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Didaktik und Method von vier Fertigkeiten im DaF-Unterricht

1. Was verstehen Sie unter „Hören“ bzw. „Hörverstehen“?


Unter dem fremdsprachlichen Hörverstehen versteht man „einen interaktiven, kommunikativ
und kognitiv orientierten konstruktiven Prozess der zweiseitigen (bottom-up und top-down)
Textverarbeitung, bei dem die Informationen aus dem Text mit denen aus dem Erfahrungs-
und Wissensspeicher im Langzeitgedächtnis des Textrezipienten (Schemakenntnisse)
verknüpft werden".

2. Welche Faktoren erschweren das Verstehen von Hörtexten?


- schnelles Tempo - sehr lange Sätze
- undeutliche Aussprache - eine hohe Informationsdichte
- Dialekte - eine geringe Explizitheit der Information
- laute Nebengeräusche - ein hoher Abstraktionsgrad der
Darstellung
- ein ungeläufiger bzw. unbekannter
Wortschatz - ein langer, wenig gegliederter Text
- ein komplexer Satzbau - ein wenig bekannter oder unbekannter
Gegenstand, über den sich der Text äußert

3. Nennen Sie neun Merkmale guter Hörtexte.


- deutliche Aussprache - Spontan gesprochene Sprache
- wenig Nebengeräusche - Nicht viele neue Wörter
- angemessenes Sprechtempo - realitische Gesprächstruktur
- Kein Dialekt - geeignete Äußerungen und Redemittel
- Kommunikative Ziele

4. Was verstehen Sie unter „Strategie“ beim Hörverstehen?


- Unter “Strategie” versteht man eine planvolle und bewusste Vorgehensweise, mit der man
in Lernziel (in diesem Fall das Verständnis des Textes) erreicht. Strategien können ganz
unterschiedlich sein. Sie haben aber immer das Ziel, den Erfolg des Hörverstehens zu
erhöhen.
5. Welchen Stellenwert hat Sprechen in verschiedenen Globalen Methoden?
- In der GÜM spielt das Sprechen generell keine Rolle, Schwerpunkt “Schriftlichkeit”.
- In der Direkten, der Audiolingualen und Audiovisuellen Methoden wird es als eine der
primären Fertigkeiten betrachtet.

6. Wie kann man Lernende zum Sprechen bringen?


- Interessante und relevante Themen - Viel Gruppen- und Partnerarbeit.
anbieten.
- Vielfalt der Methoden.
- Lehrrausmgestaltung ändern.
- Angemessene Fehlerkorrektur.
- Ansgstfreie und freundliche Atmosphäre
schaffen.

7. Was bedeutet für Sie flüssiges Sprechen?


- Spontaneität. - Schnelligkeit.
- Angstfrei/stressfrei sprechen. - Natürliche Sprechfertigkeit.
- Ohne Nachdenken. - Viele Bausteine speichern und dann
abrufen.
- Ununterbrochen sprechen.

8. Nennen Sie die Unterschiede zwischen gelenktem und freiem Sprechen.


 Gelenktes Sprechen (Mittlerfertigkeit):
- Einüben isolierter sprachlicher Elemente.
- Ausbau und Vertiefung des Wortschatzes und grammatischer Kenntnisse.
- Vorbereitung auf freies Sprechen.
 Freies Sprechen (Zielfertigkeit):
- nur selten mit Vorlagen  Arbeitsblatt.
- Realitätsnah und authentisch.
- Lernende nutzen ihre Kompetenzen, um ihre kommunikativen Absichten auszudrücken.
z.B. Abb.1: keine Vorlagen, authentisch, Realitätsnah... → freies Sprechen.
Abb.2: Vertiefung grammatischer Kenntnisse → gelenktes Sprechen.
9. Wodurch unterscheiden sich dialogisches und monologisches Sprechen. Welche
Beispiele können sie für beide Arten nennen?
 Dialogisches Sprechen:
- Gespräche unter 2 oder mehreren Gesprächspartner.
z.B. Dialoge, Diskussionen, Telefonate.
 Monologisches Sprechen:
- Eine ohne Kommunikationspartnerin gehaltene Rede.
z.B. Erzählung, Vortrag, Bericht, Präsentation.

10. Wozu können „Strategien beim Sprechen“ dienen?


- Strategien machen den Lernenden den Erwerb der Sprechfertigkeit einfacher.
- Werden in der Erstsprache oft unbewusst eigesetzt.
- Können implizit oder explizit vermittelt werden.
- Kommunikations- und Kompensationsstrategien.

11. Was bedeutet Sprechen in der kommunikativen Fremdsprachendidaktik und wie kann
man sprechen lernen?
- Sprechen in einer Fremdsprache zu lernen ist eines der wichtigsten Ziele des
kommunikativen Ansatzes. Sprechen ist aber nicht immer wichtig, je nachdem, welches Ziel
man verfolgt. Wenn man eher nur wissenschaftliche Artikel lesen oder an deutschsprachige
Arbeitskolleginnen oder Partnerinnen schreiben will, spielt Sprechen keine große Rolle.
- Um das fremsprachliche Sprechen zu lernen, muss man in erster Linie viel sprechen und
dies vor allem in authentischen Sprechsituationen.
12. Nennen Sie 2 Strategientypen beim Leseverstehen. Beispiel für kognitive Strategie.
- kognitive Strategien sind solche, die sich direkt auf den Lese-Hör- oder Sehprozess
beziehen und die direkt dem Verstehen dienen.
- Metakognitive Strategien: Mit diesen organisieren und kontrollieren Lernende den
Verstehensprozess.
- Beispiel für kognitive Strategien:
- Wörter genau analysieren.
- unbekannte Wörter ignorieren.
- Informationen zusammenfassen.
- neue Infomationen mit eigenem Wissen verknüpfen.

13. Nennen Sie Merkmale von Globalem/kursorischem Lesen/Hören:


- dient zur Aufnahme bestimmter allgemeiner Informationen, die es dem Leser
ermöglichen, sich ein Bild über das Thema des Textes zu verschaffen.
- Ein Leser setzt diesen Lesestil dann ein, wenn ihn die Hauptinformation interessiert. z.B.
Er liest nur die ersten und letzten Zeilen eines Zeitungsartikels, Textes im Prospekt oder er
überfliegt die Artikel in einer Zeitschrift um sich ungefähres Bild über den Inhalt zu machen.
- Globales Lesen wird auch dann eingesetzt, wenn ein Lesetext mehrere Male gelesen
werden soll, beim zweiten oder dritten Lesen aber detailliert oder selektiv. Eine typische
Übungsform für das globale Lesen ist die “Fragestellung - Inhaltsunabhängige Fragen”.

14. Nennen Sie Merkmale von Suchendem Lesen (selektivem/selegieren dem Lesen)
- dient zur Aufnahme einer bestimmen Information, die der Leser schnell im Text finden
muss. Alle anderen werden ignoriert.
- Bei suchendem Lesen ist sich der Leser bewusst, dass die Information, die er sucht im
Text steht, er weiß nur nicht was exakter Inhalt ist.

15. Nennen Sie Merkmale von Detailliertem Lesen (totalem Lesen)


- dient zur Aufnahme aller Detailinformationen aus dem Lesetext.
- Der Leser muss den Text Schritt für Schritt lesen, denn alle Informationen die hier
stehen sind wichtig.
16 + 17. Nennen Sie fünf mögliche Aktivitäten vor/während/nach dem Lesen/Hören.
 Vor dem Lesen:  Vor dem Hören:
- Hypothesenbildung. - Hypothesenbildung.
- Vorwissen aktivieren. - Mindmap.
- Überfliegen des Textes. - Wörter vorentlasten.
- Fotos zeigen. - Fotos zeigen.
- persönlichen Erfahrungen austauschen. - Vermutungen bilden.

 Während des Lesens:  Während des Hörens:


- Lückentext bearbeiten. - W-Fragen beantworten.
- Titel schreiben. - Untertitel schreiben.
- Fragen an den Text stellen. - Schlüsselwörter unterstreichen.
- Zuordnung machen. - Mehrmals hören ohne Pausen.
- Notizen machen. - Notizen machen.

 Nach dem Lesen:  Nach dem Hören:


- Kommentar schreiben - Kommentar schreiben.
- Zusammenfassen des Textes. - Vergleich mit den eigenen Vermutungen.
- Interview machen. - Meinung äußern.
- Dialog/Rollen spielen. - Rollen spielen.
18. Woran kann man erkennen, dass Schreiben als Mittlerfertigkeit oder Zielfertigkeit ist?
 Schreiben als Mittel:
- Lernende schreiben zum Zweck/zur Übung von: Wortschatz, Grammatik, Orthographie und
Interpunktion...
 Schreiben als Ziel:
- Lernende schreiben, um schriftlich mit Personen oder Institutionen zu kommunizieren.
- Persönliche Texte (Textsorten: Mitteilungen an Familienangehörige und Freunde,
Tagebuch, Email, Einladungen zu privaten Feiern, Briefe, Ansichtkarten aus dem Urlaub)
- offiziele Textsorten (Informationsfragen, Bewerbungen, Geschäftsbriefe, Einladungen zu
offiziellen Feiern, Email, etc...)

19. Warum muss die schriftliche Textproduktion im Fremdsprachenunterricht besonders


geübt werden?
- Weil sich die Grammatik der gesprochenen von der der geschriebenen Sprache
unterscheidet.
- Weil das Schreiben komplexe mentale Anforderungen an den Deutschlernenden stellt.
- Weil Textorten kulturgeprägt sind und die Deutschlernenden Funktion und Gebrauch der
verschiedenen Textsorten im Unterschied zur Muttersprache kennenlernen sollten.

20. Warum ist es wichtig, den Lernenden Strategien im Anfängerbereich, aber auch im
Fortgeschrittenenbereich bewusst zu machen und ihnen Strategien zu vermitteln?
+
21. Wie wichtig ist die Vermittlung von Lesestrategien?
Anfänger versuchen, Lesetexte oder auch Hörtexte Wort zu Wort zu verstehen. Sie nehmen
beim Lesen häufig das Wörterbuch zur Hand, um alle unbekannten Wörter nachzuschlagen.
Anders als in der Erstsprache fehlt den Lernenden häufig der Mut zur Lücke. Dies führt zu
einem extrem verlangsamten Leseprozess und beim Hören häufig dazu, dass die Lernenden
den Zusammenhand des Textes aus dem Blick verlieren.
Die Lernenden konzentrieren sich darauf, einzelne Wörter und Strukturen zu entschlüsseln,
weshalb der Gesammtzusammenhand auf Satz- und Textebene nicht erfasst wird. Ein
inhaltliches Verständnis des Textes wird so häufig nicht erreicht.
Praxis
1. Welche Strategien kann man durch Aufgaben erkennen?

2. Bestimmen Sie, für welche Niveaustufe dieser Text besser geeignet ist und begründen Sie
die Entscheidung.

3. Typische Aufgaben von jeweiligen Hörstil.


 Globaler Hörstil:
- die während der Vorbeireitung entwickelten Hypothesen zu überprüfen.
- das Thema des Textes zu nennen.
- eine passende Überschrift oder ein passendes Bild aus.
- mehreren Varianten auszusuchen.
- Dialoge und Fotos zuzuordnen.
 Selektiver Hörstil:
- Richtig-Falsch - Aufgaben.
- Zuordnung von Informationen.
- Ergänzung von Informationen.
- Beantworten von Fragen.
 Detailierter Hörstil:
- das Ergänzen von kleinen Details.
- Orientierung auf einem Stadtplan.
- Pantomime. 

4. Schreiben als Ziel/ Schreiben als Mittel zum Zweck.

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