstbewusstsein und mehr Selbstsicherheit. So lässt sich
auch erklären, warum die eigene Bewertung der Schönheit einen
stärkeren Einfluss auf die Kooperationsbereitschaft hatte, als eine
Fremdbewertung. Diejenigen, die wussten, dass sie schön sind,
strahlten eine größere Selbstsicherheit aus, wodurch sie für eine
Kooperation interessanter wurden.

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